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Cheesy

Cheesy goes vegan – Cheesy wird vegan

Am 13.10.2011 habe ich beschlossen: Ich will versuchen, vegan zu leben. Vorerst 30 Tage auf Probe, um quasi unverbindlich in das vegane Leben «reinschnuppern zu können». Die erste Hälfte meiner Vegan-Probezeit fühlte sich absolut gut an – und der neue Alltag war zu meinem Erstaunen sogar recht leicht umsetzbar. Aber wie würde sich die zweite Hälfte anfühlen? Ich war gespannt.

Vegan auf Geschäftsreise – geht das?

Nachdem ich beschlossen hatte, ich versuche jetzt, vegan zu leben, ging alles eigentlich relativ easy. Bis mir auf einmal siedend heiss einfiel, dass ich bald auf Geschäftsreise nach Holland muss. So, was jetzt? Man will einen guten Eindruck machen, nicht negativ auffallen, keine Umstände machen. Und doch … ich lebe vegan, will es auch auf diesem Geschäftstrip beibehalten. Was tun?
Jemand gab mir den nötigen Tritt und sagte: «Hey, du lebst vegan, da ist nichts, wofür du dich zu schämen brauchst!» Und sie hat recht! Also schrieb ich dem Verantwortlichen meinen Wunsch, dass man mir bitte ein Essen ohne tierische Produkte (vegan) organisieren möchte und ich ihnen dafür sehr dankbar sei bzw. bei Fragen auch gerne weiterhelfe. Er fragte noch einmal kurz nach und ich wartete dann gespannt, ob alles klappen würde.

Für die Hin- und Rückreise hatte ich mir vegane Snacks mitgenommen; klar, im Flugzeug gibt es ja nur Sandwiches mit totem Tier oder mit Käse. Diesbezüglich war es als Vegetarier zwar einfacher, aber sind wir ehrlich, selber was mitnehmen braucht jetzt auch nicht den Riesenaufwand an Organisation, oder?
Das Frühstück (ich reiste am Vorabend an) war eh kein Problem: Brot, Margarine, Konfitüre und Kaffee nur mit Zucker. Dann kam das Mittagessen und ich wurde nervös … aber: Ich wurde so was von positiv überrascht. Während die anderen langweilige Sandwiches zu essen kriegten, erhielt ich eine tolle Schale voll mit Salat und unten dran mit Spaghetti, getrockneten Tomaten, Oliven und Nüssen. Mega lecker!
Und vor dem Heimflug, am Flughafen wartend, fand ich einen Starbucks, der mir lecker frische Früchte und einen Milchkaffee bescherte; selbstverständlich mit Sojamilch.
Es war so einfach, auch auf Geschäftsreise vegan zu leben! Juchheeeee!

Vegan shoppen – vegan Pizza essen – sich vegan fühlen

Aktuell baue ich mein Wissen über vegane Stoffe aus. Hätte ich dazumals in der «Handsgi» besser aufgepasst, könnte ich jetzt die verschiedenen Stoffe vermutlich besser auseinanderhalten. So bin ich beim heutigen veganen Shoppen sehr auf die Beschreibungen und die Auskünfte des Personals angewiesen. Aber gut, eigentlich suche ich nichts Bestimmtes. Und finde dafür eine tolle Tasche von Esprit aus Lederimitat. Um auf Nummer sicher zu gehen, habe ich die Verkäuferin gefragt, ob an der Tasche wirklich kein Leder dran sei. Woraufhin sie mich in die Lederabteilung verweisen wollte, weil sie dachte, es enttäusche mich.
Vegan Shoppen macht ja hungrig, ergo: Muss essen. Bevor wir in eine Comedy-Vorstellung gingen, waren wir zum Essen verabredet. In einer Pizzeria. Mein erstes Mal als Veganerin in der Pizzeria. Ich ging also vorher schon kurz vorbei und fragte, ob denn ihr Pizzateig vegan sei, also ohne Milch oder Eier. Die Bedienung guckte mich mit grossen Augen an und meinte: «Doch, doch, alles drin.» Ähm … Vermutlich unterlag sie demselben Fehler wie die Esprit-Verkäuferin und dachte, es sei gut, wenn tierische Produkte enthalten seien. Sie ging dann den Pizzaiolo fragen, welcher bestätigte, dass ihr Pizzateig vegan ist. Jippie! Also gab es dann später eine Pizza Vegetariana ohne Mozzarella und hey, das war echt lecker! Liegt auch nicht so schwer auf und somit ein Pluspunkt mehr: vegan in der Pizzeria = easy!

«Gluscht» auf Raclette, Munzli & Co.

Gluscht = Lust … und in diesen Fällen leider Lust auf nicht vegane Produkte. Die ich früher so gern hatte. Und jetzt nicht mehr esse, nicht, weil ich sie nicht mehr mag, sondern weil ich sie aus ethischen Gründen nicht mehr essen will. Und so halte ich mir vor Augen, dass dafür eine Kuh angebunden im Stall steht und leidet … aber es ist schwer! Viel schwerer, als sich bei einem Stück Fleisch ein totes Tier vorzustellen.
Mein Peta-Newsletter meinte dazu Folgendes:
«Stell Deine Entscheidung nicht in Frage! Wenn Du erst mal beschlossen hast, vegan zu leben, sei klar in Deiner Entscheidung. Wenn Du bei jedem Käsecracker hin und her überlegst, ob Du ihn nun essen sollst oder nicht, ist der Cracker im Mund, bevor Du zu Ende überlegt hast. Du isst keine Käsecracker und fertig – stell es für Dich nicht mehr zur Debatte, ob Du Tierprodukte nun isst oder nicht.»

Standbetreuung für Swissveg an der Gesundheitsmesse

An einem Samstag im November durfte ich für Swissveg am Stand der Gesundheitsmesse Winkel mithelfen. Ich habe bisher zwar an einigen Standaktionen für Unterschriftensammlungen mitgemacht, aber noch nie an einem reinen Infostand für Vegetarismus. Ich war also sehr gespannt auf die Reaktionen.
Leider war der Stand nicht ganz optimal platziert. Somit war es – zumindest während meiner Schicht – eher ruhig. Dafür waren die Kontakte, die zustande kamen, durchaus interessant. Es sind ähnliche Diskussionen, wie man sie aus dem sonstigen Leben kennt, aber nicht so aggressiv, da die Menschen, welche den Stand besuchen, von sich aus am vegetarischen Leben interessiert sind. Was ja bei Menschen, mit denen sich sonst Diskussionen ergeben, oft nicht der Fall ist, *stöhn*. Sehr interessant fand ich, dass einige der älteren Frauen vegetarisch leben! Ich dachte irgendwie immer, das ist so ein Trend für die Jüngeren. Wie schön zu sehen, dass für die Umwelt denken auch für ältere Generationen durchaus möglich ist (wenn man denn wollte …).

Alles hat ein Ende – nur die Tofuwurst hat zwei

30 Tage sind nun um, sind ziemlich schnell vorbei gewesen. 30 intensive Tage mit viel Recherche, viel neuem Wissen, viel Spannendem, vielen lässigen und weniger lässigen Diskussionen. 30 sich sehr befreiend anfühlende Tage.

Wie geht es weiter – jetzt am Ende des Selbstversuches? Die einfachste und logischste Antwort: Ich mache weiter! Ich will so gut es geht vegan leben. Dazu gehört noch viel mehr, als ich bisher tue, aber ich werde diesen Weg weitergehen. Schritt für Schritt in eine bessere Welt. Kommt Ihr mit?

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