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Österreich

Das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

Die seit 2000 als Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft oder Lebensministerium (abgekürzt BMLFUW, klangvoll Lebensministerium) bezeichnete österreichische Verwaltungseinrichtung des Bundes ist vor allem zuständig für Agrarpolitik, Forstpolitik, Jagd, Fischerei, Weinrecht, Wasserrecht sowie den Umwelt- und Tierschutz. Damit umfasst es die Aufgaben eines Landwirtschaftsministeriums und einesUmweltministeriums.1

Position

Das Lebensmittelministerium erstellte einen Footprint Rechner zur Information der breiten Öffentlichkeit über den Einfluss des persönlichen Lebensstils auf die Umwelt.

Bei den wirkungsvollsten Massnahmen, den persönlichen Footprint zu reduzieren, steht:

Bio, saisonale und regionale Lebensmittel bieten Nutzen für Gesundheit, schützen Umwelt und stützen heimische Landwirtschaft.
Je geringer der Anteil der tierischen Nahrungsmittel, desto günstiger für den Fußabdruck.
Leitungswasser ist ressourcenschonend, wird nicht auf der Straße transportiert. 
Unnötige Verpackung zu meiden reduziert den Abfall. [...]

2004 rief der damalige Umweltminister Josef Pröll die vierwöchige Aktion «Nachhaltige Wochen» ins Leben, die einmal jährlich auf ökologische und sozialveträgliche Produkte aufmerksam machen soll, mit dem Ziel, ein Bewusstsein für nachhaltigen Konsum zu schaffen. 2010 wurde die Aktion nach Amtsantritt von Nikolaus Berlakovich unter dem Namen „Bewusst kaufen“ als ganzjährige Initiative fortgeführt. Auf der Website dieser Initiative gibt es eine Art Shop, in dem Produkte mit einer Nachhaltigkeits-Checkbox versehen werden.
Zu diesen Kriterien zählen: Herkunft (In- oder Ausland), Einsatz von Gentechnik, Einhaltung von EU-Bio-Verordnungen, Besondere Leistungen im Sozialbereich, Umweltschonende Verpackung, Förderung regionaler Wirtschaft.
Der fatale Zusammenhang zwischen Nachhaltigkeit und tierischen Produkten wird hier verschwiegen.

Doch findet erfreulicher Weise in den Ratgeber-Seiten zu Fleisch- und Fleischersatzprodukten die Problematik der Herstellung tierischer Produkte Erwähnung:

«Fleischersatzprodukte haben neben dem ökologischen Mehrwert vor allem eine positive  gesundheitliche Wirkung. Die EU importiert jährlich zwischen 35 und 40 Mio. Tonnen Soja als Rohstoffbasis für die Intensivtierhaltung. 
Was die Verwendung von genetisch verändertem Soja betrifft, kann die aktuelle Lage in Österreich aber als günstig bezeichnet werden. Hersteller und Handel sind in einem breiten Netzwerk organisiert, dabei wird auf weitgehende Gentechnikfreiheit gesetzt, inklusive Einbeziehung der Vorketten. Bis zum einem Schwellenwert von 0,9% besteht Kennzeichnungsfreiheit. Bei einer Kennzeichnung nach der ARGE Gentechnikfrei als „gentechnikfrei" müssen ein Grenzwert von maximal 0,1% genetisch verändertem Anteil und die Gentechnikfreiheit von Futtermittel gewährleistet sein. Der Biolandbau hat sich zu einem Schwellenwert von maximal 0,1 % für genmanipulierte Verunreinigungen in Bioprodukten verpflichtet. Für Lebensmittel wie Fleisch, Milch oder Eier ist aber weiterhin keine Kennzeichnung erforderlich, auch wenn für deren Herstellung Gen-Soja verfüttert wurde. 

Fleischersatz schont die Umwelt und das Klima:
Gegenwärtig werden Nahrungsmittel mit hohem Ressourcenaufwand und Naturverbrauch produziert und gehandelt. Viele Umweltauswirkungen, die durch die industrielle Landwirtschaft bedingt sind, lassen sich direkt oder indirekt auf die Produktion tierischer Nahrungsmittel wie z.B. Fleisch- und Milchprodukte zurückführen. Eine geringere Nachfrage nach diesen Produkten könnte den ökologischen Druck verringern. Entgegen der gängigen ernährungsphysiologischen Empfehlungen, werden in Industrieländern große Mengen tierischer Produkte konsumiert. Empfehlenswert wäre die Hälfte bzw. ein Drittel der gegenwärtig konsumierten Menge, vor allem in Hinsicht auf die gesundheitlich vertretbare Menge an gesättigten Fetten und Cholesterin. Diese sind wesentliche Risikofaktoren für koronare Herzerkrankungen, Stoffwechselstörungen und Fettleibigkeit. Die Österreichische Gesellschaft für Ernährung empfiehlt, mindestens zwei Drittel der Nahrung aus pflanzlichen und ein Drittel aus tierischen Lebensmitteln aufzunehmen.»2
 

«Achten Sie auf einen bewussten Fleischkonsum! Zwei bis drei Mal pro Woche kleine Fleischportionen (ca. 150 g) bilden laut aktuellstem Stand der Ernährungswissenschaften eine gute Basis für eine ausgewogene Ernährung.»3
 

Die Reduktion tierischer Produkte zählt also auch in Österreich zu einem wichtigen Element eines nachhaltigen Lebens.

Naturschutz.at

Die Internet-Plattform naturschutz.at liefert umfangreiche Informationen über Naturschutz in Österreich und über internationale Konventionen. Sie wird vom Umweltbundesamt betreut, mit freundlicher Unterstützung der Naturschutzabteilungen der Bundesländer und der Österreichischen Bundesforste. 

Sie ist eine Initiative der Österreichischen Naturschutzplattform, welche 2002 unter der Federführung des Umweltbundesamtes gegründet wurde. Die Plattform nimmt eine Vermittlerrolle ein zwischen Bund, Bundesländern, NGOs, der Wissenschaft sowie Partner-Organisationen wie z. B. Österreichische Bundesforste AG. Ziel ist es, Aktivitäten zur Erhaltung und Entwicklung der biologischen Vielfalt in Österreich optimal zu vernetzen. Naturschutz umspannt in Österreich sowohl fachlich-inhaltlich als auch organisatorisch einen weiten Bogen.4

Position

Den direkten Zusammenhang zwischen der Herstellung tierischer Produkte und Umweltschaden sieht diese Organisation nicht.

Im Positionspapier der Österreichischen Naturschutzplattform mit dem Titel «Biomassenutzung und Biodiversität» aus dem Jahr 2009 wird der Schaden an der Umwelt durch die Landwirtschaft thematisiert. 

Die verstärkte Nachfrage nach agrarischer Biomasse und damit verbundene ökonomische Signale können einen höheren Dünger- und Pestizideinsatz bewirken. Vermehrte Stickstoffdüngung belastet die Treibhausgasbilanz durch Bodenausgasung und durch den Einsatz fossiler Energie bei der Produktion; eine Kohlendioxideinsparung durch Biokraftstoffe wird dadurch zum Teil wieder kompensiert.

Die Schlussfolgerung der Untersuchung lautet:

Die für die Biodiversität günstigste Lösung der gegenwärtigen Energieprobleme liegt daher nicht in erster Linie in der Produktion von Bioenergie, selbst wenn sie in verträglicher Form geschähe, sondern in der Verbrauchsreduktion, die eine zusätzliche Energieerzeugung gar nicht erst notwendig macht. Einsparmaßnahmen jeglicher Art dienen daher indirekt der Biodiversitätserhaltung und machen gesamthaft gesehen das Energieproblem überhaupt erst lösbar.

Es werden zwar keine konkreten Beispiele erläutert, doch bieten sich logischerweise tierische Produkte als bekanntermassen grösste Energieverbraucher und Stickstoffproduzenten direkt als Sparmöglichkeit an. 

Die Grünen

«Die Grünen – Die Grüne Alternative» (GRÜNE) sind eine politische Partei in Österreich, die nach der Nationalratswahl 2013 als Oppositionspartei im Nationalrat 24 von 183 Mandataren stellt und damit derzeit die viertgrößte der sechs im Parlament vertretenen Fraktionen ist. Parteivorsitzende ist Eva Glawischnig-Piesczek, die auch die Funktion der Klubobfrau der Grünen im Parlament wahrnimmt. Die Grünen sind Mitglied der Europäischen Grünen Partei und derGlobal Greens.

Position

Die Grünen sprechen sich zwar nicht auffällig gegen die Massentierhaltung aus, doch fordern sie ein EU-weites Verbot des Einsatzes von Antiobiotika in der Tierfütterung, was eigentlich die Abschaffung der Massentierhaltung bedeuten würde.
Auch ansonsten spricht sich dieses Teilprogramm stark für den Schutz von Nutztieren aus.5

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