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Warum wir für Tier und Mensch ja sagen zur Trinkwasserinitiative

Swissveg setzt sich seit Beginn für die Trinkwasserinitiative ein. Am 13. Juni 2021 kommt diese wichtige Initiative zur Abstimmung. Hier die wichtigsten Argumente aus unserer Sicht:

Massentierhaltung wird nicht mehr subventioniert

Die Trinkwasserinitiative hat zur Folge, dass die Massentierhaltungsbetriebe finanziell nicht mehr unterstützt werden. Bei der Annahme der Initiative darf der Tierbestand maximal so gross sein, dass alle Tiere auch bei einem grossen Tierbestand ausschliesslich mit einheimischem Futter ernährt werden können. Somit ist eine bodenunabhängige «Nutztier»-Haltung nicht mehr möglich, wenn die Betriebe weiterhin Subventionen beziehen wollen. 

Subventioniert wird vor allem die Tierhaltung.

Gesunde Tiere statt Antibiotika

In der Schweizer «Nutztier»-Haltung wird heute Antibiotika prophylaktisch (= vorbeugend) verabreicht. Die Initiative fordert deshalb, dass Betriebe, die gesunde Tiere vorbeugend mit Antibiotika behandeln, keine Direktzahlungen erhalten sollen. Durch entsprechende Anpassungen im Hinblick auf eine artgerechte Tierhaltung wäre eine regelmässige Verabreichung von Antibiotika auch gar nicht mehr notwendig.
Übrigens: Nirgends in ganz Europa wird so viel Antibiotika in der Milchkuhhaltung eingesetzt, wie in der Schweiz. Die Initiative würde diesen Missstand beenden.

Import von Tierqualprodukten?

GegnerInnen der Initiative glauben: Wenn man in der Schweiz das Tierwohl höher bewertet und die Massentierhaltung einschränkt bzw. weniger finanziell unterstützt, werden mehr Produkte importiert. Dies ist kein überzeugendes Argument. Praktiken, die zu mehr Tierleid und Umweltverschmutzung beitragen, sollten auch dann nicht mit Steuergeldern unterstützt werden, wenn diese Praktiken auch im Ausland vorhanden sind.  
Übrigens: Als die Schweiz mit ihrem Tierschutzgesetz vor 40 Jahren die Käfighaltung der Legehennen abschaffte, war sie damit führend. Heute ist die Batteriehaltung in der ganzen EU verboten – und die Schweizer Landwirtschaft hat sich mit dem Gesetz arrangiert. Schon heute haben sich die beiden grössten Supermarktketten Migros und Coop zum Ziel gesetzt nur noch Produkte zu importieren, die auch den Schweizer Tierwohlstandards entsprechen. Und der Bund kann für Produkte, die dem nicht entsprechen, den Import verbieten.

Ohne Massentierhaltung zu wenig zu essen?

Heute werden für die Schweizer «Nutztiere» jährlich über 1,2 Millionen Tonnen Futtermittel importiert. Hinzu kommen importierte Pestizide, Antibiotika und Erdöl. Gerade im Bereich tierischer Nahrungsmittelproduktion ist die Schweiz vom Ausland abhängig. Möchte man die Schweiz unabhängiger (= krisensicherer) machen, wäre der wichtigste Schritt weg von der Massentierhaltung, die hauptsächlich auf Importfutter setzt, hin zu einer pflanzlichen Ernährung. Die Initiative zeigt diesen Weg auf und unterstützt die Landwirtschaft mit Beratung und Ausbildung, damit die Schweizer Nahrungsmittelproduktion sicher und nachhaltig wird.
Denn, selbst wenn weltweit auf Biolandwirtschaft umgestellt werden würde, könnte die Weltbevölkerung ausreichend ernährt werden. Allerdings nur dann, wenn der Konsum tierischer Nahrungsmittel stark zurück geht. Deshalb engagiert sich Swissveg für eine bio-vegane Landwirtschaft.

Umweltverschmutzung ins Ausland verlagern?

Seit 2017 haben wir in der Bundesverfassung einen Ernährungssicherheitsartikel. Dieser umfasst auch den Import von Nahrungsmitteln. Der Bund wird darin verpflichtet «grenzüberschreitende Handelsbeziehungen, die zur nachhaltigen Entwick­lung der Land- und Ernährungswirtschaft beitragen» zu fördern. Ausserdem gilt auch hier: Die Schweiz sollte eine innovative und nachhaltige Landwirtschaft anstreben und sich nicht in erster Linie an bestehenden Umweltstandards orientieren.

Tierquälerei und Umweltverschmutzung finanzieren?

Die Schweizer Landwirtschaft wird jedes Jahr mit mehreren Milliarden Franken durch uns Steuerzahler unterstützt. 82% davon fliessen in die Tierproduktion, nur 18% in die Pflanzenproduktion. Diese Initiative ist ein wichtiger Schritt dahin, dieses Missverhältnis anzugehen. Statt mit Verboten arbeitet die Initiative mit der Verlagerung der Direktzahlungen, um eine Landwirtschaft zu unterstützen, die sich für Mensch, Tier und Umwelt einsetzt.

 

Deshalb setzt sich Swissveg aktiv für die Trinkwasserinitiative ein!

 

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