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Gentechnik

Mit gentechnisch veränderten Nahrungsmitteln müssen sich heute vor allem Fleischesser auseinandersetzen, da diese Technik fast ausschliesslich bei tierischen Nahrungsmitteln bzw. Futtermitteln eingesetzt wird. Das Fleisch und die Milch von Nutztieren, die mit gentechnisch verändertem Futter gefüttert wurden, muss nicht entsprechend deklariert werden und gelangt deshalb problemlos in den normalen Handel.

Die vegetarische Ernährung definiert sich dadurch, dass keine Tiere gegessen werden. Deshalb gibt es auch keine offizielle Haltung gegenüber der Gentechnik, die von allen Vegetariern weltweit geteilt werden würde.

Die meisten Vegetarier lehnen jedoch Gentechnik in der Landwirtschaft ab, da es keinen nachvollziehbaren Grund dafür und viele Gründe dagegen gibt.
Als Vegetarier bevorzugen wir naturbelassene Nahrungsmittel. Der Einsatz von Gentechnik trägt zur Verarmung der Artenvielfalt bei und hat deshalb auf die Nahrungsmittelauswahl negative Auswirkungen. 
Zum Beispiel hat es grosse Nachteile, wenn sich durch den Marktdruck der Gentechnikfirmen (und entsprechende Preispolitik bei der Einführung des Saatgutes) eine einzige gentechnisch veränderte Maissorte weltweit verbreitet und alle anderen natürlichen Sorten verdrängt. Die natürliche Nachzucht und Anpassung an die unterschiedlichen Klimaverhältnisse geht dabei ebenso verloren wie die geschmackliche Vielfalt.

Ausserdem werden im Zusammenhang mit gentechnisch veränderten Nahrungsmitteln besonders starke Gifte von den Landwirten eingesetzt, welche noch kaum erforschte negative Auswirkungen auf die Natur haben (z.B. das Gift Roundup beim «Gen-Soja» von Monsanto, das jede Pflanze tötet, ausser das gentechnisch veränderte eigene Soja). 
Für die Ernährung der steigenden Weltbevölkerung wäre ein Umstieg auf eine pflanzenbasierte Ernährung (die vom selben Boden fast das Zehnfache an Kalorien hervorbringt gegenüber einer Ernährung mit Fleisch) viel effektiver als jede denkbare Gentechnik.
Hinzu kommt, dass gerade in ärmeren Gebieten, wo Nahrungsmangel herrscht, das teure gentechnisch veränderte Saatgut, das jedes Jahr aufs Neue eingekauft werden muss, viel zu viel kostet und nur schon deshalb nicht zur Verbesserung der Welternährungslage beitragen kann.

Für die Ablehnung der Gentechnik in der Landwirtschaft sind für Swissveg vor allem folgende Punkte ausschlaggebend:

  • Die Verarmung der natürlichen Artenvielfalt
  • Die extrem starken Gifte, welche bei der Anpflanzung von gentechnisch veränderten Nahrungsmitteln oft verwendet werden, schädigen die Natur stark und langfristig (und die Auswirkungen auf die Personen, welche die Produkte konsumieren, sind noch zu wenig erforscht)
  • Die Werbeversprechen der Gentechnikfirmen wurden nicht eingehalten (und an vielen Orten ist sogar das Gegenteil eingetroffen)
  • Die weltweite Nahrungsmittelversorgung könnte mit einem Umstieg zur pflanzenbasierten Ernährung effektiver verbessert werden (viel mehr als die Gentechnik auch bei optimistischsten Annahmen je ermöglichen würde)
  • Gerade diejenigen Weltregionen, die am meisten an Hunger leiden, profitieren am wenigsten von der Gentechnik, weil das gentechnisch veränderte Saatgut entweder nicht an ihr lokales Klima angepasst ist und/oder das jährlich neu zu kaufende Saatgut zu teuer ist.
  • Eine Monopolisierung der Nahrungsmittelversorgung durch wenige weltweit agierende Grosskonzerne bringt grosse Gefahren mit sich

Die gesetzliche Lage bevorzugt extrem einseitig die Produzenten von gentechnischem Saatgut, indem diese bei Kontaminierung von nicht gentechnisch veränderten Feldern nicht schadenersatzpflichtig werden, sondern sogar Lizenzgebühren von den (Bio-)Bauern verlangen können, auch wenn diese einen grossen Schaden durch eine solche Kontaminierung ihrer Nahrungsmittel erleiden. Die Gentechnikfirma Monsanto hat in der Vergangenheit gezeigt, dass sie solche Gesetze nicht nur erkämpfen kann, sondern diese auch skrupellos einklagt.

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