Drupal blog posts https://www.swissveg.ch/de de Swissveg präsentiert zum Weltvegantag das neue «V-Label Vegan Agriculture» https://www.swissveg.ch/de/V-Label-Vegan-Agriculture <span>Swissveg präsentiert zum Weltvegantag das neue «V-Label Vegan Agriculture»</span> <span><span lang="" about="/de/user/2566" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Renato</span></span> <span>1. November 2025 - 0:02</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Zwei starke Partner für die Zukunft der veganen Landwirtschaft: Zum diesjährigen Weltvegantag präsentiert Swissveg, die Gründerin des international bekannten <a href="https://www.v-label.com" target="_blank">V-Labels</a>, gemeinsam mit <a href="https://www.biozyklisch-vegan.org" target="_blank">Biocyclic Vegan International</a> und ihrer Labelorganisation Biocyclic Vegan Label Ltd. (BVL) ein neues Kapitel in der Geschichte nachhaltiger Landwirtschaft: das «V-Label Vegan Agriculture».<br />Die neue Labelvariante markiert einen wichtigen Schritt hin zu einer vollständig veganen Wertschöpfungskette. Es bringt zusammen: die Expertise von Biocyclic Vegan International in der biozyklisch-veganen Landwirtschaft und die weltweite Bekanntheit und langjährige Erfahrung des V-Labels in der Produktkontrolle.</p><img src="/sites/swissveg.ch/files/bilder/Logos/V-Label_Vegan_Agriculture_Color.png" alt="V-Label vegan Agriculture" width="38.16%" class="align-center" /><h2>Ein Meilenstein für eine junge Bewegung</h2><p>Die vegane Landwirtschaft wächst, doch sie ist noch immer eine Pionierbewegung. Dabei hat gerade die Schweiz eine lange Tradition in diesem Bereich: Bereits in den 1920er-Jahren stellte Mina Hofstetter ihren Hof am Greifensee auf eine biovegane Bewirtschaftung um und legte damit den Grundstein für eine Bewegung, die heute wieder an Bedeutung gewinnt. Mit der neuen Labelvariante erhält diese Bewegung nun die Sichtbarkeit und Glaubwürdigkeit, die sie verdient.<sup>1</sup><img src="/sites/swissveg.ch/files/bilder/Logos/WEB__EN_Biocyclic_Vegan_Agriculture_green_mint-background_%20.png" width="19.63%" alt="Biocyclic Vegan Agriculture Label" class="align-right" /></p><p>Axel Anders, Mitgründer von <a href="https://www.biocyclic-vegan.org" target="_blank">Biocyclic Vegan International</a>, betont:<br /><em>«Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit mit dem V-Label, da wir das gleiche Engagement für ein wirklich nachhaltiges, pflanzenbasiertes und regeneratives Ernährungssystem teilen. Die Erweiterung des V-Labels über die Produktzutaten hinaus auf die landwirtschaftliche Erzeugung ist ein logischer Schritt hin zu konsequent veganen Wertschöpfungsketten. Diese Partnerschaft vereint unsere Expertise in der biozyklisch-veganen Landwirtschaft mit der internationalen Bekanntheit des V-Labels und wird vegane Landwirtschaft weltweit sichtbarer, transparenter und vertrauenswürdiger machen.»</em></p><h2>Vom Anbau bis ins Regal</h2><p>Während das V-Label seit rund 30 Jahren für Transparenz und Vertrauen bei Konsumentinnen und Konsumenten sorgt, bringt Biocyclic Vegan International mit den weltweit anwendbaren Biozyklisch-Veganen Richtlinien, einem etablierten Kontroll- und Zertifizierungssystem sowie dem Biozyklisch-Veganen Gütesiegel tiefes Wissen über die vegane Landwirtschaft in der Praxis ein. Gemeinsam schlagen die beiden Organisationen eine Brücke zwischen Landwirtschaft und Markt. Dadurch geben sie Betrieben, die ohne Tierhaltung und tierische Betriebsmittel wirtschaften, eine starke Stimme.</p><p>Auch aus der Praxis kommen bereits positive Reaktionen von den ersten lizenzierten Betrieben:</p><img src="/sites/swissveg.ch/files/bilder/Logos/Solawi_Halde_2k.jpg" alt="Übergabe des V-Labels an Solawi Halde" class="align-center" /><p>Christian Mächler (oben in der Bildmitte), Gründer der <a href="https://www.solawi-halde.ch" target="_blank">Solawi Halde</a> in Altendorf, sagt:</p><p class="zitat">«Als bioveganer Gemüsebetrieb wissen wir: Verantwortung beginnt am Boden. Das neue V-Label für vegane Landwirtschaft unterstützt uns dabei, unsere Prinzipien klar zu kommunizieren und gemeinsam einen konsequent nachhaltigen Weg zu gehen.»</p><p>Von ähnlicher Bedeutung spricht auch Bruno Graf, Geschäftsführer der <a href="https://www.fermeduchateau.ch" target="_blank">Ferme du Château</a> in Payerne:</p><p class="zitat">«Die Zusammenarbeit zwischen Biocyclic Vegan International und dem V-Label ist ein wichtiger Schritt zur Emanzipation der veganen Landwirtschaft. Wir sind besonders stolz und freuen uns, dass unsere vielen Anstrengungen und Mühen nun von einer grossen und wachsenden Gemeinschaft anerkannt werden. Die Bekanntheit des V-Labels kann zweifellos die vegane Landwirtschaft in der Schweiz, in Europa und international fördern.»</p><p>Jakob Mannherz, Geschäftsführer der <a href="https://www.moosfeld.de" target="_blank">Moosfeld Gemüse GmbH</a> in Singen am Bodensee, ergänzt:</p><p class="zitat">«Durch die Auszeichnung unverarbeiteter landwirtschaftlicher Produkte mit dem V-Label wird auf die Problematik des Einsatzes tierischer Betriebsmittel in der Urproduktion aufmerksam gemacht. Biozyklisch-Vegan ist für mich der neue Goldstandard im biologischen Gemüseanbau. Das wird durch das V-Label unterstrichen.»</p><p>Wer die biozyklisch-veganen Erzeugnisse dieser Vorreiter probieren möchte, wird auf den Webseiten der Betriebe fündig.</p><h2><br />Ein Signal zum Weltvegantag</h2><p>Die Einführung des neuen Labels kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Bedeutung nachhaltiger und tierfreier Landwirtschaft wächst, auch wenn wir noch weit entfernt von einer Tiefkühlpizza, die vollständig aus zertifiziert veganer Landwirtschaft stammt, sind. Dennoch zeigen globale Entwicklungen, wie dringend ein Umdenken in der Landwirtschaft nötig ist. Erst kürzlich warnte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor einer zunehmenden Resistenz gegenüber gängigen Antibiotika, ein Problem, das eng mit der intensiven Tierhaltung und dem übermässigen Einsatz von Antibiotika in der Landwirtschaft verknüpft ist.<sup>2</sup> Durch die Düngung von Gemüse und Salaten mit den Fäkalien aus der Tierhaltung können solche antibiotikaresistenten Keime auch in pflanzlichem Essen landen.</p><p>Renato Pichler, Gründer des V-Labels, erklärt:<br /><em>«Jetzt ist der richtige Moment, um die vegane Landwirtschaft sichtbarer zu machen. Mit ihrem tiefgreifenden Wissen in der Landwirtschaft ist Biocyclic Vegan International der richtige Partner für uns. Das «V-Label Vegan Agriculture» verbindet Innovation mit Verantwortung und zeigt, dass eine zukunftsfähige Landwirtschaft ohne Tierausbeutung möglich ist.»</em></p><h2>Über Swissveg und das V-Label</h2><p>Swissveg ist die grösste Interessenvertretung vegetarisch und vegan lebender Menschen in der Schweiz und Gründerin des V-Labels. Mit über 70’000 lizenzierten Produkten weltweit steht das Label seit drei Jahrzehnten für Transparenz und Vertrauen im pflanzenbasierten Bereich.<br />Das neue V-Label Vegan Agriculture erweitert diesen Ansatz auf die landwirtschaftliche Ebene und unterstützt so die Entwicklung einer konsequent veganen und nachhaltigen Lebensmittelproduktion.</p><p> </p><p>Pressebilder sind verfügbar unter: <a href="https://kdrive.infomaniak.com/app/share/1732977/a2b5adf9-6e67-49db-953d-04771a079c14" target="_blank">Drive</a><br /><a href="https://kdrive.infomaniak.com/app/share/1732977/a2b5adf9-6e67-49db-953d-04771a079c14" target="_blank">kdrive.infomaniak.com/app/share/1732977/a2b5adf9-6e67-49db-953d-04771a079c14</a></p><p>Presse-Kontakt:<br />Lubomir Yotov, lubomir.yotov(ät)v-label.com, +41 71 477 33 78, Bereichsleiter V-Label Schweiz</p><p> </p></div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <ol><li>Moser, P. (2024). Mina Hofstetter: Eine ökofeministische Pionierin des biologischen Landbaus. München: Oekom Verlag.</li><li>World Health Organization. (2025, October 13). <a href="https://www.who.int/news/item/13-10-2025-who-warns-of-widespread-resistance-to-common-antibiotics-worldwide" target="_blank">WHO warns of widespread resistance to common antibiotics worldwide.&nbsp;</a></li></ol></div></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <p>&nbsp;Interview mit dem <a href="/werner_hofstetter">Sohn von Mina Hofstetter</a>.</p></div> Fri, 31 Oct 2025 23:02:23 +0000 Renato 4177 at https://www.swissveg.ch Swissveg präsentiert zum Weltvegantag das neue «V-Label Vegan Agriculture» https://www.swissveg.ch/de/V-Label-Vegan-Agriculture <span>Swissveg präsentiert zum Weltvegantag das neue «V-Label Vegan Agriculture»</span> <span><span lang="" about="/de/user/2566" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Renato</span></span> <span>1. November 2025 - 0:02</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Zwei starke Partner für die Zukunft der veganen Landwirtschaft: Zum diesjährigen Weltvegantag präsentiert Swissveg, die Gründerin des international bekannten <a href="https://www.v-label.com" target="_blank">V-Labels</a>, gemeinsam mit <a href="https://www.biozyklisch-vegan.org" target="_blank">Biocyclic Vegan International</a> und ihrer Labelorganisation Biocyclic Vegan Label Ltd. (BVL) ein neues Kapitel in der Geschichte nachhaltiger Landwirtschaft: das «V-Label Vegan Agriculture».<br />Die neue Labelvariante markiert einen wichtigen Schritt hin zu einer vollständig veganen Wertschöpfungskette. Es bringt zusammen: die Expertise von Biocyclic Vegan International in der biozyklisch-veganen Landwirtschaft und die weltweite Bekanntheit und langjährige Erfahrung des V-Labels in der Produktkontrolle.</p><img src="/sites/swissveg.ch/files/bilder/Logos/V-Label_Vegan_Agriculture_Color.png" alt="V-Label vegan Agriculture" width="38.16%" class="align-center" /><h2>Ein Meilenstein für eine junge Bewegung</h2><p>Die vegane Landwirtschaft wächst, doch sie ist noch immer eine Pionierbewegung. Dabei hat gerade die Schweiz eine lange Tradition in diesem Bereich: Bereits in den 1920er-Jahren stellte Mina Hofstetter ihren Hof am Greifensee auf eine biovegane Bewirtschaftung um und legte damit den Grundstein für eine Bewegung, die heute wieder an Bedeutung gewinnt. Mit der neuen Labelvariante erhält diese Bewegung nun die Sichtbarkeit und Glaubwürdigkeit, die sie verdient.<sup>1</sup><img src="/sites/swissveg.ch/files/bilder/Logos/WEB__EN_Biocyclic_Vegan_Agriculture_green_mint-background_%20.png" width="19.63%" alt="Biocyclic Vegan Agriculture Label" class="align-right" /></p><p>Axel Anders, Mitgründer von <a href="https://www.biocyclic-vegan.org" target="_blank">Biocyclic Vegan International</a>, betont:<br /><em>«Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit mit dem V-Label, da wir das gleiche Engagement für ein wirklich nachhaltiges, pflanzenbasiertes und regeneratives Ernährungssystem teilen. Die Erweiterung des V-Labels über die Produktzutaten hinaus auf die landwirtschaftliche Erzeugung ist ein logischer Schritt hin zu konsequent veganen Wertschöpfungsketten. Diese Partnerschaft vereint unsere Expertise in der biozyklisch-veganen Landwirtschaft mit der internationalen Bekanntheit des V-Labels und wird vegane Landwirtschaft weltweit sichtbarer, transparenter und vertrauenswürdiger machen.»</em></p><h2>Vom Anbau bis ins Regal</h2><p>Während das V-Label seit rund 30 Jahren für Transparenz und Vertrauen bei Konsumentinnen und Konsumenten sorgt, bringt Biocyclic Vegan International mit den weltweit anwendbaren Biozyklisch-Veganen Richtlinien, einem etablierten Kontroll- und Zertifizierungssystem sowie dem Biozyklisch-Veganen Gütesiegel tiefes Wissen über die vegane Landwirtschaft in der Praxis ein. Gemeinsam schlagen die beiden Organisationen eine Brücke zwischen Landwirtschaft und Markt. Dadurch geben sie Betrieben, die ohne Tierhaltung und tierische Betriebsmittel wirtschaften, eine starke Stimme.</p><p>Auch aus der Praxis kommen bereits positive Reaktionen von den ersten lizenzierten Betrieben:</p><img src="/sites/swissveg.ch/files/bilder/Logos/Solawi_Halde_2k.jpg" alt="Übergabe des V-Labels an Solawi Halde" class="align-center" /><p>Christian Mächler (oben in der Bildmitte), Gründer der <a href="https://www.solawi-halde.ch" target="_blank">Solawi Halde</a> in Altendorf, sagt:</p><p class="zitat">«Als bioveganer Gemüsebetrieb wissen wir: Verantwortung beginnt am Boden. Das neue V-Label für vegane Landwirtschaft unterstützt uns dabei, unsere Prinzipien klar zu kommunizieren und gemeinsam einen konsequent nachhaltigen Weg zu gehen.»</p><p>Von ähnlicher Bedeutung spricht auch Bruno Graf, Geschäftsführer der <a href="https://www.fermeduchateau.ch" target="_blank">Ferme du Château</a> in Payerne:</p><p class="zitat">«Die Zusammenarbeit zwischen Biocyclic Vegan International und dem V-Label ist ein wichtiger Schritt zur Emanzipation der veganen Landwirtschaft. Wir sind besonders stolz und freuen uns, dass unsere vielen Anstrengungen und Mühen nun von einer grossen und wachsenden Gemeinschaft anerkannt werden. Die Bekanntheit des V-Labels kann zweifellos die vegane Landwirtschaft in der Schweiz, in Europa und international fördern.»</p><p>Jakob Mannherz, Geschäftsführer der <a href="https://www.moosfeld.de" target="_blank">Moosfeld Gemüse GmbH</a> in Singen am Bodensee, ergänzt:</p><p class="zitat">«Durch die Auszeichnung unverarbeiteter landwirtschaftlicher Produkte mit dem V-Label wird auf die Problematik des Einsatzes tierischer Betriebsmittel in der Urproduktion aufmerksam gemacht. Biozyklisch-Vegan ist für mich der neue Goldstandard im biologischen Gemüseanbau. Das wird durch das V-Label unterstrichen.»</p><p>Wer die biozyklisch-veganen Erzeugnisse dieser Vorreiter probieren möchte, wird auf den Webseiten der Betriebe fündig.</p><h2><br />Ein Signal zum Weltvegantag</h2><p>Die Einführung des neuen Labels kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Bedeutung nachhaltiger und tierfreier Landwirtschaft wächst, auch wenn wir noch weit entfernt von einer Tiefkühlpizza, die vollständig aus zertifiziert veganer Landwirtschaft stammt, sind. Dennoch zeigen globale Entwicklungen, wie dringend ein Umdenken in der Landwirtschaft nötig ist. Erst kürzlich warnte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor einer zunehmenden Resistenz gegenüber gängigen Antibiotika, ein Problem, das eng mit der intensiven Tierhaltung und dem übermässigen Einsatz von Antibiotika in der Landwirtschaft verknüpft ist.<sup>2</sup> Durch die Düngung von Gemüse und Salaten mit den Fäkalien aus der Tierhaltung können solche antibiotikaresistenten Keime auch in pflanzlichem Essen landen.</p><p>Renato Pichler, Gründer des V-Labels, erklärt:<br /><em>«Jetzt ist der richtige Moment, um die vegane Landwirtschaft sichtbarer zu machen. Mit ihrem tiefgreifenden Wissen in der Landwirtschaft ist Biocyclic Vegan International der richtige Partner für uns. Das «V-Label Vegan Agriculture» verbindet Innovation mit Verantwortung und zeigt, dass eine zukunftsfähige Landwirtschaft ohne Tierausbeutung möglich ist.»</em></p><h2>Über Swissveg und das V-Label</h2><p>Swissveg ist die grösste Interessenvertretung vegetarisch und vegan lebender Menschen in der Schweiz und Gründerin des V-Labels. Mit über 70’000 lizenzierten Produkten weltweit steht das Label seit drei Jahrzehnten für Transparenz und Vertrauen im pflanzenbasierten Bereich.<br />Das neue V-Label Vegan Agriculture erweitert diesen Ansatz auf die landwirtschaftliche Ebene und unterstützt so die Entwicklung einer konsequent veganen und nachhaltigen Lebensmittelproduktion.</p><p> </p><p>Pressebilder sind verfügbar unter: <a href="https://kdrive.infomaniak.com/app/share/1732977/a2b5adf9-6e67-49db-953d-04771a079c14" target="_blank">Drive</a><br /><a href="https://kdrive.infomaniak.com/app/share/1732977/a2b5adf9-6e67-49db-953d-04771a079c14" target="_blank">kdrive.infomaniak.com/app/share/1732977/a2b5adf9-6e67-49db-953d-04771a079c14</a></p><p>Presse-Kontakt:<br />Lubomir Yotov, lubomir.yotov(ät)v-label.com, +41 71 477 33 78, Bereichsleiter V-Label Schweiz</p><p> </p></div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <ol><li>Moser, P. (2024). Mina Hofstetter: Eine ökofeministische Pionierin des biologischen Landbaus. München: Oekom Verlag.</li><li>World Health Organization. (2025, October 13). <a href="https://www.who.int/news/item/13-10-2025-who-warns-of-widespread-resistance-to-common-antibiotics-worldwide" target="_blank">WHO warns of widespread resistance to common antibiotics worldwide.&nbsp;</a></li></ol></div></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <p>&nbsp;Interview mit dem <a href="/werner_hofstetter">Sohn von Mina Hofstetter</a>.</p></div> Fri, 31 Oct 2025 23:02:23 +0000 Renato 4177 at https://www.swissveg.ch Swissveg präsentiert zum Weltvegantag das neue «V-Label Vegan Agriculture» https://www.swissveg.ch/de/V-Label-Vegan-Agriculture <span>Swissveg präsentiert zum Weltvegantag das neue «V-Label Vegan Agriculture»</span> <span><span lang="" about="/de/user/2566" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Renato</span></span> <span>1. November 2025 - 0:02</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Zwei starke Partner für die Zukunft der veganen Landwirtschaft: Zum diesjährigen Weltvegantag präsentiert Swissveg, die Gründerin des international bekannten <a href="https://www.v-label.com" target="_blank">V-Labels</a>, gemeinsam mit <a href="https://www.biozyklisch-vegan.org" target="_blank">Biocyclic Vegan International</a> und ihrer Labelorganisation Biocyclic Vegan Label Ltd. (BVL) ein neues Kapitel in der Geschichte nachhaltiger Landwirtschaft: das «V-Label Vegan Agriculture».<br />Die neue Labelvariante markiert einen wichtigen Schritt hin zu einer vollständig veganen Wertschöpfungskette. Es bringt zusammen: die Expertise von Biocyclic Vegan International in der biozyklisch-veganen Landwirtschaft und die weltweite Bekanntheit und langjährige Erfahrung des V-Labels in der Produktkontrolle.</p><img src="/sites/swissveg.ch/files/bilder/Logos/V-Label_Vegan_Agriculture_Color.png" alt="V-Label vegan Agriculture" width="38.16%" class="align-center" /><h2>Ein Meilenstein für eine junge Bewegung</h2><p>Die vegane Landwirtschaft wächst, doch sie ist noch immer eine Pionierbewegung. Dabei hat gerade die Schweiz eine lange Tradition in diesem Bereich: Bereits in den 1920er-Jahren stellte Mina Hofstetter ihren Hof am Greifensee auf eine biovegane Bewirtschaftung um und legte damit den Grundstein für eine Bewegung, die heute wieder an Bedeutung gewinnt. Mit der neuen Labelvariante erhält diese Bewegung nun die Sichtbarkeit und Glaubwürdigkeit, die sie verdient.<sup>1</sup><img src="/sites/swissveg.ch/files/bilder/Logos/WEB__EN_Biocyclic_Vegan_Agriculture_green_mint-background_%20.png" width="19.63%" alt="Biocyclic Vegan Agriculture Label" class="align-right" /></p><p>Axel Anders, Mitgründer von <a href="https://www.biocyclic-vegan.org" target="_blank">Biocyclic Vegan International</a>, betont:<br /><em>«Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit mit dem V-Label, da wir das gleiche Engagement für ein wirklich nachhaltiges, pflanzenbasiertes und regeneratives Ernährungssystem teilen. Die Erweiterung des V-Labels über die Produktzutaten hinaus auf die landwirtschaftliche Erzeugung ist ein logischer Schritt hin zu konsequent veganen Wertschöpfungsketten. Diese Partnerschaft vereint unsere Expertise in der biozyklisch-veganen Landwirtschaft mit der internationalen Bekanntheit des V-Labels und wird vegane Landwirtschaft weltweit sichtbarer, transparenter und vertrauenswürdiger machen.»</em></p><h2>Vom Anbau bis ins Regal</h2><p>Während das V-Label seit rund 30 Jahren für Transparenz und Vertrauen bei Konsumentinnen und Konsumenten sorgt, bringt Biocyclic Vegan International mit den weltweit anwendbaren Biozyklisch-Veganen Richtlinien, einem etablierten Kontroll- und Zertifizierungssystem sowie dem Biozyklisch-Veganen Gütesiegel tiefes Wissen über die vegane Landwirtschaft in der Praxis ein. Gemeinsam schlagen die beiden Organisationen eine Brücke zwischen Landwirtschaft und Markt. Dadurch geben sie Betrieben, die ohne Tierhaltung und tierische Betriebsmittel wirtschaften, eine starke Stimme.</p><p>Auch aus der Praxis kommen bereits positive Reaktionen von den ersten lizenzierten Betrieben:</p><img src="/sites/swissveg.ch/files/bilder/Logos/Solawi_Halde_2k.jpg" alt="Übergabe des V-Labels an Solawi Halde" class="align-center" /><p>Christian Mächler (oben in der Bildmitte), Gründer der <a href="https://www.solawi-halde.ch" target="_blank">Solawi Halde</a> in Altendorf, sagt:</p><p class="zitat">«Als bioveganer Gemüsebetrieb wissen wir: Verantwortung beginnt am Boden. Das neue V-Label für vegane Landwirtschaft unterstützt uns dabei, unsere Prinzipien klar zu kommunizieren und gemeinsam einen konsequent nachhaltigen Weg zu gehen.»</p><p>Von ähnlicher Bedeutung spricht auch Bruno Graf, Geschäftsführer der <a href="https://www.fermeduchateau.ch" target="_blank">Ferme du Château</a> in Payerne:</p><p class="zitat">«Die Zusammenarbeit zwischen Biocyclic Vegan International und dem V-Label ist ein wichtiger Schritt zur Emanzipation der veganen Landwirtschaft. Wir sind besonders stolz und freuen uns, dass unsere vielen Anstrengungen und Mühen nun von einer grossen und wachsenden Gemeinschaft anerkannt werden. Die Bekanntheit des V-Labels kann zweifellos die vegane Landwirtschaft in der Schweiz, in Europa und international fördern.»</p><p>Jakob Mannherz, Geschäftsführer der <a href="https://www.moosfeld.de" target="_blank">Moosfeld Gemüse GmbH</a> in Singen am Bodensee, ergänzt:</p><p class="zitat">«Durch die Auszeichnung unverarbeiteter landwirtschaftlicher Produkte mit dem V-Label wird auf die Problematik des Einsatzes tierischer Betriebsmittel in der Urproduktion aufmerksam gemacht. Biozyklisch-Vegan ist für mich der neue Goldstandard im biologischen Gemüseanbau. Das wird durch das V-Label unterstrichen.»</p><p>Wer die biozyklisch-veganen Erzeugnisse dieser Vorreiter probieren möchte, wird auf den Webseiten der Betriebe fündig.</p><h2><br />Ein Signal zum Weltvegantag</h2><p>Die Einführung des neuen Labels kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Bedeutung nachhaltiger und tierfreier Landwirtschaft wächst, auch wenn wir noch weit entfernt von einer Tiefkühlpizza, die vollständig aus zertifiziert veganer Landwirtschaft stammt, sind. Dennoch zeigen globale Entwicklungen, wie dringend ein Umdenken in der Landwirtschaft nötig ist. Erst kürzlich warnte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor einer zunehmenden Resistenz gegenüber gängigen Antibiotika, ein Problem, das eng mit der intensiven Tierhaltung und dem übermässigen Einsatz von Antibiotika in der Landwirtschaft verknüpft ist.<sup>2</sup> Durch die Düngung von Gemüse und Salaten mit den Fäkalien aus der Tierhaltung können solche antibiotikaresistenten Keime auch in pflanzlichem Essen landen.</p><p>Renato Pichler, Gründer des V-Labels, erklärt:<br /><em>«Jetzt ist der richtige Moment, um die vegane Landwirtschaft sichtbarer zu machen. Mit ihrem tiefgreifenden Wissen in der Landwirtschaft ist Biocyclic Vegan International der richtige Partner für uns. Das «V-Label Vegan Agriculture» verbindet Innovation mit Verantwortung und zeigt, dass eine zukunftsfähige Landwirtschaft ohne Tierausbeutung möglich ist.»</em></p><h2>Über Swissveg und das V-Label</h2><p>Swissveg ist die grösste Interessenvertretung vegetarisch und vegan lebender Menschen in der Schweiz und Gründerin des V-Labels. Mit über 70’000 lizenzierten Produkten weltweit steht das Label seit drei Jahrzehnten für Transparenz und Vertrauen im pflanzenbasierten Bereich.<br />Das neue V-Label Vegan Agriculture erweitert diesen Ansatz auf die landwirtschaftliche Ebene und unterstützt so die Entwicklung einer konsequent veganen und nachhaltigen Lebensmittelproduktion.</p><p> </p><p>Pressebilder sind verfügbar unter: <a href="https://kdrive.infomaniak.com/app/share/1732977/a2b5adf9-6e67-49db-953d-04771a079c14" target="_blank">Drive</a><br /><a href="https://kdrive.infomaniak.com/app/share/1732977/a2b5adf9-6e67-49db-953d-04771a079c14" target="_blank">kdrive.infomaniak.com/app/share/1732977/a2b5adf9-6e67-49db-953d-04771a079c14</a></p><p>Presse-Kontakt:<br />Lubomir Yotov, lubomir.yotov(ät)v-label.com, +41 71 477 33 78, Bereichsleiter V-Label Schweiz</p><p> </p></div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <ol><li>Moser, P. (2024). Mina Hofstetter: Eine ökofeministische Pionierin des biologischen Landbaus. München: Oekom Verlag.</li><li>World Health Organization. (2025, October 13). <a href="https://www.who.int/news/item/13-10-2025-who-warns-of-widespread-resistance-to-common-antibiotics-worldwide" target="_blank">WHO warns of widespread resistance to common antibiotics worldwide.&nbsp;</a></li></ol></div></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <p>&nbsp;Interview mit dem <a href="/werner_hofstetter">Sohn von Mina Hofstetter</a>.</p></div> Fri, 31 Oct 2025 23:02:23 +0000 Renato 4177 at https://www.swissveg.ch Alles über Seitan https://www.swissveg.ch/de/seitan <span>Alles über Seitan </span> <span><span lang="" about="/de/user/2398" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Christine</span></span> <span>23. Oktober 2025 - 10:00</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Seitan ist heute aus der vegetarischen und veganen Küche nicht mehr wegzudenken. Doch lange bevor das Produkt aus Weizeneiweiss zu uns kam, war es bereits fester Bestandteil der ostasiatischen Esskultur.</p><p>Seitan wurde bereits vor mehr als 1 500 Jahren in der japanisch-chinesischen Zen-Tradition von vegetarisch lebenden Mönchen hergestellt.¹ Erste schriftliche Nachweise über das Weizeneiweiss bzw. Weizengluten stammen aus dem Jahr 1 301 im alten China.² In der chinesischen Küche gibt es drei Varianten verschiedener «Fleischarten» aus Weizengluten: die gedämpfte Standard-Variante, bekannt als Seitan, eine schwammartige und eine frittierte Variante. In diesem Artikel konzentrieren wir uns auf Seitan, der auch bei uns am bekanntesten ist.²&nbsp;</p><p>Das Wort «Seitan» ist japanisch und bedeutet so viel wie «aus Protein gemacht» bzw. «Protein des Lebens».² Der Begriff wurde 1961 von George Ohsawa (Sakurazawa Nyoichi), einem gebürtigen Japaner und Lehrer der Makrobiotik, geprägt.² Einer seiner Schüler entwickelte Seitan, inspiriert vom traditionellen japanischen «Fu», welches ebenfalls aus Weizengluten besteht.¹,² Für die Herstellung von Seitan wurde das Weizengluten in einer Brühe aus Wasser, Shoyu (Sojasauce), Kombu (einer Meeresalge) und Ingwer gekocht.²&nbsp;</p><p>Ab 1962 wurde Seitan in Japan kommerziell produziert und 1969 erstmals in die USA importiert. Die erste Publikation, in der das Wort Seitan erwähnt wird, ist ein makrobiotisches Kochbuch mit dem Titel «Cooking Good Food», das 1969 veröffentlicht wurde. Seither wächst die Beliebtheit von Seitan auch in den USA und Europa.² In Deutschland, und vermutlich auch in der Schweiz, sind Seitan-Produkte erst seit Ende der 1990er-Jahre erhältlich.¹</p><h3>Woraus besteht Seitan?&nbsp;</h3><p>Seitan besteht typischerweise aus Weizeneiweiss, also Gluten. Dabei handelt es sich um ein Eiweiss bzw. Protein, das aus den Proteinen Gliadin und Glutenin zusammengesetzt ist und hauptsächlich in Weizen, aber auch in anderem Getreide vorkommt. Gluten verleiht beispielsweise einem Brotteig Elastizität und Zusammenhalt, sodass er aufgehen kann. Bei Fleischalternativen bewirkt das Gluten eine bissfeste, fleischähnliche Konsistenz.²&nbsp;</p><h3>Schädliches Gluten?&nbsp;</h3><p>Da Seitan vor allem aus Gluten besteht, ist er nicht für Personen mit Zöliakie oder einer Glutensensitivität geeignet. Wer lediglich Weizen nicht verträgt, kann auf die Dinkelvariante zurückgreifen. Diese ist mit 21 Prozent Protein etwas proteinärmer als die Variante aus Weizen mit 25 Prozent, schmeckt aber genauso gut.³ Ansonsten ist reiner Seitan eine gering verarbeitete, vielfältig einsetzbare, proteinreiche und zugleich fettarme Fleischalternative.¹ Zwar enthält er nicht alle essenziellen Aminosäuren (Proteinbausteine) – kombiniert man Seitan aber mit verschiedenen pflanzlichen Lebensmitteln, insbesondere Hülsenfrüchten, werden die fehlenden Aminosäuren problemlos ergänzt.⁴&nbsp;</p><h3>Ganz einfach selbst gemacht&nbsp;</h3><p>Um Seitan selbst herzustellen, braucht man nur drei Zutaten: Mehl, Wasser und Gewürze. Das Mehl wird zuerst mit dem Wasser vermischt und geknetet, bis ein weicher und elastischer Teig entsteht. Bevor er weiter verarbeitet wird, muss der Teig eine Stunde ruhen. Anschliessend wird er in einer grossen Schüssel unter Wasser geknetet und das Wasser immer wieder ausgewechselt. Der Teig wird so lange bearbeitet, bis das Wasser relativ klar bleibt. So wird die Stärke aus dem Mehl gewaschen und das Gluten bleibt übrig. Anschliessend die Masse beliebig würzen, nochmals gut durchkneten und eine weitere Stunde bedeckt ruhen lassen. Zum Schluss wird der Seitan gegart – meistens gekocht oder gedämpft. Zum vollständigen Rezept geht es <a href="https://www.swissveg.ch/de/recipe/detail?recipe_id=2415&amp;language=de" target="_blank">hier</a>.</p><h3>Tipp</h3><p>Wenn es schnell gehen muss, kann anstatt Mehl auch Seitanpulver (reines Weizengluten) verwendet werden. Dieses mit Wasser vermischen und wie beschrieben weiterverarbeiten. Fertig zubereiteter Seitan ist auch etwa als Wurst oder Aufschnitt in gut sortierten Lebensmittelgeschäften erhältlich. Dieser muss nur noch kurz angebraten werden oder ist auch roh verzehrfertig.</p></div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <p>1 REWE. (o. D.). Seitan – vielseitiger Fleischersatz aus Weizeneiweiss. <a href="http://www.rewe.de/lexikon/seitan&amp;nbsp">www.rewe.de/lexikon/seitan&amp;nbsp</a>;<br>2 Shurtleff, W., Huang, H. T. &amp; Aoyagi, A. (2014). History of soybeans and soyfoods in China and Taiwan, and in Chinese cookbooks, restaurants, and Chinese work with soyfoods outside China (1024 BCE to 2014). (Soyinfo Center, Hrsg.). <a href="http://www.soyinfocenter.com/pdf/176/Chin.pdf&amp;nbsp">www.soyinfocenter.com/pdf/176/Chin.pdf&amp;nbsp</a>;<br>3 Rehberg, C. (2024, 28. April). Seitan – Eine gesunde Fleischalternative? ZENTRUM DER GESUNDHEIT. <a href="http://www.zentrum-der-gesundheit.de/ernaehrung/lebensmittel/">www.zentrum-der-gesundheit.de/ernaehrung/lebensmittel/</a> fleischersatz-uebersicht/seitan&nbsp;<br>4 Bernhauser, I. (2017, 5. August). Enthalten pflanzliche Proteine alle essentiellen Aminosäuren? Ecodemy. ecodemy.de/magazin/pflanzliche-proteinekombinieren- essentielle-aminosaeuren</p></div></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/weisskohl" target="_blank">Alles über Weisskohl</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/recipe/search?language=de" target="_blank">Vegane Rezepte</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/ernaehrung" target="_blank">So geht eine ausgewogene vegane Ernährung</a></li></ul></div> Thu, 23 Oct 2025 08:00:00 +0000 Christine 4167 at https://www.swissveg.ch Alles über Seitan https://www.swissveg.ch/de/seitan <span>Alles über Seitan </span> <span><span lang="" about="/de/user/2398" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Christine</span></span> <span>23. Oktober 2025 - 10:00</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Seitan ist heute aus der vegetarischen und veganen Küche nicht mehr wegzudenken. Doch lange bevor das Produkt aus Weizeneiweiss zu uns kam, war es bereits fester Bestandteil der ostasiatischen Esskultur.</p><p>Seitan wurde bereits vor mehr als 1 500 Jahren in der japanisch-chinesischen Zen-Tradition von vegetarisch lebenden Mönchen hergestellt.¹ Erste schriftliche Nachweise über das Weizeneiweiss bzw. Weizengluten stammen aus dem Jahr 1 301 im alten China.² In der chinesischen Küche gibt es drei Varianten verschiedener «Fleischarten» aus Weizengluten: die gedämpfte Standard-Variante, bekannt als Seitan, eine schwammartige und eine frittierte Variante. In diesem Artikel konzentrieren wir uns auf Seitan, der auch bei uns am bekanntesten ist.²&nbsp;</p><p>Das Wort «Seitan» ist japanisch und bedeutet so viel wie «aus Protein gemacht» bzw. «Protein des Lebens».² Der Begriff wurde 1961 von George Ohsawa (Sakurazawa Nyoichi), einem gebürtigen Japaner und Lehrer der Makrobiotik, geprägt.² Einer seiner Schüler entwickelte Seitan, inspiriert vom traditionellen japanischen «Fu», welches ebenfalls aus Weizengluten besteht.¹,² Für die Herstellung von Seitan wurde das Weizengluten in einer Brühe aus Wasser, Shoyu (Sojasauce), Kombu (einer Meeresalge) und Ingwer gekocht.²&nbsp;</p><p>Ab 1962 wurde Seitan in Japan kommerziell produziert und 1969 erstmals in die USA importiert. Die erste Publikation, in der das Wort Seitan erwähnt wird, ist ein makrobiotisches Kochbuch mit dem Titel «Cooking Good Food», das 1969 veröffentlicht wurde. Seither wächst die Beliebtheit von Seitan auch in den USA und Europa.² In Deutschland, und vermutlich auch in der Schweiz, sind Seitan-Produkte erst seit Ende der 1990er-Jahre erhältlich.¹</p><h3>Woraus besteht Seitan?&nbsp;</h3><p>Seitan besteht typischerweise aus Weizeneiweiss, also Gluten. Dabei handelt es sich um ein Eiweiss bzw. Protein, das aus den Proteinen Gliadin und Glutenin zusammengesetzt ist und hauptsächlich in Weizen, aber auch in anderem Getreide vorkommt. Gluten verleiht beispielsweise einem Brotteig Elastizität und Zusammenhalt, sodass er aufgehen kann. Bei Fleischalternativen bewirkt das Gluten eine bissfeste, fleischähnliche Konsistenz.²&nbsp;</p><h3>Schädliches Gluten?&nbsp;</h3><p>Da Seitan vor allem aus Gluten besteht, ist er nicht für Personen mit Zöliakie oder einer Glutensensitivität geeignet. Wer lediglich Weizen nicht verträgt, kann auf die Dinkelvariante zurückgreifen. Diese ist mit 21 Prozent Protein etwas proteinärmer als die Variante aus Weizen mit 25 Prozent, schmeckt aber genauso gut.³ Ansonsten ist reiner Seitan eine gering verarbeitete, vielfältig einsetzbare, proteinreiche und zugleich fettarme Fleischalternative.¹ Zwar enthält er nicht alle essenziellen Aminosäuren (Proteinbausteine) – kombiniert man Seitan aber mit verschiedenen pflanzlichen Lebensmitteln, insbesondere Hülsenfrüchten, werden die fehlenden Aminosäuren problemlos ergänzt.⁴&nbsp;</p><h3>Ganz einfach selbst gemacht&nbsp;</h3><p>Um Seitan selbst herzustellen, braucht man nur drei Zutaten: Mehl, Wasser und Gewürze. Das Mehl wird zuerst mit dem Wasser vermischt und geknetet, bis ein weicher und elastischer Teig entsteht. Bevor er weiter verarbeitet wird, muss der Teig eine Stunde ruhen. Anschliessend wird er in einer grossen Schüssel unter Wasser geknetet und das Wasser immer wieder ausgewechselt. Der Teig wird so lange bearbeitet, bis das Wasser relativ klar bleibt. So wird die Stärke aus dem Mehl gewaschen und das Gluten bleibt übrig. Anschliessend die Masse beliebig würzen, nochmals gut durchkneten und eine weitere Stunde bedeckt ruhen lassen. Zum Schluss wird der Seitan gegart – meistens gekocht oder gedämpft. Zum vollständigen Rezept geht es <a href="https://www.swissveg.ch/de/recipe/detail?recipe_id=2415&amp;language=de" target="_blank">hier</a>.</p><h3>Tipp</h3><p>Wenn es schnell gehen muss, kann anstatt Mehl auch Seitanpulver (reines Weizengluten) verwendet werden. Dieses mit Wasser vermischen und wie beschrieben weiterverarbeiten. Fertig zubereiteter Seitan ist auch etwa als Wurst oder Aufschnitt in gut sortierten Lebensmittelgeschäften erhältlich. Dieser muss nur noch kurz angebraten werden oder ist auch roh verzehrfertig.</p></div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <p>1 REWE. (o. D.). Seitan – vielseitiger Fleischersatz aus Weizeneiweiss. <a href="http://www.rewe.de/lexikon/seitan&amp;nbsp">www.rewe.de/lexikon/seitan&amp;nbsp</a>;<br>2 Shurtleff, W., Huang, H. T. &amp; Aoyagi, A. (2014). History of soybeans and soyfoods in China and Taiwan, and in Chinese cookbooks, restaurants, and Chinese work with soyfoods outside China (1024 BCE to 2014). (Soyinfo Center, Hrsg.). <a href="http://www.soyinfocenter.com/pdf/176/Chin.pdf&amp;nbsp">www.soyinfocenter.com/pdf/176/Chin.pdf&amp;nbsp</a>;<br>3 Rehberg, C. (2024, 28. April). Seitan – Eine gesunde Fleischalternative? ZENTRUM DER GESUNDHEIT. <a href="http://www.zentrum-der-gesundheit.de/ernaehrung/lebensmittel/">www.zentrum-der-gesundheit.de/ernaehrung/lebensmittel/</a> fleischersatz-uebersicht/seitan&nbsp;<br>4 Bernhauser, I. (2017, 5. August). Enthalten pflanzliche Proteine alle essentiellen Aminosäuren? Ecodemy. ecodemy.de/magazin/pflanzliche-proteinekombinieren- essentielle-aminosaeuren</p></div></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/weisskohl" target="_blank">Alles über Weisskohl</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/recipe/search?language=de" target="_blank">Vegane Rezepte</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/ernaehrung" target="_blank">So geht eine ausgewogene vegane Ernährung</a></li></ul></div> Thu, 23 Oct 2025 08:00:00 +0000 Christine 4167 at https://www.swissveg.ch Schweizer Bio-Marktbericht: Tofu, Tempeh und Seitan boomen https://www.swissveg.ch/de/bio-marktbericht-2025 <span>Schweizer Bio-Marktbericht: Tofu, Tempeh und Seitan boomen</span> <span><span lang="" about="/de/user/2398" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Christine</span></span> <span>30. September 2025 - 10:54</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) hat im August 2025 den «Marktbericht Bio mit Fokus auf tierische Produkte und pflanzliche Alternativen» veröffentlicht – basierend auf den Daten des Haushalts- und Retailpanels von NielsenIQ Switzerland sowie auf der Biobarometer-Studie.<span class="fussnotenlink">1</span> Die Gesamtumsätze im Schweizer Bio-Markt blieben 2024 stabil. Der Bio-Anteil stieg insbesondere bei Fleischalternativen, während er bei Milchalternativen zugunsten des Nicht-Bio-Segments sank.</p><h2>Der Schweizer Bio-Markt im Überblick</h2><p>Der Schweizer Bio-Markt blieb 2024 insgesamt stabil. Die Umsätze wuchsen leicht, und auch die Absatzmengen stiegen – ein klarer Unterschied zu 2023, als die Umsatzsteigerungen vor allem auf höhere Preise zurückgingen. Rund 11,6 Prozent des Gesamtumsatzes im Lebensmitteldetailhandel entfielen auf Bio-Produkte. Besonders im klassischen Detailhandel ist Bio stark vertreten, mit einem Umsatzanteil von 13,5 Prozent, während Fachhandel (12,4 Prozent) und Discounter (3,8 Prozent) kleinere Anteile haben. Der klassische Detailhandel bleibt mit einem Marktanteil von 88,2 Prozent der wichtigste Vertriebskanal für Bio-Produkte; Discounter machen 6,2 Prozent aus und der Fachhandel 5,7 Prozent.</p><h2>Besonders hoher Bio-Anteil bei pflanzlichen Fleischalternativen</h2><p>Die umsatzstärkste Warengruppe ist «Getreide und Backwaren»; auf Platz zwei folgen Gemüse und Kartoffeln. An dritter Stelle stehen Milchprodukte inkl. Alternativen und auf Platz fünf Fleisch und Fisch inkl. Alternativen. Die Warengruppe «Öl und Fett» verzeichnete ein besonders starkes relatives Wachstum.</p><p>Anders als von Verbrauchern oft behauptet wird, achten diese bei Fleisch, Fisch und Milchprodukten selten auf Bio-Qualität. Im Gegensatz dazu verzeichnen Alternativen zu Fleisch und Fisch mit 27,5 Prozent einen besonders hohen Bio-Anteil, während dieser bei Fleisch und Fisch lediglich 6,5 Prozent beträgt. </p><p> </p><img src="/sites/swissveg.ch/files/2025-09/bio-anteil-fleisch-fisch.png" data-entity-uuid="f5ff8fd3-5b5f-4531-ac09-02a0a2bcc4d0" data-entity-type="file" alt="" width="720" height="399" /><p> </p><p>Besonders beliebt im Bio-Segment sind Tofu, Tempeh und Seitan, die zudem in den letzten zwei Jahren ein klares Wachstum verzeichneten. Einen deutlich kleineren, sinkenden Umsatz erzielten Fleischimitate und pflanzliche Convenience-Produkte, während Fischimitate am umsatzschwächsten waren, aber leicht wuchsen.</p><p> </p><img src="/sites/swissveg.ch/files/2025-09/umsatz-fleisch-fisch.png" data-entity-uuid="e7e9ae8c-7c2b-4446-93de-ef5364a6b13d" data-entity-type="file" alt="" width="725" height="646" /><p> </p><p>Auch aktuelle Marktzahlen zeigen einen Trend für Fleischalternativen: Gemäss dem aktuellen Plant Based Food Report von Coop machen diese nach Milchalternativen den zweitgrössten Anteil am Markt für vegane Produkte aus. Rund 57 Prozent der Schweizer Bevölkerung haben bereits vegane Alternativen probiert und 30 Prozent konsumieren sie regelmässig.<span class="fussnotenlink">2</span></p><h2>Pflanzliche Milchprodukte: Nicht-Bio besonders beliebt</h2><p>Bei Milchprodukten und deren Alternativen beträgt der Unterschied im Bio-Anteil lediglich 0,9 Prozentpunkte. Milchprodukte haben über die letzten Jahre hinweg einen relativ stabilen Bio-Anteil, der 2024 bei 10,6 Prozent lag. Bei pflanzlichen Alternativen hingegen ist die Tendenz rückläufig: von 13,3 Prozent im Jahr 2022 auf 11,5 Prozent im Jahr 2024.</p><p> </p><img src="/sites/swissveg.ch/files/2025-09/bio-anteil-milchprodukte.png" data-entity-uuid="0c91e9ca-671a-422e-89e8-02d2ed2107f2" data-entity-type="file" alt="" width="742" height="396" /><p> </p><p>Pflanzliche Konsummilch (Milchdrinks) ist die stärkste Warengruppe unter den pflanzlichen Bio-Milchprodukten; hier ist jedoch ein deutlicher Rückgang von durchschnittlich 3,9 Prozent pro Jahr zu beobachten. Im Nicht-Bio-Segment stieg der Umsatz hingegen jährlich um 14,5 Prozent. Auch die Pro-Kopf-Ausgaben für pflanzliche Milchprodukte stiegen von 43,1 Franken im Jahr 2022 auf 48,3 Franken im Jahr 2024 – hauptsächlich aufgrund des Wachstums im Nicht-Bio-Segment. Seit 2017 steigt die Nachfrage nach Milchersatzprodukten in der Schweiz stetig, wie ein weiterer Bericht des Bundes zeigt: Der Umsatz hat sich mehr als verdoppelt und Hafermilch ist mittlerweile die meistverkaufte Pflanzenmilch.<span class="fussnotenlink">3</span></p><p>Joghurtalternativen sind im Bio-Segment nach Konsummilch (Milchdrinks) die stärkste Warengruppe bei den pflanzlichen Milchproduktalternativen, gefolgt von Käse und Milchmischgetränken (z.B. Schokoladenmilch). Quarkalternativen sind die umsatzschwächste Gruppe, verzeichnen jedoch ein besonders starkes Wachstum von 37,9 Prozent.</p><p> </p><img src="/sites/swissveg.ch/files/2025-09/umsatz-milchprodukte.png" data-entity-uuid="09c13390-8dc5-44f5-bb78-38641419a31b" data-entity-type="file" alt="" width="724" height="881" /><h2>Immer mehr Bio-Konsumenten</h2><p>Die Konsumentengruppe mit hohem Bio-Konsum wuchs stetig von 46 Prozent im Jahr 2020 auf 55 Prozent im Jahr 2024. Die Konsumentengruppen mit geringem bzw. mittlerem Bio-Konsum nahmen folglich ab. Der Preis bleibt die Hauptbarriere beim Kauf von Bio-Produkten.      <br />Die Kaufmotive für Bio sind seit 2022 unverändert: Die wichtigsten persönlichen Gründe sind «Vermeidung von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln», «gesunde Ernährung» sowie «weniger Zusatzstoffe». Bei den nachhaltigkeitsorientierten Motiven stehen «Vermeidung von vorbeugendem Antibiotikaeinsatz in der Nutztierhaltung», «artgerechte Tierhaltung» und «umweltschonende Produktion» im Vordergrund.</p><h2>Bio-Konsumenten nehmen weniger Fleisch zu sich – und öfter vegane Mahlzeiten</h2><p>Der Fleischkonsum sank in der Konsumentengruppe mit hohem Bio-Konsum am stärksten – dies bestätigen auch die Umfrageresultate des Biobarometers. Personen, die selten Bio-Produkte konsumieren, essen tendenziell häufiger Fleisch als Personen mit hohem Bio-Konsum. Dieser Zusammenhang hat sich über die letzten Jahre verstärkt: 2020 gaben 12,3 Prozent der Befragten mit hohem Bio-Konsum an, seltener als alle zwei Wochen Fleisch zu konsumieren – 2024 waren es bereits 13,5 Prozent.</p><p> </p><img src="/sites/swissveg.ch/files/2025-09/fleischkonsum-häufigkeit.png" data-entity-uuid="683187bb-24c2-45bb-b8f7-1cdd867d960b" data-entity-type="file" alt="" width="739" height="368" /><p> </p><p>Allgemein ist der Anteil der Befragten, die angeben, seltener als alle zwei Wochen bis nie Fleisch zu konsumieren, zwischen 2020 und 2024 um 0,9 Prozentpunkte gestiegen. Die Gruppe, die nur alle ein bis zwei Wochen Fleisch konsumiert, stieg sogar um 2,1 Prozentpunkte. Die grösste Gruppe mit einem mittleren Konsum von zwei bis fünf fleischhaltigen Mahlzeiten pro Woche verzeichnete einen Rückgang um 6,1 Prozentpunkte von 61,5 auf 56,4 Prozent.</p><p> </p><img src="/sites/swissveg.ch/files/2025-09/konsum-fleisch-mahlzeiten.png" data-entity-uuid="15dc1620-60a3-4ac4-95a9-a562a4fb98c6" data-entity-type="file" alt="" width="726" height="394" /><p> </p><p>Auch der Konsum veganer Mahlzeiten ist bei der Gruppe mit dem höchsten Bio-Konsum am ausgeprägtesten und nahm zwischen 2020 und 2024 zu: Der Anteil der Befragten, die alle ein bis zwei Wochen vegane Mahlzeiten konsumieren, stieg von 8,4 auf 12,8 Prozent, während der tägliche Konsum veganer Mahlzeiten in dieser Gruppe ebenfalls von 4,1 auf 5,4 Prozent zunahm.</p><h2>Mögliche Trends und Einkaufspräferenzen</h2><p>Wie der Bericht zeigt, blieben die Gesamtumsätze im Schweizer Bio-Markt 2024 stabil – der Bio-Anteil lag bei rund 11,5 Prozent. Pflanzliche Bio-Produkte wie Quarkalternativen, Tofu, Tempeh und Seitan verzeichneten Umsatzgewinne, während Bio-Fleisch- und Milchalternativen Umsatz verloren. Bei Fleischalternativen stieg der Bio-Anteil, während er bei Milchalternativen zugunsten des Nicht-Bio-Segments sank. Möglicherweise trägt die wenig verbreitete Nährstoffanreicherung bei Bio-Milchalternativen zu diesem Rückgang bei – Nicht-Bio-Produkte sind hingegen in der Regel mit wichtigen Nährstoffen wie Kalzium und Vitamin B12 angereichert.</p><p>Der Anteil an Konsumenten mit hohem Biokonsum wächst; zugleich sinkt in dieser Gruppe der Fleischkonsum besonders stark. Der Boom wenig verarbeiteter Alternativen wie Tofu, Tempeh und Seitan deutet darauf hin, dass ein niedriger Verarbeitungsgrad und ökologische Kriterien bei den Einkaufspräferenzen dieser Konsumentengruppe eine wichtige Rolle spielen könnten.</p></div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <ol><li>Bundesamt für Landwirtschaft und Forschungsinstitut für Biologischen Landbau. (2025). Bio-Konsum 2024: Stabilisierung auf<br>hohem Niveau. <a href="https://www.agrarmarktdaten.ch/blog/bio-konsum-2024-stabilisierung" target="_blank">https://www.agrarmarktdaten.ch/blog/bio-konsum-2024-stabilisierung</a></li><li>Coop. (2025). Plant Based Food Report: Studie zum veganen Genuss in der Schweiz. <a href="https://www.coop.ch/de/marken-inspiration/ernaehrung/vegetarisch-vegan/vegane-ernaehrung/report.html" target="_blank">www.coop.ch/de/marken-inspiration/ernaehrung/vegetarisch-vegan/vegane-ernaehrung/report.html</a></li><li>News Service Bund. (2022). Milchersatzprodukte immer beliebter. <a href="https://www.news.admin.ch/de/nsb?id=89701" target="_blank">https://www.news.admin.ch/de/nsb?id=89701</a></li></ol></div></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/vegane-lebensmittel">Vegane Lebensmittel – gesund oder nicht?</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/tofu">Welt-Tofu-Tag: Spannendes über den proteinreichen Alleskönner</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/schweizer-ernaehrungsstrategie-2025-2032">Neue Ernährungsstrategie: Der Bund setzt auf pflanzliche Ernährung</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/mythos-tierfreundliche-bio-milch">Mythos tierfreundliche Bio-Milch</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/bio-fleisch-nicht-besser">Warum Bio-Fleisch nicht besser ist</a></li></ul></div> Tue, 30 Sep 2025 08:54:12 +0000 Christine 4170 at https://www.swissveg.ch Schweizer Bio-Marktbericht: Tofu, Tempeh und Seitan boomen https://www.swissveg.ch/de/bio-marktbericht-2025 <span>Schweizer Bio-Marktbericht: Tofu, Tempeh und Seitan boomen</span> <span><span lang="" about="/de/user/2398" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Christine</span></span> <span>30. September 2025 - 10:54</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) hat im August 2025 den «Marktbericht Bio mit Fokus auf tierische Produkte und pflanzliche Alternativen» veröffentlicht – basierend auf den Daten des Haushalts- und Retailpanels von NielsenIQ Switzerland sowie auf der Biobarometer-Studie.<span class="fussnotenlink">1</span> Die Gesamtumsätze im Schweizer Bio-Markt blieben 2024 stabil. Der Bio-Anteil stieg insbesondere bei Fleischalternativen, während er bei Milchalternativen zugunsten des Nicht-Bio-Segments sank.</p><h2>Der Schweizer Bio-Markt im Überblick</h2><p>Der Schweizer Bio-Markt blieb 2024 insgesamt stabil. Die Umsätze wuchsen leicht, und auch die Absatzmengen stiegen – ein klarer Unterschied zu 2023, als die Umsatzsteigerungen vor allem auf höhere Preise zurückgingen. Rund 11,6 Prozent des Gesamtumsatzes im Lebensmitteldetailhandel entfielen auf Bio-Produkte. Besonders im klassischen Detailhandel ist Bio stark vertreten, mit einem Umsatzanteil von 13,5 Prozent, während Fachhandel (12,4 Prozent) und Discounter (3,8 Prozent) kleinere Anteile haben. Der klassische Detailhandel bleibt mit einem Marktanteil von 88,2 Prozent der wichtigste Vertriebskanal für Bio-Produkte; Discounter machen 6,2 Prozent aus und der Fachhandel 5,7 Prozent.</p><h2>Besonders hoher Bio-Anteil bei pflanzlichen Fleischalternativen</h2><p>Die umsatzstärkste Warengruppe ist «Getreide und Backwaren»; auf Platz zwei folgen Gemüse und Kartoffeln. An dritter Stelle stehen Milchprodukte inkl. Alternativen und auf Platz fünf Fleisch und Fisch inkl. Alternativen. Die Warengruppe «Öl und Fett» verzeichnete ein besonders starkes relatives Wachstum.</p><p>Anders als von Verbrauchern oft behauptet wird, achten diese bei Fleisch, Fisch und Milchprodukten selten auf Bio-Qualität. Im Gegensatz dazu verzeichnen Alternativen zu Fleisch und Fisch mit 27,5 Prozent einen besonders hohen Bio-Anteil, während dieser bei Fleisch und Fisch lediglich 6,5 Prozent beträgt. </p><p> </p><img src="/sites/swissveg.ch/files/2025-09/bio-anteil-fleisch-fisch.png" data-entity-uuid="f5ff8fd3-5b5f-4531-ac09-02a0a2bcc4d0" data-entity-type="file" alt="" width="720" height="399" /><p> </p><p>Besonders beliebt im Bio-Segment sind Tofu, Tempeh und Seitan, die zudem in den letzten zwei Jahren ein klares Wachstum verzeichneten. Einen deutlich kleineren, sinkenden Umsatz erzielten Fleischimitate und pflanzliche Convenience-Produkte, während Fischimitate am umsatzschwächsten waren, aber leicht wuchsen.</p><p> </p><img src="/sites/swissveg.ch/files/2025-09/umsatz-fleisch-fisch.png" data-entity-uuid="e7e9ae8c-7c2b-4446-93de-ef5364a6b13d" data-entity-type="file" alt="" width="725" height="646" /><p> </p><p>Auch aktuelle Marktzahlen zeigen einen Trend für Fleischalternativen: Gemäss dem aktuellen Plant Based Food Report von Coop machen diese nach Milchalternativen den zweitgrössten Anteil am Markt für vegane Produkte aus. Rund 57 Prozent der Schweizer Bevölkerung haben bereits vegane Alternativen probiert und 30 Prozent konsumieren sie regelmässig.<span class="fussnotenlink">2</span></p><h2>Pflanzliche Milchprodukte: Nicht-Bio besonders beliebt</h2><p>Bei Milchprodukten und deren Alternativen beträgt der Unterschied im Bio-Anteil lediglich 0,9 Prozentpunkte. Milchprodukte haben über die letzten Jahre hinweg einen relativ stabilen Bio-Anteil, der 2024 bei 10,6 Prozent lag. Bei pflanzlichen Alternativen hingegen ist die Tendenz rückläufig: von 13,3 Prozent im Jahr 2022 auf 11,5 Prozent im Jahr 2024.</p><p> </p><img src="/sites/swissveg.ch/files/2025-09/bio-anteil-milchprodukte.png" data-entity-uuid="0c91e9ca-671a-422e-89e8-02d2ed2107f2" data-entity-type="file" alt="" width="742" height="396" /><p> </p><p>Pflanzliche Konsummilch (Milchdrinks) ist die stärkste Warengruppe unter den pflanzlichen Bio-Milchprodukten; hier ist jedoch ein deutlicher Rückgang von durchschnittlich 3,9 Prozent pro Jahr zu beobachten. Im Nicht-Bio-Segment stieg der Umsatz hingegen jährlich um 14,5 Prozent. Auch die Pro-Kopf-Ausgaben für pflanzliche Milchprodukte stiegen von 43,1 Franken im Jahr 2022 auf 48,3 Franken im Jahr 2024 – hauptsächlich aufgrund des Wachstums im Nicht-Bio-Segment. Seit 2017 steigt die Nachfrage nach Milchersatzprodukten in der Schweiz stetig, wie ein weiterer Bericht des Bundes zeigt: Der Umsatz hat sich mehr als verdoppelt und Hafermilch ist mittlerweile die meistverkaufte Pflanzenmilch.<span class="fussnotenlink">3</span></p><p>Joghurtalternativen sind im Bio-Segment nach Konsummilch (Milchdrinks) die stärkste Warengruppe bei den pflanzlichen Milchproduktalternativen, gefolgt von Käse und Milchmischgetränken (z.B. Schokoladenmilch). Quarkalternativen sind die umsatzschwächste Gruppe, verzeichnen jedoch ein besonders starkes Wachstum von 37,9 Prozent.</p><p> </p><img src="/sites/swissveg.ch/files/2025-09/umsatz-milchprodukte.png" data-entity-uuid="09c13390-8dc5-44f5-bb78-38641419a31b" data-entity-type="file" alt="" width="724" height="881" /><h2>Immer mehr Bio-Konsumenten</h2><p>Die Konsumentengruppe mit hohem Bio-Konsum wuchs stetig von 46 Prozent im Jahr 2020 auf 55 Prozent im Jahr 2024. Die Konsumentengruppen mit geringem bzw. mittlerem Bio-Konsum nahmen folglich ab. Der Preis bleibt die Hauptbarriere beim Kauf von Bio-Produkten.      <br />Die Kaufmotive für Bio sind seit 2022 unverändert: Die wichtigsten persönlichen Gründe sind «Vermeidung von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln», «gesunde Ernährung» sowie «weniger Zusatzstoffe». Bei den nachhaltigkeitsorientierten Motiven stehen «Vermeidung von vorbeugendem Antibiotikaeinsatz in der Nutztierhaltung», «artgerechte Tierhaltung» und «umweltschonende Produktion» im Vordergrund.</p><h2>Bio-Konsumenten nehmen weniger Fleisch zu sich – und öfter vegane Mahlzeiten</h2><p>Der Fleischkonsum sank in der Konsumentengruppe mit hohem Bio-Konsum am stärksten – dies bestätigen auch die Umfrageresultate des Biobarometers. Personen, die selten Bio-Produkte konsumieren, essen tendenziell häufiger Fleisch als Personen mit hohem Bio-Konsum. Dieser Zusammenhang hat sich über die letzten Jahre verstärkt: 2020 gaben 12,3 Prozent der Befragten mit hohem Bio-Konsum an, seltener als alle zwei Wochen Fleisch zu konsumieren – 2024 waren es bereits 13,5 Prozent.</p><p> </p><img src="/sites/swissveg.ch/files/2025-09/fleischkonsum-häufigkeit.png" data-entity-uuid="683187bb-24c2-45bb-b8f7-1cdd867d960b" data-entity-type="file" alt="" width="739" height="368" /><p> </p><p>Allgemein ist der Anteil der Befragten, die angeben, seltener als alle zwei Wochen bis nie Fleisch zu konsumieren, zwischen 2020 und 2024 um 0,9 Prozentpunkte gestiegen. Die Gruppe, die nur alle ein bis zwei Wochen Fleisch konsumiert, stieg sogar um 2,1 Prozentpunkte. Die grösste Gruppe mit einem mittleren Konsum von zwei bis fünf fleischhaltigen Mahlzeiten pro Woche verzeichnete einen Rückgang um 6,1 Prozentpunkte von 61,5 auf 56,4 Prozent.</p><p> </p><img src="/sites/swissveg.ch/files/2025-09/konsum-fleisch-mahlzeiten.png" data-entity-uuid="15dc1620-60a3-4ac4-95a9-a562a4fb98c6" data-entity-type="file" alt="" width="726" height="394" /><p> </p><p>Auch der Konsum veganer Mahlzeiten ist bei der Gruppe mit dem höchsten Bio-Konsum am ausgeprägtesten und nahm zwischen 2020 und 2024 zu: Der Anteil der Befragten, die alle ein bis zwei Wochen vegane Mahlzeiten konsumieren, stieg von 8,4 auf 12,8 Prozent, während der tägliche Konsum veganer Mahlzeiten in dieser Gruppe ebenfalls von 4,1 auf 5,4 Prozent zunahm.</p><h2>Mögliche Trends und Einkaufspräferenzen</h2><p>Wie der Bericht zeigt, blieben die Gesamtumsätze im Schweizer Bio-Markt 2024 stabil – der Bio-Anteil lag bei rund 11,5 Prozent. Pflanzliche Bio-Produkte wie Quarkalternativen, Tofu, Tempeh und Seitan verzeichneten Umsatzgewinne, während Bio-Fleisch- und Milchalternativen Umsatz verloren. Bei Fleischalternativen stieg der Bio-Anteil, während er bei Milchalternativen zugunsten des Nicht-Bio-Segments sank. Möglicherweise trägt die wenig verbreitete Nährstoffanreicherung bei Bio-Milchalternativen zu diesem Rückgang bei – Nicht-Bio-Produkte sind hingegen in der Regel mit wichtigen Nährstoffen wie Kalzium und Vitamin B12 angereichert.</p><p>Der Anteil an Konsumenten mit hohem Biokonsum wächst; zugleich sinkt in dieser Gruppe der Fleischkonsum besonders stark. Der Boom wenig verarbeiteter Alternativen wie Tofu, Tempeh und Seitan deutet darauf hin, dass ein niedriger Verarbeitungsgrad und ökologische Kriterien bei den Einkaufspräferenzen dieser Konsumentengruppe eine wichtige Rolle spielen könnten.</p></div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <ol><li>Bundesamt für Landwirtschaft und Forschungsinstitut für Biologischen Landbau. (2025). Bio-Konsum 2024: Stabilisierung auf<br>hohem Niveau. <a href="https://www.agrarmarktdaten.ch/blog/bio-konsum-2024-stabilisierung" target="_blank">https://www.agrarmarktdaten.ch/blog/bio-konsum-2024-stabilisierung</a></li><li>Coop. (2025). Plant Based Food Report: Studie zum veganen Genuss in der Schweiz. <a href="https://www.coop.ch/de/marken-inspiration/ernaehrung/vegetarisch-vegan/vegane-ernaehrung/report.html" target="_blank">www.coop.ch/de/marken-inspiration/ernaehrung/vegetarisch-vegan/vegane-ernaehrung/report.html</a></li><li>News Service Bund. (2022). Milchersatzprodukte immer beliebter. <a href="https://www.news.admin.ch/de/nsb?id=89701" target="_blank">https://www.news.admin.ch/de/nsb?id=89701</a></li></ol></div></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/vegane-lebensmittel">Vegane Lebensmittel – gesund oder nicht?</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/tofu">Welt-Tofu-Tag: Spannendes über den proteinreichen Alleskönner</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/schweizer-ernaehrungsstrategie-2025-2032">Neue Ernährungsstrategie: Der Bund setzt auf pflanzliche Ernährung</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/mythos-tierfreundliche-bio-milch">Mythos tierfreundliche Bio-Milch</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/bio-fleisch-nicht-besser">Warum Bio-Fleisch nicht besser ist</a></li></ul></div> Tue, 30 Sep 2025 08:54:12 +0000 Christine 4170 at https://www.swissveg.ch Schweizer Bio-Marktbericht: Tofu, Tempeh und Seitan boomen https://www.swissveg.ch/de/bio-marktbericht-2025 <span>Schweizer Bio-Marktbericht: Tofu, Tempeh und Seitan boomen</span> <span><span lang="" about="/de/user/2398" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Christine</span></span> <span>30. September 2025 - 10:54</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) hat im August 2025 den «Marktbericht Bio mit Fokus auf tierische Produkte und pflanzliche Alternativen» veröffentlicht – basierend auf den Daten des Haushalts- und Retailpanels von NielsenIQ Switzerland sowie auf der Biobarometer-Studie.<span class="fussnotenlink">1</span> Die Gesamtumsätze im Schweizer Bio-Markt blieben 2024 stabil. Der Bio-Anteil stieg insbesondere bei Fleischalternativen, während er bei Milchalternativen zugunsten des Nicht-Bio-Segments sank.</p><h2>Der Schweizer Bio-Markt im Überblick</h2><p>Der Schweizer Bio-Markt blieb 2024 insgesamt stabil. Die Umsätze wuchsen leicht, und auch die Absatzmengen stiegen – ein klarer Unterschied zu 2023, als die Umsatzsteigerungen vor allem auf höhere Preise zurückgingen. Rund 11,6 Prozent des Gesamtumsatzes im Lebensmitteldetailhandel entfielen auf Bio-Produkte. Besonders im klassischen Detailhandel ist Bio stark vertreten, mit einem Umsatzanteil von 13,5 Prozent, während Fachhandel (12,4 Prozent) und Discounter (3,8 Prozent) kleinere Anteile haben. Der klassische Detailhandel bleibt mit einem Marktanteil von 88,2 Prozent der wichtigste Vertriebskanal für Bio-Produkte; Discounter machen 6,2 Prozent aus und der Fachhandel 5,7 Prozent.</p><h2>Besonders hoher Bio-Anteil bei pflanzlichen Fleischalternativen</h2><p>Die umsatzstärkste Warengruppe ist «Getreide und Backwaren»; auf Platz zwei folgen Gemüse und Kartoffeln. An dritter Stelle stehen Milchprodukte inkl. Alternativen und auf Platz fünf Fleisch und Fisch inkl. Alternativen. Die Warengruppe «Öl und Fett» verzeichnete ein besonders starkes relatives Wachstum.</p><p>Anders als von Verbrauchern oft behauptet wird, achten diese bei Fleisch, Fisch und Milchprodukten selten auf Bio-Qualität. Im Gegensatz dazu verzeichnen Alternativen zu Fleisch und Fisch mit 27,5 Prozent einen besonders hohen Bio-Anteil, während dieser bei Fleisch und Fisch lediglich 6,5 Prozent beträgt. </p><p> </p><img src="/sites/swissveg.ch/files/2025-09/bio-anteil-fleisch-fisch.png" data-entity-uuid="f5ff8fd3-5b5f-4531-ac09-02a0a2bcc4d0" data-entity-type="file" alt="" width="720" height="399" /><p> </p><p>Besonders beliebt im Bio-Segment sind Tofu, Tempeh und Seitan, die zudem in den letzten zwei Jahren ein klares Wachstum verzeichneten. Einen deutlich kleineren, sinkenden Umsatz erzielten Fleischimitate und pflanzliche Convenience-Produkte, während Fischimitate am umsatzschwächsten waren, aber leicht wuchsen.</p><p> </p><img src="/sites/swissveg.ch/files/2025-09/umsatz-fleisch-fisch.png" data-entity-uuid="e7e9ae8c-7c2b-4446-93de-ef5364a6b13d" data-entity-type="file" alt="" width="725" height="646" /><p> </p><p>Auch aktuelle Marktzahlen zeigen einen Trend für Fleischalternativen: Gemäss dem aktuellen Plant Based Food Report von Coop machen diese nach Milchalternativen den zweitgrössten Anteil am Markt für vegane Produkte aus. Rund 57 Prozent der Schweizer Bevölkerung haben bereits vegane Alternativen probiert und 30 Prozent konsumieren sie regelmässig.<span class="fussnotenlink">2</span></p><h2>Pflanzliche Milchprodukte: Nicht-Bio besonders beliebt</h2><p>Bei Milchprodukten und deren Alternativen beträgt der Unterschied im Bio-Anteil lediglich 0,9 Prozentpunkte. Milchprodukte haben über die letzten Jahre hinweg einen relativ stabilen Bio-Anteil, der 2024 bei 10,6 Prozent lag. Bei pflanzlichen Alternativen hingegen ist die Tendenz rückläufig: von 13,3 Prozent im Jahr 2022 auf 11,5 Prozent im Jahr 2024.</p><p> </p><img src="/sites/swissveg.ch/files/2025-09/bio-anteil-milchprodukte.png" data-entity-uuid="0c91e9ca-671a-422e-89e8-02d2ed2107f2" data-entity-type="file" alt="" width="742" height="396" /><p> </p><p>Pflanzliche Konsummilch (Milchdrinks) ist die stärkste Warengruppe unter den pflanzlichen Bio-Milchprodukten; hier ist jedoch ein deutlicher Rückgang von durchschnittlich 3,9 Prozent pro Jahr zu beobachten. Im Nicht-Bio-Segment stieg der Umsatz hingegen jährlich um 14,5 Prozent. Auch die Pro-Kopf-Ausgaben für pflanzliche Milchprodukte stiegen von 43,1 Franken im Jahr 2022 auf 48,3 Franken im Jahr 2024 – hauptsächlich aufgrund des Wachstums im Nicht-Bio-Segment. Seit 2017 steigt die Nachfrage nach Milchersatzprodukten in der Schweiz stetig, wie ein weiterer Bericht des Bundes zeigt: Der Umsatz hat sich mehr als verdoppelt und Hafermilch ist mittlerweile die meistverkaufte Pflanzenmilch.<span class="fussnotenlink">3</span></p><p>Joghurtalternativen sind im Bio-Segment nach Konsummilch (Milchdrinks) die stärkste Warengruppe bei den pflanzlichen Milchproduktalternativen, gefolgt von Käse und Milchmischgetränken (z.B. Schokoladenmilch). Quarkalternativen sind die umsatzschwächste Gruppe, verzeichnen jedoch ein besonders starkes Wachstum von 37,9 Prozent.</p><p> </p><img src="/sites/swissveg.ch/files/2025-09/umsatz-milchprodukte.png" data-entity-uuid="09c13390-8dc5-44f5-bb78-38641419a31b" data-entity-type="file" alt="" width="724" height="881" /><h2>Immer mehr Bio-Konsumenten</h2><p>Die Konsumentengruppe mit hohem Bio-Konsum wuchs stetig von 46 Prozent im Jahr 2020 auf 55 Prozent im Jahr 2024. Die Konsumentengruppen mit geringem bzw. mittlerem Bio-Konsum nahmen folglich ab. Der Preis bleibt die Hauptbarriere beim Kauf von Bio-Produkten.      <br />Die Kaufmotive für Bio sind seit 2022 unverändert: Die wichtigsten persönlichen Gründe sind «Vermeidung von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln», «gesunde Ernährung» sowie «weniger Zusatzstoffe». Bei den nachhaltigkeitsorientierten Motiven stehen «Vermeidung von vorbeugendem Antibiotikaeinsatz in der Nutztierhaltung», «artgerechte Tierhaltung» und «umweltschonende Produktion» im Vordergrund.</p><h2>Bio-Konsumenten nehmen weniger Fleisch zu sich – und öfter vegane Mahlzeiten</h2><p>Der Fleischkonsum sank in der Konsumentengruppe mit hohem Bio-Konsum am stärksten – dies bestätigen auch die Umfrageresultate des Biobarometers. Personen, die selten Bio-Produkte konsumieren, essen tendenziell häufiger Fleisch als Personen mit hohem Bio-Konsum. Dieser Zusammenhang hat sich über die letzten Jahre verstärkt: 2020 gaben 12,3 Prozent der Befragten mit hohem Bio-Konsum an, seltener als alle zwei Wochen Fleisch zu konsumieren – 2024 waren es bereits 13,5 Prozent.</p><p> </p><img src="/sites/swissveg.ch/files/2025-09/fleischkonsum-häufigkeit.png" data-entity-uuid="683187bb-24c2-45bb-b8f7-1cdd867d960b" data-entity-type="file" alt="" width="739" height="368" /><p> </p><p>Allgemein ist der Anteil der Befragten, die angeben, seltener als alle zwei Wochen bis nie Fleisch zu konsumieren, zwischen 2020 und 2024 um 0,9 Prozentpunkte gestiegen. Die Gruppe, die nur alle ein bis zwei Wochen Fleisch konsumiert, stieg sogar um 2,1 Prozentpunkte. Die grösste Gruppe mit einem mittleren Konsum von zwei bis fünf fleischhaltigen Mahlzeiten pro Woche verzeichnete einen Rückgang um 6,1 Prozentpunkte von 61,5 auf 56,4 Prozent.</p><p> </p><img src="/sites/swissveg.ch/files/2025-09/konsum-fleisch-mahlzeiten.png" data-entity-uuid="15dc1620-60a3-4ac4-95a9-a562a4fb98c6" data-entity-type="file" alt="" width="726" height="394" /><p> </p><p>Auch der Konsum veganer Mahlzeiten ist bei der Gruppe mit dem höchsten Bio-Konsum am ausgeprägtesten und nahm zwischen 2020 und 2024 zu: Der Anteil der Befragten, die alle ein bis zwei Wochen vegane Mahlzeiten konsumieren, stieg von 8,4 auf 12,8 Prozent, während der tägliche Konsum veganer Mahlzeiten in dieser Gruppe ebenfalls von 4,1 auf 5,4 Prozent zunahm.</p><h2>Mögliche Trends und Einkaufspräferenzen</h2><p>Wie der Bericht zeigt, blieben die Gesamtumsätze im Schweizer Bio-Markt 2024 stabil – der Bio-Anteil lag bei rund 11,5 Prozent. Pflanzliche Bio-Produkte wie Quarkalternativen, Tofu, Tempeh und Seitan verzeichneten Umsatzgewinne, während Bio-Fleisch- und Milchalternativen Umsatz verloren. Bei Fleischalternativen stieg der Bio-Anteil, während er bei Milchalternativen zugunsten des Nicht-Bio-Segments sank. Möglicherweise trägt die wenig verbreitete Nährstoffanreicherung bei Bio-Milchalternativen zu diesem Rückgang bei – Nicht-Bio-Produkte sind hingegen in der Regel mit wichtigen Nährstoffen wie Kalzium und Vitamin B12 angereichert.</p><p>Der Anteil an Konsumenten mit hohem Biokonsum wächst; zugleich sinkt in dieser Gruppe der Fleischkonsum besonders stark. Der Boom wenig verarbeiteter Alternativen wie Tofu, Tempeh und Seitan deutet darauf hin, dass ein niedriger Verarbeitungsgrad und ökologische Kriterien bei den Einkaufspräferenzen dieser Konsumentengruppe eine wichtige Rolle spielen könnten.</p></div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <ol><li>Bundesamt für Landwirtschaft und Forschungsinstitut für Biologischen Landbau. (2025). Bio-Konsum 2024: Stabilisierung auf<br>hohem Niveau. <a href="https://www.agrarmarktdaten.ch/blog/bio-konsum-2024-stabilisierung" target="_blank">https://www.agrarmarktdaten.ch/blog/bio-konsum-2024-stabilisierung</a></li><li>Coop. (2025). Plant Based Food Report: Studie zum veganen Genuss in der Schweiz. <a href="https://www.coop.ch/de/marken-inspiration/ernaehrung/vegetarisch-vegan/vegane-ernaehrung/report.html" target="_blank">www.coop.ch/de/marken-inspiration/ernaehrung/vegetarisch-vegan/vegane-ernaehrung/report.html</a></li><li>News Service Bund. (2022). Milchersatzprodukte immer beliebter. <a href="https://www.news.admin.ch/de/nsb?id=89701" target="_blank">https://www.news.admin.ch/de/nsb?id=89701</a></li></ol></div></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/vegane-lebensmittel">Vegane Lebensmittel – gesund oder nicht?</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/tofu">Welt-Tofu-Tag: Spannendes über den proteinreichen Alleskönner</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/schweizer-ernaehrungsstrategie-2025-2032">Neue Ernährungsstrategie: Der Bund setzt auf pflanzliche Ernährung</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/mythos-tierfreundliche-bio-milch">Mythos tierfreundliche Bio-Milch</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/bio-fleisch-nicht-besser">Warum Bio-Fleisch nicht besser ist</a></li></ul></div> Tue, 30 Sep 2025 08:54:12 +0000 Christine 4170 at https://www.swissveg.ch Perlmutt: Invasiv, unromantisch, qualvoll https://www.swissveg.ch/de/perlmutt <span>Perlmutt: Invasiv, unromantisch, qualvoll</span> <span><span lang="" about="/de/user/2540" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Katherina</span></span> <span>16. September 2025 - 11:15</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Sicher ist Ihnen bekannt, dass für die Herstellung von Pelz, Leder, Wolle, Seide oder Daunen in der Modeindustrie unzählige Lebewesen leiden. Wussten Sie, dass sich hinter Perlmuttschmuck ebenfalls Tierleid verbirgt?</p><p>Als Perlmutt wird die schimmernde Innenschicht von Muschelschalen bezeichnet, die durch ihre einzigartige Struktur aus glänzenden, mineralischen Schichten entsteht. Wenn ein Fremdkörper in die Muschel gelangt und sie diesen mit einer schützenden Perlmuttschicht umhüllt, können sich «echte Perlen» bilden. Weltweit gibt es mehr als 10 000 Muschelarten, doch nur ein Bruchteil davon ist in der Lage, Perlmutt und damit Perlen zu produzieren. Von diesem kleinen Anteil bringen indessen längst nicht alle Muscheln Perlen hervor, die den Ansprüchen der Modeindustrie genügen. Die Qualität von Perlen wird anhand mehrerer Kriterien bewertet. So spielen Grösse, Form und Symmetrie, Oberflächenqualität, Glanz (Luster), Farbe, Herkunft sowie Art der Perle (natürlich oder gezüchtet) eine ausschlaggebende Rolle. Eine Kombination all dieser Faktoren bestimmt letztlich den finanziellen Wert einer Perle. Doch wie sieht es mit dem ethischen aus?</p><h3>Muscheln sind lebende Tiere&nbsp;</h3><p>Muscheln gehören wie Tintenfische oder Schnecken zu den Weichtieren. Sie leben oft ortsfest im Süssund Salzwasser und erfüllen in ihren heimischen Gewässern eine wichtige ökologische Funktion, indem sie Schadstoffe wie z. B. Chemikalien aus dem Wasser filtern. Es sind sensible Wesen, die Sauerstoff benötigen und sich nur bei bestimmten Temperaturen und in sauberem Wasser wohlfühlen. Die Versauerung der Meere durch die Treibhausgasemission bleibt auch für das komplexe Ökosystem nicht ohne Folgen. Alle Meeresbewohner, die wie Muscheln eine Kalkschale bilden (z. B. Seesterne, Korallen, Seeigel oder Krebse) haben das gleiche Problem: wird Kohlendioxid vom Meer aufgenommen, reagiert es mit Wasser und wird zu Kohlensäure. Diese lässt den pH-Wert des Wassers sinken, es wird saurer und greift unter anderem die kalkige Schutzhülle von Muscheln an. Dadurch können diese nicht weiter als Schadstofffilter fungieren und fallen auch als Nahrungsquelle für andere Lebewesen aus.¹&nbsp;</p><h3>Wie entsteht Perlmutt?</h3><p>Perlen bestehen aus Perlmutt. Dieses produzieren Muscheln als eine Reaktion auf Fremdkörper oder Parasiten, die in ihr Gehäuse gelangen. Mittlerweile gilt es aus wissenschaftlicher Sicht als gesichert, dass Perlen nicht aus einem Sandkorn entstehen können. Andernfalls sähen sich die Weichtiere in ihrem natürlichen Lebensraum ständig von Unmengen an Sand bedroht, zudem wäre eine deutlich höhere Anzahl Perlen in freier Natur zu finden. Dennoch konnte bis dato noch nicht abschliessend geklärt werden, unter welchen genauen Umständen Muscheln Perlen ausbilden. Sicher ist jedoch, dass sich unter ihrer Schale ein schützender Mantel um das Weichtier legt und in der Lage ist, Perlmutt zu produzieren. Dringt ein Fremdkörper in das Innere der Muschel ein, wird eine Reaktion in deren Weichgewebe ausgelöst. Die Entstehung von Perlen entspricht einer Art Abwehrmechanismus der Muschel; sie schützt und stabilisiert damit ihre innere Umgebung. Nach dem Eindringen beginnt das Weichtier, eine Substanz namens Perlmutt (oder Nacre) herzustellen, um den Fremdkörper einzuschliessen und so zu isolieren. Diese Substanz besteht hauptsächlich aus Calciumcarbonat und organischen Verbindungen aus Proteinen, die als Bindemittel für die Calciumcarbonat- Kristalle dienen. Ausserdem erhält Perlmutt einen kleinen Anteil Wasser, der für dessen Elastizität sorgt. Schicht für Schicht wird also Perlmutt um die Verunreinigung gelegt, was letztlich zur Bildung einer Perle führt.&nbsp;</p><p class="zitat">BIS DATO KONNTE NOCH NICHT ABSCHLIESSEND GEKLÄRT WERDEN, UNTER WELCHEN GENAUEN UMSTÄNDEN MUSCHELN PERLEN AUSBILDEN.</p><p>Die einzigartige Perlmuttstruktur mit ihren schimmernden, irisierenden Effekten entsteht durch die Art und Weise, wie die Calciumcarbonat-Kristalle in mehreren Schichten übereinander angeordnet sind. Dies bringt den besonderen Glanz und die Farbreflexion hervor, welche Perlmutt auszeichnet. Übrigens: Perlmutt ist unglaublich hart und zerbricht erst unter hohen Belastungen. Die Härte ist vergleichbar mit Marmor oder Aluminium.</p><h3>Zuchtperlen</h3><p>Unter natürlichen Bedingungen entstandene Perlen sind meist kleiner und weniger perfekt. Zudem kann es in der Natur zwei oder mehr Jahrzehnte dauern, bis Muscheln «echte Perlen» gebildet haben. Greift der Mensch in diesen Prozess mittels Zuchtanlagen wie Aquakulturen ein, ist von Zuchtperlen die Rede. Durch das künstliche Einsetzen von Fremdkörpern und den dort vorherrschenden perfekten Bedingungen beschränkt sich die Wachstumszeit der Perlen auf zwei bis sechs Jahre. Üblicherweise werden Muscheln in verschiedenen aufeinanderfolgenden Produktionszyklen zur Perlenherstellung missbraucht und zudem häufig mehrere Perlen auf einmal in einer Muschel gezüchtet. Mittlerweile stammen etwa 99 Prozent aller Perlen aus Zuchtbeständen. Bei der Zucht im Meer kommen Muscheln der Gattung Pinctada (Perlmuschel) zum Einsatz. Aus Kostengründen kann bei der industriellen Perlenproduktion keine Rücksicht auf die natürlichen Bedürfnisse der Tiere genommen werden. Oft gehen die unter Zeitdruck stehenden Arbeitskräfte bei der Perlenentnahme gewaltsam vor, brechen oder schneiden die Schalen der lebenden Tiere auf und suchen rücksichtslos in ihren Körpern nach den Schmuckstücken. Bei der Entnahme sterben die Muscheln in der Regel ab. Nur bei sehr behutsamer Behandlung besteht die Chance, dass sie weiterleben. Die natürliche Lebensdauer von Muscheln hängt von ihrer Art ab. In freier Natur können z. B. Perlmuscheln der Gattung Pinctada unter idealen Bedingungen bis zu 20 Jahre alt werden.&nbsp;</p><p class="zitat">AUSSORTIERTE PERLEN WERDEN ZU PULVER VERMAHLEN, WELCHES Z. B. VON DER KOSMETIKINDUSTRIE WEITERVERARBEITET WIRD.</p><p>Es gibt indes selbst bei der Zucht keine Garantie für perfekte Perlen: Weniger als ein Drittel aller behandelten Muscheln entwickeln überhaupt Perlen und nur etwa zehn Prozent davon gelangen anschliessend in den Handel. Nicht handelbare Perlen werden bereits in den Zuchtanlagen aussortiert und zu Pulver vermahlen, welches beispielsweise von der Kosmetikindustrie aufgekauft und weiterverarbeitet wird. Meiden Sie daher für Ihre Hautpflege unbedingt Produkte mit Inhaltsstoffen wie Perlpulver, Pearl Powder, Mikronisierte Perlen oder Pearl Extract und achten Sie auf vegan-freundliche Labels (z. B. das V-Label). Da Muscheln nebst ihren Perlen auch ihres Fleisches und ihrer Schalen wegen getötet werden, ist Muschelschmuck weder vegan noch vegetarisch.&nbsp;</p><p class="zitat">DIE BISHER ÄLTESTE PERLE WURDE BEI AUSGRABUNGEN AUF DER INSEL MARAWAH VOR DER KÜSTE<br>VON ABU DHABI GEFUNDEN UND AUF 5800 BIS 5600 VOR CHRISTUS DATIERT.</p><h3>Vegane Alternativen&nbsp;</h3><p>Wer trotz veganem Lebensstil nicht auf die einzigartige Optik von Perlmutt verzichten möchte, kann auf Kunstperlen zurückgreifen. Diese haben ein ähnliches Aussehen, sind jedoch tierfreundlich und deutlich leichter sowie günstiger herzustellen als echte Perlen. Als besonders hochwertig gelten Kunstperlen, die aus Glas oder Harz (Resin) gefertigt und mit einer synthetischen oder mineralischen Perlmuttschicht überzogen wurden. Harzperlen sind langlebiger als z. B. Kunststoffperlen und je nach Herstellungsverfahren von echtem Perlmutt kaum mehr zu unterscheiden.</p></div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <p>1 <a href="http://www.ardalpha.de/wissen/umwelt/klima/klimawandel/ozeane-weltmeere-erwaermung-co2-klimawandel-100.html">www.ardalpha.de/wissen/umwelt/klima/klimawandel/ozeane-weltmeere-erwaer…</a></p></div></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/traumatisierte-tierhalter" target="_blank">Tiere töten traumatisiert die Tierhalter</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/weisskohl" target="_blank">Alles über Weisskohl</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/pelzohnehaare" target="_blank">Leder: Pelz ohne Haare</a></li></ul></div> Tue, 16 Sep 2025 09:15:49 +0000 Katherina 4163 at https://www.swissveg.ch Perlmutt: Invasiv, unromantisch, qualvoll https://www.swissveg.ch/de/perlmutt <span>Perlmutt: Invasiv, unromantisch, qualvoll</span> <span><span lang="" about="/de/user/2540" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Katherina</span></span> <span>16. September 2025 - 11:15</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Sicher ist Ihnen bekannt, dass für die Herstellung von Pelz, Leder, Wolle, Seide oder Daunen in der Modeindustrie unzählige Lebewesen leiden. Wussten Sie, dass sich hinter Perlmuttschmuck ebenfalls Tierleid verbirgt?</p><p>Als Perlmutt wird die schimmernde Innenschicht von Muschelschalen bezeichnet, die durch ihre einzigartige Struktur aus glänzenden, mineralischen Schichten entsteht. Wenn ein Fremdkörper in die Muschel gelangt und sie diesen mit einer schützenden Perlmuttschicht umhüllt, können sich «echte Perlen» bilden. Weltweit gibt es mehr als 10 000 Muschelarten, doch nur ein Bruchteil davon ist in der Lage, Perlmutt und damit Perlen zu produzieren. Von diesem kleinen Anteil bringen indessen längst nicht alle Muscheln Perlen hervor, die den Ansprüchen der Modeindustrie genügen. Die Qualität von Perlen wird anhand mehrerer Kriterien bewertet. So spielen Grösse, Form und Symmetrie, Oberflächenqualität, Glanz (Luster), Farbe, Herkunft sowie Art der Perle (natürlich oder gezüchtet) eine ausschlaggebende Rolle. Eine Kombination all dieser Faktoren bestimmt letztlich den finanziellen Wert einer Perle. Doch wie sieht es mit dem ethischen aus?</p><h3>Muscheln sind lebende Tiere&nbsp;</h3><p>Muscheln gehören wie Tintenfische oder Schnecken zu den Weichtieren. Sie leben oft ortsfest im Süssund Salzwasser und erfüllen in ihren heimischen Gewässern eine wichtige ökologische Funktion, indem sie Schadstoffe wie z. B. Chemikalien aus dem Wasser filtern. Es sind sensible Wesen, die Sauerstoff benötigen und sich nur bei bestimmten Temperaturen und in sauberem Wasser wohlfühlen. Die Versauerung der Meere durch die Treibhausgasemission bleibt auch für das komplexe Ökosystem nicht ohne Folgen. Alle Meeresbewohner, die wie Muscheln eine Kalkschale bilden (z. B. Seesterne, Korallen, Seeigel oder Krebse) haben das gleiche Problem: wird Kohlendioxid vom Meer aufgenommen, reagiert es mit Wasser und wird zu Kohlensäure. Diese lässt den pH-Wert des Wassers sinken, es wird saurer und greift unter anderem die kalkige Schutzhülle von Muscheln an. Dadurch können diese nicht weiter als Schadstofffilter fungieren und fallen auch als Nahrungsquelle für andere Lebewesen aus.¹&nbsp;</p><h3>Wie entsteht Perlmutt?</h3><p>Perlen bestehen aus Perlmutt. Dieses produzieren Muscheln als eine Reaktion auf Fremdkörper oder Parasiten, die in ihr Gehäuse gelangen. Mittlerweile gilt es aus wissenschaftlicher Sicht als gesichert, dass Perlen nicht aus einem Sandkorn entstehen können. Andernfalls sähen sich die Weichtiere in ihrem natürlichen Lebensraum ständig von Unmengen an Sand bedroht, zudem wäre eine deutlich höhere Anzahl Perlen in freier Natur zu finden. Dennoch konnte bis dato noch nicht abschliessend geklärt werden, unter welchen genauen Umständen Muscheln Perlen ausbilden. Sicher ist jedoch, dass sich unter ihrer Schale ein schützender Mantel um das Weichtier legt und in der Lage ist, Perlmutt zu produzieren. Dringt ein Fremdkörper in das Innere der Muschel ein, wird eine Reaktion in deren Weichgewebe ausgelöst. Die Entstehung von Perlen entspricht einer Art Abwehrmechanismus der Muschel; sie schützt und stabilisiert damit ihre innere Umgebung. Nach dem Eindringen beginnt das Weichtier, eine Substanz namens Perlmutt (oder Nacre) herzustellen, um den Fremdkörper einzuschliessen und so zu isolieren. Diese Substanz besteht hauptsächlich aus Calciumcarbonat und organischen Verbindungen aus Proteinen, die als Bindemittel für die Calciumcarbonat- Kristalle dienen. Ausserdem erhält Perlmutt einen kleinen Anteil Wasser, der für dessen Elastizität sorgt. Schicht für Schicht wird also Perlmutt um die Verunreinigung gelegt, was letztlich zur Bildung einer Perle führt.&nbsp;</p><p class="zitat">BIS DATO KONNTE NOCH NICHT ABSCHLIESSEND GEKLÄRT WERDEN, UNTER WELCHEN GENAUEN UMSTÄNDEN MUSCHELN PERLEN AUSBILDEN.</p><p>Die einzigartige Perlmuttstruktur mit ihren schimmernden, irisierenden Effekten entsteht durch die Art und Weise, wie die Calciumcarbonat-Kristalle in mehreren Schichten übereinander angeordnet sind. Dies bringt den besonderen Glanz und die Farbreflexion hervor, welche Perlmutt auszeichnet. Übrigens: Perlmutt ist unglaublich hart und zerbricht erst unter hohen Belastungen. Die Härte ist vergleichbar mit Marmor oder Aluminium.</p><h3>Zuchtperlen</h3><p>Unter natürlichen Bedingungen entstandene Perlen sind meist kleiner und weniger perfekt. Zudem kann es in der Natur zwei oder mehr Jahrzehnte dauern, bis Muscheln «echte Perlen» gebildet haben. Greift der Mensch in diesen Prozess mittels Zuchtanlagen wie Aquakulturen ein, ist von Zuchtperlen die Rede. Durch das künstliche Einsetzen von Fremdkörpern und den dort vorherrschenden perfekten Bedingungen beschränkt sich die Wachstumszeit der Perlen auf zwei bis sechs Jahre. Üblicherweise werden Muscheln in verschiedenen aufeinanderfolgenden Produktionszyklen zur Perlenherstellung missbraucht und zudem häufig mehrere Perlen auf einmal in einer Muschel gezüchtet. Mittlerweile stammen etwa 99 Prozent aller Perlen aus Zuchtbeständen. Bei der Zucht im Meer kommen Muscheln der Gattung Pinctada (Perlmuschel) zum Einsatz. Aus Kostengründen kann bei der industriellen Perlenproduktion keine Rücksicht auf die natürlichen Bedürfnisse der Tiere genommen werden. Oft gehen die unter Zeitdruck stehenden Arbeitskräfte bei der Perlenentnahme gewaltsam vor, brechen oder schneiden die Schalen der lebenden Tiere auf und suchen rücksichtslos in ihren Körpern nach den Schmuckstücken. Bei der Entnahme sterben die Muscheln in der Regel ab. Nur bei sehr behutsamer Behandlung besteht die Chance, dass sie weiterleben. Die natürliche Lebensdauer von Muscheln hängt von ihrer Art ab. In freier Natur können z. B. Perlmuscheln der Gattung Pinctada unter idealen Bedingungen bis zu 20 Jahre alt werden.&nbsp;</p><p class="zitat">AUSSORTIERTE PERLEN WERDEN ZU PULVER VERMAHLEN, WELCHES Z. B. VON DER KOSMETIKINDUSTRIE WEITERVERARBEITET WIRD.</p><p>Es gibt indes selbst bei der Zucht keine Garantie für perfekte Perlen: Weniger als ein Drittel aller behandelten Muscheln entwickeln überhaupt Perlen und nur etwa zehn Prozent davon gelangen anschliessend in den Handel. Nicht handelbare Perlen werden bereits in den Zuchtanlagen aussortiert und zu Pulver vermahlen, welches beispielsweise von der Kosmetikindustrie aufgekauft und weiterverarbeitet wird. Meiden Sie daher für Ihre Hautpflege unbedingt Produkte mit Inhaltsstoffen wie Perlpulver, Pearl Powder, Mikronisierte Perlen oder Pearl Extract und achten Sie auf vegan-freundliche Labels (z. B. das V-Label). Da Muscheln nebst ihren Perlen auch ihres Fleisches und ihrer Schalen wegen getötet werden, ist Muschelschmuck weder vegan noch vegetarisch.&nbsp;</p><p class="zitat">DIE BISHER ÄLTESTE PERLE WURDE BEI AUSGRABUNGEN AUF DER INSEL MARAWAH VOR DER KÜSTE<br>VON ABU DHABI GEFUNDEN UND AUF 5800 BIS 5600 VOR CHRISTUS DATIERT.</p><h3>Vegane Alternativen&nbsp;</h3><p>Wer trotz veganem Lebensstil nicht auf die einzigartige Optik von Perlmutt verzichten möchte, kann auf Kunstperlen zurückgreifen. Diese haben ein ähnliches Aussehen, sind jedoch tierfreundlich und deutlich leichter sowie günstiger herzustellen als echte Perlen. Als besonders hochwertig gelten Kunstperlen, die aus Glas oder Harz (Resin) gefertigt und mit einer synthetischen oder mineralischen Perlmuttschicht überzogen wurden. Harzperlen sind langlebiger als z. B. Kunststoffperlen und je nach Herstellungsverfahren von echtem Perlmutt kaum mehr zu unterscheiden.</p></div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <p>1 <a href="http://www.ardalpha.de/wissen/umwelt/klima/klimawandel/ozeane-weltmeere-erwaermung-co2-klimawandel-100.html">www.ardalpha.de/wissen/umwelt/klima/klimawandel/ozeane-weltmeere-erwaer…</a></p></div></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/traumatisierte-tierhalter" target="_blank">Tiere töten traumatisiert die Tierhalter</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/weisskohl" target="_blank">Alles über Weisskohl</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/pelzohnehaare" target="_blank">Leder: Pelz ohne Haare</a></li></ul></div> Tue, 16 Sep 2025 09:15:49 +0000 Katherina 4163 at https://www.swissveg.ch