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Eidgenössische Ernährungskommission (EEK)

Aufgabe

Die Eidgenössische Ernährungskommission (EEK) wird direkt vom Bundesrat gewählt und ist die oberste Instanz, wenn es darum geht, Ernährungsempfehlungen auszuarbeiten. Es ist bekannt, dass das Bundesamt für Gesundheit (BAG) sehr Mühe hat, sich öffentlich für die vegetarische Ernährung auszusprechen und diese in seinen Ernährungsempfehlungen nach wie vor einfach ignoriert. Hängt dies auch mit der Zusammensetzung der EEK zusammen?

Die EEK in Kürze:

  • 15 Mitglieder
  • 2–3 Treffen jährlich
  • Beratendes Organ des Bundesrates
  • Formulierung von Vorschlägen zur Implementierung und Umsetzung der Schweizer Ernährungspolitik
  • Stellungnahme zu aktuellen Fragen der Volksgesundheit, die an die Behörde (z.B. BAG) gerichtet sind, insbesondere zu jenen im Bereich der Prävention
  • Veranlassung von Erhebungen und Untersuchungen zu Ernährungsfragen
  • Dem BAG zugeordnet
  • Die Mitglieder werden alle 4 Jahre vom Bundesrat gewählt (fällt jeweils mit den Nationalratswahlen zusammen)
     

Mitglieder

Die 15 Mitglieder stammen aus sehr unterschiedlichen Gebieten. Nur eine Person vertritt jedoch offiziell ein bestimmtes Nahrungsmittel. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) schreibt dazu: «Regula Kennel wurde 2005 als Vertreterin der Fleischbranche in die EEK gewählt.» Im Jahre 2009 wurde sie für eine weitere Amtszeit gewählt.

Das BAG stellt auf der EEK-Homepage Regula Kennel folgendermassen vor:

«Regula Kennel ist seit 1994 bei Proviande, der Branchenorganisation der Schweizer Fleischwirtschaft in Bern, tätig. Sie baute dort eine Kommunikationsabteilung auf und ist heute im Auftrag der Schweizerischen Fleischbranche verantwortlich für die Informationsstelle Fleisch und Ernährung und die Absatzförderungsmassnahmen für ‹Schweizer Fleisch›.»

Der berufliche Auftrag von Frau Kennel ist also, den Absatz von Fleisch zu fördern. Das BAG sieht hier jedoch keinen Interessenskonflikt. Ist es also auch die Aufgabe des BAGs, den Fleischabsatz zu fördern und nicht etwa, sich um die Gesundheit der Schweizer Bevölkerung zu kümmern? Und weshalb ist niemand von der Gemüse- und Früchtelobby in der EEK vertreten?

Interessant ist auch die Wahlprozedur dieser wichtigen Kommission: Sie schlägt ihre Nachfolger (bzw. ihre eigene Wiederwahl) gleich selbst dem Bundesrat vor. Dieser hat die Vorschläge nur noch zu bestätigen. Das heisst: Die EEK ist der Meinung, dass eine Vertreterin der Fleischlobby in die Ernährungskommission gehört, und der Bundesrat hat dem schon zweimal zugestimmt. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) sieht auch kein Problem in der Zusammensetzung der Ernährungskommission. Offensichtlich ist es auch in seinem Sinne, dass die Fleischlobby direkten Einfluss auf die Schweizer Ernährungsempfehlungen hat.

Swissveg hat den Präsidenten der EEK um eine Stellungnahme zu dieser einseitigen Zusammensetzung der EEK gebeten. Er sieht darin keinerlei Probleme.

Alle Mitglieder der EEK (Mitglied der EEK seit ...):

  • Ulrich Keller (Präsident) (2003)
    Schulmediziner, Fachgebiete: Endokrinologie und Diabetes.
     
  • Bernadette Arnoldner (2008)
    Ernährungswissenschaften
    Leitete die Marketingabteilung des Danone-Milchkonzerns in Österreich. Bei der Firma Berglandmilch und NÖM AG war sie die Schnittstelle zwischen Produktentwicklung und Marketing. Seit 2007 bei Unilever in der Schweiz. Hauptaufgabe: Erstellung von marketingrelevanten Ernährungstexten. Sie vertritt die fial (Föderation der Schweizerischen Nahrungsmittel-Industrien) in der EEK.
     
  • Marco Bachmann (2004)
    Lebensmittelingenieur
    Dozent für spezielle Ernährung (z.B. bei Zöliakie)
     
  • Peter E. Ballmer (2005)
    Schulmediziner
    Titularprofessor der Medizinischen Fakultät der Universität Bern und Zürich. Fachschwerpunkte: Proteinstoffwechsel und präventive Wirkung der mediterranen Ernährung auf Herz-Kreislauf-Krankheiten.
    Vorstandsmitglied der SGE (Schweizerische Gesellschaft für Ernährung).
     
  • Evelyne Battaglia Richi (2003)
    Dipl. Ernährungsberaterin
    Seit 2000 führt sie eine Gemeinschaftspraxis für Ernährungsberatung und -therapie in Lugano mit Schwerpunkt Kinderernährungserziehung und Behandlung von Adipositas und Diabetes.
    Sie vertritt die Konsumentenorganisationen in der EEK.
     
  • Beatrice Conrad (2008)
    Dipl. Ernährungsberaterin
    Mit eigener Praxis, Mitglied des SGE-Vorstandes
     
  • Christina Daeniker Roth (2006)
    Ernährungswissenschaftlerin der Migros
     
  • Roger Darioli (2004)
    Schulmediziner
    Professor der Universität Lausanne (seit 2008 pensioniert).
    Vizepräsident der SGE
     
  • Marco Jermini (2004)
    Lebensmittelwissenschaftler und Lebensmittelchemiker, Direktor des Kantonalen Labors und Kantonschemiker des Tessins.
    Für die WHO als Experte tätig. Als einziger der EEK-Mitglieder deklariert er ausdrücklich, dass er keinen berufsethischen Konflikt mit seiner Arbeit innerhalb der EEK hat.
     
  • Regula Kennel (2005)
    Marketingleiterin der Fleischlobbyorganisation Proviande. Siehe oben.
     
  • Maaike Kruseman (2008)
    Dipl. Ernährungsberaterin, Professorin an der Universität Genf
     
  • Josef Laimbacher (2006)
    Schulmediziner, Psychotherapeut, Chefarzt Kinderspital St. Gallen, Dozent, Vorstandsmitglied der SGE
     
  • Thomas Loew (2008)
    Koch, dipl. Restaurateur/Hotelier HF. Präsident des SVG (Schweizer Verband für Spital-, Heim- und Gemeinschaftsgastronomie)
     
  • Christine Römer-Lüthi (2008)
    Biochemikerin
    Leiterin der Schule für Ernährungsberatung am Ausbildungszentrum Insel in Bern. Leiterin des Bachelor-Studienganges Ernährung und Diätetik im Fachbereich Gesundheit der Berner Fachhochschule
     
  • Michael B. Zimmermann (2008)
    Schulmediziner, Biologe, Professor an der ETH Zürich

 

Nachtrag 2011: Frau Regula Kennel ist aus der EEK ausgetreten, da sie beruflich von der Proviande zum Bundesamt für Veterinärwesen gewechselt hat: Sie ist seit 1. Mai 2011 BVet-Kommunikationsleiterin. Ihre Nachfolgerin, Nadine Degen, arbeitet beim Schweizer Bauernverband.

Selbst die Schweizerische Gesellschaft für Ernährung (SGE) erwähnte, dass bezüglich Nachhaltigkeit die Hauptempfehlung lauten sollte: «Ich kaufe überwiegend pflanzliche Lebensmittel». Diese Handlungsempfehlung wurde Ende August 2013 ausgearbeitet. Da es jedoch «sehr unterschiedliche Rückmeldungen» gab, wurde diese Empfehlung von der SGE nicht veröffent­licht! Sie werden jedoch intern alle ihre Massnahmen nun auch anhand dieser Erkenntnis überprüfen.

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