Nach der stetig steigenden Anzahl Vegetarier und Veganer in den letzten Jahren und dem Höhepunkt von letztem Jahr (5,3 %), ist die Anzahl dieses Jahr leicht auf 5,0 % gesunken. Somit isst jede zwanzigste Person in der Schweiz kein Fleisch. Dies liegt 35 % höher als noch vor 5 Jahren. Die Veganer haben hingegen vor allem in der Romandie stark zugelegt (von 0,1 % auf 0,4 %). Die Zahl der «Flexitarier» hat weiter leicht zugenommen. Fast ein Viertel der Bevölkerung (23,9 %) hat somit bewusst ihren Fleischkonsum reduziert.
Gemäss der MACH-Umfrage bei 30378 Personen im Alter ab 14 Jahren ist die Anzahl der Personen, die kein Fleisch konsumieren (Vegetarier + Veganer) mit 6,3 % (2024: 6,4 %) in der Deutschschweiz fast konstant geblieben. Im Detail und in den anderen Regionen gibt es aber Veränderungen:
Regionale Unterschiede: Deutschschweiz hat Führung ausgebaut
Bei den vegetarisch lebenden Personen ist der Abstand der Deutschschweiz zur Romandie und zum Tessin grösser geworden. Obwohl sich bereits 5,7 % (5,5 %) in der Deutschschweiz vegetarisch ernähren, sind es in der Romandie nur 1,5 % (2,3 %) und im Tessin nur 1,6 % (1,8 %).
In Klammern jeweils die Vorjahreszahlen.
Etwas anders sieht es bei den Veganern aus: Hier haben die Romandie und das Tessin aufgeholt:
Deutschschweiz: 0,6 %; Romandie: 0,4 %; Tessin: 0,3 %. Sowohl in der Romandie als auch im Tessin waren es letztes Jahr erst 0,1 %.

Altersverteilung: Junge führend
Auch weiterhin ist die vegetarische und vegane Ernährung vor allem bei Jungen beliebt. Von den sich vegetarisch ernährenden Personen sind 58 % im Alter zwischen 14 und 34 Jahre. 28 % im Alter zwischen 35 und 54 Jahre und 14 % über 55 Jahre.
Bei den sich vegan Ernährenden sind sogar 71 % unter 35 Jahre alt.
Obwohl es hier einen leichten Rückgang gegenüber 2024 gab, ist es der zweithöchste je gemessene Wert.

Erwähnenswert ist, dass diese Altersverteilung bei den Flexitariern gerade umgekehrt ist: Je älter eine Person, desto eher ernährt sie sich flexitarisch. Während bei den über 55-Jährigen 28 % angeben, bewusst ihren Fleischkonsum reduziert zu haben, tun dies bei den 14 bis 34-Jährigen nur 20 %.
Geschlechterverteilung: Frauen lieben Vegi
Obwohl weiterhin Zweidrittel der Vegetarier Frauen sind, hat die Anzahl der weiblichen Vegetarier deutlicher abgenommen als die Anzahl der männlichen Vegetarier. Bei den Männern blieb der Anteil der Vegetarier fast konstant: 3,3 % gegenüber 3,4 % im Jahr 2024. Bei den Frauen waren es 6,7 % gegenüber 7,2 % im Vorjahr. Dafür hat der Anteil der Flexitarier unter den Frauen um 0,7 % zugenommen.

Bildungsniveau: Veganer bauen Vorsprung aus
Hier hat sich der Unterschied gegenüber dem Vorjahr insbesondere bei den Veganern akzentuiert: Während in der Gesamtbevölkerung der Anteil der Hochschulabsolventen bei 39,7 % liegt, liegt dieser bei den Veganern bei 63,9 % (bei Vegetariern ist er bei 54,9 %). Während der Anteil bei den Vegetariern kaum zugenommen hat, ist er bei den Veganern gegenüber dem Vorjahr um fast 10 % gestiegen.

Konsum von Alternativprodukten: Bei allen beliebt
Alternativen zu Kuhmilch- und Schlachtprodukten werden bei allen immer beliebter.
Bereits 55 % (51,5 %) der Gesamtbevölkerung konsumiert Fleischalternativen. Und über ein Drittel, 38,5 %, konsumiert auch Milchalternativen. Gegenüber dem Vorjahr ist die stärkste Zunahme des Konsums an Fleischalternativen bei Veganern zu verzeichnen: Von 84,5 % auf 96,2 %. Aber auch der Konsum der Milchalternativen ist bei Veganern bemerkenswert stark angestiegen: Von 84,6 % auf 94,1 %.

Gemäss «Plant Based Cheese Report» des Euromonitor Survey von 2025 ist der Umsatz von Käsealternativen in der Schweiz in den letzten Jahren stetig und stark angestiegen:

Land der Köche?
In der Schweiz kochen 69,2 % täglich oder zumindest mehrmals wöchentlich. Unter den Veganern sind es sogar 81,2 % und unter den Vegetariern 77,6 %. Der höhere Anteil mag daran liegen, dass Auswärts essen – vor allem auf dem Land – nicht immer einfach ist, wenn man ein schmackhaftes Vegi-Menü möchte. Immerhin bezeichnen sich 65 % der Veganer als Feinschmecker. In der Gesamtbevölkerung sind dies nur 57 %. Ein Glas Wein gehört jedoch bei den meisten Veganern und Vegetariern nicht zu einem guten Essen. Wobei dies auch sonst nur noch von weniger als der Hälfte der Bevölkerung so gesehen wird.
Vegetarier und Veganer achten beim Lebensmitteleinkauf auch viel häufiger auf bio und fair-trade. Während weniger als die Hälfte der Bevölkerung angibt auf bio zu achten, sind es bei den Vegetariern und Veganern weit über 80 %. Auf fairen Handel achten immerhin rund 62 % der Bevölkerung, doch rund 90 % der Veganer und 83 % der Vegetarier.
Die wichtigsten Daten aus dieser Analyse haben wir auch in diesem Interview behandelt:

