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Der Tierarzt teilt mir mit, dass ich heute zu den Rindern muss, um BSE-Proben zu entnehmen. Danach soll ich noch etwas Büroarbeit machen.

Wir gehen also in die Rinderhalle. Er erklärt mir, was die nächsten 2 Stunden meine Aufgabe sein wird. Die enthäuteten Rinderköpfe kommen hier bei mir an. Zuerst soll ich das Rückenmark mit dem Finger lösen. Dann führt man einen schmalen Löffel in den Hinterkopf ein und dreht ihn um. Nun muss man noch direkt am Knochen langkratzen, um das Gehirn zu lösen. Zumindest den Teil, den man für die Untersuchungen braucht. Zuerst kommen 39 Kälbchen, danach noch einige Bullen, die aber auch so jung sind, dass der BSE-Test nicht vorgeschrieben ist. An ihnen soll ich üben.
Nach 105 Tieren ist es endlich geschafft. Nun kommen die Tiere dran, bei denen der Test vorgeschrieben ist. Damit ich nicht aus Versehen die Gehirne kaputt mache, die dann nicht mehr untersucht werden könnten, muss ich gehen. Eine andere Arbeiterin weiter hinten macht die Aufgabe jetzt.
Der Chef will mir noch zeigen, wo der Abfall landet, der in die Rinnen geworfen wird. Der Schlachthof ist unterkellert. Zur Seite hin ist er aber offen, damit die Container abgeholt werden können. Das gesamte Blut, das beim Schlachten abfliesst, wird hier gesammelt. Wir stehen vor riesigen Behältern mit Blut. Zwei für die Rinder gehen bis zur Decke, also gut 4 bis 5 m hoch. Er erklärt mir, dass das Blut gekühlt wird, noch etwas Chemie zugesetzt wird, damit es nicht gerinnt. Zwei Mal pro Woche wird das Blut abgeholt. Daraus werden Wurst und Lebensmittelzusatzstoffe hergestellt.
Eine Halle weiter werden die Häute der Rinder gesammelt. «Heute sind sie nicht mehr viel wert», wird mir erklärt. Auch das Fett wird gesammelt. Daraus wird später Industriefett gemacht. Noch eine Halle weiter werden die Pansen der Rinder gesäubert und aufbereitet. Teils für den menschlichen Verzehr, teils für Hunde. Etwas weiter hinten werden die Därme der Schweine und die restlichen Mägen der Rinder gereinigt. Rinderdarm gehört zur Risikoklasse 3 und landet somit in der Biogasanlage. Alle Reste, die nicht mehr zum Essen gedacht sind, landen entweder in der Biogasanlage oder im Kompost. Aus dem Kot, der nach der Schlachtung noch in den Därmen ist, wird Erde gemacht. Teilweise wird die Gülle auch gesammelt und über die Felder gestreut.

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