Drupal blog posts https://www.swissveg.ch/de de Welt-Tofu-Tag: Spannendes über den proteinreichen Alleskönner https://www.swissveg.ch/de/tofu <span>Welt-Tofu-Tag: Spannendes über den proteinreichen Alleskönner</span> <span><span lang="" about="/de/user/3027" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Sarah</span></span> <span>26. Juli 2025 - 8:41</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Ob pikante Spiesse, knusprige Nuggets oder süsses Mousse au Chocolat: Tofu ist ein proteinreicher Alleskönner. Anlässlich des Welt-Tofu-Tages nehmen wir das Sojaprodukt genauer unter die Lupe und vergleichen es mit tierischen Proteinquellen. Welche hat mehr Protein und welche ist nachhaltiger?</p><p>Trotz seiner unglaublichen Vielseitigkeit und seinen zahlreichen Vorteilen wird Tofu nicht von allen Menschen gleichermassen geschätzt. Ganz im Gegenteil: Dem Bohnenquark wird nachgesagt, dass er fad schmecke und eine schlechte Proteinqualität habe. Zudem steht er auch immer wieder in der Kritik, weil er aus Sojabohnen hergestellt wird, bei denen viele Menschen nach wie vor glauben, dass dafür Regenwald abgeholzt wird. </p><h4>Fleisch vs. Tofu: Wie sieht es mit der Umweltbelastung aus?</h4><p>Die meisten Menschen sind sich nicht bewusst, dass sie indirekt sehr viel Soja konsumieren, selbst wenn sie noch nie in ihrem Leben Tofu gegessen haben. Denn rund drei Viertel der weltweiten Sojaernte dient als Mastfutter für Rinder, Geflügel und Schweine. So werden beispielsweise <strong>für die Produktion von einem Kilogramm Rindfleisch rund fünf bis 20 Kilogramm Futtermittel benötigt.</strong><span class="fussnotenlink"><strong>1  </strong></span>Dabei handelt es sich nicht wie irrtümlich angenommen ausschliesslich um Gras, sondern auch um Getreide und Soja. Dazu kommt, dass die Fleischproduktion extrem energieintensiv ist: Die Produktion von einem Kilogramm <strong>Rindfleisch stösst 12 bis 13 Kilo CO<sub>2</sub>-Äqivalente</strong> aus.<span class="fussnotenlink">1<strong>  </strong></span>Im Vergleich dazu emittiert die Herstellung von einem Kilogramm <strong>Tofu nur knapp ein Kilo CO<sub>2</sub>-Äqivalent.</strong><em><span class="fussnotenlink"><strong>2</strong></span></em>  In Ermangelung von spezifischen Daten für Tofu werden für folgende Vergleiche die Zahlen von Soja verwendet: <strong>Die Belastung des Grundwassers und  Bodens </strong>ist bei einer Ernährung, die anstelle von Fleisch auf Sojaprodukte wie Tofu setzt, <strong>um das Siebenfache geringer</strong>, da weniger Schwefeldioxid, Stickstoffoxide und Ammoniak emittiert werden.<span class="fussnotenlink">  </span>Auch was den Landverbrauch betrifft, schneidet die pflanzliche Variante besser ab: Die Produktion einer sojabasierten Mahlzeit à 100 Gramm benötigt einen Drittel weniger Fläche als jene der gleichen Menge Pouletfleisch. <span class="fussnotenlink">3 </span></p><img src="/sites/swissveg.ch/files/2025-07/Grafik_Tofu_Blog.png" data-entity-uuid="672ec7c6-119e-4171-a311-074b71205ea5" data-entity-type="file" alt="" width="2126" height="709" /><h4 class="einleitung">Proteinqualität im Vergleich</h4><p>Auch Punkto Nährwerte muss sich Tofu nicht verstecken: Er enthält durchschnittlich rund 15 Gramm Protein pro 100 Gramm bei rund 150 Kalorien. Damit ist er <strong>eine kalorien- und fettarme Proteinquelle</strong>. Ein häufig vorgebrachter Kritikpunkt an pflanzlichem Protein ist die vermeintlich unvollständige Aminosäurezusammensetzung. Hierbei ist jedoch klarzustellen: Soja gehört zu den wenigen pflanzlichen Lebensmitteln mit einem vollständigen Aminosäureprofil – es enthält alle essenziellen Aminosäuren in ausreichender Menge. <strong>Damit ist Tofu eine hochwertige Proteinquelle, vergleichbar mit tierischem Protein.</strong><span class="fussnotenlink">4</span> In einer Meta-Analyse kamen Forschende zudem zum Schluss, dass Sojaprotein, auch was den Muskel- und Kraftaufbau betrifft, mit tierischem Protein mithalten kann.<span class="fussnotenlink">5 </span></p><p>Daneben punktet Tofu mit einer Reihe weiterer Vorteile: </p><ul><li><strong>Niedriger Gehalt an gesättigten Fettsäuren</strong>: Tofu enthält im Vergleich zu vielen tierischen Produkten nicht nur weniger ungesunde Fette, sondern auch mehr gesunde (ungesättigte) Fettsäuren, was sich positiv auf die Herzgesundheit auswirken kann.</li><li><strong>Reich an Isoflavonen</strong>: Die enthaltenen Isoflavone besitzen antioxidative Wirkungen, die Zellschäden durch freie Radikale reduzieren können und somit potenziell vor chronischen Krankheiten schützen. </li><li><strong>Mineralstoffquelle</strong>: Tofu liefert Mineralstoffe wie Kalzium, Magnesium und Eisen, die für Knochenstoffwechsel, Muskel- und Nervenfunktion sowie den Sauerstofftransport im Blut wichtig sind. Wenn im Herstellungsprozess Kalziumsulfat als Gerinnungsmittel verwendet wird, enthält der Tofu sogar noch mehr des wichtigen Minerals. </li></ul><h4>Schweizer Bio-Soja boomt</h4><p>Die Angst, Tofu zu kaufen, der aus abgeholzten Amazonas-Gebieten stammt, ist in der Schweiz und generell in Europa unbegründet: Hierzulande erhältliches Speisesoja, also auch Tofu, stammt aus der Schweiz oder dem nahen Ausland, wie etwa Italien, Österreich oder Frankreich. Produkte, die Soja aus Übersee enthalten, sind kaum zu finden. In der Schweiz werden jährlich rund 4000 Tonnen Soja produziert. Die Hälfte davon wird jedoch als Futtermittel für sogenannte Nutztiere verwendet.<span class="fussnotenlink">6</span> Die Schweizerische Forschungsanstalt Agroscope hat die Wichtigkeit der Sojabohne schon vor über 40 Jahren erkannt und forscht an der Züchtung von Sorten, die an das hiesige Klima angepasst sind, aber auch an solchen, die sich aufgrund ihres Geschmackes besonders gut für die Tofuproduktion eignen. Mehr zu Schweizer Tofu kann <a href="https://www.swissveg.ch/de/soja" target="_blank">hier </a>nachgelesen werden. </p><h4 class="einleitung">Fazit</h4><p>Punkto Gesundheit und Nachhaltigkeit ist Tofu tierischem Protein überlegen. Wenn jetzt bloss nicht sein fader Geschmack wäre, denkt sich wohl die eine oder andere. Tatsächlich ist das eines der häufigsten Vorurteile: Viele Menschen verbinden Tofu vor allem mit einem langweiligen, geschmacklosen Lebensmittel. Doch das stimmt nicht: <strong>Der Geschmack von Tofu ist sehr neutral, was ein Vorteil ist, da er sich dadurch vielseitig würzen und an jede Küche anpassen lässt. </strong>Durch die richtige Zubereitung – etwa Anbraten, Grillieren oder Frittieren – erhält Tofu eine knusprige Textur und kann in verschiedenen Gerichten überzeugen.<strong> </strong>Mit den richtigen Gewürzen, Marinaden und Zubereitungsmethoden lässt sich Tofu wunderbar schmackhaft und abwechslungsreich gestalten.<strong> Pro-Tipp: Wird der Tofu vor Verwendung eingefroren nimmt er anschliessend die Marinade besser auf.</strong></p><p>Auf unserer<a href="https://www.swissveg.ch/de/recipe/search?language=de" target="_blank"> Rezeptseite </a>sind zahlreiche kreative und schmackhafte Tofurezepte zu finden. Ob cremiges Curry, gebratene Tofusticks oder süsser Cheesecake – mit dem Stichwort «Tofu» findet sich Inspirationen für jeden Geschmack.</p></div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <p>1 Fleisch und Milchprodukte | WWF Schweiz. (o.&nbsp;D.). WWF Schweiz. <a href="https://www.wwf.ch/de/unsere-ziele/fleisch-und-milchprodukte">https://www.wwf.ch/de/unsere-ziele/fleisch-und-milchprodukte</a></p><p>2 Mejia, A., Harwatt, H., Jaceldo-Siegl, K., Sranacharoenpong, K., Soret, S. &amp; Sabaté, J. (2017b). Greenhouse Gas Emissions Generated by Tofu Production: A Case Study. Journal Of Hunger &amp; Environmental Nutrition, 13(1), 131–142. <a href="https://doi.org/10.1080/19320248.2017.1315323">https://doi.org/10.1080/19320248.2017.1315323</a></p><p>3 Jetzke, T., Richter, S., Institut für Innovation und Technik [iit] in der VDI/VDE Innovation + Technik GmbH, Keppner, B., Domröse, L., adelphi research gGmbH, Wunder, S., Ecologic Institut gGmbH &amp; Futurium gGmbH. (2019b). Die Zukunft im Blick: Fleisch der Zukunft. In S. Veenhoff &amp; Fachgebiet I 1.1: Grundsatzfragen, Nachhaltigkeitsstrategien und -szenarien, Ressourcenschonung (Hrsg.), Trendbericht Zur Abschätzung der Umweltwirkungen von Pflanzlichen Fleischersatzprodukten, Essbaren Insekten und In-vitro-Fleisch. <a href="https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/1410/publikationen/2020-06-25_trendanalyse_fleisch-der-zukunft_web_bf.pdf">https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/1410/publikat…</a></p><p>4 Rutherfurd, S. M., Fanning, A. C., Miller, B. J. &amp; Moughan, P. J. (2014). Protein Digestibility-Corrected Amino Acid Scores and Digestible Indispensable Amino Acid Scores Differentially Describe Protein Quality in Growing Male Rats. Journal Of Nutrition, 145(2), 372–379. <a href="https://doi.org/10.3945/jn.114.195438">https://doi.org/10.3945/jn.114.195438</a></p><p>5 Messina, M., Lynch, H., Dickinson, J. M. &amp; Reed, K. E. (2018). No Difference Between the Effects of Supplementing With Soy Protein Versus Animal Protein on Gains in Muscle Mass and Strength in Response to Resistance Exercise. International Journal Of Sport Nutrition And Exercise Metabolism, 28(6), 674–685. <a href="https://doi.org/10.1123/ijsnem.2018-0071">https://doi.org/10.1123/ijsnem.2018-0071</a></p><p>6 Über Soja - soja netzwerk schweiz. (o.&nbsp;D.). Soja Netzwerk Schweiz. <a href="https://www.sojanetzwerk.ch/ueber-soja/">https://www.sojanetzwerk.ch/ueber-soja/</a></p></div></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/soja" target="_blank">Alles zum weltweiten Sojaanbau&nbsp;</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/vegane-proteine" target="_blank">Vegane Proteine</a></li><li><a href="https://www.agroscope.admin.ch/agroscope/de/home/themen/pflanzenbau/ackerbau/kulturarten/soja/qualitative-verbesserung.html" target="_blank">Agroscope: Soja&nbsp;</a></li></ul></div> Sat, 26 Jul 2025 06:41:13 +0000 Sarah 4151 at https://www.swissveg.ch Welt-Tofu-Tag: Spannendes über den proteinreichen Alleskönner https://www.swissveg.ch/de/tofu <span>Welt-Tofu-Tag: Spannendes über den proteinreichen Alleskönner</span> <span><span lang="" about="/de/user/3027" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Sarah</span></span> <span>26. Juli 2025 - 8:41</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Ob pikante Spiesse, knusprige Nuggets oder süsses Mousse au Chocolat: Tofu ist ein proteinreicher Alleskönner. Anlässlich des Welt-Tofu-Tages nehmen wir das Sojaprodukt genauer unter die Lupe und vergleichen es mit tierischen Proteinquellen. Welche hat mehr Protein und welche ist nachhaltiger?</p><p>Trotz seiner unglaublichen Vielseitigkeit und seinen zahlreichen Vorteilen wird Tofu nicht von allen Menschen gleichermassen geschätzt. Ganz im Gegenteil: Dem Bohnenquark wird nachgesagt, dass er fad schmecke und eine schlechte Proteinqualität habe. Zudem steht er auch immer wieder in der Kritik, weil er aus Sojabohnen hergestellt wird, bei denen viele Menschen nach wie vor glauben, dass dafür Regenwald abgeholzt wird. </p><h4>Fleisch vs. Tofu: Wie sieht es mit der Umweltbelastung aus?</h4><p>Die meisten Menschen sind sich nicht bewusst, dass sie indirekt sehr viel Soja konsumieren, selbst wenn sie noch nie in ihrem Leben Tofu gegessen haben. Denn rund drei Viertel der weltweiten Sojaernte dient als Mastfutter für Rinder, Geflügel und Schweine. So werden beispielsweise <strong>für die Produktion von einem Kilogramm Rindfleisch rund fünf bis 20 Kilogramm Futtermittel benötigt.</strong><span class="fussnotenlink"><strong>1  </strong></span>Dabei handelt es sich nicht wie irrtümlich angenommen ausschliesslich um Gras, sondern auch um Getreide und Soja. Dazu kommt, dass die Fleischproduktion extrem energieintensiv ist: Die Produktion von einem Kilogramm <strong>Rindfleisch stösst 12 bis 13 Kilo CO<sub>2</sub>-Äqivalente</strong> aus.<span class="fussnotenlink">1<strong>  </strong></span>Im Vergleich dazu emittiert die Herstellung von einem Kilogramm <strong>Tofu nur knapp ein Kilo CO<sub>2</sub>-Äqivalent.</strong><em><span class="fussnotenlink"><strong>2</strong></span></em>  In Ermangelung von spezifischen Daten für Tofu werden für folgende Vergleiche die Zahlen von Soja verwendet: <strong>Die Belastung des Grundwassers und  Bodens </strong>ist bei einer Ernährung, die anstelle von Fleisch auf Sojaprodukte wie Tofu setzt, <strong>um das Siebenfache geringer</strong>, da weniger Schwefeldioxid, Stickstoffoxide und Ammoniak emittiert werden.<span class="fussnotenlink">  </span>Auch was den Landverbrauch betrifft, schneidet die pflanzliche Variante besser ab: Die Produktion einer sojabasierten Mahlzeit à 100 Gramm benötigt einen Drittel weniger Fläche als jene der gleichen Menge Pouletfleisch. <span class="fussnotenlink">3 </span></p><img src="/sites/swissveg.ch/files/2025-07/Grafik_Tofu_Blog.png" data-entity-uuid="672ec7c6-119e-4171-a311-074b71205ea5" data-entity-type="file" alt="" width="2126" height="709" /><h4 class="einleitung">Proteinqualität im Vergleich</h4><p>Auch Punkto Nährwerte muss sich Tofu nicht verstecken: Er enthält durchschnittlich rund 15 Gramm Protein pro 100 Gramm bei rund 150 Kalorien. Damit ist er <strong>eine kalorien- und fettarme Proteinquelle</strong>. Ein häufig vorgebrachter Kritikpunkt an pflanzlichem Protein ist die vermeintlich unvollständige Aminosäurezusammensetzung. Hierbei ist jedoch klarzustellen: Soja gehört zu den wenigen pflanzlichen Lebensmitteln mit einem vollständigen Aminosäureprofil – es enthält alle essenziellen Aminosäuren in ausreichender Menge. <strong>Damit ist Tofu eine hochwertige Proteinquelle, vergleichbar mit tierischem Protein.</strong><span class="fussnotenlink">4</span> In einer Meta-Analyse kamen Forschende zudem zum Schluss, dass Sojaprotein, auch was den Muskel- und Kraftaufbau betrifft, mit tierischem Protein mithalten kann.<span class="fussnotenlink">5 </span></p><p>Daneben punktet Tofu mit einer Reihe weiterer Vorteile: </p><ul><li><strong>Niedriger Gehalt an gesättigten Fettsäuren</strong>: Tofu enthält im Vergleich zu vielen tierischen Produkten nicht nur weniger ungesunde Fette, sondern auch mehr gesunde (ungesättigte) Fettsäuren, was sich positiv auf die Herzgesundheit auswirken kann.</li><li><strong>Reich an Isoflavonen</strong>: Die enthaltenen Isoflavone besitzen antioxidative Wirkungen, die Zellschäden durch freie Radikale reduzieren können und somit potenziell vor chronischen Krankheiten schützen. </li><li><strong>Mineralstoffquelle</strong>: Tofu liefert Mineralstoffe wie Kalzium, Magnesium und Eisen, die für Knochenstoffwechsel, Muskel- und Nervenfunktion sowie den Sauerstofftransport im Blut wichtig sind. Wenn im Herstellungsprozess Kalziumsulfat als Gerinnungsmittel verwendet wird, enthält der Tofu sogar noch mehr des wichtigen Minerals. </li></ul><h4>Schweizer Bio-Soja boomt</h4><p>Die Angst, Tofu zu kaufen, der aus abgeholzten Amazonas-Gebieten stammt, ist in der Schweiz und generell in Europa unbegründet: Hierzulande erhältliches Speisesoja, also auch Tofu, stammt aus der Schweiz oder dem nahen Ausland, wie etwa Italien, Österreich oder Frankreich. Produkte, die Soja aus Übersee enthalten, sind kaum zu finden. In der Schweiz werden jährlich rund 4000 Tonnen Soja produziert. Die Hälfte davon wird jedoch als Futtermittel für sogenannte Nutztiere verwendet.<span class="fussnotenlink">6</span> Die Schweizerische Forschungsanstalt Agroscope hat die Wichtigkeit der Sojabohne schon vor über 40 Jahren erkannt und forscht an der Züchtung von Sorten, die an das hiesige Klima angepasst sind, aber auch an solchen, die sich aufgrund ihres Geschmackes besonders gut für die Tofuproduktion eignen. Mehr zu Schweizer Tofu kann <a href="https://www.swissveg.ch/de/soja" target="_blank">hier </a>nachgelesen werden. </p><h4 class="einleitung">Fazit</h4><p>Punkto Gesundheit und Nachhaltigkeit ist Tofu tierischem Protein überlegen. Wenn jetzt bloss nicht sein fader Geschmack wäre, denkt sich wohl die eine oder andere. Tatsächlich ist das eines der häufigsten Vorurteile: Viele Menschen verbinden Tofu vor allem mit einem langweiligen, geschmacklosen Lebensmittel. Doch das stimmt nicht: <strong>Der Geschmack von Tofu ist sehr neutral, was ein Vorteil ist, da er sich dadurch vielseitig würzen und an jede Küche anpassen lässt. </strong>Durch die richtige Zubereitung – etwa Anbraten, Grillieren oder Frittieren – erhält Tofu eine knusprige Textur und kann in verschiedenen Gerichten überzeugen.<strong> </strong>Mit den richtigen Gewürzen, Marinaden und Zubereitungsmethoden lässt sich Tofu wunderbar schmackhaft und abwechslungsreich gestalten.<strong> Pro-Tipp: Wird der Tofu vor Verwendung eingefroren nimmt er anschliessend die Marinade besser auf.</strong></p><p>Auf unserer<a href="https://www.swissveg.ch/de/recipe/search?language=de" target="_blank"> Rezeptseite </a>sind zahlreiche kreative und schmackhafte Tofurezepte zu finden. Ob cremiges Curry, gebratene Tofusticks oder süsser Cheesecake – mit dem Stichwort «Tofu» findet sich Inspirationen für jeden Geschmack.</p></div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <p>1 Fleisch und Milchprodukte | WWF Schweiz. (o.&nbsp;D.). WWF Schweiz. <a href="https://www.wwf.ch/de/unsere-ziele/fleisch-und-milchprodukte">https://www.wwf.ch/de/unsere-ziele/fleisch-und-milchprodukte</a></p><p>2 Mejia, A., Harwatt, H., Jaceldo-Siegl, K., Sranacharoenpong, K., Soret, S. &amp; Sabaté, J. (2017b). Greenhouse Gas Emissions Generated by Tofu Production: A Case Study. Journal Of Hunger &amp; Environmental Nutrition, 13(1), 131–142. <a href="https://doi.org/10.1080/19320248.2017.1315323">https://doi.org/10.1080/19320248.2017.1315323</a></p><p>3 Jetzke, T., Richter, S., Institut für Innovation und Technik [iit] in der VDI/VDE Innovation + Technik GmbH, Keppner, B., Domröse, L., adelphi research gGmbH, Wunder, S., Ecologic Institut gGmbH &amp; Futurium gGmbH. (2019b). Die Zukunft im Blick: Fleisch der Zukunft. In S. Veenhoff &amp; Fachgebiet I 1.1: Grundsatzfragen, Nachhaltigkeitsstrategien und -szenarien, Ressourcenschonung (Hrsg.), Trendbericht Zur Abschätzung der Umweltwirkungen von Pflanzlichen Fleischersatzprodukten, Essbaren Insekten und In-vitro-Fleisch. <a href="https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/1410/publikationen/2020-06-25_trendanalyse_fleisch-der-zukunft_web_bf.pdf">https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/1410/publikat…</a></p><p>4 Rutherfurd, S. M., Fanning, A. C., Miller, B. J. &amp; Moughan, P. J. (2014). Protein Digestibility-Corrected Amino Acid Scores and Digestible Indispensable Amino Acid Scores Differentially Describe Protein Quality in Growing Male Rats. Journal Of Nutrition, 145(2), 372–379. <a href="https://doi.org/10.3945/jn.114.195438">https://doi.org/10.3945/jn.114.195438</a></p><p>5 Messina, M., Lynch, H., Dickinson, J. M. &amp; Reed, K. E. (2018). No Difference Between the Effects of Supplementing With Soy Protein Versus Animal Protein on Gains in Muscle Mass and Strength in Response to Resistance Exercise. International Journal Of Sport Nutrition And Exercise Metabolism, 28(6), 674–685. <a href="https://doi.org/10.1123/ijsnem.2018-0071">https://doi.org/10.1123/ijsnem.2018-0071</a></p><p>6 Über Soja - soja netzwerk schweiz. (o.&nbsp;D.). Soja Netzwerk Schweiz. <a href="https://www.sojanetzwerk.ch/ueber-soja/">https://www.sojanetzwerk.ch/ueber-soja/</a></p></div></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/soja" target="_blank">Alles zum weltweiten Sojaanbau&nbsp;</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/vegane-proteine" target="_blank">Vegane Proteine</a></li><li><a href="https://www.agroscope.admin.ch/agroscope/de/home/themen/pflanzenbau/ackerbau/kulturarten/soja/qualitative-verbesserung.html" target="_blank">Agroscope: Soja&nbsp;</a></li></ul></div> Sat, 26 Jul 2025 06:41:13 +0000 Sarah 4151 at https://www.swissveg.ch Earth Overshoot Day 2025: Vegan erreicht die Klimaziele https://www.swissveg.ch/de/earth-overshoot-day-2025 <span>Earth Overshoot Day 2025: Vegan erreicht die Klimaziele</span> <span><span lang="" about="/de/user/3028" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Maggie Haab</span></span> <span>24. Juli 2025 - 11:53</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Die sich erneuernden Ressourcen der Welt sind ab dem heutigen Earth Overshoot Day (Erdüberlastungstag) am 24. Juli bereits für das Jahr 2025 aufgebraucht. Seit den ersten Erhebungen in den Siebzigerjahren hat sich der Tag kontinuierlich vom Jahresende in Richtung Jahresmitte verschoben. Konkret heisst das: Die Menschheit verbraucht mittlerweile 1,8 Erden – also bald doppelt so viel, wie der Planet produzieren und regenerieren kann.</p><h2>Kein Umweg über das Tier</h2><p>Durch die künstliche Verlängerung der Nahrungskette wird ein Ressourcen- und Energieverschleiss betrieben, der seinesgleichen sucht. Anstelle die knappen fruchtbaren Böden direkt für den Anbau von Nahrungsmitteln der Menschen zu nutzen, geht die Industrie andere Wege: Für Weideflächen und für zusätzliches Futtermittel der Tiere (Soja, Mais) wird weiterhin Regenwald abgeholzt, dabei gehen wertvolle Wasserspeicher und Biodiversität verloren. In der Schweiz wird die Hälfte des fruchtbaren Ackerlandes für Futtermittelanbau ver(sch)wendet. Ein Vielfaches an Energie, Wasser und Land geht für Tierhaltung verloren. Neben Methan und Lachgas ist CO<sub>2</sub> eines der relevanten Treibhausgase, welches in der Diskussion um Nachhaltigkeit und Klima immer wieder genannt wird. Anhand von CO<sub>2</sub> stellen wir also einen Vergleich an, wie ressourcenschonend vegan im Vergleich zu einer omnivoren Ernährung ist.<sup> 1</sup></p><h2>Einfach, nachhaltig, bio-vegan</h2><p>Der stärkste Hebel und damit die beste Lösung ist und bleibt: die pflanzliche Ernährung!<br>Keine andere Verhaltensweise hat so viele positive Auswirkungen wie die persönliche Umstellung auf vegan. Laut dem Global Footprint Network würde eine weltweite Reduktion des Fleischkonsums um 50 % und eine Verlagerung hin zu mehr pflanzlichen Kalorien den Earth Overshoot Day um 17 Tage verschieben. Wenn alle Menschen vegetarisch leben würden, könnten sogar 34 Tage gewonnen werden – also über einen ganzen Monat.<sup>2</sup></p><p>Geht man noch weiter und entscheidet sich für eine vegane Lebensweise, wird die Einsparung an Treibhausgasen besonders eindrücklich: Die jährlichen CO₂-Emissionen eines fleischessenden Omnivoren könnten von derzeit rund 1’653 kg pro Kopf um bis zu 72 % (-1’190 kg) auf unter 500 kg gesenkt werden – wenn diese Person auf vegane und biologische Lebensmittel umstellt. <sup>3</sup></p><h2>Problem und Lösung: Landwirtschaft</h2><p>Rund 30 % der globalen Treibhausgasemissionen stehen im Zusammenhang mit der Landwirtschaft. Davon wiederum entfallen ca. 60 % auf direkte Emissionen aus der Tierhaltung – insbesondere Methan aus der Verdauung von Wiederkäuern (das rund 28-mal klimaschädlicher ist als CO₂) sowie Lachgas aus der Güllewirtschaft.</p><p>Unter dem Strich bedeutet dies: Eine Umstellung der Landwirtschaft auf pflanzliche Produktion könnte allein rund 18 % der weltweiten Gesamtemissionen einsparen – ohne den ressourcenintensiven Umweg über die Tiere. Weitere Emissionen entstehen durch die Herstellung von Düngemitteln und Pestiziden für die Futtermittelproduktion, durch Landnutzungsänderungen wie Abholzung von Regenwald, die Futtermittelverarbeitung sowie durch den Transport von Futter, Tieren und gekühlten tierischen Produkten. Die wirksamste Massnahme zur Reduktion von Treibhausgasen – insbesondere Methan – ist deshalb eine grundlegende Veränderung der Ernährung und die deutliche Verringerung der Tierbestände bei Wiederkäuern. <sup>4, 5</sup></p><h2>Kein Erreichen der Klimaziele ohne Ernährungswende</h2><p>Die 2016 erstellte Modellstudie (Bryngelsson et al.) bleibt aktuell: Die EU kann ihre Klimaziele nicht erreichen, wenn der Konsum von Rind- und Schaffleisch nicht um mindestens 50 % sinkt. Die Berechnungen berücksichtigen bereits alle technischen Möglichkeiten – etwa eine effizientere Fütterung, verbesserte Tierhaltung oder ein optimiertes Güllemanagement. Zwar besteht auch entlang der gesamten Wertschöpfungskette – von Lagerung über Verarbeitung bis zum Verkauf – überall Einsparpotenzial, etwa durch geringeren Energieverbrauch oder die Reduktion von Lebensmittelverschwendung. Selbst in dem optimistischsten Szenario reichen alle diese Massnahmen nicht aus: Ohne eine drastische Reduktion tierischer Produkte lassen sich die Nachhaltigkeits- und Klimaziele auch in der Schweiz nicht erreichen.</p><p>Der grösste Hebel bleibt weiterhin die Reduktion der Tierbestände und die Umstellung auf Produktion und Konsum pflanzlicher Proteine. Denn wird ein tierisches Produkt gar nicht erst erzeugt, entfallen 100 % der damit verbundenen Emissionen von der Züchtung, über die importierten Futtermittel, den Land- und Wasserverbrauch, bis zur Tötung der Tiere. <sup>6, 7&nbsp;</sup></p></div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <ol style="-webkit-text-stroke-width:0px;background-color:rgb(255, 255, 255);box-sizing:border-box;color:rgb(0, 0, 0);font-family:&quot;Open Sans&quot;, sans-serif;font-size:12px;font-style:normal;font-variant-caps:normal;font-variant-ligatures:normal;font-weight:400;letter-spacing:normal;margin-bottom:13px;margin-top:0px;orphans:2;text-align:start;text-decoration-color:initial;text-decoration-style:initial;text-decoration-thickness:initial;text-indent:0px;text-transform:none;white-space:normal;widows:2;word-spacing:0px;"><li style="box-sizing:border-box;">Welche ökologischen Auswirkungen hat der Fleischkonsum? <a href="https://www.swissveg.ch/de/oekologie"><strong>www.swissveg.ch/de/oekologie</strong></a></li><li style="box-sizing:border-box;">Lösungen des Global Footprint Network <a href="https://overshoot.footprintnetwork.org/solutions/food/"><strong>www.overshoot.footprintnetwork.org/solutions/food/</strong></a></li><li style="box-sizing:border-box;">Studie des FiBL (10/6/2025) im Auftrag des WWF Österreich <a href="https://www.fibl.org/de/infothek/meldung/ernaehrungsstudie-zeigt-eine-gesunde-und-nachhaltige-ernaehrung-ist-leistbar"><strong>www.fibl.org/de/infothek/meldung/ernaehrungsstudie-zeigt-eine-gesunde-und-nachhaltige-ernaehrung-ist-leistbar</strong></a></li><li style="box-sizing:border-box;">Pressemitteilung FAO (14/11/2024) Treibhausgasemissionen aus Agrar- und Ernährungssystemen. <a href="https://www.fao.org/statistics/highlights-archive/highlights-detail/greenhouse-gas-emissions-from-agrifood-systems.-global--regional-and-country-trends--2000-2022"><strong>www.fao.org/statistics/highlights-archive/highlights-detail/greenhouse-gas-emissions-from-agrifood-systems.-global--regional-and-country-trends--2000-2022</strong></a></li><li style="box-sizing:border-box;">Die Erklärung über Lachgas und Methan vom Umwelt Bundesamt von Deutschland <a href="https://www.umweltbundesamt.de/themen/landwirtschaft/umweltbelastungen-der-landwirtschaft/lachgas-methan"><strong>www.umweltbundesamt.de/themen/landwirtschaft/umweltbelastungen-der-landwirtschaft/lachgas-methan</strong></a><strong>&nbsp;</strong></li><li style="box-sizing:border-box;">FAO-Bericht (8/12/23) zeigt Wege zu geringeren Emissionen aus der Viehwirtschaft auf <a href="https://www.fao.org/newsroom/detail/new-fao-report-maps-pathways-towards-lower-livestock-emissions"><strong>www.fao.org/newsroom/detail/new-fao-report-maps-pathways-towards-lower-livestock-emissions</strong></a></li><li style="box-sizing:border-box;">IFOAM EU und FiBL Publikation (2016) <a href="https://www.organicseurope.bio/content/uploads/2020/06/ifoameu_advocacy_climate_change_report_2016.pdf"><strong>www.organicseurope.bio/content/uploads/2020/06/ifoameu_advocacy_climate_change_report_2016.pdf</strong></a></li></ol></div></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/oekologie"><strong>Ökologische Auswirkungen des Fleischkonsums</strong></a></li><li><a href="Ernährungwww.swissveg.ch/de/2022_01_FiBL_Studie"><strong>70 % weniger Emissionen durch vegane Ernährung</strong></a></li></ul></div> Thu, 24 Jul 2025 09:53:38 +0000 Maggie Haab 4153 at https://www.swissveg.ch Internationales V-Label Partnertreffen 2025 Wien https://www.swissveg.ch/de/v-Label-partnertreffen-2025 <span>Internationales V-Label Partnertreffen 2025 Wien</span> <span><span lang="" about="/de/user/2986" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Lubo</span></span> <span>21. Juli 2025 - 8:00</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Das diesjährige internationale V-Label Partnertreffen in Wien war ein voller Erfolg. Es war geprägt von interaktiven Workshops, spannenden Fachvorträgen und inspirierendem Austausch mit Teilnehmenden aus aller Welt. Lubo Yotov, Leiter V-Label, war gemeinsam mit Swissveg Geschäftsführer Renato Pichler vor Ort und berichtet von seinen Erlebnissen. </p><p>Mit dem Zug am Wiener Praterstern angekommen, erreichen wir innert wenigen Gehminuten das zentral gelegene Hotel, in dem wir in den kommenden Tagen unsere internationalen Partnerorganisationen persönlich begrüssen dürfen. Vom 26. bis 28. Mai 2025 fand hier das internationale V-Label Meeting statt, ein bedeutender Anlass für Austausch, Weiterentwicklung und internationale Zusammenarbeit, welches zuletzt im 2023 in Prag durchgeführt wurde. <strong>Insgesamt 52 Teilnehmende aus 42 Ländern </strong>sind angereist, um gemeinsam am weiteren Ausbau des weltweit führenden Veg-Labels zu arbeiten. Das V-Label, von Swissveg initiiert und inzwischen in über 20 Sprachen verfügbar, zeichnet sich durch seine internationale Zusammenarbeit mit lokalen Organisationen aus. Diese dezentrale Struktur erlaubt nicht nur eine stärkere regionale Verankerung, sondern fördert auch eine Vielfalt an Perspektiven und Herangehensweisen, die das Projekt weltweit voranbringen.</p><h4>Vielfältiges Programm </h4><p>Die diesjährige Veranstaltung war geprägt von einem intensiven und durchdachten Programm. Der Fokus lag auf der kontinuierlichen Professionalisierung der Lizenzierungsprozesse. In interaktiven Workshops wurden<strong> zentrale Themen wie Preisgestaltung, die Zusammenarbeit mit dem Detailhandel sowie die Vision unserer eigens entwickelten V-Label Software diskutiert</strong>.<strong> </strong>Letztere sorgt für immer effizientere Abläufe und ermöglicht eine transparente, länderübergreifende Dokumentation von Zertifizierungen, ein zentrales Werkzeug in unserem wachsenden Netzwerk. Neben den langjährigen Partnerorganisationen konnten wir auch <strong>neue Mitglieder in unserer Runde willkommen heissen.</strong> Mit der Australian Vegan Society, der ProVeg Nigeria sowie dem Jakarta Animal Aid Network (JAAN) aus Indonesien haben sich drei engagierte Organisationen dem V-Label angeschlossen, die künftig in ihren jeweiligen Regionen einen wertvollen Beitrag leisten werden. Dadurch ist <strong>das V-Label inzwischen auf allen Kontinenten (ausser der Antarktis) lokal vertreten.</strong></p><figure role="group"><img alt="" data-entity-type="file" data-entity-uuid="c032179c-b127-4387-b47e-54cfdc005eaa" height="1836" src="/sites/swissveg.ch/files/2025-07/V-label-Partnertreffen-2025-lubo.jpg" width="88.43%" /><figcaption>Lubo Yotov, Leiter V-Label, während seines Fachvortrages. </figcaption></figure><h4>Spannende Fachvorträge </h4><p>Besonders bereichernd waren die Fachvorträge unserer Partner. So präsentierte ProVeg Deutschland ihre <strong>innovative Arbeit im Bereich der Zertifizierung von Druckprodukten</strong>, ein bisher wenig beachteter Bereich, in dem nun dank technischer Entwicklungen neue Standards gesetzt werden können. Auch Umfragen aus Lateinamerika lieferten aufschlussreiche Einblicke in Konsumverhalten und Trends, die unsere internationale Strategie weiter schärfen. Ein<strong> Höhepunkt des Treffens war der Gastbeitrag von Verena Wiederkehr, Head of Plant-Based Business bei Billa.</strong> In ihrer Präsentation unterstrich sie eindrucksvoll, wie essenziell ein starkes pflanzliches Sortiment für den Detailhandel geworden ist, nicht nur, um künftigen Marktbedürfnissen gerecht zu werden, sondern auch im Sinne einer glaubwürdigen, gesellschaftlichen Unternehmensverantwortung. Ihre Einschätzungen lieferten viele Denkanstösse für die lokale Umsetzung und strategische Ausrichtung der Partner.</p><h4>Erfolgreiches und inspirierendes Treffen </h4><p>Zum Abschluss des Treffens besuchten wir gemeinsam mit Verena Wiederkehr <strong>Pflanzilla, einen komplett veganen Supermarkt</strong> im Herzen Wiens. Zwischen innovativen Produkten und inspirierenden Gesprächen wurde nochmals deutlich, wie weit die pflanzliche Bewegung bereits gekommen ist und wie<strong> viel Potenzial </strong>noch vor uns liegt. Das internationale Partnertreffen 2025 war ein grosser Erfolg. Die drei Tage waren geprägt von einem offenen Austausch, gegenseitigem Lernen und neuer Motivation. Die Rückreise treten wir mit prall gefüllten Notizbüchern, neuen Ideen und viel Tatendrang an.<strong> Die V-Label Gemeinschaft wächst </strong>in Qualität, Reichweite und Wirkung, mit ihr auch unser<strong> gemeinsames Ziel</strong>: Eine transparente, glaubwürdige und pflanzenbasierte Zukunft, weltweit.</p><p> </p></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/v-label_allgemein" target="_blank">Das V-Label von Swissveg</a></li><li><a href="https://www.v-label.com/ch-de/ueber-uns/die-geschichte-des-v-labels/" target="_blank">Die Geschichte des V-Labels&nbsp;</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/label-umfrage_2024?language=de" target="_blank">Umfrage 2024 von Swissveg zum V-Label&nbsp;</a></li></ul></div> Mon, 21 Jul 2025 06:00:00 +0000 Lubo 4154 at https://www.swissveg.ch Pflanzliche Lebensmittel sind die bessere Wahl https://www.swissveg.ch/de/pflanzliche-lebensmittel-bessere-wahl <span>Pflanzliche Lebensmittel sind die bessere Wahl</span> <span><span lang="" about="/de/user/2398" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Christine</span></span> <span>17. Juli 2025 - 9:43</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Pflanzliche Fleisch- und Milchalternativen haben keinen guten Ruf. Zu Unrecht, wie eine neue Studie zeigt: Die pflanzlichen Produkte schnitten aus gesundheitlicher und ökologischer Sicht besser ab als die tierischen Originalprodukte.</p><h2 data-start="390" data-end="1537">Vegane Alternativen sind immer beliebter – und stehen zunehmend in der Kritik</h2><p data-start="390" data-end="1537">Der Markt für vegane Lebensmittel wächst in der Schweiz stetig. Insbesondere Fleisch- und Milchalternativen werden immer beliebter. Der von Coop im Januar 2025 veröffentlichte Plant Based Food Report zeigt, dass Milchalternativen, insbesondere Hafermilch, den grössten Anteil am Markt für vegane Alternativen ausmachen, Fleischalternativen landen auf dem zweiten Platz.¹ 57 Prozent der Schweizer Bevölkerung haben bereits vegane Alternativen probiert und 30 Prozent konsumieren diese regelmässig. Trotz dieser positiven Marktentwicklungen tauchen immer wieder negative Schlagzeilen auf wie z. B. folgende: «Essen aus dem Chemiebaukasten: So ungesund ist veganer Fleischersatz.» oder «Viele vegane Fertigprodukte sind stark verarbeitet.» Doch wie viel Wahrheit steckt in diesen Behauptungen? Wenig, wie eine neue Studie zeigt. Sie verglich eine breite Palette von Fleisch- und Milchalternativen mit tierischen Produkten. Das Ergebnis: Pflanzliche Alternativen schnitten sowohl beim Nährstoffgehalt als auch in gesundheitlicher und ökologischer Hinsicht besser ab.²</p><h2 data-start="1539" data-end="2488">Hülsenfrüchte sind der klare Sieger</h2><p data-start="1539" data-end="2488">Unverarbeitete pflanzliche Lebensmittel wie Erbsen und (Soja-)Bohnen erzielten in der Studie die besten Ergebnisse – sie boten das beste Nährstoffprofil, hatten die positivsten Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt und waren zudem am kostengünstigsten. Im Vergleich dazu schnitten verarbeitete pflanzliche Produkte wie Veggie-Burger, traditionelle Fleischalternativen wie Tofu sowie Milchalternativen hinsichtlich der Klimawirkung und der Kosten weniger gut ab. Dennoch boten sie erhebliche Vorteile hinsichtlich Nährstoffprofil, Gesundheit und Umwelt im Vergleich zu tierischen Produkten. Die gesundheitlichen Auswirkungen pflanzlicher Lebensmittel könnten in der Studie sogar unterschätzt worden sein, da nur einzelne Nährstoffe betrachtet wurden. Wichtige Bestandteile wie sekundäre Pflanzenstoffe, welche die Gesundheit und das Krankheitsrisiko positiv beeinflussen können, wurden nicht berücksichtigt.</p><h2 data-start="2490" data-end="3366">Pflanzenbasierte Ernährung senkt das Sterberisiko</h2><p data-start="2490" data-end="3366">Die Studie berechnete die Auswirkungen, wenn tierische Produkte durch pflanzliche Alternativen ersetzt werden. Dies führte zu einer Reduktion gesättigter Fette und einer erhöhten Zufuhr von Nahrungsfasern sowie Kalium – allerdings auch zu einer geringeren Zufuhr von Zink, Vitamin A und Vitamin B12. Laut den Forschenden könnte die vermehrte Zufuhr von Nahrungsfasern, gesunden Fetten und Kalium sowie die geringere Zufuhr von Cholesterin und Häm-Eisen die Sterblichkeit in westlichen Industrieländern deutlich senken. Durch den Ersatz tierischer Lebensmittel könnte die Sterblichkeit um knapp sechs Prozent reduziert werden. Erbsen, Tempeh und Bohnen zeigten den grössten Effekt, aber auch Alternativen wie Veggie-Burger, Tofu sowie Mandel-, Soja- und Hafermilch führten zu einer deutlichen Reduktion des Sterberisikos.</p><h2 data-start="3368" data-end="4039">Grosses Potenzial für kultiviertes Fleisch</h2><p data-start="3368" data-end="4039">Die Studie untersuchte auch kultiviertes Fleisch und verglich es mit herkömmlichem Rindfleisch und pflanzlichen Alternativen. Bezogen auf die Gesundheit zeigte kultiviertes Rindfleisch ähnliche Nährwerte und Auswirkungen auf die Sterblichkeit wie das tierische Pendant. Pflanzliche Alternativen schnitten in diesen Bereichen klar besser ab – bezüglich der Umweltauswirkungen war kultiviertes Rindfleisch jedoch mit pflanzlichen Produkten vergleichbar. Laut den Forschenden stellen die hohen Kosten derzeit die grösste Hürde dar: Je nach Technologie könnten diese bis zu 40000-mal höher sein als die Kosten für Rindfleisch.</p><h2 data-start="4041" data-end="4864">Politik als wichtiger Hebel</h2><p data-start="4041" data-end="4864">Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass pflanzliche Alternativen trotz ihres teils höheren Verarbeitungsgrads klare gesundheitliche Vorteile bieten, eine ausgewogene Nährstoffzusammensetzung aufweisen und die Umwelt deutlich weniger belasten als tierische Produkte. Unverarbeitete pflanzliche Lebensmittel wie Hülsenfrüchte schneiden insgesamt am besten ab: Sie sind nicht nur nährstoffreich, sondern auch wesentlich günstiger als sowohl Alternativ- als auch tierische Produkte. Die höheren Kosten pflanzlicher Alternativen könnten eine Hürde für deren Konsum darstellen. Hier ist auch die Politik gefragt, etwa durch den Abbau von Subventionen für tierische Produkte und die Förderung pflanzlicher Alternativen, um nachhaltige und gesundheitlich vorteilhafte Entscheidungen zu erleichtern.</p></div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <ol><li>Coop. (2025). Plant Based Food Report: Studie zum veganen Genuss in der Schweiz. <a href="https://www.coop.ch/de/marken-inspiration/ernaehrung/vegetarisch-vegan/vegane-ernaehrung/report.html" target="_blank" title="Plant Based Food Report">www.coop.ch/de/marken-inspiration/ernaehrung/vegetarisch-vegan/vegane-ernaehrung/report.html</a></li><li>Springmann, M. (2024). A multicriteria analysis of meat and milk alternatives from nutritional, health, environmental, and cost perspectives. Proceedings Of The National Academy Of Sciences, 121(50). <a href="https://doi.org/10.1073/pnas.2319010121">https://doi.org/10.1073/pnas.2319010121</a></li></ol></div></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/leitfaden-verarbeitete-lebensmittel">Fleischalternativen: gesünder als angenommen</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/vegane-lebensmittel">Vegane Lebensmittel – gesund oder nicht?</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/vegane-proteine">Vegane Proteine in der Ernährung</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/vegane-ernaehrung">Vegane Ernährung: Grundlagen</a></li></ul></div> Thu, 17 Jul 2025 07:43:01 +0000 Christine 4152 at https://www.swissveg.ch Pflanzliche Lebensmittel sind die bessere Wahl https://www.swissveg.ch/de/pflanzliche-lebensmittel-bessere-wahl <span>Pflanzliche Lebensmittel sind die bessere Wahl</span> <span><span lang="" about="/de/user/2398" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Christine</span></span> <span>17. Juli 2025 - 9:43</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Pflanzliche Fleisch- und Milchalternativen haben keinen guten Ruf. Zu Unrecht, wie eine neue Studie zeigt: Die pflanzlichen Produkte schnitten aus gesundheitlicher und ökologischer Sicht besser ab als die tierischen Originalprodukte.</p><h2 data-start="390" data-end="1537">Vegane Alternativen sind immer beliebter – und stehen zunehmend in der Kritik</h2><p data-start="390" data-end="1537">Der Markt für vegane Lebensmittel wächst in der Schweiz stetig. Insbesondere Fleisch- und Milchalternativen werden immer beliebter. Der von Coop im Januar 2025 veröffentlichte Plant Based Food Report zeigt, dass Milchalternativen, insbesondere Hafermilch, den grössten Anteil am Markt für vegane Alternativen ausmachen, Fleischalternativen landen auf dem zweiten Platz.¹ 57 Prozent der Schweizer Bevölkerung haben bereits vegane Alternativen probiert und 30 Prozent konsumieren diese regelmässig. Trotz dieser positiven Marktentwicklungen tauchen immer wieder negative Schlagzeilen auf wie z. B. folgende: «Essen aus dem Chemiebaukasten: So ungesund ist veganer Fleischersatz.» oder «Viele vegane Fertigprodukte sind stark verarbeitet.» Doch wie viel Wahrheit steckt in diesen Behauptungen? Wenig, wie eine neue Studie zeigt. Sie verglich eine breite Palette von Fleisch- und Milchalternativen mit tierischen Produkten. Das Ergebnis: Pflanzliche Alternativen schnitten sowohl beim Nährstoffgehalt als auch in gesundheitlicher und ökologischer Hinsicht besser ab.²</p><h2 data-start="1539" data-end="2488">Hülsenfrüchte sind der klare Sieger</h2><p data-start="1539" data-end="2488">Unverarbeitete pflanzliche Lebensmittel wie Erbsen und (Soja-)Bohnen erzielten in der Studie die besten Ergebnisse – sie boten das beste Nährstoffprofil, hatten die positivsten Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt und waren zudem am kostengünstigsten. Im Vergleich dazu schnitten verarbeitete pflanzliche Produkte wie Veggie-Burger, traditionelle Fleischalternativen wie Tofu sowie Milchalternativen hinsichtlich der Klimawirkung und der Kosten weniger gut ab. Dennoch boten sie erhebliche Vorteile hinsichtlich Nährstoffprofil, Gesundheit und Umwelt im Vergleich zu tierischen Produkten. Die gesundheitlichen Auswirkungen pflanzlicher Lebensmittel könnten in der Studie sogar unterschätzt worden sein, da nur einzelne Nährstoffe betrachtet wurden. Wichtige Bestandteile wie sekundäre Pflanzenstoffe, welche die Gesundheit und das Krankheitsrisiko positiv beeinflussen können, wurden nicht berücksichtigt.</p><h2 data-start="2490" data-end="3366">Pflanzenbasierte Ernährung senkt das Sterberisiko</h2><p data-start="2490" data-end="3366">Die Studie berechnete die Auswirkungen, wenn tierische Produkte durch pflanzliche Alternativen ersetzt werden. Dies führte zu einer Reduktion gesättigter Fette und einer erhöhten Zufuhr von Nahrungsfasern sowie Kalium – allerdings auch zu einer geringeren Zufuhr von Zink, Vitamin A und Vitamin B12. Laut den Forschenden könnte die vermehrte Zufuhr von Nahrungsfasern, gesunden Fetten und Kalium sowie die geringere Zufuhr von Cholesterin und Häm-Eisen die Sterblichkeit in westlichen Industrieländern deutlich senken. Durch den Ersatz tierischer Lebensmittel könnte die Sterblichkeit um knapp sechs Prozent reduziert werden. Erbsen, Tempeh und Bohnen zeigten den grössten Effekt, aber auch Alternativen wie Veggie-Burger, Tofu sowie Mandel-, Soja- und Hafermilch führten zu einer deutlichen Reduktion des Sterberisikos.</p><h2 data-start="3368" data-end="4039">Grosses Potenzial für kultiviertes Fleisch</h2><p data-start="3368" data-end="4039">Die Studie untersuchte auch kultiviertes Fleisch und verglich es mit herkömmlichem Rindfleisch und pflanzlichen Alternativen. Bezogen auf die Gesundheit zeigte kultiviertes Rindfleisch ähnliche Nährwerte und Auswirkungen auf die Sterblichkeit wie das tierische Pendant. Pflanzliche Alternativen schnitten in diesen Bereichen klar besser ab – bezüglich der Umweltauswirkungen war kultiviertes Rindfleisch jedoch mit pflanzlichen Produkten vergleichbar. Laut den Forschenden stellen die hohen Kosten derzeit die grösste Hürde dar: Je nach Technologie könnten diese bis zu 40000-mal höher sein als die Kosten für Rindfleisch.</p><h2 data-start="4041" data-end="4864">Politik als wichtiger Hebel</h2><p data-start="4041" data-end="4864">Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass pflanzliche Alternativen trotz ihres teils höheren Verarbeitungsgrads klare gesundheitliche Vorteile bieten, eine ausgewogene Nährstoffzusammensetzung aufweisen und die Umwelt deutlich weniger belasten als tierische Produkte. Unverarbeitete pflanzliche Lebensmittel wie Hülsenfrüchte schneiden insgesamt am besten ab: Sie sind nicht nur nährstoffreich, sondern auch wesentlich günstiger als sowohl Alternativ- als auch tierische Produkte. Die höheren Kosten pflanzlicher Alternativen könnten eine Hürde für deren Konsum darstellen. Hier ist auch die Politik gefragt, etwa durch den Abbau von Subventionen für tierische Produkte und die Förderung pflanzlicher Alternativen, um nachhaltige und gesundheitlich vorteilhafte Entscheidungen zu erleichtern.</p></div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <ol><li>Coop. (2025). Plant Based Food Report: Studie zum veganen Genuss in der Schweiz. <a href="https://www.coop.ch/de/marken-inspiration/ernaehrung/vegetarisch-vegan/vegane-ernaehrung/report.html" target="_blank" title="Plant Based Food Report">www.coop.ch/de/marken-inspiration/ernaehrung/vegetarisch-vegan/vegane-ernaehrung/report.html</a></li><li>Springmann, M. (2024). A multicriteria analysis of meat and milk alternatives from nutritional, health, environmental, and cost perspectives. Proceedings Of The National Academy Of Sciences, 121(50). <a href="https://doi.org/10.1073/pnas.2319010121">https://doi.org/10.1073/pnas.2319010121</a></li></ol></div></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/leitfaden-verarbeitete-lebensmittel">Fleischalternativen: gesünder als angenommen</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/vegane-lebensmittel">Vegane Lebensmittel – gesund oder nicht?</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/vegane-proteine">Vegane Proteine in der Ernährung</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/vegane-ernaehrung">Vegane Ernährung: Grundlagen</a></li></ul></div> Thu, 17 Jul 2025 07:43:01 +0000 Christine 4152 at https://www.swissveg.ch Earth Overshoot Day 2025: Vegan erreicht die Klimaziele https://www.swissveg.ch/de/earth-overshoot-day-2025 <span>Earth Overshoot Day 2025: Vegan erreicht die Klimaziele</span> <span><span lang="" about="/de/user/3028" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Maggie Haab</span></span> <span>24. Juli 2025 - 11:53</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Die sich erneuernden Ressourcen der Welt sind ab dem heutigen Earth Overshoot Day (Erdüberlastungstag) am 24. Juli bereits für das Jahr 2025 aufgebraucht. Seit den ersten Erhebungen in den Siebzigerjahren hat sich der Tag kontinuierlich vom Jahresende in Richtung Jahresmitte verschoben. Konkret heisst das: Die Menschheit verbraucht mittlerweile 1,8 Erden – also bald doppelt so viel, wie der Planet produzieren und regenerieren kann.</p><h2>Kein Umweg über das Tier</h2><p>Durch die künstliche Verlängerung der Nahrungskette wird ein Ressourcen- und Energieverschleiss betrieben, der seinesgleichen sucht. Anstelle die knappen fruchtbaren Böden direkt für den Anbau von Nahrungsmitteln der Menschen zu nutzen, geht die Industrie andere Wege: Für Weideflächen und für zusätzliches Futtermittel der Tiere (Soja, Mais) wird weiterhin Regenwald abgeholzt, dabei gehen wertvolle Wasserspeicher und Biodiversität verloren. In der Schweiz wird die Hälfte des fruchtbaren Ackerlandes für Futtermittelanbau ver(sch)wendet. Ein Vielfaches an Energie, Wasser und Land geht für Tierhaltung verloren. Neben Methan und Lachgas ist CO<sub>2</sub> eines der relevanten Treibhausgase, welches in der Diskussion um Nachhaltigkeit und Klima immer wieder genannt wird. Anhand von CO<sub>2</sub> stellen wir also einen Vergleich an, wie ressourcenschonend vegan im Vergleich zu einer omnivoren Ernährung ist.<sup> 1</sup></p><h2>Einfach, nachhaltig, bio-vegan</h2><p>Der stärkste Hebel und damit die beste Lösung ist und bleibt: die pflanzliche Ernährung!<br>Keine andere Verhaltensweise hat so viele positive Auswirkungen wie die persönliche Umstellung auf vegan. Laut dem Global Footprint Network würde eine weltweite Reduktion des Fleischkonsums um 50 % und eine Verlagerung hin zu mehr pflanzlichen Kalorien den Earth Overshoot Day um 17 Tage verschieben. Wenn alle Menschen vegetarisch leben würden, könnten sogar 34 Tage gewonnen werden – also über einen ganzen Monat.<sup>2</sup></p><p>Geht man noch weiter und entscheidet sich für eine vegane Lebensweise, wird die Einsparung an Treibhausgasen besonders eindrücklich: Die jährlichen CO₂-Emissionen eines fleischessenden Omnivoren könnten von derzeit rund 1’653 kg pro Kopf um bis zu 72 % (-1’190 kg) auf unter 500 kg gesenkt werden – wenn diese Person auf vegane und biologische Lebensmittel umstellt. <sup>3</sup></p><h2>Problem und Lösung: Landwirtschaft</h2><p>Rund 30 % der globalen Treibhausgasemissionen stehen im Zusammenhang mit der Landwirtschaft. Davon wiederum entfallen ca. 60 % auf direkte Emissionen aus der Tierhaltung – insbesondere Methan aus der Verdauung von Wiederkäuern (das rund 28-mal klimaschädlicher ist als CO₂) sowie Lachgas aus der Güllewirtschaft.</p><p>Unter dem Strich bedeutet dies: Eine Umstellung der Landwirtschaft auf pflanzliche Produktion könnte allein rund 18 % der weltweiten Gesamtemissionen einsparen – ohne den ressourcenintensiven Umweg über die Tiere. Weitere Emissionen entstehen durch die Herstellung von Düngemitteln und Pestiziden für die Futtermittelproduktion, durch Landnutzungsänderungen wie Abholzung von Regenwald, die Futtermittelverarbeitung sowie durch den Transport von Futter, Tieren und gekühlten tierischen Produkten. Die wirksamste Massnahme zur Reduktion von Treibhausgasen – insbesondere Methan – ist deshalb eine grundlegende Veränderung der Ernährung und die deutliche Verringerung der Tierbestände bei Wiederkäuern. <sup>4, 5</sup></p><h2>Kein Erreichen der Klimaziele ohne Ernährungswende</h2><p>Die 2016 erstellte Modellstudie (Bryngelsson et al.) bleibt aktuell: Die EU kann ihre Klimaziele nicht erreichen, wenn der Konsum von Rind- und Schaffleisch nicht um mindestens 50 % sinkt. Die Berechnungen berücksichtigen bereits alle technischen Möglichkeiten – etwa eine effizientere Fütterung, verbesserte Tierhaltung oder ein optimiertes Güllemanagement. Zwar besteht auch entlang der gesamten Wertschöpfungskette – von Lagerung über Verarbeitung bis zum Verkauf – überall Einsparpotenzial, etwa durch geringeren Energieverbrauch oder die Reduktion von Lebensmittelverschwendung. Selbst in dem optimistischsten Szenario reichen alle diese Massnahmen nicht aus: Ohne eine drastische Reduktion tierischer Produkte lassen sich die Nachhaltigkeits- und Klimaziele auch in der Schweiz nicht erreichen.</p><p>Der grösste Hebel bleibt weiterhin die Reduktion der Tierbestände und die Umstellung auf Produktion und Konsum pflanzlicher Proteine. Denn wird ein tierisches Produkt gar nicht erst erzeugt, entfallen 100 % der damit verbundenen Emissionen von der Züchtung, über die importierten Futtermittel, den Land- und Wasserverbrauch, bis zur Tötung der Tiere. <sup>6, 7&nbsp;</sup></p></div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <ol style="-webkit-text-stroke-width:0px;background-color:rgb(255, 255, 255);box-sizing:border-box;color:rgb(0, 0, 0);font-family:&quot;Open Sans&quot;, sans-serif;font-size:12px;font-style:normal;font-variant-caps:normal;font-variant-ligatures:normal;font-weight:400;letter-spacing:normal;margin-bottom:13px;margin-top:0px;orphans:2;text-align:start;text-decoration-color:initial;text-decoration-style:initial;text-decoration-thickness:initial;text-indent:0px;text-transform:none;white-space:normal;widows:2;word-spacing:0px;"><li style="box-sizing:border-box;">Welche ökologischen Auswirkungen hat der Fleischkonsum? <a href="https://www.swissveg.ch/de/oekologie"><strong>www.swissveg.ch/de/oekologie</strong></a></li><li style="box-sizing:border-box;">Lösungen des Global Footprint Network <a href="https://overshoot.footprintnetwork.org/solutions/food/"><strong>www.overshoot.footprintnetwork.org/solutions/food/</strong></a></li><li style="box-sizing:border-box;">Studie des FiBL (10/6/2025) im Auftrag des WWF Österreich <a href="https://www.fibl.org/de/infothek/meldung/ernaehrungsstudie-zeigt-eine-gesunde-und-nachhaltige-ernaehrung-ist-leistbar"><strong>www.fibl.org/de/infothek/meldung/ernaehrungsstudie-zeigt-eine-gesunde-und-nachhaltige-ernaehrung-ist-leistbar</strong></a></li><li style="box-sizing:border-box;">Pressemitteilung FAO (14/11/2024) Treibhausgasemissionen aus Agrar- und Ernährungssystemen. <a href="https://www.fao.org/statistics/highlights-archive/highlights-detail/greenhouse-gas-emissions-from-agrifood-systems.-global--regional-and-country-trends--2000-2022"><strong>www.fao.org/statistics/highlights-archive/highlights-detail/greenhouse-gas-emissions-from-agrifood-systems.-global--regional-and-country-trends--2000-2022</strong></a></li><li style="box-sizing:border-box;">Die Erklärung über Lachgas und Methan vom Umwelt Bundesamt von Deutschland <a href="https://www.umweltbundesamt.de/themen/landwirtschaft/umweltbelastungen-der-landwirtschaft/lachgas-methan"><strong>www.umweltbundesamt.de/themen/landwirtschaft/umweltbelastungen-der-landwirtschaft/lachgas-methan</strong></a><strong>&nbsp;</strong></li><li style="box-sizing:border-box;">FAO-Bericht (8/12/23) zeigt Wege zu geringeren Emissionen aus der Viehwirtschaft auf <a href="https://www.fao.org/newsroom/detail/new-fao-report-maps-pathways-towards-lower-livestock-emissions"><strong>www.fao.org/newsroom/detail/new-fao-report-maps-pathways-towards-lower-livestock-emissions</strong></a></li><li style="box-sizing:border-box;">IFOAM EU und FiBL Publikation (2016) <a href="https://www.organicseurope.bio/content/uploads/2020/06/ifoameu_advocacy_climate_change_report_2016.pdf"><strong>www.organicseurope.bio/content/uploads/2020/06/ifoameu_advocacy_climate_change_report_2016.pdf</strong></a></li></ol></div></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/oekologie"><strong>Ökologische Auswirkungen des Fleischkonsums</strong></a></li><li><a href="Ernährungwww.swissveg.ch/de/2022_01_FiBL_Studie"><strong>70 % weniger Emissionen durch vegane Ernährung</strong></a></li></ul></div> Thu, 24 Jul 2025 09:53:38 +0000 Maggie Haab 4153 at https://www.swissveg.ch Argumente gegen den Fleischverzicht – und warum sie nicht überzeugen https://www.swissveg.ch/de/argumente <span>Argumente gegen den Fleischverzicht – und warum sie nicht überzeugen</span> <span><span lang="" about="/de/user/3027" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Sarah</span></span> <span>24. Juni 2025 - 8:31</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Mit der Kampagne «<a href="https://www.swissveg.ch/de/dein-genuss-mein-leben" target="_blank">Dein Genuss – mein Leben</a>» macht Swissveg auf die anonymen Opfer aufmerksam, die hinter jedem Stück Fleisch stehen. Doch gegen eine fleischlose Ernährung gibt es nach wie vor viele Vorbehalte: Soja macht den Regenwald kaputt, pflanzliche Proteine sind minderwertig und die Schweiz ist doch sowieso perfekt für die Fleischproduktion geeignet. Was ist dran an diesen Behauptungen? Wir hinterfragen die Mythen und zeigen auf, warum der Verzicht auf Fleisch nicht nur problemlos möglich, sondern auch sinnvoll ist.  </p><div data-ui-role="accordion" data-ui-collapsed="true"><h3>«Fleisch ist eine unverzichtbare Proteinquelle»</h3><p>Der Glaube an die Unverzichtbarkeit von Fleisch basiert oft auf kulturellen Gewohnheiten und veralteten Vorstellungen. <strong>In Wahrheit ist der Verzicht auf tierische Produkte nicht nur problemlos möglich, sondern auch eine Chance, sich gesünder und bewusster zu ernähren – ganz ohne Tierleid.</strong> Denn trotz der weit verbreiteten Annahme, dass Fleisch unverzichtbar für eine proteinreiche Ernährung ist, zeigt die wissenschaftliche Datenlage, dass pflanzliche Proteine alle essenziellen Aminosäuren liefern. Für eine optimale Bedarfsdeckung empfiehlt es sich, übe den Tag verschiedene pflanzliche Proteinquellen zu konsumieren. Alles zum Thema Protein und wie eine vegane, proteinreiche Ernährung gelingt, erfahren Sie auf unserer<a href="https://www.swissveg.ch/de/vegane-proteine" target="_blank" title="Protein-Infoseite"> Protein-Infoseite</a>.    <br />Seinen Proteinbedarf über Fleisch zu decken, ist zudem nicht nur aus ethischer, sondern auch aus gesundheitlicher Sicht keine gute Idee: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft verarbeitetes<strong> Fleisch wie Speck, Wurstwaren oder Schinken als «krebserregend» und rotes Fleisch als «wahrscheinlich krebserregend» ein</strong>. Gemäss aktueller Studienlage erhöht ein Konsum ab 50 g pro Tag die Sterblichkeit sowie das Risiko für Dickdarmkrebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.<span class="fussnotenlink">1,2  </span>Wenn das mal keine guten Gründe sind, das nächste Mal ein Veggie-Steak zu grillieren!</p><img src="/sites/swissveg.ch/files/2025-06/Protein.jpg" data-entity-uuid="f9412409-c02d-4e09-8b0e-a15e66fc5293" data-entity-type="file" alt="" width="720" height="480" /><h3>«Euer Sojakonsum macht den Regenwald kaputt!»</h3><p>Das wohl beliebteste und meist gehörte Argument – und trotzdem falsch. Denn <strong>rund 76 Prozent des weltweit produzierten Sojas wird als Futtermittel für sogenannte Nutztiere verwendet.</strong><span class="fussnotenlink">3</span> Produkte wie Tofu, Sojamilch oder Tempeh dagegen machen weniger als 10 Prozent der weltweiten Sojaproduktion aus.<span class="fussnotenlink">4</span> In der Schweiz erhältliche Sojaprodukte wie Tofu und Sojamilch stammen zudem meist aus europäischer Produktion. Im Gegensatz dazu,<strong> stammt Soja für Tierfutter tatsächlich zu einem grossen Teil aus Regenwaldgebieten</strong> und führt in den betroffenen Gebieten zu grossen ökologischen Schäden wie Abholzung und Lebensraum-Verlust für zahlreiche Tierarten.<span class="fussnotenlink">5</span> </p><img src="/sites/swissveg.ch/files/2025-06/Soja.jpg" data-entity-uuid="01095f47-7169-4094-b98a-32993ca4d91b" data-entity-type="file" alt="" width="720" height="480" /><h3>«Ohne Fleisch drohen Mangelerscheinungen»</h3><p>Die Vorstellung, dass wir ohne Fleisch automatisch einen Mangel an bestimmten Vitaminen und Mineralstoffen haben, ist ein Mythos. Diese sogenannt kritischen Nährstoffe wozu etwa Eisen, Zink, Jod oder Vitamin B12 zählen, sind mit der Ausnahme von Vitamin B12 auch in pflanzlichen Lebensmitteln enthalten. Letzteres kann problemlos über eine Supplementierung gedeckt werden. Es ist zudem ein Irrglaube, dass Mischköstler automatisch perfekt mit allen Nährstoffen versorgt sind: Das schweizerische Ernährungsbulletin<span class="fussnotenlink"> </span>zeigt etwa, dass auch bei einer omnivoren Ernährung nicht alle Nährstoffe abgedeckt sind, wozu unter anderem Vitamin D, Folat, Pantothensäure, Kalzium, Jod, Eisen, Zink, Magnesium und Vitamin B12 gehören.<span class="fussnotenlink">6 </span>Wie eine Ernährung ohne Fleisch funktioniert und auf welche Nährstoffe ein Augenmerk gelegt werden muss, erfahren Sie <a href="https://www.swissveg.ch/de/wichtige_naehrstoffe" target="_blank">hier</a>. </p><h3>«Die Schweiz ist ein Grasland und somit perfekt für die Fleischproduktion»</h3><p>Die Fleischwerbung  vermittelt den Eindruck, dass die meisten Nutztiere ausschliesslich Gras fressen.<span class="fussnotenlink">7</span> In Wirklichkeit macht dieser Anteil jedoch nur einen äusserst geringen Teil aus:<strong> Die heutigen Hochleistungsrinder können die erforderlichen Erträge in der Regel nicht ohne (importiertes) Kraftfutter wie Soja erreichen. So wird für die Produktion von einem Kilogramm Rindfleisch rund 170 Gramm Soja benötigt – nebst anderem Kraftfutter.</strong><span class="fussnotenlink">8 </span>Nutztiere wie Geflügel und Schweine ernähren sich zudem nicht von Gras: Sie benötigen Getreide oder Mais, also Lebensmittel, die für den direkten menschlichen Verzehr geeignet sind.<span class="fussnotenlink">9</span> Dadurch stehen sie in direkter Ernährungskonkurrenz zum Menschen.<strong> </strong>Das viel beworbene «Weidefleisch» existiert daher vor allem in der Werbung – die tatsächliche Fütterungspraxis sieht anders aus. Es gibt nachhaltige Wege, ländliche Räume zu entwickeln – ohne Tiere auszubeuten oder Umweltzerstörung zu fördern. Ein bewusster Verzicht auf Tierprodukte kann sogar dazu beitragen, unsere Erde für kommende Generationen lebenswert zu erhalten. Mehr zum Thema Grasland Schweiz erfahren Sie <a href="https://www.swissveg.ch/de/grasland-schweiz" target="_blank">hier.</a> </p><img src="/sites/swissveg.ch/files/2025-06/Grasland.png" data-entity-uuid="7693ac00-a17f-4792-ae57-29e4eb5a9bfc" data-entity-type="file" alt="" width="720" height="480" /><h3>«Und was passiert denn mit den Landwirten?!»</h3><p>Die Abhängigkeit von der Massentierhaltung schadet unserer Umwelt, unserer Gesundheit und den Tieren. Statt diese zerstörerischen Strukturen zu stützen, sollten wir in nachhaltige Alternativen investieren. <strong>Wenn weniger landwirtschaftliche Flächen für die Tierhaltung genutzt werden – etwa durch den Rückgang der Massentierhaltung – entsteht erheblich mehr landwirtschaftliche Nutzfläche</strong>. Dieses freiwerdende Land kann in vielfältiger Weise genutzt werden: Für den Anbau von Leguminosen für den menschlichen Verzehr, aber auch für andere Kulturen wie Getreide oder Gemüse. Das eröffnet Landwirte neue Einkommensquellen und stärkt regionale Versorgungsketten. Denn hier besteht grosses Potenzial:<strong> Aktuell beträgt der Schweizer Selbstversorgungsgrad bei Proteinpflanzen nur zwei Prozent – das bedeutet, dass 98 Prozent des Bedarfs importiert werden.</strong><span class="fussnotenlink">10</span><strong> </strong>Leguminosen wie Erbsen, Bohnen, Linsen oder Kichererbsen sind nicht nur sehr nährstoffreich, sondern auch eine Schlüsselkomponente für eine nachhaltige Ernährung. Durch den Anbau von Leguminosen wird beispielsweise auch die Bodenqualität verbessert (da sie Stickstoff aus der Luft binden), was den Einsatz von synthetischen Düngemitteln reduziert und die Umwelt schont. </p><img src="/sites/swissveg.ch/files/2025-06/Leguminosen.jpg" data-entity-uuid="f9c734bb-3f5f-4629-ac0f-00494e69e66a" data-entity-type="file" alt="" width="720" height="480" /><p> </p><h3>«Der Mensch hat doch schon immer Fleisch gegessen»</h3><p>Der Mensch ist tatsächlich ein Allesfresser. Das heisst er kann – muss aber nicht – Fleisch essen. Der Verzehr von Fleisch ist eine kulturelle Gewohnheit aus einer Zeit, in der Ressourcen knapp waren – <strong>heute haben wir die Wahl für eine ethisch vertretbare Ernährung ohne Tierleid. </strong>Evolution bedeutet nicht, dass wir heute noch Tiere essen müssen; vielmehr zeigt sie uns, dass wir uns an veränderte Bedingungen anpassen können. Der Mensch hat sich schon immer den Gegebenheiten angepasst und das gegessen, was eben verfügbar war. Zudem haben Menschen nie ausschliesslich Fleisch gegessen. Unsere Vorfahren waren als  Jäger und Sammler unterwegs und konsumierten somit sowohl pflanzliche als auch tierische Nahrung. </p><h3>«Wenn niemand mehr Fleisch isst, was passiert denn mit all den Tieren?!»</h3><p><strong>Die heutigen Nutztiere wurden einzig und alleine dafür gezüchtet, um als Fleisch-, Milch- oder Eierlieferanten zu dienen.</strong> Sie werden auf maximale Leistung gezüchtet, was zu grossem Leiden der Tiere führt. Die Folgen dieser leistungsorientierten Zucht, verbunden mit nicht artgerechter Haltung, sind gesundheitliche Probleme wie Lahmheiten, Knochenbrüche und ein vorzeitiger Tod. Zudem werden <strong>die meisten Rinder und Schweine künstlich befruchtet.</strong> Von natürlicher Fortpflanzung kann nicht die Rede sein, wodurch das Argument der unkontrollierten Vermehrung bei sinkendem Fleischkonsum hinfällig wird. </p><img src="/sites/swissveg.ch/files/2025-06/Nutztiere.jpg" data-entity-uuid="b24fcab8-05d0-4a92-8a59-f296e0548fd6" data-entity-type="file" alt="" width="720" height="480" /><h3>«Fleischersatzprodukte sind voll mit Chemie!»</h3><p>Fleischalternativen werden häufig als ungesund abgestempelt, da ein hoher Konsum von hochverarbeiteten Lebensmitteln mit einem erhöhten Risiko für ernährungsbedingte Erkrankungen in Verbindung gebracht wird.<strong> Doch Fleischersatzprodukte unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Nährstoffzusammensetzung</strong> stark von anderen hochverarbeiteten Produkten und <strong>sind sogar gesünder als verarbeitetes Fleisch </strong>– sie liefern mehr Nahrungsfasern, gleich viel Protein und dabei erheblich weniger gesättigte Fettsäuren<strong>.</strong> Vegane Fleischalternativen können deshalb eine wertvolle Ergänzung einer ausgewogenen pflanzliche Ernährung sein. <strong>Davon können insbesondere Flexitarier profitieren</strong>, da sie durch den bewussten Ersatz von Fleisch durch hochwertige pflanzliche Alternativen eine gesündere Wahl treffen können. Also <strong>beim nächsten BBQ ruhig wieder zu veganen Optionen greifen</strong> – die Tiere werden es danken! Was es bei der Auswahl der Alternativen zu beachten gibt, kann in <a href="https://www.swissveg.ch/de/leitfaden-verarbeitete-lebensmittel" target="_blank" title="unserem Blogpost">unserem Blogpost</a> nachgelesen werden. <strong>Des Weiteren gelingt eine vegane Ernährung selbstverständlich auch ohne Alternativprodukte</strong>: Pflanzliche Proteinquellen wie Tofu, Linsen, Bohnen, Seitan sowie Nüsse, Samen und Kerne enthalten hochwertiges Protein und sorgen für Vielfalt auf dem Teller. </p><img src="/sites/swissveg.ch/files/2025-06/Ersatzprodukte.jpg" data-entity-uuid="eb7d6f47-4d25-4873-bbe2-a8ea74878876" data-entity-type="file" alt="" width="720" height="480" /></div></div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <p>1 World Health Organization. (2015, 26. Oktober). Cancer: Carcinogenicity of the consumption of red meat and processed meat. <a href="http://www.who.int/news-room/questions-and-answers/item/cancer-carcinogenicity-of-the-consumption-of-red-meat-and-processed-meat">www.who.int/news-room/questions-and-answers/item/cancer-carcinogenicity…</a></p><p>2 Farvid, M. S., Sidahmed, E., Spence, N. D., Angua, K. M., Rosner, B. &amp; Barnett, J. B. (2021). Consumption of red meat and processed meat and cancer incidence: a systematic review and meta-analysis of prospective studies. European Journal of Epidemiology, 36(9), 937–951. doi.org/10.1007/s10654-021-00741-9</p><p>3 WWF Deutschland. (2022, 23. August). Soja - die Nachfrage steigt. <a href="http://www.wwf.de/themen-projekte/landwirtschaft/produkte-aus-der-landwirtschaft/soja">www.wwf.de/themen-projekte/landwirtschaft/produkte-aus-der-landwirtscha…</a></p><p>4 Ritchie, H. &amp; Roser, M. (o. D.). Soy. <a href="http://www.ourworldindata.org/soy">www.ourworldindata.org/soy</a></p><p>5 WWF Deutschland. (o. D.). Viehzucht und Sojaanbau befeuern Artensterben: Ergebnisse einer neuen WWF-Studie. <a href="http://www.wwf.de/themen-projekte/projektregionen/amazonien/wahlen-in-brasilien/amazonas-studie-viehzucht-und-sojaanbau-befeuern-artensterben">www.wwf.de/themen-projekte/projektregionen/amazonien/wahlen-in-brasilie…</a></p><p>6 Wäfler, M. &amp; Zuberbuehler, C. A. (2021). Wie gut ist die Bevölkerung der Schweiz mit Mikronährstoffen versorgt? Schweizer Ernährungsbulletin 2021, 3–5.&nbsp;</p><p>7 Schweizer Fleisch; Swissmilk: Schweizer Grasland und die Milch – das passt einfach</p><p>8 Souci, Fachmann, Kraut. (2020). Faktenblatt Soja Netzwerk Schweiz. <a href="https://www.sojanetzwerk.ch/fileadmin/user_upload/Soja_Faktenblatt_August_2020.pdf">https://www.sojanetzwerk.ch/fileadmin/user_upload/Soja_Faktenblatt_August_2020.pdf</a></p><p>9 &nbsp;Fleischproduktion ist ineffizient: Umweltfreundlich ist nur die Reduktion von Produktion und Konsum – auch bei Schwein und Huhn. Factsheet. <a href="https://www.wwf.ch/sites/default/files/doc-2022-12/2022_Poulet-%20und_Schweinefleisch-Produktion_und_Nachhaltigkeit_0.pdf">https://www.wwf.ch/sites/default/files/doc-2022-12/2022_Poulet-%20und_S…</a></p><p>10 &nbsp;Argumentarium Initiative für eine sichere Ernährung.pdf. (o.&nbsp;D.). Google Docs. <a href="https://drive.google.com/file/d/1ZvhbgMl_vxWW9u0LSTSG1VrGSJJQcwcV/view">https://drive.google.com/file/d/1ZvhbgMl_vxWW9u0LSTSG1VrGSJJQcwcV/view</a></p><p>&nbsp;</p></div></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/leitfaden-verarbeitete-lebensmittel" target="_blank">Fleischalternativen: wie gesund sind sie?</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/vegane-proteine" target="_blank">Vegane Proteine</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/wichtige_naehrstoffe" target="_blank">Wichtige Nährstoffe</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/v-label_allgemein" target="_blank">Unsere Orientierungshilfe beim Einkaufen: das V-Label&nbsp;</a></li></ul></div> Tue, 24 Jun 2025 06:31:30 +0000 Sarah 4146 at https://www.swissveg.ch Argumente gegen den Fleischverzicht – und warum sie nicht überzeugen https://www.swissveg.ch/de/argumente <span>Argumente gegen den Fleischverzicht – und warum sie nicht überzeugen</span> <span><span lang="" about="/de/user/3027" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Sarah</span></span> <span>24. Juni 2025 - 8:31</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Mit der Kampagne «<a href="https://www.swissveg.ch/de/dein-genuss-mein-leben" target="_blank">Dein Genuss – mein Leben</a>» macht Swissveg auf die anonymen Opfer aufmerksam, die hinter jedem Stück Fleisch stehen. Doch gegen eine fleischlose Ernährung gibt es nach wie vor viele Vorbehalte: Soja macht den Regenwald kaputt, pflanzliche Proteine sind minderwertig und die Schweiz ist doch sowieso perfekt für die Fleischproduktion geeignet. Was ist dran an diesen Behauptungen? Wir hinterfragen die Mythen und zeigen auf, warum der Verzicht auf Fleisch nicht nur problemlos möglich, sondern auch sinnvoll ist.  </p><div data-ui-role="accordion" data-ui-collapsed="true"><h3>«Fleisch ist eine unverzichtbare Proteinquelle»</h3><p>Der Glaube an die Unverzichtbarkeit von Fleisch basiert oft auf kulturellen Gewohnheiten und veralteten Vorstellungen. <strong>In Wahrheit ist der Verzicht auf tierische Produkte nicht nur problemlos möglich, sondern auch eine Chance, sich gesünder und bewusster zu ernähren – ganz ohne Tierleid.</strong> Denn trotz der weit verbreiteten Annahme, dass Fleisch unverzichtbar für eine proteinreiche Ernährung ist, zeigt die wissenschaftliche Datenlage, dass pflanzliche Proteine alle essenziellen Aminosäuren liefern. Für eine optimale Bedarfsdeckung empfiehlt es sich, übe den Tag verschiedene pflanzliche Proteinquellen zu konsumieren. Alles zum Thema Protein und wie eine vegane, proteinreiche Ernährung gelingt, erfahren Sie auf unserer<a href="https://www.swissveg.ch/de/vegane-proteine" target="_blank" title="Protein-Infoseite"> Protein-Infoseite</a>.    <br />Seinen Proteinbedarf über Fleisch zu decken, ist zudem nicht nur aus ethischer, sondern auch aus gesundheitlicher Sicht keine gute Idee: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft verarbeitetes<strong> Fleisch wie Speck, Wurstwaren oder Schinken als «krebserregend» und rotes Fleisch als «wahrscheinlich krebserregend» ein</strong>. Gemäss aktueller Studienlage erhöht ein Konsum ab 50 g pro Tag die Sterblichkeit sowie das Risiko für Dickdarmkrebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.<span class="fussnotenlink">1,2  </span>Wenn das mal keine guten Gründe sind, das nächste Mal ein Veggie-Steak zu grillieren!</p><img src="/sites/swissveg.ch/files/2025-06/Protein.jpg" data-entity-uuid="f9412409-c02d-4e09-8b0e-a15e66fc5293" data-entity-type="file" alt="" width="720" height="480" /><h3>«Euer Sojakonsum macht den Regenwald kaputt!»</h3><p>Das wohl beliebteste und meist gehörte Argument – und trotzdem falsch. Denn <strong>rund 76 Prozent des weltweit produzierten Sojas wird als Futtermittel für sogenannte Nutztiere verwendet.</strong><span class="fussnotenlink">3</span> Produkte wie Tofu, Sojamilch oder Tempeh dagegen machen weniger als 10 Prozent der weltweiten Sojaproduktion aus.<span class="fussnotenlink">4</span> In der Schweiz erhältliche Sojaprodukte wie Tofu und Sojamilch stammen zudem meist aus europäischer Produktion. Im Gegensatz dazu,<strong> stammt Soja für Tierfutter tatsächlich zu einem grossen Teil aus Regenwaldgebieten</strong> und führt in den betroffenen Gebieten zu grossen ökologischen Schäden wie Abholzung und Lebensraum-Verlust für zahlreiche Tierarten.<span class="fussnotenlink">5</span> </p><img src="/sites/swissveg.ch/files/2025-06/Soja.jpg" data-entity-uuid="01095f47-7169-4094-b98a-32993ca4d91b" data-entity-type="file" alt="" width="720" height="480" /><h3>«Ohne Fleisch drohen Mangelerscheinungen»</h3><p>Die Vorstellung, dass wir ohne Fleisch automatisch einen Mangel an bestimmten Vitaminen und Mineralstoffen haben, ist ein Mythos. Diese sogenannt kritischen Nährstoffe wozu etwa Eisen, Zink, Jod oder Vitamin B12 zählen, sind mit der Ausnahme von Vitamin B12 auch in pflanzlichen Lebensmitteln enthalten. Letzteres kann problemlos über eine Supplementierung gedeckt werden. Es ist zudem ein Irrglaube, dass Mischköstler automatisch perfekt mit allen Nährstoffen versorgt sind: Das schweizerische Ernährungsbulletin<span class="fussnotenlink"> </span>zeigt etwa, dass auch bei einer omnivoren Ernährung nicht alle Nährstoffe abgedeckt sind, wozu unter anderem Vitamin D, Folat, Pantothensäure, Kalzium, Jod, Eisen, Zink, Magnesium und Vitamin B12 gehören.<span class="fussnotenlink">6 </span>Wie eine Ernährung ohne Fleisch funktioniert und auf welche Nährstoffe ein Augenmerk gelegt werden muss, erfahren Sie <a href="https://www.swissveg.ch/de/wichtige_naehrstoffe" target="_blank">hier</a>. </p><h3>«Die Schweiz ist ein Grasland und somit perfekt für die Fleischproduktion»</h3><p>Die Fleischwerbung  vermittelt den Eindruck, dass die meisten Nutztiere ausschliesslich Gras fressen.<span class="fussnotenlink">7</span> In Wirklichkeit macht dieser Anteil jedoch nur einen äusserst geringen Teil aus:<strong> Die heutigen Hochleistungsrinder können die erforderlichen Erträge in der Regel nicht ohne (importiertes) Kraftfutter wie Soja erreichen. So wird für die Produktion von einem Kilogramm Rindfleisch rund 170 Gramm Soja benötigt – nebst anderem Kraftfutter.</strong><span class="fussnotenlink">8 </span>Nutztiere wie Geflügel und Schweine ernähren sich zudem nicht von Gras: Sie benötigen Getreide oder Mais, also Lebensmittel, die für den direkten menschlichen Verzehr geeignet sind.<span class="fussnotenlink">9</span> Dadurch stehen sie in direkter Ernährungskonkurrenz zum Menschen.<strong> </strong>Das viel beworbene «Weidefleisch» existiert daher vor allem in der Werbung – die tatsächliche Fütterungspraxis sieht anders aus. Es gibt nachhaltige Wege, ländliche Räume zu entwickeln – ohne Tiere auszubeuten oder Umweltzerstörung zu fördern. Ein bewusster Verzicht auf Tierprodukte kann sogar dazu beitragen, unsere Erde für kommende Generationen lebenswert zu erhalten. Mehr zum Thema Grasland Schweiz erfahren Sie <a href="https://www.swissveg.ch/de/grasland-schweiz" target="_blank">hier.</a> </p><img src="/sites/swissveg.ch/files/2025-06/Grasland.png" data-entity-uuid="7693ac00-a17f-4792-ae57-29e4eb5a9bfc" data-entity-type="file" alt="" width="720" height="480" /><h3>«Und was passiert denn mit den Landwirten?!»</h3><p>Die Abhängigkeit von der Massentierhaltung schadet unserer Umwelt, unserer Gesundheit und den Tieren. Statt diese zerstörerischen Strukturen zu stützen, sollten wir in nachhaltige Alternativen investieren. <strong>Wenn weniger landwirtschaftliche Flächen für die Tierhaltung genutzt werden – etwa durch den Rückgang der Massentierhaltung – entsteht erheblich mehr landwirtschaftliche Nutzfläche</strong>. Dieses freiwerdende Land kann in vielfältiger Weise genutzt werden: Für den Anbau von Leguminosen für den menschlichen Verzehr, aber auch für andere Kulturen wie Getreide oder Gemüse. Das eröffnet Landwirte neue Einkommensquellen und stärkt regionale Versorgungsketten. Denn hier besteht grosses Potenzial:<strong> Aktuell beträgt der Schweizer Selbstversorgungsgrad bei Proteinpflanzen nur zwei Prozent – das bedeutet, dass 98 Prozent des Bedarfs importiert werden.</strong><span class="fussnotenlink">10</span><strong> </strong>Leguminosen wie Erbsen, Bohnen, Linsen oder Kichererbsen sind nicht nur sehr nährstoffreich, sondern auch eine Schlüsselkomponente für eine nachhaltige Ernährung. Durch den Anbau von Leguminosen wird beispielsweise auch die Bodenqualität verbessert (da sie Stickstoff aus der Luft binden), was den Einsatz von synthetischen Düngemitteln reduziert und die Umwelt schont. </p><img src="/sites/swissveg.ch/files/2025-06/Leguminosen.jpg" data-entity-uuid="f9c734bb-3f5f-4629-ac0f-00494e69e66a" data-entity-type="file" alt="" width="720" height="480" /><p> </p><h3>«Der Mensch hat doch schon immer Fleisch gegessen»</h3><p>Der Mensch ist tatsächlich ein Allesfresser. Das heisst er kann – muss aber nicht – Fleisch essen. Der Verzehr von Fleisch ist eine kulturelle Gewohnheit aus einer Zeit, in der Ressourcen knapp waren – <strong>heute haben wir die Wahl für eine ethisch vertretbare Ernährung ohne Tierleid. </strong>Evolution bedeutet nicht, dass wir heute noch Tiere essen müssen; vielmehr zeigt sie uns, dass wir uns an veränderte Bedingungen anpassen können. Der Mensch hat sich schon immer den Gegebenheiten angepasst und das gegessen, was eben verfügbar war. Zudem haben Menschen nie ausschliesslich Fleisch gegessen. Unsere Vorfahren waren als  Jäger und Sammler unterwegs und konsumierten somit sowohl pflanzliche als auch tierische Nahrung. </p><h3>«Wenn niemand mehr Fleisch isst, was passiert denn mit all den Tieren?!»</h3><p><strong>Die heutigen Nutztiere wurden einzig und alleine dafür gezüchtet, um als Fleisch-, Milch- oder Eierlieferanten zu dienen.</strong> Sie werden auf maximale Leistung gezüchtet, was zu grossem Leiden der Tiere führt. Die Folgen dieser leistungsorientierten Zucht, verbunden mit nicht artgerechter Haltung, sind gesundheitliche Probleme wie Lahmheiten, Knochenbrüche und ein vorzeitiger Tod. Zudem werden <strong>die meisten Rinder und Schweine künstlich befruchtet.</strong> Von natürlicher Fortpflanzung kann nicht die Rede sein, wodurch das Argument der unkontrollierten Vermehrung bei sinkendem Fleischkonsum hinfällig wird. </p><img src="/sites/swissveg.ch/files/2025-06/Nutztiere.jpg" data-entity-uuid="b24fcab8-05d0-4a92-8a59-f296e0548fd6" data-entity-type="file" alt="" width="720" height="480" /><h3>«Fleischersatzprodukte sind voll mit Chemie!»</h3><p>Fleischalternativen werden häufig als ungesund abgestempelt, da ein hoher Konsum von hochverarbeiteten Lebensmitteln mit einem erhöhten Risiko für ernährungsbedingte Erkrankungen in Verbindung gebracht wird.<strong> Doch Fleischersatzprodukte unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Nährstoffzusammensetzung</strong> stark von anderen hochverarbeiteten Produkten und <strong>sind sogar gesünder als verarbeitetes Fleisch </strong>– sie liefern mehr Nahrungsfasern, gleich viel Protein und dabei erheblich weniger gesättigte Fettsäuren<strong>.</strong> Vegane Fleischalternativen können deshalb eine wertvolle Ergänzung einer ausgewogenen pflanzliche Ernährung sein. <strong>Davon können insbesondere Flexitarier profitieren</strong>, da sie durch den bewussten Ersatz von Fleisch durch hochwertige pflanzliche Alternativen eine gesündere Wahl treffen können. Also <strong>beim nächsten BBQ ruhig wieder zu veganen Optionen greifen</strong> – die Tiere werden es danken! Was es bei der Auswahl der Alternativen zu beachten gibt, kann in <a href="https://www.swissveg.ch/de/leitfaden-verarbeitete-lebensmittel" target="_blank" title="unserem Blogpost">unserem Blogpost</a> nachgelesen werden. <strong>Des Weiteren gelingt eine vegane Ernährung selbstverständlich auch ohne Alternativprodukte</strong>: Pflanzliche Proteinquellen wie Tofu, Linsen, Bohnen, Seitan sowie Nüsse, Samen und Kerne enthalten hochwertiges Protein und sorgen für Vielfalt auf dem Teller. </p><img src="/sites/swissveg.ch/files/2025-06/Ersatzprodukte.jpg" data-entity-uuid="eb7d6f47-4d25-4873-bbe2-a8ea74878876" data-entity-type="file" alt="" width="720" height="480" /></div></div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <p>1 World Health Organization. (2015, 26. Oktober). Cancer: Carcinogenicity of the consumption of red meat and processed meat. <a href="http://www.who.int/news-room/questions-and-answers/item/cancer-carcinogenicity-of-the-consumption-of-red-meat-and-processed-meat">www.who.int/news-room/questions-and-answers/item/cancer-carcinogenicity…</a></p><p>2 Farvid, M. S., Sidahmed, E., Spence, N. D., Angua, K. M., Rosner, B. &amp; Barnett, J. B. (2021). Consumption of red meat and processed meat and cancer incidence: a systematic review and meta-analysis of prospective studies. European Journal of Epidemiology, 36(9), 937–951. doi.org/10.1007/s10654-021-00741-9</p><p>3 WWF Deutschland. (2022, 23. August). Soja - die Nachfrage steigt. <a href="http://www.wwf.de/themen-projekte/landwirtschaft/produkte-aus-der-landwirtschaft/soja">www.wwf.de/themen-projekte/landwirtschaft/produkte-aus-der-landwirtscha…</a></p><p>4 Ritchie, H. &amp; Roser, M. (o. D.). Soy. <a href="http://www.ourworldindata.org/soy">www.ourworldindata.org/soy</a></p><p>5 WWF Deutschland. (o. D.). Viehzucht und Sojaanbau befeuern Artensterben: Ergebnisse einer neuen WWF-Studie. <a href="http://www.wwf.de/themen-projekte/projektregionen/amazonien/wahlen-in-brasilien/amazonas-studie-viehzucht-und-sojaanbau-befeuern-artensterben">www.wwf.de/themen-projekte/projektregionen/amazonien/wahlen-in-brasilie…</a></p><p>6 Wäfler, M. &amp; Zuberbuehler, C. A. (2021). Wie gut ist die Bevölkerung der Schweiz mit Mikronährstoffen versorgt? Schweizer Ernährungsbulletin 2021, 3–5.&nbsp;</p><p>7 Schweizer Fleisch; Swissmilk: Schweizer Grasland und die Milch – das passt einfach</p><p>8 Souci, Fachmann, Kraut. (2020). Faktenblatt Soja Netzwerk Schweiz. <a href="https://www.sojanetzwerk.ch/fileadmin/user_upload/Soja_Faktenblatt_August_2020.pdf">https://www.sojanetzwerk.ch/fileadmin/user_upload/Soja_Faktenblatt_August_2020.pdf</a></p><p>9 &nbsp;Fleischproduktion ist ineffizient: Umweltfreundlich ist nur die Reduktion von Produktion und Konsum – auch bei Schwein und Huhn. Factsheet. <a href="https://www.wwf.ch/sites/default/files/doc-2022-12/2022_Poulet-%20und_Schweinefleisch-Produktion_und_Nachhaltigkeit_0.pdf">https://www.wwf.ch/sites/default/files/doc-2022-12/2022_Poulet-%20und_S…</a></p><p>10 &nbsp;Argumentarium Initiative für eine sichere Ernährung.pdf. (o.&nbsp;D.). Google Docs. <a href="https://drive.google.com/file/d/1ZvhbgMl_vxWW9u0LSTSG1VrGSJJQcwcV/view">https://drive.google.com/file/d/1ZvhbgMl_vxWW9u0LSTSG1VrGSJJQcwcV/view</a></p><p>&nbsp;</p></div></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/leitfaden-verarbeitete-lebensmittel" target="_blank">Fleischalternativen: wie gesund sind sie?</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/vegane-proteine" target="_blank">Vegane Proteine</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/wichtige_naehrstoffe" target="_blank">Wichtige Nährstoffe</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/v-label_allgemein" target="_blank">Unsere Orientierungshilfe beim Einkaufen: das V-Label&nbsp;</a></li></ul></div> Tue, 24 Jun 2025 06:31:30 +0000 Sarah 4146 at https://www.swissveg.ch Sommersession 2025 https://www.swissveg.ch/de/sommersession-2025 <span>Sommersession 2025</span> <span><span lang="" about="/de/user/2566" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Renato</span></span> <span>17. Juni 2025 - 15:28</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Die Sommersession der Räte fand vom 2.-20. Juni 2025 statt. In diesem Artikel finden Sie eine Übersicht über Themen, die aus unserer Perspektive von Bedeutung sind. </p><h2><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20234379" target="_blank">23.4379 Motion:</a> «Anpassung des Gewässerschutzgesetzes an die praktizierte Nutztierhaltung»</h2><p>Das Gewässerschutzgesetz enthält eine Ausnahme, dass Landwirtschaftsbetriebe, die Rinder oder Schweine halten, in bestimmten Fällen ihre Haushaltsabwässer mit der Gülle vermischen und auf die Felder austragen dürfen. Also keinen Kanalisationsanschluss benötigen. Diese Motion möchte diese Regelung auch auf Halter anderer Tierarten (Ziegen, Schafe, Pferde ...) anwenden. Bisher war es nur für Rinder und Schweine erlaubt, da bei diesen Tieren die Fäkalien in flüssiger Form vorliegen. Anders ausgedruckt: Die überzüchteten Rinder und Schweine haben bei der heutigen Haltung und Ernährung so dünnen Kot, dass man schon fast von chronischem Durchfall sprechen kann.</p><p><em>12.6.2025: Der Nationalrat hat (nach dem Ständerat) die Motion angenommen. </em></p><h2><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20244269" target="_blank">24.4269 Motion:</a> «Stärkung der Milchproduktion im Grasland Schweiz»</h2><p><img src="/sites/swissveg.ch/files/bilder/Nutztiere/Milchkuh.jpg" alt="Milchkuh auf Weide" class="align-right" />Der Bundesrat wird aufgefordert die Milchproduktion wieder zu einem wirtschaftlich attraktiven Sektor zu machen. Dazu wird der Propagandabegriff «<a href="/de/grasland-schweiz">Grasland Schweiz</a>» verwendet. Abgesehen vom Kraftfutter, dass Schweizer Milchkühe erhalten um ihre sehr hohe Milchleistung zu ermöglichen, geht auch die <a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20253718" target="_blank">Weidehaltung von Milchkühen</a> laufend zurück.<br />Mit anderen Worten: Die defizitäre Produktion von Kuhmilch, die immer weniger auf Weidehaltung setzt, soll mit noch mehr Steuergeldern unterstützt werden obwohl bereits heute die Kuhmilch zu den meistsubventionierten Produkten gehört.</p><p><em>17.6.2025: Nachdem der Ständerat diese Motion am 3.3.25 angenommen hat, hat nun auch der Nationalrat die Motion angenommen. Obwohl der Bundesrat eine Ablehnung empfohlen hatte.</em></p><h2><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20253421" target="_blank">25.3421 Motion:</a> «PFAS-Grenzwerte unter Berücksichtigung der Auswirkungen, insbesondere für die Landwirtschaft oder die Wasserversorger, sachgerecht festlegen und Massnahmen zur Unterstützung der Landwirtschaft einleiten»</h2><p>PFAS reichern sich genauso <a href="/de/giftstoffe">wie andere Gifte</a> vor allem in tierischen Lebensmitteln an. Die Motion möchte erreichen, dass die Grenzwerte so festgesetzt werden, dass die Landwirtschaftbetriebe weiterhin ihre tierischen Produkte verkaufen können, auch wenn diese einen hohen PFAS-Wert aufweisen.</p><p><em>4.6.2025: Der Ständerat hat die Motion angenommen.</em></p><p> </p><p><strong>Was sonst noch in der Politik gelaufen ist:</strong></p><p><a href="https://www.blv.admin.ch/blv/de/home/lebensmittel-und-ernaehrung/lebensmittelsicherheit/naehrwertinformationen-und-kennzeichnung.html" target="_blank">Kennzeichnung von Lebensmitteln</a>: Ab 1. Juli 2025 müssen Fleisch, Eier und Milch gekennzeichnet werden, wenn sie von Tieren stammen, bei denen bestimmte schmerzhafte Eingriffe ohne Betäubung vorgenommen wurden. Auch Stopfleber ist neu deklarationspflichtig. Ausserdem gilt ein Importverbot für tierquälerisch erzeugte Pelze.</p><p> </p></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul><li><a href="https://www.swissveg.ch/sessionen?language=de">Sessionen</a></li><li><a href="/de/sondersession-mai-2025">Sondersession Mai 2025</a></li><li><a href="/fruehlingssession-2025">Frühlingssession 2025</a></li><li>Aktuelles zur Session: <a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/sessionen/aktuelle-session" target="_blank">parlament.ch</a></li></ul><p>&nbsp;</p><p><em><strong>Worterklärung:</strong></em></p><ul><li><a href="https://www.parlament.ch/de/%C3%BCber-das-parlament/parlamentsw%C3%B6rterbuch/parlamentsw%C3%B6rterbuch-detail?WordId=146#q=Motion" target="_blank"><strong>Motion</strong></a>: Mit einer Motion wird der Bundesrat beauftragt, einen Entwurf zu einem Erlass der Bundesversammlung vorzulegen oder eine Massnahme zu treffen. Motionen können von der Mehrheit einer Kommission und während der Session von einer Fraktion oder einem Ratsmitglied eingereicht werden. Einer Motion müssen beide Räte zustimmen.</li></ul></div> Tue, 17 Jun 2025 13:28:30 +0000 Renato 4149 at https://www.swissveg.ch