Drupal blog posts https://www.swissveg.ch/en en Herbstsession 2025 https://www.swissveg.ch/de/herbstsession-2025 <span>Herbstsession 2025</span> <span><span lang="" about="/en/user/2566" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Renato</span></span> <span>Thu, 09/04/2025 - 14:30</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Die Herbstsession der Räte findet vom 8.-26. September 2025 statt. In diesem Artikel finden Sie eine Übersicht über Themen, die aus unserer Perspektive von Bedeutung sind. </p><h2><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20240436" target="_blank">24.436 Parlamentarische Initiative:</a> «Zukunftsfähige Forschung mit einem Plan für den Ausstieg aus belastenden Tierversuchen fördern»</h2><p>Das bestehende Tierschutzgesetz soll mit einem stufenweisen Ausstiegsplan aus belastenden Tierversuchen ergänzt werden. Der Ausstiegsplan legt verbindliche Ziele, Meilensteine und Fristen fest. Die Ausarbeitung des Ausstiegsplans soll unter Einbezug von Wissenschaft, Tierschutz und Industrie erfolgen.<br /><em>Bisher orientieren sich die Wissenschaftler am </em><a href="https://swiss3rcc.org/de/die-3rs-in-der-schweiz" target="_blank"><em>3R-Prinzip</em></a><em>. Dieses wird auch von der Pharmaindustrie unterstützt und hatte in den vergangenen Jahrzehnten nur wenige positive Auswirkungen auf die Tierversuche. Es enthält weder Fristen, noch Meilensteine. Im Gegenteil: Das 3R-Prinzip geht davon aus, dass Tierversuche aus wissenschaftlicher und medizinischer Sicht notwendig seien und zementiert damit den Status quo. Deshalb wäre eine Ergänzung des Tierschutzgesetzes mit klaren Zielvorgaben hilfreich.</em></p><p> </p><h2><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20253715" target="_blank">25.3715 Motion:</a> «Abschüsse von Wölfen in Jagdbanngebiete ermöglichen»</h2><p><img src="/sites/swissveg.ch/files/bilder/Wildtiere/wolf.webp" alt="Wolf" width="20.08%" class="align-right" />Der Bundesrat wird beauftragt, einen Entwurf zu einem Erlass der Bundesversammlung vorzulegen, der das Jagdgesetz so ändert, dass Wölfe, für die eine ordentliche Abschussbewilligung vorliegt, auch in Jagdbanngebieten geschossen werden dürfen, wenn es für den Schutz der Lebensräume, für die Erhaltung der Artenvielfalt, zur Hege oder zur Verhütung von übermässigen Wildschäden notwendig ist.<br /><em>Die Jagdbanngebiete sind der letzte Rückzugsort für die Wildtiere. Würden die Jäger auch dort noch Tiere erschiessen, bedeutet dies ein zusätzlicher Stress für alle dort vorhandenen Wildtiere.</em></p><p> </p><h2><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20253549" target="_blank">25.3549 Motion:</a> «Im Rudel lebender Problemwolf. Handeln muss möglich sein!»</h2><p>Der Bundesrat wird beauftragt, die Jagdgesetzgebung so zu ändern, dass folgende Punkte abgedeckt sind:<br />1. Es muss möglich sein, den Abschuss von Problemwölfen, die erheblichen Schaden an Nutztieren anrichten oder Menschen gefährden (Art. 9b Abs. 1 Jagdverordnung, JSV), zu bewilligen, auch wenn diese Wölfe zu einem Rudel gehören oder sich im Streifgebiet eines Rudels aufhalten.<br />2. Reaktive Regulierung (Art. 4c Abs. 1 JSV): Schäden sind auf dem ganzen Gebiet zu berücksichtigen, und zwar auch vorausschauend und nicht erst post factum.<br /><em>Diese Motion würde jeden Wolfabschuss rechtfertigen, da «vorausschauend» alles behauptet aber nichts überprüft werden kann. Schon heute ist es möglich </em><a href="https://www.srf.ch/news/schweiz/schweizer-wolfsbilanz-so-viele-woelfe-wurden-praeventiv-geschossen" target="_blank"><em>präventiv Wölfe zu erschiessen</em></a><em>. Der Schutz der Nutztiere durch </em><a href="https://www.gruppe-wolf.ch/Herdenschutz.htm" target="_blank"><em>Herdenschutzhunde und andere Massnahmen </em></a><em>hat sich bewährt. Es wäre sinnvoller dies weiter auszubauen.</em></p><p> </p><h2><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20250059" target="_blank">25.059 Geschäft des Bundesrates:</a> «Ja zum Importverbot für tierquälerisch erzeugte Pelzprodukte (Pelzinitiative)». Volksinitiative und indirekter Gegenvorschlag (Änderung des Tierschutzgesetzes)</h2><p><em>Diskussion über die Volksinitiative und den indirekten </em><a href="https://www.fedlex.admin.ch/eli/fga/2025/1790/de" target="_blank"><em>Gegenvorschlag</em></a><em> des Bundesrates.</em><br /><em>Eine Stellungnahme der Initianten der Initiative zum Gegenvorschlag des Bundesrates findet man hier: </em><a href="https://pelz-initiative.ch/pelz-initiativkomitee-befurwortet-den-gegenvorschlag-sofern-der-text-verscharft-wird/" target="_blank"><em>Stellungnahme zum Gegenvorschlag.</em></a></p><p> </p><h2><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20230320" target="_blank">23.320 Standesinitiative:</a> «Importverbot von Echtpelz aus tierquälerischen ausländischen Zuchten oder Wildfang»</h2><p>Gestützt auf Art. 160 Abs. 1 der Bundesverfassung fordert der Kanton Zürich mit einer Standesinitiative die Bundesversammlung auf, dafür zu sorgen, dass der Bund das Importieren von Echtpelz aus tierquälerischen, ausländischen Zuchten oder Wildfang verbietet.</p><p> </p></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul><li><a href="https://www.swissveg.ch/sessionen?language=de">Sessionen</a></li><li><a href="/de/sondersession-mai-2025">Sondersession Mai 2025</a></li><li><a href="/fruehlingssession-2025">Frühlingssession 2025</a></li><li>Aktuelles zur Session: <a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/sessionen/aktuelle-session" target="_blank">parlament.ch</a></li></ul></div> Thu, 04 Sep 2025 12:30:20 +0000 Renato 4166 at https://www.swissveg.ch Alles über Weisskohl https://www.swissveg.ch/de/weisskohl <span>Alles über Weisskohl</span> <span><span lang="" about="/en/user/2398" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Christine</span></span> <span>Thu, 09/04/2025 - 09:19</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Mit der kalten Jahreszeit wird die Auswahl an regionalem Gemüse knapper und herzhafte Gerichte gewinnen wieder an Beliebtheit. Besonders in den Wintermonaten ist Sauerkraut eine geschätzte Beilage. Doch woher stammt der «Suurchabis», und ist er wirklich so gesund, wie sein guter Ruf vermuten lässt?</p><p>Sauerkraut zählt zu den bekanntesten deutschen Gerichten – obschon gesäuertes Kohlgemüse keine deutsche Erfindung ist. Vermutlich hat es seinen Ursprung im asiatischen Raum, von wo es den Weg in den Westen fand. Bereits der griechische Arzt und Philosoph Hippokrates (466 bis 377 v. Chr.) erkannte die Vorzüge des Kohls.<span class="fussnotenlink">1 </span>Die Fermentation ist eines der ältesten Konservierungsverfahren, das schon seit über 10000 Jahren angewandt wird. Bei der Sauerkrautherstellung wird mittels der sogenannten Milchsäuregärung der im Kohl enthaltene Zucker durch «gute» Bakterien in Milchsäure umgewandelt. Dadurch erhält der Kohl nicht nur seinen charakteristischen mild-säuerlichen Geschmack, sondern wird auch haltbar gemacht. Im 12. Jahrhundert war der Kohlanbau in Europa dank der Klostergärten weit verbreitet und bot ideale Voraussetzungen für die Sauerkrautproduktion. Im 18. Jahrhundert bewahrte das lang haltbare, Vitamin-C-reiche Kraut Seeleute vor der Mangelkrankheit Skorbut, während es auch bei späteren Militärzügen als wichtiges Grundnahrungsmittel diente. Industriell wird Sauerkraut seit Ende des 19. Jahrhunderts hergestellt.<span class="fussnotenlink">1</span></p><h3>Sauerkraut-Boom?</h3><p>Heute wird zwar wesentlich weniger Sauerkraut konsumiert als früher, doch im Coronajahr 2020 erlebte Schweizer Sauerkraut einen regelrechten Boom: Die Firma Schöni aus dem Oberaargau musste ihre Produktion deutlich hochfahren, um der gestiegenen Nachfrage gerecht zu werden.<span class="fussnotenlink">2</span> Der Pro-Kopf-Konsum lag in diesem Jahr bei etwa einem halben Kilo.<span class="fussnotenlink">3</span> Dennoch wird in der Schweiz vergleichsweise wenig Sauerkraut konsumiert. Überraschenderweise ist nicht Deutschland, sondern Frankreich Spitzenreiter im Sauerkrautkonsum: Dort liegt der Pro-Kopf-Verbrauch bei 1,7 kg pro Jahr, wobei der fermentierte Kohl besonders im Elsass beliebt ist. Deutschland folgt mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von 1,2 kg, obwohl dieser in den letzten Jahrzehnten erheblich zurückgegangen ist – vor 40 Jahren waren es noch 2 kg jährlich.<span class="fussnotenlink">4</span></p><h3>Wie gesund ist Sauerkraut?</h3><p>Erst im 19. Jahrhundert wurde die gesundheitlich positive Wirkung von Sauerkraut durch die Kneipp-Kur richtig bekannt, welche unter anderem Sauerkraut und dessen Saft beinhaltet.<span class="fussnotenlink">1</span> Aufgrund seines hohen Vitamin-C-Gehalts und der enthaltenen Milchsäurebakterien wird Sauerkraut am besten roh verzehrt. Längeres Kochen kann diese wertvollen Inhaltsstoffe zerstören. Die Milchsäurebakterien, die während der Fermentation entstehen, wirken sich positiv auf unsere Darmflora und unser Immunsystem aus. Trotz dieser zahlreichen positiven Effekte sollte Sauerkraut schrittweise in die Ernährung integriert werden, da zu grosse Mengen auf einmal Verdauungsprobleme verursachen können. Zudem ist es «Chabis», dass Sauerkraut ein Wundermittel gegen verschiedene Krebsarten und Blutdruck ist – hierfür fehlen ausreichend wissenschaftliche Beweise.<span class="fussnotenlink">5</span></p><h3>Fermentieren leicht gemacht</h3><p>Die einst weit verbreitete Herstellung von Sauerkraut in Privathaushalten ist heute seltener geworden, da fertig abgepacktes Sauerkraut erhältlich ist. Dieses ist jedoch häufig pasteurisiert, wodurch viele wertvolle Nährstoffe verloren gehen. Gelegentlich findet man auch rohes Sauerkraut oder Kimchi, die koreanische Variante aus Chinakohl, Chili und weiteren Gewürzen. Das Fermentieren in den eigenen vier Wänden bietet jedoch zahlreiche Vorteile: Man kann die Zutaten selbst wählen, Geld sparen, auf das Pasteurisieren verzichten, Gemüsereste verarbeiten und ein nachhaltiges, bewusstes Konsumverhalten fördern. Sauerkraut lässt sich ganz einfach selbst herstellen: Frischen Weisskohl hobeln und mit Salz kneten, bis ausreichend Saft austritt, um den Kabis damit zu bedecken. Nach Belieben Gewürze wie Wacholderbeeren hinzugeben. Einmachglas heiss ausspülen, Kabis einfüllen, mit einem sauberen Tuch oder einer Plastikfolie abdecken und mit einem Gummiband fixieren. Drei bis zehn Tage an einem dunklen Ort bei Raumtemperatur lagern, und den Kohl beschweren oder täglich nach unten drücken. Danach das Glas mit einem Deckel verschliessen und in den Kühlschrank stellen, damit das Sauerkraut nicht zu sauer wird. Den Deckel alle zwei bis drei Tage öffnen, damit die Gase entweichen können. Nach zwei bis drei Wochen das Sauerkraut probieren und je nach Geschmack länger fermentieren lassen. Im Kühlschrank aufbewahrt hält es sich einige Monate.</p><p><strong>Vorsicht: Salz nicht weglassen!</strong><br>Es dient als Konservierungsmittel. Dafür 1 bis 1,5% Salz verwenden (10 bis 15 Gramm Salz pro Kilo Kohl).</p></div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <p>1 Die Geschichte des Sauerkrauts. (2020). Schlichting. <a href="http://www.sauerkraut.de/news.php">www.sauerkraut.de/news.php</a><br>2 Pelosi, D. (2020, 20. März). Und plötzlich wollen alle Sauerkraut. Schweizer Radio und Fernsehen (SRF). <a href="http://www.srf.ch/news/wirtschaft/umsaetze-vervierfacht-undploetzlich-wollen-alle-sauerkraut">www.srf.ch/news/wirtschaft/umsaetze-vervierfacht-undploetzlich-wollen-a…</a><br>3 Sauerkraut. (2022, 26. Januar). Annemarie Wildeisen. <a href="http://www.wildeisen.ch/magazin/sauerkraut-0222">www.wildeisen.ch/magazin/sauerkraut-0222</a><br>4 Howe, H. (2018, 16. August). 51 Fascinating Facts About Sauerkraut and Cabbage [WHO KNEW?]. MakeSauerkraut. <a href="http://www.makesauerkraut.com/sauerkraut-facts/">www.makesauerkraut.com/sauerkraut-facts/</a><br>5 Forrer, D. (2022, 15. September). Fermentieren – Megatrend mit gesundem Beigeschmack. Schweizer Radio und Fernsehen (SRF). <a href="http://www.srf.ch/wissen/gesundheit/lebensmittelhaltbar-machen-fermentieren-megatrend-mit-gesundembeigeschmack">www.srf.ch/wissen/gesundheit/lebensmittelhaltbar-machen-fermentieren-me…</a></p></div></div> Thu, 04 Sep 2025 07:19:48 +0000 Christine 4162 at https://www.swissveg.ch Alles über Weisskohl https://www.swissveg.ch/de/weisskohl <span>Alles über Weisskohl</span> <span><span lang="" about="/en/user/2398" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Christine</span></span> <span>Thu, 09/04/2025 - 09:19</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Mit der kalten Jahreszeit wird die Auswahl an regionalem Gemüse knapper und herzhafte Gerichte gewinnen wieder an Beliebtheit. Besonders in den Wintermonaten ist Sauerkraut eine geschätzte Beilage. Doch woher stammt der «Suurchabis», und ist er wirklich so gesund, wie sein guter Ruf vermuten lässt?</p><p>Sauerkraut zählt zu den bekanntesten deutschen Gerichten – obschon gesäuertes Kohlgemüse keine deutsche Erfindung ist. Vermutlich hat es seinen Ursprung im asiatischen Raum, von wo es den Weg in den Westen fand. Bereits der griechische Arzt und Philosoph Hippokrates (466 bis 377 v. Chr.) erkannte die Vorzüge des Kohls.<span class="fussnotenlink">1 </span>Die Fermentation ist eines der ältesten Konservierungsverfahren, das schon seit über 10000 Jahren angewandt wird. Bei der Sauerkrautherstellung wird mittels der sogenannten Milchsäuregärung der im Kohl enthaltene Zucker durch «gute» Bakterien in Milchsäure umgewandelt. Dadurch erhält der Kohl nicht nur seinen charakteristischen mild-säuerlichen Geschmack, sondern wird auch haltbar gemacht. Im 12. Jahrhundert war der Kohlanbau in Europa dank der Klostergärten weit verbreitet und bot ideale Voraussetzungen für die Sauerkrautproduktion. Im 18. Jahrhundert bewahrte das lang haltbare, Vitamin-C-reiche Kraut Seeleute vor der Mangelkrankheit Skorbut, während es auch bei späteren Militärzügen als wichtiges Grundnahrungsmittel diente. Industriell wird Sauerkraut seit Ende des 19. Jahrhunderts hergestellt.<span class="fussnotenlink">1</span></p><h3>Sauerkraut-Boom?</h3><p>Heute wird zwar wesentlich weniger Sauerkraut konsumiert als früher, doch im Coronajahr 2020 erlebte Schweizer Sauerkraut einen regelrechten Boom: Die Firma Schöni aus dem Oberaargau musste ihre Produktion deutlich hochfahren, um der gestiegenen Nachfrage gerecht zu werden.<span class="fussnotenlink">2</span> Der Pro-Kopf-Konsum lag in diesem Jahr bei etwa einem halben Kilo.<span class="fussnotenlink">3</span> Dennoch wird in der Schweiz vergleichsweise wenig Sauerkraut konsumiert. Überraschenderweise ist nicht Deutschland, sondern Frankreich Spitzenreiter im Sauerkrautkonsum: Dort liegt der Pro-Kopf-Verbrauch bei 1,7 kg pro Jahr, wobei der fermentierte Kohl besonders im Elsass beliebt ist. Deutschland folgt mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von 1,2 kg, obwohl dieser in den letzten Jahrzehnten erheblich zurückgegangen ist – vor 40 Jahren waren es noch 2 kg jährlich.<span class="fussnotenlink">4</span></p><h3>Wie gesund ist Sauerkraut?</h3><p>Erst im 19. Jahrhundert wurde die gesundheitlich positive Wirkung von Sauerkraut durch die Kneipp-Kur richtig bekannt, welche unter anderem Sauerkraut und dessen Saft beinhaltet.<span class="fussnotenlink">1</span> Aufgrund seines hohen Vitamin-C-Gehalts und der enthaltenen Milchsäurebakterien wird Sauerkraut am besten roh verzehrt. Längeres Kochen kann diese wertvollen Inhaltsstoffe zerstören. Die Milchsäurebakterien, die während der Fermentation entstehen, wirken sich positiv auf unsere Darmflora und unser Immunsystem aus. Trotz dieser zahlreichen positiven Effekte sollte Sauerkraut schrittweise in die Ernährung integriert werden, da zu grosse Mengen auf einmal Verdauungsprobleme verursachen können. Zudem ist es «Chabis», dass Sauerkraut ein Wundermittel gegen verschiedene Krebsarten und Blutdruck ist – hierfür fehlen ausreichend wissenschaftliche Beweise.<span class="fussnotenlink">5</span></p><h3>Fermentieren leicht gemacht</h3><p>Die einst weit verbreitete Herstellung von Sauerkraut in Privathaushalten ist heute seltener geworden, da fertig abgepacktes Sauerkraut erhältlich ist. Dieses ist jedoch häufig pasteurisiert, wodurch viele wertvolle Nährstoffe verloren gehen. Gelegentlich findet man auch rohes Sauerkraut oder Kimchi, die koreanische Variante aus Chinakohl, Chili und weiteren Gewürzen. Das Fermentieren in den eigenen vier Wänden bietet jedoch zahlreiche Vorteile: Man kann die Zutaten selbst wählen, Geld sparen, auf das Pasteurisieren verzichten, Gemüsereste verarbeiten und ein nachhaltiges, bewusstes Konsumverhalten fördern. Sauerkraut lässt sich ganz einfach selbst herstellen: Frischen Weisskohl hobeln und mit Salz kneten, bis ausreichend Saft austritt, um den Kabis damit zu bedecken. Nach Belieben Gewürze wie Wacholderbeeren hinzugeben. Einmachglas heiss ausspülen, Kabis einfüllen, mit einem sauberen Tuch oder einer Plastikfolie abdecken und mit einem Gummiband fixieren. Drei bis zehn Tage an einem dunklen Ort bei Raumtemperatur lagern, und den Kohl beschweren oder täglich nach unten drücken. Danach das Glas mit einem Deckel verschliessen und in den Kühlschrank stellen, damit das Sauerkraut nicht zu sauer wird. Den Deckel alle zwei bis drei Tage öffnen, damit die Gase entweichen können. Nach zwei bis drei Wochen das Sauerkraut probieren und je nach Geschmack länger fermentieren lassen. Im Kühlschrank aufbewahrt hält es sich einige Monate.</p><p><strong>Vorsicht: Salz nicht weglassen!</strong><br>Es dient als Konservierungsmittel. Dafür 1 bis 1,5% Salz verwenden (10 bis 15 Gramm Salz pro Kilo Kohl).</p></div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <p>1 Die Geschichte des Sauerkrauts. (2020). Schlichting. <a href="http://www.sauerkraut.de/news.php">www.sauerkraut.de/news.php</a><br>2 Pelosi, D. (2020, 20. März). Und plötzlich wollen alle Sauerkraut. Schweizer Radio und Fernsehen (SRF). <a href="http://www.srf.ch/news/wirtschaft/umsaetze-vervierfacht-undploetzlich-wollen-alle-sauerkraut">www.srf.ch/news/wirtschaft/umsaetze-vervierfacht-undploetzlich-wollen-a…</a><br>3 Sauerkraut. (2022, 26. Januar). Annemarie Wildeisen. <a href="http://www.wildeisen.ch/magazin/sauerkraut-0222">www.wildeisen.ch/magazin/sauerkraut-0222</a><br>4 Howe, H. (2018, 16. August). 51 Fascinating Facts About Sauerkraut and Cabbage [WHO KNEW?]. MakeSauerkraut. <a href="http://www.makesauerkraut.com/sauerkraut-facts/">www.makesauerkraut.com/sauerkraut-facts/</a><br>5 Forrer, D. (2022, 15. September). Fermentieren – Megatrend mit gesundem Beigeschmack. Schweizer Radio und Fernsehen (SRF). <a href="http://www.srf.ch/wissen/gesundheit/lebensmittelhaltbar-machen-fermentieren-megatrend-mit-gesundembeigeschmack">www.srf.ch/wissen/gesundheit/lebensmittelhaltbar-machen-fermentieren-me…</a></p></div></div> Thu, 04 Sep 2025 07:19:48 +0000 Christine 4162 at https://www.swissveg.ch Wunderwaffe Antioxidantien? https://www.swissveg.ch/de/antioxidantien <span>Wunderwaffe Antioxidantien?</span> <span><span lang="" about="/en/user/2398" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Christine</span></span> <span>Fri, 08/29/2025 - 08:21</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Antioxidantien sind wirkungsvolle Pflanzenstoffe, die wichtige Abwehrmechanismen unseres Körpers unterstützen. Sie kommen vor allem in pflanzlichen Lebensmitteln vor und könnten mit ein Grund dafür sein, warum eine abwechslungsreiche pflanzliche Ernährung mit zahlreichen gesundheitlichen Vorteilen in Verbindung gebracht wird.</p><p>Antioxidantien sind Pflanzenstoffe, die den Körper vor oxidativem Stress schützen. Dieser kann das Risiko für Krankheiten und Entzündungen erhöhen und den Alterungsprozess beschleunigen. Verursacht wird er durch freie Radikale, deren Bildung etwa durch Strahlungen, Umweltgifte, Zigarettenrauch oder einen ungesunden Lebensstil begünstigt wird. Antioxidantien wirken oxidativem Stress entgegen, indem sie diese freien Radikale «neutralisieren». Sie werden deshalb auch Radikalfänger genannt.¹ Zu den bekanntesten Antioxidantien zählen die Vitamine C und E, Selen, zahlreiche sekundäre Pflanzenstoffe wie Flavonoide, Carotinoide (z. B. Beta-Carotin), Anthocyane, Polyphenole sowie verschiedene Enzyme.</p><h3>Wunderwaffe Antioxidantien?</h3><p>In zahlreichen Studien zeigen Antioxidantien vielversprechende Ergebnisse: Sie können das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, bestimmte Krebsarten, Augenerkrankungen und das metabolische Syndrom senken.² Ob diese Wirkung auf Antioxidantien, andere sekundäre Pflanzenstoffe, Vitamine, Nährstoffe oder deren Zusammenspiel zurückzuführen ist, bleibt jedoch unklar.¹ Allerdings gelten solche positiven Effekte möglicherweise nicht für Antioxidantien aus Nahrungsergänzungsmitteln: Diese können unter anderem aufgrund des Risikos einer Überdosierung sogar schädlich sein. Fachgesellschaften wie die Deutsche Gesellschaft für Ernährung raten daher zu einer antioxidantienreichen Ernährung statt zu Präparaten.²</p><h3>Eat the Rainbow</h3><p>Pflanzliche Lebensmittel enthalten zahlreiche antioxidative Substanzen. Das Prinzip «Eat the Rainbow» bringt es auf den Punkt: Wer täglich eine bunte Mischung unverarbeiteter pflanzlicher Lebensmittel isst, nimmt automatisch viele verschiedene Antioxidantien auf. Viele dieser Stoffe sitzen direkt unter der Schale – Obst und Gemüse deshalb möglichst ungeschält konsumieren.  <div data-ui-role="accordion" data-ui-collapsed="true"></p><h3><strong>Rot</strong></h3><p>Reich an Lycopin: Erdbeeren, Cranberries, Himbeeren, Tomaten, Äpfel, Randen, Wassermelone, rote Trauben, Peperoni, rote Zwiebeln. <img src="/sites/swissveg.ch/files/2025-08/Antioxidantien-rot.png" data-entity-uuid="4e68d767-0a48-4594-8891-4cf972e5b5c3" data-entity-type="file" alt="" width="498" height="75" /></p><h3><strong>Orange &amp; Gelb</strong> </h3><p>Reich an Carotinoiden (z. B. Beta- Carotin), Curcuminoiden und / oder Vitamin C: Karotten, Süsskartoffeln, gelbe und orange Peperoni, Orangen, Bananen, Ananas, Mandarinen, Mangos, Kürbis, Aprikosen, Pfirsiche, Melonen, Mais, Zitronen, Kurkuma, Senf, Safran  <img src="/sites/swissveg.ch/files/2025-08/antioxidantien-orange.png" data-entity-uuid="5806b8f1-0678-4157-b50c-d671071db3ae" data-entity-type="file" alt="" width="496" height="65" /></p><h3><strong>Grün </strong></h3><p>Reich an Flavonolen, Chlorophyll, Sulforaphan und / oder Isothiocyanaten: Spinat, Avocado, Spargel, Artischocken, Brokkoli, Federkohl, Rosenkohl, Kiwi, Grüntee, Kräuter (Minze, Rosmarin, Salbei, Thymian, Basilikum) <img src="/sites/swissveg.ch/files/2025-08/antioxidantien-gr%C3%BCnd.png" data-entity-uuid="fe4f2106-5636-4e75-96ca-e7bf1c0e8c8f" data-entity-type="file" alt="" width="482" height="70" /></p><h3><strong>Blau &amp; Violett</strong> </h3><p>Reich an Anthocyanen: Blaubeeren, Brombeeren, Kirschen, Trauben, Weinbeeren, Auberginen, Pflaumen, Feigen, Lavendelblüten, Rotkohl, Kidneybohnen  <img src="/sites/swissveg.ch/files/2025-08/antioxidantien-blau.png" data-entity-uuid="15ecb9d4-ff48-4a58-9c26-bc75acb05ddf" data-entity-type="file" alt="" width="486" height="71" /></p><h3><strong>Weiss &amp; Braun</strong> </h3><p>Reich an Allicin, Flavonoiden und / oder Vitamin E: Zwiebeln, Blumenkohl, Knoblauch, Lauch, Pastinaken, Rettich, Pilze, Nüsse, Samen, Schokolade, Schwarztee, Kichererbsen, braune Linsen, Soja und Vollkornprodukte³ <img src="/sites/swissveg.ch/files/2025-08/antioxidantien-weiss.png" data-entity-uuid="3db0446b-d9e9-43c9-a2f3-a46dfe2d3c97" data-entity-type="file" alt="" width="495" height="80" /></p></div><h3>Vegan und gut versorgt</h3><p>Laut einer Studie enthalten pflanzliche Lebensmittel deutlich mehr Antioxidantien als tierische.⁴ Es überrascht daher nicht, dass eine pflanzenbetonte Ernährung mit einer besseren Versorgung mit Antioxidantien in Verbindung steht. So zeigen Untersuchungen aus Deutschland und Irland höhere Konzentrationen antioxidativer Substanzen im Blut von vegan und vegetarisch lebenden Personen im Vergleich zur Durchschnittsbevölkerung. ⁵, ⁶ Auch in einer systematischen Übersichtsarbeit wurde dargelegt, dass Personen, die sich vegan oder vegetarisch ernähren, eine bessere Versorgung mit bestimmten Antioxidantien (z.B. Vitamin C und E) aufweisen als Mischköstler.⁷ Eine weitere Übersichtsarbeit bestätigt zudem, dass eine vegane und vegetarische Ernährung Entzündungsmarker und oxidativen Stress im Körper stärker reduziert als eine omnivore – und sogar effektiver ist als die oft als entzündungshemmend angepriesene mediterrane Ernährung.⁸ Die erhöhte Versorgung mit Antioxidantien könnte ein Grund dafür sein, warum Menschen, die sich pflanzenbasiert ernähren, tendenziell ein geringeres Risiko für bestimmte Erkrankungen aufweisen. Wichtig dabei ist: Nicht einzelne «Superfoods» oder Nahrungsergänzungsmittel, sondern die Gesamtqualität und Vielfalt der Ernährung machen den Unterschied.</p></div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <p>1 Spektrum.de. (2002, 8. Oktober). Antioxidanzien. Lexikon der Ernährung. <a href="http://www.spektrum.de/lexikon/ernaehrung/">www.spektrum.de/lexikon/ernaehrung/</a> antioxidanzien/579</p><p>2 Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (2014). Sekundäre Pflanzenstoffe und ihre Wirkung auf die Gesundheit. DGE. <a href="http://www.dge.de/wissenschaft/fachinformationen/sekundaerepflanzenstoffe">www.dge.de/wissenschaft/fachinformationen/sekundaerepflanzenstoffe</a>- und-die-gesundheit&nbsp;</p><p>3 McManus, K. D. (2019, 25. April). Phytonutrients: Paint your plate with the colors of the rainbow. Harvard Health. <a href="http://www.health.harvard.edu/blog/phytonutrients-paint-yourplate">www.health.harvard.edu/blog/phytonutrients-paint-yourplate</a>- with-the-colors-of-the-rainbow-2019042516501&nbsp;</p><p>4 Carlsen, M. H., Halvorsen, B. L., Holte, K., Bøhn, S. K., Dragland, S., Sampson, L., Willey, C., Senoo, H., Umezono, Y., Sanada, C., Barikmo, I., Berhe, N., Willett, W. C., Phillips, K. M., Jacobs, D. R. &amp; Blomhoff, R. (2010). The total antioxidant content of more than 3100 foods, beverages, spices, herbs and supplements used worldwide. Nutrition Journal, 9(1). <a href="https://doi.org/10.1186/1475-2891-9-3&amp;nbsp">https://doi.org/10.1186/1475-2891-9-3&amp;nbsp</a>;</p><p>5 Waldmann, A., Koschizke, J. W., Leitzmann, C. &amp; Hahn, A. (2005). Dietary Intakes and Blood Concentrations of Antioxidant Vitamins in German Vegans. International Journal For Vitamin And Nutrition Research, 75(1), 28–36. <a href="https://doi.org/10.1024/0300-9831.75.1.28&amp;nbsp">https://doi.org/10.1024/0300-9831.75.1.28&amp;nbsp</a>;</p><p>6 Haldar, S., Rowland, I. R., Barnett, Y. A., Bradbury, I., Robson, P. J., Powell, J. &amp; Fletcher, J. (2007). Influence of habitual diet on antioxidant status: a study in a population of vegetarians and omnivores. European Journal Of Clinical Nutrition, 61(8), 1011–1022. <a href="https://doi.org/10.1038/sj.ejcn.1602615&amp;nbsp">https://doi.org/10.1038/sj.ejcn.1602615&amp;nbsp</a>;</p><p>7 Neufingerl, N. &amp; Eilander, A. (2021). Nutrient Intake and Status in Adults Consuming Plant-Based Diets Compared to Meat- Eaters: A Systematic Review. Nutrients, 14(1), 29. <a href="https://doi.org/10.3390/nu14010029&amp;nbsp">https://doi.org/10.3390/nu14010029&amp;nbsp</a>;</p><p>8 Ilari, S., Proietti, S., Milani, F., Vitiello, L., Muscoli, C., Russo, P. &amp; Bonassi, S. (2025). Dietary Patterns, Oxidative Stress, and Early Inflammation: A Systematic Review and Meta-Analysis Comparing Mediterranean, Vegan, and Vegetarian Diets. Nutrients, 17(3), 548. <a href="https://doi.org/10.3390/nu17030548">https://doi.org/10.3390/nu17030548</a></p></div></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/ausgewogen" target="_blank">Ausgewogene Ernährung leicht gemacht</a></li></ul></div> Fri, 29 Aug 2025 06:21:33 +0000 Christine 4161 at https://www.swissveg.ch Wunderwaffe Antioxidantien? https://www.swissveg.ch/de/antioxidantien <span>Wunderwaffe Antioxidantien?</span> <span><span lang="" about="/en/user/2398" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Christine</span></span> <span>Fri, 08/29/2025 - 08:21</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Antioxidantien sind wirkungsvolle Pflanzenstoffe, die wichtige Abwehrmechanismen unseres Körpers unterstützen. Sie kommen vor allem in pflanzlichen Lebensmitteln vor und könnten mit ein Grund dafür sein, warum eine abwechslungsreiche pflanzliche Ernährung mit zahlreichen gesundheitlichen Vorteilen in Verbindung gebracht wird.</p><p>Antioxidantien sind Pflanzenstoffe, die den Körper vor oxidativem Stress schützen. Dieser kann das Risiko für Krankheiten und Entzündungen erhöhen und den Alterungsprozess beschleunigen. Verursacht wird er durch freie Radikale, deren Bildung etwa durch Strahlungen, Umweltgifte, Zigarettenrauch oder einen ungesunden Lebensstil begünstigt wird. Antioxidantien wirken oxidativem Stress entgegen, indem sie diese freien Radikale «neutralisieren». Sie werden deshalb auch Radikalfänger genannt.¹ Zu den bekanntesten Antioxidantien zählen die Vitamine C und E, Selen, zahlreiche sekundäre Pflanzenstoffe wie Flavonoide, Carotinoide (z. B. Beta-Carotin), Anthocyane, Polyphenole sowie verschiedene Enzyme.</p><h3>Wunderwaffe Antioxidantien?</h3><p>In zahlreichen Studien zeigen Antioxidantien vielversprechende Ergebnisse: Sie können das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, bestimmte Krebsarten, Augenerkrankungen und das metabolische Syndrom senken.² Ob diese Wirkung auf Antioxidantien, andere sekundäre Pflanzenstoffe, Vitamine, Nährstoffe oder deren Zusammenspiel zurückzuführen ist, bleibt jedoch unklar.¹ Allerdings gelten solche positiven Effekte möglicherweise nicht für Antioxidantien aus Nahrungsergänzungsmitteln: Diese können unter anderem aufgrund des Risikos einer Überdosierung sogar schädlich sein. Fachgesellschaften wie die Deutsche Gesellschaft für Ernährung raten daher zu einer antioxidantienreichen Ernährung statt zu Präparaten.²</p><h3>Eat the Rainbow</h3><p>Pflanzliche Lebensmittel enthalten zahlreiche antioxidative Substanzen. Das Prinzip «Eat the Rainbow» bringt es auf den Punkt: Wer täglich eine bunte Mischung unverarbeiteter pflanzlicher Lebensmittel isst, nimmt automatisch viele verschiedene Antioxidantien auf. Viele dieser Stoffe sitzen direkt unter der Schale – Obst und Gemüse deshalb möglichst ungeschält konsumieren.  <div data-ui-role="accordion" data-ui-collapsed="true"></p><h3><strong>Rot</strong></h3><p>Reich an Lycopin: Erdbeeren, Cranberries, Himbeeren, Tomaten, Äpfel, Randen, Wassermelone, rote Trauben, Peperoni, rote Zwiebeln. <img src="/sites/swissveg.ch/files/2025-08/Antioxidantien-rot.png" data-entity-uuid="4e68d767-0a48-4594-8891-4cf972e5b5c3" data-entity-type="file" alt="" width="498" height="75" /></p><h3><strong>Orange &amp; Gelb</strong> </h3><p>Reich an Carotinoiden (z. B. Beta- Carotin), Curcuminoiden und / oder Vitamin C: Karotten, Süsskartoffeln, gelbe und orange Peperoni, Orangen, Bananen, Ananas, Mandarinen, Mangos, Kürbis, Aprikosen, Pfirsiche, Melonen, Mais, Zitronen, Kurkuma, Senf, Safran  <img src="/sites/swissveg.ch/files/2025-08/antioxidantien-orange.png" data-entity-uuid="5806b8f1-0678-4157-b50c-d671071db3ae" data-entity-type="file" alt="" width="496" height="65" /></p><h3><strong>Grün </strong></h3><p>Reich an Flavonolen, Chlorophyll, Sulforaphan und / oder Isothiocyanaten: Spinat, Avocado, Spargel, Artischocken, Brokkoli, Federkohl, Rosenkohl, Kiwi, Grüntee, Kräuter (Minze, Rosmarin, Salbei, Thymian, Basilikum) <img src="/sites/swissveg.ch/files/2025-08/antioxidantien-gr%C3%BCnd.png" data-entity-uuid="fe4f2106-5636-4e75-96ca-e7bf1c0e8c8f" data-entity-type="file" alt="" width="482" height="70" /></p><h3><strong>Blau &amp; Violett</strong> </h3><p>Reich an Anthocyanen: Blaubeeren, Brombeeren, Kirschen, Trauben, Weinbeeren, Auberginen, Pflaumen, Feigen, Lavendelblüten, Rotkohl, Kidneybohnen  <img src="/sites/swissveg.ch/files/2025-08/antioxidantien-blau.png" data-entity-uuid="15ecb9d4-ff48-4a58-9c26-bc75acb05ddf" data-entity-type="file" alt="" width="486" height="71" /></p><h3><strong>Weiss &amp; Braun</strong> </h3><p>Reich an Allicin, Flavonoiden und / oder Vitamin E: Zwiebeln, Blumenkohl, Knoblauch, Lauch, Pastinaken, Rettich, Pilze, Nüsse, Samen, Schokolade, Schwarztee, Kichererbsen, braune Linsen, Soja und Vollkornprodukte³ <img src="/sites/swissveg.ch/files/2025-08/antioxidantien-weiss.png" data-entity-uuid="3db0446b-d9e9-43c9-a2f3-a46dfe2d3c97" data-entity-type="file" alt="" width="495" height="80" /></p></div><h3>Vegan und gut versorgt</h3><p>Laut einer Studie enthalten pflanzliche Lebensmittel deutlich mehr Antioxidantien als tierische.⁴ Es überrascht daher nicht, dass eine pflanzenbetonte Ernährung mit einer besseren Versorgung mit Antioxidantien in Verbindung steht. So zeigen Untersuchungen aus Deutschland und Irland höhere Konzentrationen antioxidativer Substanzen im Blut von vegan und vegetarisch lebenden Personen im Vergleich zur Durchschnittsbevölkerung. ⁵, ⁶ Auch in einer systematischen Übersichtsarbeit wurde dargelegt, dass Personen, die sich vegan oder vegetarisch ernähren, eine bessere Versorgung mit bestimmten Antioxidantien (z.B. Vitamin C und E) aufweisen als Mischköstler.⁷ Eine weitere Übersichtsarbeit bestätigt zudem, dass eine vegane und vegetarische Ernährung Entzündungsmarker und oxidativen Stress im Körper stärker reduziert als eine omnivore – und sogar effektiver ist als die oft als entzündungshemmend angepriesene mediterrane Ernährung.⁸ Die erhöhte Versorgung mit Antioxidantien könnte ein Grund dafür sein, warum Menschen, die sich pflanzenbasiert ernähren, tendenziell ein geringeres Risiko für bestimmte Erkrankungen aufweisen. Wichtig dabei ist: Nicht einzelne «Superfoods» oder Nahrungsergänzungsmittel, sondern die Gesamtqualität und Vielfalt der Ernährung machen den Unterschied.</p></div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <p>1 Spektrum.de. (2002, 8. Oktober). Antioxidanzien. Lexikon der Ernährung. <a href="http://www.spektrum.de/lexikon/ernaehrung/">www.spektrum.de/lexikon/ernaehrung/</a> antioxidanzien/579</p><p>2 Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (2014). Sekundäre Pflanzenstoffe und ihre Wirkung auf die Gesundheit. DGE. <a href="http://www.dge.de/wissenschaft/fachinformationen/sekundaerepflanzenstoffe">www.dge.de/wissenschaft/fachinformationen/sekundaerepflanzenstoffe</a>- und-die-gesundheit&nbsp;</p><p>3 McManus, K. D. (2019, 25. April). Phytonutrients: Paint your plate with the colors of the rainbow. Harvard Health. <a href="http://www.health.harvard.edu/blog/phytonutrients-paint-yourplate">www.health.harvard.edu/blog/phytonutrients-paint-yourplate</a>- with-the-colors-of-the-rainbow-2019042516501&nbsp;</p><p>4 Carlsen, M. H., Halvorsen, B. L., Holte, K., Bøhn, S. K., Dragland, S., Sampson, L., Willey, C., Senoo, H., Umezono, Y., Sanada, C., Barikmo, I., Berhe, N., Willett, W. C., Phillips, K. M., Jacobs, D. R. &amp; Blomhoff, R. (2010). The total antioxidant content of more than 3100 foods, beverages, spices, herbs and supplements used worldwide. Nutrition Journal, 9(1). <a href="https://doi.org/10.1186/1475-2891-9-3&amp;nbsp">https://doi.org/10.1186/1475-2891-9-3&amp;nbsp</a>;</p><p>5 Waldmann, A., Koschizke, J. W., Leitzmann, C. &amp; Hahn, A. (2005). Dietary Intakes and Blood Concentrations of Antioxidant Vitamins in German Vegans. International Journal For Vitamin And Nutrition Research, 75(1), 28–36. <a href="https://doi.org/10.1024/0300-9831.75.1.28&amp;nbsp">https://doi.org/10.1024/0300-9831.75.1.28&amp;nbsp</a>;</p><p>6 Haldar, S., Rowland, I. R., Barnett, Y. A., Bradbury, I., Robson, P. J., Powell, J. &amp; Fletcher, J. (2007). Influence of habitual diet on antioxidant status: a study in a population of vegetarians and omnivores. European Journal Of Clinical Nutrition, 61(8), 1011–1022. <a href="https://doi.org/10.1038/sj.ejcn.1602615&amp;nbsp">https://doi.org/10.1038/sj.ejcn.1602615&amp;nbsp</a>;</p><p>7 Neufingerl, N. &amp; Eilander, A. (2021). Nutrient Intake and Status in Adults Consuming Plant-Based Diets Compared to Meat- Eaters: A Systematic Review. Nutrients, 14(1), 29. <a href="https://doi.org/10.3390/nu14010029&amp;nbsp">https://doi.org/10.3390/nu14010029&amp;nbsp</a>;</p><p>8 Ilari, S., Proietti, S., Milani, F., Vitiello, L., Muscoli, C., Russo, P. &amp; Bonassi, S. (2025). Dietary Patterns, Oxidative Stress, and Early Inflammation: A Systematic Review and Meta-Analysis Comparing Mediterranean, Vegan, and Vegetarian Diets. Nutrients, 17(3), 548. <a href="https://doi.org/10.3390/nu17030548">https://doi.org/10.3390/nu17030548</a></p></div></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/ausgewogen" target="_blank">Ausgewogene Ernährung leicht gemacht</a></li></ul></div> Fri, 29 Aug 2025 06:21:33 +0000 Christine 4161 at https://www.swissveg.ch Weltpflanzenmilchtag: Zeit, die Milch neu zu denken https://www.swissveg.ch/de/weltpflanzenmilchtag-2025 <span>Weltpflanzenmilchtag: Zeit, die Milch neu zu denken</span> <span><span lang="" about="/en/user/2398" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Christine</span></span> <span>Wed, 08/20/2025 - 10:11</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Am Freitag, 22. August, ist Weltpflanzenmilchtag. Dieser ruft zum Umdenken auf, denn trotz rückläufigem Konsum wird Kuhmilch in der Schweiz weiterhin stark subventioniert. Warum es einen Milchkonsum braucht, der zukunftsfähig ist.</p><h2>Das Milchmärchen</h2><p>Für viele gehören Milch und Kühe zur Schweiz, wie ihre Berge und Seen. Doch dieses Image ist kein Zufall: Seit Jahrzehnten steckt die Milchindustrie jedes Jahr mehrere Millionen in irreführende Werbung mit glücklichen Kühen auf saftig grünen Wiesen – mitfinanziert durch unsere Steuergelder.<span class="fussnotenlink">1</span></p><p>Diese Werbeanstrengungen zeigen ihre Wirkung: Vielen Konsument:innen ist nicht bewusst, woher ihre Milch eigentlich stammt. Eine von Proviande durchgeführte Umfrage zeigt, dass nicht einmal die Hälfte der Befragten wusste, dass eine Kuh ein Kalb gebären muss, um Milch zu geben.<span class="fussnotenlink">2</span> Entsprechend ist davon auszugehen, dass die meisten Menschen nicht realisieren, welche enormen Strapazen die Kuh für die Milch erleiden muss, die letztlich nicht ihr Kalb, sondern wir Menschen konsumieren.</p><h2>Das verborgene Leid der Kühe</h2><p>Milchkühe werden jährlich künstlich besamt, damit sie ein Kalb gebären und Milch produzieren. Mutter und Kalb werden meist schon wenige Stunden nach der Geburt getrennt, um eine zu enge Bindung zu verhindern. Nach der Trennung ruft die Kuh oft tagelang nach ihrem Kalb. Die männlichen Kälber werden aus wirtschaftlichen Gründen getötet.</p><p>Aufgrund der Hochleistungszucht und der Anforderung, konstant viel Milch zu geben, leben Milchkühe in der Schweiz heute nur noch fünf bis sechs Jahre, obwohl ihre natürliche Lebenserwartung 20 bis 25 Jahre beträgt. Eine sogenannte Hochleistungskuh produziert rund 7000 Liter Milch pro Jahr.<span class="fussnotenlink">3</span> Diese extrem hohe, angezüchtete Milchleistung führt häufig zu schweren Euterentzündungen, weshalb der Antibiotikaeinsatz in der Milchproduktion zum Standard gehört. Ausserdem leben über 40 Prozent der Milchkühe in der Schweiz in Anbindehaltung, was bedeutet, dass sie sich kaum bewegen können.<span class="fussnotenlink">4</span></p><h2>Warum Kuhmilch ein Klimakiller ist – und nicht automatisch starke Knochen macht</h2><p>Die Herstellung von Kuhmilch ist extrem ressourcenintensiv. Sie verursacht grosse Mengen an Treibhausgasen und trägt somit erheblich zum Klimawandel bei. <span class="fussnotenlink">5</span> Zudem benötigt die Milchproduktion viel Wasser und Land und belastet Böden, Luft und Gewässer durch Nährstoffüberschüsse. <span class="fussnotenlink">6, 7, 8</span> Zudem gefährdet die Milchwirtschaft die Artenvielfalt, wie eine Studie des WWF zeigt. <span class="fussnotenlink">9</span></p><p>Doch nicht nur für die Umwelt ist Kuhmilch problematisch – auch die gesundheitlichen Vorteile sind umstritten. Der weit verbreitete Glaubenssatz „Milch ist gesund und stärkt die Knochen“ trifft so nicht zu. Osteoporose (Knochenschwund) tritt gerade in Ländern mit hohem Milchkonsum besonders häufig auf. <span class="fussnotenlink">10</span></p><h2>Die gute Nachricht: Es geht auch anders!</h2><p><style> .responsive-img { width: 100%; max-width: 50%; height: auto; display: block; margin: 1.5em auto; } @media (max-width: 768px) { .responsive-img { max-width: 100%; } } .fussnotenlink { vertical-align: super; font-size: 0.8em; } </style></p><p>All diese Fakten klingen zunächst ernüchternd – doch es gibt eine einfache Lösung: pflanzliche Milchalternativen! Für Hafer-, Soja-, Mandelmilch und Co. muss kein Tier leiden. Sie sind deutlich besser für die Umwelt und können sogar zu starken Knochen beitragen.</p><p>Die Zahlen sprechen für sich: Die Produktion pflanzlicher Milchalternativen verursacht deutlich weniger Treibhausgase und verbraucht weniger Wasser und Land als Kuhmilch. Zwar wird Mandelmilch oft wegen ihres Wasserverbrauchs kritisiert, mit rund 271 Litern Wasser pro Liter liegt sie jedoch immer noch weit unter dem Wert für Kuhmilch, für die etwa 628 Liter pro Liter benötigt werden.<span class="fussnotenlink">11</span></p><img class="responsive-img" src="/sites/swissveg.ch/files/Wasserverbrauch.png" alt="Wasserverbrauch"><img class="responsive-img" src="/sites/swissveg.ch/files/Treibhausgase_0.png" alt="Treibhausgase"><img class="responsive-img" src="/sites/swissveg.ch/files/Landverbrauch.png" alt="Landverbrauch"><p>Die Auswahl an Pflanzenmilch ist gross und die vielen Alternativen bringen unterschiedliche Nährstoffprofile mit. Sojamilch enthält sogar mehr Protein als Kuhmilch und bietet zusätzliche gesundheitliche Vorteile. Auch eine Studie von Agroscope zeigt: Pflanzliche Alternativen auf Soja-, Mandel- und Cashewbasis sind gute Quellen für Mineralstoffe und Spurenelemente.<span class="fussnotenlink">12</span> Wichtig ist dabei vor allem die Kalziumanreicherung. In der Regel enthalten konventionelle Pflanzenmilchprodukte – wie Kuhmilch – etwa 120 mg Kalzium pro 100 ml. Bio-Varianten sind oft nicht standardmässig angereichert, aber ebenfalls mit Kalziumzusatz erhältlich. <img class="responsive-img" src="/sites/swissveg.ch/files/Proteingehalt.png" alt="Proteingehalt"></p><h2>Pflanzenmilch auf dem Vormarsch</h2><p>Pflanzliche Milch erfreut sich wachsender Beliebtheit: Seit 2017 steigt die Nachfrage nach Milchersatzprodukten in der Schweiz stetig an. Der Umsatz hat sich mehr als verdoppelt, und Hafermilch ist mittlerweile die meistverkaufte Pflanzenmilch.<span class="fussnotenlink">13</span> Neben Hafermilch gibt es auch pflanzliche Varianten aus Kartoffel, Erbse, Lupine, Kokos, Cashew, Mandel, Hanf, Kichererbse, Soja oder Haselnuss. Die Auswahl kann sich sehen lassen!</p><p>Von 2003 bis 2023 ist der Pro-Kopf-Konsum von Trinkmilch von 66 kg auf knapp 45 kg gesunken – ein Rückgang von 32 Prozent.<span class="fussnotenlink">14</span> Trotzdem dominiert Kuhmilch weiterhin den Markt: Alternativen zu Milchprodukten machten 2021 im Detailhandel lediglich 4,2 Prozent des Marktanteils aus.<span class="fussnotenlink">15</span> Hinzu kommt, dass pflanzliche Alternativen oft deutlich teurer sind als ihre tierischen Pendants. Ein Grund dafür sind staatliche Subventionen für Kuhmilch, wodurch diese künstlich verbilligt wird, während pflanzliche Alternativen benachteiligt werden. Das ist weder fair noch zukunftsfähig.</p><p>Dabei ist klar: Das Potenzial für mehr pflanzliche Milch ist gross – und ihre Förderung dringend nötig. Genau deshalb braucht es den Weltpflanzenmilchtag.</p><p>&nbsp;</p></div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <ol><li><p class="sdfootnote">Bundesamt für Landwirtschaft. (2024). Absatzförderung. Agrarbericht 2024. <a href="https://www.agrarbericht.ch/de/politik/produktion-und-absatz/absatzfoerderung?highlight=absatzf%C3%B6rderung">https://www.agrarbericht.ch/de/politik/produktion-und-absatz/absatzfoerderung?highlight=absatzf%C3%B6rderung</a></p></li><li><p class="sdfootnote">Proviande. (2023).&nbsp;Studie zum Fleischkonsum zeigt: 72 % haben sehr grosses Vertrauen in Schweizer Fleisch. &nbsp;<a href="https://www.proviande.ch/de/studie-zum-fleischkonsum-zeigt-72-haben-sehr-grosses-vertrauen-in-schweizer-fleisch">https://www.proviande.ch/de/studie-zum-fleischkonsum-zeigt-72-haben-sehr-grosses-vertrauen-in-schweizer-fleisch</a></p></li><li><p class="sdfootnote">Schweizer Milch - unverzichtbar für die Landwirtschaft. (o. D.). Schweizer Bäuerinnen &amp; Bauern. <a href="http://www.schweizerbauern.ch/wissen-facts/lebensmittel/milch">www.schweizerbauern.ch/wissen-facts/lebensmittel/milch</a></p></li><li><p class="sdfootnote">Tierwohl im Stall - 42 Prozent der Milchkühe leben in einem Anbindestall. (2022). Schweizer Radio und Fernsehen (SRF).</p></li><li><p class="sdfootnote">Twine, R. (2021). Emissions from Animal Agriculture – 16.5% Is the New Minimum Figure. Sustainability, 13(11), 6276. doi.org/10.3390/su13116276</p></li><li><p class="sdfootnote">Ritchie, H. (2020, 24. Januar). You Want to Reduce the Carbon Footprint of Your Food? Focus On What You Eat, Not Whether Your Food Is Local. Our World in Data. <a href="http://www.ourworldindata.org/food-choice-vs-eating-local">www.ourworldindata.org/food-choice-vs-eating-local</a></p></li><li><p class="sdfootnote">Lebensmittellexikon. (o. D.). Virtuelles Wasser in Lebensmitteln. <a href="http://www.lebensmittellexikon.de/v0001020.php">www.lebensmittellexikon.de/v0001020.php</a></p></li><li><p class="sdfootnote">Bundesamt für Umwelt BAFU. (o. D.). Landwirtschaft als Luftschadstoffquelle. <a href="http://www.bafu.admin.ch/bafu/de/home/themen/luft/fachinformationen/luftschadstoffquellen/landwirtschaft-als-luftschadstoffquelle.html">www.bafu.admin.ch/bafu/de/home/themen/luft/fachinformationen/luftschads…</a></p></li><li><p class="sdfootnote">WWF Deutschland. (2022, 12. Mai). Ernährung und Biodiversität: Der Jaguar in der Pfanne. <a href="http://www.wwf.de/themen-projekte/landwirtschaft/ernaehrung-konsum/besseresserinnen/ernaehrung-und-biodiversitaet">www.wwf.de/themen-projekte/landwirtschaft/ernaehrung-konsum/besseresser…</a></p></li><li><p class="sdfootnote">Willett, W. C. &amp; Ludwig, D. S. (2020). Milk and Health. The New England Journal of Medicine, 382(7), 644–654. doi.org/10.1056/nejmra1903547</p></li><li><p class="sdfootnote">Lebensmittellexikon. (o. D.). Virtuelles Wasser in Lebensmitteln. <a href="http://www.lebensmittellexikon.de/v0001020.php">www.lebensmittellexikon.de/v0001020.php</a></p></li><li><p class="sdfootnote">Burton-Pimentel, K. J., &amp; Barbara Walther, B. (2023). Pflanzendrinks – eine Alternative zu Milch? Agrarforschung Schweiz 14, 214-228.</p></li><li><p class="sdfootnote">News Service Bund. (2022). Milchersatzprodukte immer beliebter. <a href="https://www.news.admin.ch/de/nsb?id=89701">https://www.news.admin.ch/de/nsb?id=89701</a></p></li><li><p class="sdfootnote">Schweizer Bauernverband. (2024). Milchstatistik der Schweiz 2023. <a href="https://www.sbv-usp.ch/de/services/agristat-statistik-der-schweizer-landwirtschaft/milchstatistik-der-schweiz-mista">https://www.sbv-usp.ch/de/services/agristat-statistik-der-schweizer-landwirtschaft/milchstatistik-der-schweiz-mista</a></p></li><li><p class="sdfootnote">News Service Bund. (2022). Milchersatzprodukte immer beliebter. <a href="https://www.news.admin.ch/de/nsb?id=89701">https://www.news.admin.ch/de/nsb?id=89701</a></p></li></ol></div></div> Wed, 20 Aug 2025 08:11:41 +0000 Christine 4157 at https://www.swissveg.ch Weltpflanzenmilchtag: Zeit, die Milch neu zu denken https://www.swissveg.ch/de/weltpflanzenmilchtag-2025 <span>Weltpflanzenmilchtag: Zeit, die Milch neu zu denken</span> <span><span lang="" about="/en/user/2398" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Christine</span></span> <span>Wed, 08/20/2025 - 10:11</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Am Freitag, 22. August, ist Weltpflanzenmilchtag. Dieser ruft zum Umdenken auf, denn trotz rückläufigem Konsum wird Kuhmilch in der Schweiz weiterhin stark subventioniert. Warum es einen Milchkonsum braucht, der zukunftsfähig ist.</p><h2>Das Milchmärchen</h2><p>Für viele gehören Milch und Kühe zur Schweiz, wie ihre Berge und Seen. Doch dieses Image ist kein Zufall: Seit Jahrzehnten steckt die Milchindustrie jedes Jahr mehrere Millionen in irreführende Werbung mit glücklichen Kühen auf saftig grünen Wiesen – mitfinanziert durch unsere Steuergelder.<span class="fussnotenlink">1</span></p><p>Diese Werbeanstrengungen zeigen ihre Wirkung: Vielen Konsument:innen ist nicht bewusst, woher ihre Milch eigentlich stammt. Eine von Proviande durchgeführte Umfrage zeigt, dass nicht einmal die Hälfte der Befragten wusste, dass eine Kuh ein Kalb gebären muss, um Milch zu geben.<span class="fussnotenlink">2</span> Entsprechend ist davon auszugehen, dass die meisten Menschen nicht realisieren, welche enormen Strapazen die Kuh für die Milch erleiden muss, die letztlich nicht ihr Kalb, sondern wir Menschen konsumieren.</p><h2>Das verborgene Leid der Kühe</h2><p>Milchkühe werden jährlich künstlich besamt, damit sie ein Kalb gebären und Milch produzieren. Mutter und Kalb werden meist schon wenige Stunden nach der Geburt getrennt, um eine zu enge Bindung zu verhindern. Nach der Trennung ruft die Kuh oft tagelang nach ihrem Kalb. Die männlichen Kälber werden aus wirtschaftlichen Gründen getötet.</p><p>Aufgrund der Hochleistungszucht und der Anforderung, konstant viel Milch zu geben, leben Milchkühe in der Schweiz heute nur noch fünf bis sechs Jahre, obwohl ihre natürliche Lebenserwartung 20 bis 25 Jahre beträgt. Eine sogenannte Hochleistungskuh produziert rund 7000 Liter Milch pro Jahr.<span class="fussnotenlink">3</span> Diese extrem hohe, angezüchtete Milchleistung führt häufig zu schweren Euterentzündungen, weshalb der Antibiotikaeinsatz in der Milchproduktion zum Standard gehört. Ausserdem leben über 40 Prozent der Milchkühe in der Schweiz in Anbindehaltung, was bedeutet, dass sie sich kaum bewegen können.<span class="fussnotenlink">4</span></p><h2>Warum Kuhmilch ein Klimakiller ist – und nicht automatisch starke Knochen macht</h2><p>Die Herstellung von Kuhmilch ist extrem ressourcenintensiv. Sie verursacht grosse Mengen an Treibhausgasen und trägt somit erheblich zum Klimawandel bei. <span class="fussnotenlink">5</span> Zudem benötigt die Milchproduktion viel Wasser und Land und belastet Böden, Luft und Gewässer durch Nährstoffüberschüsse. <span class="fussnotenlink">6, 7, 8</span> Zudem gefährdet die Milchwirtschaft die Artenvielfalt, wie eine Studie des WWF zeigt. <span class="fussnotenlink">9</span></p><p>Doch nicht nur für die Umwelt ist Kuhmilch problematisch – auch die gesundheitlichen Vorteile sind umstritten. Der weit verbreitete Glaubenssatz „Milch ist gesund und stärkt die Knochen“ trifft so nicht zu. Osteoporose (Knochenschwund) tritt gerade in Ländern mit hohem Milchkonsum besonders häufig auf. <span class="fussnotenlink">10</span></p><h2>Die gute Nachricht: Es geht auch anders!</h2><p><style> .responsive-img { width: 100%; max-width: 50%; height: auto; display: block; margin: 1.5em auto; } @media (max-width: 768px) { .responsive-img { max-width: 100%; } } .fussnotenlink { vertical-align: super; font-size: 0.8em; } </style></p><p>All diese Fakten klingen zunächst ernüchternd – doch es gibt eine einfache Lösung: pflanzliche Milchalternativen! Für Hafer-, Soja-, Mandelmilch und Co. muss kein Tier leiden. Sie sind deutlich besser für die Umwelt und können sogar zu starken Knochen beitragen.</p><p>Die Zahlen sprechen für sich: Die Produktion pflanzlicher Milchalternativen verursacht deutlich weniger Treibhausgase und verbraucht weniger Wasser und Land als Kuhmilch. Zwar wird Mandelmilch oft wegen ihres Wasserverbrauchs kritisiert, mit rund 271 Litern Wasser pro Liter liegt sie jedoch immer noch weit unter dem Wert für Kuhmilch, für die etwa 628 Liter pro Liter benötigt werden.<span class="fussnotenlink">11</span></p><img class="responsive-img" src="/sites/swissveg.ch/files/Wasserverbrauch.png" alt="Wasserverbrauch"><img class="responsive-img" src="/sites/swissveg.ch/files/Treibhausgase_0.png" alt="Treibhausgase"><img class="responsive-img" src="/sites/swissveg.ch/files/Landverbrauch.png" alt="Landverbrauch"><p>Die Auswahl an Pflanzenmilch ist gross und die vielen Alternativen bringen unterschiedliche Nährstoffprofile mit. Sojamilch enthält sogar mehr Protein als Kuhmilch und bietet zusätzliche gesundheitliche Vorteile. Auch eine Studie von Agroscope zeigt: Pflanzliche Alternativen auf Soja-, Mandel- und Cashewbasis sind gute Quellen für Mineralstoffe und Spurenelemente.<span class="fussnotenlink">12</span> Wichtig ist dabei vor allem die Kalziumanreicherung. In der Regel enthalten konventionelle Pflanzenmilchprodukte – wie Kuhmilch – etwa 120 mg Kalzium pro 100 ml. Bio-Varianten sind oft nicht standardmässig angereichert, aber ebenfalls mit Kalziumzusatz erhältlich. <img class="responsive-img" src="/sites/swissveg.ch/files/Proteingehalt.png" alt="Proteingehalt"></p><h2>Pflanzenmilch auf dem Vormarsch</h2><p>Pflanzliche Milch erfreut sich wachsender Beliebtheit: Seit 2017 steigt die Nachfrage nach Milchersatzprodukten in der Schweiz stetig an. Der Umsatz hat sich mehr als verdoppelt, und Hafermilch ist mittlerweile die meistverkaufte Pflanzenmilch.<span class="fussnotenlink">13</span> Neben Hafermilch gibt es auch pflanzliche Varianten aus Kartoffel, Erbse, Lupine, Kokos, Cashew, Mandel, Hanf, Kichererbse, Soja oder Haselnuss. Die Auswahl kann sich sehen lassen!</p><p>Von 2003 bis 2023 ist der Pro-Kopf-Konsum von Trinkmilch von 66 kg auf knapp 45 kg gesunken – ein Rückgang von 32 Prozent.<span class="fussnotenlink">14</span> Trotzdem dominiert Kuhmilch weiterhin den Markt: Alternativen zu Milchprodukten machten 2021 im Detailhandel lediglich 4,2 Prozent des Marktanteils aus.<span class="fussnotenlink">15</span> Hinzu kommt, dass pflanzliche Alternativen oft deutlich teurer sind als ihre tierischen Pendants. Ein Grund dafür sind staatliche Subventionen für Kuhmilch, wodurch diese künstlich verbilligt wird, während pflanzliche Alternativen benachteiligt werden. Das ist weder fair noch zukunftsfähig.</p><p>Dabei ist klar: Das Potenzial für mehr pflanzliche Milch ist gross – und ihre Förderung dringend nötig. Genau deshalb braucht es den Weltpflanzenmilchtag.</p><p>&nbsp;</p></div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <ol><li><p class="sdfootnote">Bundesamt für Landwirtschaft. (2024). Absatzförderung. Agrarbericht 2024. <a href="https://www.agrarbericht.ch/de/politik/produktion-und-absatz/absatzfoerderung?highlight=absatzf%C3%B6rderung">https://www.agrarbericht.ch/de/politik/produktion-und-absatz/absatzfoerderung?highlight=absatzf%C3%B6rderung</a></p></li><li><p class="sdfootnote">Proviande. (2023).&nbsp;Studie zum Fleischkonsum zeigt: 72 % haben sehr grosses Vertrauen in Schweizer Fleisch. &nbsp;<a href="https://www.proviande.ch/de/studie-zum-fleischkonsum-zeigt-72-haben-sehr-grosses-vertrauen-in-schweizer-fleisch">https://www.proviande.ch/de/studie-zum-fleischkonsum-zeigt-72-haben-sehr-grosses-vertrauen-in-schweizer-fleisch</a></p></li><li><p class="sdfootnote">Schweizer Milch - unverzichtbar für die Landwirtschaft. (o. D.). Schweizer Bäuerinnen &amp; Bauern. <a href="http://www.schweizerbauern.ch/wissen-facts/lebensmittel/milch">www.schweizerbauern.ch/wissen-facts/lebensmittel/milch</a></p></li><li><p class="sdfootnote">Tierwohl im Stall - 42 Prozent der Milchkühe leben in einem Anbindestall. (2022). Schweizer Radio und Fernsehen (SRF).</p></li><li><p class="sdfootnote">Twine, R. (2021). Emissions from Animal Agriculture – 16.5% Is the New Minimum Figure. Sustainability, 13(11), 6276. doi.org/10.3390/su13116276</p></li><li><p class="sdfootnote">Ritchie, H. (2020, 24. Januar). You Want to Reduce the Carbon Footprint of Your Food? Focus On What You Eat, Not Whether Your Food Is Local. Our World in Data. <a href="http://www.ourworldindata.org/food-choice-vs-eating-local">www.ourworldindata.org/food-choice-vs-eating-local</a></p></li><li><p class="sdfootnote">Lebensmittellexikon. (o. D.). Virtuelles Wasser in Lebensmitteln. <a href="http://www.lebensmittellexikon.de/v0001020.php">www.lebensmittellexikon.de/v0001020.php</a></p></li><li><p class="sdfootnote">Bundesamt für Umwelt BAFU. (o. D.). Landwirtschaft als Luftschadstoffquelle. <a href="http://www.bafu.admin.ch/bafu/de/home/themen/luft/fachinformationen/luftschadstoffquellen/landwirtschaft-als-luftschadstoffquelle.html">www.bafu.admin.ch/bafu/de/home/themen/luft/fachinformationen/luftschads…</a></p></li><li><p class="sdfootnote">WWF Deutschland. (2022, 12. Mai). Ernährung und Biodiversität: Der Jaguar in der Pfanne. <a href="http://www.wwf.de/themen-projekte/landwirtschaft/ernaehrung-konsum/besseresserinnen/ernaehrung-und-biodiversitaet">www.wwf.de/themen-projekte/landwirtschaft/ernaehrung-konsum/besseresser…</a></p></li><li><p class="sdfootnote">Willett, W. C. &amp; Ludwig, D. S. (2020). Milk and Health. The New England Journal of Medicine, 382(7), 644–654. doi.org/10.1056/nejmra1903547</p></li><li><p class="sdfootnote">Lebensmittellexikon. (o. D.). Virtuelles Wasser in Lebensmitteln. <a href="http://www.lebensmittellexikon.de/v0001020.php">www.lebensmittellexikon.de/v0001020.php</a></p></li><li><p class="sdfootnote">Burton-Pimentel, K. J., &amp; Barbara Walther, B. (2023). Pflanzendrinks – eine Alternative zu Milch? Agrarforschung Schweiz 14, 214-228.</p></li><li><p class="sdfootnote">News Service Bund. (2022). Milchersatzprodukte immer beliebter. <a href="https://www.news.admin.ch/de/nsb?id=89701">https://www.news.admin.ch/de/nsb?id=89701</a></p></li><li><p class="sdfootnote">Schweizer Bauernverband. (2024). Milchstatistik der Schweiz 2023. <a href="https://www.sbv-usp.ch/de/services/agristat-statistik-der-schweizer-landwirtschaft/milchstatistik-der-schweiz-mista">https://www.sbv-usp.ch/de/services/agristat-statistik-der-schweizer-landwirtschaft/milchstatistik-der-schweiz-mista</a></p></li><li><p class="sdfootnote">News Service Bund. (2022). Milchersatzprodukte immer beliebter. <a href="https://www.news.admin.ch/de/nsb?id=89701">https://www.news.admin.ch/de/nsb?id=89701</a></p></li></ol></div></div> Wed, 20 Aug 2025 08:11:41 +0000 Christine 4157 at https://www.swissveg.ch Tiere töten traumatisiert die Tierhalter https://www.swissveg.ch/de/traumatisierte-tierhalter <span>Tiere töten traumatisiert die Tierhalter</span> <span><span lang="" about="/en/user/2566" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Renato</span></span> <span>Tue, 08/12/2025 - 11:33</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Landwirte sollen Einfühlungsvermögen mit ihren Tieren zeigen, um sie gut zu behandeln. Gleichzeitig sollen sie ihre jungen, gesunden Tiere zum Schlachter bringen, um sie dort zur Fleischgewinnung töten zu lassen. Ist dies der Grund, weshalb die Suizidrate unter Landwirten weltweit wesentlich höher ist, als in der Durchschnittsbevölkerung?</p><p>Für Grossbritannien hat man diese psychische Belastung der Landwirte mit einer Umfrage genauer untersucht.<span class="fussnotenlink">1</span><br />Über 90 % der Junglandwirte bezeichnen die psychische Gesundheit als die grösste versteckte Gefahr, der die britische Landwirtschaft heute ausgesetzt ist. Das Problem scheint also wesentlich grösser zu sein, als man bisher angenommen hat.</p><p><img src="/sites/swissveg.ch/files/bilder/Nutztiere/schweine_haenger.webp" alt="Schweineanhänger im Schlachthof" class="align-right" />Die Untersuchung aus Grossbritannien ergab alarmierende Erkenntnisse:<br />Mehr als die Hälfte (56 %) der Tierhalter fühlen sich bei ihrer Arbeit moralisch «extrem» bis «mässig» betroffen und 45 % gaben an, dass sie Gefühle des Mitgefühls gegenüber ihren Tieren unterdrücken. 35 % haben sich durch einige Aspekte ihrer Arbeit mit Tieren traumatisiert. Diese Folgen unterdrückter Gefühle sind nicht überraschend.<span class="fussnotenlink">2</span> Noch problematischer ist es dadurch, dass fast die Hälfte (48 %) angegeben haben manchmal nicht über diesen schwierigsten Teil ihrer Arbeit mit Freunden oder der Familie sprechen zu können.</p><p>Um nicht direkt mit dem Töten ihrer Tiere konfrontiert zu werden, übergeben die meisten Landwirte diese Aufgabe anderen. Eine Person beschreibt dies so: <em>«In der Vergangenheit haben wir unsere eigenen Hühner, Truthähne und Gänse gegessen. Ich habe sie selbst getötet und fühlte mich dabei immer schrecklich. Wenn ich sie selbst töten, ausnehmen und zubereiten musste, fiel es mir schwer, sie zu essen, und deshalb lasse ich die Schafe von jemand anderem schlachten.»</em></p><p>Die moralischen Bedenken, sind weltweit verbreitet und scheinen zuzunehmen. Jedoch wagt kaum jemand darüber zu sprechen. Deutlich wird dies aus diesem Statement einer betroffenen Person: </p><p class="zitat"><em>«Immer mehr Landwirte sind moralisch betroffen über das, was sie tun, indem sie sich um Tiere kümmern, die dann getötet werden. Das ist neu und weltweit, und jeder weiss es, aber man kann es als Landwirt nicht sagen, es ist Hochverrat.»</em><span class="fussnotenlink">3</span></p><p>Dreiviertel aller befragten Landwirte glauben, dass (auch) andere Landwirte mit ihrem Gewissen zu kämpfen haben, wenn es darum geht Tiere zum Schlachten zu bringen. Und rund die Hälfte glaubt, dass dieser Aspekt unterschätzt wird.</p><h3>Offen für Veränderung</h3><p>Fast Zweidrittel der Befragten (63 %) wäre offen für eine Verringerung ihres Tierbestands, und 49 % würden eine völlige Einstellung der Tierhaltung in Betracht ziehen, wenn es finanziell tragfähige Alternativen gäbe. 70 % der Landwirte würden es begrüssen, wenn die Regierung sie bei der Umstellung auf eine tierfreie Landwirtschaft finanziell unterstützen würde. Und 74 % der Landwirte würde es begrüssen, wenn die Regierung eine Umschulung der Landwirte auf eine tierfreie Landwirtschaft unterstützen würde.</p><img src="/sites/swissveg.ch/files/2025-08/Blog-Ferkel-Bild.jpg" data-entity-uuid="9c3adbe0-86ce-4c81-8c78-785133f91631" data-entity-type="file" alt="" width="500" height="375" class="align-left" /><p>Es ist somit offensichtlich, dass hauptsächlich finanzielle Probleme die Tierhalter davon abhalten von der Tierhaltung weg zu kommen. In der Schweiz werden leider weiterhin rund <a href="/de/unterstuetzung-ernaehrungssicherheit">82 % aller Landwirtschaftssubventionen</a> im Zusammenhang mit der Tierhaltung ausbezahlt. Dies erschwert eine Umstellung auf einen Betrieb ohne Tierhaltung, weil dadurch viele Subventionsansprüche wegfallen.</p><p>Vom Staat kann man auch in der Schweiz kaum Hilfe für eine Umstellung erwarten. Aber immerhin gibt es eine private Organisation, welche Beratung für eine Umstellung auf eine tierleidfreie Landwirtschaft anbietet: <a href="https://www.transfarmation.ch" target="_blank">Transfarmation</a>.</p><p>Wichtig wäre in der Schweiz auch, dass die Möglichkeit einer <a href="/de/vuturum-24">bioveganen Landwirtschaft</a> bekannter wird. Derzeit lernen angehende Landwirte in der Schweiz nicht, wie man eine Landwirtschaft ohne Fäkaliendüngung oder Kunstdünger betreibt.</p><p> </p><p> </p></div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <ol><li>Flores, C., Knowles, R., Bryant, C. et al. ‘Death by a thousand cuts’: The Role of Moral Distress and Moral Injury in Farmer Mental Ill-Health. &nbsp;Journal of Agricultural and Environmental Ethics 38, 18 (2025). <a href="https://doi.org/10.1007/s10806-025-09955-3">https://doi.org/10.1007/s10806-025-09955-3</a>&nbsp;</li><li>Emotion suppression and mortality risk over a 12-year follow-up, Journal of Psychosomatic Research, Volume 75, Issue 4, 2013, Pages 381-385, ISSN 0022-3999, <a href="https://doi.org/10.1016/j.jpsychores.2013.07.014">https://doi.org/10.1016/j.jpsychores.2013.07.014</a>&nbsp;</li><li>Bryant, C. J., &amp; van der Weele, C. (2021). The farmers’ dilemma: Meat, means, and morality (Vol. 167, p. 105605). Appetite. <a href="https://doi.org/10.1016/j.appet.2021.105605">https://doi.org/10.1016/j.appet.2021.105605</a>&nbsp;</li></ol></div></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul><li>VUTURUM 2024: <a href="/de/vuturum-24">Zukunft der Schweizer Landwirtschaft – bio-vegan oder weiter wie bisher?</a></li><li><a href="/de/node/174">Psychologische Folgen des Fleischkonsums</a></li></ul></div> Tue, 12 Aug 2025 09:33:14 +0000 Renato 4159 at https://www.swissveg.ch Tiere töten traumatisiert die Tierhalter https://www.swissveg.ch/de/traumatisierte-tierhalter <span>Tiere töten traumatisiert die Tierhalter</span> <span><span lang="" about="/en/user/2566" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Renato</span></span> <span>Tue, 08/12/2025 - 11:33</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Landwirte sollen Einfühlungsvermögen mit ihren Tieren zeigen, um sie gut zu behandeln. Gleichzeitig sollen sie ihre jungen, gesunden Tiere zum Schlachter bringen, um sie dort zur Fleischgewinnung töten zu lassen. Ist dies der Grund, weshalb die Suizidrate unter Landwirten weltweit wesentlich höher ist, als in der Durchschnittsbevölkerung?</p><p>Für Grossbritannien hat man diese psychische Belastung der Landwirte mit einer Umfrage genauer untersucht.<span class="fussnotenlink">1</span><br />Über 90 % der Junglandwirte bezeichnen die psychische Gesundheit als die grösste versteckte Gefahr, der die britische Landwirtschaft heute ausgesetzt ist. Das Problem scheint also wesentlich grösser zu sein, als man bisher angenommen hat.</p><p><img src="/sites/swissveg.ch/files/bilder/Nutztiere/schweine_haenger.webp" alt="Schweineanhänger im Schlachthof" class="align-right" />Die Untersuchung aus Grossbritannien ergab alarmierende Erkenntnisse:<br />Mehr als die Hälfte (56 %) der Tierhalter fühlen sich bei ihrer Arbeit moralisch «extrem» bis «mässig» betroffen und 45 % gaben an, dass sie Gefühle des Mitgefühls gegenüber ihren Tieren unterdrücken. 35 % haben sich durch einige Aspekte ihrer Arbeit mit Tieren traumatisiert. Diese Folgen unterdrückter Gefühle sind nicht überraschend.<span class="fussnotenlink">2</span> Noch problematischer ist es dadurch, dass fast die Hälfte (48 %) angegeben haben manchmal nicht über diesen schwierigsten Teil ihrer Arbeit mit Freunden oder der Familie sprechen zu können.</p><p>Um nicht direkt mit dem Töten ihrer Tiere konfrontiert zu werden, übergeben die meisten Landwirte diese Aufgabe anderen. Eine Person beschreibt dies so: <em>«In der Vergangenheit haben wir unsere eigenen Hühner, Truthähne und Gänse gegessen. Ich habe sie selbst getötet und fühlte mich dabei immer schrecklich. Wenn ich sie selbst töten, ausnehmen und zubereiten musste, fiel es mir schwer, sie zu essen, und deshalb lasse ich die Schafe von jemand anderem schlachten.»</em></p><p>Die moralischen Bedenken, sind weltweit verbreitet und scheinen zuzunehmen. Jedoch wagt kaum jemand darüber zu sprechen. Deutlich wird dies aus diesem Statement einer betroffenen Person: </p><p class="zitat"><em>«Immer mehr Landwirte sind moralisch betroffen über das, was sie tun, indem sie sich um Tiere kümmern, die dann getötet werden. Das ist neu und weltweit, und jeder weiss es, aber man kann es als Landwirt nicht sagen, es ist Hochverrat.»</em><span class="fussnotenlink">3</span></p><p>Dreiviertel aller befragten Landwirte glauben, dass (auch) andere Landwirte mit ihrem Gewissen zu kämpfen haben, wenn es darum geht Tiere zum Schlachten zu bringen. Und rund die Hälfte glaubt, dass dieser Aspekt unterschätzt wird.</p><h3>Offen für Veränderung</h3><p>Fast Zweidrittel der Befragten (63 %) wäre offen für eine Verringerung ihres Tierbestands, und 49 % würden eine völlige Einstellung der Tierhaltung in Betracht ziehen, wenn es finanziell tragfähige Alternativen gäbe. 70 % der Landwirte würden es begrüssen, wenn die Regierung sie bei der Umstellung auf eine tierfreie Landwirtschaft finanziell unterstützen würde. Und 74 % der Landwirte würde es begrüssen, wenn die Regierung eine Umschulung der Landwirte auf eine tierfreie Landwirtschaft unterstützen würde.</p><img src="/sites/swissveg.ch/files/2025-08/Blog-Ferkel-Bild.jpg" data-entity-uuid="9c3adbe0-86ce-4c81-8c78-785133f91631" data-entity-type="file" alt="" width="500" height="375" class="align-left" /><p>Es ist somit offensichtlich, dass hauptsächlich finanzielle Probleme die Tierhalter davon abhalten von der Tierhaltung weg zu kommen. In der Schweiz werden leider weiterhin rund <a href="/de/unterstuetzung-ernaehrungssicherheit">82 % aller Landwirtschaftssubventionen</a> im Zusammenhang mit der Tierhaltung ausbezahlt. Dies erschwert eine Umstellung auf einen Betrieb ohne Tierhaltung, weil dadurch viele Subventionsansprüche wegfallen.</p><p>Vom Staat kann man auch in der Schweiz kaum Hilfe für eine Umstellung erwarten. Aber immerhin gibt es eine private Organisation, welche Beratung für eine Umstellung auf eine tierleidfreie Landwirtschaft anbietet: <a href="https://www.transfarmation.ch" target="_blank">Transfarmation</a>.</p><p>Wichtig wäre in der Schweiz auch, dass die Möglichkeit einer <a href="/de/vuturum-24">bioveganen Landwirtschaft</a> bekannter wird. Derzeit lernen angehende Landwirte in der Schweiz nicht, wie man eine Landwirtschaft ohne Fäkaliendüngung oder Kunstdünger betreibt.</p><p> </p><p> </p></div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <ol><li>Flores, C., Knowles, R., Bryant, C. et al. ‘Death by a thousand cuts’: The Role of Moral Distress and Moral Injury in Farmer Mental Ill-Health. &nbsp;Journal of Agricultural and Environmental Ethics 38, 18 (2025). <a href="https://doi.org/10.1007/s10806-025-09955-3">https://doi.org/10.1007/s10806-025-09955-3</a>&nbsp;</li><li>Emotion suppression and mortality risk over a 12-year follow-up, Journal of Psychosomatic Research, Volume 75, Issue 4, 2013, Pages 381-385, ISSN 0022-3999, <a href="https://doi.org/10.1016/j.jpsychores.2013.07.014">https://doi.org/10.1016/j.jpsychores.2013.07.014</a>&nbsp;</li><li>Bryant, C. J., &amp; van der Weele, C. (2021). The farmers’ dilemma: Meat, means, and morality (Vol. 167, p. 105605). Appetite. <a href="https://doi.org/10.1016/j.appet.2021.105605">https://doi.org/10.1016/j.appet.2021.105605</a>&nbsp;</li></ol></div></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul><li>VUTURUM 2024: <a href="/de/vuturum-24">Zukunft der Schweizer Landwirtschaft – bio-vegan oder weiter wie bisher?</a></li><li><a href="/de/node/174">Psychologische Folgen des Fleischkonsums</a></li></ul></div> Tue, 12 Aug 2025 09:33:14 +0000 Renato 4159 at https://www.swissveg.ch Welt-Tofu-Tag: Spannendes über den proteinreichen Alleskönner https://www.swissveg.ch/de/tofu <span>Welt-Tofu-Tag: Spannendes über den proteinreichen Alleskönner</span> <span><span lang="" about="/en/user/3027" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Sarah</span></span> <span>Sat, 07/26/2025 - 08:41</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Ob pikante Spiesse, knusprige Nuggets oder süsses Mousse au Chocolat: Tofu ist ein proteinreicher Alleskönner. Anlässlich des Welt-Tofu-Tages nehmen wir das Sojaprodukt genauer unter die Lupe und vergleichen es mit tierischen Proteinquellen. Welche hat mehr Protein und welche ist nachhaltiger?</p><p>Trotz seiner unglaublichen Vielseitigkeit und seinen zahlreichen Vorteilen wird Tofu nicht von allen Menschen gleichermassen geschätzt. Ganz im Gegenteil: Dem Bohnenquark wird nachgesagt, dass er fad schmecke und eine schlechte Proteinqualität habe. Zudem steht er auch immer wieder in der Kritik, weil er aus Sojabohnen hergestellt wird, bei denen viele Menschen nach wie vor glauben, dass dafür Regenwald abgeholzt wird. </p><h4>Fleisch vs. Tofu: Wie sieht es mit der Umweltbelastung aus?</h4><p>Die meisten Menschen sind sich nicht bewusst, dass sie indirekt sehr viel Soja konsumieren, selbst wenn sie noch nie in ihrem Leben Tofu gegessen haben. Denn rund drei Viertel der weltweiten Sojaernte dient als Mastfutter für Rinder, Geflügel und Schweine. So werden beispielsweise <strong>für die Produktion von einem Kilogramm Rindfleisch rund fünf bis 20 Kilogramm Futtermittel benötigt.</strong><span class="fussnotenlink"><strong>1  </strong></span>Dabei handelt es sich nicht wie irrtümlich angenommen ausschliesslich um Gras, sondern auch um Getreide und Soja. Dazu kommt, dass die Fleischproduktion extrem energieintensiv ist: Die Produktion von einem Kilogramm <strong>Rindfleisch stösst 12 bis 13 Kilo CO<sub>2</sub>-Äqivalente</strong> aus.<span class="fussnotenlink">1<strong>  </strong></span>Im Vergleich dazu emittiert die Herstellung von einem Kilogramm <strong>Tofu nur knapp ein Kilo CO<sub>2</sub>-Äqivalent.</strong><em><span class="fussnotenlink"><strong>2</strong></span></em>  In Ermangelung von spezifischen Daten für Tofu werden für folgende Vergleiche die Zahlen von Soja verwendet: <strong>Die Belastung des Grundwassers und  Bodens </strong>ist bei einer Ernährung, die anstelle von Fleisch auf Sojaprodukte wie Tofu setzt, <strong>um das Siebenfache geringer</strong>, da weniger Schwefeldioxid, Stickstoffoxide und Ammoniak emittiert werden.<span class="fussnotenlink">  </span>Auch was den Landverbrauch betrifft, schneidet die pflanzliche Variante besser ab: Die Produktion einer sojabasierten Mahlzeit à 100 Gramm benötigt einen Drittel weniger Fläche als jene der gleichen Menge Pouletfleisch. <span class="fussnotenlink">3 </span></p><img src="/sites/swissveg.ch/files/2025-07/Grafik_Tofu_Blog.png" data-entity-uuid="672ec7c6-119e-4171-a311-074b71205ea5" data-entity-type="file" alt="" width="2126" height="709" /><h4 class="einleitung">Proteinqualität im Vergleich</h4><p>Auch Punkto Nährwerte muss sich Tofu nicht verstecken: Er enthält durchschnittlich rund 15 Gramm Protein pro 100 Gramm bei rund 150 Kalorien. Damit ist er <strong>eine kalorien- und fettarme Proteinquelle</strong>. Ein häufig vorgebrachter Kritikpunkt an pflanzlichem Protein ist die vermeintlich unvollständige Aminosäurezusammensetzung. Hierbei ist jedoch klarzustellen: Soja gehört zu den wenigen pflanzlichen Lebensmitteln mit einem vollständigen Aminosäureprofil – es enthält alle essenziellen Aminosäuren in ausreichender Menge. <strong>Damit ist Tofu eine hochwertige Proteinquelle, vergleichbar mit tierischem Protein.</strong><span class="fussnotenlink">4</span> In einer Meta-Analyse kamen Forschende zudem zum Schluss, dass Sojaprotein, auch was den Muskel- und Kraftaufbau betrifft, mit tierischem Protein mithalten kann.<span class="fussnotenlink">5 </span></p><p>Daneben punktet Tofu mit einer Reihe weiterer Vorteile: </p><ul><li><strong>Niedriger Gehalt an gesättigten Fettsäuren</strong>: Tofu enthält im Vergleich zu vielen tierischen Produkten nicht nur weniger ungesunde Fette, sondern auch mehr gesunde (ungesättigte) Fettsäuren, was sich positiv auf die Herzgesundheit auswirken kann.</li><li><strong>Reich an Isoflavonen</strong>: Die enthaltenen Isoflavone besitzen antioxidative Wirkungen, die Zellschäden durch freie Radikale reduzieren können und somit potenziell vor chronischen Krankheiten schützen. </li><li><strong>Mineralstoffquelle</strong>: Tofu liefert Mineralstoffe wie Kalzium, Magnesium und Eisen, die für Knochenstoffwechsel, Muskel- und Nervenfunktion sowie den Sauerstofftransport im Blut wichtig sind. Wenn im Herstellungsprozess Kalziumsulfat als Gerinnungsmittel verwendet wird, enthält der Tofu sogar noch mehr des wichtigen Minerals. </li></ul><h4>Schweizer Bio-Soja boomt</h4><p>Die Angst, Tofu zu kaufen, der aus abgeholzten Amazonas-Gebieten stammt, ist in der Schweiz und generell in Europa unbegründet: Hierzulande erhältliches Speisesoja, also auch Tofu, stammt aus der Schweiz oder dem nahen Ausland, wie etwa Italien, Österreich oder Frankreich. Produkte, die Soja aus Übersee enthalten, sind kaum zu finden. In der Schweiz werden jährlich rund 4000 Tonnen Soja produziert. Die Hälfte davon wird jedoch als Futtermittel für sogenannte Nutztiere verwendet.<span class="fussnotenlink">6</span> Die Schweizerische Forschungsanstalt Agroscope hat die Wichtigkeit der Sojabohne schon vor über 40 Jahren erkannt und forscht an der Züchtung von Sorten, die an das hiesige Klima angepasst sind, aber auch an solchen, die sich aufgrund ihres Geschmackes besonders gut für die Tofuproduktion eignen. Mehr zu Schweizer Tofu kann <a href="https://www.swissveg.ch/de/soja" target="_blank">hier </a>nachgelesen werden. </p><h4 class="einleitung">Fazit</h4><p>Punkto Gesundheit und Nachhaltigkeit ist Tofu tierischem Protein überlegen. Wenn jetzt bloss nicht sein fader Geschmack wäre, denkt sich wohl die eine oder andere. Tatsächlich ist das eines der häufigsten Vorurteile: Viele Menschen verbinden Tofu vor allem mit einem langweiligen, geschmacklosen Lebensmittel. Doch das stimmt nicht: <strong>Der Geschmack von Tofu ist sehr neutral, was ein Vorteil ist, da er sich dadurch vielseitig würzen und an jede Küche anpassen lässt. </strong>Durch die richtige Zubereitung – etwa Anbraten, Grillieren oder Frittieren – erhält Tofu eine knusprige Textur und kann in verschiedenen Gerichten überzeugen.<strong> </strong>Mit den richtigen Gewürzen, Marinaden und Zubereitungsmethoden lässt sich Tofu wunderbar schmackhaft und abwechslungsreich gestalten.<strong> Pro-Tipp: Wird der Tofu vor Verwendung eingefroren nimmt er anschliessend die Marinade besser auf.</strong></p><p>Auf unserer<a href="https://www.swissveg.ch/de/recipe/search?language=de" target="_blank"> Rezeptseite </a>sind zahlreiche kreative und schmackhafte Tofurezepte zu finden. Ob cremiges Curry, gebratene Tofusticks oder süsser Cheesecake – mit dem Stichwort «Tofu» findet sich Inspirationen für jeden Geschmack.</p></div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <p>1 Fleisch und Milchprodukte | WWF Schweiz. (o.&nbsp;D.). WWF Schweiz. <a href="https://www.wwf.ch/de/unsere-ziele/fleisch-und-milchprodukte">https://www.wwf.ch/de/unsere-ziele/fleisch-und-milchprodukte</a></p><p>2 Mejia, A., Harwatt, H., Jaceldo-Siegl, K., Sranacharoenpong, K., Soret, S. &amp; Sabaté, J. (2017b). Greenhouse Gas Emissions Generated by Tofu Production: A Case Study. Journal Of Hunger &amp; Environmental Nutrition, 13(1), 131–142. <a href="https://doi.org/10.1080/19320248.2017.1315323">https://doi.org/10.1080/19320248.2017.1315323</a></p><p>3 Jetzke, T., Richter, S., Institut für Innovation und Technik [iit] in der VDI/VDE Innovation + Technik GmbH, Keppner, B., Domröse, L., adelphi research gGmbH, Wunder, S., Ecologic Institut gGmbH &amp; Futurium gGmbH. (2019b). Die Zukunft im Blick: Fleisch der Zukunft. In S. Veenhoff &amp; Fachgebiet I 1.1: Grundsatzfragen, Nachhaltigkeitsstrategien und -szenarien, Ressourcenschonung (Hrsg.), Trendbericht Zur Abschätzung der Umweltwirkungen von Pflanzlichen Fleischersatzprodukten, Essbaren Insekten und In-vitro-Fleisch. <a href=" https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/1410/publikationen/2020-06-25_trendanalyse_fleisch-der-zukunft_web_bf.pdf" target="_blank">https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/1410/publikationen/2020-06-25_trendanalyse_fleisch-der-zukunft_web_bf.pdf</a></p><p>4 Rutherfurd, S. M., Fanning, A. C., Miller, B. J. &amp; Moughan, P. J. (2014). Protein Digestibility-Corrected Amino Acid Scores and Digestible Indispensable Amino Acid Scores Differentially Describe Protein Quality in Growing Male Rats. Journal Of Nutrition, 145(2), 372–379. <a href="https://doi.org/10.3945/jn.114.195438">https://doi.org/10.3945/jn.114.195438</a></p><p>5 Messina, M., Lynch, H., Dickinson, J. M. &amp; Reed, K. E. (2018). No Difference Between the Effects of Supplementing With Soy Protein Versus Animal Protein on Gains in Muscle Mass and Strength in Response to Resistance Exercise. International Journal Of Sport Nutrition And Exercise Metabolism, 28(6), 674–685. <a href="https://doi.org/10.1123/ijsnem.2018-0071">https://doi.org/10.1123/ijsnem.2018-0071</a></p><p>6 Über Soja - soja netzwerk schweiz. (o.&nbsp;D.). Soja Netzwerk Schweiz. <a href="https://www.sojanetzwerk.ch/ueber-soja/">https://www.sojanetzwerk.ch/ueber-soja/</a></p></div></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/soja" target="_blank">Alles zum weltweiten Sojaanbau&nbsp;</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/vegane-proteine" target="_blank">Vegane Proteine</a></li><li><a href="https://www.agroscope.admin.ch/agroscope/de/home/themen/pflanzenbau/ackerbau/kulturarten/soja/qualitative-verbesserung.html" target="_blank">Agroscope: Soja&nbsp;</a></li></ul></div> Sat, 26 Jul 2025 06:41:13 +0000 Sarah 4151 at https://www.swissveg.ch