Christine's blog https://www.swissveg.ch/en en Weltpflanzenmilchtag: Zeit, die Milch neu zu denken https://www.swissveg.ch/de/weltpflanzenmilchtag-2025 <span>Weltpflanzenmilchtag: Zeit, die Milch neu zu denken</span> <span><span lang="" about="/en/user/2398" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Christine</span></span> <span>Wed, 08/20/2025 - 10:11</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Am Freitag, 22. August, ist Weltpflanzenmilchtag. Dieser ruft zum Umdenken auf, denn trotz rückläufigem Konsum wird Kuhmilch in der Schweiz weiterhin stark subventioniert. Warum es einen Milchkonsum braucht, der zukunftsfähig ist.</p><h2>Das Milchmärchen</h2><p>Für viele gehören Milch und Kühe zur Schweiz, wie ihre Berge und Seen. Doch dieses Image ist kein Zufall: Seit Jahrzehnten steckt die Milchindustrie jedes Jahr mehrere Millionen in irreführende Werbung mit glücklichen Kühen auf saftig grünen Wiesen – mitfinanziert durch unsere Steuergelder.<span class="fussnotenlink">1</span></p><p>Diese Werbeanstrengungen zeigen ihre Wirkung: Vielen Konsument:innen ist nicht bewusst, woher ihre Milch eigentlich stammt. Eine von Proviande durchgeführte Umfrage zeigt, dass nicht einmal die Hälfte der Befragten wusste, dass eine Kuh ein Kalb gebären muss, um Milch zu geben.<span class="fussnotenlink">2</span> Entsprechend ist davon auszugehen, dass die meisten Menschen nicht realisieren, welche enormen Strapazen die Kuh für die Milch erleiden muss, die letztlich nicht ihr Kalb, sondern wir Menschen konsumieren.</p><h2>Das verborgene Leid der Kühe</h2><p>Milchkühe werden jährlich künstlich besamt, damit sie ein Kalb gebären und Milch produzieren. Mutter und Kalb werden meist schon wenige Stunden nach der Geburt getrennt, um eine zu enge Bindung zu verhindern. Nach der Trennung ruft die Kuh oft tagelang nach ihrem Kalb. Die männlichen Kälber werden aus wirtschaftlichen Gründen getötet.</p><p>Aufgrund der Hochleistungszucht und der Anforderung, konstant viel Milch zu geben, leben Milchkühe in der Schweiz heute nur noch fünf bis sechs Jahre, obwohl ihre natürliche Lebenserwartung 20 bis 25 Jahre beträgt. Eine sogenannte Hochleistungskuh produziert rund 7000 Liter Milch pro Jahr.<span class="fussnotenlink">3</span> Diese extrem hohe, angezüchtete Milchleistung führt häufig zu schweren Euterentzündungen, weshalb der Antibiotikaeinsatz in der Milchproduktion zum Standard gehört. Ausserdem leben über 40 Prozent der Milchkühe in der Schweiz in Anbindehaltung, was bedeutet, dass sie sich kaum bewegen können.<span class="fussnotenlink">4</span></p><h2>Warum Kuhmilch ein Klimakiller ist – und nicht automatisch starke Knochen macht</h2><p>Die Herstellung von Kuhmilch ist extrem ressourcenintensiv. Sie verursacht grosse Mengen an Treibhausgasen und trägt somit erheblich zum Klimawandel bei. <span class="fussnotenlink">5</span> Zudem benötigt die Milchproduktion viel Wasser und Land und belastet Böden, Luft und Gewässer durch Nährstoffüberschüsse. <span class="fussnotenlink">6, 7, 8</span> Zudem gefährdet die Milchwirtschaft die Artenvielfalt, wie eine Studie des WWF zeigt. <span class="fussnotenlink">9</span></p><p>Doch nicht nur für die Umwelt ist Kuhmilch problematisch – auch die gesundheitlichen Vorteile sind umstritten. Der weit verbreitete Glaubenssatz „Milch ist gesund und stärkt die Knochen“ trifft so nicht zu. Osteoporose (Knochenschwund) tritt gerade in Ländern mit hohem Milchkonsum besonders häufig auf. <span class="fussnotenlink">10</span></p><h2>Die gute Nachricht: Es geht auch anders!</h2><p><style> .responsive-img { width: 100%; max-width: 50%; height: auto; display: block; margin: 1.5em auto; } @media (max-width: 768px) { .responsive-img { max-width: 100%; } } .fussnotenlink { vertical-align: super; font-size: 0.8em; } </style></p><p>All diese Fakten klingen zunächst ernüchternd – doch es gibt eine einfache Lösung: pflanzliche Milchalternativen! Für Hafer-, Soja-, Mandelmilch und Co. muss kein Tier leiden. Sie sind deutlich besser für die Umwelt und können sogar zu starken Knochen beitragen.</p><p>Die Zahlen sprechen für sich: Die Produktion pflanzlicher Milchalternativen verursacht deutlich weniger Treibhausgase und verbraucht weniger Wasser und Land als Kuhmilch. Zwar wird Mandelmilch oft wegen ihres Wasserverbrauchs kritisiert, mit rund 271 Litern Wasser pro Liter liegt sie jedoch immer noch weit unter dem Wert für Kuhmilch, für die etwa 628 Liter pro Liter benötigt werden.<span class="fussnotenlink">11</span></p><img class="responsive-img" src="/sites/swissveg.ch/files/Wasserverbrauch.png" alt="Wasserverbrauch"><img class="responsive-img" src="/sites/swissveg.ch/files/Treibhausgase_0.png" alt="Treibhausgase"><img class="responsive-img" src="/sites/swissveg.ch/files/Landverbrauch.png" alt="Landverbrauch"><p>Die Auswahl an Pflanzenmilch ist gross und die vielen Alternativen bringen unterschiedliche Nährstoffprofile mit. Sojamilch enthält sogar mehr Protein als Kuhmilch und bietet zusätzliche gesundheitliche Vorteile. Auch eine Studie von Agroscope zeigt: Pflanzliche Alternativen auf Soja-, Mandel- und Cashewbasis sind gute Quellen für Mineralstoffe und Spurenelemente.<span class="fussnotenlink">12</span> Wichtig ist dabei vor allem die Kalziumanreicherung. In der Regel enthalten konventionelle Pflanzenmilchprodukte – wie Kuhmilch – etwa 120 mg Kalzium pro 100 ml. Bio-Varianten sind oft nicht standardmässig angereichert, aber ebenfalls mit Kalziumzusatz erhältlich. <img class="responsive-img" src="/sites/swissveg.ch/files/Proteingehalt.png" alt="Proteingehalt"></p><h2>Pflanzenmilch auf dem Vormarsch</h2><p>Pflanzliche Milch erfreut sich wachsender Beliebtheit: Seit 2017 steigt die Nachfrage nach Milchersatzprodukten in der Schweiz stetig an. Der Umsatz hat sich mehr als verdoppelt, und Hafermilch ist mittlerweile die meistverkaufte Pflanzenmilch.<span class="fussnotenlink">13</span> Neben Hafermilch gibt es auch pflanzliche Varianten aus Kartoffel, Erbse, Lupine, Kokos, Cashew, Mandel, Hanf, Kichererbse, Soja oder Haselnuss. Die Auswahl kann sich sehen lassen!</p><p>Von 2003 bis 2023 ist der Pro-Kopf-Konsum von Trinkmilch von 66 kg auf knapp 45 kg gesunken – ein Rückgang von 32 Prozent.<span class="fussnotenlink">14</span> Trotzdem dominiert Kuhmilch weiterhin den Markt: Alternativen zu Milchprodukten machten 2021 im Detailhandel lediglich 4,2 Prozent des Marktanteils aus.<span class="fussnotenlink">15</span> Hinzu kommt, dass pflanzliche Alternativen oft deutlich teurer sind als ihre tierischen Pendants. Ein Grund dafür sind staatliche Subventionen für Kuhmilch, wodurch diese künstlich verbilligt wird, während pflanzliche Alternativen benachteiligt werden. Das ist weder fair noch zukunftsfähig.</p><p>Dabei ist klar: Das Potenzial für mehr pflanzliche Milch ist gross – und ihre Förderung dringend nötig. Genau deshalb braucht es den Weltpflanzenmilchtag.</p><p>&nbsp;</p></div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <ol><li><p class="sdfootnote">Bundesamt für Landwirtschaft. (2024). Absatzförderung. Agrarbericht 2024. <a href="https://www.agrarbericht.ch/de/politik/produktion-und-absatz/absatzfoerderung?highlight=absatzf%C3%B6rderung">https://www.agrarbericht.ch/de/politik/produktion-und-absatz/absatzfoerderung?highlight=absatzf%C3%B6rderung</a></p></li><li><p class="sdfootnote">Proviande. (2023).&nbsp;Studie zum Fleischkonsum zeigt: 72 % haben sehr grosses Vertrauen in Schweizer Fleisch. &nbsp;<a href="https://www.proviande.ch/de/studie-zum-fleischkonsum-zeigt-72-haben-sehr-grosses-vertrauen-in-schweizer-fleisch">https://www.proviande.ch/de/studie-zum-fleischkonsum-zeigt-72-haben-sehr-grosses-vertrauen-in-schweizer-fleisch</a></p></li><li><p class="sdfootnote">Schweizer Milch - unverzichtbar für die Landwirtschaft. (o. D.). Schweizer Bäuerinnen &amp; Bauern. <a href="http://www.schweizerbauern.ch/wissen-facts/lebensmittel/milch">www.schweizerbauern.ch/wissen-facts/lebensmittel/milch</a></p></li><li><p class="sdfootnote">Tierwohl im Stall - 42 Prozent der Milchkühe leben in einem Anbindestall. (2022). Schweizer Radio und Fernsehen (SRF).</p></li><li><p class="sdfootnote">Twine, R. (2021). Emissions from Animal Agriculture – 16.5% Is the New Minimum Figure. Sustainability, 13(11), 6276. doi.org/10.3390/su13116276</p></li><li><p class="sdfootnote">Ritchie, H. (2020, 24. Januar). You Want to Reduce the Carbon Footprint of Your Food? Focus On What You Eat, Not Whether Your Food Is Local. Our World in Data. <a href="http://www.ourworldindata.org/food-choice-vs-eating-local">www.ourworldindata.org/food-choice-vs-eating-local</a></p></li><li><p class="sdfootnote">Lebensmittellexikon. (o. D.). Virtuelles Wasser in Lebensmitteln. <a href="http://www.lebensmittellexikon.de/v0001020.php">www.lebensmittellexikon.de/v0001020.php</a></p></li><li><p class="sdfootnote">Bundesamt für Umwelt BAFU. (o. D.). Landwirtschaft als Luftschadstoffquelle. <a href="http://www.bafu.admin.ch/bafu/de/home/themen/luft/fachinformationen/luftschadstoffquellen/landwirtschaft-als-luftschadstoffquelle.html">www.bafu.admin.ch/bafu/de/home/themen/luft/fachinformationen/luftschads…</a></p></li><li><p class="sdfootnote">WWF Deutschland. (2022, 12. Mai). Ernährung und Biodiversität: Der Jaguar in der Pfanne. <a href="http://www.wwf.de/themen-projekte/landwirtschaft/ernaehrung-konsum/besseresserinnen/ernaehrung-und-biodiversitaet">www.wwf.de/themen-projekte/landwirtschaft/ernaehrung-konsum/besseresser…</a></p></li><li><p class="sdfootnote">Willett, W. C. &amp; Ludwig, D. S. (2020). Milk and Health. The New England Journal of Medicine, 382(7), 644–654. doi.org/10.1056/nejmra1903547</p></li><li><p class="sdfootnote">Lebensmittellexikon. (o. D.). Virtuelles Wasser in Lebensmitteln. <a href="http://www.lebensmittellexikon.de/v0001020.php">www.lebensmittellexikon.de/v0001020.php</a></p></li><li><p class="sdfootnote">Burton-Pimentel, K. J., &amp; Barbara Walther, B. (2023). Pflanzendrinks – eine Alternative zu Milch? Agrarforschung Schweiz 14, 214-228.</p></li><li><p class="sdfootnote">News Service Bund. (2022). Milchersatzprodukte immer beliebter. <a href="https://www.news.admin.ch/de/nsb?id=89701">https://www.news.admin.ch/de/nsb?id=89701</a></p></li><li><p class="sdfootnote">Schweizer Bauernverband. (2024). Milchstatistik der Schweiz 2023. <a href="https://www.sbv-usp.ch/de/services/agristat-statistik-der-schweizer-landwirtschaft/milchstatistik-der-schweiz-mista">https://www.sbv-usp.ch/de/services/agristat-statistik-der-schweizer-landwirtschaft/milchstatistik-der-schweiz-mista</a></p></li><li><p class="sdfootnote">News Service Bund. (2022). Milchersatzprodukte immer beliebter. <a href="https://www.news.admin.ch/de/nsb?id=89701">https://www.news.admin.ch/de/nsb?id=89701</a></p></li></ol></div></div> Wed, 20 Aug 2025 08:11:41 +0000 Christine 4157 at https://www.swissveg.ch Pflanzliche Lebensmittel sind die bessere Wahl https://www.swissveg.ch/de/pflanzliche-lebensmittel-bessere-wahl <span>Pflanzliche Lebensmittel sind die bessere Wahl</span> <span><span lang="" about="/en/user/2398" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Christine</span></span> <span>Thu, 07/17/2025 - 09:43</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Pflanzliche Fleisch- und Milchalternativen haben keinen guten Ruf. Zu Unrecht, wie eine neue Studie zeigt: Die pflanzlichen Produkte schnitten aus gesundheitlicher und ökologischer Sicht besser ab als die tierischen Originalprodukte.</p><h2 data-start="390" data-end="1537">Vegane Alternativen sind immer beliebter – und stehen zunehmend in der Kritik</h2><p data-start="390" data-end="1537">Der Markt für vegane Lebensmittel wächst in der Schweiz stetig. Insbesondere Fleisch- und Milchalternativen werden immer beliebter. Der von Coop im Januar 2025 veröffentlichte Plant Based Food Report zeigt, dass Milchalternativen, insbesondere Hafermilch, den grössten Anteil am Markt für vegane Alternativen ausmachen, Fleischalternativen landen auf dem zweiten Platz.¹ 57 Prozent der Schweizer Bevölkerung haben bereits vegane Alternativen probiert und 30 Prozent konsumieren diese regelmässig. Trotz dieser positiven Marktentwicklungen tauchen immer wieder negative Schlagzeilen auf wie z. B. folgende: «Essen aus dem Chemiebaukasten: So ungesund ist veganer Fleischersatz.» oder «Viele vegane Fertigprodukte sind stark verarbeitet.» Doch wie viel Wahrheit steckt in diesen Behauptungen? Wenig, wie eine neue Studie zeigt. Sie verglich eine breite Palette von Fleisch- und Milchalternativen mit tierischen Produkten. Das Ergebnis: Pflanzliche Alternativen schnitten sowohl beim Nährstoffgehalt als auch in gesundheitlicher und ökologischer Hinsicht besser ab.²</p><h2 data-start="1539" data-end="2488">Hülsenfrüchte sind der klare Sieger</h2><p data-start="1539" data-end="2488">Unverarbeitete pflanzliche Lebensmittel wie Erbsen und (Soja-)Bohnen erzielten in der Studie die besten Ergebnisse – sie boten das beste Nährstoffprofil, hatten die positivsten Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt und waren zudem am kostengünstigsten. Im Vergleich dazu schnitten verarbeitete pflanzliche Produkte wie Veggie-Burger, traditionelle Fleischalternativen wie Tofu sowie Milchalternativen hinsichtlich der Klimawirkung und der Kosten weniger gut ab. Dennoch boten sie erhebliche Vorteile hinsichtlich Nährstoffprofil, Gesundheit und Umwelt im Vergleich zu tierischen Produkten. Die gesundheitlichen Auswirkungen pflanzlicher Lebensmittel könnten in der Studie sogar unterschätzt worden sein, da nur einzelne Nährstoffe betrachtet wurden. Wichtige Bestandteile wie sekundäre Pflanzenstoffe, welche die Gesundheit und das Krankheitsrisiko positiv beeinflussen können, wurden nicht berücksichtigt.</p><h2 data-start="2490" data-end="3366">Pflanzenbasierte Ernährung senkt das Sterberisiko</h2><p data-start="2490" data-end="3366">Die Studie berechnete die Auswirkungen, wenn tierische Produkte durch pflanzliche Alternativen ersetzt werden. Dies führte zu einer Reduktion gesättigter Fette und einer erhöhten Zufuhr von Nahrungsfasern sowie Kalium – allerdings auch zu einer geringeren Zufuhr von Zink, Vitamin A und Vitamin B12. Laut den Forschenden könnte die vermehrte Zufuhr von Nahrungsfasern, gesunden Fetten und Kalium sowie die geringere Zufuhr von Cholesterin und Häm-Eisen die Sterblichkeit in westlichen Industrieländern deutlich senken. Durch den Ersatz tierischer Lebensmittel könnte die Sterblichkeit um knapp sechs Prozent reduziert werden. Erbsen, Tempeh und Bohnen zeigten den grössten Effekt, aber auch Alternativen wie Veggie-Burger, Tofu sowie Mandel-, Soja- und Hafermilch führten zu einer deutlichen Reduktion des Sterberisikos.</p><h2 data-start="3368" data-end="4039">Grosses Potenzial für kultiviertes Fleisch</h2><p data-start="3368" data-end="4039">Die Studie untersuchte auch kultiviertes Fleisch und verglich es mit herkömmlichem Rindfleisch und pflanzlichen Alternativen. Bezogen auf die Gesundheit zeigte kultiviertes Rindfleisch ähnliche Nährwerte und Auswirkungen auf die Sterblichkeit wie das tierische Pendant. Pflanzliche Alternativen schnitten in diesen Bereichen klar besser ab – bezüglich der Umweltauswirkungen war kultiviertes Rindfleisch jedoch mit pflanzlichen Produkten vergleichbar. Laut den Forschenden stellen die hohen Kosten derzeit die grösste Hürde dar: Je nach Technologie könnten diese bis zu 40000-mal höher sein als die Kosten für Rindfleisch.</p><h2 data-start="4041" data-end="4864">Politik als wichtiger Hebel</h2><p data-start="4041" data-end="4864">Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass pflanzliche Alternativen trotz ihres teils höheren Verarbeitungsgrads klare gesundheitliche Vorteile bieten, eine ausgewogene Nährstoffzusammensetzung aufweisen und die Umwelt deutlich weniger belasten als tierische Produkte. Unverarbeitete pflanzliche Lebensmittel wie Hülsenfrüchte schneiden insgesamt am besten ab: Sie sind nicht nur nährstoffreich, sondern auch wesentlich günstiger als sowohl Alternativ- als auch tierische Produkte. Die höheren Kosten pflanzlicher Alternativen könnten eine Hürde für deren Konsum darstellen. Hier ist auch die Politik gefragt, etwa durch den Abbau von Subventionen für tierische Produkte und die Förderung pflanzlicher Alternativen, um nachhaltige und gesundheitlich vorteilhafte Entscheidungen zu erleichtern.</p></div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <ol><li>Coop. (2025). Plant Based Food Report: Studie zum veganen Genuss in der Schweiz. <a href="https://www.coop.ch/de/marken-inspiration/ernaehrung/vegetarisch-vegan/vegane-ernaehrung/report.html" target="_blank" title="Plant Based Food Report">www.coop.ch/de/marken-inspiration/ernaehrung/vegetarisch-vegan/vegane-ernaehrung/report.html</a></li><li>Springmann, M. (2024). A multicriteria analysis of meat and milk alternatives from nutritional, health, environmental, and cost perspectives. Proceedings Of The National Academy Of Sciences, 121(50). <a href="https://doi.org/10.1073/pnas.2319010121">https://doi.org/10.1073/pnas.2319010121</a></li></ol></div></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/leitfaden-verarbeitete-lebensmittel">Fleischalternativen: gesünder als angenommen</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/vegane-lebensmittel">Vegane Lebensmittel – gesund oder nicht?</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/vegane-proteine">Vegane Proteine in der Ernährung</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/vegane-ernaehrung">Vegane Ernährung: Grundlagen</a></li></ul></div> Thu, 17 Jul 2025 07:43:01 +0000 Christine 4152 at https://www.swissveg.ch Bioaktives Vitamin B12 aus Spirulina https://www.swissveg.ch/de/bioaktives-vitamin-b12-spirulina <span>Bioaktives Vitamin B12 aus Spirulina</span> <span><span lang="" about="/en/user/2398" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Christine</span></span> <span>Thu, 06/05/2025 - 10:55</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Vitamin B<sub>12</sub> ist lebenswichtig. Nicht nur bei einer veganen Ernährung können Mängel auftreten, sondern auch bei einer omnivoren Ernährung. Dies unterstreicht die Wichtigkeit für zuverlässige Vitamin-B12-Quellen. Die neuste Forschung zeigt, dass speziell gezüchtete Spirulina diesbezüglich grosses Potenzial bieten. </p><h2>Woher kommt Vitamin B<sub>12</sub>?</h2><p>Vitamin B<sub>12</sub> wird von Mikroorganismen, hauptsächlich von Bakterien produziert. Da solche Bakterien auch in (unbelasteten) Böden vorkommen, erhielten in früheren Zeiten Pflanzen nennenswerte Mengen an Vitamin B<sub>12</sub> – heute ist dies aber nicht mehr der Fall. In Fleisch, Milch und Eiern kommt Vitamin B<sub>12</sub> vor, weil es über Mikroorganismen im Dickdarm der Tiere gebildet oder über die Nahrung aufgenommen wird. Das Vitamin wird dabei oftmals direkt ins Futter gemischt. Heute geht man davon aus, dass durch eine rein pflanzliche Ernährungsweise in westlichen Industriestaaten kaum Vitamin B<sub>12</sub> aufgenommen wird. Doch auch eine omnivore Ernährung schützt nicht vor einem Vitamin-B<sub>12</sub>-Mangel. </p><h2>Verbreiteter Mangel</h2><p>In der Schweiz weisen insbesondere Frauen in der deutschen Sprachregion eine zu niedrige Vitamin-B<sub>12</sub>-Zufuhr auf.<span class="fussnotenlink">1</span> Der Vitamin-B<sub>12</sub>-Mangel stellt zudem ein weltweites Problem dar: Beispielweise sind in Lateinamerika 40 Prozent der Bevölkerung davon betroffen, in Kenia 70 Prozent der Schulkinder und in Indien 80 Prozent der Kleinkinder im Vorschulalter.<span class="fussnotenlink">2</span> Neben der Annahme, dass nur bei vegan lebenden Personen ein Vitamin-B<sub>12</sub>-Mangel vorliegen kann, ranken sich weitere Mythen um das Vitamin. So wird etwa behauptet, dass bestimmte pflanzliche Lebensmittel wie Bier und Algen Vitamin B<sub>12</sub> enthalten. Meist handelt es sich jedoch um inaktive Vitamin-B<sub>12</sub>-Analoga, die der Körper nicht verwerten kann und die Aufnahme von aktivem Vitamin B<sub>12</sub> sogar behindern. Zwar enthalten vereinzelte pflanzliche Lebensmittel wie bestimmte Algen tatsächlich geringe Mengen an aktivem Vitamin B<sub>12</sub>, doch diese reichen bei weitem nicht aus, um den Bedarf zu decken.<span class="fussnotenlink">3</span></p><h2>Innovative Spirulina-Züchtung</h2><p>Eine Ausnahme stellt jedoch eine neue Spirulina-Züchtung dar, die in Photobioreaktoren kultiviert wird. In einer experimentellen Studie konnte darin aktives Vitamin B<sub>12</sub> nachgewiesen werden.<span class="fussnotenlink">4</span> Die in Island durchgeführte Studie zeigt, dass diese Spirulina-Züchtung mit 1,64 μg pro 100 g vergleichbare Mengen an Vitamin B<sub>12</sub> enthält wie Rindfleisch mit 0,7 bis 2,0 μg pro 100 g. Zudem enthält Spirulina weitere wertvolle Nährstoffe, wie essenzielle Aminosäuren (Proteine), Kalzium, Kalium, Magnesium und Eisen. Laut den Forschenden könnte die neue Spirulina-Züchtung einen wichtigen Beitrag zur weltweiten Vitamin-B<sub>12</sub>-Versorgung leisten. Allein in Island könnten jährlich etwa 277 950 Tonnen Spirulina produziert werden, wenn dafür die derzeit von der Schwerindustrie genutzte Elektrizität verwendet würde. Dies entspräche etwa 4 555 g aktivem Vitamin B<sub>12</sub> pro Jahr – genug, um den jährlichen Vitamin-B<sub>12</sub>-Bedarf von über 13,8 Millionen Kindern im Alter von ein bis drei Jahren zu decken. </p><p class="zitat">Schon gewusst? Bei Spirulina handelt es sich streng genommen nicht um eine Alge, sondern um Bakterien, sogenannte Cyanobakterien. Diese sind umgangssprachlich auch als «Blaualgen» bekannt.<span class="fussnotenlink">5</span></p><figure role="group"><img alt="" data-entity-type="file" data-entity-uuid="a205ec30-01bf-45f7-a85b-dd3521584106" height="650" src="/sites/swissveg.ch/files/Bioreaktor.jpg" width="72.28%" /><figcaption>Photobioreaktoren sind geschlossene und beleuchtete Tanks, die zur kontrollierten Zucht von Biomasse wie Bakterien oder Algen genutzt werden.</figcaption></figure><h2>Alternative zu Supplementen?</h2><p>Die Spirulina-Züchtung ist nicht nur aus ökologischer, sondern auch aus gesundheitlicher Sicht eine vielversprechende Alternative zu Rindfleisch und anderen tierischen Produkten. Laut den Forschenden birgt der Verzehr von Rindfleisch zahlreiche gesundheitliche Risiken, während Spirulina potenzielle Vorteile bietet. So wird die Supplementation mit Spirulina beispielsweise mit einem verringerten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes in Verbindung gebracht.<span class="fussnotenlink">6</span> Es ist wichtig, zu beachten, dass bisher nur eine Studie zur neuen Spirulina-Züchtung vorliegt und weitere Forschung erforderlich ist, bevor sie als zuverlässige Alternative zu herkömmlichen Vitamin-B<sub>12</sub>-Supplementen Verwendung findet. Zudem ist die Dosierung momentan noch als irrelevant einzustufen, da knapp ein halbes Kilo Spirulina-Pulver zweimal täglich konsumiert werden müsste, um den Vitamin-B<sub>12</sub>-Bedarf zu decken. Daher stellen Vitamin-B<sub>12</sub>-Präparate wie Tabletten, Fruchtgummis, Zahnpasta, Tropfen oder Sprays derzeit die verlässlichste Quelle dar.<br /> </p></div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <ol><li>Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV). (2021). Schweizer Ernährungsbulletin 2021: Wie gut ist die Bevölkerung der Schweiz mit Mikronährstoffen versorgt? <a href="https://www.blv.admin.ch/dam/blv/de/dokumente/lebensmittel-und-ernaehrung/ernaehrung/mikronaehrstoffe.pdf.download.pdf/8.%20Mikronaehrstoffe%20DE.pdf" target="_blank">www.blv.admin.ch/dam/blv/de/dokumente/lebensmittel-und-ernaehrung/ernaehrung/mikronaehrstoffe.pdf.download.pdf/8.%20Mikronaehrstoffe%20DE.pdf</a></li><li>Hunt, A., Harrington, D. &amp; Robinson, S. (2014). Vitamin B12 deficiency. BMJ, 349(sep04 1), g5226. <a href="https://doi.org/10.1136/bmj.g5226" target="_blank">doi.org/10.1136/bmj.g5226</a></li><li>Vitamin B12: Versorgung bei veganer Ernährung. (2024, 5. März). Vegane Gesellschaft Österreich. <a href="http://www.vegan.at/inhalt/vitamin-b12-versorgung-bei-veganer-ernahrung">www.vegan.at/inhalt/vitamin-b12-versorgung-bei-veganer-ernahrung</a></li><li>Tzachor, A., Van den Oever, S. P., Mayer, H. K., Asfur, M., Smidt-Jensen, A., Geirsdóttir, M., Jensen, S. &amp; Smárason, B. O. (2024). Photonic management of Spirulina (Arthrospira platensis) in scalable photobioreactors to achieve biologically active unopposed vitamin B12. Discover Food, 4(1). <a href="https://doi.org/10.1007/s44187-024-00152-1" target="_blank">doi.org/10.1007/s44187-024-00152-1</a></li><li>Gogna, S., Kaur, J., Sharma, K., Prasad, R., Singh, J., Bhadariya, V., Kumar, P. &amp; Jarial, S. (2023). Spirulina- An Edible Cyanobacterium with Potential Therapeutic Health Benefits and Toxicological Consequences. Journal Of The American. Nutrition Association, 42(6), 559–572. <a href="https://doi.org/10.1080/27697061.2022.2103852" target="_blank">doi.org/10.1080/27697061.2022.2103852</a></li><li>Prete, V., Abate, A. C., Di Pietro, P., De Lucia, M., Vecchione, C. &amp; Carrizzo, A. (2024). Beneficial Effects of Spirulina Supplementation in the Management of Cardiovascular Diseases. Nutrients, 16(5), 642. <a href="https://doi.org/10.3390/nu16050642" target="_blank">doi.org/10.3390/nu16050642</a></li></ol></div></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/VitaminB12" title="B12">Vitamin B12</a></li><li>Infobroschüre: <a href="https://bc.pressmatrix.com/de/profiles/b6b0b8c11377/editions/93b87b7c99a619965eb0">Vegan für die Gesundheit</a></li><li>Infobroschüre: <a href="https://bc.pressmatrix.com/de/profiles/b6b0b8c11377/editions/02f3669b0ffd447fa341">Vegan für die Umwelt</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/thg">Treibhauseffekt verschiedener Ernährungsweisen</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/wasserverbrauch?language=de">Wasserverbrauch tierischer Lebensmittel</a></li></ul></div> Thu, 05 Jun 2025 08:55:54 +0000 Christine 4141 at https://www.swissveg.ch Neue Ernährungsstrategie: Der Bund setzt auf pflanzliche Ernährung https://www.swissveg.ch/de/schweizer-ernaehrungsstrategie-2025-2032 <span>Neue Ernährungsstrategie: Der Bund setzt auf pflanzliche Ernährung</span> <span><span lang="" about="/en/user/2398" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Christine</span></span> <span>Mon, 06/02/2025 - 10:24</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Der Bund hat seine neue Ernährungsstrategie 2025–2032 vorgestellt. Sie verfolgt das Ziel, nichtübertragbare Krankheiten wie Diabetes Typ 2 oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu reduzieren und gleichzeitig den ökologischen Fussabdruck der Ernährung zu verringern. Ein zentrales Handlungsfeld ist dabei die Förderung einer pflanzlichen Ernährung.</p><h2>Ziel der Ernährungsstrategie</h2><p>Mit der neuen Ernährungsstrategie 2025–2032 plant das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV), allen in der Schweiz lebenden Menschen eine gesundheitsförderliche und nachhaltige Ernährung zu ermöglichen. Die Strategie benennt verschiedene Massnahmen – von Bildung über Forschung bis hin zu politischen Rahmenbedingungen.<span class="fussnotenlink">1</span></p><p>Konkret sollen:</p><ul><li>nichtübertragbare Krankheiten reduziert,</li><li>Umwelt- und Klimaziele berücksichtigt</li><li>und die Zusammenarbeit der Akteure aus Politik, Wirtschaft und zivilgesellschaftlichen Organisationen gestärkt werden.&nbsp;&nbsp;</li></ul><p>Eines der sechs Ziele umfasst dabei die Förderung einer pflanzenbasierten Ernährung – sie wird erstmals explizit als Handlungsfeld genannt. Wie die konkreten Massnahmen dazu aussehen werden, ist noch offen. Der entsprechende Aktionsplan soll Ende 2025 veröffentlicht werden.</p><h2>Warum pflanzenbasiert?</h2><p>Die nationale Ernährungserhebung zeigt, dass sich die Schweizer Bevölkerung unausgewogen ernährt: Es werden zu viel Fleisch und tierische Fette, und zu wenig Früchte, Gemüse, hochwertige Pflanzenöle, Nüsse, Samen, Kerne und Hülsenfrüchte konsumiert.<span class="fussnotenlink">2</span> Daher setzt der Bund verstärkt auf eine pflanzliche Ernährung. Das zeigt sich auch in den 2024 <a href="https://www.swissveg.ch/de/neue-ernaehrungsempfehlungen" title="Neue Ernährungsempfehlungen">aktualisierten Ernährungsempfehlungen</a>, die in Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung (SGE) erarbeitet wurden. Pflanzliche Proteinquellen rückten dabei stärker in den Fokus.<span class="fussnotenlink">3</span> Damit folgt die Schweiz dem internationalen Trend, ökologische Aspekte in die Ernährungsempfehlungen zu integrieren.</p><p>Internationale Studien kommen zum Schluss, dass eine pflanzliche Ernährung zentral ist, um sowohl die Gesundheit der Bevölkerung zu verbessern als auch die Umweltbelastung zu senken. Die <a href="https://eatforum.org/eat-lancet-commission/the-planetary-health-diet-and-you/" target="_blank" title="Planetary Health Diet">Planetary Health Diet</a> der EAT-Lancet-Kommission zeigt exemplarisch, wie eine Ernährung gestaltet sein kann, die sowohl die menschliche Gesundheit fördert als auch die planetaren Belastungsgrenzen einhält. Sie empfiehlt deutlich weniger Fleisch und andere tierische Produkte – und legt den Fokus stattdessen auf Hülsenfrüchte, Gemüse, Früchte, Nüsse und Vollkornprodukte, ganz im Einklang mit den aktuellen Ernährungsempfehlungen des Schweizer Bundes.<span class="fussnotenlink">4</span></p><h2>Agrarpolitik, Food Waste, Aufklärung</h2><p>Ein bedeutender Aspekt der Strategie ist die angekündigte Verknüpfung mit der Agrarpolitik. Grosses Potenzial bietet dabei der verstärkte Anbau pflanzlicher Proteinquellen in der Schweiz, wie etwa Soja, Lupinen, Erbsen und Linsen. Diese Entwicklung wäre auch im Sinne der <a href="https://www.swissveg.ch/de/nahrungssouveraenitaet" title="Ernährungssouveränität">Ernährungssouveränität</a> – wie sie etwa von der <a href="https://www.swissveg.ch/de/unterstuetzung-ernaehrungssicherheit" title="Ernährungsinitiative">Initiative für eine sichere Ernährung</a> gefordert wird. Swissveg unterstützt dieses Anliegen und die Initiative ausdrücklich.</p><p>Die Agrarpolitik ist bislang stark auf die Tierhaltung ausgerichtet – beispielsweise fliessen mehrere Millionen Steuergelder in die Fleischwerbung – während eine klimafreundliche, pflanzliche Ernährung in der Klimastrategie bisher weitgehend ignoriert wurde.<span class="fussnotenlink">5</span> Diese Problematik hat Swissveg bereits mit zwei Petitionen aufgegriffen: <a href="https://www.swissveg.ch/sites/swissveg.ch/files/bilder/PDFs/190702-eingabe_an_gpk.pdf" title="Petition Subventionen">«Keine Gefährdung der Volksgesundheit unter Missbrauch von Subventionen»</a> und <a href="https://www.swissveg.ch/de/kampagnenende-widersprueche-schweizer-politik" title="Schluss mit diesem Widerspruch">«Schluss mit diesem Widerspruch – keine politische Förderung von tierischen Produkten!»</a>.</p><p>Auch der Umgang mit Food Waste wird in der Strategie thematisiert. Besonders bei tierischen Produkten wie Fleisch, Milch oder Eiern ist dies problematisch, da hier enorme Ressourcen verschwendet werden – wie Swissveg mit der Kampagne <a href="https://www.swissveg.ch/de/foodwaste" title="Mehr Food, weniger Waste">«Mehr Food, weniger Waste»</a> thematisiert hat. Zudem betont die Strategie die Bedeutung der Förderung der Ernährungskompetenz – ein Bereich, in dem Swissveg seit vielen Jahren aktiv ist: durch Bildungsarbeit, politische Initiativen und Petitionen sowie dem Kennzeichnen veganer und vegetarischer Produkte mit dem <a href="https://www.swissveg.ch/de/v-label_allgemein" title="V-Label">V-Label</a>. So wird eine pflanzliche Ernährung für Konsumenten sichtbar, greifbar und alltagstauglich.</p><h2>Pflanzliche Ernährung als Schlüssel zur Ernährungswende</h2><p>Die neue Ernährungsstrategie geht in die richtige Richtung. Entscheidend wird jedoch sein, ob der Aktionsplan 2025 tatsächlich wirkungsvolle Massnahmen vorsieht – insbesondere zur Förderung pflanzlicher Alternativen. Gerade in einem politischen Umfeld, das traditionell stark auf die Tierhaltung ausgerichtet ist, braucht es mutige Schritte und ein klares Bekenntnis zur Ernährungswende.</p><p>Eine stark tierproduktlastige Ernährung erhöht das Risiko für chronische Krankheiten, verursacht überproportional hohe Umweltbelastungen und geht mit erheblichem Tierleid einher. Eine pflanzliche Ernährung hingegen senkt nicht nur das Krankheitsrisiko und den ökologischen Fussabdruck, sondern verhindert auch das Leid und den Tod unzähliger Tiere. Genau deshalb ist sie der Schlüssel zu einer lebenswerten Zukunft – für Tiere, Umwelt und Gesundheit.</p></div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <ol><li>Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV. (2025). Schweizer Ernährungsstrategie. <a href="https://www.blv.admin.ch/blv/de/home/das-blv/strategien/schweizer-ernaehrungsstrategie.html" target="_blank">www.blv.admin.ch/blv/de/home/das-blv/strategien/schweizer-ernaehrungsstrategie.html</a></li><li>Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV. (2024). Lebensmittelkonsum in der Schweiz. <a href="https://www.blv.admin.ch/blv/de/home/lebensmittel-und-ernaehrung/ernaehrung/menuCH/menuch-lebensmittelkonsum-schweiz.html" target="_blank">www.blv.admin.ch/blv/de/home/lebensmittel-und-ernaehrung/ernaehrung/menuCH/menuch-lebensmittelkonsum-schweiz.html</a></li><li>Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV. (2024). Gesund und nachhaltig essen: Bund aktualisiert seine Ernährungsempfehlungen. <a href="https://www.news.admin.ch/de/nsb?id=102396" target="_blank">www.news.admin.ch/de/nsb?id=102396</a></li><li>Willett, W., Rockström, J., Loken, B., Springmann, M., Lang, T., Vermeulen, S., Garnett, T., Tilman, D., DeClerck, F., Wood, A., Jonell, M., Clark, M., Gordon, L. J., Fanzo, J., Hawkes, C., Zurayk, R., Rivera, J. A., De Vries, W., Sibanda, L. M., . . . Murray, C. J. L. (2019). Food in the Anthropocene: the EAT–Lancet Commission on healthy diets from sustainable food systems. The Lancet, 393(10170), 447–492. <a href="https://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(18)31788-4/abstract" target="_blank">doi.org/10.1016/s0140-6736(18)31788-4</a></li><li>Proviande. (2023). Finanzen. <a href="https://www.proviande.ch/de/ueber-uns/geschaeftsbericht/finanzen-2021" target="_blank">www.proviande.ch/de/ueber-uns/geschaeftsbericht/finanzen-2021</a></li></ol></div></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/kampagnen" title="Kampagnen">Swissveg Kampagnen</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/initiativen?language=de" title="Initiativen und Petitionen">Initiativen und Petitionen</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/unterstuetzung-ernaehrungssicherheit" title="Ernährungsinitiative">Initiative für eine sichere Ernährung</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/neue-ernaehrungsempfehlungen" title="Ernährungsempfehlungen">Bund passt Ernährungsempfehlungen an</a></li></ul></div> Mon, 02 Jun 2025 08:24:09 +0000 Christine 4140 at https://www.swissveg.ch Krankmachendes Fleisch: Alle getesteten Burger enthielten antibiotikaresistente Bakterien https://www.swissveg.ch/de/krankmachende-burger <span>Krankmachendes Fleisch: Alle getesteten Burger enthielten antibiotikaresistente Bakterien</span> <span><span lang="" about="/en/user/2398" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Christine</span></span> <span>Fri, 03/07/2025 - 10:38</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Eine aktuelle Untersuchung des K-Tipp zeigt erneut, wie stark Fleischprodukte mit krankmachenden Keimen belastet sind. In jedem einzelnen der getesteten Tiefkühl-Burger wurden antibiotikaresistente Bakterien nachgewiesen – und das, obwohl die meisten Produkte aus Schweizer Fleisch bestanden.</p><h2>Besorgniserregende antibiotikaresistente Keime</h2><p>K-Tipp testete zwölf tiefgekühlte Rindsburger von Coop, Migros, Denner, Aldi und Globus auf ihre Belastung mit Keimen und Industriegiften sowie auf ihre Fleischqualität.<span class="fussnotenlink">1</span> Das Ergebnis: Nur drei Produkte erhielten die Bewertung «genügend» – der Rest schnitt mit «ungenügend» oder sogar «schlecht» ab. Besonders alarmierend ist, dass in allen Produkten antibiotikaresistente Staphylokokken (MRSA) gefunden wurden. Diese können schwere Infektionen auslösen und sind schwer zu behandeln, da sie nicht mehr auf Antibiotika ansprechen.<br>Doch nicht nur Rindfleisch enthält solche Keime, sondern auch Pouletfleisch: Ein Bericht des Bundes aus dem Jahr 2014 zeigt, dass drei von vier Poulet-Erzeugnissen mit antibiotikaresistenten Keimen kontaminiert sind, wie Swissveg in der Kampagne <a href="https://www.swissveg.ch/huhngesund?language=de">HuHngesund?</a> thematisierte.<span class="fussnotenlink">2</span></p><h2>Massenproduktion als Hauptursache</h2><p>Ein Hauptproblem der starken Keimbelastung liegt in der industriellen Fleischproduktion: Ein einziger Burger kann Fleisch von bis zu 300 Tieren enthalten.<span class="fussnotenlink">3</span> Ist das Fleisch nur eines dieser Tiere mit Keimen belastet, kann sich die Kontamination auf die gesamte Charge ausbreiten. Das Risiko für gesundheitsschädliche Erreger steigt damit massiv.<br>Für das Vorkommen von MRSA sind Mastbetriebe die Hauptursache – insbesondere aufgrund des hohen Antibiotikaeinsatzes in der Viehzucht. Die Migros bestätigt dies in ihrer Stellungnahme: Die Belastung mit antibiotikaresistenten Keimen sei auf die Aufzuchtbedingungen der Tiere zurückzuführen. Doch nicht nur in der herkömmlichen Massentierhaltung werden Antibiotika eingesetzt – auch die Bio-Produkte enthielten im Test antibiotikaresistente Keime.</p><h2>Fäkalkeime und Verderbniserreger</h2><p>Neben den antibiotikaresistenten Keimen wurden in drei Burgern Fäkalkeime – darunter <em>E. coli</em>-Bakterien wie EHEC und EPEC – gefunden, die schwere Durchfallerkrankungen verursachen können. Zudem wurden in zwei Produkten Verderbniserreger wie Enterobakterien und Pseudomonaden nachgewiesen. Diese können ebenfalls Durchfall und Infektionen auslösen – und die gefundenen Werte überschritten deutlich die tolerierbaren Grenzwerte.<br>Doch damit nicht genug: In zwei Produkten wurden auch sogenannte «Ewigkeitschemikalien» (per- und polyfluorierte Alkylverbindungen, PFAS) nachgewiesen, die in der Schweiz und der EU verboten sind. Diese Industriegifte stehen im Verdacht, das Immunsystem zu schwächen und krebserregend zu sein.</p><h2>Detailhändler ziehen sich aus der Verantwortung</h2><p>Angesichts der alarmierenden Testergebnisse lässt die Reaktion der Detailhändler zu wünschen übrig. Die Mehrheit verweist lediglich auf die Küchenhygiene und rät, die Burger «gut durchzubraten». Einzig Globus nimmt seinen «Delicatessa Burger» aus Schweizer Fleisch aus dem Sortiment.<br>Doch die Ergebnisse des Burger-Tests sind kein Einzelfall. Ähnliche Untersuchungen, etwa zu Fondue Chinoise oder Grillfleisch, zeigen immer wieder eine hohe Keimbelastung.<span class="fussnotenlink">4</span> Gerade in der warmen Jahreszeit oder an Feiertagen steigen die Erkrankungen durch kontaminiertes Fleisch deutlich an.</p><h2>Sichere und genussvolle Alternativen wählen</h2><p>Wer das Risiko einer Lebensmittelinfektion minimieren möchte, sollte besser auf pflanzliche Alternativen setzen. Vegane Burger und andere Fleischalternativen sind zudem in der Regel <a href="https://www.swissveg.ch/vegane-lebensmittel?language=de">gesünder als das tierische Original</a>: Sie enthalten weniger (gesättigte) Fette, Pestizidrückstände, Hormone und Antibiotika – dafür aber mehr Nahrungsfasern.<span class="fussnotenlink">5</span> Die Auswahl an veganen Alternativen lässt also keine Wünsche offen. Damit kann man unbesorgt geniessen – ohne gesundheitliche Risiken und ohne Tierleid.</p></div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <ol><li><p class="sdfootnote">Rindlisbacher, S. (2025, 11. Februar). Test: Diese Tiefkühl-Hamburger können krank machen. K-Tipp. <a href="https://www.ktipp.ch/tests/produktetests/detail/artikeldetail/test-diese-burger-koennen-krank-machen" target="_blank">https://www.ktipp.ch/tests/produktetests/detail/artikeldetail/test-diese-burger-koennen-krank-machen</a></p></li><li><p class="sdfootnote">Mennig, D. (2014, 2. Dezember). Multiresistente Keime im Pouletfleisch: Konsumenten in Gefahr. Schweizer Radio und Fernsehen (SRF). <a href="http://www.srf.ch/sendungen/kassensturz-espresso/gesundheit-multiresistente-keime-im-pouletfleisch-konsumenten-in-gefahr" target="_blank">www.srf.ch/sendungen/kassensturz-espresso/gesundheit-multiresistente-keime-im-pouletfleisch-konsumenten-in-gefahr</a></p></li><li><p class="sdfootnote">Rindlisbacher, S. (2025, 11. Februar). Test: Diese Tiefkühl-Hamburger können krank machen. K-Tipp. <a href="https://www.ktipp.ch/tests/produktetests/detail/artikeldetail/test-diese-burger-koennen-krank-machen" target="_blank">https://www.ktipp.ch/tests/produktetests/detail/artikeldetail/test-diese-burger-koennen-krank-machen</a></p></li><li><p class="sdfootnote">Rindlisbacher, S. (2024, 4. Dezember). Fondue Chinoise im Test: Krankmachende Bakterien in zwei Produkten. Saldo. <a href="https://www.saldo.ch/tests/produktetests/detail/artikeldetail/krankmachende-bakterien-in-zwei-produkten" target="_blank">https://www.saldo.ch/tests/produktetests/detail/artikeldetail/krankmachende-bakterien-in-zwei-produkten</a></p></li><li><p class="sdfootnote">Huber, J., &amp; Keller, M. (2017): Ernährungsphysiologische Bewertung von konventionell und ökologisch erzeugten vegetarischen und veganen Fleisch- und Wurstalternativen. Studie im Auftrag der Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt, Berlin. <a href="https://www.swissveg.ch/www.albert-schweitzer-stiftung.de/fleischalternativen-studie" target="_blank">https://www.swissveg.ch/www.albert-schweitzer-stiftung.de/fleischalternativen-studie</a></p></li></ol></div></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul><li><a href="https://www.swissveg.ch/fondue-chinoise-mit-keimen-belastet?language=de">Fondue Chinoise mit gefährlichen Keimen belastet</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/gefahr-grillieren?language=de">Bund warnt vor den Folgen des Grillierens</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/vegane-lebensmittel?language=de">Vegane Lebensmittel – gesund oder nicht?</a></li><li>Kampagne <a href="https://www.swissveg.ch/huhngesund?language=de">HuHngesund? - Ungesund</a></li></ul></div> Fri, 07 Mar 2025 09:38:08 +0000 Christine 4126 at https://www.swissveg.ch Fondue Chinoise mit gefährlichen Keimen belastet https://www.swissveg.ch/de/fondue-chinoise-mit-keimen-belastet <span>Fondue Chinoise mit gefährlichen Keimen belastet</span> <span><span lang="" about="/en/user/2398" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Christine</span></span> <span>Mon, 12/23/2024 - 11:33</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">In der Schweiz gehört Fondue Chinoise zu den beliebtesten Gerichten während der Festtage. Doch immer wieder wird auf die Gefahren hingewiesen, die damit verbunden sind. Besonders alarmierend sind die jüngsten Testergebnisse des Saldo-Magazins: &nbsp;In tiefgekühltem Fondue Chinoise wurden gefährliche Keime wie Listerien und E. coli nachgewiesen.</p><h2>Saldo-Test findet krankmachende Bakterien</h2><p>In einer Untersuchung des Saldo-Magazins vom 4. Dezember 2024 wurden 16 verschiedene tiefgekühlte Fondue Chinoise Produkte von Coop, Migros, Aldi und Lidl auf Bakterien untersucht. Vier der getesteten Produkte waren mit Keimen belastet.<span class="fussnotenlink">1</span><br>Im Kalbfleischprodukt von Lidl wurde das E. coli-Bakterium «EHEC» nachgewiesen. Dieses kann schwere Beschwerden wie Durchfall, Bauchkrämpfe und Fieber hervorrufen. In seltenen Fällen können auch Organe wie die Bauchspeicheldrüse und das Herz geschädigt werden.<br>Alle drei getesteten Trutenprodukte enthielten zudem Listerien. Während in zwei Produkten das als unbedenklich geltende Bakterium Listeria welshimeri gefunden wurde, enthielt ein Produkt von Aldi das krankmachende Bakterium Listeria monocytogenes. Dies ist besonders besorgniserregend, da Listerien zu einer Listeriose mit Durchfall, Erbrechen und grippeähnlichen Symptomen führen können. Insbesondere für geschwächte Personen oder Schwangere stellt die Listeriose eine erhebliche Gesundheitsgefahr dar, da diese mit schwerwiegenden Erkrankungen wie z.B. einer Blutvergiftung, Lungen- oder Hirnhautentzündung einhergehen kann. Dabei ist die Sterblichkeit besonders hoch, welche bis zu 20 Prozent der gemeldeten Listeriose-Fälle beträgt.</p><p>Besonders prekär ist, dass es in der Schweiz keine gesetzlichen Grenzwerte für Listerien oder EHEC gibt. Zwar sind Hersteller verpflichtet, gesundheitsschädliche Lebensmittel aus dem Verkehr zu ziehen, doch präventive Massnahmen fehlen.<span class="fussnotenlink">2</span></p><h2>Anstieg von Darmerkrankungen über die Festtage</h2><p>Besondere Vorsicht im Umgang mit Fondue Chinoise wird schon seit Langem empfohlen. Bereits 2014 zeigte eine Studie des Schweizerischen Tropen- und Public Health-Instituts (Swiss TPH), dass während der Weihnachtszeit Darminfektionen deutlich zunehmen. Rund die Hälfte dieser Lebensmittelinfektionen gehen auf den Konsum von Fondue Chinoise zurück.<span class="fussnotenlink">3&nbsp;</span><br>Beim Testergebnis von Saldo handelt es sich also nicht um einen Zufall – die Keimbelastung von Fondue Chinoise ist eher die Regel als die Ausnahme. Dabei sind auch frische Fleischplatten von Metzgereien problematisch, wie eine Untersuchung des Gesundheitstipp aus dem Jahr 2018 zeigt: Vier von zehn Fleischplatten waren mit den Bakterien Pseudomonaden oder Campylobacter belastet.<span class="fussnotenlink">4</span><br>Besonders Campylobacter ist eine der am häufigsten durch Lebensmittel übertragenen bakteriellen Erkrankungen in der Schweiz. Jährlich erkranken 7000 bis 8000 Menschen an Campylobacter-Infektionen.<span class="fussnotenlink">5</span> Pouletfeisch ist besonders häufig mit dem Bakterium belastet: In einer Studie von 2010 fand das BAG in über 38 Prozent der untersuchten Proben Spuren von Campylobacter-Keimen. Dabei war Schweizer Fleisch mit 45 Prozent sogar häufiger verseucht als importiertes Fleisch mit 31 Prozent.<span class="fussnotenlink">6</span></p><h2>Mangelnde Hygiene als Hauptursache für Lebensmittelinfektionen</h2><p>Die gesundheitlichen Risiken durch Fondue Chinoise resultieren nicht nur aus der Keimbelastung des Fleisches, sondern in erster Linie aus unsachgemässer Handhabung: Werden zuvor (tief-)gekühlte Fleischplatten zu lange bei Raumtemperatur gelagert, können sich Bakterien rasch vermehren. Wird das Fleisch anschliessend nicht ausreichend lange oder heiss gegart, überleben diese Keime und können Krankheiten verursachen. Ebenso ist es essenziell, rohes Fleisch strikt von Beilagen zu trennen, da sich die krankmachenden Erreger im Fleischsaft befinden. Rohes Fleisch sollte niemals auf demselben Schneidebrett wie andere frische Zutaten geschnitten werden, und für die Zubereitung sollten separate Bestecke verwendet werden. Auch das Abschlecken der Finger birgt ein erhebliches Gesundheitsrisiko. Auf all diese Hygienemängel weist das Merkblatt des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) zu den Hygieneregeln bei der Zubereitung von Fondue Chinoise hin.<span class="fussnotenlink">7</span></p><h2>Veganes Festtagsessen als Lösung</h2><p>Hinsichtlich der Minimierung des Risikos einer Lebensmittelinfektion ist es am effektivsten, kein Fleisch aufzutischen. Zwar können auch pflanzliche Lebensmittel Keime tragen, diese stammen jedoch meist aus der Tierhaltung, etwa durch mit Fäkalien verunreinigte Düngemittel. Gründliches Waschen von Gemüse und sachgemässe Lagerung reduzieren das Infektionsrisiko erheblich. Zusätzlich ist die Gefahr, antibiotikaresistente Keime über pflanzliche Lebensmittel aufzunehmen, deutlich geringer als bei Fleisch.<span class="fussnotenlink">8</span> Antibiotikaresistente Bakterien können beim Menschen zu tödlichen Krankheiten führen, da eigentlich leicht zu behandelnde Infektionen nicht mehr auf Antibiotika ansprechen.<span class="fussnotenlink">9</span> In der Schweiz sind Antibiotikaresistenzen längst ein ernstzunehmendes Thema: Ein Bericht des Bundes aus dem Jahr 2014 zeigt, dass drei von vier Poulet-Erzeugnissen mit antibiotikaresistenten Keimen kontaminiert sind.<span class="fussnotenlink">10</span> Swissveg hat diese Problematik in der Kampagne <a href="https://www.swissveg.ch/huhngesund?language=de" title="HuHngesund"><em>HuHngesund?</em></a> aufgegriffen.</p><p>Wer an den Festtagen eine sichere und tierleidfreie Alternative möchte, findet zahlreiche genussvolle vegane Optionen, die mindestens genauso festlich sind. <span style="background:transparent;">All diese Gerichte sorgen für festliche Stimmung – ganz ohne schlechtes Gewissen.</span></p><p style="line-height:100%;margin-bottom:0cm;">&nbsp;</p><div style="display:flex;flex-wrap:wrap;gap:20px;justify-content:center;"><figure style="text-align:center;width:45%;"><img style="height:auto;" src="/sites/swissveg.ch/files/fondue.jpeg" alt="Veganes Käsefondue oder Raclette (z.B. von New Roots)" width="100%"><figcaption>Veganes Käsefondue oder Raclette (z.B. von New Roots)</figcaption></figure><figure style="text-align:center;width:45%;"><img style="height:auto;" src="/sites/swissveg.ch/files/fondue-chinoise-vegan.jpg" alt="Veganes Fondue Chinoise" width="100%"><figcaption>Veganes Fondue Chinoise</figcaption></figure><figure style="text-align:center;width:45%;"><a href="https://www.swissveg.ch/recipe/detail?recipe_id=2270&amp;language=de"><img style="height:auto;" src="/sites/swissveg.ch/files/seitanfilet.jpg" alt="Seitanfilet im Teig" width="100%"></a><figcaption>Seitanfilet im Teig</figcaption></figure><figure style="text-align:center;width:45%;"><a href="https://www.swissveg.ch/recipe/detail?recipe_id=2442&amp;language=de"><img style="height:auto;" src="/sites/swissveg.ch/files/seitanbraten.jpg" alt="Festlicher Seitanbraten" width="100%"></a><figcaption>Festlicher Seitanbraten</figcaption></figure><figure style="text-align:center;width:45%;"><a href="https://www.swissveg.ch/recipe/detail?recipe_id=2346&amp;language=de"><img style="height:auto;" src="/sites/swissveg.ch/files/pastetli.jpg" alt="Vegane Pastetli" width="100%"></a><figcaption>Vegane Pastetli</figcaption></figure><figure style="text-align:center;width:45%;"><a href="https://www.swissveg.ch/recipe/detail?recipe_id=2492&amp;language=de"><img style="height:auto;" src="/sites/swissveg.ch/files/pilzstrudel.jpg" alt="Pilz-Tofu-Strudel" width="100%"></a><figcaption>Pilz-Tofu-Strudel</figcaption></figure></div></div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <ol><li><p class="sdfootnote">Rindlisbacher, S. (2024, 4. Dezember). Fondue Chinoise im Test: Krankmachende Bakterien in zwei Produkten. Saldo. <a href="https://www.saldo.ch/tests/produktetests/detail/artikeldetail/krankmachende-bakterien-in-zwei-produkten">https://www.saldo.ch/tests/produktetests/detail/artikeldetail/krankmachende-bakterien-in-zwei-produkten</a></p></li><li><p class="sdfootnote">Rindlisbacher, S. (2024, 4. Dezember). Fondue Chinoise im Test: Krankmachende Bakterien in zwei Produkten. Saldo. <a href="https://www.saldo.ch/tests/produktetests/detail/artikeldetail/krankmachende-bakterien-in-zwei-produkten">https://www.saldo.ch/tests/produktetests/detail/artikeldetail/krankmachende-bakterien-in-zwei-produkten</a></p></li><li><p class="sdfootnote">Bless, P. J., Schmutz, C., Suter, K., Jost, M., Hattendorf, J., Mäusezahl-Feuz, M. &amp; Mäusezahl, D. (2014). A tradition and an epidemic: determinants of the campylobacteriosis winter peak in Switzerland. European Journal Of Epidemiology, 29(7), 527–537. <a href="https://doi.org/10.1007/s10654-014-9917-0">https://doi.org/10.1007/s10654-014-9917-0</a></p></li><li><p class="sdfootnote">Arnold, J. (2018, 12. Dezember). Chinoise: Heikle Keime auf vier von zehn Fleischplatten. Gesundheitstipp. <a href="https://www.gesundheitstipp.ch/artikel/artikeldetail/chinoise-heikle-keime-auf-vier-von-zehn-fleischplatten">https://www.gesundheitstipp.ch/artikel/artikeldetail/chinoise-heikle-keime-auf-vier-von-zehn-fleischplatten</a></p></li><li><p class="sdfootnote">Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV. (2016, 15. Dezember). Fondue Chinoise sicher geniessen: Lebensmittel-Infektion verhindern. <a href="https://www.blv.admin.ch/blv/de/home/dokumentation/nsb-news-list.msg-id-64979.html">https://www.blv.admin.ch/blv/de/home/dokumentation/nsb-news-list.msg-id-64979.html</a></p></li><li><p class="sdfootnote">Baumgartner, A., Felleisen, R. &amp; Gut, C. (2012). Campylobacter in der Schweiz: Risikofaktoren und Massnahmen zum Umgang mit der Problematik (Bundesamt für Gesundheit, Hrsg.). <a href="https://www.blv.admin.ch/dam/blv/de/dokumente/lebensmittel-und-ernaehrung/lebensmittelsicherheit/krankheitserreger-und-hygiene/campylobacter-schweiz-risikoanalyse-blv.pdf.download.pdf/Campylobacter%20in%20der%20Schweiz%20%E2%80%93%20Risikoanalyse%20des%20BLV.pdf">https://www.blv.admin.ch/dam/blv/de/dokumente/lebensmittel-und-ernaehrung/lebensmittelsicherheit/krankheitserreger-und-hygiene/campylobacter-schweiz-risikoanalyse-blv.pdf.download.pdf/Campylobacter%20in%20der%20Schweiz%20%E2%80%93%20Risikoanalyse%20des%20BLV.pdf</a></p></li><li><p class="sdfootnote">Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV. (o.&nbsp;D.). Hygieneregeln bei der Zubereitung von Fondue Chinoise. <a href="https://www.blv.admin.ch/dam/blv/de/dokumente/lebensmittel-und-ernaehrung/rechts-und-vollzugsgrundlagen/hilfsmittel-vollzugsgrundlagen/leitfaeden-merkblaetter-archiv/mb-hygiene-fondue-chinoise.pdf.download.pdf/Hygieneregeln_bei_der_Zubereitung_von_Fondue_Chinoise_DE.pdf">https://www.blv.admin.ch/dam/blv/de/dokumente/lebensmittel-und-ernaehrung/rechts-und-vollzugsgrundlagen/hilfsmittel-vollzugsgrundlagen/leitfaeden-merkblaetter-archiv/mb-hygiene-fondue-chinoise.pdf.download.pdf/Hygieneregeln_bei_der_Zubereitung_von_Fondue_Chinoise_DE.pdf</a></p></li><li><p class="sdfootnote">Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV. (2022, 20. Mai). Bakterielle Krankheitserreger in Lebensmitteln. <a href="https://www.blv.admin.ch/blv/de/home/lebensmittel-und-ernaehrung/lebensmittelsicherheit/krankheitserreger-und-hygiene/bakterien.html">www.blv.admin.ch/blv/de/home/lebensmittel-und-ernaehrung/lebensmittelsicherheit/krankheitserreger-und-hygiene/bakterien.html</a></p></li><li><p class="sdfootnote">Bundesamt für Gesundheit BAG, Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV, Bundesamt für Landwirtschaft BLW &amp; Bundesamt für Umwelt BAFU. (2015). Strategie Antibiotikaresistenzen Schweiz. <a href="https://www.star.admin.ch/dam/star/de/dokumente/strategiebericht-star.pdf.download.pdf/strategiebericht-star-de.pdf">www.star.admin.ch/dam/star/de/dokumente/strategiebericht-star.pdf.download.pdf/strategiebericht-star-de.pdf</a></p></li><li><p class="sdfootnote">Mennig, D. (2014, 2. Dezember). Multiresistente Keime im Pouletfleisch: Konsumenten in Gefahr. Schweizer Radio und Fernsehen (SRF). <a href="https://www.srf.ch/sendungen/kassensturz-espresso/gesundheit-multiresistente-keime-im-pouletfleisch-konsumenten-in-gefahr">www.srf.ch/sendungen/kassensturz-espresso/gesundheit-multiresistente-keime-im-pouletfleisch-konsumenten-in-gefahr</a></p></li></ol><p>&nbsp;</p></div></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul><li><a href="https://www.swissveg.ch/weihnachten?language=de" title="Veganes Weihnachtessen">Veganes Weihnachtsessen: Tipps für Rezepte und Familienfeier</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/gefahr-grillieren?language=de">Bund warnt vor den Folgen des Grillierens</a></li><li>Kampagne: <a href="https://www.swissveg.ch/huhngesund?language=de">HuHngesund? - Ungesund</a></li></ul></div> Mon, 23 Dec 2024 10:33:32 +0000 Christine 4123 at https://www.swissveg.ch Fondue Chinoise mit gefährlichen Keimen belastet https://www.swissveg.ch/de/fondue-chinoise-mit-keimen-belastet <span>Fondue Chinoise mit gefährlichen Keimen belastet</span> <span><span lang="" about="/en/user/2398" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Christine</span></span> <span>Mon, 12/23/2024 - 11:33</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">In der Schweiz gehört Fondue Chinoise zu den beliebtesten Gerichten während der Festtage. Doch immer wieder wird auf die Gefahren hingewiesen, die damit verbunden sind. Besonders alarmierend sind die jüngsten Testergebnisse des Saldo-Magazins: &nbsp;In tiefgekühltem Fondue Chinoise wurden gefährliche Keime wie Listerien und E. coli nachgewiesen.</p><h2>Saldo-Test findet krankmachende Bakterien</h2><p>In einer Untersuchung des Saldo-Magazins vom 4. Dezember 2024 wurden 16 verschiedene tiefgekühlte Fondue Chinoise Produkte von Coop, Migros, Aldi und Lidl auf Bakterien untersucht. Vier der getesteten Produkte waren mit Keimen belastet.<span class="fussnotenlink">1</span><br>Im Kalbfleischprodukt von Lidl wurde das E. coli-Bakterium «EHEC» nachgewiesen. Dieses kann schwere Beschwerden wie Durchfall, Bauchkrämpfe und Fieber hervorrufen. In seltenen Fällen können auch Organe wie die Bauchspeicheldrüse und das Herz geschädigt werden.<br>Alle drei getesteten Trutenprodukte enthielten zudem Listerien. Während in zwei Produkten das als unbedenklich geltende Bakterium Listeria welshimeri gefunden wurde, enthielt ein Produkt von Aldi das krankmachende Bakterium Listeria monocytogenes. Dies ist besonders besorgniserregend, da Listerien zu einer Listeriose mit Durchfall, Erbrechen und grippeähnlichen Symptomen führen können. Insbesondere für geschwächte Personen oder Schwangere stellt die Listeriose eine erhebliche Gesundheitsgefahr dar, da diese mit schwerwiegenden Erkrankungen wie z.B. einer Blutvergiftung, Lungen- oder Hirnhautentzündung einhergehen kann. Dabei ist die Sterblichkeit besonders hoch, welche bis zu 20 Prozent der gemeldeten Listeriose-Fälle beträgt.</p><p>Besonders prekär ist, dass es in der Schweiz keine gesetzlichen Grenzwerte für Listerien oder EHEC gibt. Zwar sind Hersteller verpflichtet, gesundheitsschädliche Lebensmittel aus dem Verkehr zu ziehen, doch präventive Massnahmen fehlen.<span class="fussnotenlink">2</span></p><h2>Anstieg von Darmerkrankungen über die Festtage</h2><p>Besondere Vorsicht im Umgang mit Fondue Chinoise wird schon seit Langem empfohlen. Bereits 2014 zeigte eine Studie des Schweizerischen Tropen- und Public Health-Instituts (Swiss TPH), dass während der Weihnachtszeit Darminfektionen deutlich zunehmen. Rund die Hälfte dieser Lebensmittelinfektionen gehen auf den Konsum von Fondue Chinoise zurück.<span class="fussnotenlink">3&nbsp;</span><br>Beim Testergebnis von Saldo handelt es sich also nicht um einen Zufall – die Keimbelastung von Fondue Chinoise ist eher die Regel als die Ausnahme. Dabei sind auch frische Fleischplatten von Metzgereien problematisch, wie eine Untersuchung des Gesundheitstipp aus dem Jahr 2018 zeigt: Vier von zehn Fleischplatten waren mit den Bakterien Pseudomonaden oder Campylobacter belastet.<span class="fussnotenlink">4</span><br>Besonders Campylobacter ist eine der am häufigsten durch Lebensmittel übertragenen bakteriellen Erkrankungen in der Schweiz. Jährlich erkranken 7000 bis 8000 Menschen an Campylobacter-Infektionen.<span class="fussnotenlink">5</span> Pouletfeisch ist besonders häufig mit dem Bakterium belastet: In einer Studie von 2010 fand das BAG in über 38 Prozent der untersuchten Proben Spuren von Campylobacter-Keimen. Dabei war Schweizer Fleisch mit 45 Prozent sogar häufiger verseucht als importiertes Fleisch mit 31 Prozent.<span class="fussnotenlink">6</span></p><h2>Mangelnde Hygiene als Hauptursache für Lebensmittelinfektionen</h2><p>Die gesundheitlichen Risiken durch Fondue Chinoise resultieren nicht nur aus der Keimbelastung des Fleisches, sondern in erster Linie aus unsachgemässer Handhabung: Werden zuvor (tief-)gekühlte Fleischplatten zu lange bei Raumtemperatur gelagert, können sich Bakterien rasch vermehren. Wird das Fleisch anschliessend nicht ausreichend lange oder heiss gegart, überleben diese Keime und können Krankheiten verursachen. Ebenso ist es essenziell, rohes Fleisch strikt von Beilagen zu trennen, da sich die krankmachenden Erreger im Fleischsaft befinden. Rohes Fleisch sollte niemals auf demselben Schneidebrett wie andere frische Zutaten geschnitten werden, und für die Zubereitung sollten separate Bestecke verwendet werden. Auch das Abschlecken der Finger birgt ein erhebliches Gesundheitsrisiko. Auf all diese Hygienemängel weist das Merkblatt des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) zu den Hygieneregeln bei der Zubereitung von Fondue Chinoise hin.<span class="fussnotenlink">7</span></p><h2>Veganes Festtagsessen als Lösung</h2><p>Hinsichtlich der Minimierung des Risikos einer Lebensmittelinfektion ist es am effektivsten, kein Fleisch aufzutischen. Zwar können auch pflanzliche Lebensmittel Keime tragen, diese stammen jedoch meist aus der Tierhaltung, etwa durch mit Fäkalien verunreinigte Düngemittel. Gründliches Waschen von Gemüse und sachgemässe Lagerung reduzieren das Infektionsrisiko erheblich. Zusätzlich ist die Gefahr, antibiotikaresistente Keime über pflanzliche Lebensmittel aufzunehmen, deutlich geringer als bei Fleisch.<span class="fussnotenlink">8</span> Antibiotikaresistente Bakterien können beim Menschen zu tödlichen Krankheiten führen, da eigentlich leicht zu behandelnde Infektionen nicht mehr auf Antibiotika ansprechen.<span class="fussnotenlink">9</span> In der Schweiz sind Antibiotikaresistenzen längst ein ernstzunehmendes Thema: Ein Bericht des Bundes aus dem Jahr 2014 zeigt, dass drei von vier Poulet-Erzeugnissen mit antibiotikaresistenten Keimen kontaminiert sind.<span class="fussnotenlink">10</span> Swissveg hat diese Problematik in der Kampagne <a href="https://www.swissveg.ch/huhngesund?language=de" title="HuHngesund"><em>HuHngesund?</em></a> aufgegriffen.</p><p>Wer an den Festtagen eine sichere und tierleidfreie Alternative möchte, findet zahlreiche genussvolle vegane Optionen, die mindestens genauso festlich sind. <span style="background:transparent;">All diese Gerichte sorgen für festliche Stimmung – ganz ohne schlechtes Gewissen.</span></p><p style="line-height:100%;margin-bottom:0cm;">&nbsp;</p><div style="display:flex;flex-wrap:wrap;gap:20px;justify-content:center;"><figure style="text-align:center;width:45%;"><img style="height:auto;" src="/sites/swissveg.ch/files/fondue.jpeg" alt="Veganes Käsefondue oder Raclette (z.B. von New Roots)" width="100%"><figcaption>Veganes Käsefondue oder Raclette (z.B. von New Roots)</figcaption></figure><figure style="text-align:center;width:45%;"><img style="height:auto;" src="/sites/swissveg.ch/files/fondue-chinoise-vegan.jpg" alt="Veganes Fondue Chinoise" width="100%"><figcaption>Veganes Fondue Chinoise</figcaption></figure><figure style="text-align:center;width:45%;"><a href="https://www.swissveg.ch/recipe/detail?recipe_id=2270&amp;language=de"><img style="height:auto;" src="/sites/swissveg.ch/files/seitanfilet.jpg" alt="Seitanfilet im Teig" width="100%"></a><figcaption>Seitanfilet im Teig</figcaption></figure><figure style="text-align:center;width:45%;"><a href="https://www.swissveg.ch/recipe/detail?recipe_id=2442&amp;language=de"><img style="height:auto;" src="/sites/swissveg.ch/files/seitanbraten.jpg" alt="Festlicher Seitanbraten" width="100%"></a><figcaption>Festlicher Seitanbraten</figcaption></figure><figure style="text-align:center;width:45%;"><a href="https://www.swissveg.ch/recipe/detail?recipe_id=2346&amp;language=de"><img style="height:auto;" src="/sites/swissveg.ch/files/pastetli.jpg" alt="Vegane Pastetli" width="100%"></a><figcaption>Vegane Pastetli</figcaption></figure><figure style="text-align:center;width:45%;"><a href="https://www.swissveg.ch/recipe/detail?recipe_id=2492&amp;language=de"><img style="height:auto;" src="/sites/swissveg.ch/files/pilzstrudel.jpg" alt="Pilz-Tofu-Strudel" width="100%"></a><figcaption>Pilz-Tofu-Strudel</figcaption></figure></div></div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <ol><li><p class="sdfootnote">Rindlisbacher, S. (2024, 4. Dezember). Fondue Chinoise im Test: Krankmachende Bakterien in zwei Produkten. Saldo. <a href="https://www.saldo.ch/tests/produktetests/detail/artikeldetail/krankmachende-bakterien-in-zwei-produkten">https://www.saldo.ch/tests/produktetests/detail/artikeldetail/krankmachende-bakterien-in-zwei-produkten</a></p></li><li><p class="sdfootnote">Rindlisbacher, S. (2024, 4. Dezember). Fondue Chinoise im Test: Krankmachende Bakterien in zwei Produkten. Saldo. <a href="https://www.saldo.ch/tests/produktetests/detail/artikeldetail/krankmachende-bakterien-in-zwei-produkten">https://www.saldo.ch/tests/produktetests/detail/artikeldetail/krankmachende-bakterien-in-zwei-produkten</a></p></li><li><p class="sdfootnote">Bless, P. J., Schmutz, C., Suter, K., Jost, M., Hattendorf, J., Mäusezahl-Feuz, M. &amp; Mäusezahl, D. (2014). A tradition and an epidemic: determinants of the campylobacteriosis winter peak in Switzerland. European Journal Of Epidemiology, 29(7), 527–537. <a href="https://doi.org/10.1007/s10654-014-9917-0">https://doi.org/10.1007/s10654-014-9917-0</a></p></li><li><p class="sdfootnote">Arnold, J. (2018, 12. Dezember). Chinoise: Heikle Keime auf vier von zehn Fleischplatten. Gesundheitstipp. <a href="https://www.gesundheitstipp.ch/artikel/artikeldetail/chinoise-heikle-keime-auf-vier-von-zehn-fleischplatten">https://www.gesundheitstipp.ch/artikel/artikeldetail/chinoise-heikle-keime-auf-vier-von-zehn-fleischplatten</a></p></li><li><p class="sdfootnote">Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV. (2016, 15. Dezember). Fondue Chinoise sicher geniessen: Lebensmittel-Infektion verhindern. <a href="https://www.blv.admin.ch/blv/de/home/dokumentation/nsb-news-list.msg-id-64979.html">https://www.blv.admin.ch/blv/de/home/dokumentation/nsb-news-list.msg-id-64979.html</a></p></li><li><p class="sdfootnote">Baumgartner, A., Felleisen, R. &amp; Gut, C. (2012). Campylobacter in der Schweiz: Risikofaktoren und Massnahmen zum Umgang mit der Problematik (Bundesamt für Gesundheit, Hrsg.). <a href="https://www.blv.admin.ch/dam/blv/de/dokumente/lebensmittel-und-ernaehrung/lebensmittelsicherheit/krankheitserreger-und-hygiene/campylobacter-schweiz-risikoanalyse-blv.pdf.download.pdf/Campylobacter%20in%20der%20Schweiz%20%E2%80%93%20Risikoanalyse%20des%20BLV.pdf">https://www.blv.admin.ch/dam/blv/de/dokumente/lebensmittel-und-ernaehrung/lebensmittelsicherheit/krankheitserreger-und-hygiene/campylobacter-schweiz-risikoanalyse-blv.pdf.download.pdf/Campylobacter%20in%20der%20Schweiz%20%E2%80%93%20Risikoanalyse%20des%20BLV.pdf</a></p></li><li><p class="sdfootnote">Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV. (o.&nbsp;D.). Hygieneregeln bei der Zubereitung von Fondue Chinoise. <a href="https://www.blv.admin.ch/dam/blv/de/dokumente/lebensmittel-und-ernaehrung/rechts-und-vollzugsgrundlagen/hilfsmittel-vollzugsgrundlagen/leitfaeden-merkblaetter-archiv/mb-hygiene-fondue-chinoise.pdf.download.pdf/Hygieneregeln_bei_der_Zubereitung_von_Fondue_Chinoise_DE.pdf">https://www.blv.admin.ch/dam/blv/de/dokumente/lebensmittel-und-ernaehrung/rechts-und-vollzugsgrundlagen/hilfsmittel-vollzugsgrundlagen/leitfaeden-merkblaetter-archiv/mb-hygiene-fondue-chinoise.pdf.download.pdf/Hygieneregeln_bei_der_Zubereitung_von_Fondue_Chinoise_DE.pdf</a></p></li><li><p class="sdfootnote">Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV. (2022, 20. Mai). Bakterielle Krankheitserreger in Lebensmitteln. <a href="https://www.blv.admin.ch/blv/de/home/lebensmittel-und-ernaehrung/lebensmittelsicherheit/krankheitserreger-und-hygiene/bakterien.html">www.blv.admin.ch/blv/de/home/lebensmittel-und-ernaehrung/lebensmittelsicherheit/krankheitserreger-und-hygiene/bakterien.html</a></p></li><li><p class="sdfootnote">Bundesamt für Gesundheit BAG, Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV, Bundesamt für Landwirtschaft BLW &amp; Bundesamt für Umwelt BAFU. (2015). Strategie Antibiotikaresistenzen Schweiz. <a href="https://www.star.admin.ch/dam/star/de/dokumente/strategiebericht-star.pdf.download.pdf/strategiebericht-star-de.pdf">www.star.admin.ch/dam/star/de/dokumente/strategiebericht-star.pdf.download.pdf/strategiebericht-star-de.pdf</a></p></li><li><p class="sdfootnote">Mennig, D. (2014, 2. Dezember). Multiresistente Keime im Pouletfleisch: Konsumenten in Gefahr. Schweizer Radio und Fernsehen (SRF). <a href="https://www.srf.ch/sendungen/kassensturz-espresso/gesundheit-multiresistente-keime-im-pouletfleisch-konsumenten-in-gefahr">www.srf.ch/sendungen/kassensturz-espresso/gesundheit-multiresistente-keime-im-pouletfleisch-konsumenten-in-gefahr</a></p></li></ol><p>&nbsp;</p></div></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul><li><a href="https://www.swissveg.ch/weihnachten?language=de" title="Veganes Weihnachtessen">Veganes Weihnachtsessen: Tipps für Rezepte und Familienfeier</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/gefahr-grillieren?language=de">Bund warnt vor den Folgen des Grillierens</a></li><li>Kampagne: <a href="https://www.swissveg.ch/huhngesund?language=de">HuHngesund? - Ungesund</a></li></ul></div> Mon, 23 Dec 2024 10:33:32 +0000 Christine 4123 at https://www.swissveg.ch Bund warnt vor den Folgen des Grillierens https://www.swissveg.ch/de/gefahr-grillieren <span>Bund warnt vor den Folgen des Grillierens</span> <span><span lang="" about="/en/user/2398" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Christine</span></span> <span>Wed, 08/14/2024 - 11:24</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) hat pünktlich zur Grillsaison ein Merkblatt herausgegeben mit dem Titel «Hygiene beim Grillieren sorgt für ein ungetrübtes Vergnügen». Darin wird vor den möglichen Folgen des Verzehrs von grilliertem Fleisch gewarnt.</p><h2>Belastung mit Salmonellen und Kolibakterien</h2><p>«Wenn Sonne und angenehme Temperaturen die Menschen im Sommer ins Freie locken, beginnt die beliebte Grillsaison. Leider wird beim Grillieren nicht immer auf die notwendige Hygiene geachtet, weshalb es zu Lebensmittelinfektionen kommen kann. [...]» Mit diesen zwei Sätzen beginnt das Merkblatt des BLV.<span class="fussnotenlink">1</span><br>Denn rohe Lebensmittel wie Fleisch, Geflügel, Eier, Fisch und Meeresfrüchte können Keime enthalten. Unsachgemässe Lagerung und Zubereitung können diese Keime auf den Menschen übertragen und zu Magen-Darm-Erkrankungen führen.<span class="fussnotenlink">2&nbsp;</span></p><p class="zitat">«Auf rohem Fleisch muss mit unerwünschten Keimen gerechnet werden: Geflügelfleisch ist häufig mit Campylobacter belastet, seltener mit Salmonellen; Rindfleisch kann pathogene Kolibakterien enthalten und Schweinefleisch Yersinia enterocolitica oder Salmonellen. Die Konsumentinnen und Konsumenten können dies jedoch nicht erkennen, da die Qualität (Geschmack, Geruch, Farbe) des betroffenen Fleisches überhaupt nicht beeinträchtigt ist.»<span class="fussnotenlink">3&nbsp;</span></p><p>Diese Keime würden aber nur eine Gefahr darstellen, wenn bei der Zubereitung die «gängigen Hygieneregeln» nicht beachtet werden. Die vier wichtigsten Hygieneregeln sind gemäss dem BLV:&nbsp;<br>&nbsp; &nbsp;1. Reinigen von Händen und Arbeitsutensilien (z.B. Gabeln oder Grillzangen).&nbsp;<br>&nbsp; &nbsp;2. Finger nicht ablecken und übriggebliebene Marinade nicht kalt verzehren.<br>&nbsp; &nbsp;3. Fleisch vollständig durchbraten.<br>&nbsp; &nbsp;4. Separate Teller für rohes und gegrilltes Fleisch verwenden.<span class="fussnotenlink">4</span>&nbsp;</p><p><br>Als weiterführende Literatur verweist das BLV auf ein Merkblatt über den Umgang mit rohem Fleisch.</p><h2>Gängige Hygieneregeln?</h2><p>Es stellt sich die Frage, ob die oben genannten Hygieneregeln wirklich so gängig sind wie vom BLV behauptet. Bereits ein Bericht des Bundesamts für Gesundheit (BAG) aus dem Jahr 2002 zeigt, dass die Küchenhygiene in Privathaushalten nachlässt. Mögliche Gründe hierfür seien unter anderem die Verbreitung von Convenience Food (Fertiggerichten), wodurch das Wissen in der Küche abgenommen habe. Reisen ins Ausland und der Verzehr von Geflügelfleisch seien die zwei grössten Risikofaktoren für eine Erkrankung wegen Salmonellen- und Campylobacter-Keimen. Schon damals wurde eine Aufklärungskampagne zum Umgang mit rohem Fleisch lanciert, um Wissenslücken – konkret regelmässiges Händewaschen, rohes Fleisch immer kühl lagern und schnell aufbrauchen – zu schliessen.<span class="fussnotenlink">5</span> Der Trend hin zu Fertiggerichten hat sich in den letzten Jahren weiter verstärkt. Daher ist davon auszugehen, dass «gängige Hygieneregeln» immer mehr verlernt werden.</p><h2>Lebensmittelinfektionen immer häufiger</h2><p>Jährlich erkranken mehrere tausend Menschen an Lebensmittelinfektionen, was hohe Gesundheitskosten verursacht: In der Schweiz werden dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) jährlich bis zu 10'000 Fälle von Lebensmittelinfektionen gemeldet, davon 7'000-8'000 Campylobacterinfektionen, die häufig Durchfall verursachen. Diese Infektionen verursachen Gesamtkosten von bis zu 50 Mio. Franken, wovon 10 Mio. auf Campylobacterinfektionen entfallen.<span class="fussnotenlink">6</span>&nbsp;<br>Dabei ist die Zahl der Krankheitsausbrüche in den letzten Jahren deutlich angestiegen: 2020 wurden 13 lebensmittelbedingte Krankheitsausbrüche verzeichnet, 2021 bereits 37 und 2022 40. Ein Krankheitsausbruch liegt vor, wenn eine Krankheit oder Infektion bei mindestens zwei Personen auftritt und mit hoher Wahrscheinlichkeit auf dasselbe Lebensmittel zurückgeführt werden kann oder die Anzahl der lebensmittelbedingten Krankheitsfälle deutlich höher ist als erwartet. Ein Krankheitsausbruch geht somit mit mehreren Fällen einher. Beispielsweise gab es im Jahr 2022 schweizweit 40 lebensmittelbedingte Krankheitsausbrüche wodurch mehr als 780 Personen erkrankten. Diese Zahl ist deutlich tiefer als die aller Lebensmittelinfektionen, da diese keine Einzelfälle, sondern nur zusammenhängende Fälle berücksichtigt. Es ist ausserdem zu beachten, dass nicht alle lebensmittelbedingten Infektionen gemeldet werden – die Dunkelziffer fällt also wahrscheinlich deutlich höher aus.<span class="fussnotenlink">7</span></p><h2>Achtung vor Antibiotikaresistenzen und Langzeitfolgen</h2><p>Was viele nicht wissen: Fleisch kann nicht nur mit unerwünschten Bakterien belastet sein, sondern diese Bakterien können auch noch antibiotikaresistent sein. Diese antibiotikaresistenten Bakterien stellen ein immer grösseres Gesundheitsproblem dar und werden durch den Konsum tierischer Produkte gefördert. Antibiotika werden in der Massentierhaltung standardmässig eingesetzt, wodurch es vermehrt zu Antibiotikaresistenzen kommt und Antibiotika wirkungslos werden. Dies kann beim Menschen zu tödlichen Krankheiten führen, da eigentlich leicht zu behandelnde Infektionen nicht mehr auf Antibiotika ansprechen.<span class="fussnotenlink">8</span> Zwar lässt sich das Risiko gemäss dem BLV mit dem richtigen Umgang mit Lebensmitteln verringern – doch die Gefahr besteht weiterhin.<span class="fussnotenlink">9</span> Insbesondere, wenn man solchen Antibiotikaresistenzen häufig ausgesetzt ist, erhöht sich das Risiko einer «Übertragung» auf den Menschen massgeblich. In der Schweiz sind Antibiotikaresistenzen längst ein ernstzunehmendes Thema: Ein Bericht des Bundes aus dem Jahr 2014 zeigt, dass drei von vier Poulet-Erzeugnissen mit antibiotikaresistenten Keimen kontaminiert sind.<span class="fussnotenlink">10</span></p><center><p><iframe allow="autoplay; encrypted-media" allowfullscreen="" frameborder="0" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/OsL7Mlu4fLQ" width="560"></iframe></p></center><p class="text-align-center"><em>Video zur Swissveg-Kampagne </em><a href="https://www.swissveg.ch/huhngesund?language=de" title="Kampagne: «HuHngesund? - Ungesund»"><em>«HuHngesund? - Ungesund»</em></a><em>.</em></p><p>&nbsp;<br>Was auch nicht ausser Acht gelassen werden darf, sind die möglichen Langzeitfolgen des Konsums von verarbeitetem sowie rotem Fleisch. Auf dem Grill landen mehrheitlich Würste, Grillspiessli, Spareribs oder auch mal ein Steak, also mehrheitlich verarbeite bzw. rote Fleischwaren. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft verarbeitetes Fleisch wie Speck, Wurstwaren oder Schinken als «krebserregend» und rotes Fleisch als «wahrscheinlich krebserregend» ein. Gemäss aktueller Studienlage erhöht ein Konsum ab 50 g pro Tag die Sterblichkeit sowie das Risiko für Dickdarmkrebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.<span class="fussnotenlink">11, 12</span></p><h2>Lösung: Kein Fleisch grillieren!</h2><p>Um die oben genannten Probleme zu umgehen, ist der einfachste Weg, erst gar kein Fleisch zu grillieren. Dieser Vorschlag wird aber vom BLV scheinbar nicht in Erwägung gezogen. Kürzlich hat der Bundesrat sogar wieder beschlossen, die Werbegelder für Schweizer Fleisch weiter zu verlängern – mit rund 34 Millionen Schweizer Franken pro Jahr.<span class="fussnotenlink">13</span> Und das, obwohl gemäss unserer <a href="https://www.swissveg.ch/umfrage_fleischwerbesubventionen?language=de" title="Umfrage">neuen repräsentativen Umfrage</a> die Mehrheit der Schweizer Bevölkerung die Subventionierung von Fleischwerbung durch Steuergelder ablehnt. Dennoch ist für viele ein Stück Fleisch vom Grill einfach nicht wegzudenken. Was aber die Gefahr der ungewollten Keime am ehesten reduzieren würde, wäre, erst gar kein Fleisch aufzutischen. Denn auch Vegiwürste, Gemüse, Maiskolben und Co. machen sich super auf dem Grill. Zwar können auch Gemüse und andere pflanzliche Lebensmittel Träger von Keimen sein. Diese stammen jedoch meist ursprünglich aus der Tierhaltung, da die Pflanzen beispielsweise mit Fäkalien gedüngt werden. Allerdings besteht die Gefahr einer Lebensmittelinfektion in der Regel nur, wenn Gemüse nicht gründlich gewaschen wird oder Lebensmittel unsachgemäss gelagert werden. Zudem ist das Risiko einer Lebensmittelinfektion und Übertragung von antibiotikaresistenten Keimen deutlich geringer als bei Fleisch.<span class="fussnotenlink">14&nbsp;</span><br>Vorsicht ist dennoch geboten: Falls Fleisch mit vegetarischen Grilladen auf dem Grill landet, müssen die genannten Hygieneregeln weiterhin strikte beachtet werden. Denn über das Fleisch können die Keime auch auf andere Lebensmittel übertragen werden.<span class="fussnotenlink">15</span> Ein komplett pflanzliches Grillfest wäre also die beste Lösung für alle!</p></div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <ol><li>Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV. (2024a). Hygiene beim Grillieren sorgt für ein ungetrübtes Vergnügen. <a href="https://www.blv.admin.ch/dam/blv/de/dokumente/lebensmittel-und-ernaehrung/lebensmittelsicherheit/krankheitserreger-und-hygiene/hygiene-beim-grillieren.pdf.download.pdf/Hygiene%20beim%20Grillieren.pdf" target="_blank">www.blv.admin.ch/dam/blv/de/dokumente/lebensmittel-und-ernaehrung/lebensmittelsicherheit/krankheitserreger-und-hygiene/hygiene-beim-grillieren.pdf.download.pdf/Hygiene%20beim%20Grillieren.pdf</a></li><li>Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV. (2024b, Februar 29). Richtig zubereiten – sicher geniessen. <a href="https://www.blv.admin.ch/blv/de/home/lebensmittel-und-ernaehrung/lebensmittelsicherheit/krankheitserreger-und-hygiene/hygiene.html" target="_blank">www.blv.admin.ch/blv/de/home/lebensmittel-und-ernaehrung/lebensmittelsicherheit/krankheitserreger-und-hygiene/hygiene.html</a></li><li>Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV. (2024a). Hygiene beim Grillieren sorgt für ein ungetrübtes Vergnügen. <a href="https://www.blv.admin.ch/dam/blv/de/dokumente/lebensmittel-und-ernaehrung/lebensmittelsicherheit/krankheitserreger-und-hygiene/hygiene-beim-grillieren.pdf.download.pdf/Hygiene%20beim%20Grillieren.pdf" target="_blank">www.blv.admin.ch/dam/blv/de/dokumente/lebensmittel-und-ernaehrung/lebensmittelsicherheit/krankheitserreger-und-hygiene/hygiene-beim-grillieren.pdf.download.pdf/Hygiene%20beim%20Grillieren.pdf</a></li><li>Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV. (2024a). Hygiene beim Grillieren sorgt für ein ungetrübtes Vergnügen. <a href="https://www.blv.admin.ch/dam/blv/de/dokumente/lebensmittel-und-ernaehrung/lebensmittelsicherheit/krankheitserreger-und-hygiene/hygiene-beim-grillieren.pdf.download.pdf/Hygiene%20beim%20Grillieren.pdf" target="_blank">www.blv.admin.ch/dam/blv/de/dokumente/lebensmittel-und-ernaehrung/lebensmittelsicherheit/krankheitserreger-und-hygiene/hygiene-beim-grillieren.pdf.download.pdf/Hygiene%20beim%20Grillieren.pdf</a></li><li>Schweizer Privatküchen weniger sauber. (2003, 7. Juli). swissinfo.ch. <a href="https://www.swissinfo.ch/ger/finanzplatz-schweiz/schweizer-privatkuechen-weniger-sauber/3397098" target="_blank">www.swissinfo.ch/ger/finanzplatz-schweiz/schweizer-privatkuechen-weniger-sauber/3397098</a></li><li>Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV. (2024b, Februar 29). Richtig zubereiten – sicher geniessen. <a href="https://www.blv.admin.ch/blv/de/home/lebensmittel-und-ernaehrung/lebensmittelsicherheit/krankheitserreger-und-hygiene/hygiene.html" target="_blank">www.blv.admin.ch/blv/de/home/lebensmittel-und-ernaehrung/lebensmittelsicherheit/krankheitserreger-und-hygiene/hygiene.html</a></li><li>Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV. (2023). Lebensmittelbedingte Krankheitsausbrüche (S. 1–9). <a href="https://www.blv.admin.ch/dam/blv/de/dokumente/lebensmittel-und-ernaehrung/lebensmittelsicherheit/krankheitserreger-und-hygiene/bericht-lebensmittelbedingte-krankheitsausbrueche-2022.pdf.download.pdf/bericht-lebensmittelbedingte-krankheitsausbrueche-2022-de.pdf" target="_blank">www.blv.admin.ch/dam/blv/de/dokumente/lebensmittel-und-ernaehrung/lebensmittelsicherheit/krankheitserreger-und-hygiene/bericht-lebensmittelbedingte-krankheitsausbrueche-2022.pdf.download.pdf/bericht-lebensmittelbedingte-krankheitsausbrueche-2022-de.pdf</a></li><li>Bundesamt für Gesundheit BAG, Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV, Bundesamt für Landwirtschaft BLW &amp; Bundesamt für Umwelt BAFU. (2015). Strategie Antibiotikaresistenzen Schweiz. <a href="https://www.star.admin.ch/dam/star/de/dokumente/strategiebericht-star.pdf.download.pdf/strategiebericht-star-de.pdf" target="_blank">www.star.admin.ch/dam/star/de/dokumente/strategiebericht-star.pdf.download.pdf/strategiebericht-star-de.pdf</a></li><li>Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV. (2024b, Februar 29). Richtig zubereiten – sicher geniessen. <a href="https://www.blv.admin.ch/blv/de/home/lebensmittel-und-ernaehrung/lebensmittelsicherheit/krankheitserreger-und-hygiene/hygiene.html" target="_blank">www.blv.admin.ch/blv/de/home/lebensmittel-und-ernaehrung/lebensmittelsicherheit/krankheitserreger-und-hygiene/hygiene.html</a></li><li>Mennig, D. (2014, 2. Dezember). Multiresistente Keime im Pouletfleisch: Konsumenten in Gefahr. Schweizer Radio und Fernsehen (SRF). <a href="https://www.srf.ch/sendungen/kassensturz-espresso/gesundheit-multiresistente-keime-im-pouletfleisch-konsumenten-in-gefahr" target="_blank">www.srf.ch/sendungen/kassensturz-espresso/gesundheit-multiresistente-keime-im-pouletfleisch-konsumenten-in-gefahr</a></li><li>World Health Organization. (2015, 26. Oktober). Cancer: Carcinogenicity of the consumption of red meat and processed meat. <a href="https://www.who.int/news-room/questions-and-answers/item/cancer-carcinogenicity-of-the-consumption-of-red-meat-and-processed-meat" target="_blank">www.who.int/news-room/questions-and-answers/item/cancer-carcinogenicity-of-the-consumption-of-red-meat-and-processed-meat</a></li><li>Farvid, M. S., Sidahmed, E., Spence, N. D., Angua, K. M., Rosner, B. A. &amp; Barnett, J. B. (2021). Consumption of red meat and processed meat and cancer incidence: a systematic review and meta-analysis of prospective studies. European Journal Of Epidemiology, 36(9), 937–951. <a href="https://doi.org/10.1007/s10654-021-00741-9" target="_blank">doi.org/10.1007/s10654-021-00741-9</a></li><li>Pinto, C. (2024, 29. Juli). Schweizer Fleisch: Bund zahlt weiter Millionen für das Marketing. Tages-Anzeiger. <a href="https://www.tagesanzeiger.ch/schweizer-fleisch-bund-zahlt-weiter-millionen-fuer-das-marketing-281803156594" target="_blank">www.tagesanzeiger.ch/schweizer-fleisch-bund-zahlt-weiter-millionen-fuer-das-marketing-281803156594</a></li><li>Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV. (2022, 20. Mai). Bakterielle Krankheitserreger in Lebensmitteln. <a href="https://www.blv.admin.ch/blv/de/home/lebensmittel-und-ernaehrung/lebensmittelsicherheit/krankheitserreger-und-hygiene/bakterien.html" target="_blank">www.blv.admin.ch/blv/de/home/lebensmittel-und-ernaehrung/lebensmittelsicherheit/krankheitserreger-und-hygiene/bakterien.html</a></li><li>Bundesinstitut für Risikobewertung. (2014). Schutz vor Infektionen mit enterohämorrhagischen E. coli (EHEC). <a href="https://www.bfr.bund.de/cm/350/verbrauchertipps-schutz-vor-infektionen-mit-enterohaemorrhagischen-e-coli-ehec.pdf" target="_blank">www.bfr.bund.de/cm/350/verbrauchertipps-schutz-vor-infektionen-mit-enterohaemorrhagischen-e-coli-ehec.pdf</a></li></ol></div></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul><li><a href="https://www.swissveg.ch/umfrage_fleischwerbesubventionen?language=de" title="Umfrage">Umfrage zu Subventionen: Bevölkerung lehnt Steuergelder für Fleischwerbung ab</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/pflanzliche-ernaehrung-senkt-krankheitsrisiko?language=de" title="Pflanzliche Ernährung senkt Krankheitsrisiko">Pflanzliche Ernährung senkt Krankheitsrisiko</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/vegane-lebensmittel?language=de" title="Vegane Lebensmittel">Vegane Lebensmittel – gesund oder nicht?</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/widersprueche-schweizer-politik?language=de" title="Kampagne">Kampagne «Widersprüche der Schweizer Politik»</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/huhngesund?language=de" title="Kampagne: «HuHngesund? - Ungesund»">Kampagne: «HuHngesund? - Ungesund»</a></li></ul></div> Wed, 14 Aug 2024 09:24:07 +0000 Christine 4109 at https://www.swissveg.ch Pflanzliche Ernährung senkt Krankheitsrisiko https://www.swissveg.ch/de/pflanzliche-ernaehrung-senkt-krankheitsrisiko <span>Pflanzliche Ernährung senkt Krankheitsrisiko</span> <span><span lang="" about="/en/user/2398" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Christine</span></span> <span>Mon, 07/08/2024 - 10:30</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Aktuelle Studien bestätigen, dass eine pflanzliche Ernährung das Risiko für verschiedene Erkrankungen verringert.</p><h2>Hauptrisikofaktor Ernährung</h2><p>Nicht-übertragbare Krankheiten (NCDs) werden immer häufiger. Hauptrisikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen (z.B. Herzinfarkte oder Schlaganfälle), eine der häufigsten NCDs, sind Bluthochdruck sowie ernährungsbedingte Risiken.<span class="fussnotenlink">1</span> Im Jahr 2019 starben alleine in Europa 1,55 Millionen Menschen an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die auf eine suboptimale Ernährung zurückzuführen waren – was 16 Prozent aller Gesamttodesfälle ausmachte.<span class="fussnotenlink">2</span> Auch in der Schweiz waren im Jahr 2022 Herz-Kreislauf-Erkrankungen für fast 28 Prozent aller Todesfälle verantwortlich.<span class="fussnotenlink">3</span></p><h2>Salz und Fleisch besonders schädlich</h2><p>Da die Ernährung eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und anderen NCDs spielt, untersuchte eine systematische Analyse den Einfluss 13 verschiedener Ernährungsrisiken auf die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen in 54 verschiedenen europäischen Ländern.<span class="fussnotenlink">4</span> Für die Datenerhebung wurden Verbrauchsdaten aus repräsentativen Ernährungserhebungen, Einkommens- und Verbrauchsstichproben, Agrarstatistiken, Lebensmittel-Verkaufsdaten und 24-Stunden-Urinproben verwendet. Anhand dieser Verbrauchsdaten wurde anschliessend mit den Daten der Studie «Global Burden of Disease» (GBD) das Krankheitsrisiko berechnet.</p><p>Die Resultate zeigen klar: Vorbeugend gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen wirkt eine Ernährung mit einem hohen Anteil an Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Nüssen und Samen, Früchten und Gemüse, Nahrungsfasern bzw. Ballaststoffen sowie mehrfach ungesättigten Fettsäuren und den marinen Omega-3-Fettsäuren Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA). Eine Ernährung mit einem hohen Anteil an Salz, rotem bzw. verarbeitetem Fleisch, Transfettsäuren und Süssgetränken wirkt hingegen krankheitsfördernd.</p><p>Beispielweise ist eine Mindestaufnahme von 35 bis165 g Vollkornprodukten pro Tag mit dem geringsten Sterberisiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden. Eine höhere Aufnahme reduziert das Sterberisiko weiter. Hingegen sollte man max. 12,5 g Salz konsumieren, um das Sterberisiko nicht zu erhöhen. Alles darüber erhöht das Sterberisiko. Für alle weiteren sich negativ auswirkenden Ernährungsfaktoren (rotes sowie verarbeitetes Fleisch, Transfettsäuren sowie Süssgetränke) gilt: je weniger, desto besser.</p><p><strong>Tab. 1: Ernährungsrisikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen geordnet nach der Anzahl Todesfälle</strong></p><p><img src="/sites/swissveg.ch/files/ernaehrungsfaktoren.PNG" data-entity-uuid="e9d64770-bc6c-41a4-be23-b7262651e6b1" data-entity-type="file" alt="" width="749" height="600" /></p><p>* Die Referenzmenge bezieht sich bei den grün markierten Ernährungsfaktoren auf die minimale tägliche Aufnahme des Lebensmittels bzw. Lebensmittelbestandteils, die mit dem geringsten Sterberisiko verbunden ist. Bei den rot markierten Ernährungsfaktoren bezieht sich die Referenzmenge auf die maximale Aufnahme.</p><p>↑= Grosse Menge                <br />↓= Kleine Menge</p><p style="line-height:100%;margin-bottom:0cm;"><font style="font-size:12pt;" color="#bf0041" size="3">rot</font>= zu viel ist schädlich                <br /><font style="font-size:12pt;" color="#158466" size="3">grün</font>= zu wenig ist schädlich</p><h2>Ergebnisse sprechen für eine pflanzliche Ernährung</h2><p>Wie den Studienergebnissen zu entnehmen ist, wirken Ernährungsfaktoren, wie sie in einer ausgewogenen, pflanzlichen Ernährung vorkommen vorbeugend gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Einzige Ausnahme stellen Fisch und Meeresfrüchte dar, deren Konsum ebenfalls mit einem geringeren Krankheitsrisiko verbunden war. Die positive gesundheitliche Wirkung führen die  Studienautoren jedoch auf den hohen Gehalt an den Omega-3-Fettsäuren Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA) zurück. Diese sind in pflanzlicher Form aber auch in Algenöl enthalten. Algenöl bietet ausserdem gegenüber Fisch und Meeresfrüchten den Vorteil, dass dieses nicht mit gesundheitsschädlichen Schwermetallen und Giftstoffen belastet ist. Daher sind Algenöl-Supplemente als Omega-3-Quelle generell vorzuziehen.<span class="fussnotenlink">5</span></p><p>Im Gegensatz zu pflanzlichen, unverarbeiteten Lebensmitteln wirken sich rotes und verarbeitetes Fleisch wie auch Lebensmittel, die reich an Salz und Transfettsäuren sind sowie Süssgetränke negativ auf die Herz-Kreislauf-Gesundheit aus. Dies unterstreicht die Wichtigkeit einer pflanzlichen Ernährung, die reich an Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Nüssen und Samen sowie Früchten und Gemüse ist.</p><h2>Positiver Einfluss auf das Krebsrisiko</h2><p>Eine weitere aktuelle Studie – eine systematische Review (also eine Zusammenfassung vieler Einzelstudien) –  untersuchte ebenfalls den Einfluss einer pflanzlichen Ernährung auf die Gesundheit. Ähnlich wie in der oben beschriebenen Studie wurden einerseits Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen untersucht – zusätzlich aber auch jene für Krebserkrankungen.<span class="fussnotenlink">6</span> Die Ergebnisse zeigen, dass sich eine pflanzliche Ernährung nicht nur positiv auf die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen auswirkt, sondern auch auf die Entstehung von Krebserkrankungen. Folgende Gesundheitsfaktoren konnten im Rahmen der Studie mit einer vegetarischen und veganen Ernährung verbessert werden: Blutfett- und Blutzuckerwerte, das Körpergewicht  bzw. der Body-Mass-Index (BMI), Entzündungswerte. Somit wurde das Risiko für Herzkrankheiten sowie Krebs reduziert.</p><h2>Ungesunde vegane Produkte?</h2><p>Immer wieder kursieren in den Medien Schlagzeilen, dass vegane Alternativprodukte ungesund seien. Wie auch zuletzt zu einer neuen Studie, die den Zusammenhang zwischen Herz-Kreislauf-Erkrankungen und verschiedenen Lebensmittelgruppen untersuchte.<span class="fussnotenlink">7</span> Hierzu wurden diese in pflanzliche oder tierische Lebensmittel und nach ihrem Verarbeitungsgrad eingeteilt.</p><p>Die Medien machten Schlagzeilen wie diese daraus:</p><p class="zitat">«Vegane Ernährung: Fördern pflanzliche Lebensmittel Herzkrankheiten?»</p><p>Wenn man sich die Studie genau ansieht, wird allerdings ersichtlich, dass es in erster Linie um jegliche verarbeitete Lebensmittel geht, die pflanzlichen Ursprungs sind und im Rahmen einer Durchschnittsernährung konsumiert werden und nicht – wie suggeriert – um die vegane Ernährung.  Zu den «pflanzlichen Lebensmitteln» zählten in der Studie abgepacktes Brot, süsse Backwaren, Kekse, Margarine, Pommes Frites, Süssigkeiten, gesüsstes Müesli, Süssgetränke, Fruchtsäfte, salzige Snacks, industriell hergestellte Pizza und andere Fertiggerichte, alkoholische Getränke (Spirituosen), Saucen sowie vegane Fleischalternativen. Zu den hoch verarbeiteten tierischen Lebensmitteln wurden Milchgetränke, Würste, Chicken Nuggets und andere verarbeitete Fleischwaren, Dessert auf Milchbasis sowie Mayonnaise und Streichkäse gezählt.</p><p>Wie anhand der Ernährungserhebung menuCH ersichtlich ist, werden verarbeitete Lebensmittel, egal ob pflanzlich oder nicht, von der Allgemeinbevölkerung im Übermass konsumiert.<span class="fussnotenlink">8</span> Diese können also in jeder Ernährung vorkommen. Hoch verarbeitete Lebensmittel haben schlichtweg nichts mit einer ausgewogenen, veganen Ernährung zu tun. Auch Fleischalternativen finden immer häufiger Einzug in einer flexitarischen Ernährung, wie der Plant Based Food Report von Coop zeigt.<span class="fussnotenlink">9</span> Untersuchungen zeigen aber, dass die pflanzlichen Alternativen oft gesünder sind als das Fleischoriginal.</p><p><strong>Tab. 2: Beitrag zur Ernährung  (% der Gesamtenergiezufuhr) von hoch verarbeiteten Lebensmitteln (pflanzlich und tierisch)</strong></p><p><img src="/sites/swissveg.ch/files/pflanzlich-tierisch.PNG" data-entity-uuid="b182cbe4-254b-40d6-bdbc-b0efb176beac" data-entity-type="file" alt="" width="900" height="700" /></p><p>Was die Schlagzeilen nicht verraten: In der Studie war der Verzehr von pflanzlichen Lebensmitteln, die nicht hoch verarbeitet sind, mit einem 7 Prozent geringeren Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und einem 15 Prozent geringeren Sterberisiko für diese Krankheiten verbunden. Jedoch erhöhte der Verzehr von pflanzlichen, hoch verarbeiteten Lebensmitteln das Erkrankungsrisiko um 5 Prozent und die Sterblichkeit um 12 Prozent. Tierische Lebensmittel wurden in dieser Studie nicht genauer untersucht. Es wurde jedoch herausgefunden, dass der Konsum von hoch verarbeiteten Lebensmitteln – egal ob pflanzlich oder tierisch – das Erkrankungs- und Sterberisiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhte. Der Konsum von gering verarbeiten pflanzlichen Lebensmitteln senkte jedoch das Krankheits- und Sterberisiko.</p><h2>Fazit: Ausgewogen und pflanzlich!</h2><p>Die aktuellen Studien unterstreichen die Wichtigkeit einer ausgewogenen pflanzlichen Ernährung. Diese kann sich auf unsere Gesundheit positiv auswirken, insbesondere auf das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Krebserkrankungen – den häufigsten Todesursachen in der Schweiz.<span class="fussnotenlink">10</span> Hoch verarbeitete Lebensmittel sollten soweit möglich gemieden werden – dies gilt für jede Ernährungsform. Jedoch haben nicht nur hoch verarbeitete Lebensmittel, die reich an Zucker, Salz und Transfettsäuren sind, einen negativen Einfluss auf unsere Gesundheit. Auch verarbeitetes und rotes Fleisch erhöhen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Krebs.</p><p><img src="/sites/swissveg.ch/files/Ern%C3%A4hrungsteller.png" data-entity-uuid="91afb97f-a80b-43e3-a3c7-89ff2bac94d6" data-entity-type="file" alt="" width="600" height="600" /></p><p><strong>Abb. 1: Veganer Ernährungsteller</strong></p><p>Eine ausgewogene pflanzliche Ernährung setzt sich aus Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Nüssen und Samen sowie Früchten und Gemüse zusammen. Zudem sollte Vitamin B12, Omega 3 in Form von Algenöl sowie Selen supplementiert werden.<span class="fussnotenlink">11</span> Der Anteil hoch verarbeiteter Lebensmittel sollte möglichst gering sein. Weitere Infos dazu finden Sie in unserer <a href="https://bc.pressmatrix.com/de/profiles/b6b0b8c11377/editions/93b87b7c99a619965eb0/pages" title="Infomaterial">Infobroschüre «Vegan für die Gesundheit»</a>.</p></div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <ol><li>Bundesamt für Gesundheit BAG. (o.&nbsp;D.). Zahlen und Fakten zu nichtübertragbaren Krankheiten. <a href="https://www.bag.admin.ch/bag/de/home/zahlen-und-statistiken/zahlen-fakten-nichtuebertragbare-krankheiten.html" target="_blank">www.bag.admin.ch/bag/de/home/zahlen-und-statistiken/zahlen-fakten-nichtuebertragbare-krankheiten.html</a></li><li>Pörschmann, T., Meier, T. &amp; Lorkowski, S. (2024). Cardiovascular mortality attributable to dietary risk factors in 54 countries in the WHO European Region from 1990 to 2019: an updated systematic analysis of the Global Burden of Disease Study. European Journal Of Preventive Cardiology. <a href="https://doi.org/10.1093/eurjpc/zwae136" target="_blank">doi.org/10.1093/eurjpc/zwae136</a></li><li>Bundesamt für Gesundheit BAG. (o.&nbsp;D.-a). Herz-Kreislauf-Erkrankungen. <a href="https://www.bag.admin.ch/bag/de/home/krankheiten/krankheiten-im-ueberblick/herz-kreislauf-erkrankungen.html" target="_blank">www.bag.admin.ch/bag/de/home/krankheiten/krankheiten-im-ueberblick/herz-kreislauf-erkrankungen.html</a></li><li>Pörschmann, T., Meier, T. &amp; Lorkowski, S. (2024). Cardiovascular mortality attributable to dietary risk factors in 54 countries in the WHO European Region from 1990 to 2019: an updated systematic analysis of the Global Burden of Disease Study. European Journal Of Preventive Cardiology. <a href="https://doi.org/10.1093/eurjpc/zwae136" target="_blank">doi.org/10.1093/eurjpc/zwae136</a></li><li>Bernhauser, I. (2022, 22. März). Omega-3-Fettsäuren – vegan ein Problem? ecodemy.&nbsp;<a href="www.ecodemy.de/magazin/omega-3-fettsaeuren-vegan" target="_blank">www.ecodemy.de/magazin/omega-3-fettsaeuren-vegan</a></li><li>Capodici, A., Mocciaro, G., Gori, D., Landry, M. J., Masini, A., Sanmarchi, F., Fiore, M., Coa, A. A., Castagna, G., Gardner, C. D. &amp; Guaraldi, F. (2024). Cardiovascular health and cancer risk associated with plant based diets: An umbrella review. PloS One, 19(5), e0300711. <a href="https://doi.org/10.1371/journal.pone.0300711" target="_blank">doi.org/10.1371/journal.pone.0300711</a></li><li>Rauber, F., Da Costa Louzada, M. L., Chang, K., Huybrechts, I., Gunter, M. J., Monteiro, C. A., Vamos, E. P. &amp; Levy, R. B. (2024). Implications of food ultra-processing on cardiovascular risk considering plant origin foods: an analysis of the UK Biobank cohort. ˜The œLancet Regional Health. Europe, 100948. <a href="https://doi.org/10.1016/j.lanepe.2024.100948">doi.org/10.1016/j.lanepe.2024.100948</a></li><li>Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV. (o.&nbsp;D.). Lebensmittelkonsum in der Schweiz. <a href="https://www.blv.admin.ch/blv/de/home/lebensmittel-und-ernaehrung/ernaehrung/menuCH/menuch-lebensmittelkonsum-schweiz.html" target="_blank">www.blv.admin.ch/blv/de/home/lebensmittel-und-ernaehrung/ernaehrung/menuCH/menuch-lebensmittelkonsum-schweiz.html</a></li><li>Coop. (2023). Plant Based Food Report 2023. <a href="https://www.coop.ch/content/dam/insieme/plantbased-report-2023/Coop-Plant-Based-Food-Report-2023_D.pdf" target="_blank">www.coop.ch/content/dam/insieme/plantbased-report-2023/Coop-Plant-Based-Food-Report-2023_D.pdf</a></li><li>Bundesamt für Gesundheit BAG. (o.&nbsp;D.). Zahlen und Fakten zu nichtübertragbaren Krankheiten. <a href="https://www.bag.admin.ch/bag/de/home/zahlen-und-statistiken/zahlen-fakten-nichtuebertragbare-krankheiten.html" target="_blank">www.bag.admin.ch/bag/de/home/zahlen-und-statistiken/zahlen-fakten-nichtuebertragbare-krankheiten.html</a></li><li>Beil, B. (2022, 13. Juli). Vegane Ernährungspyramide - Neuester Stand der Wissenschaft. ecodemy.&nbsp;<a href="www.ecodemy.de/magazin/vegane-ernaehrungspyramide-neuester-stand" target="_blank">www.ecodemy.de/magazin/vegane-ernaehrungspyramide-neuester-stand</a></li></ol></div></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul><li><a href="https://www.swissveg.ch/vegane-lebensmittel?language=de" title="Vegane Lebensmittel">Vegane Lebensmittel – gesund oder nicht?</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/vegane-proteine?language=de">Vegane Proteine in der Ernährung</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/ultra-processed-food?language=de">Ultra-Processed Food</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/infomaterial?language=de">Infomaterial</a></li></ul></div> Mon, 08 Jul 2024 08:30:55 +0000 Christine 4108 at https://www.swissveg.ch Pflanzliche Ernährung senkt Krankheitsrisiko https://www.swissveg.ch/de/pflanzliche-ernaehrung-senkt-krankheitsrisiko <span>Pflanzliche Ernährung senkt Krankheitsrisiko</span> <span><span lang="" about="/en/user/2398" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Christine</span></span> <span>Mon, 07/08/2024 - 10:30</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Aktuelle Studien bestätigen, dass eine pflanzliche Ernährung das Risiko für verschiedene Erkrankungen verringert.</p><h2>Hauptrisikofaktor Ernährung</h2><p>Nicht-übertragbare Krankheiten (NCDs) werden immer häufiger. Hauptrisikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen (z.B. Herzinfarkte oder Schlaganfälle), eine der häufigsten NCDs, sind Bluthochdruck sowie ernährungsbedingte Risiken.<span class="fussnotenlink">1</span> Im Jahr 2019 starben alleine in Europa 1,55 Millionen Menschen an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die auf eine suboptimale Ernährung zurückzuführen waren – was 16 Prozent aller Gesamttodesfälle ausmachte.<span class="fussnotenlink">2</span> Auch in der Schweiz waren im Jahr 2022 Herz-Kreislauf-Erkrankungen für fast 28 Prozent aller Todesfälle verantwortlich.<span class="fussnotenlink">3</span></p><h2>Salz und Fleisch besonders schädlich</h2><p>Da die Ernährung eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und anderen NCDs spielt, untersuchte eine systematische Analyse den Einfluss 13 verschiedener Ernährungsrisiken auf die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen in 54 verschiedenen europäischen Ländern.<span class="fussnotenlink">4</span> Für die Datenerhebung wurden Verbrauchsdaten aus repräsentativen Ernährungserhebungen, Einkommens- und Verbrauchsstichproben, Agrarstatistiken, Lebensmittel-Verkaufsdaten und 24-Stunden-Urinproben verwendet. Anhand dieser Verbrauchsdaten wurde anschliessend mit den Daten der Studie «Global Burden of Disease» (GBD) das Krankheitsrisiko berechnet.</p><p>Die Resultate zeigen klar: Vorbeugend gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen wirkt eine Ernährung mit einem hohen Anteil an Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Nüssen und Samen, Früchten und Gemüse, Nahrungsfasern bzw. Ballaststoffen sowie mehrfach ungesättigten Fettsäuren und den marinen Omega-3-Fettsäuren Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA). Eine Ernährung mit einem hohen Anteil an Salz, rotem bzw. verarbeitetem Fleisch, Transfettsäuren und Süssgetränken wirkt hingegen krankheitsfördernd.</p><p>Beispielweise ist eine Mindestaufnahme von 35 bis165 g Vollkornprodukten pro Tag mit dem geringsten Sterberisiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden. Eine höhere Aufnahme reduziert das Sterberisiko weiter. Hingegen sollte man max. 12,5 g Salz konsumieren, um das Sterberisiko nicht zu erhöhen. Alles darüber erhöht das Sterberisiko. Für alle weiteren sich negativ auswirkenden Ernährungsfaktoren (rotes sowie verarbeitetes Fleisch, Transfettsäuren sowie Süssgetränke) gilt: je weniger, desto besser.</p><p><strong>Tab. 1: Ernährungsrisikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen geordnet nach der Anzahl Todesfälle</strong></p><p><img src="/sites/swissveg.ch/files/ernaehrungsfaktoren.PNG" data-entity-uuid="e9d64770-bc6c-41a4-be23-b7262651e6b1" data-entity-type="file" alt="" width="749" height="600" /></p><p>* Die Referenzmenge bezieht sich bei den grün markierten Ernährungsfaktoren auf die minimale tägliche Aufnahme des Lebensmittels bzw. Lebensmittelbestandteils, die mit dem geringsten Sterberisiko verbunden ist. Bei den rot markierten Ernährungsfaktoren bezieht sich die Referenzmenge auf die maximale Aufnahme.</p><p>↑= Grosse Menge                <br />↓= Kleine Menge</p><p style="line-height:100%;margin-bottom:0cm;"><font style="font-size:12pt;" color="#bf0041" size="3">rot</font>= zu viel ist schädlich                <br /><font style="font-size:12pt;" color="#158466" size="3">grün</font>= zu wenig ist schädlich</p><h2>Ergebnisse sprechen für eine pflanzliche Ernährung</h2><p>Wie den Studienergebnissen zu entnehmen ist, wirken Ernährungsfaktoren, wie sie in einer ausgewogenen, pflanzlichen Ernährung vorkommen vorbeugend gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Einzige Ausnahme stellen Fisch und Meeresfrüchte dar, deren Konsum ebenfalls mit einem geringeren Krankheitsrisiko verbunden war. Die positive gesundheitliche Wirkung führen die  Studienautoren jedoch auf den hohen Gehalt an den Omega-3-Fettsäuren Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA) zurück. Diese sind in pflanzlicher Form aber auch in Algenöl enthalten. Algenöl bietet ausserdem gegenüber Fisch und Meeresfrüchten den Vorteil, dass dieses nicht mit gesundheitsschädlichen Schwermetallen und Giftstoffen belastet ist. Daher sind Algenöl-Supplemente als Omega-3-Quelle generell vorzuziehen.<span class="fussnotenlink">5</span></p><p>Im Gegensatz zu pflanzlichen, unverarbeiteten Lebensmitteln wirken sich rotes und verarbeitetes Fleisch wie auch Lebensmittel, die reich an Salz und Transfettsäuren sind sowie Süssgetränke negativ auf die Herz-Kreislauf-Gesundheit aus. Dies unterstreicht die Wichtigkeit einer pflanzlichen Ernährung, die reich an Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Nüssen und Samen sowie Früchten und Gemüse ist.</p><h2>Positiver Einfluss auf das Krebsrisiko</h2><p>Eine weitere aktuelle Studie – eine systematische Review (also eine Zusammenfassung vieler Einzelstudien) –  untersuchte ebenfalls den Einfluss einer pflanzlichen Ernährung auf die Gesundheit. Ähnlich wie in der oben beschriebenen Studie wurden einerseits Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen untersucht – zusätzlich aber auch jene für Krebserkrankungen.<span class="fussnotenlink">6</span> Die Ergebnisse zeigen, dass sich eine pflanzliche Ernährung nicht nur positiv auf die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen auswirkt, sondern auch auf die Entstehung von Krebserkrankungen. Folgende Gesundheitsfaktoren konnten im Rahmen der Studie mit einer vegetarischen und veganen Ernährung verbessert werden: Blutfett- und Blutzuckerwerte, das Körpergewicht  bzw. der Body-Mass-Index (BMI), Entzündungswerte. Somit wurde das Risiko für Herzkrankheiten sowie Krebs reduziert.</p><h2>Ungesunde vegane Produkte?</h2><p>Immer wieder kursieren in den Medien Schlagzeilen, dass vegane Alternativprodukte ungesund seien. Wie auch zuletzt zu einer neuen Studie, die den Zusammenhang zwischen Herz-Kreislauf-Erkrankungen und verschiedenen Lebensmittelgruppen untersuchte.<span class="fussnotenlink">7</span> Hierzu wurden diese in pflanzliche oder tierische Lebensmittel und nach ihrem Verarbeitungsgrad eingeteilt.</p><p>Die Medien machten Schlagzeilen wie diese daraus:</p><p class="zitat">«Vegane Ernährung: Fördern pflanzliche Lebensmittel Herzkrankheiten?»</p><p>Wenn man sich die Studie genau ansieht, wird allerdings ersichtlich, dass es in erster Linie um jegliche verarbeitete Lebensmittel geht, die pflanzlichen Ursprungs sind und im Rahmen einer Durchschnittsernährung konsumiert werden und nicht – wie suggeriert – um die vegane Ernährung.  Zu den «pflanzlichen Lebensmitteln» zählten in der Studie abgepacktes Brot, süsse Backwaren, Kekse, Margarine, Pommes Frites, Süssigkeiten, gesüsstes Müesli, Süssgetränke, Fruchtsäfte, salzige Snacks, industriell hergestellte Pizza und andere Fertiggerichte, alkoholische Getränke (Spirituosen), Saucen sowie vegane Fleischalternativen. Zu den hoch verarbeiteten tierischen Lebensmitteln wurden Milchgetränke, Würste, Chicken Nuggets und andere verarbeitete Fleischwaren, Dessert auf Milchbasis sowie Mayonnaise und Streichkäse gezählt.</p><p>Wie anhand der Ernährungserhebung menuCH ersichtlich ist, werden verarbeitete Lebensmittel, egal ob pflanzlich oder nicht, von der Allgemeinbevölkerung im Übermass konsumiert.<span class="fussnotenlink">8</span> Diese können also in jeder Ernährung vorkommen. Hoch verarbeitete Lebensmittel haben schlichtweg nichts mit einer ausgewogenen, veganen Ernährung zu tun. Auch Fleischalternativen finden immer häufiger Einzug in einer flexitarischen Ernährung, wie der Plant Based Food Report von Coop zeigt.<span class="fussnotenlink">9</span> Untersuchungen zeigen aber, dass die pflanzlichen Alternativen oft gesünder sind als das Fleischoriginal.</p><p><strong>Tab. 2: Beitrag zur Ernährung  (% der Gesamtenergiezufuhr) von hoch verarbeiteten Lebensmitteln (pflanzlich und tierisch)</strong></p><p><img src="/sites/swissveg.ch/files/pflanzlich-tierisch.PNG" data-entity-uuid="b182cbe4-254b-40d6-bdbc-b0efb176beac" data-entity-type="file" alt="" width="900" height="700" /></p><p>Was die Schlagzeilen nicht verraten: In der Studie war der Verzehr von pflanzlichen Lebensmitteln, die nicht hoch verarbeitet sind, mit einem 7 Prozent geringeren Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und einem 15 Prozent geringeren Sterberisiko für diese Krankheiten verbunden. Jedoch erhöhte der Verzehr von pflanzlichen, hoch verarbeiteten Lebensmitteln das Erkrankungsrisiko um 5 Prozent und die Sterblichkeit um 12 Prozent. Tierische Lebensmittel wurden in dieser Studie nicht genauer untersucht. Es wurde jedoch herausgefunden, dass der Konsum von hoch verarbeiteten Lebensmitteln – egal ob pflanzlich oder tierisch – das Erkrankungs- und Sterberisiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhte. Der Konsum von gering verarbeiten pflanzlichen Lebensmitteln senkte jedoch das Krankheits- und Sterberisiko.</p><h2>Fazit: Ausgewogen und pflanzlich!</h2><p>Die aktuellen Studien unterstreichen die Wichtigkeit einer ausgewogenen pflanzlichen Ernährung. Diese kann sich auf unsere Gesundheit positiv auswirken, insbesondere auf das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Krebserkrankungen – den häufigsten Todesursachen in der Schweiz.<span class="fussnotenlink">10</span> Hoch verarbeitete Lebensmittel sollten soweit möglich gemieden werden – dies gilt für jede Ernährungsform. Jedoch haben nicht nur hoch verarbeitete Lebensmittel, die reich an Zucker, Salz und Transfettsäuren sind, einen negativen Einfluss auf unsere Gesundheit. Auch verarbeitetes und rotes Fleisch erhöhen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Krebs.</p><p><img src="/sites/swissveg.ch/files/Ern%C3%A4hrungsteller.png" data-entity-uuid="91afb97f-a80b-43e3-a3c7-89ff2bac94d6" data-entity-type="file" alt="" width="600" height="600" /></p><p><strong>Abb. 1: Veganer Ernährungsteller</strong></p><p>Eine ausgewogene pflanzliche Ernährung setzt sich aus Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Nüssen und Samen sowie Früchten und Gemüse zusammen. Zudem sollte Vitamin B12, Omega 3 in Form von Algenöl sowie Selen supplementiert werden.<span class="fussnotenlink">11</span> Der Anteil hoch verarbeiteter Lebensmittel sollte möglichst gering sein. Weitere Infos dazu finden Sie in unserer <a href="https://bc.pressmatrix.com/de/profiles/b6b0b8c11377/editions/93b87b7c99a619965eb0/pages" title="Infomaterial">Infobroschüre «Vegan für die Gesundheit»</a>.</p></div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <ol><li>Bundesamt für Gesundheit BAG. (o.&nbsp;D.). Zahlen und Fakten zu nichtübertragbaren Krankheiten. <a href="https://www.bag.admin.ch/bag/de/home/zahlen-und-statistiken/zahlen-fakten-nichtuebertragbare-krankheiten.html" target="_blank">www.bag.admin.ch/bag/de/home/zahlen-und-statistiken/zahlen-fakten-nichtuebertragbare-krankheiten.html</a></li><li>Pörschmann, T., Meier, T. &amp; Lorkowski, S. (2024). Cardiovascular mortality attributable to dietary risk factors in 54 countries in the WHO European Region from 1990 to 2019: an updated systematic analysis of the Global Burden of Disease Study. European Journal Of Preventive Cardiology. <a href="https://doi.org/10.1093/eurjpc/zwae136" target="_blank">doi.org/10.1093/eurjpc/zwae136</a></li><li>Bundesamt für Gesundheit BAG. (o.&nbsp;D.-a). Herz-Kreislauf-Erkrankungen. <a href="https://www.bag.admin.ch/bag/de/home/krankheiten/krankheiten-im-ueberblick/herz-kreislauf-erkrankungen.html" target="_blank">www.bag.admin.ch/bag/de/home/krankheiten/krankheiten-im-ueberblick/herz-kreislauf-erkrankungen.html</a></li><li>Pörschmann, T., Meier, T. &amp; Lorkowski, S. (2024). Cardiovascular mortality attributable to dietary risk factors in 54 countries in the WHO European Region from 1990 to 2019: an updated systematic analysis of the Global Burden of Disease Study. European Journal Of Preventive Cardiology. <a href="https://doi.org/10.1093/eurjpc/zwae136" target="_blank">doi.org/10.1093/eurjpc/zwae136</a></li><li>Bernhauser, I. (2022, 22. März). Omega-3-Fettsäuren – vegan ein Problem? ecodemy.&nbsp;<a href="www.ecodemy.de/magazin/omega-3-fettsaeuren-vegan" target="_blank">www.ecodemy.de/magazin/omega-3-fettsaeuren-vegan</a></li><li>Capodici, A., Mocciaro, G., Gori, D., Landry, M. J., Masini, A., Sanmarchi, F., Fiore, M., Coa, A. A., Castagna, G., Gardner, C. D. &amp; Guaraldi, F. (2024). Cardiovascular health and cancer risk associated with plant based diets: An umbrella review. PloS One, 19(5), e0300711. <a href="https://doi.org/10.1371/journal.pone.0300711" target="_blank">doi.org/10.1371/journal.pone.0300711</a></li><li>Rauber, F., Da Costa Louzada, M. L., Chang, K., Huybrechts, I., Gunter, M. J., Monteiro, C. A., Vamos, E. P. &amp; Levy, R. B. (2024). Implications of food ultra-processing on cardiovascular risk considering plant origin foods: an analysis of the UK Biobank cohort. ˜The œLancet Regional Health. Europe, 100948. <a href="https://doi.org/10.1016/j.lanepe.2024.100948">doi.org/10.1016/j.lanepe.2024.100948</a></li><li>Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV. (o.&nbsp;D.). Lebensmittelkonsum in der Schweiz. <a href="https://www.blv.admin.ch/blv/de/home/lebensmittel-und-ernaehrung/ernaehrung/menuCH/menuch-lebensmittelkonsum-schweiz.html" target="_blank">www.blv.admin.ch/blv/de/home/lebensmittel-und-ernaehrung/ernaehrung/menuCH/menuch-lebensmittelkonsum-schweiz.html</a></li><li>Coop. (2023). Plant Based Food Report 2023. <a href="https://www.coop.ch/content/dam/insieme/plantbased-report-2023/Coop-Plant-Based-Food-Report-2023_D.pdf" target="_blank">www.coop.ch/content/dam/insieme/plantbased-report-2023/Coop-Plant-Based-Food-Report-2023_D.pdf</a></li><li>Bundesamt für Gesundheit BAG. (o.&nbsp;D.). Zahlen und Fakten zu nichtübertragbaren Krankheiten. <a href="https://www.bag.admin.ch/bag/de/home/zahlen-und-statistiken/zahlen-fakten-nichtuebertragbare-krankheiten.html" target="_blank">www.bag.admin.ch/bag/de/home/zahlen-und-statistiken/zahlen-fakten-nichtuebertragbare-krankheiten.html</a></li><li>Beil, B. (2022, 13. Juli). Vegane Ernährungspyramide - Neuester Stand der Wissenschaft. ecodemy.&nbsp;<a href="www.ecodemy.de/magazin/vegane-ernaehrungspyramide-neuester-stand" target="_blank">www.ecodemy.de/magazin/vegane-ernaehrungspyramide-neuester-stand</a></li></ol></div></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul><li><a href="https://www.swissveg.ch/vegane-lebensmittel?language=de" title="Vegane Lebensmittel">Vegane Lebensmittel – gesund oder nicht?</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/vegane-proteine?language=de">Vegane Proteine in der Ernährung</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/ultra-processed-food?language=de">Ultra-Processed Food</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/infomaterial?language=de">Infomaterial</a></li></ul></div> Mon, 08 Jul 2024 08:30:55 +0000 Christine 4108 at https://www.swissveg.ch