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Vegetarier vs. Veganer: Was ist der Unterschied?

Vegetarier:innen und Veganer:innen essen keine getöteten Tiere. Nebst dieser Gemeinsamkeit besteht zugleich ein gewichtiger Unterschied: Im Vergleich zu Vegetarier:innen lehnen Veganer:innen jegliche Ausbeutung der Tiere ab und essen somit auch keine Eier, keinen Honig und keine Milchprodukte. Der eigentliche Unterschied liegt dabei in der ethischen Sichtweise.

Gehören Veganer zu den Vegetariern?

In Europa gehen die Wurzeln der Geschichte des Vegetarismus auf den Philosophen Pythagoras, den antiken Griechen, zurück. Inzwischen bezeichnen sich viele Menschen – darunter auch Promis – als Vegetarier:in oder Veganer:in. Allen Vegetarier:innen ist gemeinsam, dass sie keine getöteten Tiere essen. Dabei werden sie in vier Hauptgruppen unterteilt: Ovo-Lacto-Vegetarier:innen, Lacto-Vegetarier:innen, Ovo-Vegetarier:innen und Veganer:innen. Die Veganer:innen sind somit also ernährungstechnisch gesehen eine Untergruppe der Vegetarier:innen. Man könnte sagen, dass die Veganer:innen weiter gehen als die Vegetarier:innen, denn sie essen nicht nur keine getöteten Tiere, sondern lehnen auch Eier, Honig, Milch und Milchprodukte ab.

säugendes Kalb

Der Weg über den Vegetarier zum Veganer

Nur wenige Karnivoren werden über Nacht zum Veganer oder zur Veganerin. Oftmals waren sie davor überzeugte Vegetarier:innen. Das heisst: In einem ersten Schritt wird auf das Essen getöteter Tiere verzichtet. Erst in einem nächsten Schritt, nämlich wenn man sich überhaupt erst bewusst wird, dass beispielsweise Kühe nur Milch geben, wenn sie ein Junges gebären und dass männliche Kälber keinen Nutzen bringen und deshalb getötet werden, werden auch andere tierische Produkte abgelehnt. In den meisten Fällen ist die Ernährung dabei der erste Punkt, an dem angesetzt wird. Je mehr sich ehemalige Vegetarier:innen respektive inzwischen vegan lebende Menschen mit dem Thema auseinandersetzen, umso mehr wird ihnen bewusst, in welchen Bereichen wir überall Tiere ausbeuten. Denn wir nutzen die Tiere nicht nur für unsere Nahrungsmittel aus, auch bei Kleidern (Leder, Wolle, etc.) oder zu unserer Unterhaltung (Zirkus, Zoo, etc.) und für die Herstellung von Medikamenten und früher auch Kosmetikartikeln (Tierversuche) greifen wir auf Tiere als Ressource zurück.

 

Vegetarierin und Veganerin: Zwei unterschiedliche Sichtweisen

Der Unterschied zwischen Vegetarier:innen und Veganer:innen liegt in der ethischen Sichtweise: Überzeugte Veganer:innen sind keine radikalen Vegetarier:innen, ebenso wenig sind überzeugte Vegetarier:innen inkonsequente Veganer:innen. Denn genau genommen sind die Auffassungen von Veganer:innen und Vegetarier:innen nicht miteinander verträglich.

glückliches Schwein

Tiere besitzen einen Eigenwert

Veganer:innen betrachten es als moralisch falsch, Tiere lediglich als Ressource zu behandeln, die wir nach Belieben verwenden können. Den Tieren kommt ein Eigenwert zu, den sie unabhängig davon besitzen, ob sie jemandem gefallen oder für jemanden nützlich sind. Dieser Wert wird ihnen sogar durch die Würde des Tieres im Tierschutzgesetz zugestanden. Das ernst zu nehmen bedeutet demnach, den Tieren einen eigenen Wert zuzugestehen und sie nicht lediglich als Ressource zu verwenden.

Kein Problem für Vegetarier:innen

Eine Vegetarierin dagegen, die aus Überzeugung Milch, Milchprodukte, Eier und Honig konsumiert, geht von der Prämisse aus, dass wir Tiere für unsere Zwecke nutzen dürfen. Somit heisst ein Vegetarier genau das gut, was Veganer:innen aus moralischen Gründen verwerfen: Dass Tiere lediglich als Ressourcen verwendet werden. Und genau hierin liegt der grundlegende Unterschied zwischen Vegetarier:innen und Veganer:innen. Das bedeutet aber nicht, dass der Vegetarismus keinen Sinn ergibt und man genauso gut Fleisch konsumieren könnte. Die vegetarische Lebensweise hat, praktisch gesehen, durchaus positive Auswirkungen auf das Wohlergehen zumindest gewisser Tierarten.

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