Drupal blog posts https://www.swissveg.ch/it it Weltpflanzenmilchtag: Zeit, die Milch neu zu denken https://www.swissveg.ch/de/weltpflanzenmilchtag-2025 <span>Weltpflanzenmilchtag: Zeit, die Milch neu zu denken</span> <span><span lang="" about="/it/user/2398" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Christine</span></span> <span>20. Agosto 2025 - 10:11</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Am Freitag, 22. August, ist Weltpflanzenmilchtag. Dieser ruft zum Umdenken auf, denn trotz rückläufigem Konsum wird Kuhmilch in der Schweiz weiterhin stark subventioniert. Warum es einen Milchkonsum braucht, der zukunftsfähig ist.</p><h2>Das Milchmärchen</h2><p>Für viele gehören Milch und Kühe zur Schweiz, wie ihre Berge und Seen. Doch dieses Image ist kein Zufall: Seit Jahrzehnten steckt die Milchindustrie jedes Jahr mehrere Millionen in irreführende Werbung mit glücklichen Kühen auf saftig grünen Wiesen – mitfinanziert durch unsere Steuergelder.<span class="fussnotenlink">1</span></p><p>Diese Werbeanstrengungen zeigen ihre Wirkung: Vielen Konsument:innen ist nicht bewusst, woher ihre Milch eigentlich stammt. Eine von Proviande durchgeführte Umfrage zeigt, dass nicht einmal die Hälfte der Befragten wusste, dass eine Kuh ein Kalb gebären muss, um Milch zu geben.<span class="fussnotenlink">2</span> Entsprechend ist davon auszugehen, dass die meisten Menschen nicht realisieren, welche enormen Strapazen die Kuh für die Milch erleiden muss, die letztlich nicht ihr Kalb, sondern wir Menschen konsumieren.</p><h2>Das verborgene Leid der Kühe</h2><p>Milchkühe werden jährlich künstlich besamt, damit sie ein Kalb gebären und Milch produzieren. Mutter und Kalb werden meist schon wenige Stunden nach der Geburt getrennt, um eine zu enge Bindung zu verhindern. Nach der Trennung ruft die Kuh oft tagelang nach ihrem Kalb. Die männlichen Kälber werden aus wirtschaftlichen Gründen getötet.</p><p>Aufgrund der Hochleistungszucht und der Anforderung, konstant viel Milch zu geben, leben Milchkühe in der Schweiz heute nur noch fünf bis sechs Jahre, obwohl ihre natürliche Lebenserwartung 20 bis 25 Jahre beträgt. Eine sogenannte Hochleistungskuh produziert rund 7000 Liter Milch pro Jahr.<span class="fussnotenlink">3</span> Diese extrem hohe, angezüchtete Milchleistung führt häufig zu schweren Euterentzündungen, weshalb der Antibiotikaeinsatz in der Milchproduktion zum Standard gehört. Ausserdem leben über 40 Prozent der Milchkühe in der Schweiz in Anbindehaltung, was bedeutet, dass sie sich kaum bewegen können.<span class="fussnotenlink">4</span></p><h2>Warum Kuhmilch ein Klimakiller ist – und nicht automatisch starke Knochen macht</h2><p>Die Herstellung von Kuhmilch ist extrem ressourcenintensiv. Sie verursacht grosse Mengen an Treibhausgasen und trägt somit erheblich zum Klimawandel bei. <span class="fussnotenlink">5</span> Zudem benötigt die Milchproduktion viel Wasser und Land und belastet Böden, Luft und Gewässer durch Nährstoffüberschüsse. <span class="fussnotenlink">6, 7, 8</span> Zudem gefährdet die Milchwirtschaft die Artenvielfalt, wie eine Studie des WWF zeigt. <span class="fussnotenlink">9</span></p><p>Doch nicht nur für die Umwelt ist Kuhmilch problematisch – auch die gesundheitlichen Vorteile sind umstritten. Der weit verbreitete Glaubenssatz „Milch ist gesund und stärkt die Knochen“ trifft so nicht zu. Osteoporose (Knochenschwund) tritt gerade in Ländern mit hohem Milchkonsum besonders häufig auf. <span class="fussnotenlink">10</span></p><h2>Die gute Nachricht: Es geht auch anders!</h2><p><style> .responsive-img { width: 100%; max-width: 50%; height: auto; display: block; margin: 1.5em auto; } @media (max-width: 768px) { .responsive-img { max-width: 100%; } } .fussnotenlink { vertical-align: super; font-size: 0.8em; } </style></p><p>All diese Fakten klingen zunächst ernüchternd – doch es gibt eine einfache Lösung: pflanzliche Milchalternativen! Für Hafer-, Soja-, Mandelmilch und Co. muss kein Tier leiden. Sie sind deutlich besser für die Umwelt und können sogar zu starken Knochen beitragen.</p><p>Die Zahlen sprechen für sich: Die Produktion pflanzlicher Milchalternativen verursacht deutlich weniger Treibhausgase und verbraucht weniger Wasser und Land als Kuhmilch. Zwar wird Mandelmilch oft wegen ihres Wasserverbrauchs kritisiert, mit rund 271 Litern Wasser pro Liter liegt sie jedoch immer noch weit unter dem Wert für Kuhmilch, für die etwa 628 Liter pro Liter benötigt werden.<span class="fussnotenlink">11</span></p><img class="responsive-img" src="/sites/swissveg.ch/files/Wasserverbrauch.png" alt="Wasserverbrauch"><img class="responsive-img" src="/sites/swissveg.ch/files/Treibhausgase_0.png" alt="Treibhausgase"><img class="responsive-img" src="/sites/swissveg.ch/files/Landverbrauch.png" alt="Landverbrauch"><p>Die Auswahl an Pflanzenmilch ist gross und die vielen Alternativen bringen unterschiedliche Nährstoffprofile mit. Sojamilch enthält sogar mehr Protein als Kuhmilch und bietet zusätzliche gesundheitliche Vorteile. Auch eine Studie von Agroscope zeigt: Pflanzliche Alternativen auf Soja-, Mandel- und Cashewbasis sind gute Quellen für Mineralstoffe und Spurenelemente.<span class="fussnotenlink">12</span> Wichtig ist dabei vor allem die Kalziumanreicherung. In der Regel enthalten konventionelle Pflanzenmilchprodukte – wie Kuhmilch – etwa 120 mg Kalzium pro 100 ml. Bio-Varianten sind oft nicht standardmässig angereichert, aber ebenfalls mit Kalziumzusatz erhältlich. <img class="responsive-img" src="/sites/swissveg.ch/files/Proteingehalt.png" alt="Proteingehalt"></p><h2>Pflanzenmilch auf dem Vormarsch</h2><p>Pflanzliche Milch erfreut sich wachsender Beliebtheit: Seit 2017 steigt die Nachfrage nach Milchersatzprodukten in der Schweiz stetig an. Der Umsatz hat sich mehr als verdoppelt, und Hafermilch ist mittlerweile die meistverkaufte Pflanzenmilch.<span class="fussnotenlink">13</span> Neben Hafermilch gibt es auch pflanzliche Varianten aus Kartoffel, Erbse, Lupine, Kokos, Cashew, Mandel, Hanf, Kichererbse, Soja oder Haselnuss. Die Auswahl kann sich sehen lassen!</p><p>Von 2003 bis 2023 ist der Pro-Kopf-Konsum von Trinkmilch von 66 kg auf knapp 45 kg gesunken – ein Rückgang von 32 Prozent.<span class="fussnotenlink">14</span> Trotzdem dominiert Kuhmilch weiterhin den Markt: Alternativen zu Milchprodukten machten 2021 im Detailhandel lediglich 4,2 Prozent des Marktanteils aus.<span class="fussnotenlink">15</span> Hinzu kommt, dass pflanzliche Alternativen oft deutlich teurer sind als ihre tierischen Pendants. Ein Grund dafür sind staatliche Subventionen für Kuhmilch, wodurch diese künstlich verbilligt wird, während pflanzliche Alternativen benachteiligt werden. Das ist weder fair noch zukunftsfähig.</p><p>Dabei ist klar: Das Potenzial für mehr pflanzliche Milch ist gross – und ihre Förderung dringend nötig. Genau deshalb braucht es den Weltpflanzenmilchtag.</p><p>&nbsp;</p></div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <ol><li><p class="sdfootnote">Bundesamt für Landwirtschaft. (2024). Absatzförderung. Agrarbericht 2024. <a href="https://www.agrarbericht.ch/de/politik/produktion-und-absatz/absatzfoerderung?highlight=absatzf%C3%B6rderung">https://www.agrarbericht.ch/de/politik/produktion-und-absatz/absatzfoerderung?highlight=absatzf%C3%B6rderung</a></p></li><li><p class="sdfootnote">Proviande. (2023).&nbsp;Studie zum Fleischkonsum zeigt: 72 % haben sehr grosses Vertrauen in Schweizer Fleisch. &nbsp;<a href="https://www.proviande.ch/de/studie-zum-fleischkonsum-zeigt-72-haben-sehr-grosses-vertrauen-in-schweizer-fleisch">https://www.proviande.ch/de/studie-zum-fleischkonsum-zeigt-72-haben-sehr-grosses-vertrauen-in-schweizer-fleisch</a></p></li><li><p class="sdfootnote">Schweizer Milch - unverzichtbar für die Landwirtschaft. (o. D.). Schweizer Bäuerinnen &amp; Bauern. <a href="http://www.schweizerbauern.ch/wissen-facts/lebensmittel/milch">www.schweizerbauern.ch/wissen-facts/lebensmittel/milch</a></p></li><li><p class="sdfootnote">Tierwohl im Stall - 42 Prozent der Milchkühe leben in einem Anbindestall. (2022). Schweizer Radio und Fernsehen (SRF).</p></li><li><p class="sdfootnote">Twine, R. (2021). Emissions from Animal Agriculture – 16.5% Is the New Minimum Figure. Sustainability, 13(11), 6276. doi.org/10.3390/su13116276</p></li><li><p class="sdfootnote">Ritchie, H. (2020, 24. Januar). You Want to Reduce the Carbon Footprint of Your Food? Focus On What You Eat, Not Whether Your Food Is Local. Our World in Data. <a href="http://www.ourworldindata.org/food-choice-vs-eating-local">www.ourworldindata.org/food-choice-vs-eating-local</a></p></li><li><p class="sdfootnote">Lebensmittellexikon. (o. D.). Virtuelles Wasser in Lebensmitteln. <a href="http://www.lebensmittellexikon.de/v0001020.php">www.lebensmittellexikon.de/v0001020.php</a></p></li><li><p class="sdfootnote">Bundesamt für Umwelt BAFU. (o. D.). Landwirtschaft als Luftschadstoffquelle. <a href="http://www.bafu.admin.ch/bafu/de/home/themen/luft/fachinformationen/luftschadstoffquellen/landwirtschaft-als-luftschadstoffquelle.html">www.bafu.admin.ch/bafu/de/home/themen/luft/fachinformationen/luftschads…</a></p></li><li><p class="sdfootnote">WWF Deutschland. (2022, 12. Mai). Ernährung und Biodiversität: Der Jaguar in der Pfanne. <a href="http://www.wwf.de/themen-projekte/landwirtschaft/ernaehrung-konsum/besseresserinnen/ernaehrung-und-biodiversitaet">www.wwf.de/themen-projekte/landwirtschaft/ernaehrung-konsum/besseresser…</a></p></li><li><p class="sdfootnote">Willett, W. C. &amp; Ludwig, D. S. (2020). Milk and Health. The New England Journal of Medicine, 382(7), 644–654. doi.org/10.1056/nejmra1903547</p></li><li><p class="sdfootnote">Lebensmittellexikon. (o. D.). Virtuelles Wasser in Lebensmitteln. <a href="http://www.lebensmittellexikon.de/v0001020.php">www.lebensmittellexikon.de/v0001020.php</a></p></li><li><p class="sdfootnote">Burton-Pimentel, K. J., &amp; Barbara Walther, B. (2023). Pflanzendrinks – eine Alternative zu Milch? Agrarforschung Schweiz 14, 214-228.</p></li><li><p class="sdfootnote">News Service Bund. (2022). Milchersatzprodukte immer beliebter. <a href="https://www.news.admin.ch/de/nsb?id=89701">https://www.news.admin.ch/de/nsb?id=89701</a></p></li><li><p class="sdfootnote">Schweizer Bauernverband. (2024). Milchstatistik der Schweiz 2023. <a href="https://www.sbv-usp.ch/de/services/agristat-statistik-der-schweizer-landwirtschaft/milchstatistik-der-schweiz-mista">https://www.sbv-usp.ch/de/services/agristat-statistik-der-schweizer-landwirtschaft/milchstatistik-der-schweiz-mista</a></p></li><li><p class="sdfootnote">News Service Bund. (2022). Milchersatzprodukte immer beliebter. <a href="https://www.news.admin.ch/de/nsb?id=89701">https://www.news.admin.ch/de/nsb?id=89701</a></p></li></ol></div></div> Wed, 20 Aug 2025 08:11:41 +0000 Christine 4157 at https://www.swissveg.ch Weltpflanzenmilchtag: Zeit, die Milch neu zu denken https://www.swissveg.ch/de/weltpflanzenmilchtag-2025 <span>Weltpflanzenmilchtag: Zeit, die Milch neu zu denken</span> <span><span lang="" about="/it/user/2398" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Christine</span></span> <span>20. Agosto 2025 - 10:11</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Am Freitag, 22. August, ist Weltpflanzenmilchtag. Dieser ruft zum Umdenken auf, denn trotz rückläufigem Konsum wird Kuhmilch in der Schweiz weiterhin stark subventioniert. Warum es einen Milchkonsum braucht, der zukunftsfähig ist.</p><h2>Das Milchmärchen</h2><p>Für viele gehören Milch und Kühe zur Schweiz, wie ihre Berge und Seen. Doch dieses Image ist kein Zufall: Seit Jahrzehnten steckt die Milchindustrie jedes Jahr mehrere Millionen in irreführende Werbung mit glücklichen Kühen auf saftig grünen Wiesen – mitfinanziert durch unsere Steuergelder.<span class="fussnotenlink">1</span></p><p>Diese Werbeanstrengungen zeigen ihre Wirkung: Vielen Konsument:innen ist nicht bewusst, woher ihre Milch eigentlich stammt. Eine von Proviande durchgeführte Umfrage zeigt, dass nicht einmal die Hälfte der Befragten wusste, dass eine Kuh ein Kalb gebären muss, um Milch zu geben.<span class="fussnotenlink">2</span> Entsprechend ist davon auszugehen, dass die meisten Menschen nicht realisieren, welche enormen Strapazen die Kuh für die Milch erleiden muss, die letztlich nicht ihr Kalb, sondern wir Menschen konsumieren.</p><h2>Das verborgene Leid der Kühe</h2><p>Milchkühe werden jährlich künstlich besamt, damit sie ein Kalb gebären und Milch produzieren. Mutter und Kalb werden meist schon wenige Stunden nach der Geburt getrennt, um eine zu enge Bindung zu verhindern. Nach der Trennung ruft die Kuh oft tagelang nach ihrem Kalb. Die männlichen Kälber werden aus wirtschaftlichen Gründen getötet.</p><p>Aufgrund der Hochleistungszucht und der Anforderung, konstant viel Milch zu geben, leben Milchkühe in der Schweiz heute nur noch fünf bis sechs Jahre, obwohl ihre natürliche Lebenserwartung 20 bis 25 Jahre beträgt. Eine sogenannte Hochleistungskuh produziert rund 7000 Liter Milch pro Jahr.<span class="fussnotenlink">3</span> Diese extrem hohe, angezüchtete Milchleistung führt häufig zu schweren Euterentzündungen, weshalb der Antibiotikaeinsatz in der Milchproduktion zum Standard gehört. Ausserdem leben über 40 Prozent der Milchkühe in der Schweiz in Anbindehaltung, was bedeutet, dass sie sich kaum bewegen können.<span class="fussnotenlink">4</span></p><h2>Warum Kuhmilch ein Klimakiller ist – und nicht automatisch starke Knochen macht</h2><p>Die Herstellung von Kuhmilch ist extrem ressourcenintensiv. Sie verursacht grosse Mengen an Treibhausgasen und trägt somit erheblich zum Klimawandel bei. <span class="fussnotenlink">5</span> Zudem benötigt die Milchproduktion viel Wasser und Land und belastet Böden, Luft und Gewässer durch Nährstoffüberschüsse. <span class="fussnotenlink">6, 7, 8</span> Zudem gefährdet die Milchwirtschaft die Artenvielfalt, wie eine Studie des WWF zeigt. <span class="fussnotenlink">9</span></p><p>Doch nicht nur für die Umwelt ist Kuhmilch problematisch – auch die gesundheitlichen Vorteile sind umstritten. Der weit verbreitete Glaubenssatz „Milch ist gesund und stärkt die Knochen“ trifft so nicht zu. Osteoporose (Knochenschwund) tritt gerade in Ländern mit hohem Milchkonsum besonders häufig auf. <span class="fussnotenlink">10</span></p><h2>Die gute Nachricht: Es geht auch anders!</h2><p><style> .responsive-img { width: 100%; max-width: 50%; height: auto; display: block; margin: 1.5em auto; } @media (max-width: 768px) { .responsive-img { max-width: 100%; } } .fussnotenlink { vertical-align: super; font-size: 0.8em; } </style></p><p>All diese Fakten klingen zunächst ernüchternd – doch es gibt eine einfache Lösung: pflanzliche Milchalternativen! Für Hafer-, Soja-, Mandelmilch und Co. muss kein Tier leiden. Sie sind deutlich besser für die Umwelt und können sogar zu starken Knochen beitragen.</p><p>Die Zahlen sprechen für sich: Die Produktion pflanzlicher Milchalternativen verursacht deutlich weniger Treibhausgase und verbraucht weniger Wasser und Land als Kuhmilch. Zwar wird Mandelmilch oft wegen ihres Wasserverbrauchs kritisiert, mit rund 271 Litern Wasser pro Liter liegt sie jedoch immer noch weit unter dem Wert für Kuhmilch, für die etwa 628 Liter pro Liter benötigt werden.<span class="fussnotenlink">11</span></p><img class="responsive-img" src="/sites/swissveg.ch/files/Wasserverbrauch.png" alt="Wasserverbrauch"><img class="responsive-img" src="/sites/swissveg.ch/files/Treibhausgase_0.png" alt="Treibhausgase"><img class="responsive-img" src="/sites/swissveg.ch/files/Landverbrauch.png" alt="Landverbrauch"><p>Die Auswahl an Pflanzenmilch ist gross und die vielen Alternativen bringen unterschiedliche Nährstoffprofile mit. Sojamilch enthält sogar mehr Protein als Kuhmilch und bietet zusätzliche gesundheitliche Vorteile. Auch eine Studie von Agroscope zeigt: Pflanzliche Alternativen auf Soja-, Mandel- und Cashewbasis sind gute Quellen für Mineralstoffe und Spurenelemente.<span class="fussnotenlink">12</span> Wichtig ist dabei vor allem die Kalziumanreicherung. In der Regel enthalten konventionelle Pflanzenmilchprodukte – wie Kuhmilch – etwa 120 mg Kalzium pro 100 ml. Bio-Varianten sind oft nicht standardmässig angereichert, aber ebenfalls mit Kalziumzusatz erhältlich. <img class="responsive-img" src="/sites/swissveg.ch/files/Proteingehalt.png" alt="Proteingehalt"></p><h2>Pflanzenmilch auf dem Vormarsch</h2><p>Pflanzliche Milch erfreut sich wachsender Beliebtheit: Seit 2017 steigt die Nachfrage nach Milchersatzprodukten in der Schweiz stetig an. Der Umsatz hat sich mehr als verdoppelt, und Hafermilch ist mittlerweile die meistverkaufte Pflanzenmilch.<span class="fussnotenlink">13</span> Neben Hafermilch gibt es auch pflanzliche Varianten aus Kartoffel, Erbse, Lupine, Kokos, Cashew, Mandel, Hanf, Kichererbse, Soja oder Haselnuss. Die Auswahl kann sich sehen lassen!</p><p>Von 2003 bis 2023 ist der Pro-Kopf-Konsum von Trinkmilch von 66 kg auf knapp 45 kg gesunken – ein Rückgang von 32 Prozent.<span class="fussnotenlink">14</span> Trotzdem dominiert Kuhmilch weiterhin den Markt: Alternativen zu Milchprodukten machten 2021 im Detailhandel lediglich 4,2 Prozent des Marktanteils aus.<span class="fussnotenlink">15</span> Hinzu kommt, dass pflanzliche Alternativen oft deutlich teurer sind als ihre tierischen Pendants. Ein Grund dafür sind staatliche Subventionen für Kuhmilch, wodurch diese künstlich verbilligt wird, während pflanzliche Alternativen benachteiligt werden. Das ist weder fair noch zukunftsfähig.</p><p>Dabei ist klar: Das Potenzial für mehr pflanzliche Milch ist gross – und ihre Förderung dringend nötig. Genau deshalb braucht es den Weltpflanzenmilchtag.</p><p>&nbsp;</p></div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <ol><li><p class="sdfootnote">Bundesamt für Landwirtschaft. (2024). Absatzförderung. Agrarbericht 2024. <a href="https://www.agrarbericht.ch/de/politik/produktion-und-absatz/absatzfoerderung?highlight=absatzf%C3%B6rderung">https://www.agrarbericht.ch/de/politik/produktion-und-absatz/absatzfoerderung?highlight=absatzf%C3%B6rderung</a></p></li><li><p class="sdfootnote">Proviande. (2023).&nbsp;Studie zum Fleischkonsum zeigt: 72 % haben sehr grosses Vertrauen in Schweizer Fleisch. &nbsp;<a href="https://www.proviande.ch/de/studie-zum-fleischkonsum-zeigt-72-haben-sehr-grosses-vertrauen-in-schweizer-fleisch">https://www.proviande.ch/de/studie-zum-fleischkonsum-zeigt-72-haben-sehr-grosses-vertrauen-in-schweizer-fleisch</a></p></li><li><p class="sdfootnote">Schweizer Milch - unverzichtbar für die Landwirtschaft. (o. D.). Schweizer Bäuerinnen &amp; Bauern. <a href="http://www.schweizerbauern.ch/wissen-facts/lebensmittel/milch">www.schweizerbauern.ch/wissen-facts/lebensmittel/milch</a></p></li><li><p class="sdfootnote">Tierwohl im Stall - 42 Prozent der Milchkühe leben in einem Anbindestall. (2022). Schweizer Radio und Fernsehen (SRF).</p></li><li><p class="sdfootnote">Twine, R. (2021). Emissions from Animal Agriculture – 16.5% Is the New Minimum Figure. Sustainability, 13(11), 6276. doi.org/10.3390/su13116276</p></li><li><p class="sdfootnote">Ritchie, H. (2020, 24. Januar). You Want to Reduce the Carbon Footprint of Your Food? Focus On What You Eat, Not Whether Your Food Is Local. Our World in Data. <a href="http://www.ourworldindata.org/food-choice-vs-eating-local">www.ourworldindata.org/food-choice-vs-eating-local</a></p></li><li><p class="sdfootnote">Lebensmittellexikon. (o. D.). Virtuelles Wasser in Lebensmitteln. <a href="http://www.lebensmittellexikon.de/v0001020.php">www.lebensmittellexikon.de/v0001020.php</a></p></li><li><p class="sdfootnote">Bundesamt für Umwelt BAFU. (o. D.). Landwirtschaft als Luftschadstoffquelle. <a href="http://www.bafu.admin.ch/bafu/de/home/themen/luft/fachinformationen/luftschadstoffquellen/landwirtschaft-als-luftschadstoffquelle.html">www.bafu.admin.ch/bafu/de/home/themen/luft/fachinformationen/luftschads…</a></p></li><li><p class="sdfootnote">WWF Deutschland. (2022, 12. Mai). Ernährung und Biodiversität: Der Jaguar in der Pfanne. <a href="http://www.wwf.de/themen-projekte/landwirtschaft/ernaehrung-konsum/besseresserinnen/ernaehrung-und-biodiversitaet">www.wwf.de/themen-projekte/landwirtschaft/ernaehrung-konsum/besseresser…</a></p></li><li><p class="sdfootnote">Willett, W. C. &amp; Ludwig, D. S. (2020). Milk and Health. The New England Journal of Medicine, 382(7), 644–654. doi.org/10.1056/nejmra1903547</p></li><li><p class="sdfootnote">Lebensmittellexikon. (o. D.). Virtuelles Wasser in Lebensmitteln. <a href="http://www.lebensmittellexikon.de/v0001020.php">www.lebensmittellexikon.de/v0001020.php</a></p></li><li><p class="sdfootnote">Burton-Pimentel, K. J., &amp; Barbara Walther, B. (2023). Pflanzendrinks – eine Alternative zu Milch? Agrarforschung Schweiz 14, 214-228.</p></li><li><p class="sdfootnote">News Service Bund. (2022). Milchersatzprodukte immer beliebter. <a href="https://www.news.admin.ch/de/nsb?id=89701">https://www.news.admin.ch/de/nsb?id=89701</a></p></li><li><p class="sdfootnote">Schweizer Bauernverband. (2024). Milchstatistik der Schweiz 2023. <a href="https://www.sbv-usp.ch/de/services/agristat-statistik-der-schweizer-landwirtschaft/milchstatistik-der-schweiz-mista">https://www.sbv-usp.ch/de/services/agristat-statistik-der-schweizer-landwirtschaft/milchstatistik-der-schweiz-mista</a></p></li><li><p class="sdfootnote">News Service Bund. (2022). Milchersatzprodukte immer beliebter. <a href="https://www.news.admin.ch/de/nsb?id=89701">https://www.news.admin.ch/de/nsb?id=89701</a></p></li></ol></div></div> Wed, 20 Aug 2025 08:11:41 +0000 Christine 4157 at https://www.swissveg.ch Tiere töten traumatisiert die Tierhalter https://www.swissveg.ch/de/traumatisierte-tierhalter <span>Tiere töten traumatisiert die Tierhalter</span> <span><span lang="" about="/it/user/2566" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Renato</span></span> <span>12. Agosto 2025 - 11:33</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Landwirte sollen Einfühlungsvermögen mit ihren Tieren zeigen, um sie gut zu behandeln. Gleichzeitig sollen sie ihre jungen, gesunden Tiere zum Schlachter bringen, um sie dort zur Fleischgewinnung töten zu lassen. Ist dies der Grund, weshalb die Suizidrate unter Landwirten weltweit wesentlich höher ist, als in der Durchschnittsbevölkerung?</p><p>Für Grossbritannien hat man diese psychische Belastung der Landwirte mit einer Umfrage genauer untersucht.<span class="fussnotenlink">1</span><br />Über 90 % der Junglandwirte bezeichnen die psychische Gesundheit als die grösste versteckte Gefahr, der die britische Landwirtschaft heute ausgesetzt ist. Das Problem scheint also wesentlich grösser zu sein, als man bisher angenommen hat.</p><p><img src="/sites/swissveg.ch/files/bilder/Nutztiere/schweine_haenger.webp" alt="Schweineanhänger im Schlachthof" class="align-right" />Die Untersuchung aus Grossbritannien ergab alarmierende Erkenntnisse:<br />Mehr als die Hälfte (56 %) der Tierhalter fühlen sich bei ihrer Arbeit moralisch «extrem» bis «mässig» betroffen und 45 % gaben an, dass sie Gefühle des Mitgefühls gegenüber ihren Tieren unterdrücken. 35 % haben sich durch einige Aspekte ihrer Arbeit mit Tieren traumatisiert. Diese Folgen unterdrückter Gefühle sind nicht überraschend.<span class="fussnotenlink">2</span> Noch problematischer ist es dadurch, dass fast die Hälfte (48 %) angegeben haben manchmal nicht über diesen schwierigsten Teil ihrer Arbeit mit Freunden oder der Familie sprechen zu können.</p><p>Um nicht direkt mit dem Töten ihrer Tiere konfrontiert zu werden, übergeben die meisten Landwirte diese Aufgabe anderen. Eine Person beschreibt dies so: <em>«In der Vergangenheit haben wir unsere eigenen Hühner, Truthähne und Gänse gegessen. Ich habe sie selbst getötet und fühlte mich dabei immer schrecklich. Wenn ich sie selbst töten, ausnehmen und zubereiten musste, fiel es mir schwer, sie zu essen, und deshalb lasse ich die Schafe von jemand anderem schlachten.»</em></p><p>Die moralischen Bedenken, sind weltweit verbreitet und scheinen zuzunehmen. Jedoch wagt kaum jemand darüber zu sprechen. Deutlich wird dies aus diesem Statement einer betroffenen Person: </p><p class="zitat"><em>«Immer mehr Landwirte sind moralisch betroffen über das, was sie tun, indem sie sich um Tiere kümmern, die dann getötet werden. Das ist neu und weltweit, und jeder weiss es, aber man kann es als Landwirt nicht sagen, es ist Hochverrat.»</em><span class="fussnotenlink">3</span></p><p>Dreiviertel aller befragten Landwirte glauben, dass (auch) andere Landwirte mit ihrem Gewissen zu kämpfen haben, wenn es darum geht Tiere zum Schlachten zu bringen. Und rund die Hälfte glaubt, dass dieser Aspekt unterschätzt wird.</p><h3>Offen für Veränderung</h3><p>Fast Zweidrittel der Befragten (63 %) wäre offen für eine Verringerung ihres Tierbestands, und 49 % würden eine völlige Einstellung der Tierhaltung in Betracht ziehen, wenn es finanziell tragfähige Alternativen gäbe. 70 % der Landwirte würden es begrüssen, wenn die Regierung sie bei der Umstellung auf eine tierfreie Landwirtschaft finanziell unterstützen würde. Und 74 % der Landwirte würde es begrüssen, wenn die Regierung eine Umschulung der Landwirte auf eine tierfreie Landwirtschaft unterstützen würde.</p><img src="/sites/swissveg.ch/files/2025-08/Blog-Ferkel-Bild.jpg" data-entity-uuid="9c3adbe0-86ce-4c81-8c78-785133f91631" data-entity-type="file" alt="" width="500" height="375" class="align-left" /><p>Es ist somit offensichtlich, dass hauptsächlich finanzielle Probleme die Tierhalter davon abhalten von der Tierhaltung weg zu kommen. In der Schweiz werden leider weiterhin rund <a href="/de/unterstuetzung-ernaehrungssicherheit">82 % aller Landwirtschaftssubventionen</a> im Zusammenhang mit der Tierhaltung ausbezahlt. Dies erschwert eine Umstellung auf einen Betrieb ohne Tierhaltung, weil dadurch viele Subventionsansprüche wegfallen.</p><p>Vom Staat kann man auch in der Schweiz kaum Hilfe für eine Umstellung erwarten. Aber immerhin gibt es eine private Organisation, welche Beratung für eine Umstellung auf eine tierleidfreie Landwirtschaft anbietet: <a href="https://www.transfarmation.ch" target="_blank">Transfarmation</a>.</p><p>Wichtig wäre in der Schweiz auch, dass die Möglichkeit einer <a href="/de/vuturum-24">bioveganen Landwirtschaft</a> bekannter wird. Derzeit lernen angehende Landwirte in der Schweiz nicht, wie man eine Landwirtschaft ohne Fäkaliendüngung oder Kunstdünger betreibt.</p><p> </p><p> </p></div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <ol><li>Flores, C., Knowles, R., Bryant, C. et al. ‘Death by a thousand cuts’: The Role of Moral Distress and Moral Injury in Farmer Mental Ill-Health. &nbsp;Journal of Agricultural and Environmental Ethics 38, 18 (2025). <a href="https://doi.org/10.1007/s10806-025-09955-3">https://doi.org/10.1007/s10806-025-09955-3</a>&nbsp;</li><li>Emotion suppression and mortality risk over a 12-year follow-up, Journal of Psychosomatic Research, Volume 75, Issue 4, 2013, Pages 381-385, ISSN 0022-3999, <a href="https://doi.org/10.1016/j.jpsychores.2013.07.014">https://doi.org/10.1016/j.jpsychores.2013.07.014</a>&nbsp;</li><li>Bryant, C. J., &amp; van der Weele, C. (2021). The farmers’ dilemma: Meat, means, and morality (Vol. 167, p. 105605). Appetite. <a href="https://doi.org/10.1016/j.appet.2021.105605">https://doi.org/10.1016/j.appet.2021.105605</a>&nbsp;</li></ol></div></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul><li>VUTURUM 2024: <a href="/de/vuturum-24">Zukunft der Schweizer Landwirtschaft – bio-vegan oder weiter wie bisher?</a></li><li><a href="/de/node/174">Psychologische Folgen des Fleischkonsums</a></li></ul></div> Tue, 12 Aug 2025 09:33:14 +0000 Renato 4159 at https://www.swissveg.ch Tiere töten traumatisiert die Tierhalter https://www.swissveg.ch/de/traumatisierte-tierhalter <span>Tiere töten traumatisiert die Tierhalter</span> <span><span lang="" about="/it/user/2566" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Renato</span></span> <span>12. Agosto 2025 - 11:33</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Landwirte sollen Einfühlungsvermögen mit ihren Tieren zeigen, um sie gut zu behandeln. Gleichzeitig sollen sie ihre jungen, gesunden Tiere zum Schlachter bringen, um sie dort zur Fleischgewinnung töten zu lassen. Ist dies der Grund, weshalb die Suizidrate unter Landwirten weltweit wesentlich höher ist, als in der Durchschnittsbevölkerung?</p><p>Für Grossbritannien hat man diese psychische Belastung der Landwirte mit einer Umfrage genauer untersucht.<span class="fussnotenlink">1</span><br />Über 90 % der Junglandwirte bezeichnen die psychische Gesundheit als die grösste versteckte Gefahr, der die britische Landwirtschaft heute ausgesetzt ist. Das Problem scheint also wesentlich grösser zu sein, als man bisher angenommen hat.</p><p><img src="/sites/swissveg.ch/files/bilder/Nutztiere/schweine_haenger.webp" alt="Schweineanhänger im Schlachthof" class="align-right" />Die Untersuchung aus Grossbritannien ergab alarmierende Erkenntnisse:<br />Mehr als die Hälfte (56 %) der Tierhalter fühlen sich bei ihrer Arbeit moralisch «extrem» bis «mässig» betroffen und 45 % gaben an, dass sie Gefühle des Mitgefühls gegenüber ihren Tieren unterdrücken. 35 % haben sich durch einige Aspekte ihrer Arbeit mit Tieren traumatisiert. Diese Folgen unterdrückter Gefühle sind nicht überraschend.<span class="fussnotenlink">2</span> Noch problematischer ist es dadurch, dass fast die Hälfte (48 %) angegeben haben manchmal nicht über diesen schwierigsten Teil ihrer Arbeit mit Freunden oder der Familie sprechen zu können.</p><p>Um nicht direkt mit dem Töten ihrer Tiere konfrontiert zu werden, übergeben die meisten Landwirte diese Aufgabe anderen. Eine Person beschreibt dies so: <em>«In der Vergangenheit haben wir unsere eigenen Hühner, Truthähne und Gänse gegessen. Ich habe sie selbst getötet und fühlte mich dabei immer schrecklich. Wenn ich sie selbst töten, ausnehmen und zubereiten musste, fiel es mir schwer, sie zu essen, und deshalb lasse ich die Schafe von jemand anderem schlachten.»</em></p><p>Die moralischen Bedenken, sind weltweit verbreitet und scheinen zuzunehmen. Jedoch wagt kaum jemand darüber zu sprechen. Deutlich wird dies aus diesem Statement einer betroffenen Person: </p><p class="zitat"><em>«Immer mehr Landwirte sind moralisch betroffen über das, was sie tun, indem sie sich um Tiere kümmern, die dann getötet werden. Das ist neu und weltweit, und jeder weiss es, aber man kann es als Landwirt nicht sagen, es ist Hochverrat.»</em><span class="fussnotenlink">3</span></p><p>Dreiviertel aller befragten Landwirte glauben, dass (auch) andere Landwirte mit ihrem Gewissen zu kämpfen haben, wenn es darum geht Tiere zum Schlachten zu bringen. Und rund die Hälfte glaubt, dass dieser Aspekt unterschätzt wird.</p><h3>Offen für Veränderung</h3><p>Fast Zweidrittel der Befragten (63 %) wäre offen für eine Verringerung ihres Tierbestands, und 49 % würden eine völlige Einstellung der Tierhaltung in Betracht ziehen, wenn es finanziell tragfähige Alternativen gäbe. 70 % der Landwirte würden es begrüssen, wenn die Regierung sie bei der Umstellung auf eine tierfreie Landwirtschaft finanziell unterstützen würde. Und 74 % der Landwirte würde es begrüssen, wenn die Regierung eine Umschulung der Landwirte auf eine tierfreie Landwirtschaft unterstützen würde.</p><img src="/sites/swissveg.ch/files/2025-08/Blog-Ferkel-Bild.jpg" data-entity-uuid="9c3adbe0-86ce-4c81-8c78-785133f91631" data-entity-type="file" alt="" width="500" height="375" class="align-left" /><p>Es ist somit offensichtlich, dass hauptsächlich finanzielle Probleme die Tierhalter davon abhalten von der Tierhaltung weg zu kommen. In der Schweiz werden leider weiterhin rund <a href="/de/unterstuetzung-ernaehrungssicherheit">82 % aller Landwirtschaftssubventionen</a> im Zusammenhang mit der Tierhaltung ausbezahlt. Dies erschwert eine Umstellung auf einen Betrieb ohne Tierhaltung, weil dadurch viele Subventionsansprüche wegfallen.</p><p>Vom Staat kann man auch in der Schweiz kaum Hilfe für eine Umstellung erwarten. Aber immerhin gibt es eine private Organisation, welche Beratung für eine Umstellung auf eine tierleidfreie Landwirtschaft anbietet: <a href="https://www.transfarmation.ch" target="_blank">Transfarmation</a>.</p><p>Wichtig wäre in der Schweiz auch, dass die Möglichkeit einer <a href="/de/vuturum-24">bioveganen Landwirtschaft</a> bekannter wird. Derzeit lernen angehende Landwirte in der Schweiz nicht, wie man eine Landwirtschaft ohne Fäkaliendüngung oder Kunstdünger betreibt.</p><p> </p><p> </p></div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <ol><li>Flores, C., Knowles, R., Bryant, C. et al. ‘Death by a thousand cuts’: The Role of Moral Distress and Moral Injury in Farmer Mental Ill-Health. &nbsp;Journal of Agricultural and Environmental Ethics 38, 18 (2025). <a href="https://doi.org/10.1007/s10806-025-09955-3">https://doi.org/10.1007/s10806-025-09955-3</a>&nbsp;</li><li>Emotion suppression and mortality risk over a 12-year follow-up, Journal of Psychosomatic Research, Volume 75, Issue 4, 2013, Pages 381-385, ISSN 0022-3999, <a href="https://doi.org/10.1016/j.jpsychores.2013.07.014">https://doi.org/10.1016/j.jpsychores.2013.07.014</a>&nbsp;</li><li>Bryant, C. J., &amp; van der Weele, C. (2021). The farmers’ dilemma: Meat, means, and morality (Vol. 167, p. 105605). Appetite. <a href="https://doi.org/10.1016/j.appet.2021.105605">https://doi.org/10.1016/j.appet.2021.105605</a>&nbsp;</li></ol></div></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul><li>VUTURUM 2024: <a href="/de/vuturum-24">Zukunft der Schweizer Landwirtschaft – bio-vegan oder weiter wie bisher?</a></li><li><a href="/de/node/174">Psychologische Folgen des Fleischkonsums</a></li></ul></div> Tue, 12 Aug 2025 09:33:14 +0000 Renato 4159 at https://www.swissveg.ch Welt-Tofu-Tag: Spannendes über den proteinreichen Alleskönner https://www.swissveg.ch/de/tofu <span>Welt-Tofu-Tag: Spannendes über den proteinreichen Alleskönner</span> <span><span lang="" about="/it/user/3027" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Sarah</span></span> <span>26. Luglio 2025 - 8:41</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Ob pikante Spiesse, knusprige Nuggets oder süsses Mousse au Chocolat: Tofu ist ein proteinreicher Alleskönner. Anlässlich des Welt-Tofu-Tages nehmen wir das Sojaprodukt genauer unter die Lupe und vergleichen es mit tierischen Proteinquellen. Welche hat mehr Protein und welche ist nachhaltiger?</p><p>Trotz seiner unglaublichen Vielseitigkeit und seinen zahlreichen Vorteilen wird Tofu nicht von allen Menschen gleichermassen geschätzt. Ganz im Gegenteil: Dem Bohnenquark wird nachgesagt, dass er fad schmecke und eine schlechte Proteinqualität habe. Zudem steht er auch immer wieder in der Kritik, weil er aus Sojabohnen hergestellt wird, bei denen viele Menschen nach wie vor glauben, dass dafür Regenwald abgeholzt wird. </p><h4>Fleisch vs. Tofu: Wie sieht es mit der Umweltbelastung aus?</h4><p>Die meisten Menschen sind sich nicht bewusst, dass sie indirekt sehr viel Soja konsumieren, selbst wenn sie noch nie in ihrem Leben Tofu gegessen haben. Denn rund drei Viertel der weltweiten Sojaernte dient als Mastfutter für Rinder, Geflügel und Schweine. So werden beispielsweise <strong>für die Produktion von einem Kilogramm Rindfleisch rund fünf bis 20 Kilogramm Futtermittel benötigt.</strong><span class="fussnotenlink"><strong>1  </strong></span>Dabei handelt es sich nicht wie irrtümlich angenommen ausschliesslich um Gras, sondern auch um Getreide und Soja. Dazu kommt, dass die Fleischproduktion extrem energieintensiv ist: Die Produktion von einem Kilogramm <strong>Rindfleisch stösst 12 bis 13 Kilo CO<sub>2</sub>-Äqivalente</strong> aus.<span class="fussnotenlink">1<strong>  </strong></span>Im Vergleich dazu emittiert die Herstellung von einem Kilogramm <strong>Tofu nur knapp ein Kilo CO<sub>2</sub>-Äqivalent.</strong><em><span class="fussnotenlink"><strong>2</strong></span></em>  In Ermangelung von spezifischen Daten für Tofu werden für folgende Vergleiche die Zahlen von Soja verwendet: <strong>Die Belastung des Grundwassers und  Bodens </strong>ist bei einer Ernährung, die anstelle von Fleisch auf Sojaprodukte wie Tofu setzt, <strong>um das Siebenfache geringer</strong>, da weniger Schwefeldioxid, Stickstoffoxide und Ammoniak emittiert werden.<span class="fussnotenlink">  </span>Auch was den Landverbrauch betrifft, schneidet die pflanzliche Variante besser ab: Die Produktion einer sojabasierten Mahlzeit à 100 Gramm benötigt einen Drittel weniger Fläche als jene der gleichen Menge Pouletfleisch. <span class="fussnotenlink">3 </span></p><img src="/sites/swissveg.ch/files/2025-07/Grafik_Tofu_Blog.png" data-entity-uuid="672ec7c6-119e-4171-a311-074b71205ea5" data-entity-type="file" alt="" width="2126" height="709" /><h4 class="einleitung">Proteinqualität im Vergleich</h4><p>Auch Punkto Nährwerte muss sich Tofu nicht verstecken: Er enthält durchschnittlich rund 15 Gramm Protein pro 100 Gramm bei rund 150 Kalorien. Damit ist er <strong>eine kalorien- und fettarme Proteinquelle</strong>. Ein häufig vorgebrachter Kritikpunkt an pflanzlichem Protein ist die vermeintlich unvollständige Aminosäurezusammensetzung. Hierbei ist jedoch klarzustellen: Soja gehört zu den wenigen pflanzlichen Lebensmitteln mit einem vollständigen Aminosäureprofil – es enthält alle essenziellen Aminosäuren in ausreichender Menge. <strong>Damit ist Tofu eine hochwertige Proteinquelle, vergleichbar mit tierischem Protein.</strong><span class="fussnotenlink">4</span> In einer Meta-Analyse kamen Forschende zudem zum Schluss, dass Sojaprotein, auch was den Muskel- und Kraftaufbau betrifft, mit tierischem Protein mithalten kann.<span class="fussnotenlink">5 </span></p><p>Daneben punktet Tofu mit einer Reihe weiterer Vorteile: </p><ul><li><strong>Niedriger Gehalt an gesättigten Fettsäuren</strong>: Tofu enthält im Vergleich zu vielen tierischen Produkten nicht nur weniger ungesunde Fette, sondern auch mehr gesunde (ungesättigte) Fettsäuren, was sich positiv auf die Herzgesundheit auswirken kann.</li><li><strong>Reich an Isoflavonen</strong>: Die enthaltenen Isoflavone besitzen antioxidative Wirkungen, die Zellschäden durch freie Radikale reduzieren können und somit potenziell vor chronischen Krankheiten schützen. </li><li><strong>Mineralstoffquelle</strong>: Tofu liefert Mineralstoffe wie Kalzium, Magnesium und Eisen, die für Knochenstoffwechsel, Muskel- und Nervenfunktion sowie den Sauerstofftransport im Blut wichtig sind. Wenn im Herstellungsprozess Kalziumsulfat als Gerinnungsmittel verwendet wird, enthält der Tofu sogar noch mehr des wichtigen Minerals. </li></ul><h4>Schweizer Bio-Soja boomt</h4><p>Die Angst, Tofu zu kaufen, der aus abgeholzten Amazonas-Gebieten stammt, ist in der Schweiz und generell in Europa unbegründet: Hierzulande erhältliches Speisesoja, also auch Tofu, stammt aus der Schweiz oder dem nahen Ausland, wie etwa Italien, Österreich oder Frankreich. Produkte, die Soja aus Übersee enthalten, sind kaum zu finden. In der Schweiz werden jährlich rund 4000 Tonnen Soja produziert. Die Hälfte davon wird jedoch als Futtermittel für sogenannte Nutztiere verwendet.<span class="fussnotenlink">6</span> Die Schweizerische Forschungsanstalt Agroscope hat die Wichtigkeit der Sojabohne schon vor über 40 Jahren erkannt und forscht an der Züchtung von Sorten, die an das hiesige Klima angepasst sind, aber auch an solchen, die sich aufgrund ihres Geschmackes besonders gut für die Tofuproduktion eignen. Mehr zu Schweizer Tofu kann <a href="https://www.swissveg.ch/de/soja" target="_blank">hier </a>nachgelesen werden. </p><h4 class="einleitung">Fazit</h4><p>Punkto Gesundheit und Nachhaltigkeit ist Tofu tierischem Protein überlegen. Wenn jetzt bloss nicht sein fader Geschmack wäre, denkt sich wohl die eine oder andere. Tatsächlich ist das eines der häufigsten Vorurteile: Viele Menschen verbinden Tofu vor allem mit einem langweiligen, geschmacklosen Lebensmittel. Doch das stimmt nicht: <strong>Der Geschmack von Tofu ist sehr neutral, was ein Vorteil ist, da er sich dadurch vielseitig würzen und an jede Küche anpassen lässt. </strong>Durch die richtige Zubereitung – etwa Anbraten, Grillieren oder Frittieren – erhält Tofu eine knusprige Textur und kann in verschiedenen Gerichten überzeugen.<strong> </strong>Mit den richtigen Gewürzen, Marinaden und Zubereitungsmethoden lässt sich Tofu wunderbar schmackhaft und abwechslungsreich gestalten.<strong> Pro-Tipp: Wird der Tofu vor Verwendung eingefroren nimmt er anschliessend die Marinade besser auf.</strong></p><p>Auf unserer<a href="https://www.swissveg.ch/de/recipe/search?language=de" target="_blank"> Rezeptseite </a>sind zahlreiche kreative und schmackhafte Tofurezepte zu finden. Ob cremiges Curry, gebratene Tofusticks oder süsser Cheesecake – mit dem Stichwort «Tofu» findet sich Inspirationen für jeden Geschmack.</p></div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <p>1 Fleisch und Milchprodukte | WWF Schweiz. (o.&nbsp;D.). WWF Schweiz. <a href="https://www.wwf.ch/de/unsere-ziele/fleisch-und-milchprodukte">https://www.wwf.ch/de/unsere-ziele/fleisch-und-milchprodukte</a></p><p>2 Mejia, A., Harwatt, H., Jaceldo-Siegl, K., Sranacharoenpong, K., Soret, S. &amp; Sabaté, J. (2017b). Greenhouse Gas Emissions Generated by Tofu Production: A Case Study. Journal Of Hunger &amp; Environmental Nutrition, 13(1), 131–142. <a href="https://doi.org/10.1080/19320248.2017.1315323">https://doi.org/10.1080/19320248.2017.1315323</a></p><p>3 Jetzke, T., Richter, S., Institut für Innovation und Technik [iit] in der VDI/VDE Innovation + Technik GmbH, Keppner, B., Domröse, L., adelphi research gGmbH, Wunder, S., Ecologic Institut gGmbH &amp; Futurium gGmbH. (2019b). Die Zukunft im Blick: Fleisch der Zukunft. In S. Veenhoff &amp; Fachgebiet I 1.1: Grundsatzfragen, Nachhaltigkeitsstrategien und -szenarien, Ressourcenschonung (Hrsg.), Trendbericht Zur Abschätzung der Umweltwirkungen von Pflanzlichen Fleischersatzprodukten, Essbaren Insekten und In-vitro-Fleisch. <a href="https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/1410/publikationen/2020-06-25_trendanalyse_fleisch-der-zukunft_web_bf.pdf">https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/1410/publikat…</a></p><p>4 Rutherfurd, S. M., Fanning, A. C., Miller, B. J. &amp; Moughan, P. J. (2014). Protein Digestibility-Corrected Amino Acid Scores and Digestible Indispensable Amino Acid Scores Differentially Describe Protein Quality in Growing Male Rats. Journal Of Nutrition, 145(2), 372–379. <a href="https://doi.org/10.3945/jn.114.195438">https://doi.org/10.3945/jn.114.195438</a></p><p>5 Messina, M., Lynch, H., Dickinson, J. M. &amp; Reed, K. E. (2018). No Difference Between the Effects of Supplementing With Soy Protein Versus Animal Protein on Gains in Muscle Mass and Strength in Response to Resistance Exercise. International Journal Of Sport Nutrition And Exercise Metabolism, 28(6), 674–685. <a href="https://doi.org/10.1123/ijsnem.2018-0071">https://doi.org/10.1123/ijsnem.2018-0071</a></p><p>6 Über Soja - soja netzwerk schweiz. (o.&nbsp;D.). Soja Netzwerk Schweiz. <a href="https://www.sojanetzwerk.ch/ueber-soja/">https://www.sojanetzwerk.ch/ueber-soja/</a></p></div></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/soja" target="_blank">Alles zum weltweiten Sojaanbau&nbsp;</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/vegane-proteine" target="_blank">Vegane Proteine</a></li><li><a href="https://www.agroscope.admin.ch/agroscope/de/home/themen/pflanzenbau/ackerbau/kulturarten/soja/qualitative-verbesserung.html" target="_blank">Agroscope: Soja&nbsp;</a></li></ul></div> Sat, 26 Jul 2025 06:41:13 +0000 Sarah 4151 at https://www.swissveg.ch Welt-Tofu-Tag: Spannendes über den proteinreichen Alleskönner https://www.swissveg.ch/de/tofu <span>Welt-Tofu-Tag: Spannendes über den proteinreichen Alleskönner</span> <span><span lang="" about="/it/user/3027" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Sarah</span></span> <span>26. Luglio 2025 - 8:41</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Ob pikante Spiesse, knusprige Nuggets oder süsses Mousse au Chocolat: Tofu ist ein proteinreicher Alleskönner. Anlässlich des Welt-Tofu-Tages nehmen wir das Sojaprodukt genauer unter die Lupe und vergleichen es mit tierischen Proteinquellen. Welche hat mehr Protein und welche ist nachhaltiger?</p><p>Trotz seiner unglaublichen Vielseitigkeit und seinen zahlreichen Vorteilen wird Tofu nicht von allen Menschen gleichermassen geschätzt. Ganz im Gegenteil: Dem Bohnenquark wird nachgesagt, dass er fad schmecke und eine schlechte Proteinqualität habe. Zudem steht er auch immer wieder in der Kritik, weil er aus Sojabohnen hergestellt wird, bei denen viele Menschen nach wie vor glauben, dass dafür Regenwald abgeholzt wird. </p><h4>Fleisch vs. Tofu: Wie sieht es mit der Umweltbelastung aus?</h4><p>Die meisten Menschen sind sich nicht bewusst, dass sie indirekt sehr viel Soja konsumieren, selbst wenn sie noch nie in ihrem Leben Tofu gegessen haben. Denn rund drei Viertel der weltweiten Sojaernte dient als Mastfutter für Rinder, Geflügel und Schweine. So werden beispielsweise <strong>für die Produktion von einem Kilogramm Rindfleisch rund fünf bis 20 Kilogramm Futtermittel benötigt.</strong><span class="fussnotenlink"><strong>1  </strong></span>Dabei handelt es sich nicht wie irrtümlich angenommen ausschliesslich um Gras, sondern auch um Getreide und Soja. Dazu kommt, dass die Fleischproduktion extrem energieintensiv ist: Die Produktion von einem Kilogramm <strong>Rindfleisch stösst 12 bis 13 Kilo CO<sub>2</sub>-Äqivalente</strong> aus.<span class="fussnotenlink">1<strong>  </strong></span>Im Vergleich dazu emittiert die Herstellung von einem Kilogramm <strong>Tofu nur knapp ein Kilo CO<sub>2</sub>-Äqivalent.</strong><em><span class="fussnotenlink"><strong>2</strong></span></em>  In Ermangelung von spezifischen Daten für Tofu werden für folgende Vergleiche die Zahlen von Soja verwendet: <strong>Die Belastung des Grundwassers und  Bodens </strong>ist bei einer Ernährung, die anstelle von Fleisch auf Sojaprodukte wie Tofu setzt, <strong>um das Siebenfache geringer</strong>, da weniger Schwefeldioxid, Stickstoffoxide und Ammoniak emittiert werden.<span class="fussnotenlink">  </span>Auch was den Landverbrauch betrifft, schneidet die pflanzliche Variante besser ab: Die Produktion einer sojabasierten Mahlzeit à 100 Gramm benötigt einen Drittel weniger Fläche als jene der gleichen Menge Pouletfleisch. <span class="fussnotenlink">3 </span></p><img src="/sites/swissveg.ch/files/2025-07/Grafik_Tofu_Blog.png" data-entity-uuid="672ec7c6-119e-4171-a311-074b71205ea5" data-entity-type="file" alt="" width="2126" height="709" /><h4 class="einleitung">Proteinqualität im Vergleich</h4><p>Auch Punkto Nährwerte muss sich Tofu nicht verstecken: Er enthält durchschnittlich rund 15 Gramm Protein pro 100 Gramm bei rund 150 Kalorien. Damit ist er <strong>eine kalorien- und fettarme Proteinquelle</strong>. Ein häufig vorgebrachter Kritikpunkt an pflanzlichem Protein ist die vermeintlich unvollständige Aminosäurezusammensetzung. Hierbei ist jedoch klarzustellen: Soja gehört zu den wenigen pflanzlichen Lebensmitteln mit einem vollständigen Aminosäureprofil – es enthält alle essenziellen Aminosäuren in ausreichender Menge. <strong>Damit ist Tofu eine hochwertige Proteinquelle, vergleichbar mit tierischem Protein.</strong><span class="fussnotenlink">4</span> In einer Meta-Analyse kamen Forschende zudem zum Schluss, dass Sojaprotein, auch was den Muskel- und Kraftaufbau betrifft, mit tierischem Protein mithalten kann.<span class="fussnotenlink">5 </span></p><p>Daneben punktet Tofu mit einer Reihe weiterer Vorteile: </p><ul><li><strong>Niedriger Gehalt an gesättigten Fettsäuren</strong>: Tofu enthält im Vergleich zu vielen tierischen Produkten nicht nur weniger ungesunde Fette, sondern auch mehr gesunde (ungesättigte) Fettsäuren, was sich positiv auf die Herzgesundheit auswirken kann.</li><li><strong>Reich an Isoflavonen</strong>: Die enthaltenen Isoflavone besitzen antioxidative Wirkungen, die Zellschäden durch freie Radikale reduzieren können und somit potenziell vor chronischen Krankheiten schützen. </li><li><strong>Mineralstoffquelle</strong>: Tofu liefert Mineralstoffe wie Kalzium, Magnesium und Eisen, die für Knochenstoffwechsel, Muskel- und Nervenfunktion sowie den Sauerstofftransport im Blut wichtig sind. Wenn im Herstellungsprozess Kalziumsulfat als Gerinnungsmittel verwendet wird, enthält der Tofu sogar noch mehr des wichtigen Minerals. </li></ul><h4>Schweizer Bio-Soja boomt</h4><p>Die Angst, Tofu zu kaufen, der aus abgeholzten Amazonas-Gebieten stammt, ist in der Schweiz und generell in Europa unbegründet: Hierzulande erhältliches Speisesoja, also auch Tofu, stammt aus der Schweiz oder dem nahen Ausland, wie etwa Italien, Österreich oder Frankreich. Produkte, die Soja aus Übersee enthalten, sind kaum zu finden. In der Schweiz werden jährlich rund 4000 Tonnen Soja produziert. Die Hälfte davon wird jedoch als Futtermittel für sogenannte Nutztiere verwendet.<span class="fussnotenlink">6</span> Die Schweizerische Forschungsanstalt Agroscope hat die Wichtigkeit der Sojabohne schon vor über 40 Jahren erkannt und forscht an der Züchtung von Sorten, die an das hiesige Klima angepasst sind, aber auch an solchen, die sich aufgrund ihres Geschmackes besonders gut für die Tofuproduktion eignen. Mehr zu Schweizer Tofu kann <a href="https://www.swissveg.ch/de/soja" target="_blank">hier </a>nachgelesen werden. </p><h4 class="einleitung">Fazit</h4><p>Punkto Gesundheit und Nachhaltigkeit ist Tofu tierischem Protein überlegen. Wenn jetzt bloss nicht sein fader Geschmack wäre, denkt sich wohl die eine oder andere. Tatsächlich ist das eines der häufigsten Vorurteile: Viele Menschen verbinden Tofu vor allem mit einem langweiligen, geschmacklosen Lebensmittel. Doch das stimmt nicht: <strong>Der Geschmack von Tofu ist sehr neutral, was ein Vorteil ist, da er sich dadurch vielseitig würzen und an jede Küche anpassen lässt. </strong>Durch die richtige Zubereitung – etwa Anbraten, Grillieren oder Frittieren – erhält Tofu eine knusprige Textur und kann in verschiedenen Gerichten überzeugen.<strong> </strong>Mit den richtigen Gewürzen, Marinaden und Zubereitungsmethoden lässt sich Tofu wunderbar schmackhaft und abwechslungsreich gestalten.<strong> Pro-Tipp: Wird der Tofu vor Verwendung eingefroren nimmt er anschliessend die Marinade besser auf.</strong></p><p>Auf unserer<a href="https://www.swissveg.ch/de/recipe/search?language=de" target="_blank"> Rezeptseite </a>sind zahlreiche kreative und schmackhafte Tofurezepte zu finden. Ob cremiges Curry, gebratene Tofusticks oder süsser Cheesecake – mit dem Stichwort «Tofu» findet sich Inspirationen für jeden Geschmack.</p></div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <p>1 Fleisch und Milchprodukte | WWF Schweiz. (o.&nbsp;D.). WWF Schweiz. <a href="https://www.wwf.ch/de/unsere-ziele/fleisch-und-milchprodukte">https://www.wwf.ch/de/unsere-ziele/fleisch-und-milchprodukte</a></p><p>2 Mejia, A., Harwatt, H., Jaceldo-Siegl, K., Sranacharoenpong, K., Soret, S. &amp; Sabaté, J. (2017b). Greenhouse Gas Emissions Generated by Tofu Production: A Case Study. Journal Of Hunger &amp; Environmental Nutrition, 13(1), 131–142. <a href="https://doi.org/10.1080/19320248.2017.1315323">https://doi.org/10.1080/19320248.2017.1315323</a></p><p>3 Jetzke, T., Richter, S., Institut für Innovation und Technik [iit] in der VDI/VDE Innovation + Technik GmbH, Keppner, B., Domröse, L., adelphi research gGmbH, Wunder, S., Ecologic Institut gGmbH &amp; Futurium gGmbH. (2019b). Die Zukunft im Blick: Fleisch der Zukunft. In S. Veenhoff &amp; Fachgebiet I 1.1: Grundsatzfragen, Nachhaltigkeitsstrategien und -szenarien, Ressourcenschonung (Hrsg.), Trendbericht Zur Abschätzung der Umweltwirkungen von Pflanzlichen Fleischersatzprodukten, Essbaren Insekten und In-vitro-Fleisch. <a href="https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/1410/publikationen/2020-06-25_trendanalyse_fleisch-der-zukunft_web_bf.pdf">https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/1410/publikat…</a></p><p>4 Rutherfurd, S. M., Fanning, A. C., Miller, B. J. &amp; Moughan, P. J. (2014). Protein Digestibility-Corrected Amino Acid Scores and Digestible Indispensable Amino Acid Scores Differentially Describe Protein Quality in Growing Male Rats. Journal Of Nutrition, 145(2), 372–379. <a href="https://doi.org/10.3945/jn.114.195438">https://doi.org/10.3945/jn.114.195438</a></p><p>5 Messina, M., Lynch, H., Dickinson, J. M. &amp; Reed, K. E. (2018). No Difference Between the Effects of Supplementing With Soy Protein Versus Animal Protein on Gains in Muscle Mass and Strength in Response to Resistance Exercise. International Journal Of Sport Nutrition And Exercise Metabolism, 28(6), 674–685. <a href="https://doi.org/10.1123/ijsnem.2018-0071">https://doi.org/10.1123/ijsnem.2018-0071</a></p><p>6 Über Soja - soja netzwerk schweiz. (o.&nbsp;D.). Soja Netzwerk Schweiz. <a href="https://www.sojanetzwerk.ch/ueber-soja/">https://www.sojanetzwerk.ch/ueber-soja/</a></p></div></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/soja" target="_blank">Alles zum weltweiten Sojaanbau&nbsp;</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/vegane-proteine" target="_blank">Vegane Proteine</a></li><li><a href="https://www.agroscope.admin.ch/agroscope/de/home/themen/pflanzenbau/ackerbau/kulturarten/soja/qualitative-verbesserung.html" target="_blank">Agroscope: Soja&nbsp;</a></li></ul></div> Sat, 26 Jul 2025 06:41:13 +0000 Sarah 4151 at https://www.swissveg.ch Earth Overshoot Day 2025: Vegan erreicht die Klimaziele https://www.swissveg.ch/de/earth-overshoot-day-2025 <span>Earth Overshoot Day 2025: Vegan erreicht die Klimaziele</span> <span><span lang="" about="/it/user/3028" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Maggie Haab</span></span> <span>24. Luglio 2025 - 11:53</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Die sich erneuernden Ressourcen der Welt sind ab dem heutigen Earth Overshoot Day (Erdüberlastungstag) am 24. Juli bereits für das Jahr 2025 aufgebraucht. Seit den ersten Erhebungen in den Siebzigerjahren hat sich der Tag kontinuierlich vom Jahresende in Richtung Jahresmitte verschoben. Konkret heisst das: Die Menschheit verbraucht mittlerweile 1,8 Erden – also bald doppelt so viel, wie der Planet produzieren und regenerieren kann.</p><h2>Kein Umweg über das Tier</h2><p>Durch die künstliche Verlängerung der Nahrungskette wird ein Ressourcen- und Energieverschleiss betrieben, der seinesgleichen sucht. Anstelle die knappen fruchtbaren Böden direkt für den Anbau von Nahrungsmitteln der Menschen zu nutzen, geht die Industrie andere Wege: Für Weideflächen und für zusätzliches Futtermittel der Tiere (Soja, Mais) wird weiterhin Regenwald abgeholzt, dabei gehen wertvolle Wasserspeicher und Biodiversität verloren. In der Schweiz wird die Hälfte des fruchtbaren Ackerlandes für Futtermittelanbau ver(sch)wendet. Ein Vielfaches an Energie, Wasser und Land geht für Tierhaltung verloren. Neben Methan und Lachgas ist CO<sub>2</sub> eines der relevanten Treibhausgase, welches in der Diskussion um Nachhaltigkeit und Klima immer wieder genannt wird. Anhand von CO<sub>2</sub> stellen wir also einen Vergleich an, wie ressourcenschonend vegan im Vergleich zu einer omnivoren Ernährung ist.<sup> 1</sup></p><h2>Einfach, nachhaltig, bio-vegan</h2><p>Der stärkste Hebel und damit die beste Lösung ist und bleibt: die pflanzliche Ernährung!<br>Keine andere Verhaltensweise hat so viele positive Auswirkungen wie die persönliche Umstellung auf vegan. Laut dem Global Footprint Network würde eine weltweite Reduktion des Fleischkonsums um 50 % und eine Verlagerung hin zu mehr pflanzlichen Kalorien den Earth Overshoot Day um 17 Tage verschieben. Wenn alle Menschen vegetarisch leben würden, könnten sogar 34 Tage gewonnen werden – also über einen ganzen Monat.<sup>2</sup></p><p>Geht man noch weiter und entscheidet sich für eine vegane Lebensweise, wird die Einsparung an Treibhausgasen besonders eindrücklich: Die jährlichen CO₂-Emissionen eines fleischessenden Omnivoren könnten von derzeit rund 1’653 kg pro Kopf um bis zu 72 % (-1’190 kg) auf unter 500 kg gesenkt werden – wenn diese Person auf vegane und biologische Lebensmittel umstellt. <sup>3</sup></p><h2>Problem und Lösung: Landwirtschaft</h2><p>Rund 30 % der globalen Treibhausgasemissionen stehen im Zusammenhang mit der Landwirtschaft. Davon wiederum entfallen ca. 60 % auf direkte Emissionen aus der Tierhaltung – insbesondere Methan aus der Verdauung von Wiederkäuern (das rund 28-mal klimaschädlicher ist als CO₂) sowie Lachgas aus der Güllewirtschaft.</p><p>Unter dem Strich bedeutet dies: Eine Umstellung der Landwirtschaft auf pflanzliche Produktion könnte allein rund 18 % der weltweiten Gesamtemissionen einsparen – ohne den ressourcenintensiven Umweg über die Tiere. Weitere Emissionen entstehen durch die Herstellung von Düngemitteln und Pestiziden für die Futtermittelproduktion, durch Landnutzungsänderungen wie Abholzung von Regenwald, die Futtermittelverarbeitung sowie durch den Transport von Futter, Tieren und gekühlten tierischen Produkten. Die wirksamste Massnahme zur Reduktion von Treibhausgasen – insbesondere Methan – ist deshalb eine grundlegende Veränderung der Ernährung und die deutliche Verringerung der Tierbestände bei Wiederkäuern. <sup>4, 5</sup></p><h2>Kein Erreichen der Klimaziele ohne Ernährungswende</h2><p>Die 2016 erstellte Modellstudie (Bryngelsson et al.) bleibt aktuell: Die EU kann ihre Klimaziele nicht erreichen, wenn der Konsum von Rind- und Schaffleisch nicht um mindestens 50 % sinkt. Die Berechnungen berücksichtigen bereits alle technischen Möglichkeiten – etwa eine effizientere Fütterung, verbesserte Tierhaltung oder ein optimiertes Güllemanagement. Zwar besteht auch entlang der gesamten Wertschöpfungskette – von Lagerung über Verarbeitung bis zum Verkauf – überall Einsparpotenzial, etwa durch geringeren Energieverbrauch oder die Reduktion von Lebensmittelverschwendung. Selbst in dem optimistischsten Szenario reichen alle diese Massnahmen nicht aus: Ohne eine drastische Reduktion tierischer Produkte lassen sich die Nachhaltigkeits- und Klimaziele auch in der Schweiz nicht erreichen.</p><p>Der grösste Hebel bleibt weiterhin die Reduktion der Tierbestände und die Umstellung auf Produktion und Konsum pflanzlicher Proteine. Denn wird ein tierisches Produkt gar nicht erst erzeugt, entfallen 100 % der damit verbundenen Emissionen von der Züchtung, über die importierten Futtermittel, den Land- und Wasserverbrauch, bis zur Tötung der Tiere. <sup>6, 7&nbsp;</sup></p></div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <ol style="-webkit-text-stroke-width:0px;background-color:rgb(255, 255, 255);box-sizing:border-box;color:rgb(0, 0, 0);font-family:&quot;Open Sans&quot;, sans-serif;font-size:12px;font-style:normal;font-variant-caps:normal;font-variant-ligatures:normal;font-weight:400;letter-spacing:normal;margin-bottom:13px;margin-top:0px;orphans:2;text-align:start;text-decoration-color:initial;text-decoration-style:initial;text-decoration-thickness:initial;text-indent:0px;text-transform:none;white-space:normal;widows:2;word-spacing:0px;"><li style="box-sizing:border-box;">Welche ökologischen Auswirkungen hat der Fleischkonsum? <a href="https://www.swissveg.ch/de/oekologie"><strong>www.swissveg.ch/de/oekologie</strong></a></li><li style="box-sizing:border-box;">Lösungen des Global Footprint Network <a href="https://overshoot.footprintnetwork.org/solutions/food/"><strong>www.overshoot.footprintnetwork.org/solutions/food/</strong></a></li><li style="box-sizing:border-box;">Studie des FiBL (10/6/2025) im Auftrag des WWF Österreich <a href="https://www.fibl.org/de/infothek/meldung/ernaehrungsstudie-zeigt-eine-gesunde-und-nachhaltige-ernaehrung-ist-leistbar"><strong>www.fibl.org/de/infothek/meldung/ernaehrungsstudie-zeigt-eine-gesunde-und-nachhaltige-ernaehrung-ist-leistbar</strong></a></li><li style="box-sizing:border-box;">Pressemitteilung FAO (14/11/2024) Treibhausgasemissionen aus Agrar- und Ernährungssystemen. <a href="https://www.fao.org/statistics/highlights-archive/highlights-detail/greenhouse-gas-emissions-from-agrifood-systems.-global--regional-and-country-trends--2000-2022"><strong>www.fao.org/statistics/highlights-archive/highlights-detail/greenhouse-gas-emissions-from-agrifood-systems.-global--regional-and-country-trends--2000-2022</strong></a></li><li style="box-sizing:border-box;">Die Erklärung über Lachgas und Methan vom Umwelt Bundesamt von Deutschland <a href="https://www.umweltbundesamt.de/themen/landwirtschaft/umweltbelastungen-der-landwirtschaft/lachgas-methan"><strong>www.umweltbundesamt.de/themen/landwirtschaft/umweltbelastungen-der-landwirtschaft/lachgas-methan</strong></a><strong>&nbsp;</strong></li><li style="box-sizing:border-box;">FAO-Bericht (8/12/23) zeigt Wege zu geringeren Emissionen aus der Viehwirtschaft auf <a href="https://www.fao.org/newsroom/detail/new-fao-report-maps-pathways-towards-lower-livestock-emissions"><strong>www.fao.org/newsroom/detail/new-fao-report-maps-pathways-towards-lower-livestock-emissions</strong></a></li><li style="box-sizing:border-box;">IFOAM EU und FiBL Publikation (2016) <a href="https://www.organicseurope.bio/content/uploads/2020/06/ifoameu_advocacy_climate_change_report_2016.pdf"><strong>www.organicseurope.bio/content/uploads/2020/06/ifoameu_advocacy_climate_change_report_2016.pdf</strong></a></li></ol></div></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/oekologie"><strong>Ökologische Auswirkungen des Fleischkonsums</strong></a></li><li><a href="Ernährungwww.swissveg.ch/de/2022_01_FiBL_Studie"><strong>70 % weniger Emissionen durch vegane Ernährung</strong></a></li></ul></div> Thu, 24 Jul 2025 09:53:38 +0000 Maggie Haab 4153 at https://www.swissveg.ch Internationales V-Label Partnertreffen 2025 Wien https://www.swissveg.ch/de/v-Label-partnertreffen-2025 <span>Internationales V-Label Partnertreffen 2025 Wien</span> <span><span lang="" about="/it/user/2986" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Lubo</span></span> <span>21. Luglio 2025 - 8:00</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Das diesjährige internationale V-Label Partnertreffen in Wien war ein voller Erfolg. Es war geprägt von interaktiven Workshops, spannenden Fachvorträgen und inspirierendem Austausch mit Teilnehmenden aus aller Welt. Lubo Yotov, Leiter V-Label, war gemeinsam mit Swissveg Geschäftsführer Renato Pichler vor Ort und berichtet von seinen Erlebnissen. </p><p>Mit dem Zug am Wiener Praterstern angekommen, erreichen wir innert wenigen Gehminuten das zentral gelegene Hotel, in dem wir in den kommenden Tagen unsere internationalen Partnerorganisationen persönlich begrüssen dürfen. Vom 26. bis 28. Mai 2025 fand hier das internationale V-Label Meeting statt, ein bedeutender Anlass für Austausch, Weiterentwicklung und internationale Zusammenarbeit, welches zuletzt im 2023 in Prag durchgeführt wurde. <strong>Insgesamt 52 Teilnehmende aus 42 Ländern </strong>sind angereist, um gemeinsam am weiteren Ausbau des weltweit führenden Veg-Labels zu arbeiten. Das V-Label, von Swissveg initiiert und inzwischen in über 20 Sprachen verfügbar, zeichnet sich durch seine internationale Zusammenarbeit mit lokalen Organisationen aus. Diese dezentrale Struktur erlaubt nicht nur eine stärkere regionale Verankerung, sondern fördert auch eine Vielfalt an Perspektiven und Herangehensweisen, die das Projekt weltweit voranbringen.</p><h4>Vielfältiges Programm </h4><p>Die diesjährige Veranstaltung war geprägt von einem intensiven und durchdachten Programm. Der Fokus lag auf der kontinuierlichen Professionalisierung der Lizenzierungsprozesse. In interaktiven Workshops wurden<strong> zentrale Themen wie Preisgestaltung, die Zusammenarbeit mit dem Detailhandel sowie die Vision unserer eigens entwickelten V-Label Software diskutiert</strong>.<strong> </strong>Letztere sorgt für immer effizientere Abläufe und ermöglicht eine transparente, länderübergreifende Dokumentation von Zertifizierungen, ein zentrales Werkzeug in unserem wachsenden Netzwerk. Neben den langjährigen Partnerorganisationen konnten wir auch <strong>neue Mitglieder in unserer Runde willkommen heissen.</strong> Mit der Australian Vegan Society, der ProVeg Nigeria sowie dem Jakarta Animal Aid Network (JAAN) aus Indonesien haben sich drei engagierte Organisationen dem V-Label angeschlossen, die künftig in ihren jeweiligen Regionen einen wertvollen Beitrag leisten werden. Dadurch ist <strong>das V-Label inzwischen auf allen Kontinenten (ausser der Antarktis) lokal vertreten.</strong></p><figure role="group"><img alt="" data-entity-type="file" data-entity-uuid="c032179c-b127-4387-b47e-54cfdc005eaa" height="1836" src="/sites/swissveg.ch/files/2025-07/V-label-Partnertreffen-2025-lubo.jpg" width="88.43%" /><figcaption>Lubo Yotov, Leiter V-Label, während seines Fachvortrages. </figcaption></figure><h4>Spannende Fachvorträge </h4><p>Besonders bereichernd waren die Fachvorträge unserer Partner. So präsentierte ProVeg Deutschland ihre <strong>innovative Arbeit im Bereich der Zertifizierung von Druckprodukten</strong>, ein bisher wenig beachteter Bereich, in dem nun dank technischer Entwicklungen neue Standards gesetzt werden können. Auch Umfragen aus Lateinamerika lieferten aufschlussreiche Einblicke in Konsumverhalten und Trends, die unsere internationale Strategie weiter schärfen. Ein<strong> Höhepunkt des Treffens war der Gastbeitrag von Verena Wiederkehr, Head of Plant-Based Business bei Billa.</strong> In ihrer Präsentation unterstrich sie eindrucksvoll, wie essenziell ein starkes pflanzliches Sortiment für den Detailhandel geworden ist, nicht nur, um künftigen Marktbedürfnissen gerecht zu werden, sondern auch im Sinne einer glaubwürdigen, gesellschaftlichen Unternehmensverantwortung. Ihre Einschätzungen lieferten viele Denkanstösse für die lokale Umsetzung und strategische Ausrichtung der Partner.</p><h4>Erfolgreiches und inspirierendes Treffen </h4><p>Zum Abschluss des Treffens besuchten wir gemeinsam mit Verena Wiederkehr <strong>Pflanzilla, einen komplett veganen Supermarkt</strong> im Herzen Wiens. Zwischen innovativen Produkten und inspirierenden Gesprächen wurde nochmals deutlich, wie weit die pflanzliche Bewegung bereits gekommen ist und wie<strong> viel Potenzial </strong>noch vor uns liegt. Das internationale Partnertreffen 2025 war ein grosser Erfolg. Die drei Tage waren geprägt von einem offenen Austausch, gegenseitigem Lernen und neuer Motivation. Die Rückreise treten wir mit prall gefüllten Notizbüchern, neuen Ideen und viel Tatendrang an.<strong> Die V-Label Gemeinschaft wächst </strong>in Qualität, Reichweite und Wirkung, mit ihr auch unser<strong> gemeinsames Ziel</strong>: Eine transparente, glaubwürdige und pflanzenbasierte Zukunft, weltweit.</p><p> </p></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/v-label_allgemein" target="_blank">Das V-Label von Swissveg</a></li><li><a href="https://www.v-label.com/ch-de/ueber-uns/die-geschichte-des-v-labels/" target="_blank">Die Geschichte des V-Labels&nbsp;</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/label-umfrage_2024?language=de" target="_blank">Umfrage 2024 von Swissveg zum V-Label&nbsp;</a></li></ul></div> Mon, 21 Jul 2025 06:00:00 +0000 Lubo 4154 at https://www.swissveg.ch Pflanzliche Lebensmittel sind die bessere Wahl https://www.swissveg.ch/de/pflanzliche-lebensmittel-bessere-wahl <span>Pflanzliche Lebensmittel sind die bessere Wahl</span> <span><span lang="" about="/it/user/2398" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Christine</span></span> <span>17. Luglio 2025 - 9:43</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Pflanzliche Fleisch- und Milchalternativen haben keinen guten Ruf. Zu Unrecht, wie eine neue Studie zeigt: Die pflanzlichen Produkte schnitten aus gesundheitlicher und ökologischer Sicht besser ab als die tierischen Originalprodukte.</p><h2 data-start="390" data-end="1537">Vegane Alternativen sind immer beliebter – und stehen zunehmend in der Kritik</h2><p data-start="390" data-end="1537">Der Markt für vegane Lebensmittel wächst in der Schweiz stetig. Insbesondere Fleisch- und Milchalternativen werden immer beliebter. Der von Coop im Januar 2025 veröffentlichte Plant Based Food Report zeigt, dass Milchalternativen, insbesondere Hafermilch, den grössten Anteil am Markt für vegane Alternativen ausmachen, Fleischalternativen landen auf dem zweiten Platz.¹ 57 Prozent der Schweizer Bevölkerung haben bereits vegane Alternativen probiert und 30 Prozent konsumieren diese regelmässig. Trotz dieser positiven Marktentwicklungen tauchen immer wieder negative Schlagzeilen auf wie z. B. folgende: «Essen aus dem Chemiebaukasten: So ungesund ist veganer Fleischersatz.» oder «Viele vegane Fertigprodukte sind stark verarbeitet.» Doch wie viel Wahrheit steckt in diesen Behauptungen? Wenig, wie eine neue Studie zeigt. Sie verglich eine breite Palette von Fleisch- und Milchalternativen mit tierischen Produkten. Das Ergebnis: Pflanzliche Alternativen schnitten sowohl beim Nährstoffgehalt als auch in gesundheitlicher und ökologischer Hinsicht besser ab.²</p><h2 data-start="1539" data-end="2488">Hülsenfrüchte sind der klare Sieger</h2><p data-start="1539" data-end="2488">Unverarbeitete pflanzliche Lebensmittel wie Erbsen und (Soja-)Bohnen erzielten in der Studie die besten Ergebnisse – sie boten das beste Nährstoffprofil, hatten die positivsten Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt und waren zudem am kostengünstigsten. Im Vergleich dazu schnitten verarbeitete pflanzliche Produkte wie Veggie-Burger, traditionelle Fleischalternativen wie Tofu sowie Milchalternativen hinsichtlich der Klimawirkung und der Kosten weniger gut ab. Dennoch boten sie erhebliche Vorteile hinsichtlich Nährstoffprofil, Gesundheit und Umwelt im Vergleich zu tierischen Produkten. Die gesundheitlichen Auswirkungen pflanzlicher Lebensmittel könnten in der Studie sogar unterschätzt worden sein, da nur einzelne Nährstoffe betrachtet wurden. Wichtige Bestandteile wie sekundäre Pflanzenstoffe, welche die Gesundheit und das Krankheitsrisiko positiv beeinflussen können, wurden nicht berücksichtigt.</p><h2 data-start="2490" data-end="3366">Pflanzenbasierte Ernährung senkt das Sterberisiko</h2><p data-start="2490" data-end="3366">Die Studie berechnete die Auswirkungen, wenn tierische Produkte durch pflanzliche Alternativen ersetzt werden. Dies führte zu einer Reduktion gesättigter Fette und einer erhöhten Zufuhr von Nahrungsfasern sowie Kalium – allerdings auch zu einer geringeren Zufuhr von Zink, Vitamin A und Vitamin B12. Laut den Forschenden könnte die vermehrte Zufuhr von Nahrungsfasern, gesunden Fetten und Kalium sowie die geringere Zufuhr von Cholesterin und Häm-Eisen die Sterblichkeit in westlichen Industrieländern deutlich senken. Durch den Ersatz tierischer Lebensmittel könnte die Sterblichkeit um knapp sechs Prozent reduziert werden. Erbsen, Tempeh und Bohnen zeigten den grössten Effekt, aber auch Alternativen wie Veggie-Burger, Tofu sowie Mandel-, Soja- und Hafermilch führten zu einer deutlichen Reduktion des Sterberisikos.</p><h2 data-start="3368" data-end="4039">Grosses Potenzial für kultiviertes Fleisch</h2><p data-start="3368" data-end="4039">Die Studie untersuchte auch kultiviertes Fleisch und verglich es mit herkömmlichem Rindfleisch und pflanzlichen Alternativen. Bezogen auf die Gesundheit zeigte kultiviertes Rindfleisch ähnliche Nährwerte und Auswirkungen auf die Sterblichkeit wie das tierische Pendant. Pflanzliche Alternativen schnitten in diesen Bereichen klar besser ab – bezüglich der Umweltauswirkungen war kultiviertes Rindfleisch jedoch mit pflanzlichen Produkten vergleichbar. Laut den Forschenden stellen die hohen Kosten derzeit die grösste Hürde dar: Je nach Technologie könnten diese bis zu 40000-mal höher sein als die Kosten für Rindfleisch.</p><h2 data-start="4041" data-end="4864">Politik als wichtiger Hebel</h2><p data-start="4041" data-end="4864">Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass pflanzliche Alternativen trotz ihres teils höheren Verarbeitungsgrads klare gesundheitliche Vorteile bieten, eine ausgewogene Nährstoffzusammensetzung aufweisen und die Umwelt deutlich weniger belasten als tierische Produkte. Unverarbeitete pflanzliche Lebensmittel wie Hülsenfrüchte schneiden insgesamt am besten ab: Sie sind nicht nur nährstoffreich, sondern auch wesentlich günstiger als sowohl Alternativ- als auch tierische Produkte. Die höheren Kosten pflanzlicher Alternativen könnten eine Hürde für deren Konsum darstellen. Hier ist auch die Politik gefragt, etwa durch den Abbau von Subventionen für tierische Produkte und die Förderung pflanzlicher Alternativen, um nachhaltige und gesundheitlich vorteilhafte Entscheidungen zu erleichtern.</p></div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <ol><li>Coop. (2025). Plant Based Food Report: Studie zum veganen Genuss in der Schweiz. <a href="https://www.coop.ch/de/marken-inspiration/ernaehrung/vegetarisch-vegan/vegane-ernaehrung/report.html" target="_blank" title="Plant Based Food Report">www.coop.ch/de/marken-inspiration/ernaehrung/vegetarisch-vegan/vegane-ernaehrung/report.html</a></li><li>Springmann, M. (2024). A multicriteria analysis of meat and milk alternatives from nutritional, health, environmental, and cost perspectives. Proceedings Of The National Academy Of Sciences, 121(50). <a href="https://doi.org/10.1073/pnas.2319010121">https://doi.org/10.1073/pnas.2319010121</a></li></ol></div></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/leitfaden-verarbeitete-lebensmittel">Fleischalternativen: gesünder als angenommen</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/vegane-lebensmittel">Vegane Lebensmittel – gesund oder nicht?</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/vegane-proteine">Vegane Proteine in der Ernährung</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/vegane-ernaehrung">Vegane Ernährung: Grundlagen</a></li></ul></div> Thu, 17 Jul 2025 07:43:01 +0000 Christine 4152 at https://www.swissveg.ch Pflanzliche Lebensmittel sind die bessere Wahl https://www.swissveg.ch/de/pflanzliche-lebensmittel-bessere-wahl <span>Pflanzliche Lebensmittel sind die bessere Wahl</span> <span><span lang="" about="/it/user/2398" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Christine</span></span> <span>17. Luglio 2025 - 9:43</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Pflanzliche Fleisch- und Milchalternativen haben keinen guten Ruf. Zu Unrecht, wie eine neue Studie zeigt: Die pflanzlichen Produkte schnitten aus gesundheitlicher und ökologischer Sicht besser ab als die tierischen Originalprodukte.</p><h2 data-start="390" data-end="1537">Vegane Alternativen sind immer beliebter – und stehen zunehmend in der Kritik</h2><p data-start="390" data-end="1537">Der Markt für vegane Lebensmittel wächst in der Schweiz stetig. Insbesondere Fleisch- und Milchalternativen werden immer beliebter. Der von Coop im Januar 2025 veröffentlichte Plant Based Food Report zeigt, dass Milchalternativen, insbesondere Hafermilch, den grössten Anteil am Markt für vegane Alternativen ausmachen, Fleischalternativen landen auf dem zweiten Platz.¹ 57 Prozent der Schweizer Bevölkerung haben bereits vegane Alternativen probiert und 30 Prozent konsumieren diese regelmässig. Trotz dieser positiven Marktentwicklungen tauchen immer wieder negative Schlagzeilen auf wie z. B. folgende: «Essen aus dem Chemiebaukasten: So ungesund ist veganer Fleischersatz.» oder «Viele vegane Fertigprodukte sind stark verarbeitet.» Doch wie viel Wahrheit steckt in diesen Behauptungen? Wenig, wie eine neue Studie zeigt. Sie verglich eine breite Palette von Fleisch- und Milchalternativen mit tierischen Produkten. Das Ergebnis: Pflanzliche Alternativen schnitten sowohl beim Nährstoffgehalt als auch in gesundheitlicher und ökologischer Hinsicht besser ab.²</p><h2 data-start="1539" data-end="2488">Hülsenfrüchte sind der klare Sieger</h2><p data-start="1539" data-end="2488">Unverarbeitete pflanzliche Lebensmittel wie Erbsen und (Soja-)Bohnen erzielten in der Studie die besten Ergebnisse – sie boten das beste Nährstoffprofil, hatten die positivsten Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt und waren zudem am kostengünstigsten. Im Vergleich dazu schnitten verarbeitete pflanzliche Produkte wie Veggie-Burger, traditionelle Fleischalternativen wie Tofu sowie Milchalternativen hinsichtlich der Klimawirkung und der Kosten weniger gut ab. Dennoch boten sie erhebliche Vorteile hinsichtlich Nährstoffprofil, Gesundheit und Umwelt im Vergleich zu tierischen Produkten. Die gesundheitlichen Auswirkungen pflanzlicher Lebensmittel könnten in der Studie sogar unterschätzt worden sein, da nur einzelne Nährstoffe betrachtet wurden. Wichtige Bestandteile wie sekundäre Pflanzenstoffe, welche die Gesundheit und das Krankheitsrisiko positiv beeinflussen können, wurden nicht berücksichtigt.</p><h2 data-start="2490" data-end="3366">Pflanzenbasierte Ernährung senkt das Sterberisiko</h2><p data-start="2490" data-end="3366">Die Studie berechnete die Auswirkungen, wenn tierische Produkte durch pflanzliche Alternativen ersetzt werden. Dies führte zu einer Reduktion gesättigter Fette und einer erhöhten Zufuhr von Nahrungsfasern sowie Kalium – allerdings auch zu einer geringeren Zufuhr von Zink, Vitamin A und Vitamin B12. Laut den Forschenden könnte die vermehrte Zufuhr von Nahrungsfasern, gesunden Fetten und Kalium sowie die geringere Zufuhr von Cholesterin und Häm-Eisen die Sterblichkeit in westlichen Industrieländern deutlich senken. Durch den Ersatz tierischer Lebensmittel könnte die Sterblichkeit um knapp sechs Prozent reduziert werden. Erbsen, Tempeh und Bohnen zeigten den grössten Effekt, aber auch Alternativen wie Veggie-Burger, Tofu sowie Mandel-, Soja- und Hafermilch führten zu einer deutlichen Reduktion des Sterberisikos.</p><h2 data-start="3368" data-end="4039">Grosses Potenzial für kultiviertes Fleisch</h2><p data-start="3368" data-end="4039">Die Studie untersuchte auch kultiviertes Fleisch und verglich es mit herkömmlichem Rindfleisch und pflanzlichen Alternativen. Bezogen auf die Gesundheit zeigte kultiviertes Rindfleisch ähnliche Nährwerte und Auswirkungen auf die Sterblichkeit wie das tierische Pendant. Pflanzliche Alternativen schnitten in diesen Bereichen klar besser ab – bezüglich der Umweltauswirkungen war kultiviertes Rindfleisch jedoch mit pflanzlichen Produkten vergleichbar. Laut den Forschenden stellen die hohen Kosten derzeit die grösste Hürde dar: Je nach Technologie könnten diese bis zu 40000-mal höher sein als die Kosten für Rindfleisch.</p><h2 data-start="4041" data-end="4864">Politik als wichtiger Hebel</h2><p data-start="4041" data-end="4864">Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass pflanzliche Alternativen trotz ihres teils höheren Verarbeitungsgrads klare gesundheitliche Vorteile bieten, eine ausgewogene Nährstoffzusammensetzung aufweisen und die Umwelt deutlich weniger belasten als tierische Produkte. Unverarbeitete pflanzliche Lebensmittel wie Hülsenfrüchte schneiden insgesamt am besten ab: Sie sind nicht nur nährstoffreich, sondern auch wesentlich günstiger als sowohl Alternativ- als auch tierische Produkte. Die höheren Kosten pflanzlicher Alternativen könnten eine Hürde für deren Konsum darstellen. Hier ist auch die Politik gefragt, etwa durch den Abbau von Subventionen für tierische Produkte und die Förderung pflanzlicher Alternativen, um nachhaltige und gesundheitlich vorteilhafte Entscheidungen zu erleichtern.</p></div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <ol><li>Coop. (2025). Plant Based Food Report: Studie zum veganen Genuss in der Schweiz. <a href="https://www.coop.ch/de/marken-inspiration/ernaehrung/vegetarisch-vegan/vegane-ernaehrung/report.html" target="_blank" title="Plant Based Food Report">www.coop.ch/de/marken-inspiration/ernaehrung/vegetarisch-vegan/vegane-ernaehrung/report.html</a></li><li>Springmann, M. (2024). A multicriteria analysis of meat and milk alternatives from nutritional, health, environmental, and cost perspectives. Proceedings Of The National Academy Of Sciences, 121(50). <a href="https://doi.org/10.1073/pnas.2319010121">https://doi.org/10.1073/pnas.2319010121</a></li></ol></div></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/leitfaden-verarbeitete-lebensmittel">Fleischalternativen: gesünder als angenommen</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/vegane-lebensmittel">Vegane Lebensmittel – gesund oder nicht?</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/vegane-proteine">Vegane Proteine in der Ernährung</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/vegane-ernaehrung">Vegane Ernährung: Grundlagen</a></li></ul></div> Thu, 17 Jul 2025 07:43:01 +0000 Christine 4152 at https://www.swissveg.ch