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Pestizide

Pflanzenschutzmittel sollen einen Schädlingsbefall verhindern, Unkraut abtöten und Lebensmittel konservieren. Ausserdem werden sie eingesetzt um makellose Erzeugnisse zu erhalten, denn häufig akzeptieren die Abnehmer nichts anderes. In der Schweiz werden jährlich fast 2200 Tonnen Pflanzenschutzmittel auf unser Essen gespritzt. Dieser Pestizidverbrauch ist viel zu hoch, darüber ist man sich einig. Obwohl der Bundesrat bereits seit Jahren eine Senkung anstrebt, ist nach wie vor noch keine Verbesserung erkennbar.1
 

Welche Gefahr geht von Pestiziden aus?

Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln ist nicht nur für die Schädlinge, welche durch sie bekämpft werden sollen, gefährlich. Bienen leiden z.B. sehr unter deren Einsatz. Gemäss dem Bericht Bienenvergiftungen 2016 vom Bienengesundheitsdienst2 treten Bienenvergiftungen meist zwischen April und August auf, dann ist der Pestizideinsatz am grössten. Meist kommt es zu Bienenvergiftungen in der Nähe von Obst- und Weinbau, welche durchschnittlich am meisten mit Pflanzenschutzmitteln behandelt werden.3  Des Weiteren gelangt ein beträchtlicher Teil der Pflanzenschutzmittel in unser Grundwasser.4  Das Versickern der im Wasser befindlichen Giftstoffe hat negative Auswirkungen auf Kleinstlebewesen, die für die Bodenqualität, die Biodiversität und die Umwelt von grosser Bedeutung sind. Unsere Wasserqualität hängt direkt von intakten und belebten Böden ab, welche wirksamste Filter für unser Trinkwasser sind.5 

Pestizide in Schweizer Lebensmitteln

Pflanzenschutzmittel werden, wie am folgenden Beispiel verdeutlicht wird, teilweise direkt über die Nahrung aufgenommen. Viele Schweizer Äpfel werden während einer Saison bis zu 20 Mal bespritzt. Einige der Gifte dringen durch die Schale ins Innere der Frucht, weshalb es nicht möglich ist die Rückstande durch Abwaschen vor dem Konsum zu entfernen. Dadurch gelangen Pestizidrückstände als Cocktail schliesslich in den Körper des Endkonsumenten.6

Gibt es eine praktikable Lösung für das Problem und was hat das ganze überhaupt mit dem Thema Vegan zu tun?

Der Griff zu vegan-biologischen Lebensmitteln würde das Ende vom Einsatz chemisch-synthetischer Pestizide bedeuten. Weshalb genügt es nicht auf biologische Lebensmittel zu achten? Wenn die Menschheit sich künftig nur noch von biologischen Lebensmitteln ernährt, ist die konventionelle Landwirtschaft, wie sie heute betrieben wird, schlicht nicht mehr möglich. Biologische Landwirtschaft erzielt viel kleinere, dafür hochwertigere Erträge. Das heisst es wird mehr Anbaufläche benötigt, um genügend Lebensmittel zu produzieren, wenn der Anbau biologisch erfolgt. Wieso der Konsum tierischer Produkte und der landesweite biologische Landbau sich gegenseitig ausschliessen wird schnell ersichtlich. Für die Viehhaltung wird eine unvorstellbar grosse Menge an Futtermittel gebraucht. Über 70% des Schweizerischen Landwirtschaftslandes wird für deren Anbau verwendet. Mindestens die Hälfte dieser Fläche würde sich bestens für den Anbau von Früchten, Gemüse und Getreide eignen.7 Ein praktizierender Bio-veganer Landwirt äussert sich dazu wie folgt: "Selbst wenn unsere Getreideerträge nur noch halb so hoch sind wie die Erträge der konventionell wirtschaftenden Kollegen, verschwenden wir dieses Getreide dann eben nicht als Tierfutter, anstatt daraus Brot zu backen und es Menschen zu geben."8  An dieser Stelle sei zusätzlich erwähnt, dass durch die biologisch-vegane Lebensweise, auch dem Problem von Hunger und Armut in Drittweltländern entgegen gewirkt werden kann.9  Mit dem Thema Pestizideinsatz in der Landwirtschaft hängen, wie aufgezeigt, sehr viele Lebenssachverhalte, welche für eine tierfreundliche, nachhaltige und gesunde pflanzenbasierte Lebensweise von grösster Bedeutung sind, zusammen. Diese Lebensweise garantiert uns in Zukunft pestizidfreie Lebensmittel und hat uns allen noch viele weitere Vorteile zu bieten. 

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