Drupal blog posts https://www.swissveg.ch/it it Ein Leben im Verborgenen https://www.swissveg.ch/de/tauben <span>Ein Leben im Verborgenen</span> <span><span lang="" about="/it/user/3027" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Sarah</span></span> <span>25. Novembre 2025 - 8:00</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Verachtet und gejagt: Stadttauben, Mäuse und Ratten haben kein einfaches Leben. Doch einige Städte zeigen, dass es auch anders geht.</p><p>Sie picken an Bahnhöfen nach Abfall und Essensresten und werden vom Grossteil der Pendelnden keines Blickes gewürdigt: Stadttauben haben es schwer in unseren Städten. Sie finden weder artgerechtes Futter noch geeignete Nist- und Schlafplätze. Dass Stadttauben nur aufgrund des Menschen existieren, wissen die wenigsten: Die Vögel wurden vor rund 6 000 Jahren domestiziert und dienten über lange Zeit als Fleisch- und Eierlieferanten sowie Briefboten. Heute haben sie jedoch ihren ursprünglichen Nutzen für den Menschen verloren, sind obdachlos geworden und leben in den Städten. Ratten und Mäuse sind in unserem Stadtbild weniger sichtbar als ihre fliegenden Leidensgenossinnen. Im Unterschied zu Stadttauben wurden sie nie domestiziert. Bei ihnen handelt es sich um sogenannte Kulturfolger – Tiere, die dem Menschen aufgrund von Unterschlupf- und Nahrungsmöglichkeiten in dessen Siedlungen folgen. Die pelzigen Tierchen werden abschätzig als «Hygieneschädlinge» bezeichnet und gelten schon seit jeher als Seuchenträger. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass sie für die Verbreitung der Pest im Mittelalter verantwortlich gemacht wurden. Doch daran gibt es Zweifel: 2018 fanden Forschende heraus, dass nicht Ratten- sondern Menschenflöhe und Kleiderläuse die gefürchtete Seuche verbreitet hatten.¹ In der Schweiz besteht heutzutage keine Gefahr durch Mäuse oder Ratten. Auch Stadttauben wird oft unterstellt, sie würden Krankheiten übertragen, viele Menschen ekeln sich deshalb vor den Vögeln. Doch diese Angst ist unbegründet: Es gibt keine bestätigten Fälle, bei denen Erkrankungen von Stadttauben auf Menschen übertragen wurden. So sind beispielsweise Salmonellen, die Tauben befallen können, taubenspezifisch und für den Menschen daher harmlos.²</p><h3>Grausame Populationskontrolle</h3><p>Neben baulichen Massnahmen zur Abschreckung wie Spikes auf Simsen oder Netzen, die sich oft als tödliche Fallen für die Vögel erweisen, werden Tauben auch aktiv gejagt. Den Ratten und Mäusen ergeht es nicht besser: In der Schweiz bieten viele private Schädlingsbekämpfungsfirmen «professionelle Mäusebekämpfungen» an. Dabei werden die Nager hauptsächlich mit Gift oder Schlagfallen getötet. Dabei wäre es in Bezug auf die Nagetiere einfach, für eine gesunde Population zu sorgen: Der Schweizer Tierschutz empfiehlt vorbeugende Massnahmen wie etwa die sichere Aufbewahrung von Lebensmitteln und das Verschliessen von Müllcontainern. Zudem führen die Bekämpfungsmassnahmen ohnehin nur dazu, dass die weiblichen Tiere noch fruchtbarer werden und mehr Nachwuchs gebären. Das Tierschutzgesetz (TSchG) und die Tierschutzverordnung (TSchV) verbieten es, Wirbeltieren wie Mäusen und Ratten ungerechtfertigt Schmerzen, Leiden oder Schäden zuzufügen. Würde dies konsequent befolgt, wäre die grausame Tötung der Säugetiere ohnehin nicht erlaubt.</p><h3>Gesellschaftliche Verantwortung</h3><p>Immerhin für Stadttauben tritt langsam aber sicher eine Verbesserung ein. Dies zeigt die deutsche Stadt Augsburg, die mit dem «Augsburger Modell» eine Vorreiterrolle einnimmt: Sie stellt den Tieren betreute Taubenschläge zur Verfügung, wo sie Futter finden und ihr Gesundheitszustand überprüft wird. Durch die Bindung an den Taubenschlag sind die Vögel seltener in der Stadt unterwegs und hinterlassen dort dementsprechend weniger Kot. Zur Regulierung des Bestands werden frisch gelegte Eier zudem durch Ei-Attrappen ersetzt. «In betreuten Schlägen lässt man die Tauben so alle 1 bis 1,5 Jahre ausbrüten», erklärt Sabine Ruch vom Verein Stadttauben Schweiz. In der Schweiz verfügt die Stadt Bern über ein vorbildliches Taubenmanagement. Winterthur hat zumindest zwei Schläge und auch weitere Städte, darunter Olten, Aarau sowie Solothurn haben laut Sabine Ruch einige betreute Taubenschläge. Dies sei ein guter Anfang, reiche jedoch bei weitem nicht aus, ergänzt die Taubenexpertin. Der Umgang mit Stadttauben, Ratten und Mäusen spiegelt die gesellschaftliche Haltung gegenüber Tieren wider. Doch tierfreundliche Modelle wie das Augsburger Modell zeigen, dass ein respektvolles Miteinander möglich ist – es liegt an uns, diesen Weg weiterzugehen und humane Lösungen zu fördern.</p><h4>Jetzt helfen!</h4><p>Der Verein Stadttauben Schweiz setzt sich für das Wohlergehen und die Würde von Stadttauben ein und arbeitet Modelle zur tierfreundlichen Populations- kontrolle aus. Auf der <a href="https://stadttauben.ch/" target="_blank">Website des Vereins Stadttauben Schweiz</a> finden sich viele nützliche Tipps und Infos.</p><p>Für die pelzigen Tierchen existieren momentan leider keine Hilfsprojekte. Jedoch setzt sich der<a href="https://rattenclub.ch/" target="_blank"> Club der Rattenfreunde</a> CH generell für Wild-, Labor- und Heimtierratten ein. Der Verein vermittelt heimatlose Ratten und setzt sich für&nbsp;<br>die Sensibilisierung der Bevölkerung ein.</p></div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <p>1 Joel Sartore, National Geographic Photo Ark &amp; National Geographic. (2018, 17. Januar). Eine provokante Studie hält menschliche Parasiten für die primären Überträger des<br>Pestbakteriums. <a href="http://www.nationalgeographic.de/wissenschaft/ratten-womoeglich-doch-nicht-fuer-mittelalterlichepestausbrueche-verantwortlich">www.nationalgeographic.de/wissenschaft/ratten-womoeglich-doch-nicht-fue…</a><br>2 Kneidl-Fenske, M. &amp; Dämmrich, M. (2017). Gefährdungseinstufung von Stadttauben: Übertragen Tauben Krankheiten und Parasiten? Überprüfung aktueller Aussagen<br>aus dem Internet auf ihren Wahrheitsgehalt (Von Hamburger Stadttauben e. V. &amp; Landesbeauftragte für den Tierschutz in Niedersachsen). <a href="http://www.erna-graff-stiftung.de/wp-content/uploads/2017/08/Gef%C3%A4hrdungseinstufung-der-Stadttauben.pdf">www.erna-graff-stiftung.de/wp-content/uploads/2017/08/Gef%C3%A4hrdungse…</a></p></div></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/wildtiere" target="_blank">Alles über Wildtiere</a></li><li><a href="https://stadttauben.ch/" target="_blank">Stadttauben Schweiz</a></li><li><a href="https://rattenclub.ch/" target="_blank">Club der Rattenfreunde Schweiz&nbsp;</a></li></ul></div> Tue, 25 Nov 2025 07:00:00 +0000 Sarah 4176 at https://www.swissveg.ch Ein Leben im Verborgenen https://www.swissveg.ch/de/tauben <span>Ein Leben im Verborgenen</span> <span><span lang="" about="/it/user/3027" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Sarah</span></span> <span>25. Novembre 2025 - 8:00</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Verachtet und gejagt: Stadttauben, Mäuse und Ratten haben kein einfaches Leben. Doch einige Städte zeigen, dass es auch anders geht.</p><p>Sie picken an Bahnhöfen nach Abfall und Essensresten und werden vom Grossteil der Pendelnden keines Blickes gewürdigt: Stadttauben haben es schwer in unseren Städten. Sie finden weder artgerechtes Futter noch geeignete Nist- und Schlafplätze. Dass Stadttauben nur aufgrund des Menschen existieren, wissen die wenigsten: Die Vögel wurden vor rund 6 000 Jahren domestiziert und dienten über lange Zeit als Fleisch- und Eierlieferanten sowie Briefboten. Heute haben sie jedoch ihren ursprünglichen Nutzen für den Menschen verloren, sind obdachlos geworden und leben in den Städten. Ratten und Mäuse sind in unserem Stadtbild weniger sichtbar als ihre fliegenden Leidensgenossinnen. Im Unterschied zu Stadttauben wurden sie nie domestiziert. Bei ihnen handelt es sich um sogenannte Kulturfolger – Tiere, die dem Menschen aufgrund von Unterschlupf- und Nahrungsmöglichkeiten in dessen Siedlungen folgen. Die pelzigen Tierchen werden abschätzig als «Hygieneschädlinge» bezeichnet und gelten schon seit jeher als Seuchenträger. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass sie für die Verbreitung der Pest im Mittelalter verantwortlich gemacht wurden. Doch daran gibt es Zweifel: 2018 fanden Forschende heraus, dass nicht Ratten- sondern Menschenflöhe und Kleiderläuse die gefürchtete Seuche verbreitet hatten.¹ In der Schweiz besteht heutzutage keine Gefahr durch Mäuse oder Ratten. Auch Stadttauben wird oft unterstellt, sie würden Krankheiten übertragen, viele Menschen ekeln sich deshalb vor den Vögeln. Doch diese Angst ist unbegründet: Es gibt keine bestätigten Fälle, bei denen Erkrankungen von Stadttauben auf Menschen übertragen wurden. So sind beispielsweise Salmonellen, die Tauben befallen können, taubenspezifisch und für den Menschen daher harmlos.²</p><h3>Grausame Populationskontrolle</h3><p>Neben baulichen Massnahmen zur Abschreckung wie Spikes auf Simsen oder Netzen, die sich oft als tödliche Fallen für die Vögel erweisen, werden Tauben auch aktiv gejagt. Den Ratten und Mäusen ergeht es nicht besser: In der Schweiz bieten viele private Schädlingsbekämpfungsfirmen «professionelle Mäusebekämpfungen» an. Dabei werden die Nager hauptsächlich mit Gift oder Schlagfallen getötet. Dabei wäre es in Bezug auf die Nagetiere einfach, für eine gesunde Population zu sorgen: Der Schweizer Tierschutz empfiehlt vorbeugende Massnahmen wie etwa die sichere Aufbewahrung von Lebensmitteln und das Verschliessen von Müllcontainern. Zudem führen die Bekämpfungsmassnahmen ohnehin nur dazu, dass die weiblichen Tiere noch fruchtbarer werden und mehr Nachwuchs gebären. Das Tierschutzgesetz (TSchG) und die Tierschutzverordnung (TSchV) verbieten es, Wirbeltieren wie Mäusen und Ratten ungerechtfertigt Schmerzen, Leiden oder Schäden zuzufügen. Würde dies konsequent befolgt, wäre die grausame Tötung der Säugetiere ohnehin nicht erlaubt.</p><h3>Gesellschaftliche Verantwortung</h3><p>Immerhin für Stadttauben tritt langsam aber sicher eine Verbesserung ein. Dies zeigt die deutsche Stadt Augsburg, die mit dem «Augsburger Modell» eine Vorreiterrolle einnimmt: Sie stellt den Tieren betreute Taubenschläge zur Verfügung, wo sie Futter finden und ihr Gesundheitszustand überprüft wird. Durch die Bindung an den Taubenschlag sind die Vögel seltener in der Stadt unterwegs und hinterlassen dort dementsprechend weniger Kot. Zur Regulierung des Bestands werden frisch gelegte Eier zudem durch Ei-Attrappen ersetzt. «In betreuten Schlägen lässt man die Tauben so alle 1 bis 1,5 Jahre ausbrüten», erklärt Sabine Ruch vom Verein Stadttauben Schweiz. In der Schweiz verfügt die Stadt Bern über ein vorbildliches Taubenmanagement. Winterthur hat zumindest zwei Schläge und auch weitere Städte, darunter Olten, Aarau sowie Solothurn haben laut Sabine Ruch einige betreute Taubenschläge. Dies sei ein guter Anfang, reiche jedoch bei weitem nicht aus, ergänzt die Taubenexpertin. Der Umgang mit Stadttauben, Ratten und Mäusen spiegelt die gesellschaftliche Haltung gegenüber Tieren wider. Doch tierfreundliche Modelle wie das Augsburger Modell zeigen, dass ein respektvolles Miteinander möglich ist – es liegt an uns, diesen Weg weiterzugehen und humane Lösungen zu fördern.</p><h4>Jetzt helfen!</h4><p>Der Verein Stadttauben Schweiz setzt sich für das Wohlergehen und die Würde von Stadttauben ein und arbeitet Modelle zur tierfreundlichen Populations- kontrolle aus. Auf der <a href="https://stadttauben.ch/" target="_blank">Website des Vereins Stadttauben Schweiz</a> finden sich viele nützliche Tipps und Infos.</p><p>Für die pelzigen Tierchen existieren momentan leider keine Hilfsprojekte. Jedoch setzt sich der<a href="https://rattenclub.ch/" target="_blank"> Club der Rattenfreunde</a> CH generell für Wild-, Labor- und Heimtierratten ein. Der Verein vermittelt heimatlose Ratten und setzt sich für&nbsp;<br>die Sensibilisierung der Bevölkerung ein.</p></div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <p>1 Joel Sartore, National Geographic Photo Ark &amp; National Geographic. (2018, 17. Januar). Eine provokante Studie hält menschliche Parasiten für die primären Überträger des<br>Pestbakteriums. <a href="http://www.nationalgeographic.de/wissenschaft/ratten-womoeglich-doch-nicht-fuer-mittelalterlichepestausbrueche-verantwortlich">www.nationalgeographic.de/wissenschaft/ratten-womoeglich-doch-nicht-fue…</a><br>2 Kneidl-Fenske, M. &amp; Dämmrich, M. (2017). Gefährdungseinstufung von Stadttauben: Übertragen Tauben Krankheiten und Parasiten? Überprüfung aktueller Aussagen<br>aus dem Internet auf ihren Wahrheitsgehalt (Von Hamburger Stadttauben e. V. &amp; Landesbeauftragte für den Tierschutz in Niedersachsen). <a href="http://www.erna-graff-stiftung.de/wp-content/uploads/2017/08/Gef%C3%A4hrdungseinstufung-der-Stadttauben.pdf">www.erna-graff-stiftung.de/wp-content/uploads/2017/08/Gef%C3%A4hrdungse…</a></p></div></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/wildtiere" target="_blank">Alles über Wildtiere</a></li><li><a href="https://stadttauben.ch/" target="_blank">Stadttauben Schweiz</a></li><li><a href="https://rattenclub.ch/" target="_blank">Club der Rattenfreunde Schweiz&nbsp;</a></li></ul></div> Tue, 25 Nov 2025 07:00:00 +0000 Sarah 4176 at https://www.swissveg.ch Swissveg-Analyse 2025: Wie steht es um die Anzahl Veganer und Vegetarier? https://www.swissveg.ch/de/swissveg-analyse-statistiken-2025 <span>Swissveg-Analyse 2025: Wie steht es um die Anzahl Veganer und Vegetarier?</span> <span><span lang="" about="/it/user/2566" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Renato</span></span> <span>13. Novembre 2025 - 13:14</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Nach der stetig steigenden Anzahl Vegetarier und Veganer in den letzten Jahren und dem Höhepunkt von letztem Jahr (5,3 %), ist die Anzahl dieses Jahr leicht auf 5,0 % gesunken. Somit isst jede zwanzigste Person in der Schweiz kein Fleisch. Dies liegt 35 % höher als noch vor 5 Jahren. Die Veganer haben hingegen vor allem in der Romandie stark zugelegt (von 0,1 % auf 0,4 %). Die Zahl der «Flexitarier» hat weiter leicht zugenommen. Fast ein Viertel der Bevölkerung (23,9 %) hat somit bewusst ihren Fleischkonsum reduziert.</p><p>Gemäss der <a href="https://wemf.ch/de/medienstudien/intramediastudien/mach-consumer/" target="_blank">MACH-Umfrage</a> bei 30378 Personen im Alter ab 14 Jahren ist die Anzahl der Personen, die kein Fleisch konsumieren (Vegetarier + Veganer) mit 6,3 % (2024: 6,4 %) in der Deutschschweiz fast konstant geblieben. Im Detail und in den anderen Regionen gibt es aber Veränderungen:</p><h3>Regionale Unterschiede: Deutschschweiz hat Führung ausgebaut</h3><p>Bei den vegetarisch lebenden Personen ist der Abstand der Deutschschweiz zur Romandie und zum Tessin grösser geworden. Obwohl sich bereits 5,7 % (5,5 %) in der Deutschschweiz vegetarisch ernähren, sind es in der Romandie nur 1,5 % (2,3 %) und im Tessin nur 1,6 % (1,8 %).&nbsp;&nbsp;<br>In Klammern jeweils die <a href="/swissveg-report-statistiken-2024">Vorjahreszahlen</a>.</p><p>Etwas anders sieht es bei den Veganern aus: Hier haben die Romandie und das Tessin aufgeholt:&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;<br>Deutschschweiz: 0,6 %; Romandie: 0,4 %; Tessin: 0,3 %. Sowohl in der Romandie als auch im Tessin waren es letztes Jahr erst 0,1 %.</p><p>&nbsp;</p><p><img src="/sites/swissveg.ch/files/bilder/Diagramme/MACH_2025_vegetarisch_nach_RegionDE.webp" alt="In der Deutschschweiz hat es am meisten Vegetarier." width="55.36%"></p><h3>&nbsp;</h3><h3>Altersverteilung: Junge führend</h3><p>Auch weiterhin ist die vegetarische und vegane Ernährung vor allem bei Jungen beliebt. Von den sich vegetarisch ernährenden Personen sind 58&nbsp;% im Alter zwischen 14 und 34 Jahre. 28 % im Alter zwischen 35 und 54 Jahre und 14 % über 55 Jahre.&nbsp;&nbsp;&nbsp;<br>Bei den sich vegan Ernährenden sind sogar 71 % unter 35 Jahre alt.</p><p>Obwohl es hier einen leichten Rückgang gegenüber 2024 gab, ist es der zweithöchste je gemessene Wert.</p><p>&nbsp;</p><img src="/sites/swissveg.ch/files/MACH_2025_Vegetarisch_14-34_DE.webp" alt="Vegetarisch und vegan lebende Menschen zwischen 14 und 34 Jahre." width="52.8%"><p>Erwähnenswert ist, dass diese Altersverteilung bei den Flexitariern gerade umgekehrt ist: Je älter eine Person, desto eher ernährt sie sich flexitarisch. Während bei den über 55-Jährigen 28 % angeben, bewusst ihren Fleischkonsum reduziert zu haben, tun dies bei den 14 bis 34-Jährigen nur 20 %.</p><p>&nbsp;</p><h3>Geschlechterverteilung: Frauen lieben Vegi</h3><p>Obwohl weiterhin Zweidrittel der Vegetarier Frauen sind, hat die Anzahl der weiblichen Vegetarier deutlicher abgenommen als die Anzahl der männlichen Vegetarier. Bei den Männern blieb der Anteil der Vegetarier fast konstant: 3,3 % gegenüber 3,4 % im Jahr 2024. Bei den Frauen waren es 6,7 % gegenüber 7,2 % im Vorjahr. Dafür hat der Anteil der Flexitarier unter den Frauen um 0,7 % zugenommen.</p><p>&nbsp;</p><img src="/sites/swissveg.ch/files/bilder/Diagramme/MACH_2025__vegetarisch-nach-Geschlecht_DE.webp" alt="Anzahl Vegetarier nach Geschlecht." width="64.19%"><h3>&nbsp;</h3><h3>Bildungsniveau: Veganer bauen Vorsprung aus</h3><p>Hier hat sich der Unterschied gegenüber dem Vorjahr insbesondere bei den Veganern akzentuiert: Während in der Gesamtbevölkerung der Anteil der Hochschulabsolventen bei 39,7 % liegt, liegt dieser bei den Veganern bei 63,9 % (bei Vegetariern ist er bei 54,9 %). Während der Anteil bei den Vegetariern kaum zugenommen hat, ist er bei den Veganern gegenüber dem Vorjahr um fast 10 % gestiegen.</p><p>&nbsp;</p><img src="/sites/swissveg.ch/files/MACH_2025_hoehere_Ausbildung_DE_1.webp" alt="Höhere Ausbildung nach Ernährungsweise." width="58.98%"><p>&nbsp;</p><h3>Konsum von Alternativprodukten: Bei allen beliebt</h3><p>Alternativen zu Kuhmilch- und Schlachtprodukten werden bei allen immer beliebter.</p><p>Bereits 55 % (51,5 %) der Gesamtbevölkerung konsumiert Fleischalternativen. Und über ein Drittel, 38,5 %, konsumiert auch Milchalternativen. Gegenüber dem Vorjahr ist die stärkste Zunahme des Konsums an Fleischalternativen bei Veganern zu verzeichnen: Von 84,5 % auf 96,2 %. Aber auch der Konsum der Milchalternativen ist bei Veganern bemerkenswert stark angestiegen: Von 84,6 % auf 94,1 %.</p><p>&nbsp;</p><img src="/sites/swissveg.ch/files/bilder/Diagramme/MACH_2025_Alternativprodukten_Gesamtbevoelkerung_DE.webp" alt="Konsum Alternativprodukte in der Gesamtbevölkerung: Fleischalternaitven, Milchalternativen, Joghurt- und Quarkalternativen und Käsealternativen." width="69.06%"><p>&nbsp;</p><p>Gemäss «<a href="https://www.euromonitor.com/plant-based-dairy-in-switzerland/report" target="_blank">Plant Based Cheese Report</a>» des Euromonitor Survey von 2025 ist der Umsatz von Käsealternativen in der Schweiz in den letzten Jahren stetig und stark angestiegen:</p><p>&nbsp;</p><img src="/sites/swissveg.ch/files/bilder/Diagramme/MACH_2025_Umsatz_veganer_Kaese_DE.webp" alt="Umsatzzahlen von veganem Käse in der Schweiz" width="72.98%"><p>&nbsp;</p><h3>Land der Köche?</h3><p>In der Schweiz kochen 69,2&nbsp;% täglich oder zumindest mehrmals wöchentlich. Unter den Veganern sind es sogar 81,2&nbsp;% und unter den Vegetariern 77,6&nbsp;%. Der höhere Anteil mag daran liegen, dass Auswärts essen – vor allem auf dem Land – nicht immer einfach ist, wenn man ein schmackhaftes Vegi-Menü möchte. Immerhin bezeichnen sich 65&nbsp;% der Veganer als Feinschmecker. In der Gesamtbevölkerung sind dies nur 57&nbsp;%. Ein Glas Wein gehört jedoch bei den meisten Veganern und Vegetariern nicht zu einem guten Essen. Wobei dies auch sonst nur noch von weniger als der Hälfte der Bevölkerung so gesehen wird.</p><p>Vegetarier und Veganer achten beim Lebensmitteleinkauf auch viel häufiger auf bio und fair-trade. Während weniger als die Hälfte der Bevölkerung angibt auf bio zu achten, sind es bei den Vegetariern und Veganern weit über 80&nbsp;%. Auf fairen Handel achten immerhin rund 62&nbsp;% der Bevölkerung, doch rund 90&nbsp;% der Veganer und 83&nbsp;% der Vegetarier.</p><p>&nbsp;</p><p class="text-align-center">Die wichtigsten Daten aus dieser Analyse haben wir auch in diesem Interview behandelt:<br><iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube-nocookie.com/embed/ZyvzSibADq8?si=Dbouu2--wCQcoX2R" title="YouTube video player" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" referrerpolicy="strict-origin-when-cross-origin" allowfullscreen=""></iframe></p></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <p><a href="/swissveg-report-statistiken-2024">Swissveg-Report 2024: Statistiken zu Vegetariern/Veganern in der Schweiz</a></p></div> Thu, 13 Nov 2025 12:14:20 +0000 Renato 4175 at https://www.swissveg.ch Swissveg-Analyse 2025: Wie steht es um die Anzahl Veganer und Vegetarier? https://www.swissveg.ch/de/swissveg-analyse-statistiken-2025 <span>Swissveg-Analyse 2025: Wie steht es um die Anzahl Veganer und Vegetarier?</span> <span><span lang="" about="/it/user/2566" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Renato</span></span> <span>13. Novembre 2025 - 13:14</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Nach der stetig steigenden Anzahl Vegetarier und Veganer in den letzten Jahren und dem Höhepunkt von letztem Jahr (5,3 %), ist die Anzahl dieses Jahr leicht auf 5,0 % gesunken. Somit isst jede zwanzigste Person in der Schweiz kein Fleisch. Dies liegt 35 % höher als noch vor 5 Jahren. Die Veganer haben hingegen vor allem in der Romandie stark zugelegt (von 0,1 % auf 0,4 %). Die Zahl der «Flexitarier» hat weiter leicht zugenommen. Fast ein Viertel der Bevölkerung (23,9 %) hat somit bewusst ihren Fleischkonsum reduziert.</p><p>Gemäss der <a href="https://wemf.ch/de/medienstudien/intramediastudien/mach-consumer/" target="_blank">MACH-Umfrage</a> bei 30378 Personen im Alter ab 14 Jahren ist die Anzahl der Personen, die kein Fleisch konsumieren (Vegetarier + Veganer) mit 6,3 % (2024: 6,4 %) in der Deutschschweiz fast konstant geblieben. Im Detail und in den anderen Regionen gibt es aber Veränderungen:</p><h3>Regionale Unterschiede: Deutschschweiz hat Führung ausgebaut</h3><p>Bei den vegetarisch lebenden Personen ist der Abstand der Deutschschweiz zur Romandie und zum Tessin grösser geworden. Obwohl sich bereits 5,7 % (5,5 %) in der Deutschschweiz vegetarisch ernähren, sind es in der Romandie nur 1,5 % (2,3 %) und im Tessin nur 1,6 % (1,8 %).&nbsp;&nbsp;<br>In Klammern jeweils die <a href="/swissveg-report-statistiken-2024">Vorjahreszahlen</a>.</p><p>Etwas anders sieht es bei den Veganern aus: Hier haben die Romandie und das Tessin aufgeholt:&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;<br>Deutschschweiz: 0,6 %; Romandie: 0,4 %; Tessin: 0,3 %. Sowohl in der Romandie als auch im Tessin waren es letztes Jahr erst 0,1 %.</p><p>&nbsp;</p><p><img src="/sites/swissveg.ch/files/bilder/Diagramme/MACH_2025_vegetarisch_nach_RegionDE.webp" alt="In der Deutschschweiz hat es am meisten Vegetarier." width="55.36%"></p><h3>&nbsp;</h3><h3>Altersverteilung: Junge führend</h3><p>Auch weiterhin ist die vegetarische und vegane Ernährung vor allem bei Jungen beliebt. Von den sich vegetarisch ernährenden Personen sind 58&nbsp;% im Alter zwischen 14 und 34 Jahre. 28 % im Alter zwischen 35 und 54 Jahre und 14 % über 55 Jahre.&nbsp;&nbsp;&nbsp;<br>Bei den sich vegan Ernährenden sind sogar 71 % unter 35 Jahre alt.</p><p>Obwohl es hier einen leichten Rückgang gegenüber 2024 gab, ist es der zweithöchste je gemessene Wert.</p><p>&nbsp;</p><img src="/sites/swissveg.ch/files/MACH_2025_Vegetarisch_14-34_DE.webp" alt="Vegetarisch und vegan lebende Menschen zwischen 14 und 34 Jahre." width="52.8%"><p>Erwähnenswert ist, dass diese Altersverteilung bei den Flexitariern gerade umgekehrt ist: Je älter eine Person, desto eher ernährt sie sich flexitarisch. Während bei den über 55-Jährigen 28 % angeben, bewusst ihren Fleischkonsum reduziert zu haben, tun dies bei den 14 bis 34-Jährigen nur 20 %.</p><p>&nbsp;</p><h3>Geschlechterverteilung: Frauen lieben Vegi</h3><p>Obwohl weiterhin Zweidrittel der Vegetarier Frauen sind, hat die Anzahl der weiblichen Vegetarier deutlicher abgenommen als die Anzahl der männlichen Vegetarier. Bei den Männern blieb der Anteil der Vegetarier fast konstant: 3,3 % gegenüber 3,4 % im Jahr 2024. Bei den Frauen waren es 6,7 % gegenüber 7,2 % im Vorjahr. Dafür hat der Anteil der Flexitarier unter den Frauen um 0,7 % zugenommen.</p><p>&nbsp;</p><img src="/sites/swissveg.ch/files/bilder/Diagramme/MACH_2025__vegetarisch-nach-Geschlecht_DE.webp" alt="Anzahl Vegetarier nach Geschlecht." width="64.19%"><h3>&nbsp;</h3><h3>Bildungsniveau: Veganer bauen Vorsprung aus</h3><p>Hier hat sich der Unterschied gegenüber dem Vorjahr insbesondere bei den Veganern akzentuiert: Während in der Gesamtbevölkerung der Anteil der Hochschulabsolventen bei 39,7 % liegt, liegt dieser bei den Veganern bei 63,9 % (bei Vegetariern ist er bei 54,9 %). Während der Anteil bei den Vegetariern kaum zugenommen hat, ist er bei den Veganern gegenüber dem Vorjahr um fast 10 % gestiegen.</p><p>&nbsp;</p><img src="/sites/swissveg.ch/files/MACH_2025_hoehere_Ausbildung_DE_1.webp" alt="Höhere Ausbildung nach Ernährungsweise." width="58.98%"><p>&nbsp;</p><h3>Konsum von Alternativprodukten: Bei allen beliebt</h3><p>Alternativen zu Kuhmilch- und Schlachtprodukten werden bei allen immer beliebter.</p><p>Bereits 55 % (51,5 %) der Gesamtbevölkerung konsumiert Fleischalternativen. Und über ein Drittel, 38,5 %, konsumiert auch Milchalternativen. Gegenüber dem Vorjahr ist die stärkste Zunahme des Konsums an Fleischalternativen bei Veganern zu verzeichnen: Von 84,5 % auf 96,2 %. Aber auch der Konsum der Milchalternativen ist bei Veganern bemerkenswert stark angestiegen: Von 84,6 % auf 94,1 %.</p><p>&nbsp;</p><img src="/sites/swissveg.ch/files/bilder/Diagramme/MACH_2025_Alternativprodukten_Gesamtbevoelkerung_DE.webp" alt="Konsum Alternativprodukte in der Gesamtbevölkerung: Fleischalternaitven, Milchalternativen, Joghurt- und Quarkalternativen und Käsealternativen." width="69.06%"><p>&nbsp;</p><p>Gemäss «<a href="https://www.euromonitor.com/plant-based-dairy-in-switzerland/report" target="_blank">Plant Based Cheese Report</a>» des Euromonitor Survey von 2025 ist der Umsatz von Käsealternativen in der Schweiz in den letzten Jahren stetig und stark angestiegen:</p><p>&nbsp;</p><img src="/sites/swissveg.ch/files/bilder/Diagramme/MACH_2025_Umsatz_veganer_Kaese_DE.webp" alt="Umsatzzahlen von veganem Käse in der Schweiz" width="72.98%"><p>&nbsp;</p><h3>Land der Köche?</h3><p>In der Schweiz kochen 69,2&nbsp;% täglich oder zumindest mehrmals wöchentlich. Unter den Veganern sind es sogar 81,2&nbsp;% und unter den Vegetariern 77,6&nbsp;%. Der höhere Anteil mag daran liegen, dass Auswärts essen – vor allem auf dem Land – nicht immer einfach ist, wenn man ein schmackhaftes Vegi-Menü möchte. Immerhin bezeichnen sich 65&nbsp;% der Veganer als Feinschmecker. In der Gesamtbevölkerung sind dies nur 57&nbsp;%. Ein Glas Wein gehört jedoch bei den meisten Veganern und Vegetariern nicht zu einem guten Essen. Wobei dies auch sonst nur noch von weniger als der Hälfte der Bevölkerung so gesehen wird.</p><p>Vegetarier und Veganer achten beim Lebensmitteleinkauf auch viel häufiger auf bio und fair-trade. Während weniger als die Hälfte der Bevölkerung angibt auf bio zu achten, sind es bei den Vegetariern und Veganern weit über 80&nbsp;%. Auf fairen Handel achten immerhin rund 62&nbsp;% der Bevölkerung, doch rund 90&nbsp;% der Veganer und 83&nbsp;% der Vegetarier.</p><p>&nbsp;</p><p class="text-align-center">Die wichtigsten Daten aus dieser Analyse haben wir auch in diesem Interview behandelt:<br><iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube-nocookie.com/embed/ZyvzSibADq8?si=Dbouu2--wCQcoX2R" title="YouTube video player" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" referrerpolicy="strict-origin-when-cross-origin" allowfullscreen=""></iframe></p></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <p><a href="/swissveg-report-statistiken-2024">Swissveg-Report 2024: Statistiken zu Vegetariern/Veganern in der Schweiz</a></p></div> Thu, 13 Nov 2025 12:14:20 +0000 Renato 4175 at https://www.swissveg.ch Alles über Marroni https://www.swissveg.ch/de/marroni <span>Alles über Marroni </span> <span><span lang="" about="/it/user/2398" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Christine</span></span> <span>12. Novembre 2025 - 15:34</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">«Marroni, heissi Marroni!» – der Duft von frisch gerösteten Marroni vom «Marronimaa» des Vertrauens versetzt einen direkt in Herbststimmung. Was heute als saisonale Delikatesse gilt, war bis vor nicht allzu langer Zeit ein wichtiges Hauptnahrungsmittel.</p><p>Marroni, auch Maronen, Edelkastanien, Esskastanien oder Echte Kastanien genannt, stammen ursprünglich aus Kleinasien, woher sie über den Mittelmeerraum nach Süd- und Westeuropa gelangten. Vom Mittelalter bis Ende des 19. Jahrhunderts waren Edelkastanien in Südeuropa und im Tessin das Hauptnahrungsmittel der armen Bevölkerung. Heute geniesst man Marroni hauptsächlich in den kalten Jahreszeiten in verschiedenen Variationen als Delikatesse – besonders beliebt sind sie als Beilage, «Heissi Marroni» oder als Vermicelles. Auch roh kann die geschälte Kastaniennuss gegessen werden. Wer Marroni selbst sammeln und zubereiten möchte, muss aber den Unterschied zu Rosskastanien kennen, die giftig sind und sich nicht für den menschlichen Verzehr eignen! Rosskastanien haben dicke Dornen, Marroni hingegen feinere Stacheln und eine abgeflachte Form. Rosskastanien sind ausserdem viel häufiger anzutreffen. Für Wildschweine und Rehe sind sie übrigens ein wahrer Genuss – und auch zum Basteln eignen sie sich super.</p><h3>Ein ökologischer Joker</h3><p>Edelkastanienbäume gedeihen im milden Klima, wo beispielsweise auch Wein angebaut wird, also in Mittelmeerländern – aber auch in der Schweiz. Nicht nur im Tessin wachsen Marroni, sondern auch im Unterwallis, am Vierwaldstättersee und am Walensee, wo sich in Murg der grösste schweizerische Bestand nördlich der Alpen befindet. Und wo es Edelkastanienbäume gibt, werden während der Haupterntezeit im Oktober auch die Marronifeste gefeiert: In Fully im Unterwallis die «Fête de la Châtaigne», die Chilbi in Murg oder die «Chestene- Chilbi Greppen» am Vierwaldstättersee. Marroni sind also fester Bestandteil der Schweizer Esskultur, was auch die Zahlen bestätigen: In der Schweiz werden 2 500 Tonnen pro Jahr verzehrt – Tendenz steigend. Es werden jährlich jedoch nur 100 Tonnen in der Schweiz geerntet, und die Anbaufläche nimmt stetig ab. Die restlichen 2 400 Tonnen stammen grösstenteils aus Italien, Portugal, Spanien und Frankreich sowie kleinere Mengen aus Chile, China und Thailand. Die Edelkastanie ist für unser Ökosystem übrigens äusserst wertvoll und robust. Sie liebt Wärme, verträgt Trockenheit und gedeiht in verschiedenen Bodentypen – und wurde daher sogar bereits als «ökologisch wertvoller Joker im Klimawandel» bezeichnet. Ihre Blüten sind eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen und andere Insekten, während die Kastaniennuss Tieren wie Eichhörnchen und Siebenschläfern als Nahrung dient. Die Edelkastanie bietet zudem Lebensraum für eine Vielzahl von Insekten, Käfern, Moosen, Pilzen und Flechten.&nbsp;</p><h3>Ein wahrer Allrounder&nbsp;</h3><p>Keine Frage: Der Geschmack von Marroni ist unverkennbar mild, nussig und süss. Die Süsse entsteht durch das Rösten, indem die enthaltene Stärke in Zucker umgewandelt wird. Neben ihrem Geschmack punkten Marroni auch mit einer hohen Nährstoffdichte an B-Vitaminen und Vitamin C sowie Mineralstoffen wie Kalium und Magnesium. Aufgrund des hohen Gehalts an Stärke und Nahrungsfasern sind Marroni ausserdem gut für die Verdauung.&nbsp;</p><p>Genauso vielfältig wie die enthaltenen Nährstoffe ist auch der Einsatzbereich in der Küche – ob in der Schale geröstet, glasiert als Beilage auf einem veganen «Wildteller», als Vermicelles, in Kuchen und Brot oder gar roh – der Kreativität sind kaum Grenzen gesetzt. Übrigens ist Marronimehl glutenfrei und damit eine hervorragende Alternative zu Weizen. Ebenfalls erfreulich: Das Marroni-Püree, welches man für Vermicelles oder in Kuchen verwenden kann, ist vegan! So lassen sich ganz einfach aus Marroni-Püree und pflanzlicher Milch vegane Vermicelles herstellen – serviert mit veganem Schlagrahm oder Meringues aus Aquafaba ein wahrer Genuss.</p><h4>Rezept: Heissi Marroni</h4><p><strong>Zutaten:</strong>&nbsp;</p><ul><li>1 kg Marroni&nbsp;</li><li>Wasser&nbsp;</li></ul><p>Marroni ca. 1 Stunde in kaltem Wasser einlegen. Anschliessend kreuzweise einschneiden, auf ein Blech legen und in die Mitte des Ofens schieben. Eine ofenfeste Tasse mit 1 dl Wasser dazustellen. Backofen auf 250 °C Umluft einstellen und Marroni ca. 25 Minuten backen. Nach der Hälfte der Backzeit mit einem Ofenhandschuh Wasser einer Tasse aufs Blech giessen und die Marroni fertig backen.</p></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/weisskohl">Alles über Weisskohl</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/ausgewogen">So geht eine ausgewogene vegane Ernährung&nbsp;</a></li></ul></div> Wed, 12 Nov 2025 14:34:07 +0000 Christine 4174 at https://www.swissveg.ch Alles über Marroni https://www.swissveg.ch/de/marroni <span>Alles über Marroni </span> <span><span lang="" about="/it/user/2398" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Christine</span></span> <span>12. Novembre 2025 - 15:34</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">«Marroni, heissi Marroni!» – der Duft von frisch gerösteten Marroni vom «Marronimaa» des Vertrauens versetzt einen direkt in Herbststimmung. Was heute als saisonale Delikatesse gilt, war bis vor nicht allzu langer Zeit ein wichtiges Hauptnahrungsmittel.</p><p>Marroni, auch Maronen, Edelkastanien, Esskastanien oder Echte Kastanien genannt, stammen ursprünglich aus Kleinasien, woher sie über den Mittelmeerraum nach Süd- und Westeuropa gelangten. Vom Mittelalter bis Ende des 19. Jahrhunderts waren Edelkastanien in Südeuropa und im Tessin das Hauptnahrungsmittel der armen Bevölkerung. Heute geniesst man Marroni hauptsächlich in den kalten Jahreszeiten in verschiedenen Variationen als Delikatesse – besonders beliebt sind sie als Beilage, «Heissi Marroni» oder als Vermicelles. Auch roh kann die geschälte Kastaniennuss gegessen werden. Wer Marroni selbst sammeln und zubereiten möchte, muss aber den Unterschied zu Rosskastanien kennen, die giftig sind und sich nicht für den menschlichen Verzehr eignen! Rosskastanien haben dicke Dornen, Marroni hingegen feinere Stacheln und eine abgeflachte Form. Rosskastanien sind ausserdem viel häufiger anzutreffen. Für Wildschweine und Rehe sind sie übrigens ein wahrer Genuss – und auch zum Basteln eignen sie sich super.</p><h3>Ein ökologischer Joker</h3><p>Edelkastanienbäume gedeihen im milden Klima, wo beispielsweise auch Wein angebaut wird, also in Mittelmeerländern – aber auch in der Schweiz. Nicht nur im Tessin wachsen Marroni, sondern auch im Unterwallis, am Vierwaldstättersee und am Walensee, wo sich in Murg der grösste schweizerische Bestand nördlich der Alpen befindet. Und wo es Edelkastanienbäume gibt, werden während der Haupterntezeit im Oktober auch die Marronifeste gefeiert: In Fully im Unterwallis die «Fête de la Châtaigne», die Chilbi in Murg oder die «Chestene- Chilbi Greppen» am Vierwaldstättersee. Marroni sind also fester Bestandteil der Schweizer Esskultur, was auch die Zahlen bestätigen: In der Schweiz werden 2 500 Tonnen pro Jahr verzehrt – Tendenz steigend. Es werden jährlich jedoch nur 100 Tonnen in der Schweiz geerntet, und die Anbaufläche nimmt stetig ab. Die restlichen 2 400 Tonnen stammen grösstenteils aus Italien, Portugal, Spanien und Frankreich sowie kleinere Mengen aus Chile, China und Thailand. Die Edelkastanie ist für unser Ökosystem übrigens äusserst wertvoll und robust. Sie liebt Wärme, verträgt Trockenheit und gedeiht in verschiedenen Bodentypen – und wurde daher sogar bereits als «ökologisch wertvoller Joker im Klimawandel» bezeichnet. Ihre Blüten sind eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen und andere Insekten, während die Kastaniennuss Tieren wie Eichhörnchen und Siebenschläfern als Nahrung dient. Die Edelkastanie bietet zudem Lebensraum für eine Vielzahl von Insekten, Käfern, Moosen, Pilzen und Flechten.&nbsp;</p><h3>Ein wahrer Allrounder&nbsp;</h3><p>Keine Frage: Der Geschmack von Marroni ist unverkennbar mild, nussig und süss. Die Süsse entsteht durch das Rösten, indem die enthaltene Stärke in Zucker umgewandelt wird. Neben ihrem Geschmack punkten Marroni auch mit einer hohen Nährstoffdichte an B-Vitaminen und Vitamin C sowie Mineralstoffen wie Kalium und Magnesium. Aufgrund des hohen Gehalts an Stärke und Nahrungsfasern sind Marroni ausserdem gut für die Verdauung.&nbsp;</p><p>Genauso vielfältig wie die enthaltenen Nährstoffe ist auch der Einsatzbereich in der Küche – ob in der Schale geröstet, glasiert als Beilage auf einem veganen «Wildteller», als Vermicelles, in Kuchen und Brot oder gar roh – der Kreativität sind kaum Grenzen gesetzt. Übrigens ist Marronimehl glutenfrei und damit eine hervorragende Alternative zu Weizen. Ebenfalls erfreulich: Das Marroni-Püree, welches man für Vermicelles oder in Kuchen verwenden kann, ist vegan! So lassen sich ganz einfach aus Marroni-Püree und pflanzlicher Milch vegane Vermicelles herstellen – serviert mit veganem Schlagrahm oder Meringues aus Aquafaba ein wahrer Genuss.</p><h4>Rezept: Heissi Marroni</h4><p><strong>Zutaten:</strong>&nbsp;</p><ul><li>1 kg Marroni&nbsp;</li><li>Wasser&nbsp;</li></ul><p>Marroni ca. 1 Stunde in kaltem Wasser einlegen. Anschliessend kreuzweise einschneiden, auf ein Blech legen und in die Mitte des Ofens schieben. Eine ofenfeste Tasse mit 1 dl Wasser dazustellen. Backofen auf 250 °C Umluft einstellen und Marroni ca. 25 Minuten backen. Nach der Hälfte der Backzeit mit einem Ofenhandschuh Wasser einer Tasse aufs Blech giessen und die Marroni fertig backen.</p></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/weisskohl">Alles über Weisskohl</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/ausgewogen">So geht eine ausgewogene vegane Ernährung&nbsp;</a></li></ul></div> Wed, 12 Nov 2025 14:34:07 +0000 Christine 4174 at https://www.swissveg.ch Palmöl: zwischen Zerstörung und Effizienz https://www.swissveg.ch/de/palmoel <span>Palmöl: zwischen Zerstörung und Effizienz</span> <span><span lang="" about="/it/user/3027" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Sarah</span></span> <span>10. Novembre 2025 - 16:24</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Ob Aufstrich, Glace oder Bodylotion: Palmöl ist das am häufigsten genutzte und produzierte Öl der Welt. Die meisten Menschen sind sich bewusst, dass dessen Herstellung äusserst problematisch ist. Auch die Industrie hat das Problem erkannt und in den letzten zwanzig Jahren Bemühungen unternommen, die Produktion nachhaltiger zu gestalten. Doch können wir diesen Versprechen trauen?</p><p>Die Bilder verzweifelter Orang-Utans im abgebrannten Regenwald gingen vor rund 20 Jahren um die Welt. Sie standen exemplarisch für das immense Leid und die Zerstörung, die durch den intensiven Palmölanbau in Indonesien und Malaysia entsteht. Die Industrie reagierte und gründete 2004 den Verein Roundtable on Sustainable Palm Oil (RSPO). Gründungsmitglieder sind der WWF, die Migros, Unilever und der internationale Pflanzenölverarbeiter AAK. Seither ist es ruhiger geworden um das Thema. Doch verschwunden ist die Problematik nicht, ganz im Gegenteil: Seit 2010 ist die weltweite Palmölproduktion um rund 70 Prozent angestiegen.<span class="fussnotenlink">1</span> Auf Borneo bedecken die Plantagen ca. 15 Prozent der gesamten Fläche und sind für einen enormen Regenwaldverlust verantwortlich.<span class="fussnotenlink">2</span> Der grösste Produzent ist Indonesien, das Land liefert über die Hälfte der globalen Palmölernte. Auch die Schweiz gehört zu den Abnehmern: Über 14 000 Tonnen Palmöl wurden laut dem Palmöl Netzwerk Schweiz letztes Jahr importiert. Zum ersten Mal seit Jahren gab es wieder einen Anstieg. Die Hauptprobleme des intensiven Palmölanbaus sind die Abholzung und die damit verbundenen Biodiversitätsund Habitatverluste für zahlreiche Tierarten, die Vertreibung indigener Gemeinschaften sowie schlechte Arbeitsbedingungen mit teilweise Kinderarbeit.</p><h3>Irreführende Versprechungen?</h3><p>Auch wenn das RSPO-Siegel mittlerweile auf vielen Produkten der hiesigen Supermärkte prangt, ist nachhaltig zertifiziertes Palmöl nach wie vor ein Nischenprodukt und macht lediglich 20 Prozent der weltweiten Produktion aus. Damit Produzenten das RSPO-Label erhalten, müssen sie Mitglied des Vereins sein und verschiedene Kriterien und Standards erfüllen: </p><ul><li>Keine Rodung von Primärwäldern und ökologisch wertvollen Waldflächen</li><li>Schutz von gefährdeten Tier- und Pflanzenarten</li><li>Schutz von Wasser, Boden und Luft </li><li>Einhaltung gesetzlicher Regelungen, darunter Landnutzungs- und Eigentumsrechte</li><li>Keine Kinderarbeit</li><li>Unabhängige Kontrolle der Plantagen </li></ul><p>Umweltschutz- und Menschenrechtsorganisationen werfen dem RSPO seit seiner Gründung Greenwashing vor und kritisieren, dass die Standards zu wenig streng seien und die Kontrollen nicht ausreichten. Die Kritik ist teilweise berechtigt, wie Recherchen von Foodwatch und des European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR) zeigen. 2024 haben die Organisationen eine Beschwerde bei Edeka eingereicht und fordern darin die Supermarktkette auf, ihrer Verantwortung bezüglich Menschenrechten in der Palmöllieferkette nachzukommen.<span class="fussnotenlink">3</span></p><h3>Welche Alternativen gibt es?</h3><p>Viele Menschen möchten aus genannten Gründen auf Palmöl verzichten. Das haben auch die Hersteller erkannt und bieten eine Vielzahl an «Palm oil free» gelabelten Produkten an. Meist wird das Öl durch Kokosfett ersetzt, das über ähnliche Eigenschaften verfügt, aber ein besseres Image hat. Doch das täuscht leider: Das tropische Öl wird ebenfalls in Monokultur- Plantagen angebaut und ist dabei weit weniger ertragreich als Palmöl. Das bedeutet, dass für denselben Ertrag viel mehr Fläche benötigt wird. Teilweise wird auch Raps- oder Sonnenblumenöl als Ersatz verwendet. Diese Öle haben allerdings den Nachteil, dass sie (teil-)gehärtet werden müssen, was negative gesundheitliche Auswirkungen haben kann. Die drei wichtigsten Ölpflanzen Soja, Raps und Sonnenblumen, werden auf insgesamt 203 Millionen Hektaren angebaut und liefern etwa 52 Prozent des weltweiten Pflanzenöls. Die Ölpalme hingegen benötigt nur 23 Millionen Hektaren Fläche und generiert 40 Prozent des weltweiten Öls – sie ist somit deutlich effizienter.<span class="fussnotenlink">4</span></p><figure role="group"><img alt="" data-entity-type="file" data-entity-uuid="62cceb7f-72a1-4aa9-a7b9-3cbf93a7e853" height="212" src="/sites/swissveg.ch/files/2025-10/palmoel-blog-ertragvergleich.png" width="820" /><figcaption>Der Vergleich zeigt eindrücklich, wie effizient Palmöl im Vergleich zu anderen Ölpflanzen ist: Verglichen wird der Ölertrag pro Hektar Anbaufläche in Tonnen. </figcaption></figure><h3>Detailhandel in der Schweiz</h3><p>Die grossen Schweizer Detaillisten sind sich der Problematik bewusst und versuchen auf verschiedene Weise, für mehr Nachhaltigkeit und Transparenz zu sorgen. So ist Coop seit 2004 Mitglied des RSPO und geht noch einen Schritt weiter, indem er sein Palmöl von drei Bio Suisse zertifizierten Palmölplantagen in der Elfenbeinküste bezieht und es sowohl in Bio- wie auch in konventionellen Produkten einsetzt. Auch die Migros setzt auf RSPO-Palmöl. Aldi Suisse verwendet bei den Eigenmarkenprodukten Palmöl mit dem RSPO-Label. Bei den Bio-Produkten versucht der Detailhändler, auf tropische Fette zu verzichten. Lidl Schweiz bezieht für seine Eigenmarken ebenfalls Palmöl aus nachhaltigen Quellen.</p><p>Zudem arbeitet das Palmöl Netzwerk Schweiz eng mit diesen Händlern zusammen, um die Lieferketten transparenter zu gestalten und nachhaltige Standards zu fördern. Der WWF veröffentlicht jährlich den sogenannten Palmöl-Check, mit dem grosse Unternehmen hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeitsleistung bewertet werden. Die Bewertungsskala reicht von 0 bis 25 Punkten, wobei höhere Werte eine bessere Nachhaltigkeitsperformance anzeigen. Alle vier genannten Schweizer Detailhändler erzielen Scores von über 19 Punkten, was der WWF als «Leading the Way» – also führend – bezeichnet.</p><h3>Palmöl von Kleinbauern </h3><p>Nebst dem RSPO existieren auch langjährige Initiativen von Bio-Produzierenden wie etwa das Serendipalm- Projekt des Bio-Seifenproduzenten Dr. Bronner's. Im westafrikanischen Ghana produzieren rund 600 Kleinbauern Bio- und Fairtrade-zertifiziertes Palmöl, das unter anderem auch von Rapunzel Naturkost und Gepa verwendet wird. Ziel des Projekts ist es, lokale Gemeinschaften und umweltfreundliche Anbaumethoden zu stärken, soziale Fairness zu fördern und Umweltstandards einzuhalten. Die Initiative legt Wert auf transparente Lieferketten, direkte Partnerschaften mit Kleinbauern und das Vermeiden von Greenwashing. Dies zeigt, dass es wenig zielführend ist, Palmöl pauschal zu verteufeln, sondern auf verlässliche Labels gesetzt werden sollte. Das RSPO-Siegel ist sicherlich nicht zertifiziertem Öl vorzuziehen, aber aufgrund der tiefen Standards dennoch bedingt empfehlenswert. Achten Sie auf vertrauenswürdige Siegel wie die Bio-Knospe oder das EU-Bio-Siegel, auch Fairtrade-Label wie Fair for Life sind gute Indikatoren, dass zumindest gewisse Standards bezüglich fairer Arbeitsbedingungen eingehalten werden. </p><p>Für die Zukunft besteht ein grosses Potenzial bei innovativen biotechnologischen Verfahren wie der Präzisionsfermentation betreffend Ersatzprodukte für Palmöl. Sie ermöglicht die Herstellung pflanzlicher Fettbestandteile im Labor, ähnlich jener von tierischen Produkten, wie etwa Milchbestandteilen oder Kollagen. Die Technologie könnte die Branche mit dieser nachhaltigen, transparenten und ethisch vertretbaren Alternative revolutionieren.</p></div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <p>1 FAOSTAT. (o. D.). <a href="http://www.fao.org/faostat/en/#compare">www.fao.org/faostat/en/#compare</a><br>2 Morgans, C. L., Meijaard, E., Santika, T., Law, E., Budiharta, S.,Ancrenaz, M. &amp; Wilson, K. A. (2018). Evaluating the<br>effectiveness of palm oil certification in delivering multiple sustainability objectives. Environmental Research Letters, 13(6), 064032.<a href="https://doi.org/10.1088/1748-9326/aac6f4">https://doi.org/10.1088/1748-9326/aac6f4</a><br>3 Pressemitteilung. (o. D.). ECCHR. <a href="http://www.ecchr.eu/pressemitteilung/kritik-an-rspo-zertifiziertem-palmoel-vonnaturaceites">www.ecchr.eu/pressemitteilung/kritik-an-rspo-zertifiziertem-palmoel-von…</a><br>4 Murphy, D. J. (2025b). Agronomy and Environmental Sustainability of the Four Major Global Vegetable Oil Crops: Oil Palm, Soybean, Rapeseed, and Sunflower. Agronomy, 15(6), 1465. <a href="https://doi.org/10.3390/agronomy15061465">https://doi.org/10.3390/agronomy15061465</a></p></div></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/oekologie?language=fr">Welche ökologischen Auswirkungen hat der Fleischkonsum?</a></li></ul></div> Mon, 10 Nov 2025 15:24:23 +0000 Sarah 4173 at https://www.swissveg.ch Palmöl: zwischen Zerstörung und Effizienz https://www.swissveg.ch/de/palmoel <span>Palmöl: zwischen Zerstörung und Effizienz</span> <span><span lang="" about="/it/user/3027" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Sarah</span></span> <span>10. Novembre 2025 - 16:24</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Ob Aufstrich, Glace oder Bodylotion: Palmöl ist das am häufigsten genutzte und produzierte Öl der Welt. Die meisten Menschen sind sich bewusst, dass dessen Herstellung äusserst problematisch ist. Auch die Industrie hat das Problem erkannt und in den letzten zwanzig Jahren Bemühungen unternommen, die Produktion nachhaltiger zu gestalten. Doch können wir diesen Versprechen trauen?</p><p>Die Bilder verzweifelter Orang-Utans im abgebrannten Regenwald gingen vor rund 20 Jahren um die Welt. Sie standen exemplarisch für das immense Leid und die Zerstörung, die durch den intensiven Palmölanbau in Indonesien und Malaysia entsteht. Die Industrie reagierte und gründete 2004 den Verein Roundtable on Sustainable Palm Oil (RSPO). Gründungsmitglieder sind der WWF, die Migros, Unilever und der internationale Pflanzenölverarbeiter AAK. Seither ist es ruhiger geworden um das Thema. Doch verschwunden ist die Problematik nicht, ganz im Gegenteil: Seit 2010 ist die weltweite Palmölproduktion um rund 70 Prozent angestiegen.<span class="fussnotenlink">1</span> Auf Borneo bedecken die Plantagen ca. 15 Prozent der gesamten Fläche und sind für einen enormen Regenwaldverlust verantwortlich.<span class="fussnotenlink">2</span> Der grösste Produzent ist Indonesien, das Land liefert über die Hälfte der globalen Palmölernte. Auch die Schweiz gehört zu den Abnehmern: Über 14 000 Tonnen Palmöl wurden laut dem Palmöl Netzwerk Schweiz letztes Jahr importiert. Zum ersten Mal seit Jahren gab es wieder einen Anstieg. Die Hauptprobleme des intensiven Palmölanbaus sind die Abholzung und die damit verbundenen Biodiversitätsund Habitatverluste für zahlreiche Tierarten, die Vertreibung indigener Gemeinschaften sowie schlechte Arbeitsbedingungen mit teilweise Kinderarbeit.</p><h3>Irreführende Versprechungen?</h3><p>Auch wenn das RSPO-Siegel mittlerweile auf vielen Produkten der hiesigen Supermärkte prangt, ist nachhaltig zertifiziertes Palmöl nach wie vor ein Nischenprodukt und macht lediglich 20 Prozent der weltweiten Produktion aus. Damit Produzenten das RSPO-Label erhalten, müssen sie Mitglied des Vereins sein und verschiedene Kriterien und Standards erfüllen: </p><ul><li>Keine Rodung von Primärwäldern und ökologisch wertvollen Waldflächen</li><li>Schutz von gefährdeten Tier- und Pflanzenarten</li><li>Schutz von Wasser, Boden und Luft </li><li>Einhaltung gesetzlicher Regelungen, darunter Landnutzungs- und Eigentumsrechte</li><li>Keine Kinderarbeit</li><li>Unabhängige Kontrolle der Plantagen </li></ul><p>Umweltschutz- und Menschenrechtsorganisationen werfen dem RSPO seit seiner Gründung Greenwashing vor und kritisieren, dass die Standards zu wenig streng seien und die Kontrollen nicht ausreichten. Die Kritik ist teilweise berechtigt, wie Recherchen von Foodwatch und des European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR) zeigen. 2024 haben die Organisationen eine Beschwerde bei Edeka eingereicht und fordern darin die Supermarktkette auf, ihrer Verantwortung bezüglich Menschenrechten in der Palmöllieferkette nachzukommen.<span class="fussnotenlink">3</span></p><h3>Welche Alternativen gibt es?</h3><p>Viele Menschen möchten aus genannten Gründen auf Palmöl verzichten. Das haben auch die Hersteller erkannt und bieten eine Vielzahl an «Palm oil free» gelabelten Produkten an. Meist wird das Öl durch Kokosfett ersetzt, das über ähnliche Eigenschaften verfügt, aber ein besseres Image hat. Doch das täuscht leider: Das tropische Öl wird ebenfalls in Monokultur- Plantagen angebaut und ist dabei weit weniger ertragreich als Palmöl. Das bedeutet, dass für denselben Ertrag viel mehr Fläche benötigt wird. Teilweise wird auch Raps- oder Sonnenblumenöl als Ersatz verwendet. Diese Öle haben allerdings den Nachteil, dass sie (teil-)gehärtet werden müssen, was negative gesundheitliche Auswirkungen haben kann. Die drei wichtigsten Ölpflanzen Soja, Raps und Sonnenblumen, werden auf insgesamt 203 Millionen Hektaren angebaut und liefern etwa 52 Prozent des weltweiten Pflanzenöls. Die Ölpalme hingegen benötigt nur 23 Millionen Hektaren Fläche und generiert 40 Prozent des weltweiten Öls – sie ist somit deutlich effizienter.<span class="fussnotenlink">4</span></p><figure role="group"><img alt="" data-entity-type="file" data-entity-uuid="62cceb7f-72a1-4aa9-a7b9-3cbf93a7e853" height="212" src="/sites/swissveg.ch/files/2025-10/palmoel-blog-ertragvergleich.png" width="820" /><figcaption>Der Vergleich zeigt eindrücklich, wie effizient Palmöl im Vergleich zu anderen Ölpflanzen ist: Verglichen wird der Ölertrag pro Hektar Anbaufläche in Tonnen. </figcaption></figure><h3>Detailhandel in der Schweiz</h3><p>Die grossen Schweizer Detaillisten sind sich der Problematik bewusst und versuchen auf verschiedene Weise, für mehr Nachhaltigkeit und Transparenz zu sorgen. So ist Coop seit 2004 Mitglied des RSPO und geht noch einen Schritt weiter, indem er sein Palmöl von drei Bio Suisse zertifizierten Palmölplantagen in der Elfenbeinküste bezieht und es sowohl in Bio- wie auch in konventionellen Produkten einsetzt. Auch die Migros setzt auf RSPO-Palmöl. Aldi Suisse verwendet bei den Eigenmarkenprodukten Palmöl mit dem RSPO-Label. Bei den Bio-Produkten versucht der Detailhändler, auf tropische Fette zu verzichten. Lidl Schweiz bezieht für seine Eigenmarken ebenfalls Palmöl aus nachhaltigen Quellen.</p><p>Zudem arbeitet das Palmöl Netzwerk Schweiz eng mit diesen Händlern zusammen, um die Lieferketten transparenter zu gestalten und nachhaltige Standards zu fördern. Der WWF veröffentlicht jährlich den sogenannten Palmöl-Check, mit dem grosse Unternehmen hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeitsleistung bewertet werden. Die Bewertungsskala reicht von 0 bis 25 Punkten, wobei höhere Werte eine bessere Nachhaltigkeitsperformance anzeigen. Alle vier genannten Schweizer Detailhändler erzielen Scores von über 19 Punkten, was der WWF als «Leading the Way» – also führend – bezeichnet.</p><h3>Palmöl von Kleinbauern </h3><p>Nebst dem RSPO existieren auch langjährige Initiativen von Bio-Produzierenden wie etwa das Serendipalm- Projekt des Bio-Seifenproduzenten Dr. Bronner's. Im westafrikanischen Ghana produzieren rund 600 Kleinbauern Bio- und Fairtrade-zertifiziertes Palmöl, das unter anderem auch von Rapunzel Naturkost und Gepa verwendet wird. Ziel des Projekts ist es, lokale Gemeinschaften und umweltfreundliche Anbaumethoden zu stärken, soziale Fairness zu fördern und Umweltstandards einzuhalten. Die Initiative legt Wert auf transparente Lieferketten, direkte Partnerschaften mit Kleinbauern und das Vermeiden von Greenwashing. Dies zeigt, dass es wenig zielführend ist, Palmöl pauschal zu verteufeln, sondern auf verlässliche Labels gesetzt werden sollte. Das RSPO-Siegel ist sicherlich nicht zertifiziertem Öl vorzuziehen, aber aufgrund der tiefen Standards dennoch bedingt empfehlenswert. Achten Sie auf vertrauenswürdige Siegel wie die Bio-Knospe oder das EU-Bio-Siegel, auch Fairtrade-Label wie Fair for Life sind gute Indikatoren, dass zumindest gewisse Standards bezüglich fairer Arbeitsbedingungen eingehalten werden. </p><p>Für die Zukunft besteht ein grosses Potenzial bei innovativen biotechnologischen Verfahren wie der Präzisionsfermentation betreffend Ersatzprodukte für Palmöl. Sie ermöglicht die Herstellung pflanzlicher Fettbestandteile im Labor, ähnlich jener von tierischen Produkten, wie etwa Milchbestandteilen oder Kollagen. Die Technologie könnte die Branche mit dieser nachhaltigen, transparenten und ethisch vertretbaren Alternative revolutionieren.</p></div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <p>1 FAOSTAT. (o. D.). <a href="http://www.fao.org/faostat/en/#compare">www.fao.org/faostat/en/#compare</a><br>2 Morgans, C. L., Meijaard, E., Santika, T., Law, E., Budiharta, S.,Ancrenaz, M. &amp; Wilson, K. A. (2018). Evaluating the<br>effectiveness of palm oil certification in delivering multiple sustainability objectives. Environmental Research Letters, 13(6), 064032.<a href="https://doi.org/10.1088/1748-9326/aac6f4">https://doi.org/10.1088/1748-9326/aac6f4</a><br>3 Pressemitteilung. (o. D.). ECCHR. <a href="http://www.ecchr.eu/pressemitteilung/kritik-an-rspo-zertifiziertem-palmoel-vonnaturaceites">www.ecchr.eu/pressemitteilung/kritik-an-rspo-zertifiziertem-palmoel-von…</a><br>4 Murphy, D. J. (2025b). Agronomy and Environmental Sustainability of the Four Major Global Vegetable Oil Crops: Oil Palm, Soybean, Rapeseed, and Sunflower. Agronomy, 15(6), 1465. <a href="https://doi.org/10.3390/agronomy15061465">https://doi.org/10.3390/agronomy15061465</a></p></div></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/oekologie?language=fr">Welche ökologischen Auswirkungen hat der Fleischkonsum?</a></li></ul></div> Mon, 10 Nov 2025 15:24:23 +0000 Sarah 4173 at https://www.swissveg.ch Swissveg präsentiert zum Weltvegantag das neue «V-Label Vegan Agriculture» https://www.swissveg.ch/de/V-Label-Vegan-Agriculture <span>Swissveg präsentiert zum Weltvegantag das neue «V-Label Vegan Agriculture»</span> <span><span lang="" about="/it/user/2566" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Renato</span></span> <span>1. Novembre 2025 - 0:02</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Zwei starke Partner für die Zukunft der veganen Landwirtschaft: Zum diesjährigen Weltvegantag präsentiert Swissveg, die Gründerin des international bekannten <a href="https://www.v-label.com" target="_blank">V-Labels</a>, gemeinsam mit <a href="https://www.biozyklisch-vegan.org" target="_blank">Biocyclic Vegan International</a> und ihrer Labelorganisation Biocyclic Vegan Label Ltd. (BVL) ein neues Kapitel in der Geschichte nachhaltiger Landwirtschaft: das «V-Label Vegan Agriculture».<br />Die neue Labelvariante markiert einen wichtigen Schritt hin zu einer vollständig veganen Wertschöpfungskette. Es bringt zusammen: die Expertise von Biocyclic Vegan International in der biozyklisch-veganen Landwirtschaft und die weltweite Bekanntheit und langjährige Erfahrung des V-Labels in der Produktkontrolle.</p><img src="/sites/swissveg.ch/files/bilder/Logos/V-Label_Vegan_Agriculture_Color.png" alt="V-Label vegan Agriculture" width="38.16%" class="align-center" /><h2>Ein Meilenstein für eine junge Bewegung</h2><p>Die vegane Landwirtschaft wächst, doch sie ist noch immer eine Pionierbewegung. Dabei hat gerade die Schweiz eine lange Tradition in diesem Bereich: Bereits in den 1920er-Jahren stellte Mina Hofstetter ihren Hof am Greifensee auf eine biovegane Bewirtschaftung um und legte damit den Grundstein für eine Bewegung, die heute wieder an Bedeutung gewinnt. Mit der neuen Labelvariante erhält diese Bewegung nun die Sichtbarkeit und Glaubwürdigkeit, die sie verdient.<sup>1</sup><img src="/sites/swissveg.ch/files/bilder/Logos/WEB__EN_Biocyclic_Vegan_Agriculture_green_mint-background_%20.png" width="19.63%" alt="Biocyclic Vegan Agriculture Label" class="align-right" /></p><p>Axel Anders, Mitgründer von <a href="https://www.biocyclic-vegan.org" target="_blank">Biocyclic Vegan International</a>, betont:<br /><em>«Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit mit dem V-Label, da wir das gleiche Engagement für ein wirklich nachhaltiges, pflanzenbasiertes und regeneratives Ernährungssystem teilen. Die Erweiterung des V-Labels über die Produktzutaten hinaus auf die landwirtschaftliche Erzeugung ist ein logischer Schritt hin zu konsequent veganen Wertschöpfungsketten. Diese Partnerschaft vereint unsere Expertise in der biozyklisch-veganen Landwirtschaft mit der internationalen Bekanntheit des V-Labels und wird vegane Landwirtschaft weltweit sichtbarer, transparenter und vertrauenswürdiger machen.»</em></p><h2>Vom Anbau bis ins Regal</h2><p>Während das V-Label seit rund 30 Jahren für Transparenz und Vertrauen bei Konsumentinnen und Konsumenten sorgt, bringt Biocyclic Vegan International mit den weltweit anwendbaren Biozyklisch-Veganen Richtlinien, einem etablierten Kontroll- und Zertifizierungssystem sowie dem Biozyklisch-Veganen Gütesiegel tiefes Wissen über die vegane Landwirtschaft in der Praxis ein. Gemeinsam schlagen die beiden Organisationen eine Brücke zwischen Landwirtschaft und Markt. Dadurch geben sie Betrieben, die ohne Tierhaltung und tierische Betriebsmittel wirtschaften, eine starke Stimme.</p><p>Auch aus der Praxis kommen bereits positive Reaktionen von den ersten lizenzierten Betrieben:</p><img src="/sites/swissveg.ch/files/bilder/Logos/Solawi_Halde_2k.jpg" alt="Übergabe des V-Labels an Solawi Halde" class="align-center" /><p>Christian Mächler (oben in der Bildmitte), Gründer der <a href="https://www.solawi-halde.ch" target="_blank">Solawi Halde</a> in Altendorf, sagt:</p><p class="zitat">«Als bioveganer Gemüsebetrieb wissen wir: Verantwortung beginnt am Boden. Das neue V-Label für vegane Landwirtschaft unterstützt uns dabei, unsere Prinzipien klar zu kommunizieren und gemeinsam einen konsequent nachhaltigen Weg zu gehen.»</p><p>Von ähnlicher Bedeutung spricht auch Bruno Graf, Geschäftsführer der <a href="https://www.fermeduchateau.ch" target="_blank">Ferme du Château</a> in Payerne:</p><p class="zitat">«Die Zusammenarbeit zwischen Biocyclic Vegan International und dem V-Label ist ein wichtiger Schritt zur Emanzipation der veganen Landwirtschaft. Wir sind besonders stolz und freuen uns, dass unsere vielen Anstrengungen und Mühen nun von einer grossen und wachsenden Gemeinschaft anerkannt werden. Die Bekanntheit des V-Labels kann zweifellos die vegane Landwirtschaft in der Schweiz, in Europa und international fördern.»</p><p>Jakob Mannherz, Geschäftsführer der <a href="https://www.moosfeld.de" target="_blank">Moosfeld Gemüse GmbH</a> in Singen am Bodensee, ergänzt:</p><p class="zitat">«Durch die Auszeichnung unverarbeiteter landwirtschaftlicher Produkte mit dem V-Label wird auf die Problematik des Einsatzes tierischer Betriebsmittel in der Urproduktion aufmerksam gemacht. Biozyklisch-Vegan ist für mich der neue Goldstandard im biologischen Gemüseanbau. Das wird durch das V-Label unterstrichen.»</p><p>Wer die biozyklisch-veganen Erzeugnisse dieser Vorreiter probieren möchte, wird auf den Webseiten der Betriebe fündig.</p><h2><br />Ein Signal zum Weltvegantag</h2><p>Die Einführung des neuen Labels kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Bedeutung nachhaltiger und tierfreier Landwirtschaft wächst, auch wenn wir noch weit entfernt von einer Tiefkühlpizza, die vollständig aus zertifiziert veganer Landwirtschaft stammt, sind. Dennoch zeigen globale Entwicklungen, wie dringend ein Umdenken in der Landwirtschaft nötig ist. Erst kürzlich warnte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor einer zunehmenden Resistenz gegenüber gängigen Antibiotika, ein Problem, das eng mit der intensiven Tierhaltung und dem übermässigen Einsatz von Antibiotika in der Landwirtschaft verknüpft ist.<sup>2</sup> Durch die Düngung von Gemüse und Salaten mit den Fäkalien aus der Tierhaltung können solche antibiotikaresistenten Keime auch in pflanzlichem Essen landen.</p><p>Renato Pichler, Gründer des V-Labels, erklärt:<br /><em>«Jetzt ist der richtige Moment, um die vegane Landwirtschaft sichtbarer zu machen. Mit ihrem tiefgreifenden Wissen in der Landwirtschaft ist Biocyclic Vegan International der richtige Partner für uns. Das «V-Label Vegan Agriculture» verbindet Innovation mit Verantwortung und zeigt, dass eine zukunftsfähige Landwirtschaft ohne Tierausbeutung möglich ist.»</em></p><h2>Über Swissveg und das V-Label</h2><p>Swissveg ist die grösste Interessenvertretung vegetarisch und vegan lebender Menschen in der Schweiz und Gründerin des V-Labels. Mit über 70’000 lizenzierten Produkten weltweit steht das Label seit drei Jahrzehnten für Transparenz und Vertrauen im pflanzenbasierten Bereich.<br />Das neue V-Label Vegan Agriculture erweitert diesen Ansatz auf die landwirtschaftliche Ebene und unterstützt so die Entwicklung einer konsequent veganen und nachhaltigen Lebensmittelproduktion.</p><p> </p><p>Pressebilder sind verfügbar unter: <a href="https://kdrive.infomaniak.com/app/share/1732977/a2b5adf9-6e67-49db-953d-04771a079c14" target="_blank">Drive</a><br /><a href="https://kdrive.infomaniak.com/app/share/1732977/a2b5adf9-6e67-49db-953d-04771a079c14" target="_blank">kdrive.infomaniak.com/app/share/1732977/a2b5adf9-6e67-49db-953d-04771a079c14</a></p><p>Presse-Kontakt:<br />Lubomir Yotov, lubomir.yotov(ät)v-label.com, +41 71 477 33 78, Bereichsleiter V-Label Schweiz</p><p> </p></div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <ol><li>Moser, P. (2024). Mina Hofstetter: Eine ökofeministische Pionierin des biologischen Landbaus. München: Oekom Verlag.</li><li>World Health Organization. (2025, October 13). <a href="https://www.who.int/news/item/13-10-2025-who-warns-of-widespread-resistance-to-common-antibiotics-worldwide" target="_blank">WHO warns of widespread resistance to common antibiotics worldwide.&nbsp;</a></li></ol></div></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul><li>Interview mit dem <a href="/werner_hofstetter">Sohn von Mina Hofstetter</a>.</li><li><a href="/vuturum-24">VUTURUM zur bio-veganen Landwirtschaft </a>(inkl. Aufzeichnungen aller Vorträge)</li></ul></div> Fri, 31 Oct 2025 23:02:23 +0000 Renato 4177 at https://www.swissveg.ch Swissveg präsentiert zum Weltvegantag das neue «V-Label Vegan Agriculture» https://www.swissveg.ch/de/V-Label-Vegan-Agriculture <span>Swissveg präsentiert zum Weltvegantag das neue «V-Label Vegan Agriculture»</span> <span><span lang="" about="/it/user/2566" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Renato</span></span> <span>1. Novembre 2025 - 0:02</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Zwei starke Partner für die Zukunft der veganen Landwirtschaft: Zum diesjährigen Weltvegantag präsentiert Swissveg, die Gründerin des international bekannten <a href="https://www.v-label.com" target="_blank">V-Labels</a>, gemeinsam mit <a href="https://www.biozyklisch-vegan.org" target="_blank">Biocyclic Vegan International</a> und ihrer Labelorganisation Biocyclic Vegan Label Ltd. (BVL) ein neues Kapitel in der Geschichte nachhaltiger Landwirtschaft: das «V-Label Vegan Agriculture».<br />Die neue Labelvariante markiert einen wichtigen Schritt hin zu einer vollständig veganen Wertschöpfungskette. Es bringt zusammen: die Expertise von Biocyclic Vegan International in der biozyklisch-veganen Landwirtschaft und die weltweite Bekanntheit und langjährige Erfahrung des V-Labels in der Produktkontrolle.</p><img src="/sites/swissveg.ch/files/bilder/Logos/V-Label_Vegan_Agriculture_Color.png" alt="V-Label vegan Agriculture" width="38.16%" class="align-center" /><h2>Ein Meilenstein für eine junge Bewegung</h2><p>Die vegane Landwirtschaft wächst, doch sie ist noch immer eine Pionierbewegung. Dabei hat gerade die Schweiz eine lange Tradition in diesem Bereich: Bereits in den 1920er-Jahren stellte Mina Hofstetter ihren Hof am Greifensee auf eine biovegane Bewirtschaftung um und legte damit den Grundstein für eine Bewegung, die heute wieder an Bedeutung gewinnt. Mit der neuen Labelvariante erhält diese Bewegung nun die Sichtbarkeit und Glaubwürdigkeit, die sie verdient.<sup>1</sup><img src="/sites/swissveg.ch/files/bilder/Logos/WEB__EN_Biocyclic_Vegan_Agriculture_green_mint-background_%20.png" width="19.63%" alt="Biocyclic Vegan Agriculture Label" class="align-right" /></p><p>Axel Anders, Mitgründer von <a href="https://www.biocyclic-vegan.org" target="_blank">Biocyclic Vegan International</a>, betont:<br /><em>«Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit mit dem V-Label, da wir das gleiche Engagement für ein wirklich nachhaltiges, pflanzenbasiertes und regeneratives Ernährungssystem teilen. Die Erweiterung des V-Labels über die Produktzutaten hinaus auf die landwirtschaftliche Erzeugung ist ein logischer Schritt hin zu konsequent veganen Wertschöpfungsketten. Diese Partnerschaft vereint unsere Expertise in der biozyklisch-veganen Landwirtschaft mit der internationalen Bekanntheit des V-Labels und wird vegane Landwirtschaft weltweit sichtbarer, transparenter und vertrauenswürdiger machen.»</em></p><h2>Vom Anbau bis ins Regal</h2><p>Während das V-Label seit rund 30 Jahren für Transparenz und Vertrauen bei Konsumentinnen und Konsumenten sorgt, bringt Biocyclic Vegan International mit den weltweit anwendbaren Biozyklisch-Veganen Richtlinien, einem etablierten Kontroll- und Zertifizierungssystem sowie dem Biozyklisch-Veganen Gütesiegel tiefes Wissen über die vegane Landwirtschaft in der Praxis ein. Gemeinsam schlagen die beiden Organisationen eine Brücke zwischen Landwirtschaft und Markt. Dadurch geben sie Betrieben, die ohne Tierhaltung und tierische Betriebsmittel wirtschaften, eine starke Stimme.</p><p>Auch aus der Praxis kommen bereits positive Reaktionen von den ersten lizenzierten Betrieben:</p><img src="/sites/swissveg.ch/files/bilder/Logos/Solawi_Halde_2k.jpg" alt="Übergabe des V-Labels an Solawi Halde" class="align-center" /><p>Christian Mächler (oben in der Bildmitte), Gründer der <a href="https://www.solawi-halde.ch" target="_blank">Solawi Halde</a> in Altendorf, sagt:</p><p class="zitat">«Als bioveganer Gemüsebetrieb wissen wir: Verantwortung beginnt am Boden. Das neue V-Label für vegane Landwirtschaft unterstützt uns dabei, unsere Prinzipien klar zu kommunizieren und gemeinsam einen konsequent nachhaltigen Weg zu gehen.»</p><p>Von ähnlicher Bedeutung spricht auch Bruno Graf, Geschäftsführer der <a href="https://www.fermeduchateau.ch" target="_blank">Ferme du Château</a> in Payerne:</p><p class="zitat">«Die Zusammenarbeit zwischen Biocyclic Vegan International und dem V-Label ist ein wichtiger Schritt zur Emanzipation der veganen Landwirtschaft. Wir sind besonders stolz und freuen uns, dass unsere vielen Anstrengungen und Mühen nun von einer grossen und wachsenden Gemeinschaft anerkannt werden. Die Bekanntheit des V-Labels kann zweifellos die vegane Landwirtschaft in der Schweiz, in Europa und international fördern.»</p><p>Jakob Mannherz, Geschäftsführer der <a href="https://www.moosfeld.de" target="_blank">Moosfeld Gemüse GmbH</a> in Singen am Bodensee, ergänzt:</p><p class="zitat">«Durch die Auszeichnung unverarbeiteter landwirtschaftlicher Produkte mit dem V-Label wird auf die Problematik des Einsatzes tierischer Betriebsmittel in der Urproduktion aufmerksam gemacht. Biozyklisch-Vegan ist für mich der neue Goldstandard im biologischen Gemüseanbau. Das wird durch das V-Label unterstrichen.»</p><p>Wer die biozyklisch-veganen Erzeugnisse dieser Vorreiter probieren möchte, wird auf den Webseiten der Betriebe fündig.</p><h2><br />Ein Signal zum Weltvegantag</h2><p>Die Einführung des neuen Labels kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Bedeutung nachhaltiger und tierfreier Landwirtschaft wächst, auch wenn wir noch weit entfernt von einer Tiefkühlpizza, die vollständig aus zertifiziert veganer Landwirtschaft stammt, sind. Dennoch zeigen globale Entwicklungen, wie dringend ein Umdenken in der Landwirtschaft nötig ist. Erst kürzlich warnte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor einer zunehmenden Resistenz gegenüber gängigen Antibiotika, ein Problem, das eng mit der intensiven Tierhaltung und dem übermässigen Einsatz von Antibiotika in der Landwirtschaft verknüpft ist.<sup>2</sup> Durch die Düngung von Gemüse und Salaten mit den Fäkalien aus der Tierhaltung können solche antibiotikaresistenten Keime auch in pflanzlichem Essen landen.</p><p>Renato Pichler, Gründer des V-Labels, erklärt:<br /><em>«Jetzt ist der richtige Moment, um die vegane Landwirtschaft sichtbarer zu machen. Mit ihrem tiefgreifenden Wissen in der Landwirtschaft ist Biocyclic Vegan International der richtige Partner für uns. Das «V-Label Vegan Agriculture» verbindet Innovation mit Verantwortung und zeigt, dass eine zukunftsfähige Landwirtschaft ohne Tierausbeutung möglich ist.»</em></p><h2>Über Swissveg und das V-Label</h2><p>Swissveg ist die grösste Interessenvertretung vegetarisch und vegan lebender Menschen in der Schweiz und Gründerin des V-Labels. Mit über 70’000 lizenzierten Produkten weltweit steht das Label seit drei Jahrzehnten für Transparenz und Vertrauen im pflanzenbasierten Bereich.<br />Das neue V-Label Vegan Agriculture erweitert diesen Ansatz auf die landwirtschaftliche Ebene und unterstützt so die Entwicklung einer konsequent veganen und nachhaltigen Lebensmittelproduktion.</p><p> </p><p>Pressebilder sind verfügbar unter: <a href="https://kdrive.infomaniak.com/app/share/1732977/a2b5adf9-6e67-49db-953d-04771a079c14" target="_blank">Drive</a><br /><a href="https://kdrive.infomaniak.com/app/share/1732977/a2b5adf9-6e67-49db-953d-04771a079c14" target="_blank">kdrive.infomaniak.com/app/share/1732977/a2b5adf9-6e67-49db-953d-04771a079c14</a></p><p>Presse-Kontakt:<br />Lubomir Yotov, lubomir.yotov(ät)v-label.com, +41 71 477 33 78, Bereichsleiter V-Label Schweiz</p><p> </p></div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <ol><li>Moser, P. (2024). Mina Hofstetter: Eine ökofeministische Pionierin des biologischen Landbaus. München: Oekom Verlag.</li><li>World Health Organization. (2025, October 13). <a href="https://www.who.int/news/item/13-10-2025-who-warns-of-widespread-resistance-to-common-antibiotics-worldwide" target="_blank">WHO warns of widespread resistance to common antibiotics worldwide.&nbsp;</a></li></ol></div></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul><li>Interview mit dem <a href="/werner_hofstetter">Sohn von Mina Hofstetter</a>.</li><li><a href="/vuturum-24">VUTURUM zur bio-veganen Landwirtschaft </a>(inkl. Aufzeichnungen aller Vorträge)</li></ul></div> Fri, 31 Oct 2025 23:02:23 +0000 Renato 4177 at https://www.swissveg.ch