Über 86 Millionen «Nutztiere» wurden 2024 in der Schweiz geschlachtet. Das sind jeden Monat 7,2 Millionen Tiere, 237'035 pro Tag, 9'876 pro Stunde, 165 in der Minute und 2,7 in jeder Sekunde! Doch selbst diese Menge reicht nicht aus, um den Fleischhunger in der Schweiz zu stillen. Zusätzlich muss noch mehr Fleisch vom Ausland importiert werden.
Schlachtungen 20241
Tierart | Anzahl geschlachteter Tiere | Inlandanteil am Verbrauch |
Rinder | 412'551 | 81,8 % |
Kälber | 188'547 | 97,9 % |
Schweine | 2'359'716 | 93,3 % |
Schafe | 231'615 | 41,7 % |
Ziegen | 43'847 | 84,8 % |
Pferde | 1'190 | 8,2 % |
Geflügel | 82'932'579 | 63,7 % |
Kaninchen | 246'746 | 37,5 % |
Wild | 101'100 | 37,4 % |
Total | 86'517'891 | 79,6 % |
Der Pro-Kopf-Verbrauch von Fleisch lag 2024 in der Schweiz bei 49,9 kg (ohne Fisch und Krustentiere), resp. 58,3 kg inkl. Fische und Krustentiere.
Entwicklung 2012 bis 2024
Zwischen 2012 und 2024 ist der Fleischverbrauch in der Schweiz weitgehend gestiegen – mit einer positiven Ausnahme: Im Jahr 2023 wurden so wenige Tiere geschlachtet wie seit über zehn Jahren nicht mehr. 2024 hingegen stieg die Anzahl geschlachteter Tiere erneut deutlich an. Besonders das Angebot von Hühnerfleisch hat in den letzten zehn Jahren stark zugenommen: Während 2013 noch 11 kg pro Person konsumiert wurden, lag der Wert 2024 bei 15,9 kg. Das führte dazu, dass im Jahr 2024 rund 83 Millionen Hühner geschlachtet wurden – über 20 Millionen mehr als 2013.
Erfreulicherweise ging zumindest die Anzahl geschlachteter Schweine und Kälber zurück: Von beiden Tierarten wurden 2024 weniger Tiere geschlachtet als in den vorhergehenden neun Jahren. Dennoch wurden insgesamt so viele Tiere geschlachtet wie noch nie zuvor in der Schweiz. Gleichzeitig war der Inlandanteil am gesamten Fleischangebot so niedrig wie noch nie – eine Folge des hohen Importvolumens.
Mängel in Schweizer Schlachtbetrieben
In der Schweiz gibt es rund 600 Schlachtbetriebe für Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen und Geflügel. Der K-Tipp deckte Anfang 2021 auf, dass viele Schlachthöfe Vorschriften zum Tierschutz missachten. Nun erlauben grosse Betriebe wie Micarna (Migros) und Bell (Coop) erstmals unangemeldete Kontrollen. Denn eine Überprüfung von 67 Schlachtbetrieben im Jahr 2019 durch das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit zeigt: «Knapp die Hälfte der grossen und die Mehrheit der kleinen Schlachtbetriebe wiesen beim Betäuben und Entbluten der Tiere Defizite auf: Die verantwortlichen Personen prüften oft nicht, ob sie erfolgreich betäubt hatten und ob die Entblutung schnell genug erfolgt war.» Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit plant für nächstes Jahr neue Kontrollen.2
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