Drupal blog posts https://www.swissveg.ch/en en Alles über Seitan https://www.swissveg.ch/de/seitan <span>Alles über Seitan </span> <span><span lang="" about="/en/user/2398" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Christine</span></span> <span>Thu, 10/23/2025 - 10:00</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Seitan ist heute aus der vegetarischen und veganen Küche nicht mehr wegzudenken. Doch lange bevor das Produkt aus Weizeneiweiss zu uns kam, war es bereits fester Bestandteil der ostasiatischen Esskultur.</p><p>Seitan wurde bereits vor mehr als 1 500 Jahren in der japanisch-chinesischen Zen-Tradition von vegetarisch lebenden Mönchen hergestellt.¹ Erste schriftliche Nachweise über das Weizeneiweiss bzw. Weizengluten stammen aus dem Jahr 1 301 im alten China.² In der chinesischen Küche gibt es drei Varianten verschiedener «Fleischarten» aus Weizengluten: die gedämpfte Standard-Variante, bekannt als Seitan, eine schwammartige und eine frittierte Variante. In diesem Artikel konzentrieren wir uns auf Seitan, der auch bei uns am bekanntesten ist.²&nbsp;</p><p>Das Wort «Seitan» ist japanisch und bedeutet so viel wie «aus Protein gemacht» bzw. «Protein des Lebens».² Der Begriff wurde 1961 von George Ohsawa (Sakurazawa Nyoichi), einem gebürtigen Japaner und Lehrer der Makrobiotik, geprägt.² Einer seiner Schüler entwickelte Seitan, inspiriert vom traditionellen japanischen «Fu», welches ebenfalls aus Weizengluten besteht.¹,² Für die Herstellung von Seitan wurde das Weizengluten in einer Brühe aus Wasser, Shoyu (Sojasauce), Kombu (einer Meeresalge) und Ingwer gekocht.²&nbsp;</p><p>Ab 1962 wurde Seitan in Japan kommerziell produziert und 1969 erstmals in die USA importiert. Die erste Publikation, in der das Wort Seitan erwähnt wird, ist ein makrobiotisches Kochbuch mit dem Titel «Cooking Good Food», das 1969 veröffentlicht wurde. Seither wächst die Beliebtheit von Seitan auch in den USA und Europa.² In Deutschland, und vermutlich auch in der Schweiz, sind Seitan-Produkte erst seit Ende der 1990er-Jahre erhältlich.¹</p><h3>Woraus besteht Seitan?&nbsp;</h3><p>Seitan besteht typischerweise aus Weizeneiweiss, also Gluten. Dabei handelt es sich um ein Eiweiss bzw. Protein, das aus den Proteinen Gliadin und Glutenin zusammengesetzt ist und hauptsächlich in Weizen, aber auch in anderem Getreide vorkommt. Gluten verleiht beispielsweise einem Brotteig Elastizität und Zusammenhalt, sodass er aufgehen kann. Bei Fleischalternativen bewirkt das Gluten eine bissfeste, fleischähnliche Konsistenz.²&nbsp;</p><h3>Schädliches Gluten?&nbsp;</h3><p>Da Seitan vor allem aus Gluten besteht, ist er nicht für Personen mit Zöliakie oder einer Glutensensitivität geeignet. Wer lediglich Weizen nicht verträgt, kann auf die Dinkelvariante zurückgreifen. Diese ist mit 21 Prozent Protein etwas proteinärmer als die Variante aus Weizen mit 25 Prozent, schmeckt aber genauso gut.³ Ansonsten ist reiner Seitan eine gering verarbeitete, vielfältig einsetzbare, proteinreiche und zugleich fettarme Fleischalternative.¹ Zwar enthält er nicht alle essenziellen Aminosäuren (Proteinbausteine) – kombiniert man Seitan aber mit verschiedenen pflanzlichen Lebensmitteln, insbesondere Hülsenfrüchten, werden die fehlenden Aminosäuren problemlos ergänzt.⁴&nbsp;</p><h3>Ganz einfach selbst gemacht&nbsp;</h3><p>Um Seitan selbst herzustellen, braucht man nur drei Zutaten: Mehl, Wasser und Gewürze. Das Mehl wird zuerst mit dem Wasser vermischt und geknetet, bis ein weicher und elastischer Teig entsteht. Bevor er weiter verarbeitet wird, muss der Teig eine Stunde ruhen. Anschliessend wird er in einer grossen Schüssel unter Wasser geknetet und das Wasser immer wieder ausgewechselt. Der Teig wird so lange bearbeitet, bis das Wasser relativ klar bleibt. So wird die Stärke aus dem Mehl gewaschen und das Gluten bleibt übrig. Anschliessend die Masse beliebig würzen, nochmals gut durchkneten und eine weitere Stunde bedeckt ruhen lassen. Zum Schluss wird der Seitan gegart – meistens gekocht oder gedämpft. Zum vollständigen Rezept geht es <a href="https://www.swissveg.ch/de/recipe/detail?recipe_id=2415&amp;language=de" target="_blank">hier</a>.</p><h3>Tipp</h3><p>Wenn es schnell gehen muss, kann anstatt Mehl auch Seitanpulver (reines Weizengluten) verwendet werden. Dieses mit Wasser vermischen und wie beschrieben weiterverarbeiten. Fertig zubereiteter Seitan ist auch etwa als Wurst oder Aufschnitt in gut sortierten Lebensmittelgeschäften erhältlich. Dieser muss nur noch kurz angebraten werden oder ist auch roh verzehrfertig.</p></div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <p>1 REWE. (o. D.). Seitan – vielseitiger Fleischersatz aus Weizeneiweiss. <a href="http://www.rewe.de/lexikon/seitan&amp;nbsp">www.rewe.de/lexikon/seitan&amp;nbsp</a>;<br>2 Shurtleff, W., Huang, H. T. &amp; Aoyagi, A. (2014). History of soybeans and soyfoods in China and Taiwan, and in Chinese cookbooks, restaurants, and Chinese work with soyfoods outside China (1024 BCE to 2014). (Soyinfo Center, Hrsg.). <a href="http://www.soyinfocenter.com/pdf/176/Chin.pdf&amp;nbsp">www.soyinfocenter.com/pdf/176/Chin.pdf&amp;nbsp</a>;<br>3 Rehberg, C. (2024, 28. April). Seitan – Eine gesunde Fleischalternative? ZENTRUM DER GESUNDHEIT. <a href="http://www.zentrum-der-gesundheit.de/ernaehrung/lebensmittel/">www.zentrum-der-gesundheit.de/ernaehrung/lebensmittel/</a> fleischersatz-uebersicht/seitan&nbsp;<br>4 Bernhauser, I. (2017, 5. August). Enthalten pflanzliche Proteine alle essentiellen Aminosäuren? Ecodemy. ecodemy.de/magazin/pflanzliche-proteinekombinieren- essentielle-aminosaeuren</p></div></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/weisskohl" target="_blank">Alles über Weisskohl</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/recipe/search?language=de" target="_blank">Vegane Rezepte</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/ernaehrung" target="_blank">So geht eine ausgewogene vegane Ernährung</a></li></ul></div> Thu, 23 Oct 2025 08:00:00 +0000 Christine 4167 at https://www.swissveg.ch Alles über Seitan https://www.swissveg.ch/de/seitan <span>Alles über Seitan </span> <span><span lang="" about="/en/user/2398" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Christine</span></span> <span>Thu, 10/23/2025 - 10:00</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Seitan ist heute aus der vegetarischen und veganen Küche nicht mehr wegzudenken. Doch lange bevor das Produkt aus Weizeneiweiss zu uns kam, war es bereits fester Bestandteil der ostasiatischen Esskultur.</p><p>Seitan wurde bereits vor mehr als 1 500 Jahren in der japanisch-chinesischen Zen-Tradition von vegetarisch lebenden Mönchen hergestellt.¹ Erste schriftliche Nachweise über das Weizeneiweiss bzw. Weizengluten stammen aus dem Jahr 1 301 im alten China.² In der chinesischen Küche gibt es drei Varianten verschiedener «Fleischarten» aus Weizengluten: die gedämpfte Standard-Variante, bekannt als Seitan, eine schwammartige und eine frittierte Variante. In diesem Artikel konzentrieren wir uns auf Seitan, der auch bei uns am bekanntesten ist.²&nbsp;</p><p>Das Wort «Seitan» ist japanisch und bedeutet so viel wie «aus Protein gemacht» bzw. «Protein des Lebens».² Der Begriff wurde 1961 von George Ohsawa (Sakurazawa Nyoichi), einem gebürtigen Japaner und Lehrer der Makrobiotik, geprägt.² Einer seiner Schüler entwickelte Seitan, inspiriert vom traditionellen japanischen «Fu», welches ebenfalls aus Weizengluten besteht.¹,² Für die Herstellung von Seitan wurde das Weizengluten in einer Brühe aus Wasser, Shoyu (Sojasauce), Kombu (einer Meeresalge) und Ingwer gekocht.²&nbsp;</p><p>Ab 1962 wurde Seitan in Japan kommerziell produziert und 1969 erstmals in die USA importiert. Die erste Publikation, in der das Wort Seitan erwähnt wird, ist ein makrobiotisches Kochbuch mit dem Titel «Cooking Good Food», das 1969 veröffentlicht wurde. Seither wächst die Beliebtheit von Seitan auch in den USA und Europa.² In Deutschland, und vermutlich auch in der Schweiz, sind Seitan-Produkte erst seit Ende der 1990er-Jahre erhältlich.¹</p><h3>Woraus besteht Seitan?&nbsp;</h3><p>Seitan besteht typischerweise aus Weizeneiweiss, also Gluten. Dabei handelt es sich um ein Eiweiss bzw. Protein, das aus den Proteinen Gliadin und Glutenin zusammengesetzt ist und hauptsächlich in Weizen, aber auch in anderem Getreide vorkommt. Gluten verleiht beispielsweise einem Brotteig Elastizität und Zusammenhalt, sodass er aufgehen kann. Bei Fleischalternativen bewirkt das Gluten eine bissfeste, fleischähnliche Konsistenz.²&nbsp;</p><h3>Schädliches Gluten?&nbsp;</h3><p>Da Seitan vor allem aus Gluten besteht, ist er nicht für Personen mit Zöliakie oder einer Glutensensitivität geeignet. Wer lediglich Weizen nicht verträgt, kann auf die Dinkelvariante zurückgreifen. Diese ist mit 21 Prozent Protein etwas proteinärmer als die Variante aus Weizen mit 25 Prozent, schmeckt aber genauso gut.³ Ansonsten ist reiner Seitan eine gering verarbeitete, vielfältig einsetzbare, proteinreiche und zugleich fettarme Fleischalternative.¹ Zwar enthält er nicht alle essenziellen Aminosäuren (Proteinbausteine) – kombiniert man Seitan aber mit verschiedenen pflanzlichen Lebensmitteln, insbesondere Hülsenfrüchten, werden die fehlenden Aminosäuren problemlos ergänzt.⁴&nbsp;</p><h3>Ganz einfach selbst gemacht&nbsp;</h3><p>Um Seitan selbst herzustellen, braucht man nur drei Zutaten: Mehl, Wasser und Gewürze. Das Mehl wird zuerst mit dem Wasser vermischt und geknetet, bis ein weicher und elastischer Teig entsteht. Bevor er weiter verarbeitet wird, muss der Teig eine Stunde ruhen. Anschliessend wird er in einer grossen Schüssel unter Wasser geknetet und das Wasser immer wieder ausgewechselt. Der Teig wird so lange bearbeitet, bis das Wasser relativ klar bleibt. So wird die Stärke aus dem Mehl gewaschen und das Gluten bleibt übrig. Anschliessend die Masse beliebig würzen, nochmals gut durchkneten und eine weitere Stunde bedeckt ruhen lassen. Zum Schluss wird der Seitan gegart – meistens gekocht oder gedämpft. Zum vollständigen Rezept geht es <a href="https://www.swissveg.ch/de/recipe/detail?recipe_id=2415&amp;language=de" target="_blank">hier</a>.</p><h3>Tipp</h3><p>Wenn es schnell gehen muss, kann anstatt Mehl auch Seitanpulver (reines Weizengluten) verwendet werden. Dieses mit Wasser vermischen und wie beschrieben weiterverarbeiten. Fertig zubereiteter Seitan ist auch etwa als Wurst oder Aufschnitt in gut sortierten Lebensmittelgeschäften erhältlich. Dieser muss nur noch kurz angebraten werden oder ist auch roh verzehrfertig.</p></div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <p>1 REWE. (o. D.). Seitan – vielseitiger Fleischersatz aus Weizeneiweiss. <a href="http://www.rewe.de/lexikon/seitan&amp;nbsp">www.rewe.de/lexikon/seitan&amp;nbsp</a>;<br>2 Shurtleff, W., Huang, H. T. &amp; Aoyagi, A. (2014). History of soybeans and soyfoods in China and Taiwan, and in Chinese cookbooks, restaurants, and Chinese work with soyfoods outside China (1024 BCE to 2014). (Soyinfo Center, Hrsg.). <a href="http://www.soyinfocenter.com/pdf/176/Chin.pdf&amp;nbsp">www.soyinfocenter.com/pdf/176/Chin.pdf&amp;nbsp</a>;<br>3 Rehberg, C. (2024, 28. April). Seitan – Eine gesunde Fleischalternative? ZENTRUM DER GESUNDHEIT. <a href="http://www.zentrum-der-gesundheit.de/ernaehrung/lebensmittel/">www.zentrum-der-gesundheit.de/ernaehrung/lebensmittel/</a> fleischersatz-uebersicht/seitan&nbsp;<br>4 Bernhauser, I. (2017, 5. August). Enthalten pflanzliche Proteine alle essentiellen Aminosäuren? Ecodemy. ecodemy.de/magazin/pflanzliche-proteinekombinieren- essentielle-aminosaeuren</p></div></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/weisskohl" target="_blank">Alles über Weisskohl</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/recipe/search?language=de" target="_blank">Vegane Rezepte</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/ernaehrung" target="_blank">So geht eine ausgewogene vegane Ernährung</a></li></ul></div> Thu, 23 Oct 2025 08:00:00 +0000 Christine 4167 at https://www.swissveg.ch Schweizer Bio-Marktbericht: Tofu, Tempeh und Seitan boomen https://www.swissveg.ch/de/bio-marktbericht-2025 <span>Swiss organic market report: Tofu, tempeh and seitan are booming</span> <span><span lang="" about="/en/user/2398" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Christine</span></span> <span>Tue, 09/30/2025 - 17:38</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">In August 2025, the Federal Office for Agriculture (FOAG) published its ‘Market Report on Organic Products with a Focus on Animal Products and Plant-Based Alternatives’ based on data from the NielsenIQ Switzerland household and retail panel and the Biobarometer study.<span class="fussnotenlink">1</span> Total sales in the Swiss organic market remained stable in 2024. The organic share rose particularly in meat alternatives, while it declined in milk alternatives, with consumers shifting towards non-organic products.</p><h2>Overview of the Swiss organic market</h2><p>The Swiss organic market remained stable overall in 2024. Both sales and volumes grew slightly – in contrast to 2023, when growth was driven mainly by price increases. Organic products accounted for around 11.6% of total food retail sales. Organic products are particularly well represented in traditional retail (13.5% share), while specialist retailers (12.4%) and discounters (3.8%) have smaller shares. Traditional retail remains the most important channel with 88.2% of the market, followed by discounters (6.2%) and specialist retailers (5.7%).</p><h2>High organic share for plant-based meat alternatives</h2><p>The product group with the highest sales is ‘cereals and baked goods’, followed by vegetables and potatoes in second place. Dairy products, including alternatives, rank third, and meat and fish, including alternatives, rank fifth. The ‘oil and fat’ product group recorded particularly strong relative growth.</p><p>Although many consumers claim to prioritize organic quality in meat, fish, and dairy, actual purchasing behaviour shows otherwise. In contrast, alternatives to meat and fish have a particularly high organic share of 27.5%, while this figure is only 6.5% for meat and fish. </p><p> </p><img src="/sites/swissveg.ch/files/2025-09/Development%20of%20the%20organic%20share%20of%20meat%20and%20fish%20and%20their%20plant-based%20alternatives.jpg" data-entity-uuid="f5ff8fd3-5b5f-4531-ac09-02a0a2bcc4d0" data-entity-type="file" alt="" width="720" height="399" /><p> </p><p>Tofu, tempeh, and seitan are especially popular in the organic segment and have shown clear growth over the last two years. By contrast, sales of meat substitutes and plant-based convenience products declined, while fish substitutes remain the smallest category but posted slight growth.</p><p> </p><img src="/sites/swissveg.ch/files/2025-09/Sales%20of%20organic%20meat%20and%20fish%20as%20well%20as%20their%20plant-based%20alternatives%20from%20organic%20farming.jpg" data-entity-uuid="e7e9ae8c-7c2b-4446-93de-ef5364a6b13d" data-entity-type="file" alt="" width="725" height="646" /><p> </p><p>Current market figures also point towards growing interest in meat alternatives: according to Coop’s latest Plant Based Food Report, they represent the second-largest category in the vegan market after milk alternatives. Around 57% of the Swiss population has already tried vegan alternatives, and 30% consume them regularly.<span class="fussnotenlink">2</span></p><h2>Plant-based dairy products: Non-organic particularly popular</h2><p>For dairy products and their alternatives, the difference in the organic share is only 0.9 percentage points. Dairy products have had a relatively stable organic share over the last few years, which stood at 10.6% in 2024. For plant-based alternatives, on the other hand, the trend is downward: from 13.3% in 2022 to 11.5% in 2024.</p><p> </p><img src="/sites/swissveg.ch/files/2025-09/Development%20of%20the%20organic%20share%20of%20dairy%20products%20and%20their%20plant-based%20alternatives.jpg" data-entity-uuid="0c91e9ca-671a-422e-89e8-02d2ed2107f2" data-entity-type="file" alt="" width="742" height="396" /><p> </p><p>Plant-based milk drinks remain the strongest group within organic dairy alternatives. However, sales in this segment have fallen by an average of 3.9% per year. In the non-organic segment, by contrast, sales rose by 14.5% annually. Per capita spending on plant-based milk rose from CHF 43.1 in 2022 to CHF 48.3 in 2024 – mainly driven by non-organic products. Since 2017, demand for milk substitutes in Switzerland has more than doubled, with oat milk now the best-selling plant-based milk.<span class="fussnotenlink">3</span></p><p>Within organic milk alternatives, yoghurt ranks second after milk drinks, followed by cheese and flavoured milk drinks. Quark alternatives remain the smallest category, but are showing particularly strong growth (+37.9%).</p><p> </p><img src="/sites/swissveg.ch/files/2025-09/Sales%20of%20organic%20dairy%20products%20atheir%20plant-based%20alternatives-3.jpg" data-entity-uuid="09c13390-8dc5-44f5-bb78-38641419a31b" data-entity-type="file" alt="" width="724" height="881" /><h2>More and more organic consumers</h2><p>The share of consumers with high organic consumption grew steadily from 46% in 2020 to 55% in 2024. Accordingly, the low and medium consumption groups declined. Price continues to be the main barrier to organic purchases.</p><p>The motives for buying organic have remained unchanged since 2022: the most important personal reasons are <em data-start="4951" data-end="4982">avoiding synthetic pesticides</em>, <em data-start="4984" data-end="5000">healthy eating</em>, and <em data-start="5006" data-end="5023">fewer additives</em>. Among sustainability-oriented motives, <em data-start="5064" data-end="5121">avoiding preventive antibiotic use in livestock farming</em>, <em data-start="5123" data-end="5161">species-appropriate animal husbandry</em>, and <em data-start="5167" data-end="5204">environmentally friendly production </em>remain key drivers.</p><h2>Organic consumers eat less meat – and more vegan meals</h2><p>Meat consumption has declined most sharply among consumers with high organic intake – a trend also confirmed by the Biobarometer survey. Those who rarely buy organic products eat meat more frequently than heavy organic consumers. This correlation has strengthened in recent years: in 2020, 12.3% of high organic consumers reported eating meat less than once every two weeks; by 2024, this had risen to 13.5%.</p><p> </p><p><img src="/sites/swissveg.ch/files/2025-09/Frequency%20of%20meat%20consumption%20by%20frequency%20of%20organic%20consumption-2.jpg" data-entity-uuid="683187bb-24c2-45bb-b8f7-1cdd867d960b" data-entity-type="file" alt="" width="739" height="368" /></p><p> </p><p>Overall, the share of respondents consuming meat less than once every two weeks or never rose by 0.9 percentage points between 2020 and 2024. The group eating meat only once every one to two weeks increased by 2.1 percentage points. Meanwhile, the largest group – those eating two to five meat-based meals per week – declined by 6.1 percentage points, from 61.5% to 56.4%.</p><p> </p><p><img src="/sites/swissveg.ch/files/2025-09/Consumption%20of%20meat-based%20meals.jpg" data-entity-uuid="15dc1620-60a3-4ac4-95a9-a562a4fb98c6" data-entity-type="file" alt="" width="726" height="394" /></p><p> </p><p>The consumption of vegan meals is also highest among strong organic consumers and increased between 2020 and 2024. The share eating vegan meals every one to two weeks rose from 8.4% to 12.8%, while daily vegan meal consumption climbed from 4.1% to 5.4%.</p><h2>Possible trends and purchasing preferences</h2><p>As the report shows, total sales in the Swiss organic market remained stable in 2024, with organic products accounting for around 11.5% of the market. Plant-based organic products such as quark alternatives, tofu, tempeh, and seitan recorded sales gains, while organic meat and milk alternatives lost ground. The organic share of meat alternatives rose, while that of milk alternatives declined in favour of non-organic products.</p><p>One possible reason is fortification: organic milk alternatives are rarely enriched with nutrients, whereas non-organic products are usually fortified with calcium and vitamin B<sub>12</sub>.</p><p>The share of high organic consumers is rising, while meat consumption is falling particularly in this group. The boom in minimally processed alternatives such as tofu, tempeh, and seitan suggests that ecological criteria and low processing levels may be important drivers of purchasing preferences.</p><p> </p></div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <ol><li>Bundesamt für Landwirtschaft und Forschungsinstitut für Biologischen Landbau. (2025). Bio-Konsum 2024: Stabilisierung auf<br>hohem Niveau. <a href="https://www.agrarmarktdaten.ch/blog/bio-konsum-2024-stabilisierung" target="_blank">https://www.agrarmarktdaten.ch/blog/bio-konsum-2024-stabilisierung</a></li><li>Coop. (2025). Plant Based Food Report: Studie zum veganen Genuss in der Schweiz. <a href="https://www.coop.ch/de/marken-inspiration/ernaehrung/vegetarisch-vegan/vegane-ernaehrung/report.html" target="_blank">www.coop.ch/de/marken-inspiration/ernaehrung/vegetarisch-vegan/vegane-ernaehrung/report.html</a></li><li>News Service Bund. (2022). Milchersatzprodukte immer beliebter. <a href="https://www.news.admin.ch/de/nsb?id=89701" target="_blank">https://www.news.admin.ch/de/nsb?id=89701</a></li></ol></div></div> Tue, 30 Sep 2025 08:54:12 +0000 Christine 4170 at https://www.swissveg.ch Schweizer Bio-Marktbericht: Tofu, Tempeh und Seitan boomen https://www.swissveg.ch/de/bio-marktbericht-2025 <span>Swiss organic market report: Tofu, tempeh and seitan are booming</span> <span><span lang="" about="/en/user/2398" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Christine</span></span> <span>Tue, 09/30/2025 - 17:38</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">In August 2025, the Federal Office for Agriculture (FOAG) published its ‘Market Report on Organic Products with a Focus on Animal Products and Plant-Based Alternatives’ based on data from the NielsenIQ Switzerland household and retail panel and the Biobarometer study.<span class="fussnotenlink">1</span> Total sales in the Swiss organic market remained stable in 2024. The organic share rose particularly in meat alternatives, while it declined in milk alternatives, with consumers shifting towards non-organic products.</p><h2>Overview of the Swiss organic market</h2><p>The Swiss organic market remained stable overall in 2024. Both sales and volumes grew slightly – in contrast to 2023, when growth was driven mainly by price increases. Organic products accounted for around 11.6% of total food retail sales. Organic products are particularly well represented in traditional retail (13.5% share), while specialist retailers (12.4%) and discounters (3.8%) have smaller shares. Traditional retail remains the most important channel with 88.2% of the market, followed by discounters (6.2%) and specialist retailers (5.7%).</p><h2>High organic share for plant-based meat alternatives</h2><p>The product group with the highest sales is ‘cereals and baked goods’, followed by vegetables and potatoes in second place. Dairy products, including alternatives, rank third, and meat and fish, including alternatives, rank fifth. The ‘oil and fat’ product group recorded particularly strong relative growth.</p><p>Although many consumers claim to prioritize organic quality in meat, fish, and dairy, actual purchasing behaviour shows otherwise. In contrast, alternatives to meat and fish have a particularly high organic share of 27.5%, while this figure is only 6.5% for meat and fish. </p><p> </p><img src="/sites/swissveg.ch/files/2025-09/Development%20of%20the%20organic%20share%20of%20meat%20and%20fish%20and%20their%20plant-based%20alternatives.jpg" data-entity-uuid="f5ff8fd3-5b5f-4531-ac09-02a0a2bcc4d0" data-entity-type="file" alt="" width="720" height="399" /><p> </p><p>Tofu, tempeh, and seitan are especially popular in the organic segment and have shown clear growth over the last two years. By contrast, sales of meat substitutes and plant-based convenience products declined, while fish substitutes remain the smallest category but posted slight growth.</p><p> </p><img src="/sites/swissveg.ch/files/2025-09/Sales%20of%20organic%20meat%20and%20fish%20as%20well%20as%20their%20plant-based%20alternatives%20from%20organic%20farming.jpg" data-entity-uuid="e7e9ae8c-7c2b-4446-93de-ef5364a6b13d" data-entity-type="file" alt="" width="725" height="646" /><p> </p><p>Current market figures also point towards growing interest in meat alternatives: according to Coop’s latest Plant Based Food Report, they represent the second-largest category in the vegan market after milk alternatives. Around 57% of the Swiss population has already tried vegan alternatives, and 30% consume them regularly.<span class="fussnotenlink">2</span></p><h2>Plant-based dairy products: Non-organic particularly popular</h2><p>For dairy products and their alternatives, the difference in the organic share is only 0.9 percentage points. Dairy products have had a relatively stable organic share over the last few years, which stood at 10.6% in 2024. For plant-based alternatives, on the other hand, the trend is downward: from 13.3% in 2022 to 11.5% in 2024.</p><p> </p><img src="/sites/swissveg.ch/files/2025-09/Development%20of%20the%20organic%20share%20of%20dairy%20products%20and%20their%20plant-based%20alternatives.jpg" data-entity-uuid="0c91e9ca-671a-422e-89e8-02d2ed2107f2" data-entity-type="file" alt="" width="742" height="396" /><p> </p><p>Plant-based milk drinks remain the strongest group within organic dairy alternatives. However, sales in this segment have fallen by an average of 3.9% per year. In the non-organic segment, by contrast, sales rose by 14.5% annually. Per capita spending on plant-based milk rose from CHF 43.1 in 2022 to CHF 48.3 in 2024 – mainly driven by non-organic products. Since 2017, demand for milk substitutes in Switzerland has more than doubled, with oat milk now the best-selling plant-based milk.<span class="fussnotenlink">3</span></p><p>Within organic milk alternatives, yoghurt ranks second after milk drinks, followed by cheese and flavoured milk drinks. Quark alternatives remain the smallest category, but are showing particularly strong growth (+37.9%).</p><p> </p><img src="/sites/swissveg.ch/files/2025-09/Sales%20of%20organic%20dairy%20products%20atheir%20plant-based%20alternatives-3.jpg" data-entity-uuid="09c13390-8dc5-44f5-bb78-38641419a31b" data-entity-type="file" alt="" width="724" height="881" /><h2>More and more organic consumers</h2><p>The share of consumers with high organic consumption grew steadily from 46% in 2020 to 55% in 2024. Accordingly, the low and medium consumption groups declined. Price continues to be the main barrier to organic purchases.</p><p>The motives for buying organic have remained unchanged since 2022: the most important personal reasons are <em data-start="4951" data-end="4982">avoiding synthetic pesticides</em>, <em data-start="4984" data-end="5000">healthy eating</em>, and <em data-start="5006" data-end="5023">fewer additives</em>. Among sustainability-oriented motives, <em data-start="5064" data-end="5121">avoiding preventive antibiotic use in livestock farming</em>, <em data-start="5123" data-end="5161">species-appropriate animal husbandry</em>, and <em data-start="5167" data-end="5204">environmentally friendly production </em>remain key drivers.</p><h2>Organic consumers eat less meat – and more vegan meals</h2><p>Meat consumption has declined most sharply among consumers with high organic intake – a trend also confirmed by the Biobarometer survey. Those who rarely buy organic products eat meat more frequently than heavy organic consumers. This correlation has strengthened in recent years: in 2020, 12.3% of high organic consumers reported eating meat less than once every two weeks; by 2024, this had risen to 13.5%.</p><p> </p><p><img src="/sites/swissveg.ch/files/2025-09/Frequency%20of%20meat%20consumption%20by%20frequency%20of%20organic%20consumption-2.jpg" data-entity-uuid="683187bb-24c2-45bb-b8f7-1cdd867d960b" data-entity-type="file" alt="" width="739" height="368" /></p><p> </p><p>Overall, the share of respondents consuming meat less than once every two weeks or never rose by 0.9 percentage points between 2020 and 2024. The group eating meat only once every one to two weeks increased by 2.1 percentage points. Meanwhile, the largest group – those eating two to five meat-based meals per week – declined by 6.1 percentage points, from 61.5% to 56.4%.</p><p> </p><p><img src="/sites/swissveg.ch/files/2025-09/Consumption%20of%20meat-based%20meals.jpg" data-entity-uuid="15dc1620-60a3-4ac4-95a9-a562a4fb98c6" data-entity-type="file" alt="" width="726" height="394" /></p><p> </p><p>The consumption of vegan meals is also highest among strong organic consumers and increased between 2020 and 2024. The share eating vegan meals every one to two weeks rose from 8.4% to 12.8%, while daily vegan meal consumption climbed from 4.1% to 5.4%.</p><h2>Possible trends and purchasing preferences</h2><p>As the report shows, total sales in the Swiss organic market remained stable in 2024, with organic products accounting for around 11.5% of the market. Plant-based organic products such as quark alternatives, tofu, tempeh, and seitan recorded sales gains, while organic meat and milk alternatives lost ground. The organic share of meat alternatives rose, while that of milk alternatives declined in favour of non-organic products.</p><p>One possible reason is fortification: organic milk alternatives are rarely enriched with nutrients, whereas non-organic products are usually fortified with calcium and vitamin B<sub>12</sub>.</p><p>The share of high organic consumers is rising, while meat consumption is falling particularly in this group. The boom in minimally processed alternatives such as tofu, tempeh, and seitan suggests that ecological criteria and low processing levels may be important drivers of purchasing preferences.</p><p> </p></div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <ol><li>Bundesamt für Landwirtschaft und Forschungsinstitut für Biologischen Landbau. (2025). Bio-Konsum 2024: Stabilisierung auf<br>hohem Niveau. <a href="https://www.agrarmarktdaten.ch/blog/bio-konsum-2024-stabilisierung" target="_blank">https://www.agrarmarktdaten.ch/blog/bio-konsum-2024-stabilisierung</a></li><li>Coop. (2025). Plant Based Food Report: Studie zum veganen Genuss in der Schweiz. <a href="https://www.coop.ch/de/marken-inspiration/ernaehrung/vegetarisch-vegan/vegane-ernaehrung/report.html" target="_blank">www.coop.ch/de/marken-inspiration/ernaehrung/vegetarisch-vegan/vegane-ernaehrung/report.html</a></li><li>News Service Bund. (2022). Milchersatzprodukte immer beliebter. <a href="https://www.news.admin.ch/de/nsb?id=89701" target="_blank">https://www.news.admin.ch/de/nsb?id=89701</a></li></ol></div></div> Tue, 30 Sep 2025 08:54:12 +0000 Christine 4170 at https://www.swissveg.ch Schweizer Bio-Marktbericht: Tofu, Tempeh und Seitan boomen https://www.swissveg.ch/de/bio-marktbericht-2025 <span>Swiss organic market report: Tofu, tempeh and seitan are booming</span> <span><span lang="" about="/en/user/2398" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Christine</span></span> <span>Tue, 09/30/2025 - 17:38</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">In August 2025, the Federal Office for Agriculture (FOAG) published its ‘Market Report on Organic Products with a Focus on Animal Products and Plant-Based Alternatives’ based on data from the NielsenIQ Switzerland household and retail panel and the Biobarometer study.<span class="fussnotenlink">1</span> Total sales in the Swiss organic market remained stable in 2024. The organic share rose particularly in meat alternatives, while it declined in milk alternatives, with consumers shifting towards non-organic products.</p><h2>Overview of the Swiss organic market</h2><p>The Swiss organic market remained stable overall in 2024. Both sales and volumes grew slightly – in contrast to 2023, when growth was driven mainly by price increases. Organic products accounted for around 11.6% of total food retail sales. Organic products are particularly well represented in traditional retail (13.5% share), while specialist retailers (12.4%) and discounters (3.8%) have smaller shares. Traditional retail remains the most important channel with 88.2% of the market, followed by discounters (6.2%) and specialist retailers (5.7%).</p><h2>High organic share for plant-based meat alternatives</h2><p>The product group with the highest sales is ‘cereals and baked goods’, followed by vegetables and potatoes in second place. Dairy products, including alternatives, rank third, and meat and fish, including alternatives, rank fifth. The ‘oil and fat’ product group recorded particularly strong relative growth.</p><p>Although many consumers claim to prioritize organic quality in meat, fish, and dairy, actual purchasing behaviour shows otherwise. In contrast, alternatives to meat and fish have a particularly high organic share of 27.5%, while this figure is only 6.5% for meat and fish. </p><p> </p><img src="/sites/swissveg.ch/files/2025-09/Development%20of%20the%20organic%20share%20of%20meat%20and%20fish%20and%20their%20plant-based%20alternatives.jpg" data-entity-uuid="f5ff8fd3-5b5f-4531-ac09-02a0a2bcc4d0" data-entity-type="file" alt="" width="720" height="399" /><p> </p><p>Tofu, tempeh, and seitan are especially popular in the organic segment and have shown clear growth over the last two years. By contrast, sales of meat substitutes and plant-based convenience products declined, while fish substitutes remain the smallest category but posted slight growth.</p><p> </p><img src="/sites/swissveg.ch/files/2025-09/Sales%20of%20organic%20meat%20and%20fish%20as%20well%20as%20their%20plant-based%20alternatives%20from%20organic%20farming.jpg" data-entity-uuid="e7e9ae8c-7c2b-4446-93de-ef5364a6b13d" data-entity-type="file" alt="" width="725" height="646" /><p> </p><p>Current market figures also point towards growing interest in meat alternatives: according to Coop’s latest Plant Based Food Report, they represent the second-largest category in the vegan market after milk alternatives. Around 57% of the Swiss population has already tried vegan alternatives, and 30% consume them regularly.<span class="fussnotenlink">2</span></p><h2>Plant-based dairy products: Non-organic particularly popular</h2><p>For dairy products and their alternatives, the difference in the organic share is only 0.9 percentage points. Dairy products have had a relatively stable organic share over the last few years, which stood at 10.6% in 2024. For plant-based alternatives, on the other hand, the trend is downward: from 13.3% in 2022 to 11.5% in 2024.</p><p> </p><img src="/sites/swissveg.ch/files/2025-09/Development%20of%20the%20organic%20share%20of%20dairy%20products%20and%20their%20plant-based%20alternatives.jpg" data-entity-uuid="0c91e9ca-671a-422e-89e8-02d2ed2107f2" data-entity-type="file" alt="" width="742" height="396" /><p> </p><p>Plant-based milk drinks remain the strongest group within organic dairy alternatives. However, sales in this segment have fallen by an average of 3.9% per year. In the non-organic segment, by contrast, sales rose by 14.5% annually. Per capita spending on plant-based milk rose from CHF 43.1 in 2022 to CHF 48.3 in 2024 – mainly driven by non-organic products. Since 2017, demand for milk substitutes in Switzerland has more than doubled, with oat milk now the best-selling plant-based milk.<span class="fussnotenlink">3</span></p><p>Within organic milk alternatives, yoghurt ranks second after milk drinks, followed by cheese and flavoured milk drinks. Quark alternatives remain the smallest category, but are showing particularly strong growth (+37.9%).</p><p> </p><img src="/sites/swissveg.ch/files/2025-09/Sales%20of%20organic%20dairy%20products%20atheir%20plant-based%20alternatives-3.jpg" data-entity-uuid="09c13390-8dc5-44f5-bb78-38641419a31b" data-entity-type="file" alt="" width="724" height="881" /><h2>More and more organic consumers</h2><p>The share of consumers with high organic consumption grew steadily from 46% in 2020 to 55% in 2024. Accordingly, the low and medium consumption groups declined. Price continues to be the main barrier to organic purchases.</p><p>The motives for buying organic have remained unchanged since 2022: the most important personal reasons are <em data-start="4951" data-end="4982">avoiding synthetic pesticides</em>, <em data-start="4984" data-end="5000">healthy eating</em>, and <em data-start="5006" data-end="5023">fewer additives</em>. Among sustainability-oriented motives, <em data-start="5064" data-end="5121">avoiding preventive antibiotic use in livestock farming</em>, <em data-start="5123" data-end="5161">species-appropriate animal husbandry</em>, and <em data-start="5167" data-end="5204">environmentally friendly production </em>remain key drivers.</p><h2>Organic consumers eat less meat – and more vegan meals</h2><p>Meat consumption has declined most sharply among consumers with high organic intake – a trend also confirmed by the Biobarometer survey. Those who rarely buy organic products eat meat more frequently than heavy organic consumers. This correlation has strengthened in recent years: in 2020, 12.3% of high organic consumers reported eating meat less than once every two weeks; by 2024, this had risen to 13.5%.</p><p> </p><p><img src="/sites/swissveg.ch/files/2025-09/Frequency%20of%20meat%20consumption%20by%20frequency%20of%20organic%20consumption-2.jpg" data-entity-uuid="683187bb-24c2-45bb-b8f7-1cdd867d960b" data-entity-type="file" alt="" width="739" height="368" /></p><p> </p><p>Overall, the share of respondents consuming meat less than once every two weeks or never rose by 0.9 percentage points between 2020 and 2024. The group eating meat only once every one to two weeks increased by 2.1 percentage points. Meanwhile, the largest group – those eating two to five meat-based meals per week – declined by 6.1 percentage points, from 61.5% to 56.4%.</p><p> </p><p><img src="/sites/swissveg.ch/files/2025-09/Consumption%20of%20meat-based%20meals.jpg" data-entity-uuid="15dc1620-60a3-4ac4-95a9-a562a4fb98c6" data-entity-type="file" alt="" width="726" height="394" /></p><p> </p><p>The consumption of vegan meals is also highest among strong organic consumers and increased between 2020 and 2024. The share eating vegan meals every one to two weeks rose from 8.4% to 12.8%, while daily vegan meal consumption climbed from 4.1% to 5.4%.</p><h2>Possible trends and purchasing preferences</h2><p>As the report shows, total sales in the Swiss organic market remained stable in 2024, with organic products accounting for around 11.5% of the market. Plant-based organic products such as quark alternatives, tofu, tempeh, and seitan recorded sales gains, while organic meat and milk alternatives lost ground. The organic share of meat alternatives rose, while that of milk alternatives declined in favour of non-organic products.</p><p>One possible reason is fortification: organic milk alternatives are rarely enriched with nutrients, whereas non-organic products are usually fortified with calcium and vitamin B<sub>12</sub>.</p><p>The share of high organic consumers is rising, while meat consumption is falling particularly in this group. The boom in minimally processed alternatives such as tofu, tempeh, and seitan suggests that ecological criteria and low processing levels may be important drivers of purchasing preferences.</p><p> </p></div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <ol><li>Bundesamt für Landwirtschaft und Forschungsinstitut für Biologischen Landbau. (2025). Bio-Konsum 2024: Stabilisierung auf<br>hohem Niveau. <a href="https://www.agrarmarktdaten.ch/blog/bio-konsum-2024-stabilisierung" target="_blank">https://www.agrarmarktdaten.ch/blog/bio-konsum-2024-stabilisierung</a></li><li>Coop. (2025). Plant Based Food Report: Studie zum veganen Genuss in der Schweiz. <a href="https://www.coop.ch/de/marken-inspiration/ernaehrung/vegetarisch-vegan/vegane-ernaehrung/report.html" target="_blank">www.coop.ch/de/marken-inspiration/ernaehrung/vegetarisch-vegan/vegane-ernaehrung/report.html</a></li><li>News Service Bund. (2022). Milchersatzprodukte immer beliebter. <a href="https://www.news.admin.ch/de/nsb?id=89701" target="_blank">https://www.news.admin.ch/de/nsb?id=89701</a></li></ol></div></div> Tue, 30 Sep 2025 08:54:12 +0000 Christine 4170 at https://www.swissveg.ch Perlmutt: Invasiv, unromantisch, qualvoll https://www.swissveg.ch/de/perlmutt <span>Perlmutt: Invasiv, unromantisch, qualvoll</span> <span><span lang="" about="/en/user/2540" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Katherina</span></span> <span>Tue, 09/16/2025 - 11:15</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Sicher ist Ihnen bekannt, dass für die Herstellung von Pelz, Leder, Wolle, Seide oder Daunen in der Modeindustrie unzählige Lebewesen leiden. Wussten Sie, dass sich hinter Perlmuttschmuck ebenfalls Tierleid verbirgt?</p><p>Als Perlmutt wird die schimmernde Innenschicht von Muschelschalen bezeichnet, die durch ihre einzigartige Struktur aus glänzenden, mineralischen Schichten entsteht. Wenn ein Fremdkörper in die Muschel gelangt und sie diesen mit einer schützenden Perlmuttschicht umhüllt, können sich «echte Perlen» bilden. Weltweit gibt es mehr als 10 000 Muschelarten, doch nur ein Bruchteil davon ist in der Lage, Perlmutt und damit Perlen zu produzieren. Von diesem kleinen Anteil bringen indessen längst nicht alle Muscheln Perlen hervor, die den Ansprüchen der Modeindustrie genügen. Die Qualität von Perlen wird anhand mehrerer Kriterien bewertet. So spielen Grösse, Form und Symmetrie, Oberflächenqualität, Glanz (Luster), Farbe, Herkunft sowie Art der Perle (natürlich oder gezüchtet) eine ausschlaggebende Rolle. Eine Kombination all dieser Faktoren bestimmt letztlich den finanziellen Wert einer Perle. Doch wie sieht es mit dem ethischen aus?</p><h3>Muscheln sind lebende Tiere&nbsp;</h3><p>Muscheln gehören wie Tintenfische oder Schnecken zu den Weichtieren. Sie leben oft ortsfest im Süssund Salzwasser und erfüllen in ihren heimischen Gewässern eine wichtige ökologische Funktion, indem sie Schadstoffe wie z. B. Chemikalien aus dem Wasser filtern. Es sind sensible Wesen, die Sauerstoff benötigen und sich nur bei bestimmten Temperaturen und in sauberem Wasser wohlfühlen. Die Versauerung der Meere durch die Treibhausgasemission bleibt auch für das komplexe Ökosystem nicht ohne Folgen. Alle Meeresbewohner, die wie Muscheln eine Kalkschale bilden (z. B. Seesterne, Korallen, Seeigel oder Krebse) haben das gleiche Problem: wird Kohlendioxid vom Meer aufgenommen, reagiert es mit Wasser und wird zu Kohlensäure. Diese lässt den pH-Wert des Wassers sinken, es wird saurer und greift unter anderem die kalkige Schutzhülle von Muscheln an. Dadurch können diese nicht weiter als Schadstofffilter fungieren und fallen auch als Nahrungsquelle für andere Lebewesen aus.¹&nbsp;</p><h3>Wie entsteht Perlmutt?</h3><p>Perlen bestehen aus Perlmutt. Dieses produzieren Muscheln als eine Reaktion auf Fremdkörper oder Parasiten, die in ihr Gehäuse gelangen. Mittlerweile gilt es aus wissenschaftlicher Sicht als gesichert, dass Perlen nicht aus einem Sandkorn entstehen können. Andernfalls sähen sich die Weichtiere in ihrem natürlichen Lebensraum ständig von Unmengen an Sand bedroht, zudem wäre eine deutlich höhere Anzahl Perlen in freier Natur zu finden. Dennoch konnte bis dato noch nicht abschliessend geklärt werden, unter welchen genauen Umständen Muscheln Perlen ausbilden. Sicher ist jedoch, dass sich unter ihrer Schale ein schützender Mantel um das Weichtier legt und in der Lage ist, Perlmutt zu produzieren. Dringt ein Fremdkörper in das Innere der Muschel ein, wird eine Reaktion in deren Weichgewebe ausgelöst. Die Entstehung von Perlen entspricht einer Art Abwehrmechanismus der Muschel; sie schützt und stabilisiert damit ihre innere Umgebung. Nach dem Eindringen beginnt das Weichtier, eine Substanz namens Perlmutt (oder Nacre) herzustellen, um den Fremdkörper einzuschliessen und so zu isolieren. Diese Substanz besteht hauptsächlich aus Calciumcarbonat und organischen Verbindungen aus Proteinen, die als Bindemittel für die Calciumcarbonat- Kristalle dienen. Ausserdem erhält Perlmutt einen kleinen Anteil Wasser, der für dessen Elastizität sorgt. Schicht für Schicht wird also Perlmutt um die Verunreinigung gelegt, was letztlich zur Bildung einer Perle führt.&nbsp;</p><p class="zitat">BIS DATO KONNTE NOCH NICHT ABSCHLIESSEND GEKLÄRT WERDEN, UNTER WELCHEN GENAUEN UMSTÄNDEN MUSCHELN PERLEN AUSBILDEN.</p><p>Die einzigartige Perlmuttstruktur mit ihren schimmernden, irisierenden Effekten entsteht durch die Art und Weise, wie die Calciumcarbonat-Kristalle in mehreren Schichten übereinander angeordnet sind. Dies bringt den besonderen Glanz und die Farbreflexion hervor, welche Perlmutt auszeichnet. Übrigens: Perlmutt ist unglaublich hart und zerbricht erst unter hohen Belastungen. Die Härte ist vergleichbar mit Marmor oder Aluminium.</p><h3>Zuchtperlen</h3><p>Unter natürlichen Bedingungen entstandene Perlen sind meist kleiner und weniger perfekt. Zudem kann es in der Natur zwei oder mehr Jahrzehnte dauern, bis Muscheln «echte Perlen» gebildet haben. Greift der Mensch in diesen Prozess mittels Zuchtanlagen wie Aquakulturen ein, ist von Zuchtperlen die Rede. Durch das künstliche Einsetzen von Fremdkörpern und den dort vorherrschenden perfekten Bedingungen beschränkt sich die Wachstumszeit der Perlen auf zwei bis sechs Jahre. Üblicherweise werden Muscheln in verschiedenen aufeinanderfolgenden Produktionszyklen zur Perlenherstellung missbraucht und zudem häufig mehrere Perlen auf einmal in einer Muschel gezüchtet. Mittlerweile stammen etwa 99 Prozent aller Perlen aus Zuchtbeständen. Bei der Zucht im Meer kommen Muscheln der Gattung Pinctada (Perlmuschel) zum Einsatz. Aus Kostengründen kann bei der industriellen Perlenproduktion keine Rücksicht auf die natürlichen Bedürfnisse der Tiere genommen werden. Oft gehen die unter Zeitdruck stehenden Arbeitskräfte bei der Perlenentnahme gewaltsam vor, brechen oder schneiden die Schalen der lebenden Tiere auf und suchen rücksichtslos in ihren Körpern nach den Schmuckstücken. Bei der Entnahme sterben die Muscheln in der Regel ab. Nur bei sehr behutsamer Behandlung besteht die Chance, dass sie weiterleben. Die natürliche Lebensdauer von Muscheln hängt von ihrer Art ab. In freier Natur können z. B. Perlmuscheln der Gattung Pinctada unter idealen Bedingungen bis zu 20 Jahre alt werden.&nbsp;</p><p class="zitat">AUSSORTIERTE PERLEN WERDEN ZU PULVER VERMAHLEN, WELCHES Z. B. VON DER KOSMETIKINDUSTRIE WEITERVERARBEITET WIRD.</p><p>Es gibt indes selbst bei der Zucht keine Garantie für perfekte Perlen: Weniger als ein Drittel aller behandelten Muscheln entwickeln überhaupt Perlen und nur etwa zehn Prozent davon gelangen anschliessend in den Handel. Nicht handelbare Perlen werden bereits in den Zuchtanlagen aussortiert und zu Pulver vermahlen, welches beispielsweise von der Kosmetikindustrie aufgekauft und weiterverarbeitet wird. Meiden Sie daher für Ihre Hautpflege unbedingt Produkte mit Inhaltsstoffen wie Perlpulver, Pearl Powder, Mikronisierte Perlen oder Pearl Extract und achten Sie auf vegan-freundliche Labels (z. B. das V-Label). Da Muscheln nebst ihren Perlen auch ihres Fleisches und ihrer Schalen wegen getötet werden, ist Muschelschmuck weder vegan noch vegetarisch.&nbsp;</p><p class="zitat">DIE BISHER ÄLTESTE PERLE WURDE BEI AUSGRABUNGEN AUF DER INSEL MARAWAH VOR DER KÜSTE<br>VON ABU DHABI GEFUNDEN UND AUF 5800 BIS 5600 VOR CHRISTUS DATIERT.</p><h3>Vegane Alternativen&nbsp;</h3><p>Wer trotz veganem Lebensstil nicht auf die einzigartige Optik von Perlmutt verzichten möchte, kann auf Kunstperlen zurückgreifen. Diese haben ein ähnliches Aussehen, sind jedoch tierfreundlich und deutlich leichter sowie günstiger herzustellen als echte Perlen. Als besonders hochwertig gelten Kunstperlen, die aus Glas oder Harz (Resin) gefertigt und mit einer synthetischen oder mineralischen Perlmuttschicht überzogen wurden. Harzperlen sind langlebiger als z. B. Kunststoffperlen und je nach Herstellungsverfahren von echtem Perlmutt kaum mehr zu unterscheiden.</p></div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <p>1 <a href="http://www.ardalpha.de/wissen/umwelt/klima/klimawandel/ozeane-weltmeere-erwaermung-co2-klimawandel-100.html">www.ardalpha.de/wissen/umwelt/klima/klimawandel/ozeane-weltmeere-erwaer…</a></p></div></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/traumatisierte-tierhalter" target="_blank">Tiere töten traumatisiert die Tierhalter</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/weisskohl" target="_blank">Alles über Weisskohl</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/pelzohnehaare" target="_blank">Leder: Pelz ohne Haare</a></li></ul></div> Tue, 16 Sep 2025 09:15:49 +0000 Katherina 4163 at https://www.swissveg.ch Perlmutt: Invasiv, unromantisch, qualvoll https://www.swissveg.ch/de/perlmutt <span>Perlmutt: Invasiv, unromantisch, qualvoll</span> <span><span lang="" about="/en/user/2540" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Katherina</span></span> <span>Tue, 09/16/2025 - 11:15</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Sicher ist Ihnen bekannt, dass für die Herstellung von Pelz, Leder, Wolle, Seide oder Daunen in der Modeindustrie unzählige Lebewesen leiden. Wussten Sie, dass sich hinter Perlmuttschmuck ebenfalls Tierleid verbirgt?</p><p>Als Perlmutt wird die schimmernde Innenschicht von Muschelschalen bezeichnet, die durch ihre einzigartige Struktur aus glänzenden, mineralischen Schichten entsteht. Wenn ein Fremdkörper in die Muschel gelangt und sie diesen mit einer schützenden Perlmuttschicht umhüllt, können sich «echte Perlen» bilden. Weltweit gibt es mehr als 10 000 Muschelarten, doch nur ein Bruchteil davon ist in der Lage, Perlmutt und damit Perlen zu produzieren. Von diesem kleinen Anteil bringen indessen längst nicht alle Muscheln Perlen hervor, die den Ansprüchen der Modeindustrie genügen. Die Qualität von Perlen wird anhand mehrerer Kriterien bewertet. So spielen Grösse, Form und Symmetrie, Oberflächenqualität, Glanz (Luster), Farbe, Herkunft sowie Art der Perle (natürlich oder gezüchtet) eine ausschlaggebende Rolle. Eine Kombination all dieser Faktoren bestimmt letztlich den finanziellen Wert einer Perle. Doch wie sieht es mit dem ethischen aus?</p><h3>Muscheln sind lebende Tiere&nbsp;</h3><p>Muscheln gehören wie Tintenfische oder Schnecken zu den Weichtieren. Sie leben oft ortsfest im Süssund Salzwasser und erfüllen in ihren heimischen Gewässern eine wichtige ökologische Funktion, indem sie Schadstoffe wie z. B. Chemikalien aus dem Wasser filtern. Es sind sensible Wesen, die Sauerstoff benötigen und sich nur bei bestimmten Temperaturen und in sauberem Wasser wohlfühlen. Die Versauerung der Meere durch die Treibhausgasemission bleibt auch für das komplexe Ökosystem nicht ohne Folgen. Alle Meeresbewohner, die wie Muscheln eine Kalkschale bilden (z. B. Seesterne, Korallen, Seeigel oder Krebse) haben das gleiche Problem: wird Kohlendioxid vom Meer aufgenommen, reagiert es mit Wasser und wird zu Kohlensäure. Diese lässt den pH-Wert des Wassers sinken, es wird saurer und greift unter anderem die kalkige Schutzhülle von Muscheln an. Dadurch können diese nicht weiter als Schadstofffilter fungieren und fallen auch als Nahrungsquelle für andere Lebewesen aus.¹&nbsp;</p><h3>Wie entsteht Perlmutt?</h3><p>Perlen bestehen aus Perlmutt. Dieses produzieren Muscheln als eine Reaktion auf Fremdkörper oder Parasiten, die in ihr Gehäuse gelangen. Mittlerweile gilt es aus wissenschaftlicher Sicht als gesichert, dass Perlen nicht aus einem Sandkorn entstehen können. Andernfalls sähen sich die Weichtiere in ihrem natürlichen Lebensraum ständig von Unmengen an Sand bedroht, zudem wäre eine deutlich höhere Anzahl Perlen in freier Natur zu finden. Dennoch konnte bis dato noch nicht abschliessend geklärt werden, unter welchen genauen Umständen Muscheln Perlen ausbilden. Sicher ist jedoch, dass sich unter ihrer Schale ein schützender Mantel um das Weichtier legt und in der Lage ist, Perlmutt zu produzieren. Dringt ein Fremdkörper in das Innere der Muschel ein, wird eine Reaktion in deren Weichgewebe ausgelöst. Die Entstehung von Perlen entspricht einer Art Abwehrmechanismus der Muschel; sie schützt und stabilisiert damit ihre innere Umgebung. Nach dem Eindringen beginnt das Weichtier, eine Substanz namens Perlmutt (oder Nacre) herzustellen, um den Fremdkörper einzuschliessen und so zu isolieren. Diese Substanz besteht hauptsächlich aus Calciumcarbonat und organischen Verbindungen aus Proteinen, die als Bindemittel für die Calciumcarbonat- Kristalle dienen. Ausserdem erhält Perlmutt einen kleinen Anteil Wasser, der für dessen Elastizität sorgt. Schicht für Schicht wird also Perlmutt um die Verunreinigung gelegt, was letztlich zur Bildung einer Perle führt.&nbsp;</p><p class="zitat">BIS DATO KONNTE NOCH NICHT ABSCHLIESSEND GEKLÄRT WERDEN, UNTER WELCHEN GENAUEN UMSTÄNDEN MUSCHELN PERLEN AUSBILDEN.</p><p>Die einzigartige Perlmuttstruktur mit ihren schimmernden, irisierenden Effekten entsteht durch die Art und Weise, wie die Calciumcarbonat-Kristalle in mehreren Schichten übereinander angeordnet sind. Dies bringt den besonderen Glanz und die Farbreflexion hervor, welche Perlmutt auszeichnet. Übrigens: Perlmutt ist unglaublich hart und zerbricht erst unter hohen Belastungen. Die Härte ist vergleichbar mit Marmor oder Aluminium.</p><h3>Zuchtperlen</h3><p>Unter natürlichen Bedingungen entstandene Perlen sind meist kleiner und weniger perfekt. Zudem kann es in der Natur zwei oder mehr Jahrzehnte dauern, bis Muscheln «echte Perlen» gebildet haben. Greift der Mensch in diesen Prozess mittels Zuchtanlagen wie Aquakulturen ein, ist von Zuchtperlen die Rede. Durch das künstliche Einsetzen von Fremdkörpern und den dort vorherrschenden perfekten Bedingungen beschränkt sich die Wachstumszeit der Perlen auf zwei bis sechs Jahre. Üblicherweise werden Muscheln in verschiedenen aufeinanderfolgenden Produktionszyklen zur Perlenherstellung missbraucht und zudem häufig mehrere Perlen auf einmal in einer Muschel gezüchtet. Mittlerweile stammen etwa 99 Prozent aller Perlen aus Zuchtbeständen. Bei der Zucht im Meer kommen Muscheln der Gattung Pinctada (Perlmuschel) zum Einsatz. Aus Kostengründen kann bei der industriellen Perlenproduktion keine Rücksicht auf die natürlichen Bedürfnisse der Tiere genommen werden. Oft gehen die unter Zeitdruck stehenden Arbeitskräfte bei der Perlenentnahme gewaltsam vor, brechen oder schneiden die Schalen der lebenden Tiere auf und suchen rücksichtslos in ihren Körpern nach den Schmuckstücken. Bei der Entnahme sterben die Muscheln in der Regel ab. Nur bei sehr behutsamer Behandlung besteht die Chance, dass sie weiterleben. Die natürliche Lebensdauer von Muscheln hängt von ihrer Art ab. In freier Natur können z. B. Perlmuscheln der Gattung Pinctada unter idealen Bedingungen bis zu 20 Jahre alt werden.&nbsp;</p><p class="zitat">AUSSORTIERTE PERLEN WERDEN ZU PULVER VERMAHLEN, WELCHES Z. B. VON DER KOSMETIKINDUSTRIE WEITERVERARBEITET WIRD.</p><p>Es gibt indes selbst bei der Zucht keine Garantie für perfekte Perlen: Weniger als ein Drittel aller behandelten Muscheln entwickeln überhaupt Perlen und nur etwa zehn Prozent davon gelangen anschliessend in den Handel. Nicht handelbare Perlen werden bereits in den Zuchtanlagen aussortiert und zu Pulver vermahlen, welches beispielsweise von der Kosmetikindustrie aufgekauft und weiterverarbeitet wird. Meiden Sie daher für Ihre Hautpflege unbedingt Produkte mit Inhaltsstoffen wie Perlpulver, Pearl Powder, Mikronisierte Perlen oder Pearl Extract und achten Sie auf vegan-freundliche Labels (z. B. das V-Label). Da Muscheln nebst ihren Perlen auch ihres Fleisches und ihrer Schalen wegen getötet werden, ist Muschelschmuck weder vegan noch vegetarisch.&nbsp;</p><p class="zitat">DIE BISHER ÄLTESTE PERLE WURDE BEI AUSGRABUNGEN AUF DER INSEL MARAWAH VOR DER KÜSTE<br>VON ABU DHABI GEFUNDEN UND AUF 5800 BIS 5600 VOR CHRISTUS DATIERT.</p><h3>Vegane Alternativen&nbsp;</h3><p>Wer trotz veganem Lebensstil nicht auf die einzigartige Optik von Perlmutt verzichten möchte, kann auf Kunstperlen zurückgreifen. Diese haben ein ähnliches Aussehen, sind jedoch tierfreundlich und deutlich leichter sowie günstiger herzustellen als echte Perlen. Als besonders hochwertig gelten Kunstperlen, die aus Glas oder Harz (Resin) gefertigt und mit einer synthetischen oder mineralischen Perlmuttschicht überzogen wurden. Harzperlen sind langlebiger als z. B. Kunststoffperlen und je nach Herstellungsverfahren von echtem Perlmutt kaum mehr zu unterscheiden.</p></div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <p>1 <a href="http://www.ardalpha.de/wissen/umwelt/klima/klimawandel/ozeane-weltmeere-erwaermung-co2-klimawandel-100.html">www.ardalpha.de/wissen/umwelt/klima/klimawandel/ozeane-weltmeere-erwaer…</a></p></div></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/traumatisierte-tierhalter" target="_blank">Tiere töten traumatisiert die Tierhalter</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/weisskohl" target="_blank">Alles über Weisskohl</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/pelzohnehaare" target="_blank">Leder: Pelz ohne Haare</a></li></ul></div> Tue, 16 Sep 2025 09:15:49 +0000 Katherina 4163 at https://www.swissveg.ch Herbstsession 2025 https://www.swissveg.ch/de/herbstsession-2025 <span>Herbstsession 2025</span> <span><span lang="" about="/en/user/2566" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Renato</span></span> <span>Thu, 09/04/2025 - 14:30</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Die Herbstsession der Räte findet vom 8.-26. September 2025 statt. In diesem Artikel finden Sie eine Übersicht über Themen, die aus unserer Perspektive von Bedeutung sind. <br />Leider hat das Parlament in allen Abstimmung zuungunsten der Tiere gestimmt.</p><h2><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20240436" target="_blank">24.436 Parlamentarische Initiative:</a> «Zukunftsfähige Forschung mit einem Plan für den Ausstieg aus belastenden Tierversuchen fördern»</h2><p><img src="/sites/swissveg.ch/files/bilder/Gesundheit/Tierversuch.webp" alt="Tierversuch an Hase" width="20.14%" class="align-right" />Das bestehende Tierschutzgesetz soll mit einem stufenweisen Ausstiegsplan aus belastenden Tierversuchen ergänzt werden. Der Ausstiegsplan legt verbindliche Ziele, Meilensteine und Fristen fest. Die Ausarbeitung des Ausstiegsplans soll unter Einbezug von Wissenschaft, Tierschutz und Industrie erfolgen.<br /><em>Bisher orientieren sich die Wissenschaftler am </em><a href="https://swiss3rcc.org/de/die-3rs-in-der-schweiz" target="_blank"><em>3R-Prinzip</em></a><em>. Dieses wird auch von der Pharmaindustrie unterstützt und hatte in den vergangenen Jahrzehnten nur wenige positive Auswirkungen auf die Tierversuche. Es enthält weder Fristen, noch Meilensteine. Im Gegenteil: Das 3R-Prinzip geht davon aus, dass Tierversuche aus wissenschaftlicher und medizinischer Sicht notwendig seien und zementiert damit den Status quo. Deshalb wäre eine Ergänzung des Tierschutzgesetzes mit klaren Zielvorgaben hilfreich.</em><br /><em>Auch im Jahr 2024 haben die </em><a href="https://www.news.admin.ch/de/newnsb/JtlH5vZjoDnE0Schq5bRC" target="_blank"><em>schwer belastenden Tierversuche weiter zugenommen</em></a><em> (bei den wenig belastenden, hat die Zahl abgenommen). Dies wurde vom Bund jedoch erst einen Tag nach der Abstimmung im Parlament veröffentlicht.</em></p><p><em>16.9.2025: Der Ständerat hat sich leider gegen diese Initiative entschieden.</em></p><p> </p><h2><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20253715" target="_blank">25.3715 Motion:</a> «Abschüsse von Wölfen in Jagdbanngebiete ermöglichen»</h2><p><img src="/sites/swissveg.ch/files/bilder/Wildtiere/wolf.webp" alt="Wolf" width="20.08%" class="align-right" />Der Bundesrat wird beauftragt, einen Entwurf zu einem Erlass der Bundesversammlung vorzulegen, der das Jagdgesetz so ändert, dass Wölfe, für die eine ordentliche Abschussbewilligung vorliegt, auch in Jagdbanngebieten geschossen werden dürfen, wenn es für den Schutz der Lebensräume, für die Erhaltung der Artenvielfalt, zur Hege oder zur Verhütung von übermässigen Wildschäden notwendig ist.<br /><em>Die Jagdbanngebiete sind der letzte Rückzugsort für die Wildtiere. Würden die Jäger auch dort noch Tiere erschiessen, bedeutet dies ein zusätzlicher Stress für alle dort vorhandenen Wildtiere.</em></p><p><em>25.9.2025: Der Ständerat hat diese Motion leider angenommen. Als nächstes geht sie in die Kommission des Nationalrates.</em></p><p> </p><h2><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20253549" target="_blank">25.3549 Motion:</a> «Im Rudel lebender Problemwolf. Handeln muss möglich sein!»</h2><p>Der Bundesrat wird beauftragt, die Jagdgesetzgebung so zu ändern, dass folgende Punkte abgedeckt sind:<br />1. Es muss möglich sein, den Abschuss von Problemwölfen, die erheblichen Schaden an Nutztieren anrichten oder Menschen gefährden (Art. 9b Abs. 1 Jagdverordnung, JSV), zu bewilligen, auch wenn diese Wölfe zu einem Rudel gehören oder sich im Streifgebiet eines Rudels aufhalten.<br />2. Reaktive Regulierung (Art. 4c Abs. 1 JSV): Schäden sind auf dem ganzen Gebiet zu berücksichtigen, und zwar auch vorausschauend und nicht erst post factum.<br /><em>Diese Motion würde jeden Wolfabschuss rechtfertigen, da «vorausschauend» alles behauptet aber nichts überprüft werden kann. Schon heute ist es möglich </em><a href="https://www.srf.ch/news/schweiz/schweizer-wolfsbilanz-so-viele-woelfe-wurden-praeventiv-geschossen" target="_blank"><em>präventiv Wölfe zu erschiessen</em></a><em>. Der Schutz der Nutztiere durch </em><a href="https://www.gruppe-wolf.ch/Herdenschutz.htm" target="_blank"><em>Herdenschutzhunde und andere Massnahmen </em></a><em>hat sich bewährt. Es wäre sinnvoller dies weiter auszubauen.</em></p><p><em>25.9.2025: Der Ständerat hat diese Motion leider angenommen. Als nächstes geht sie in die Kommission des Nationalrates.</em></p><h2><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20250059" target="_blank">25.059 Geschäft des Bundesrates:</a> «Ja zum Importverbot für tierquälerisch erzeugte Pelzprodukte (Pelzinitiative)». Volksinitiative und indirekter Gegenvorschlag (Änderung des Tierschutzgesetzes)</h2><p><em>Diskussion über die Volksinitiative und den indirekten </em><a href="https://www.fedlex.admin.ch/eli/fga/2025/1790/de" target="_blank"><em>Gegenvorschlag</em></a><em> des Bundesrates.</em><br /><em>Eine Stellungnahme der Initianten der Initiative zum Gegenvorschlag des Bundesrates findet man hier: </em><a href="https://pelz-initiative.ch/pelz-initiativkomitee-befurwortet-den-gegenvorschlag-sofern-der-text-verscharft-wird/" target="_blank"><em>Stellungnahme zum Gegenvorschlag.</em></a></p><p><em>17.9.2025: Der indirekte Gegenvorschlag des Bundesrates wurde </em><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/amtliches-bulletin/amtliches-bulletin-die-verhandlungen?SubjectId=69108" target="_blank"><em>vom Nationalrat angenommen</em></a><em>. Als nächstes muss der Ständerat darüber entscheiden. Die Frist für die Behandlung der Volksinitiative wurde um ein Jahr auf 28. Juni 2027 verlängert.</em></p><h2><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20230320" target="_blank">23.320 Standesinitiative:</a> «Importverbot von Echtpelz aus tierquälerischen ausländischen Zuchten oder Wildfang»</h2><p>Gestützt auf Art. 160 Abs. 1 der Bundesverfassung fordert der Kanton Zürich mit einer Standesinitiative die Bundesversammlung auf, dafür zu sorgen, dass der Bund das Importieren von Echtpelz aus tierquälerischen, ausländischen Zuchten oder Wildfang verbietet.</p><p><em>Nachdem der Ständerat diese Initiative am 10.12.204 abgelehnt hat, hat nun auch der Nationalrat am 17.9.2025 diese Initiative abgelehnt.</em></p><p> </p></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul><li><a href="https://www.swissveg.ch/sessionen?language=de">Sessionen</a></li><li><a href="/de/sondersession-mai-2025">Sondersession Mai 2025</a></li><li><a href="/fruehlingssession-2025">Frühlingssession 2025</a></li><li>Aktuelles zur Session: <a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/sessionen/aktuelle-session" target="_blank">parlament.ch</a></li></ul></div> Thu, 04 Sep 2025 12:30:20 +0000 Renato 4166 at https://www.swissveg.ch Alles über Weisskohl https://www.swissveg.ch/de/weisskohl <span>Alles über Weisskohl</span> <span><span lang="" about="/en/user/2398" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Christine</span></span> <span>Thu, 09/04/2025 - 09:19</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Mit der kalten Jahreszeit wird die Auswahl an regionalem Gemüse knapper und herzhafte Gerichte gewinnen wieder an Beliebtheit. Besonders in den Wintermonaten ist Sauerkraut eine geschätzte Beilage. Doch woher stammt der «Suurchabis», und ist er wirklich so gesund, wie sein guter Ruf vermuten lässt?</p><p>Sauerkraut zählt zu den bekanntesten deutschen Gerichten – obschon gesäuertes Kohlgemüse keine deutsche Erfindung ist. Vermutlich hat es seinen Ursprung im asiatischen Raum, von wo es den Weg in den Westen fand. Bereits der griechische Arzt und Philosoph Hippokrates (466 bis 377 v. Chr.) erkannte die Vorzüge des Kohls.<span class="fussnotenlink">1 </span>Die Fermentation ist eines der ältesten Konservierungsverfahren, das schon seit über 10000 Jahren angewandt wird. Bei der Sauerkrautherstellung wird mittels der sogenannten Milchsäuregärung der im Kohl enthaltene Zucker durch «gute» Bakterien in Milchsäure umgewandelt. Dadurch erhält der Kohl nicht nur seinen charakteristischen mild-säuerlichen Geschmack, sondern wird auch haltbar gemacht. Im 12. Jahrhundert war der Kohlanbau in Europa dank der Klostergärten weit verbreitet und bot ideale Voraussetzungen für die Sauerkrautproduktion. Im 18. Jahrhundert bewahrte das lang haltbare, Vitamin-C-reiche Kraut Seeleute vor der Mangelkrankheit Skorbut, während es auch bei späteren Militärzügen als wichtiges Grundnahrungsmittel diente. Industriell wird Sauerkraut seit Ende des 19. Jahrhunderts hergestellt.<span class="fussnotenlink">1</span></p><h3>Sauerkraut-Boom?</h3><p>Heute wird zwar wesentlich weniger Sauerkraut konsumiert als früher, doch im Coronajahr 2020 erlebte Schweizer Sauerkraut einen regelrechten Boom: Die Firma Schöni aus dem Oberaargau musste ihre Produktion deutlich hochfahren, um der gestiegenen Nachfrage gerecht zu werden.<span class="fussnotenlink">2</span> Der Pro-Kopf-Konsum lag in diesem Jahr bei etwa einem halben Kilo.<span class="fussnotenlink">3</span> Dennoch wird in der Schweiz vergleichsweise wenig Sauerkraut konsumiert. Überraschenderweise ist nicht Deutschland, sondern Frankreich Spitzenreiter im Sauerkrautkonsum: Dort liegt der Pro-Kopf-Verbrauch bei 1,7 kg pro Jahr, wobei der fermentierte Kohl besonders im Elsass beliebt ist. Deutschland folgt mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von 1,2 kg, obwohl dieser in den letzten Jahrzehnten erheblich zurückgegangen ist – vor 40 Jahren waren es noch 2 kg jährlich.<span class="fussnotenlink">4</span></p><h3>Wie gesund ist Sauerkraut?</h3><p>Erst im 19. Jahrhundert wurde die gesundheitlich positive Wirkung von Sauerkraut durch die Kneipp-Kur richtig bekannt, welche unter anderem Sauerkraut und dessen Saft beinhaltet.<span class="fussnotenlink">1</span> Aufgrund seines hohen Vitamin-C-Gehalts und der enthaltenen Milchsäurebakterien wird Sauerkraut am besten roh verzehrt. Längeres Kochen kann diese wertvollen Inhaltsstoffe zerstören. Die Milchsäurebakterien, die während der Fermentation entstehen, wirken sich positiv auf unsere Darmflora und unser Immunsystem aus. Trotz dieser zahlreichen positiven Effekte sollte Sauerkraut schrittweise in die Ernährung integriert werden, da zu grosse Mengen auf einmal Verdauungsprobleme verursachen können. Zudem ist es «Chabis», dass Sauerkraut ein Wundermittel gegen verschiedene Krebsarten und Blutdruck ist – hierfür fehlen ausreichend wissenschaftliche Beweise.<span class="fussnotenlink">5</span></p><h3>Fermentieren leicht gemacht</h3><p>Die einst weit verbreitete Herstellung von Sauerkraut in Privathaushalten ist heute seltener geworden, da fertig abgepacktes Sauerkraut erhältlich ist. Dieses ist jedoch häufig pasteurisiert, wodurch viele wertvolle Nährstoffe verloren gehen. Gelegentlich findet man auch rohes Sauerkraut oder Kimchi, die koreanische Variante aus Chinakohl, Chili und weiteren Gewürzen. Das Fermentieren in den eigenen vier Wänden bietet jedoch zahlreiche Vorteile: Man kann die Zutaten selbst wählen, Geld sparen, auf das Pasteurisieren verzichten, Gemüsereste verarbeiten und ein nachhaltiges, bewusstes Konsumverhalten fördern. Sauerkraut lässt sich ganz einfach selbst herstellen: Frischen Weisskohl hobeln und mit Salz kneten, bis ausreichend Saft austritt, um den Kabis damit zu bedecken. Nach Belieben Gewürze wie Wacholderbeeren hinzugeben. Einmachglas heiss ausspülen, Kabis einfüllen, mit einem sauberen Tuch oder einer Plastikfolie abdecken und mit einem Gummiband fixieren. Drei bis zehn Tage an einem dunklen Ort bei Raumtemperatur lagern, und den Kohl beschweren oder täglich nach unten drücken. Danach das Glas mit einem Deckel verschliessen und in den Kühlschrank stellen, damit das Sauerkraut nicht zu sauer wird. Den Deckel alle zwei bis drei Tage öffnen, damit die Gase entweichen können. Nach zwei bis drei Wochen das Sauerkraut probieren und je nach Geschmack länger fermentieren lassen. Im Kühlschrank aufbewahrt hält es sich einige Monate.</p><p><strong>Vorsicht: Salz nicht weglassen!</strong><br>Es dient als Konservierungsmittel. Dafür 1 bis 1,5% Salz verwenden (10 bis 15 Gramm Salz pro Kilo Kohl).</p></div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <p>1 Die Geschichte des Sauerkrauts. (2020). Schlichting. <a href="http://www.sauerkraut.de/news.php">www.sauerkraut.de/news.php</a><br>2 Pelosi, D. (2020, 20. März). Und plötzlich wollen alle Sauerkraut. Schweizer Radio und Fernsehen (SRF). <a href="http://www.srf.ch/news/wirtschaft/umsaetze-vervierfacht-undploetzlich-wollen-alle-sauerkraut">www.srf.ch/news/wirtschaft/umsaetze-vervierfacht-undploetzlich-wollen-a…</a><br>3 Sauerkraut. (2022, 26. Januar). Annemarie Wildeisen. <a href="http://www.wildeisen.ch/magazin/sauerkraut-0222">www.wildeisen.ch/magazin/sauerkraut-0222</a><br>4 Howe, H. (2018, 16. August). 51 Fascinating Facts About Sauerkraut and Cabbage [WHO KNEW?]. MakeSauerkraut. <a href="http://www.makesauerkraut.com/sauerkraut-facts/">www.makesauerkraut.com/sauerkraut-facts/</a><br>5 Forrer, D. (2022, 15. September). Fermentieren – Megatrend mit gesundem Beigeschmack. Schweizer Radio und Fernsehen (SRF). <a href="http://www.srf.ch/wissen/gesundheit/lebensmittelhaltbar-machen-fermentieren-megatrend-mit-gesundembeigeschmack">www.srf.ch/wissen/gesundheit/lebensmittelhaltbar-machen-fermentieren-me…</a></p></div></div> Thu, 04 Sep 2025 07:19:48 +0000 Christine 4162 at https://www.swissveg.ch Alles über Weisskohl https://www.swissveg.ch/de/weisskohl <span>Alles über Weisskohl</span> <span><span lang="" about="/en/user/2398" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Christine</span></span> <span>Thu, 09/04/2025 - 09:19</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Mit der kalten Jahreszeit wird die Auswahl an regionalem Gemüse knapper und herzhafte Gerichte gewinnen wieder an Beliebtheit. Besonders in den Wintermonaten ist Sauerkraut eine geschätzte Beilage. Doch woher stammt der «Suurchabis», und ist er wirklich so gesund, wie sein guter Ruf vermuten lässt?</p><p>Sauerkraut zählt zu den bekanntesten deutschen Gerichten – obschon gesäuertes Kohlgemüse keine deutsche Erfindung ist. Vermutlich hat es seinen Ursprung im asiatischen Raum, von wo es den Weg in den Westen fand. Bereits der griechische Arzt und Philosoph Hippokrates (466 bis 377 v. Chr.) erkannte die Vorzüge des Kohls.<span class="fussnotenlink">1 </span>Die Fermentation ist eines der ältesten Konservierungsverfahren, das schon seit über 10000 Jahren angewandt wird. Bei der Sauerkrautherstellung wird mittels der sogenannten Milchsäuregärung der im Kohl enthaltene Zucker durch «gute» Bakterien in Milchsäure umgewandelt. Dadurch erhält der Kohl nicht nur seinen charakteristischen mild-säuerlichen Geschmack, sondern wird auch haltbar gemacht. Im 12. Jahrhundert war der Kohlanbau in Europa dank der Klostergärten weit verbreitet und bot ideale Voraussetzungen für die Sauerkrautproduktion. Im 18. Jahrhundert bewahrte das lang haltbare, Vitamin-C-reiche Kraut Seeleute vor der Mangelkrankheit Skorbut, während es auch bei späteren Militärzügen als wichtiges Grundnahrungsmittel diente. Industriell wird Sauerkraut seit Ende des 19. Jahrhunderts hergestellt.<span class="fussnotenlink">1</span></p><h3>Sauerkraut-Boom?</h3><p>Heute wird zwar wesentlich weniger Sauerkraut konsumiert als früher, doch im Coronajahr 2020 erlebte Schweizer Sauerkraut einen regelrechten Boom: Die Firma Schöni aus dem Oberaargau musste ihre Produktion deutlich hochfahren, um der gestiegenen Nachfrage gerecht zu werden.<span class="fussnotenlink">2</span> Der Pro-Kopf-Konsum lag in diesem Jahr bei etwa einem halben Kilo.<span class="fussnotenlink">3</span> Dennoch wird in der Schweiz vergleichsweise wenig Sauerkraut konsumiert. Überraschenderweise ist nicht Deutschland, sondern Frankreich Spitzenreiter im Sauerkrautkonsum: Dort liegt der Pro-Kopf-Verbrauch bei 1,7 kg pro Jahr, wobei der fermentierte Kohl besonders im Elsass beliebt ist. Deutschland folgt mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von 1,2 kg, obwohl dieser in den letzten Jahrzehnten erheblich zurückgegangen ist – vor 40 Jahren waren es noch 2 kg jährlich.<span class="fussnotenlink">4</span></p><h3>Wie gesund ist Sauerkraut?</h3><p>Erst im 19. Jahrhundert wurde die gesundheitlich positive Wirkung von Sauerkraut durch die Kneipp-Kur richtig bekannt, welche unter anderem Sauerkraut und dessen Saft beinhaltet.<span class="fussnotenlink">1</span> Aufgrund seines hohen Vitamin-C-Gehalts und der enthaltenen Milchsäurebakterien wird Sauerkraut am besten roh verzehrt. Längeres Kochen kann diese wertvollen Inhaltsstoffe zerstören. Die Milchsäurebakterien, die während der Fermentation entstehen, wirken sich positiv auf unsere Darmflora und unser Immunsystem aus. Trotz dieser zahlreichen positiven Effekte sollte Sauerkraut schrittweise in die Ernährung integriert werden, da zu grosse Mengen auf einmal Verdauungsprobleme verursachen können. Zudem ist es «Chabis», dass Sauerkraut ein Wundermittel gegen verschiedene Krebsarten und Blutdruck ist – hierfür fehlen ausreichend wissenschaftliche Beweise.<span class="fussnotenlink">5</span></p><h3>Fermentieren leicht gemacht</h3><p>Die einst weit verbreitete Herstellung von Sauerkraut in Privathaushalten ist heute seltener geworden, da fertig abgepacktes Sauerkraut erhältlich ist. Dieses ist jedoch häufig pasteurisiert, wodurch viele wertvolle Nährstoffe verloren gehen. Gelegentlich findet man auch rohes Sauerkraut oder Kimchi, die koreanische Variante aus Chinakohl, Chili und weiteren Gewürzen. Das Fermentieren in den eigenen vier Wänden bietet jedoch zahlreiche Vorteile: Man kann die Zutaten selbst wählen, Geld sparen, auf das Pasteurisieren verzichten, Gemüsereste verarbeiten und ein nachhaltiges, bewusstes Konsumverhalten fördern. Sauerkraut lässt sich ganz einfach selbst herstellen: Frischen Weisskohl hobeln und mit Salz kneten, bis ausreichend Saft austritt, um den Kabis damit zu bedecken. Nach Belieben Gewürze wie Wacholderbeeren hinzugeben. Einmachglas heiss ausspülen, Kabis einfüllen, mit einem sauberen Tuch oder einer Plastikfolie abdecken und mit einem Gummiband fixieren. Drei bis zehn Tage an einem dunklen Ort bei Raumtemperatur lagern, und den Kohl beschweren oder täglich nach unten drücken. Danach das Glas mit einem Deckel verschliessen und in den Kühlschrank stellen, damit das Sauerkraut nicht zu sauer wird. Den Deckel alle zwei bis drei Tage öffnen, damit die Gase entweichen können. Nach zwei bis drei Wochen das Sauerkraut probieren und je nach Geschmack länger fermentieren lassen. Im Kühlschrank aufbewahrt hält es sich einige Monate.</p><p><strong>Vorsicht: Salz nicht weglassen!</strong><br>Es dient als Konservierungsmittel. Dafür 1 bis 1,5% Salz verwenden (10 bis 15 Gramm Salz pro Kilo Kohl).</p></div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <p>1 Die Geschichte des Sauerkrauts. (2020). Schlichting. <a href="http://www.sauerkraut.de/news.php">www.sauerkraut.de/news.php</a><br>2 Pelosi, D. (2020, 20. März). Und plötzlich wollen alle Sauerkraut. Schweizer Radio und Fernsehen (SRF). <a href="http://www.srf.ch/news/wirtschaft/umsaetze-vervierfacht-undploetzlich-wollen-alle-sauerkraut">www.srf.ch/news/wirtschaft/umsaetze-vervierfacht-undploetzlich-wollen-a…</a><br>3 Sauerkraut. (2022, 26. Januar). Annemarie Wildeisen. <a href="http://www.wildeisen.ch/magazin/sauerkraut-0222">www.wildeisen.ch/magazin/sauerkraut-0222</a><br>4 Howe, H. (2018, 16. August). 51 Fascinating Facts About Sauerkraut and Cabbage [WHO KNEW?]. MakeSauerkraut. <a href="http://www.makesauerkraut.com/sauerkraut-facts/">www.makesauerkraut.com/sauerkraut-facts/</a><br>5 Forrer, D. (2022, 15. September). Fermentieren – Megatrend mit gesundem Beigeschmack. Schweizer Radio und Fernsehen (SRF). <a href="http://www.srf.ch/wissen/gesundheit/lebensmittelhaltbar-machen-fermentieren-megatrend-mit-gesundembeigeschmack">www.srf.ch/wissen/gesundheit/lebensmittelhaltbar-machen-fermentieren-me…</a></p></div></div> Thu, 04 Sep 2025 07:19:48 +0000 Christine 4162 at https://www.swissveg.ch