Drupal blog posts https://www.swissveg.ch/de de Mythos tierfreundliche Bio-Milch https://www.swissveg.ch/de/mythos-tierfreundliche-bio-milch <span>Mythos tierfreundliche Bio-Milch</span> <span><span lang="" about="/de/user/2540" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Katherina</span></span> <span>19. Mai 2025 - 10:27</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Eine neue Studie der Universität Basel zeigt, dass Kundinnen und Kunden in der Schweiz bereit sind, deutlich mehr Geld für tierfreundlich produzierte Kuhmilchprodukte auszugeben. Die Online-Umfrage mit knapp 1 000 Teilnehmenden ergab, dass Tierschutz diesen sogar wichtiger ist als ökologische Nachhaltigkeit.<span class="fussnotenlink">1</span> Unter diesem Gesichtspunkt stellt sich die Frage, welche Auswirkungen eine biologische Herkunft von Kuhmilch tatsächlich auf das Tierwohl hat.</p><h2 class="einleitung">Bio-Milchkonsum in der Schweiz&nbsp;</h2><p>Der Anteil von Bio-Milch an der Schweizer Gesamtmilchproduktion ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen: von 6,21 Prozent im Jahr 2013 auf 8,22 Prozent im Jahr 2023.<span class="fussnotenlink">2</span> Über die letzten fünf Jahre konnte jedoch eine Verschiebung der Umsatzanteile beobachtet werden, wobei vor allem die Kategorie «Trinkmilch» sowie die Kategorie «Joghurt» Umsatzeinbussen verzeichneten. Diese – aus veganer Sicht – positive Entwicklung der Umsatzeinbussen zeichnet sich auch bei konventionellen Milchprodukten ab und lässt sich möglicherweise auf die vielfältige Auswahl an pflanzlichen Alternativen zurückführen. Während der Konsum von Trinkmilch zurückging, hat jener von Bio-Käse etwas zugenommen. Allgemein lässt sich sagen, dass Bio-Milchprodukte trotz einer angespannten Wirtschaftslage auch 2023 (Zahlen für 2024 liegen noch nicht vor) beliebt waren.</p><h2>Bio-Milchproduktion</h2><p>Die Milchproduktion bei Kühen ist direkt an die Geburt eines Kalbes gebunden, da Kühe – wie alle Säugetiere (auch Menschen) – nur Muttermilch produzieren, um ihr Junges zu ernähren. Für eine kontinuierliche und gleichbleibend hohe Milchleistung müssen Kühe in der Regel ein Kalb pro Jahr gebären. Kühe sind ca. neun Monate (280 Tage) trächtig und kommen nach der Geburt in die sogenannte Laktationsphase, in der sie Milch produzieren. Von da an werden die Milchkühe etwa 10 Monate lang industriell gemolken. Um die Milchproduktion aufrechtzuerhalten, wird die Kuh während der Laktationszeit (meist nach etwa zwei bis drei Monaten) erneut künstlich besamt oder gedeckt, um ein weiteres Kalb auszutragen, sodass nach der Geburt die darauf folgende Laktationsphase abermals für die Milchgewinnung ausgenutzt werden kann.</p><p>Gemäss den Richtlinien von Bio Suisse muss eine Milchkuh im Stall mindestens 6 m² Platz zur Verfügung stehen – das ist bei einer Körperlänge von bis zu 2 Meter zwar immer noch wenig, aber trotz allem mehr als doppelt so viel Platz wie im Fall der konventionellen Anbindehaltung (2,0 bis maximal 2,2 m²) oder Laufstallhaltung (2,8 m²). Die Reviergrösse von Wildkühen (wie z. B. Banteng, Gaur oder Auerochsen) können 20 bis 100 Quadratkilometer oder mehr betragen, je nach Art, Standort und Ressourcenverfügbarkeit. Sie leben meist in Herden von 10 bis 30 Tieren. Anders als bei Hühnern gibt es für Bio-Milchkühe keine definierte Obergrenze für die Anzahl von Tieren pro Stalleinheit. Die Anzahl der gehaltenen Bio-Milchkühe leitet sich von der gesetzlichen Platzvorgabe im Verhältnis zur Grösse eines Betriebs sowie dessen finanzieller Mittel ab. Eine genaue Angabe für die durchschnittliche Anzahl Milchkühe auf Bio-Höfen gibt es nicht. Die grössten Milchbetriebe (konventionell betrieben) befinden sich im Kanton Genf mit durchschnittlich rund 56 Kühen pro Betrieb.<span class="fussnotenlink">3</span> Im Vergleich zu ihren wilden Artgenossen wird die Milchkuh nicht nur in der konventionellen, sondern auch in der Bio-Haltung fernab von ihrer ursprünglichen Lebensart – und damit auch fernab von jeglicher Artgerechtigkeit gehalten.</p><h2>Weidegang&nbsp;</h2><p>Während konventionelle Milchkühe theoretisch das ganze Jahr über im Stall gehalten werden können, ist der Weidegang für Bio-Milchkühe verpflichtend. Trotzdem muss davon ausgegangen werden, dass immer noch 20 Prozent der Bio-Kühe Lähmungserscheinungen aufweisen und rund ein Drittel von Euterentzündungen (Mastitis) betroffen ist – das sind genauso viele Tiere wie in konventionellen Betrieben.<span class="fussnotenlink">4</span></p><p>Gemäss den Bio-Suisse-Richtlinien sollen Milchkühe an mindestens 26 Tagen pro Monat für mindestens vier Stunden täglich auf die Weide gelassen werden – abhängig von Wetter bzw. Saison. Das bedeutet, dass den Tieren bei extremen Witterungsbedingungen wie starkem Regen, Kälte, Schnee oder Hitze kein Zugang zur Weide gewährt werden muss. Auch matschige oder gefrorene Böden können Ausnahmen rechtfertigen. Während der Wintermonate, wenn die Vegetation ruht und die Wetterverhältnisse den Weidegang unzumutbar machen, ist es erlaubt, die Tiere ausschliesslich im Stall oder in Ausläufen zu halten. Der Freigang muss in einem sogenannten Weidejournal dokumentiert werden. Auch die Anbindehaltung lässt Bio Suisse unter bestimmten Bedingungen zu. Im Jahr 2008 deckte ein Artikel im Beobachter auf, dass ein Bio-Bauer in der Nähe von Porrentruy (JU) seine 55 Milchkühe überwiegend im Stall hielt.<span class="fussnotenlink">5</span> Dieser Fall sorgt bis heute für Kritik an der Kontrolle und Umsetzung der Bio-Standards, da der Verstoss über einen längeren Zeitraum unentdeckt blieb und Zweifel an der Effizienz der Überwachungsmechanismen aufwarf.</p><h2>Bio-Milch – ein Naturprodukt?</h2><p>Allgemein wird Bio-Kuhmilch als Sammelprodukt betrachtet, das keine Rückverfolgbarkeit auf einzelne Kühe erlaubt. In der industriellen Milchproduktion – zu welcher auch die Bio-Produktion gehört – wird die Milch von sehr vielen Kühe in riesigen Sammelbehältern zusammengeführt. Ein Milchsammelwagen kann zwischen 10 000 und 25 000 Liter Milch transportieren. Die durchschnittliche Milchleistung von biologisch gehaltenen Kühen ist etwas geringer als bei konventioneller Haltung. Das hat zur Folge, dass bei einer Menge von rund 22 Liter pro Tag und Kuh, abhängig von der Lieferkette, ein Liter Bio- Milch die Milch einer Anzahl von 450 bis zu mehreren 1 000 Kühen enthalten kann! Jede Kuh gibt mit ihrer Milch einen Hormoncocktail von beispielsweise Laktationshormonen und Trächtigkeitshormonen (da sie zum Zeitpunkt des Melkens grossteils bereits wieder trächtig ist) ab, welche Einflüsse auf den menschlichen Körper haben könnten. Die Forschung hierzu ist noch nicht abschliessend.</p><h2>Überzählige Bio-Kälber</h2><p>Der Tierbestand an Bio-Milchkühen umfasste 2023 in der Schweiz rund 63 000 Tiere.<span class="fussnotenlink">6</span> Wie bereits zuvor erwähnt, ist für eine maximale Milchleistung eine Kalbung pro Jahr notwendig, was wiederum der Geburt von einem Kalb pro Bio-Milchkuh und Jahr entspricht – also 63 000 Kälbern. Der Einfachheit wegen wird im Rahmen dieses Textes angenommen, dass die Geschlechterverteilung dabei ausgeglichen ist und jeweils 31 500 männliche sowie weibliche Bio- Kälber 2023 das Licht der Welt erblickten. Während ein Viertel der weiblichen Kälber für die nächste Generation Bio-Milchkühe herangezogen wird, geht man landläufig davon aus, dass die überzähligen 55 125 Kälber (23 625 und somit drei Viertel der weiblichen Kälber, plus 31 500 männliche Kälber) in die inländische Fleischproduktion fliessen. Ist das wirklich so?</p><h2>«Ich esse keine Baby-Tiere.»</h2><p>Der Konsum von (Bio-)Kalbfleisch ist in der Schweiz eher wenig beliebt und so gehen auch die Bio-Schlachtviehmengen von Kälbern kontinuierlich zurück.<span class="fussnotenlink">7</span> Leider liegen keine Zahlen für den Konsum von Bio-Kalbfleisch vor. Generell ist Fleischkonsum hierzulande sehr selektiv. Während der Verzehr von Körperteilen wie Pouletschenkel oder -brust fast so etwas wie gesellschaftlicher Konsens ist oder Entrecôte vom Rind als etwas Besonderes angesehen wird, gilt beispielsweise der Verzehr von Innereien gar als ekelhaft. Ähnlich verhält es sich mit Lammkeule oder Spanferkel: Auch Menschen, die sich omnivor ernähren, finden es vermehrt unmoralisch, das Fleisch von Tierbabys zu essen, und lehnen es deswegen ab, was sich auch in einem niedrigen Konsum von Kalbfleisch widerspiegelt.&nbsp;</p><p class="zitat">WOHIN VERSCHWINDEN DIE RUND 53 018 ÜBERZÄHLIGEN BIO-KÄLBER?</p><p>Bei einer Schweizer Gesamtschlachtzahl von 190 367 Kälbern machen Bio-Kälber nur ca. 1,1 Prozent der Kälberschlachtungen aus.<span class="fussnotenlink">8</span> Kalbfleisch belegt in der Statistik zur Entwicklung der Inlandanteile am Gesamtangebot im Jahresbericht 2023 «Der Fleischmarkt im Überblick» von Proviande den ersten Platz. Bedingt durch die kleine Körpergrösse und damit vergleichsweise geringe Masse ist der Fleischertrag pro Tier eher gering. Dennoch betrug der Selbstversorgungsgrad bei Kalbfleisch im selben Jahr etwa 97,6 Prozent, was bedeutet, dass der Grossteil des konsumierten Kalbfleischs aus inländischer Produktion stammte.<span class="fussnotenlink">9</span> Gemäss dem «Marktspiegel Biofleisch 2023» von Bio Suisse wurden in der Schweiz im Jahr 2023 lediglich 2 107 Bio-Kälber geschlachtet (ohne Direktvermarktung).<span class="fussnotenlink">10</span> Diese Zahl basiert auf Daten von Bio Suisse und umfasst die über den Handel erfassten Schlachtungen. Aber Moment mal, zurück zu den 55 125 überzähligen Kälbern! Wohin verschwinden die restlichen 53 018 Bio-Tiere?</p><h2>Das Kälberproblem – traurige Realität&nbsp;</h2><p>Ein Teil der überzähligen Bio-Kälber wird an konventionelle Betriebe verkauft. Warum? Weil es, wie die Zahlen zeigen, in der Bio-Landwirtschaft keine ausreichende Nachfrage nach Bio-Kalbfleisch gibt. Das macht dessen Vermarktung schwierig. Aus diesem Grund werden die Tiere, wenn überhaupt, in konventionellen Betrieben gemästet und geschlachtet. Dies bedeutet, dass sie ihre Bio-Zertifizierung verlieren. In vielen Fällen, vor allem bei Milchkuh-Rassen mit niedriger Fleischleistung (z. B. Holstein-Friesian), haben männliche Kälber wirtschaftlich nur einen sehr geringen Wert. Das führt dazu, dass sie entweder überdurchschnittlich früh geschlachtet oder direkt ins Ausland verkauft werden. Ein Blick auf den Selbstversorgungsgrad in unsere Nachbarländer zeigt, dass Frankreich, Deutschland, Italien und Österreich ihren Kalbfleischbedarf ebenfalls weitgehend durch die inländische Produktion decken können. Das wiederum legt die Vermutung nahe, dass die grosse Anzahl von überzähligen Kälbern eine weite Strecke zurücklegen muss, um an einen Ort zu kommen, an dem sie «gebraucht» werden können. Vermutlich werden sie in Länder transportiert, in denen entweder ein Mangel an (Kalb-)fleisch oder möglicherweise sogar ein Mangel an Nahrungsmitteln generell besteht.<span class="fussnotenlink">11</span> Egal, ob die Tiere innerhalb von Europa oder in einem weiteren Schritt nach Übersee bis nach Afrika gebracht werden: Sobald ein Kalb die Schweiz verlässt, greifen keine Schweizer Bio-Richtlinien mehr und das sowieso nur vermeintlich gesteigerte Wohl der Bio-Tiere findet sein endgültiges Ende.</p><h2>Fazit</h2><p>Wer glaubt, durch Bio-Milch(produkte) einen Beitrag für das Tierwohl zu leisten, muss sich bei genauerer Betrachtung eingestehen, dass das nicht der Fall ist. Auch Bio-Milch ist eine industrialisierte Massenware, bei deren Herstellung Tiere als wirtschaftliche Grundlage mehr wie Maschinen und weniger wie fühlende Lebewesen behandelt werden. Durch den Konsum von Bio-Milch entstehen mehrere tausend überzählige Kälber, die aus wirtschaftlicher Sicht aufgrund ihres Bio-Status auf dem Schweizer Lebensmittelmarkt keine Relevanz haben. Es ist ein Mythos, dass ein Grossteil der überzähligen Kälber aus der Milchindustrie in der inländischen Fleischproduktion landen. Was mit den vielen überzähligen Kuhbabys passiert, ist für die Endkundin nicht nachvollziehbar. Es ist jedoch sehr wahrscheinlich, dass die Tiere über Landesgrenzen hinweg transportiert werden, um entweder bereits auf dem Weg oder im Ankunftsland qualvoll zu verenden – unabhängig davon, dass ihre Mütter und Geschwister in der Bio- Milchindustrie mehr Platz, Auslauf oder eine bessere Futterqualität erhalten. Wer mit dem eigenen Konsum Rücksicht auf das Wohl von Tieren nehmen möchte, dem sei eine ausgewogene, vegane Ernährungsweise ans Herz gelegt.</p></div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <ol><li>Fischer, O. (2025, 29. Januar). Für das Wohl der Kühe klingeln die Kassen. Universität Basel. <a href="https://www.unibas.ch/de/Aktuell/News/Uni-Research/Wohl-der-Kuehe-klingeln-die-Kassen.html" target="_blank">https://www.unibas.ch/de/Aktuell/News/Uni-Research/Wohl-der-Kuehe-klingeln-die-Kassen.html</a></li><li>Milchproduktion. (o.&nbsp;D.). Agrarbericht 2024. <a href="https://www.agrarbericht.ch/de/produktion/tierische-produktion/milchproduktion" target="_blank">https://www.agrarbericht.ch/de/produktion/tierische-produktion/milchproduktion</a></li><li>Statista. (2025a). Milchkühe pro Betrieb in der Schweiz nach Kanton 2023. <a href="https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1411491/umfrage/milchkuehe-pro-betrieb-in-der-schweiz-nachkanton-2023/" target="_blank">https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1411491/umfrage/milchkuehe-pro-betrieb-in-der-schweiz-nachkanton-2023/</a></li><li>Bio-Milch von Bio-Kuh, oder: Was die Werbung nicht alles verbirgt. (2023, 6. Juli). Tier Im Fokus (TIF). <a href="https://tierimfokus.ch/nutztierhaltung/bio-milch/" target="_blank">https://tierimfokus.ch/nutztierhaltung/bio-milch/</a></li><li>Bei der Knospe ist was faul. (2008, 29. März). Beobachter. <a href="https://www.beobachter.ch/gesellschaft/bio-label-bei-der-knospe-ist-was-faul">https://www.beobachter.ch/gesellschaft/bio-label-bei-der-knospe-ist-was-faul</a></li><li>BfS, TSM, Nielsen.</li><li>Proviande. (2020). Der Fleischmarkt im Überblick. <a href="http://www.proviande.ch/sites/proviande/files/2020-05/DerFleischmarktimÜberblick-AktuelleAusgabe.pdf">www.proviande.ch/sites/proviande/files/2020-05/DerFleischmarktimÜberbli…</a></li><li>Statista. (2025b). Milchkühe pro Betrieb in der Schweiz nach Kanton 2023. <a href="https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1411491/umfrage/milchkuehe-pro-betrieb-in-der-schweiz-nachkanton-2023/" target="_blank">https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1411491/umfrage/milchkuehe-pro-betrieb-in-der-schweiz-nachkanton-2023/</a></li><li>Statista. (2025c). Pro-Kopf-Konsum von Rind- und Kalbfleisch in der Schweiz bis 2024. <a href="https://de.statista.com/statistik/daten/studie/289150/umfrage/pro-kopf-konsum-von-rind-und-kalbfleisch-in-der-schweiz/" target="_blank">https://de.statista.com/statistik/daten/studie/289150/umfrage/pro-kopf-konsum-von-rind-und-kalbfleisch-in-der-schweiz/</a></li><li>Müller, L. &amp; Schweizer, K. (2023). MARKTSPIEGEL BIO-FLEISCH 2023. <a href="https://www.bioaktuell.ch/fileadmin/documents/ba/Markt/Fleisch/24_05_31_Marktspiegel_2023_Fleisch_DE.pdf" target="_blank">https://www.bioaktuell.ch/fileadmin/documents/ba/Markt/Fleisch/24_05_31_Marktspiegel_2023_Fleisch_DE.pdf</a></li><li>Internationale Gesellschaft für Nutztierhaltung. (2019). Kälberaufzucht – Aspekte verschiedener Nutzungsformen. <a href="http://www.ign-nutztierhaltung.ch/sites/default/files/PDF/IGN_FOKUS_19_Kaelberaufzucht.pdf">www.ign-nutztierhaltung.ch/sites/default/files/PDF/IGN_FOKUS_19_Kaelber…</a></li></ol></div></div> Mon, 19 May 2025 08:27:30 +0000 Katherina 4138 at https://www.swissveg.ch Mythos tierfreundliche Bio-Milch https://www.swissveg.ch/de/mythos-tierfreundliche-bio-milch <span>Mythos tierfreundliche Bio-Milch</span> <span><span lang="" about="/de/user/2540" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Katherina</span></span> <span>19. Mai 2025 - 10:27</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Eine neue Studie der Universität Basel zeigt, dass Kundinnen und Kunden in der Schweiz bereit sind, deutlich mehr Geld für tierfreundlich produzierte Kuhmilchprodukte auszugeben. Die Online-Umfrage mit knapp 1 000 Teilnehmenden ergab, dass Tierschutz diesen sogar wichtiger ist als ökologische Nachhaltigkeit.<span class="fussnotenlink">1</span> Unter diesem Gesichtspunkt stellt sich die Frage, welche Auswirkungen eine biologische Herkunft von Kuhmilch tatsächlich auf das Tierwohl hat.</p><h2 class="einleitung">Bio-Milchkonsum in der Schweiz&nbsp;</h2><p>Der Anteil von Bio-Milch an der Schweizer Gesamtmilchproduktion ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen: von 6,21 Prozent im Jahr 2013 auf 8,22 Prozent im Jahr 2023.<span class="fussnotenlink">2</span> Über die letzten fünf Jahre konnte jedoch eine Verschiebung der Umsatzanteile beobachtet werden, wobei vor allem die Kategorie «Trinkmilch» sowie die Kategorie «Joghurt» Umsatzeinbussen verzeichneten. Diese – aus veganer Sicht – positive Entwicklung der Umsatzeinbussen zeichnet sich auch bei konventionellen Milchprodukten ab und lässt sich möglicherweise auf die vielfältige Auswahl an pflanzlichen Alternativen zurückführen. Während der Konsum von Trinkmilch zurückging, hat jener von Bio-Käse etwas zugenommen. Allgemein lässt sich sagen, dass Bio-Milchprodukte trotz einer angespannten Wirtschaftslage auch 2023 (Zahlen für 2024 liegen noch nicht vor) beliebt waren.</p><h2>Bio-Milchproduktion</h2><p>Die Milchproduktion bei Kühen ist direkt an die Geburt eines Kalbes gebunden, da Kühe – wie alle Säugetiere (auch Menschen) – nur Muttermilch produzieren, um ihr Junges zu ernähren. Für eine kontinuierliche und gleichbleibend hohe Milchleistung müssen Kühe in der Regel ein Kalb pro Jahr gebären. Kühe sind ca. neun Monate (280 Tage) trächtig und kommen nach der Geburt in die sogenannte Laktationsphase, in der sie Milch produzieren. Von da an werden die Milchkühe etwa 10 Monate lang industriell gemolken. Um die Milchproduktion aufrechtzuerhalten, wird die Kuh während der Laktationszeit (meist nach etwa zwei bis drei Monaten) erneut künstlich besamt oder gedeckt, um ein weiteres Kalb auszutragen, sodass nach der Geburt die darauf folgende Laktationsphase abermals für die Milchgewinnung ausgenutzt werden kann.</p><p>Gemäss den Richtlinien von Bio Suisse muss eine Milchkuh im Stall mindestens 6 m² Platz zur Verfügung stehen – das ist bei einer Körperlänge von bis zu 2 Meter zwar immer noch wenig, aber trotz allem mehr als doppelt so viel Platz wie im Fall der konventionellen Anbindehaltung (2,0 bis maximal 2,2 m²) oder Laufstallhaltung (2,8 m²). Die Reviergrösse von Wildkühen (wie z. B. Banteng, Gaur oder Auerochsen) können 20 bis 100 Quadratkilometer oder mehr betragen, je nach Art, Standort und Ressourcenverfügbarkeit. Sie leben meist in Herden von 10 bis 30 Tieren. Anders als bei Hühnern gibt es für Bio-Milchkühe keine definierte Obergrenze für die Anzahl von Tieren pro Stalleinheit. Die Anzahl der gehaltenen Bio-Milchkühe leitet sich von der gesetzlichen Platzvorgabe im Verhältnis zur Grösse eines Betriebs sowie dessen finanzieller Mittel ab. Eine genaue Angabe für die durchschnittliche Anzahl Milchkühe auf Bio-Höfen gibt es nicht. Die grössten Milchbetriebe (konventionell betrieben) befinden sich im Kanton Genf mit durchschnittlich rund 56 Kühen pro Betrieb.<span class="fussnotenlink">3</span> Im Vergleich zu ihren wilden Artgenossen wird die Milchkuh nicht nur in der konventionellen, sondern auch in der Bio-Haltung fernab von ihrer ursprünglichen Lebensart – und damit auch fernab von jeglicher Artgerechtigkeit gehalten.</p><h2>Weidegang&nbsp;</h2><p>Während konventionelle Milchkühe theoretisch das ganze Jahr über im Stall gehalten werden können, ist der Weidegang für Bio-Milchkühe verpflichtend. Trotzdem muss davon ausgegangen werden, dass immer noch 20 Prozent der Bio-Kühe Lähmungserscheinungen aufweisen und rund ein Drittel von Euterentzündungen (Mastitis) betroffen ist – das sind genauso viele Tiere wie in konventionellen Betrieben.<span class="fussnotenlink">4</span></p><p>Gemäss den Bio-Suisse-Richtlinien sollen Milchkühe an mindestens 26 Tagen pro Monat für mindestens vier Stunden täglich auf die Weide gelassen werden – abhängig von Wetter bzw. Saison. Das bedeutet, dass den Tieren bei extremen Witterungsbedingungen wie starkem Regen, Kälte, Schnee oder Hitze kein Zugang zur Weide gewährt werden muss. Auch matschige oder gefrorene Böden können Ausnahmen rechtfertigen. Während der Wintermonate, wenn die Vegetation ruht und die Wetterverhältnisse den Weidegang unzumutbar machen, ist es erlaubt, die Tiere ausschliesslich im Stall oder in Ausläufen zu halten. Der Freigang muss in einem sogenannten Weidejournal dokumentiert werden. Auch die Anbindehaltung lässt Bio Suisse unter bestimmten Bedingungen zu. Im Jahr 2008 deckte ein Artikel im Beobachter auf, dass ein Bio-Bauer in der Nähe von Porrentruy (JU) seine 55 Milchkühe überwiegend im Stall hielt.<span class="fussnotenlink">5</span> Dieser Fall sorgt bis heute für Kritik an der Kontrolle und Umsetzung der Bio-Standards, da der Verstoss über einen längeren Zeitraum unentdeckt blieb und Zweifel an der Effizienz der Überwachungsmechanismen aufwarf.</p><h2>Bio-Milch – ein Naturprodukt?</h2><p>Allgemein wird Bio-Kuhmilch als Sammelprodukt betrachtet, das keine Rückverfolgbarkeit auf einzelne Kühe erlaubt. In der industriellen Milchproduktion – zu welcher auch die Bio-Produktion gehört – wird die Milch von sehr vielen Kühe in riesigen Sammelbehältern zusammengeführt. Ein Milchsammelwagen kann zwischen 10 000 und 25 000 Liter Milch transportieren. Die durchschnittliche Milchleistung von biologisch gehaltenen Kühen ist etwas geringer als bei konventioneller Haltung. Das hat zur Folge, dass bei einer Menge von rund 22 Liter pro Tag und Kuh, abhängig von der Lieferkette, ein Liter Bio- Milch die Milch einer Anzahl von 450 bis zu mehreren 1 000 Kühen enthalten kann! Jede Kuh gibt mit ihrer Milch einen Hormoncocktail von beispielsweise Laktationshormonen und Trächtigkeitshormonen (da sie zum Zeitpunkt des Melkens grossteils bereits wieder trächtig ist) ab, welche Einflüsse auf den menschlichen Körper haben könnten. Die Forschung hierzu ist noch nicht abschliessend.</p><h2>Überzählige Bio-Kälber</h2><p>Der Tierbestand an Bio-Milchkühen umfasste 2023 in der Schweiz rund 63 000 Tiere.<span class="fussnotenlink">6</span> Wie bereits zuvor erwähnt, ist für eine maximale Milchleistung eine Kalbung pro Jahr notwendig, was wiederum der Geburt von einem Kalb pro Bio-Milchkuh und Jahr entspricht – also 63 000 Kälbern. Der Einfachheit wegen wird im Rahmen dieses Textes angenommen, dass die Geschlechterverteilung dabei ausgeglichen ist und jeweils 31 500 männliche sowie weibliche Bio- Kälber 2023 das Licht der Welt erblickten. Während ein Viertel der weiblichen Kälber für die nächste Generation Bio-Milchkühe herangezogen wird, geht man landläufig davon aus, dass die überzähligen 55 125 Kälber (23 625 und somit drei Viertel der weiblichen Kälber, plus 31 500 männliche Kälber) in die inländische Fleischproduktion fliessen. Ist das wirklich so?</p><h2>«Ich esse keine Baby-Tiere.»</h2><p>Der Konsum von (Bio-)Kalbfleisch ist in der Schweiz eher wenig beliebt und so gehen auch die Bio-Schlachtviehmengen von Kälbern kontinuierlich zurück.<span class="fussnotenlink">7</span> Leider liegen keine Zahlen für den Konsum von Bio-Kalbfleisch vor. Generell ist Fleischkonsum hierzulande sehr selektiv. Während der Verzehr von Körperteilen wie Pouletschenkel oder -brust fast so etwas wie gesellschaftlicher Konsens ist oder Entrecôte vom Rind als etwas Besonderes angesehen wird, gilt beispielsweise der Verzehr von Innereien gar als ekelhaft. Ähnlich verhält es sich mit Lammkeule oder Spanferkel: Auch Menschen, die sich omnivor ernähren, finden es vermehrt unmoralisch, das Fleisch von Tierbabys zu essen, und lehnen es deswegen ab, was sich auch in einem niedrigen Konsum von Kalbfleisch widerspiegelt.&nbsp;</p><p class="zitat">WOHIN VERSCHWINDEN DIE RUND 53 018 ÜBERZÄHLIGEN BIO-KÄLBER?</p><p>Bei einer Schweizer Gesamtschlachtzahl von 190 367 Kälbern machen Bio-Kälber nur ca. 1,1 Prozent der Kälberschlachtungen aus.<span class="fussnotenlink">8</span> Kalbfleisch belegt in der Statistik zur Entwicklung der Inlandanteile am Gesamtangebot im Jahresbericht 2023 «Der Fleischmarkt im Überblick» von Proviande den ersten Platz. Bedingt durch die kleine Körpergrösse und damit vergleichsweise geringe Masse ist der Fleischertrag pro Tier eher gering. Dennoch betrug der Selbstversorgungsgrad bei Kalbfleisch im selben Jahr etwa 97,6 Prozent, was bedeutet, dass der Grossteil des konsumierten Kalbfleischs aus inländischer Produktion stammte.<span class="fussnotenlink">9</span> Gemäss dem «Marktspiegel Biofleisch 2023» von Bio Suisse wurden in der Schweiz im Jahr 2023 lediglich 2 107 Bio-Kälber geschlachtet (ohne Direktvermarktung).<span class="fussnotenlink">10</span> Diese Zahl basiert auf Daten von Bio Suisse und umfasst die über den Handel erfassten Schlachtungen. Aber Moment mal, zurück zu den 55 125 überzähligen Kälbern! Wohin verschwinden die restlichen 53 018 Bio-Tiere?</p><h2>Das Kälberproblem – traurige Realität&nbsp;</h2><p>Ein Teil der überzähligen Bio-Kälber wird an konventionelle Betriebe verkauft. Warum? Weil es, wie die Zahlen zeigen, in der Bio-Landwirtschaft keine ausreichende Nachfrage nach Bio-Kalbfleisch gibt. Das macht dessen Vermarktung schwierig. Aus diesem Grund werden die Tiere, wenn überhaupt, in konventionellen Betrieben gemästet und geschlachtet. Dies bedeutet, dass sie ihre Bio-Zertifizierung verlieren. In vielen Fällen, vor allem bei Milchkuh-Rassen mit niedriger Fleischleistung (z. B. Holstein-Friesian), haben männliche Kälber wirtschaftlich nur einen sehr geringen Wert. Das führt dazu, dass sie entweder überdurchschnittlich früh geschlachtet oder direkt ins Ausland verkauft werden. Ein Blick auf den Selbstversorgungsgrad in unsere Nachbarländer zeigt, dass Frankreich, Deutschland, Italien und Österreich ihren Kalbfleischbedarf ebenfalls weitgehend durch die inländische Produktion decken können. Das wiederum legt die Vermutung nahe, dass die grosse Anzahl von überzähligen Kälbern eine weite Strecke zurücklegen muss, um an einen Ort zu kommen, an dem sie «gebraucht» werden können. Vermutlich werden sie in Länder transportiert, in denen entweder ein Mangel an (Kalb-)fleisch oder möglicherweise sogar ein Mangel an Nahrungsmitteln generell besteht.<span class="fussnotenlink">11</span> Egal, ob die Tiere innerhalb von Europa oder in einem weiteren Schritt nach Übersee bis nach Afrika gebracht werden: Sobald ein Kalb die Schweiz verlässt, greifen keine Schweizer Bio-Richtlinien mehr und das sowieso nur vermeintlich gesteigerte Wohl der Bio-Tiere findet sein endgültiges Ende.</p><h2>Fazit</h2><p>Wer glaubt, durch Bio-Milch(produkte) einen Beitrag für das Tierwohl zu leisten, muss sich bei genauerer Betrachtung eingestehen, dass das nicht der Fall ist. Auch Bio-Milch ist eine industrialisierte Massenware, bei deren Herstellung Tiere als wirtschaftliche Grundlage mehr wie Maschinen und weniger wie fühlende Lebewesen behandelt werden. Durch den Konsum von Bio-Milch entstehen mehrere tausend überzählige Kälber, die aus wirtschaftlicher Sicht aufgrund ihres Bio-Status auf dem Schweizer Lebensmittelmarkt keine Relevanz haben. Es ist ein Mythos, dass ein Grossteil der überzähligen Kälber aus der Milchindustrie in der inländischen Fleischproduktion landen. Was mit den vielen überzähligen Kuhbabys passiert, ist für die Endkundin nicht nachvollziehbar. Es ist jedoch sehr wahrscheinlich, dass die Tiere über Landesgrenzen hinweg transportiert werden, um entweder bereits auf dem Weg oder im Ankunftsland qualvoll zu verenden – unabhängig davon, dass ihre Mütter und Geschwister in der Bio- Milchindustrie mehr Platz, Auslauf oder eine bessere Futterqualität erhalten. Wer mit dem eigenen Konsum Rücksicht auf das Wohl von Tieren nehmen möchte, dem sei eine ausgewogene, vegane Ernährungsweise ans Herz gelegt.</p></div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <ol><li>Fischer, O. (2025, 29. Januar). Für das Wohl der Kühe klingeln die Kassen. Universität Basel. <a href="https://www.unibas.ch/de/Aktuell/News/Uni-Research/Wohl-der-Kuehe-klingeln-die-Kassen.html" target="_blank">https://www.unibas.ch/de/Aktuell/News/Uni-Research/Wohl-der-Kuehe-klingeln-die-Kassen.html</a></li><li>Milchproduktion. (o.&nbsp;D.). Agrarbericht 2024. <a href="https://www.agrarbericht.ch/de/produktion/tierische-produktion/milchproduktion" target="_blank">https://www.agrarbericht.ch/de/produktion/tierische-produktion/milchproduktion</a></li><li>Statista. (2025a). Milchkühe pro Betrieb in der Schweiz nach Kanton 2023. <a href="https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1411491/umfrage/milchkuehe-pro-betrieb-in-der-schweiz-nachkanton-2023/" target="_blank">https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1411491/umfrage/milchkuehe-pro-betrieb-in-der-schweiz-nachkanton-2023/</a></li><li>Bio-Milch von Bio-Kuh, oder: Was die Werbung nicht alles verbirgt. (2023, 6. Juli). Tier Im Fokus (TIF). <a href="https://tierimfokus.ch/nutztierhaltung/bio-milch/" target="_blank">https://tierimfokus.ch/nutztierhaltung/bio-milch/</a></li><li>Bei der Knospe ist was faul. (2008, 29. März). Beobachter. <a href="https://www.beobachter.ch/gesellschaft/bio-label-bei-der-knospe-ist-was-faul">https://www.beobachter.ch/gesellschaft/bio-label-bei-der-knospe-ist-was-faul</a></li><li>BfS, TSM, Nielsen.</li><li>Proviande. (2020). Der Fleischmarkt im Überblick. <a href="http://www.proviande.ch/sites/proviande/files/2020-05/DerFleischmarktimÜberblick-AktuelleAusgabe.pdf">www.proviande.ch/sites/proviande/files/2020-05/DerFleischmarktimÜberbli…</a></li><li>Statista. (2025b). Milchkühe pro Betrieb in der Schweiz nach Kanton 2023. <a href="https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1411491/umfrage/milchkuehe-pro-betrieb-in-der-schweiz-nachkanton-2023/" target="_blank">https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1411491/umfrage/milchkuehe-pro-betrieb-in-der-schweiz-nachkanton-2023/</a></li><li>Statista. (2025c). Pro-Kopf-Konsum von Rind- und Kalbfleisch in der Schweiz bis 2024. <a href="https://de.statista.com/statistik/daten/studie/289150/umfrage/pro-kopf-konsum-von-rind-und-kalbfleisch-in-der-schweiz/" target="_blank">https://de.statista.com/statistik/daten/studie/289150/umfrage/pro-kopf-konsum-von-rind-und-kalbfleisch-in-der-schweiz/</a></li><li>Müller, L. &amp; Schweizer, K. (2023). MARKTSPIEGEL BIO-FLEISCH 2023. <a href="https://www.bioaktuell.ch/fileadmin/documents/ba/Markt/Fleisch/24_05_31_Marktspiegel_2023_Fleisch_DE.pdf" target="_blank">https://www.bioaktuell.ch/fileadmin/documents/ba/Markt/Fleisch/24_05_31_Marktspiegel_2023_Fleisch_DE.pdf</a></li><li>Internationale Gesellschaft für Nutztierhaltung. (2019). Kälberaufzucht – Aspekte verschiedener Nutzungsformen. <a href="http://www.ign-nutztierhaltung.ch/sites/default/files/PDF/IGN_FOKUS_19_Kaelberaufzucht.pdf">www.ign-nutztierhaltung.ch/sites/default/files/PDF/IGN_FOKUS_19_Kaelber…</a></li></ol></div></div> Mon, 19 May 2025 08:27:30 +0000 Katherina 4138 at https://www.swissveg.ch Sondersession Mai 2025 https://www.swissveg.ch/de/sondersession-mai-2025 <span>Sondersession Mai 2025</span> <span><span lang="" about="/de/user/2566" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Renato</span></span> <span>29. April 2025 - 15:28</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Die Sondersession des Nationalrates wird vom 5. bis 7. Mai 2025 abgehalten. Dabei werden die Geschäfte behandelt, die im März verschoben werden mussten. In diesem Artikel finden Sie eine Übersicht über Themen, die aus unserer Perspektive von Bedeutung sind.&nbsp;</p><h2><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20233940" target="_blank">23.3940 Postulat:</a> «Alternativen zur CO<sub>2</sub>-Betäubung. Auftrag des BLV umsetzen!»</h2><p>Viele sogenannte Nutztiere (und Versuchstiere) erleiden nach wie vor einen qualvollen Erstickungstod in den Schlachthöfen. Das Postulat fragt nach dem aktuellen Stand der Nutzung von Alternativen. Der Bundesrat möchte weitere Forschungsergebnisse dazu abwarten.</p><p><em>7.5.2025: Der Nationalrat hat die Motion leider abgelehnt. Vorerst werden dadurch weiterhin hunderttausende Tiere jedes Jahr einen qualvollen Erstickungstod erleiden.</em></p><h2><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20233941" target="_blank">23.3941 Motion:</a> «Kultiviertes Fleisch. Innovation fördern statt überregulieren!»</h2><p>Die Motion fordert eine vereinfachte Zulassung von kultiviertes Fleisch und Lebensmittel, die mittels Präzisionsfermentation produziert wurden. Diese gelten als <a href="https://www.blv.admin.ch/blv/de/home/lebensmittel-und-ernaehrung/rechts-und-vollzugsgrundlagen/bewilligung-und-meldung/bewilligung.html" target="_blank">neuartige Lebensmittel</a> und benötigen eine Bewilligung. Der Bewilligungsprozess kann sich allerdings über mehrere Jahre hin ziehen.</p><p><em>7.5.2025: Der Nationalrat hat die Motion angenommen.</em></p><h2><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20244671" target="_blank">24.4671 Motion:</a> «Nationale Registrierungspflicht für Hauskatzen»</h2><p>Der Bundesrat wird beauftragt, eine Pflicht zur elektronischen Identifizierung (Chippflicht) aller Katzen vorzusehen. &nbsp;</p><p><em>6.5.2025: Obwohl der Bundesrat die Annahme der Motion empfohlen hat, wurde sie vom Nationalrat abgelehnt.</em></p><h2><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20234069" target="_blank">23.4069 Motion:</a> «Nein zur Tötung von gesunden Haustieren»</h2><p>Mit dieser Motion wird der Bundesrat beauftragt, einen Entwurf zur Änderung des Tierschutzgesetzes (TSchG) auszuarbeiten, der ein grundsätzliches Verbot der Tötung von gesunden Haustieren vorsieht. Bis heute wird das Leben der Tiere nicht geschützt.</p><p><em>7.5.2025: Der Nationalrat hat die Motion leider abgelehnt. Völlig gesunde Tiere dürfen auch weiterhin ohne Grund getötet werden.</em></p><h2><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20234369" target="_blank">23.4369 Motion:</a> «Pilotprojekte zur Förderung von Innovation im Lebensmittelbereich (Experimentierartikel)»</h2><p>Der Bundesrat wird beauftragt, eine Änderung des Lebensmittelrechts vorzulegen (Pilotnorm, Experimentierartikel). Mit dieser Gesetzesanpassung soll das Testen von neuartigen Lebensmitteln für einen bestimmten Zeitraum mit Konsumenten in einer bestimmten Testregion zu Testzwecken zugelassen werden.&nbsp;<br>Gerade im Bereich der Alternativen zu herkömmlichen tierischen Produkten, die Tierleid verursachen, wird derzeit viel entwickelt. Diese Motion würde helfen, solche Produkte schneller auf den Markt zu bringen. Dies gilt insbesondere für die zellbasierte Lebensmittelproduktion und die Präzisionsfermentation.</p><p><em>7.5.2025: Der Nationalrat hat die Motion leider abgelehnt.</em></p></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul><li><a href="https://www.swissveg.ch/sessionen?language=de">Sessionen</a></li><li><a href="/fruehlingssession-2025">Frühlingssession 2025</a></li><li><a href="/wintersession-2024?language=de">Wintersession 2024</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/herbstsession-2024?language=de">Herbstsession 2024</a></li><li>Aktuelles zur Session: <a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/sessionen/aktuelle-session" target="_blank">parlament.ch</a></li></ul><p>&nbsp;</p><p><em><strong>Worterklärungen:</strong></em></p><ul><li><a href="https://www.parlament.ch/de/%C3%BCber-das-parlament/parlamentsw%C3%B6rterbuch/parlamentsw%C3%B6rterbuch-detail?WordId=146#q=Motion" target="_blank"><strong>Motion</strong></a>: Mit einer Motion wird der Bundesrat beauftragt, einen Entwurf zu einem Erlass der Bundesversammlung vorzulegen oder eine Massnahme zu treffen. Motionen können von der Mehrheit einer Kommission und während der Session von einer Fraktion oder einem Ratsmitglied eingereicht werden. Einer Motion müssen beide Räte zustimmen.</li><li><a href="https://www.parlament.ch/de/%C3%BCber-das-parlament/parlamentsw%C3%B6rterbuch/parlamentsw%C3%B6rterbuch-detail?WordId=177#q=Postulat" target="_blank"><strong>Postulat</strong></a>: ​​​​Ein Postulat beauftragt den Bundesrat zu prüfen und zu berichten, ob ein Entwurf zu einem <a class="inspected inspected-piwik" href="https://www.parlament.ch/_layouts/15/FIXUPREDIRECT.ASPX?WordId=49&amp;WebId=3c3c4c5b-cf6a-4482-99a9-06bdfa6604fe&amp;TermSetId=4ce13c9a-1572-4204-bafd-d61b1edf663a&amp;TermId=9c5a5c2f-2000-4372-bafb-97f34f03c77a">Erlass der Bundesversammlung</a> vorzulegen oder eine Massnahme zu treffen ist. Ein Postulat kann von der Mehrheit einer <a class="inspected inspected-piwik" href="https://www.parlament.ch/_layouts/15/FIXUPREDIRECT.ASPX?WordId=120&amp;WebId=3c3c4c5b-cf6a-4482-99a9-06bdfa6604fe&amp;TermSetId=4ce13c9a-1572-4204-bafd-d61b1edf663a&amp;TermId=9c5a5c2f-2000-4372-bafb-97f34f03c77a">Kommission</a>, von einer <a class="inspected inspected-piwik" href="https://www.parlament.ch/_layouts/15/FIXUPREDIRECT.ASPX?WordId=84&amp;WebId=3c3c4c5b-cf6a-4482-99a9-06bdfa6604fe&amp;TermSetId=4ce13c9a-1572-4204-bafd-d61b1edf663a&amp;TermId=9c5a5c2f-2000-4372-bafb-97f34f03c77a">Fraktion</a> oder einem <a class="inspected inspected-piwik" href="https://www.parlament.ch/_layouts/15/FIXUPREDIRECT.ASPX?WordId=182&amp;WebId=3c3c4c5b-cf6a-4482-99a9-06bdfa6604fe&amp;TermSetId=4ce13c9a-1572-4204-bafd-d61b1edf663a&amp;TermId=9c5a5c2f-2000-4372-bafb-97f34f03c77a">Ratsmitglied</a> eingereicht werden. Das Postulat ist angenommen, wenn ihm der Rat, in dem es eingereicht wurde,&nbsp;zustimmt.</li></ul></div> Tue, 29 Apr 2025 13:28:42 +0000 Renato 4136 at https://www.swissveg.ch Kükentöten ist bald Geschichte – ist der Eierkonsum nun ethisch vertretbar? https://www.swissveg.ch/de/kuekentoeten <span>Kükentöten ist bald Geschichte – ist der Eierkonsum nun ethisch vertretbar?</span> <span><span lang="" about="/de/user/3027" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Sarah</span></span> <span>14. April 2025 - 10:00</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Mit dem geplanten Stopp des Kükentötens bis zum Jahresende stellt sich eine entscheidende Frage: Hat sich die Ethik des Eierkonsums damit gewandelt? Wir zeigen auf, weshalb auch diese Massnahme nichts an der grundlegenden Problematik der Eierproduktion ändert. </p><p>Eier sind bei der Schweizer Bevölkerung sehr gefragt: Im Jahr 2024 wurden in der Schweiz total 811,61 Millionen Stück konsumiert.<span class="fussnotenlink">1</span> Um diese enorme Nachfrage zu decken, braucht es sehr viele Legehennen: 3,8 Millionen sind es schweizweit (inkl. Zuchthennen).<span class="fussnotenlink">2</span> Die Eiernachfrage ist das ganze Jahr über hoch, jedoch starken saisonalen Schwankungen unterworfen. Laut «GalloSuisse», der Vereinigung der Schweizer Eierproduzenten, steigt sie kurz vor Weihnachten und Ostern stark an. Dieses Jahr war sie besonders hoch, was in der Schweiz, anderen europäischen Ländern und den USA zu einem regelrechten Eiermangel geführt hat.<span class="fussnotenlink">3</span> In den USA hat die Vogelgrippe die Situation noch zusätzlich verschärft.</p><h2>Weshalb gibt es überhaupt «überflüssige» männliche Küken?</h2><p>In der heutigen industriellen Tierproduktion werden für die Eierproduktion spezialisierte «Legehühner» verwendet, die darauf gezüchtet sind, möglichst viele Eier zu legen – rund 300 sind es pro Jahr. Diese Rassen setzen jedoch kaum Fleisch an und sind daher nicht für die Mast geeignet. Daher ist es gängige Praxis, dass die männlichen Küken direkt nach dem Schlüpfen getötet werden. Bei den Hühnern, die für ihr Fleisch gezüchtet werden, handelt es sich um «Mastrassen», bei denen sowohl die männlichen als auch die weiblichen Tiere (aus)genutzt werden. Meist handelt es sich um die Rasse «Ross 308», ein Huhn, das sein Gewicht innerhalb von 37 Tagen verfünfzigfacht.<span class="fussnotenlink">4</span> Das dies alles andere als tierfreundlich ist, versteht sich von selbst.</p><h2>Eierbranche unter Druck </h2><p>Da das Thema des Kükentötens in den vergangenen Jahren vermehrt in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt ist, steht die Eierbranche unter Druck, etwas zu ändern. So ist beispielsweise in Deutschland seit dem 1. Januar 2022 ein Gesetz in Kraft, welches explizit das Kükentöten verbietet.<span class="fussnotenlink">5</span> Auch in Frankreich ist die Praxis seit dem 1. Januar 2023 verboten.<span class="fussnotenlink">6</span> In der Schweiz ist seit 2020 das Schreddern lebender Küken verboten, was jedoch nicht bedeutet, dass die männlichen Küken nicht mehr getötet werden; sie werden nun einfach vergast (Tötung mittels CO2). Bis Ende Jahr sollen nun auch in der Schweiz keine männlichen Küken mehr getötet werden – dies verkündete die Eierbranche im August 2024.<span class="fussnotenlink">7</span> Dabei handelt es sich um eine freiwillige Branchenlösung. Den Eierproduzenten stehen nun drei Möglichkeiten zur Verfügung, um dieses Ziel zu erreichen:</p><ol><li>Geschlechtsbestimmung im Ei → nur die weiblichen Tiere werden ausgebrütet</li><li>Schlüpfen der männlichen Tiere und aufziehen als Bruderhähne</li><li>Verwendung sogenannter Zweinutzungsrassen</li></ol><h2>Tierfreundliches In-Ovo-Sexing?</h2><p>Ab diesem Jahr kommt in der Schweiz die In-Ovo-Geschlechtsbestimmung zum Einsatz, bei der die Bruteier mittels Magnetresonanztomographie (MRT) gescannt werden. Die weiblichen Eier werden ausgebrütet, woraus Legehennen schlüpfen. Bei den männlichen Eier wird die Brut unterbrochen und sie werden für Tierfutter oder zur Biogasgewinnung verwendet. Die Industrie geht davon aus, dass die Embryonen erst ab Tag 13 Schmerzen empfinden können (von insgesamt 21 Bruttagen). Aus diesem Grund ist es gesetzlich erlaubt, Eier mit unerwünschten männlichen Küken bis zu diesem Tag zu Biogas zu verarbeiteten. Die Geschlechtserkennung im Ei ist eine eher neue Technologie, die zwar mittlerweile Marktreife erlangt hat, sich jedoch noch nicht etabliert hat. Ein wesentlicher Grund dürften die hohen Kosten sein: Laut GalloSuisse kostet die Technologie Fr. 3.- pro Küken. Die Eier sollen dadurch pro Stück rund 1,5 Rappen teurer werden. Wie dies in der Praxis konkret aussieht, schreibt die Branche den Produzierenden nicht vor.</p><h2>Zweinutzungshuhn als Lösung?</h2><p>Der Branchenverband «Bio Suisse» hat beschlossen, dass ab 2026 Schluss mit dem Kükentöten sein soll und alle männlichen Küken aufgezogen werden sollen.<span class="fussnotenlink">8</span> Der Verband verweigert eine Geschlechterbestimmung im Ei, was bedeutet, dass Bio-Betriebe entweder Zweinutzungshühner einsetzen oder die männlichen Legehühner als «Bruderhähne» aufziehen müssen. Das sogenannte Zweinutzungshuhn ist eine neue Züchtung, die Mast- und Legeleistung vereint, wobei in beiden Bereichen eine geringere Leistung erzielt wird, als bei spezialisierten Rassen. Die andere Möglichkeit ist die Aufzucht der männlichen Legehühner als Bruderhähne, die in der Regel für rund 67 Tage gemästet werden. Diese beiden Ansätze verhindern jedoch lediglich den Tod im Kükenalter; sobald die Hähne aufgezogen sind, werden sie dennoch getötet und ihr Fleisch zu Würsten oder Nuggets verarbeitet. Ob es für das Tier einen Vorteil darstellt, zuerst noch gemästet zu werden, bevor es ohnehin getötet wird, bleibt fraglich. Insbesondere bei konventioneller Haltung, bei der den Junghähnen nur wenig Platz zur Verfügung steht, kann davon ausgegangen werden, dass es sich eher um eine Leidverlängerung denn -minderung handelt.</p><style> <!--/*--><![CDATA[/* ><!--*/ .responsive-img { width: 100%; max-width: 100%; } @media (min-width: 768px) { .responsive-img { width: 60%; } } /*--><!]]>*/ </style><figure role="group" class="responsive-img"><img alt="Hühner in der Nutzung erreichen nur einen Bruchteil ihrer natürlichen Lebenserwartung." src="/sites/swissveg.ch/files/lebensdauer-huhn.jpg" /><figcaption>Hühner in der Nutzung erreichen nur einen Bruchteil ihrer natürlichen Lebenserwartung.</figcaption></figure><h2>Was sagt das Tierschutzgesetz?</h2><p>Im Schweizer Tierschutzgesetz ist festgehalten, dass Tiere angst- und schmerzfrei getötet werden müssen. Dass das Töten mittels Kohlendioxid (Vergasen) diesen Aspekten nicht gerecht wird, gibt das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen sogar offen zu. In einem <a href="https://www.blv.admin.ch/blv/de/home/tiere/tierschutz/tierschutzbericht-2021/tiere-angst-und-schmerzfrei-getoetet.html" target="_blank">Bericht aus dem Jahr 2021</a> schreibt der Bund, dass «CO<sub>2 </sub>die Luftwege reizt und bei den betroffenen Tieren sehr rasch Schmerzen, Atemnot und Angst auslöst.» Die Bewusstlosigkeit der Tiere tritt je nach Tierart erst nach mehreren Sekunden oder gar Minuten ein. Obwohl das BLV sich dieser Probleme bewusst ist, ist die Tötungsmethode nach wie vor erlaubt. <br /> </p><h2>Fazit: Eierproduktion bleibt problematisch</h2><p>Die aufgezeigten «Lösungen» machen deutlich, dass für die Eierproduktion nach wie vor Hühner sterben müssen – sei es als Bruderhahn oder Zweinutzungshuhn. Auch die Legehennen werden nach eineinhalb Jahren, wenn ihre Legeleistung allmählich nachlässt, getötet. All dies macht deutlich, dass auch diese Änderungen nicht dazu führen, dass Eier nun mit guten Gewissen gegessen werden können. Es ist zudem fraglich, ob es der Schweizer Eierbranche wirklich gelingt, das Vorhaben bis Ende Jahr umzusetzen. Es wäre nicht das erste Mal, dass es scheitert, hat die Branche doch bereits im Jahr 2022 grossspurig verkündigt, dass bald Schluss sein soll mit dem Kükentöten. So oder so ist klar: Pflanzliche Ei-Alternativen sind und bleiben die tierfreundlichste Alternative.    <br /> </p><p> </p></div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <ol><li>Eier. (2024, 25. September). Datenportal Agrarmärkte &amp; Lebensmittelmärkte Schweiz. <a href="https://www.agrarmarktdaten.ch/markt/eier" target="_blank">https://www.agrarmarktdaten.ch/markt/eier</a></li><li>Agrarbericht 2024 – Fleisch- und Eierproduktion. (o.&nbsp;D.). <a href="https://www.agrarbericht.ch/de/produktion/tierische-produktion/fleisch-und-eierproduktion#:~:text=Der%20Gefl%C3%BCgelbestand%20ist%20zahlenm%C3%A4ssig%20der,demselben%20Niveau%20wie%20im%20Vorjahr" target="_blank">https://www.agrarbericht.ch/de/produktion/tierische-produktion/fleisch-und-eierproduktion#:~:text=Der%20Gefl%C3%BCgelbestand%20ist%20zahlenm%C3%A4ssig%20der,demselben%20Niveau%20wie%20im%20Vorjahr</a></li><li>Ei, Ei, Ei! Droht der Schweiz bis Ostern eine Eierknappheit? (o.&nbsp;D.). Schweizer Radio und Fernsehen (SRF). <a href="https://www.srf.ch/news/dialog/ei-ei-ei-droht-der-schweiz-bis-ostern-eine-eierknappheit" target="_blank">https://www.srf.ch/news/dialog/ei-ei-ei-droht-der-schweiz-bis-ostern-eine-eierknappheit</a></li><li>Proviande (2024, 5. September). Facts &amp; Figures: Schweizer Pouletfleisch. Schweizer Fleisch. <a href="https://schweizerfleisch.ch/warum-schweizer-fleisch/facts-figures-schweizer-pouletfleisch#:~:text=H%C3%BChner%20und%20H%C3%A4hne%20der%20Rasse,diese%20Tiere%20innerhalb%20von%20ca" target="_blank">https://schweizerfleisch.ch/warum-schweizer-fleisch/facts-figures-schweizer-pouletfleisch#:~:text=H%C3%BChner%20und%20H%C3%A4hne%20der%20Rasse,diese%20Tiere%20innerhalb%20von%20ca</a></li><li>Töten männlicher Küken verboten: BZL. (o.&nbsp;D.). <a href="https://www.landwirtschaft.de/tier-und-pflanze/tier/gefluegel/toeten-maennlicher-kueken-verboten" target="_blank">https://www.landwirtschaft.de/tier-und-pflanze/tier/gefluegel/toeten-maennlicher-kueken-verboten</a></li><li>Fin de l’élimination des poussins mâles en filière poules pondeuses au 1er janvier 2023. (o.&nbsp;D.). Ministère De L’Agriculture Et De La Souveraineté Alimentaire. <a href="https://agriculture.gouv.fr/fin-de-lelimination-des-poussins-males-en-filiere-poules-pondeuses-au-1er-janvier-2023" target="_blank">https://agriculture.gouv.fr/fin-de-lelimination-des-poussins-males-en-filiere-poules-pondeuses-au-1er-janvier-2023</a></li><li>Würgler, D., Zumkehr, D., Eierbranche, GalloSuisse, Orbem &amp; Vencomatic Group. (2024). Schweizer Branchenlösung zum Ausstieg aus dem Kükentöten.</li><li>Bio Suisse. (2022, 7. November). Küken sollen leben. Bio Suisse. <a href="https://www.bio-suisse.ch/de/biosuisse-erleben/blog/posts/2021/11/kueken-sollen-leben.html" target="_blank">https://www.bio-suisse.ch/de/biosuisse-erleben/blog/posts/2021/11/kueken-sollen-leben.html</a></li></ol></div></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/ostern" title="Ostern">Frohe vegane Ostern</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/eier" title="Ei">Ach du dickes Ei</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/gefluegel" title="Geflügel">Geflügel</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/huhngesund" title="HuHngesund? - Ungesund">HuHngesund? - Ungesund</a></li></ul></div> Mon, 14 Apr 2025 08:00:00 +0000 Sarah 4131 at https://www.swissveg.ch Kükentöten ist bald Geschichte – ist der Eierkonsum nun ethisch vertretbar? https://www.swissveg.ch/de/kuekentoeten <span>Kükentöten ist bald Geschichte – ist der Eierkonsum nun ethisch vertretbar?</span> <span><span lang="" about="/de/user/3027" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Sarah</span></span> <span>14. April 2025 - 10:00</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Mit dem geplanten Stopp des Kükentötens bis zum Jahresende stellt sich eine entscheidende Frage: Hat sich die Ethik des Eierkonsums damit gewandelt? Wir zeigen auf, weshalb auch diese Massnahme nichts an der grundlegenden Problematik der Eierproduktion ändert. </p><p>Eier sind bei der Schweizer Bevölkerung sehr gefragt: Im Jahr 2024 wurden in der Schweiz total 811,61 Millionen Stück konsumiert.<span class="fussnotenlink">1</span> Um diese enorme Nachfrage zu decken, braucht es sehr viele Legehennen: 3,8 Millionen sind es schweizweit (inkl. Zuchthennen).<span class="fussnotenlink">2</span> Die Eiernachfrage ist das ganze Jahr über hoch, jedoch starken saisonalen Schwankungen unterworfen. Laut «GalloSuisse», der Vereinigung der Schweizer Eierproduzenten, steigt sie kurz vor Weihnachten und Ostern stark an. Dieses Jahr war sie besonders hoch, was in der Schweiz, anderen europäischen Ländern und den USA zu einem regelrechten Eiermangel geführt hat.<span class="fussnotenlink">3</span> In den USA hat die Vogelgrippe die Situation noch zusätzlich verschärft.</p><h2>Weshalb gibt es überhaupt «überflüssige» männliche Küken?</h2><p>In der heutigen industriellen Tierproduktion werden für die Eierproduktion spezialisierte «Legehühner» verwendet, die darauf gezüchtet sind, möglichst viele Eier zu legen – rund 300 sind es pro Jahr. Diese Rassen setzen jedoch kaum Fleisch an und sind daher nicht für die Mast geeignet. Daher ist es gängige Praxis, dass die männlichen Küken direkt nach dem Schlüpfen getötet werden. Bei den Hühnern, die für ihr Fleisch gezüchtet werden, handelt es sich um «Mastrassen», bei denen sowohl die männlichen als auch die weiblichen Tiere (aus)genutzt werden. Meist handelt es sich um die Rasse «Ross 308», ein Huhn, das sein Gewicht innerhalb von 37 Tagen verfünfzigfacht.<span class="fussnotenlink">4</span> Das dies alles andere als tierfreundlich ist, versteht sich von selbst.</p><h2>Eierbranche unter Druck </h2><p>Da das Thema des Kükentötens in den vergangenen Jahren vermehrt in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt ist, steht die Eierbranche unter Druck, etwas zu ändern. So ist beispielsweise in Deutschland seit dem 1. Januar 2022 ein Gesetz in Kraft, welches explizit das Kükentöten verbietet.<span class="fussnotenlink">5</span> Auch in Frankreich ist die Praxis seit dem 1. Januar 2023 verboten.<span class="fussnotenlink">6</span> In der Schweiz ist seit 2020 das Schreddern lebender Küken verboten, was jedoch nicht bedeutet, dass die männlichen Küken nicht mehr getötet werden; sie werden nun einfach vergast (Tötung mittels CO2). Bis Ende Jahr sollen nun auch in der Schweiz keine männlichen Küken mehr getötet werden – dies verkündete die Eierbranche im August 2024.<span class="fussnotenlink">7</span> Dabei handelt es sich um eine freiwillige Branchenlösung. Den Eierproduzenten stehen nun drei Möglichkeiten zur Verfügung, um dieses Ziel zu erreichen:</p><ol><li>Geschlechtsbestimmung im Ei → nur die weiblichen Tiere werden ausgebrütet</li><li>Schlüpfen der männlichen Tiere und aufziehen als Bruderhähne</li><li>Verwendung sogenannter Zweinutzungsrassen</li></ol><h2>Tierfreundliches In-Ovo-Sexing?</h2><p>Ab diesem Jahr kommt in der Schweiz die In-Ovo-Geschlechtsbestimmung zum Einsatz, bei der die Bruteier mittels Magnetresonanztomographie (MRT) gescannt werden. Die weiblichen Eier werden ausgebrütet, woraus Legehennen schlüpfen. Bei den männlichen Eier wird die Brut unterbrochen und sie werden für Tierfutter oder zur Biogasgewinnung verwendet. Die Industrie geht davon aus, dass die Embryonen erst ab Tag 13 Schmerzen empfinden können (von insgesamt 21 Bruttagen). Aus diesem Grund ist es gesetzlich erlaubt, Eier mit unerwünschten männlichen Küken bis zu diesem Tag zu Biogas zu verarbeiteten. Die Geschlechtserkennung im Ei ist eine eher neue Technologie, die zwar mittlerweile Marktreife erlangt hat, sich jedoch noch nicht etabliert hat. Ein wesentlicher Grund dürften die hohen Kosten sein: Laut GalloSuisse kostet die Technologie Fr. 3.- pro Küken. Die Eier sollen dadurch pro Stück rund 1,5 Rappen teurer werden. Wie dies in der Praxis konkret aussieht, schreibt die Branche den Produzierenden nicht vor.</p><h2>Zweinutzungshuhn als Lösung?</h2><p>Der Branchenverband «Bio Suisse» hat beschlossen, dass ab 2026 Schluss mit dem Kükentöten sein soll und alle männlichen Küken aufgezogen werden sollen.<span class="fussnotenlink">8</span> Der Verband verweigert eine Geschlechterbestimmung im Ei, was bedeutet, dass Bio-Betriebe entweder Zweinutzungshühner einsetzen oder die männlichen Legehühner als «Bruderhähne» aufziehen müssen. Das sogenannte Zweinutzungshuhn ist eine neue Züchtung, die Mast- und Legeleistung vereint, wobei in beiden Bereichen eine geringere Leistung erzielt wird, als bei spezialisierten Rassen. Die andere Möglichkeit ist die Aufzucht der männlichen Legehühner als Bruderhähne, die in der Regel für rund 67 Tage gemästet werden. Diese beiden Ansätze verhindern jedoch lediglich den Tod im Kükenalter; sobald die Hähne aufgezogen sind, werden sie dennoch getötet und ihr Fleisch zu Würsten oder Nuggets verarbeitet. Ob es für das Tier einen Vorteil darstellt, zuerst noch gemästet zu werden, bevor es ohnehin getötet wird, bleibt fraglich. Insbesondere bei konventioneller Haltung, bei der den Junghähnen nur wenig Platz zur Verfügung steht, kann davon ausgegangen werden, dass es sich eher um eine Leidverlängerung denn -minderung handelt.</p><style> <!--/*--><![CDATA[/* ><!--*/ .responsive-img { width: 100%; max-width: 100%; } @media (min-width: 768px) { .responsive-img { width: 60%; } } /*--><!]]>*/ </style><figure role="group" class="responsive-img"><img alt="Hühner in der Nutzung erreichen nur einen Bruchteil ihrer natürlichen Lebenserwartung." src="/sites/swissveg.ch/files/lebensdauer-huhn.jpg" /><figcaption>Hühner in der Nutzung erreichen nur einen Bruchteil ihrer natürlichen Lebenserwartung.</figcaption></figure><h2>Was sagt das Tierschutzgesetz?</h2><p>Im Schweizer Tierschutzgesetz ist festgehalten, dass Tiere angst- und schmerzfrei getötet werden müssen. Dass das Töten mittels Kohlendioxid (Vergasen) diesen Aspekten nicht gerecht wird, gibt das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen sogar offen zu. In einem <a href="https://www.blv.admin.ch/blv/de/home/tiere/tierschutz/tierschutzbericht-2021/tiere-angst-und-schmerzfrei-getoetet.html" target="_blank">Bericht aus dem Jahr 2021</a> schreibt der Bund, dass «CO<sub>2 </sub>die Luftwege reizt und bei den betroffenen Tieren sehr rasch Schmerzen, Atemnot und Angst auslöst.» Die Bewusstlosigkeit der Tiere tritt je nach Tierart erst nach mehreren Sekunden oder gar Minuten ein. Obwohl das BLV sich dieser Probleme bewusst ist, ist die Tötungsmethode nach wie vor erlaubt. <br /> </p><h2>Fazit: Eierproduktion bleibt problematisch</h2><p>Die aufgezeigten «Lösungen» machen deutlich, dass für die Eierproduktion nach wie vor Hühner sterben müssen – sei es als Bruderhahn oder Zweinutzungshuhn. Auch die Legehennen werden nach eineinhalb Jahren, wenn ihre Legeleistung allmählich nachlässt, getötet. All dies macht deutlich, dass auch diese Änderungen nicht dazu führen, dass Eier nun mit guten Gewissen gegessen werden können. Es ist zudem fraglich, ob es der Schweizer Eierbranche wirklich gelingt, das Vorhaben bis Ende Jahr umzusetzen. Es wäre nicht das erste Mal, dass es scheitert, hat die Branche doch bereits im Jahr 2022 grossspurig verkündigt, dass bald Schluss sein soll mit dem Kükentöten. So oder so ist klar: Pflanzliche Ei-Alternativen sind und bleiben die tierfreundlichste Alternative.    <br /> </p><p> </p></div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <ol><li>Eier. (2024, 25. September). Datenportal Agrarmärkte &amp; Lebensmittelmärkte Schweiz. <a href="https://www.agrarmarktdaten.ch/markt/eier" target="_blank">https://www.agrarmarktdaten.ch/markt/eier</a></li><li>Agrarbericht 2024 – Fleisch- und Eierproduktion. (o.&nbsp;D.). <a href="https://www.agrarbericht.ch/de/produktion/tierische-produktion/fleisch-und-eierproduktion#:~:text=Der%20Gefl%C3%BCgelbestand%20ist%20zahlenm%C3%A4ssig%20der,demselben%20Niveau%20wie%20im%20Vorjahr" target="_blank">https://www.agrarbericht.ch/de/produktion/tierische-produktion/fleisch-und-eierproduktion#:~:text=Der%20Gefl%C3%BCgelbestand%20ist%20zahlenm%C3%A4ssig%20der,demselben%20Niveau%20wie%20im%20Vorjahr</a></li><li>Ei, Ei, Ei! Droht der Schweiz bis Ostern eine Eierknappheit? (o.&nbsp;D.). Schweizer Radio und Fernsehen (SRF). <a href="https://www.srf.ch/news/dialog/ei-ei-ei-droht-der-schweiz-bis-ostern-eine-eierknappheit" target="_blank">https://www.srf.ch/news/dialog/ei-ei-ei-droht-der-schweiz-bis-ostern-eine-eierknappheit</a></li><li>Proviande (2024, 5. September). Facts &amp; Figures: Schweizer Pouletfleisch. Schweizer Fleisch. <a href="https://schweizerfleisch.ch/warum-schweizer-fleisch/facts-figures-schweizer-pouletfleisch#:~:text=H%C3%BChner%20und%20H%C3%A4hne%20der%20Rasse,diese%20Tiere%20innerhalb%20von%20ca" target="_blank">https://schweizerfleisch.ch/warum-schweizer-fleisch/facts-figures-schweizer-pouletfleisch#:~:text=H%C3%BChner%20und%20H%C3%A4hne%20der%20Rasse,diese%20Tiere%20innerhalb%20von%20ca</a></li><li>Töten männlicher Küken verboten: BZL. (o.&nbsp;D.). <a href="https://www.landwirtschaft.de/tier-und-pflanze/tier/gefluegel/toeten-maennlicher-kueken-verboten" target="_blank">https://www.landwirtschaft.de/tier-und-pflanze/tier/gefluegel/toeten-maennlicher-kueken-verboten</a></li><li>Fin de l’élimination des poussins mâles en filière poules pondeuses au 1er janvier 2023. (o.&nbsp;D.). Ministère De L’Agriculture Et De La Souveraineté Alimentaire. <a href="https://agriculture.gouv.fr/fin-de-lelimination-des-poussins-males-en-filiere-poules-pondeuses-au-1er-janvier-2023" target="_blank">https://agriculture.gouv.fr/fin-de-lelimination-des-poussins-males-en-filiere-poules-pondeuses-au-1er-janvier-2023</a></li><li>Würgler, D., Zumkehr, D., Eierbranche, GalloSuisse, Orbem &amp; Vencomatic Group. (2024). Schweizer Branchenlösung zum Ausstieg aus dem Kükentöten.</li><li>Bio Suisse. (2022, 7. November). Küken sollen leben. Bio Suisse. <a href="https://www.bio-suisse.ch/de/biosuisse-erleben/blog/posts/2021/11/kueken-sollen-leben.html" target="_blank">https://www.bio-suisse.ch/de/biosuisse-erleben/blog/posts/2021/11/kueken-sollen-leben.html</a></li></ol></div></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/ostern" title="Ostern">Frohe vegane Ostern</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/eier" title="Ei">Ach du dickes Ei</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/gefluegel" title="Geflügel">Geflügel</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/huhngesund" title="HuHngesund? - Ungesund">HuHngesund? - Ungesund</a></li></ul></div> Mon, 14 Apr 2025 08:00:00 +0000 Sarah 4131 at https://www.swissveg.ch Frühlingssession 2025 https://www.swissveg.ch/de/fruehlingssession-2025 <span>Frühlingssession 2025</span> <span><span lang="" about="/de/user/2566" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Renato</span></span> <span>14. März 2025 - 16:11</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Die Frühlingssession des Parlaments (National- und Ständerat) wird vom 3. bis 21. März 2025 abgehalten. In diesem Artikel finden Sie eine Übersicht über Themen, die aus unserer Perspektive von Bedeutung sind.&nbsp;</p><h2><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20233940" target="_blank">23.3940 Postulat:</a> «Alternativen zur CO<sub>2</sub>-Betäubung. Auftrag des BLV umsetzen!»</h2><p>Viele sogenannte Nutztiere (und Versuchstiere) erleiden nach wie vor einen qualvollen Erstickungstod in den Schlachthöfen. Das Postulat fragt nach dem aktuellen Stand der Nutzung von Alternativen. Der Bundesrat möchte weitere Forschungsergebnisse dazu abwarten.</p><h2><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20233941" target="_blank">23.3941 Motion:</a> «Kultiviertes Fleisch. Innovation fördern statt überregulieren!»</h2><p>Die Motion fordert eine vereinfachte Zulassung von kultiviertes Fleisch und Lebensmittel, die mittels Präzisionsfermentation produziert wurden. Diese gelten als <a href="https://www.blv.admin.ch/blv/de/home/lebensmittel-und-ernaehrung/rechts-und-vollzugsgrundlagen/bewilligung-und-meldung/bewilligung.html" target="_blank">neuartige Lebensmittel</a> und benötigen eine Bewilligung. Der Bewilligungsprozess kann sich allerdings über mehrere Jahre hin ziehen.</p><h2><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20213704" target="_blank">21.3704 Motion:</a> «Tierwohl im Nachhaltigkeitskapitel von Freihandelsabkommen aufnehmen»</h2><p>Der Bundesrat wird mit dieser Motion beauftragt, das Tierwohl explizit im allgemeinen Nachhaltigkeitskapitel künftiger Freihandelsabkommen der EFTA aufzunehmen.</p><p><em>20.3.2025: Die Motion wurde vom Nationalrat abgelehnt.</em></p><h2><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20244269" target="_blank">24.4269 Motion:</a> «Stärkung der Milchproduktion im Grasland Schweiz»</h2><p>Die Motion fordert noch mehr Geld für die defizitäre Milchwirtschaft, um diese finanziell wieder attraktiv zu machen. Sie nutzt den Werbebegriff «<a href="/grasland-schweiz?language=de">Grasland Schweiz</a>», um das Anliegen emotional aufzuladen.</p><p><em>3.3.2025: Der Ständerat hat das Anliegen angenommen.</em></p><h2><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20244465" target="_blank">24.4465 Motion:</a> «Nutztiere, die von Tierheimen, Auffangstationen und Privatpersonen adoptiert werden. Status "Heimtier" zulassen, sofern sie nicht mehr der Lebensmittelproduktion dienen»</h2><p>Manche Tiere (Rinder, Schweine, Hühner) gelten immer als «Nutztiere», selbst wenn sie nicht zur Nutzung gehalten werden. Dies bringt für die Lebenshöfe Nachteile, da sie z.B. Ohrmarken anbringen müssen, welche nur in der Nutztierhaltung Sinn machen (zur Rückverfolgbarkeit des Fleisches).</p><p><em>6.3.2025: Der Ständerat hat es der zuständigen Kommission zur Vorberatung zugewiesen.</em></p><h2><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20244317" target="_blank">24.4317 Motion:</a> «Fische. Damit unsere Flüsse, Seen und Teiche lebendig bleiben»</h2><p>Die Motion fordert einen Aktionsplan «Fische» nach dem Vorbild des «Aktionsplans Flusskrebse Schweiz».</p><p><em>11.3.2025: Ständerat hat die Motion angenommen.</em></p><h2><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20244189" target="_blank">24.4189 Interpellation:</a> «Neue Schweizer Ernährungsempfehlungen. Wirklich evidenzbasiert?»</h2><p>In dieser Interpellation wird angeprangert, dass das Fleisch nicht mehr so stark im Mittelpunkt der Ernährungsempfehlung steht. Dabei wurde die Empfehlungsmenge des Fleischkonsums seit 2017 nicht verändert.</p><p><em>6.3.2025: Antwort des Bundesrates liegt vor. Es wurde im Ständerat keine Diskussion dazu verlangt. Geschäft erledigt.</em></p><h2><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20244445" target="_blank">24.4445 Interpellation: </a>«Sozioökonomische Situation der Fischerinnen und Fischer in der Schweiz. Welche Förderungs- und Unterstützungsmassnahmen?»</h2><p>In der Interpellation wird nach stärkerer staatlicher Unterstützung der Berufsfischer gefragt. Da die Fischerei nicht zur Landwirtschaft gehört, erhalten die Fischer keine entsprechenden Direktzahlungen. Der Bundesrat argumentiert zudem, dass es nicht seine Aufgabe sei, diesen Berufsstand zu unterstützen/retten (obwohl er dies teilweise doch tut). Dem schliessen wir uns an.</p><p><em>11.3.2025: Es wurde im Ständerat darüber diskutiert. Geschäft erledigt.</em></p><h2><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20243973" target="_blank">24.3973 Motion:</a> «Der Steillagebeitrag ist nach dem Anteil der Mähwiese zu berechnen»</h2><p>Die Motion verlangt, die Subventionen, welche für Mähwiesen in Hanglagen ausbezahlt werden, zu erhöhen. Dadurch soll die unrentable Tierhaltung in den Alpen noch mehr gefördert werden.</p><p><em>17.3.2025: Der Ständerat hat die Motion angenommen.</em></p><h2><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20244257" target="_blank">24.4257 Motion:</a> «Zielgerichtete Regulierung des Wolfs mit weniger Bürokratie»</h2><p>Die Motion möchte erreichen, dass der Wolf statt «streng geschützt» nur noch als «geschützt» betrachtet wird.</p><h2><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20244469" target="_blank">24.4469 Motion:</a> «Am Herdenschutz sollen alle mitbezahlen. Keine weitere Abwälzung der Kosten im Zusammenhang mit dem Schutz von und vor Wölfen und anderen Grossraubtieren auf die Kantone!»</h2><p>Der Bund soll 80 % aller Kosten für den Herdenschutz der Tierhalter übernehmen (anstatt nur 50 %).</p><p><em>11.3.2025: Der Ständerat hat die Motion angenommen.</em></p><h2><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20243900" target="_blank">24.3900 Interpellation: </a>«Stark zunehmende Wolfsrisse in der Ostschweiz. Was unternimmt der Bundesrat?»</h2><p>Die Interpellation verlangt vom Bundesrat Auskunft über die stärkere Regulierung des Wolfes.</p><p><em>11.3.2025: Antwort des Bundesrates liegt vor. Es wurde im Ständerat keine Diskussion dazu verlangt. Geschäft erledigt.</em></p><p>&nbsp;</p><p>&nbsp;</p></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul><li><a href="https://www.swissveg.ch/sessionen?language=de">Sessionen</a></li><li><a href="/wintersession-2024?language=de">Wintersession 2024</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/herbstsession-2024?language=de">Herbstsession 2024</a></li><li>Aktuelles zur Session: <a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/sessionen/aktuelle-session" target="_blank">parlament.ch</a></li></ul><p>&nbsp;</p><p><em><strong>Worterklärungen:</strong></em></p><ul><li><a href="https://www.parlament.ch/de/%C3%BCber-das-parlament/parlamentsw%C3%B6rterbuch/parlamentsw%C3%B6rterbuch-detail?WordId=146#q=Motion" target="_blank"><strong>Motion</strong></a>: Mit einer Motion wird der Bundesrat beauftragt, einen Entwurf zu einem Erlass der Bundesversammlung vorzulegen oder eine Massnahme zu treffen. Motionen können von der Mehrheit einer Kommission und während der Session von einer Fraktion oder einem Ratsmitglied eingereicht werden. Einer Motion müssen beide Räte zustimmen.</li><li><a href="https://www.parlament.ch/de/%C3%BCber-das-parlament/parlamentsw%C3%B6rterbuch/parlamentsw%C3%B6rterbuch-detail?WordId=116#q=interpellation" target="_blank"><strong>Interpellation</strong></a>: &nbsp;​​Mit einer Interpellation verlangt ein Ratsmitglied, eine Mehrheit der Kommission oder eine Fraktion vom Bundesrat Auskunft über wichtige innen- und aussenpolitische Ereignisse und Angelegenheiten des Bundes. Der Bundesrat antwortet in der Regel bis zur nächsten Session.&nbsp;</li><li><a href="https://www.parlament.ch/de/%C3%BCber-das-parlament/parlamentsw%C3%B6rterbuch/parlamentsw%C3%B6rterbuch-detail?WordId=177#q=Postulat" target="_blank"><strong>Postulat</strong></a>: ​​​​Ein Postulat beauftragt den Bundesrat zu prüfen und zu berichten, ob ein Entwurf zu einem <a class="inspected inspected-piwik" href="https://www.parlament.ch/_layouts/15/FIXUPREDIRECT.ASPX?WordId=49&amp;WebId=3c3c4c5b-cf6a-4482-99a9-06bdfa6604fe&amp;TermSetId=4ce13c9a-1572-4204-bafd-d61b1edf663a&amp;TermId=9c5a5c2f-2000-4372-bafb-97f34f03c77a">Erlass der Bundesversammlung</a> vorzulegen oder eine Massnahme zu treffen ist. Ein Postulat kann von der Mehrheit einer <a class="inspected inspected-piwik" href="https://www.parlament.ch/_layouts/15/FIXUPREDIRECT.ASPX?WordId=120&amp;WebId=3c3c4c5b-cf6a-4482-99a9-06bdfa6604fe&amp;TermSetId=4ce13c9a-1572-4204-bafd-d61b1edf663a&amp;TermId=9c5a5c2f-2000-4372-bafb-97f34f03c77a">Kommission</a>, von einer <a class="inspected inspected-piwik" href="https://www.parlament.ch/_layouts/15/FIXUPREDIRECT.ASPX?WordId=84&amp;WebId=3c3c4c5b-cf6a-4482-99a9-06bdfa6604fe&amp;TermSetId=4ce13c9a-1572-4204-bafd-d61b1edf663a&amp;TermId=9c5a5c2f-2000-4372-bafb-97f34f03c77a">Fraktion</a> oder einem <a class="inspected inspected-piwik" href="https://www.parlament.ch/_layouts/15/FIXUPREDIRECT.ASPX?WordId=182&amp;WebId=3c3c4c5b-cf6a-4482-99a9-06bdfa6604fe&amp;TermSetId=4ce13c9a-1572-4204-bafd-d61b1edf663a&amp;TermId=9c5a5c2f-2000-4372-bafb-97f34f03c77a">Ratsmitglied</a> eingereicht werden. Das Postulat ist angenommen, wenn ihm der Rat, in dem es eingereicht wurde,&nbsp;zustimmt.</li></ul></div> Fri, 14 Mar 2025 15:11:39 +0000 Renato 4130 at https://www.swissveg.ch Die Zukunft der Fermentation: Wie das F-Label neue Massstäbe setzt https://www.swissveg.ch/de/f-label-die-zukunft-der-fermentation <span>Die Zukunft der Fermentation: Wie das F-Label neue Massstäbe setzt</span> <span><span lang="" about="/de/user/2986" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Lubomir</span></span> <span>11. März 2025 - 9:00</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Einst war es unvorstellbar, dass Wissenschaft und Lebensmittelproduktion so eng miteinander verknüpft sein könnten. Insulin, das erste biotechnologisch hergestellte Protein, war ein medizinischer Durchbruch und hat unzählige Tierleben gerettet. Heute stehen wir vor einer ähnlichen Revolution, jedoch nicht nur in der Medizin, sondern auch auf unseren Tellern. Fortschrittliche Technologien ermöglichen es uns, Proteine, Fette und andere Nahrungsbestandteile herzustellen, die zuvor ausschliesslich in tierischen Produkten zu finden waren – und das ganz ohne Tiere. Willkommen in der Zukunft der Ernährung, in der das <a href="https://f-label.com/" target="_blank" title="F-Label">F-Label</a> als verlässlicher Wegweiser dient.</p><h2>Wissenschaft trifft Genuss: Präzisionsfermentation, Biomassefermentation und mehr</h2><p>Die Lebensmittelindustrie erlebt derzeit einen tiefgreifenden Wandel. Während traditionelle Fermentation bereits seit Jahrtausenden zur Herstellung von Bier, Käse oder Sojasauce genutzt wird, geht Präzisionsfermentation noch einen entscheidenden Schritt weiter. Sie erlaubt es, Moleküle herzustellen, die mit tierischen identisch sind – von Milchproteinen bis hin zu Myoglobin, dem Stoff, der Fleisch seine charakteristische Farbe und seinen Geschmack verleiht. Doch Präzisionsfermentation ist nur eine von vielen innovativen Methoden, die unseren Blick auf Ernährung verändern. Biomassefermentation kann grosse Mengen an proteinreichen Mikroorganismen erzeugen, Syngasfermentation nutzt gasförmige Abfallstoffe zur Herstellung von nahrhaften Substanzen, und in der zellfreien Synthese werden gezielt Enzyme eingesetzt, um spezifische Bestandteile effizient herzustellen. Diese Technologien haben das Potenzial, die Art und Weise, wie wir Nahrung produzieren, grundlegend zu verändern – nachhaltiger, effizienter und ethischer.</p><h2>Ethik und Transparenz: Warum das F-Label gebraucht wird</h2><p>Während die Möglichkeiten dieser neuen Technologien faszinierend sind, wächst auch das Bedürfnis nach Klarheit. Was genau steckt in einem Produkt? Ist es pflanzlich oder enthält es bioidentische tierische Bestandteile, die ohne Tiere hergestellt wurden? Die Antwort auf diese Fragen ist entscheidend für viele Menschen, je nachdem ob ihre Konsumentscheidungen auf ethischen, ökologischen oder gesundheitlichen Überzeugungen beruhen. Das F-Label wurde genau dafür geschaffen: Es bietet eine transparente Kennzeichnung für Produkte, die durch innovative biotechnologische Prozesse gewonnen wurden – und garantiert, dass kein Tier in den Produktionsprozess involviert war.</p><h2>Bioidentisch oder funktionell gleichwertig?</h2><p>Das F-Label zertifiziert nicht nur Moleküle, die exakt mit tierischen Stoffen übereinstimmen, sondern auch ganz neu entwickelte, die eine vergleichbare Rolle im Endprodukt einnehmen. Mit innovativen Verfahren wird es zunehmend möglich, Alternativen herzustellen, die nicht von Tieren gewonnen werden, aber dieselbe Funktion wie traditionell von Tieren gewonnene Stoffe im Endprodukt erfüllen – sei es in Geschmack, Textur oder Verarbeitungseigenschaften. Das F-Label ermöglicht es, all diese Innovationen unter einem verlässlichen Zertifizierungsstandard zu vereinen. Natürlich wird dabei jeder Einzelfall ausgiebig unter die Lupe genommen. Alle F-Label Produkte müssen strenge, öffentlich zugängliche Kriterien erfüllen, wie z.B. eine komplett tierfreie Produktion.</p><h2>Ein neues Verständnis von Veganismus und Vegetarismus</h2><p>Viele Menschen entscheiden sich für eine vegane oder vegetarische Lebensweise aus verschiedenen Gründen. Doch die Grenzen zwischen <span style="-webkit-text-stroke-width:0px;background-color:rgb(255, 255, 255);color:rgb(76, 76, 76);display:inline !important;float:none;font-family:Arial, sans-serif;font-size:14px;font-style:normal;font-variant-caps:normal;font-variant-ligatures:normal;font-weight:400;letter-spacing:normal;orphans:2;text-align:-webkit-left;text-decoration-color:initial;text-decoration-style:initial;text-decoration-thickness:initial;text-indent:0px;text-transform:none;white-space:normal;widows:2;word-spacing:0px;">«</span>vegan<span style="-webkit-text-stroke-width:0px;background-color:rgb(255, 255, 255);color:rgb(76, 76, 76);display:inline !important;float:none;font-family:Arial, sans-serif;font-size:14px;font-style:normal;font-variant-caps:normal;font-variant-ligatures:normal;font-weight:400;letter-spacing:normal;orphans:2;text-align:-webkit-left;text-decoration-color:initial;text-decoration-style:initial;text-decoration-thickness:initial;text-indent:0px;text-transform:none;white-space:normal;widows:2;word-spacing:0px;">»</span> und <span style="-webkit-text-stroke-width:0px;background-color:rgb(255, 255, 255);color:rgb(76, 76, 76);display:inline !important;float:none;font-family:Arial, sans-serif;font-size:14px;font-style:normal;font-variant-caps:normal;font-variant-ligatures:normal;font-weight:400;letter-spacing:normal;orphans:2;text-align:-webkit-left;text-decoration-color:initial;text-decoration-style:initial;text-decoration-thickness:initial;text-indent:0px;text-transform:none;white-space:normal;widows:2;word-spacing:0px;">«</span>nicht-vegan<span style="-webkit-text-stroke-width:0px;background-color:rgb(255, 255, 255);color:rgb(76, 76, 76);display:inline !important;float:none;font-family:Arial, sans-serif;font-size:14px;font-style:normal;font-variant-caps:normal;font-variant-ligatures:normal;font-weight:400;letter-spacing:normal;orphans:2;text-align:-webkit-left;text-decoration-color:initial;text-decoration-style:initial;text-decoration-thickness:initial;text-indent:0px;text-transform:none;white-space:normal;widows:2;word-spacing:0px;">»</span> verschwimmen zunehmend mit neuen Technologien. Ein Pflanzensteak, das mit bioidentischem Tierblut verbessert wurde, könnte für manche ein absolutes No-Go sein, während andere es als ethisch vertretbare Alternative zu echtem Fleisch oder echter Milch betrachten. Das F-Label hilft, solche Unterscheidungen deutlich zu machen, damit jeder bewusst entscheiden kann, welche Produkte zu den eigenen Werten passen. Mit diesen neuen Herstellungsverfahren kommt letztendlich eine breitere Palette von tierfreien Produkten auf den Markt, was wiederum das Potenzial hat, unsere derzeitige Tiernutzung zu verringern.</p><h2>Ein erster Schritt: Luyef Biotechnologies und das erste F-Label-Produkt</h2><p>Mit der Einführung des F-Labels wurde bereits ein bedeutender Meilenstein erreicht. Das erste Unternehmen, das die Zertifizierung erhalten hat, ist <a href="https://luyef.com/" target="_blank" title="Luyef">Luyef</a> Biotechnologies aus Chile. Ihr präzisionsfermentiertes Myoglobin revolutioniert den Markt und kann unter anderem in pflanzlichen und kultivierten Fleischprodukten eingesetzt werden, indem es Farbe, Aroma und Geschmack auf ein neues Niveau hebt. Dies zeigt eindrucksvoll, wie technologische Fortschritte nicht nur neue Möglichkeiten schaffen, sondern auch bestehende ethische und kulinarische Debatten neu entfachen.</p><figure role="group"><img alt="Präzisionsfermentiertes Myoglobin von Luyef" src="/sites/swissveg.ch/files/luyef.jpg" style="height:auto;max-width:600px;" width="55%" /><figcaption>Präzisionsfermentiertes Myoglobin von Luyef</figcaption></figure><h2>Die Zukunft beginnt jetzt</h2><p>Die heutige Einführung des F-Labels ist mehr als nur eine neue Lizenzierung – sie markiert den Beginn einer neuen Ära der Ernährung. Eine Ära, in der Transparenz, Nachhaltigkeit und Innovation Hand in Hand gehen. Während Unternehmen neue Wege beschreiten, um tierfreie Alternativen zu entwickeln, haben wir nun die Möglichkeit, unsere Entscheidungen auf einer informierten Basis zu treffen. Die Frage ist nicht mehr nur, ob etwas vegan oder vegetarisch ist, sondern auch wie es hergestellt wurde. Das F-Label bietet hierzu Antworten, die für eine bewusste Wahl in einer immer komplexeren Lebensmittellandschaft nötig sind. </p></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul><li><a href="https://f-label.com/" target="_blank" title="F-Label">F-Label Webseite</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/Pressemitteilungen?language=de" title="Pressemitteilung">Pressemitteilung</a></li></ul></div> Tue, 11 Mar 2025 08:00:27 +0000 Lubomir 4127 at https://www.swissveg.ch Die Zukunft der Fermentation: Wie das F-Label neue Massstäbe setzt https://www.swissveg.ch/de/f-label-die-zukunft-der-fermentation <span>Die Zukunft der Fermentation: Wie das F-Label neue Massstäbe setzt</span> <span><span lang="" about="/de/user/2986" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Lubomir</span></span> <span>11. März 2025 - 9:00</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Einst war es unvorstellbar, dass Wissenschaft und Lebensmittelproduktion so eng miteinander verknüpft sein könnten. Insulin, das erste biotechnologisch hergestellte Protein, war ein medizinischer Durchbruch und hat unzählige Tierleben gerettet. Heute stehen wir vor einer ähnlichen Revolution, jedoch nicht nur in der Medizin, sondern auch auf unseren Tellern. Fortschrittliche Technologien ermöglichen es uns, Proteine, Fette und andere Nahrungsbestandteile herzustellen, die zuvor ausschliesslich in tierischen Produkten zu finden waren – und das ganz ohne Tiere. Willkommen in der Zukunft der Ernährung, in der das <a href="https://f-label.com/" target="_blank" title="F-Label">F-Label</a> als verlässlicher Wegweiser dient.</p><h2>Wissenschaft trifft Genuss: Präzisionsfermentation, Biomassefermentation und mehr</h2><p>Die Lebensmittelindustrie erlebt derzeit einen tiefgreifenden Wandel. Während traditionelle Fermentation bereits seit Jahrtausenden zur Herstellung von Bier, Käse oder Sojasauce genutzt wird, geht Präzisionsfermentation noch einen entscheidenden Schritt weiter. Sie erlaubt es, Moleküle herzustellen, die mit tierischen identisch sind – von Milchproteinen bis hin zu Myoglobin, dem Stoff, der Fleisch seine charakteristische Farbe und seinen Geschmack verleiht. Doch Präzisionsfermentation ist nur eine von vielen innovativen Methoden, die unseren Blick auf Ernährung verändern. Biomassefermentation kann grosse Mengen an proteinreichen Mikroorganismen erzeugen, Syngasfermentation nutzt gasförmige Abfallstoffe zur Herstellung von nahrhaften Substanzen, und in der zellfreien Synthese werden gezielt Enzyme eingesetzt, um spezifische Bestandteile effizient herzustellen. Diese Technologien haben das Potenzial, die Art und Weise, wie wir Nahrung produzieren, grundlegend zu verändern – nachhaltiger, effizienter und ethischer.</p><h2>Ethik und Transparenz: Warum das F-Label gebraucht wird</h2><p>Während die Möglichkeiten dieser neuen Technologien faszinierend sind, wächst auch das Bedürfnis nach Klarheit. Was genau steckt in einem Produkt? Ist es pflanzlich oder enthält es bioidentische tierische Bestandteile, die ohne Tiere hergestellt wurden? Die Antwort auf diese Fragen ist entscheidend für viele Menschen, je nachdem ob ihre Konsumentscheidungen auf ethischen, ökologischen oder gesundheitlichen Überzeugungen beruhen. Das F-Label wurde genau dafür geschaffen: Es bietet eine transparente Kennzeichnung für Produkte, die durch innovative biotechnologische Prozesse gewonnen wurden – und garantiert, dass kein Tier in den Produktionsprozess involviert war.</p><h2>Bioidentisch oder funktionell gleichwertig?</h2><p>Das F-Label zertifiziert nicht nur Moleküle, die exakt mit tierischen Stoffen übereinstimmen, sondern auch ganz neu entwickelte, die eine vergleichbare Rolle im Endprodukt einnehmen. Mit innovativen Verfahren wird es zunehmend möglich, Alternativen herzustellen, die nicht von Tieren gewonnen werden, aber dieselbe Funktion wie traditionell von Tieren gewonnene Stoffe im Endprodukt erfüllen – sei es in Geschmack, Textur oder Verarbeitungseigenschaften. Das F-Label ermöglicht es, all diese Innovationen unter einem verlässlichen Zertifizierungsstandard zu vereinen. Natürlich wird dabei jeder Einzelfall ausgiebig unter die Lupe genommen. Alle F-Label Produkte müssen strenge, öffentlich zugängliche Kriterien erfüllen, wie z.B. eine komplett tierfreie Produktion.</p><h2>Ein neues Verständnis von Veganismus und Vegetarismus</h2><p>Viele Menschen entscheiden sich für eine vegane oder vegetarische Lebensweise aus verschiedenen Gründen. Doch die Grenzen zwischen <span style="-webkit-text-stroke-width:0px;background-color:rgb(255, 255, 255);color:rgb(76, 76, 76);display:inline !important;float:none;font-family:Arial, sans-serif;font-size:14px;font-style:normal;font-variant-caps:normal;font-variant-ligatures:normal;font-weight:400;letter-spacing:normal;orphans:2;text-align:-webkit-left;text-decoration-color:initial;text-decoration-style:initial;text-decoration-thickness:initial;text-indent:0px;text-transform:none;white-space:normal;widows:2;word-spacing:0px;">«</span>vegan<span style="-webkit-text-stroke-width:0px;background-color:rgb(255, 255, 255);color:rgb(76, 76, 76);display:inline !important;float:none;font-family:Arial, sans-serif;font-size:14px;font-style:normal;font-variant-caps:normal;font-variant-ligatures:normal;font-weight:400;letter-spacing:normal;orphans:2;text-align:-webkit-left;text-decoration-color:initial;text-decoration-style:initial;text-decoration-thickness:initial;text-indent:0px;text-transform:none;white-space:normal;widows:2;word-spacing:0px;">»</span> und <span style="-webkit-text-stroke-width:0px;background-color:rgb(255, 255, 255);color:rgb(76, 76, 76);display:inline !important;float:none;font-family:Arial, sans-serif;font-size:14px;font-style:normal;font-variant-caps:normal;font-variant-ligatures:normal;font-weight:400;letter-spacing:normal;orphans:2;text-align:-webkit-left;text-decoration-color:initial;text-decoration-style:initial;text-decoration-thickness:initial;text-indent:0px;text-transform:none;white-space:normal;widows:2;word-spacing:0px;">«</span>nicht-vegan<span style="-webkit-text-stroke-width:0px;background-color:rgb(255, 255, 255);color:rgb(76, 76, 76);display:inline !important;float:none;font-family:Arial, sans-serif;font-size:14px;font-style:normal;font-variant-caps:normal;font-variant-ligatures:normal;font-weight:400;letter-spacing:normal;orphans:2;text-align:-webkit-left;text-decoration-color:initial;text-decoration-style:initial;text-decoration-thickness:initial;text-indent:0px;text-transform:none;white-space:normal;widows:2;word-spacing:0px;">»</span> verschwimmen zunehmend mit neuen Technologien. Ein Pflanzensteak, das mit bioidentischem Tierblut verbessert wurde, könnte für manche ein absolutes No-Go sein, während andere es als ethisch vertretbare Alternative zu echtem Fleisch oder echter Milch betrachten. Das F-Label hilft, solche Unterscheidungen deutlich zu machen, damit jeder bewusst entscheiden kann, welche Produkte zu den eigenen Werten passen. Mit diesen neuen Herstellungsverfahren kommt letztendlich eine breitere Palette von tierfreien Produkten auf den Markt, was wiederum das Potenzial hat, unsere derzeitige Tiernutzung zu verringern.</p><h2>Ein erster Schritt: Luyef Biotechnologies und das erste F-Label-Produkt</h2><p>Mit der Einführung des F-Labels wurde bereits ein bedeutender Meilenstein erreicht. Das erste Unternehmen, das die Zertifizierung erhalten hat, ist <a href="https://luyef.com/" target="_blank" title="Luyef">Luyef</a> Biotechnologies aus Chile. Ihr präzisionsfermentiertes Myoglobin revolutioniert den Markt und kann unter anderem in pflanzlichen und kultivierten Fleischprodukten eingesetzt werden, indem es Farbe, Aroma und Geschmack auf ein neues Niveau hebt. Dies zeigt eindrucksvoll, wie technologische Fortschritte nicht nur neue Möglichkeiten schaffen, sondern auch bestehende ethische und kulinarische Debatten neu entfachen.</p><figure role="group"><img alt="Präzisionsfermentiertes Myoglobin von Luyef" src="/sites/swissveg.ch/files/luyef.jpg" style="height:auto;max-width:600px;" width="55%" /><figcaption>Präzisionsfermentiertes Myoglobin von Luyef</figcaption></figure><h2>Die Zukunft beginnt jetzt</h2><p>Die heutige Einführung des F-Labels ist mehr als nur eine neue Lizenzierung – sie markiert den Beginn einer neuen Ära der Ernährung. Eine Ära, in der Transparenz, Nachhaltigkeit und Innovation Hand in Hand gehen. Während Unternehmen neue Wege beschreiten, um tierfreie Alternativen zu entwickeln, haben wir nun die Möglichkeit, unsere Entscheidungen auf einer informierten Basis zu treffen. Die Frage ist nicht mehr nur, ob etwas vegan oder vegetarisch ist, sondern auch wie es hergestellt wurde. Das F-Label bietet hierzu Antworten, die für eine bewusste Wahl in einer immer komplexeren Lebensmittellandschaft nötig sind. </p></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul><li><a href="https://f-label.com/" target="_blank" title="F-Label">F-Label Webseite</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/Pressemitteilungen?language=de" title="Pressemitteilung">Pressemitteilung</a></li></ul></div> Tue, 11 Mar 2025 08:00:27 +0000 Lubomir 4127 at https://www.swissveg.ch Frühlingssession 2025 https://www.swissveg.ch/de/fruehlingssession-2025 <span>Frühlingssession 2025</span> <span><span lang="" about="/de/user/2566" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Renato</span></span> <span>14. März 2025 - 16:11</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Die Frühlingssession des Parlaments (National- und Ständerat) wird vom 3. bis 21. März 2025 abgehalten. In diesem Artikel finden Sie eine Übersicht über Themen, die aus unserer Perspektive von Bedeutung sind.&nbsp;</p><h2><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20233940" target="_blank">23.3940 Postulat:</a> «Alternativen zur CO<sub>2</sub>-Betäubung. Auftrag des BLV umsetzen!»</h2><p>Viele sogenannte Nutztiere (und Versuchstiere) erleiden nach wie vor einen qualvollen Erstickungstod in den Schlachthöfen. Das Postulat fragt nach dem aktuellen Stand der Nutzung von Alternativen. Der Bundesrat möchte weitere Forschungsergebnisse dazu abwarten.</p><h2><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20233941" target="_blank">23.3941 Motion:</a> «Kultiviertes Fleisch. Innovation fördern statt überregulieren!»</h2><p>Die Motion fordert eine vereinfachte Zulassung von kultiviertes Fleisch und Lebensmittel, die mittels Präzisionsfermentation produziert wurden. Diese gelten als <a href="https://www.blv.admin.ch/blv/de/home/lebensmittel-und-ernaehrung/rechts-und-vollzugsgrundlagen/bewilligung-und-meldung/bewilligung.html" target="_blank">neuartige Lebensmittel</a> und benötigen eine Bewilligung. Der Bewilligungsprozess kann sich allerdings über mehrere Jahre hin ziehen.</p><h2><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20213704" target="_blank">21.3704 Motion:</a> «Tierwohl im Nachhaltigkeitskapitel von Freihandelsabkommen aufnehmen»</h2><p>Der Bundesrat wird mit dieser Motion beauftragt, das Tierwohl explizit im allgemeinen Nachhaltigkeitskapitel künftiger Freihandelsabkommen der EFTA aufzunehmen.</p><p><em>20.3.2025: Die Motion wurde vom Nationalrat abgelehnt.</em></p><h2><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20244269" target="_blank">24.4269 Motion:</a> «Stärkung der Milchproduktion im Grasland Schweiz»</h2><p>Die Motion fordert noch mehr Geld für die defizitäre Milchwirtschaft, um diese finanziell wieder attraktiv zu machen. Sie nutzt den Werbebegriff «<a href="/grasland-schweiz?language=de">Grasland Schweiz</a>», um das Anliegen emotional aufzuladen.</p><p><em>3.3.2025: Der Ständerat hat das Anliegen angenommen.</em></p><h2><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20244465" target="_blank">24.4465 Motion:</a> «Nutztiere, die von Tierheimen, Auffangstationen und Privatpersonen adoptiert werden. Status "Heimtier" zulassen, sofern sie nicht mehr der Lebensmittelproduktion dienen»</h2><p>Manche Tiere (Rinder, Schweine, Hühner) gelten immer als «Nutztiere», selbst wenn sie nicht zur Nutzung gehalten werden. Dies bringt für die Lebenshöfe Nachteile, da sie z.B. Ohrmarken anbringen müssen, welche nur in der Nutztierhaltung Sinn machen (zur Rückverfolgbarkeit des Fleisches).</p><p><em>6.3.2025: Der Ständerat hat es der zuständigen Kommission zur Vorberatung zugewiesen.</em></p><h2><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20244317" target="_blank">24.4317 Motion:</a> «Fische. Damit unsere Flüsse, Seen und Teiche lebendig bleiben»</h2><p>Die Motion fordert einen Aktionsplan «Fische» nach dem Vorbild des «Aktionsplans Flusskrebse Schweiz».</p><p><em>11.3.2025: Ständerat hat die Motion angenommen.</em></p><h2><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20244189" target="_blank">24.4189 Interpellation:</a> «Neue Schweizer Ernährungsempfehlungen. Wirklich evidenzbasiert?»</h2><p>In dieser Interpellation wird angeprangert, dass das Fleisch nicht mehr so stark im Mittelpunkt der Ernährungsempfehlung steht. Dabei wurde die Empfehlungsmenge des Fleischkonsums seit 2017 nicht verändert.</p><p><em>6.3.2025: Antwort des Bundesrates liegt vor. Es wurde im Ständerat keine Diskussion dazu verlangt. Geschäft erledigt.</em></p><h2><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20244445" target="_blank">24.4445 Interpellation: </a>«Sozioökonomische Situation der Fischerinnen und Fischer in der Schweiz. Welche Förderungs- und Unterstützungsmassnahmen?»</h2><p>In der Interpellation wird nach stärkerer staatlicher Unterstützung der Berufsfischer gefragt. Da die Fischerei nicht zur Landwirtschaft gehört, erhalten die Fischer keine entsprechenden Direktzahlungen. Der Bundesrat argumentiert zudem, dass es nicht seine Aufgabe sei, diesen Berufsstand zu unterstützen/retten (obwohl er dies teilweise doch tut). Dem schliessen wir uns an.</p><p><em>11.3.2025: Es wurde im Ständerat darüber diskutiert. Geschäft erledigt.</em></p><h2><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20243973" target="_blank">24.3973 Motion:</a> «Der Steillagebeitrag ist nach dem Anteil der Mähwiese zu berechnen»</h2><p>Die Motion verlangt, die Subventionen, welche für Mähwiesen in Hanglagen ausbezahlt werden, zu erhöhen. Dadurch soll die unrentable Tierhaltung in den Alpen noch mehr gefördert werden.</p><p><em>17.3.2025: Der Ständerat hat die Motion angenommen.</em></p><h2><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20244257" target="_blank">24.4257 Motion:</a> «Zielgerichtete Regulierung des Wolfs mit weniger Bürokratie»</h2><p>Die Motion möchte erreichen, dass der Wolf statt «streng geschützt» nur noch als «geschützt» betrachtet wird.</p><h2><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20244469" target="_blank">24.4469 Motion:</a> «Am Herdenschutz sollen alle mitbezahlen. Keine weitere Abwälzung der Kosten im Zusammenhang mit dem Schutz von und vor Wölfen und anderen Grossraubtieren auf die Kantone!»</h2><p>Der Bund soll 80 % aller Kosten für den Herdenschutz der Tierhalter übernehmen (anstatt nur 50 %).</p><p><em>11.3.2025: Der Ständerat hat die Motion angenommen.</em></p><h2><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20243900" target="_blank">24.3900 Interpellation: </a>«Stark zunehmende Wolfsrisse in der Ostschweiz. Was unternimmt der Bundesrat?»</h2><p>Die Interpellation verlangt vom Bundesrat Auskunft über die stärkere Regulierung des Wolfes.</p><p><em>11.3.2025: Antwort des Bundesrates liegt vor. Es wurde im Ständerat keine Diskussion dazu verlangt. Geschäft erledigt.</em></p><p>&nbsp;</p><p>&nbsp;</p></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul><li><a href="https://www.swissveg.ch/sessionen?language=de">Sessionen</a></li><li><a href="/wintersession-2024?language=de">Wintersession 2024</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/herbstsession-2024?language=de">Herbstsession 2024</a></li><li>Aktuelles zur Session: <a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/sessionen/aktuelle-session" target="_blank">parlament.ch</a></li></ul><p>&nbsp;</p><p><em><strong>Worterklärungen:</strong></em></p><ul><li><a href="https://www.parlament.ch/de/%C3%BCber-das-parlament/parlamentsw%C3%B6rterbuch/parlamentsw%C3%B6rterbuch-detail?WordId=146#q=Motion" target="_blank"><strong>Motion</strong></a>: Mit einer Motion wird der Bundesrat beauftragt, einen Entwurf zu einem Erlass der Bundesversammlung vorzulegen oder eine Massnahme zu treffen. Motionen können von der Mehrheit einer Kommission und während der Session von einer Fraktion oder einem Ratsmitglied eingereicht werden. Einer Motion müssen beide Räte zustimmen.</li><li><a href="https://www.parlament.ch/de/%C3%BCber-das-parlament/parlamentsw%C3%B6rterbuch/parlamentsw%C3%B6rterbuch-detail?WordId=116#q=interpellation" target="_blank"><strong>Interpellation</strong></a>: &nbsp;​​Mit einer Interpellation verlangt ein Ratsmitglied, eine Mehrheit der Kommission oder eine Fraktion vom Bundesrat Auskunft über wichtige innen- und aussenpolitische Ereignisse und Angelegenheiten des Bundes. Der Bundesrat antwortet in der Regel bis zur nächsten Session.&nbsp;</li><li><a href="https://www.parlament.ch/de/%C3%BCber-das-parlament/parlamentsw%C3%B6rterbuch/parlamentsw%C3%B6rterbuch-detail?WordId=177#q=Postulat" target="_blank"><strong>Postulat</strong></a>: ​​​​Ein Postulat beauftragt den Bundesrat zu prüfen und zu berichten, ob ein Entwurf zu einem <a class="inspected inspected-piwik" href="https://www.parlament.ch/_layouts/15/FIXUPREDIRECT.ASPX?WordId=49&amp;WebId=3c3c4c5b-cf6a-4482-99a9-06bdfa6604fe&amp;TermSetId=4ce13c9a-1572-4204-bafd-d61b1edf663a&amp;TermId=9c5a5c2f-2000-4372-bafb-97f34f03c77a">Erlass der Bundesversammlung</a> vorzulegen oder eine Massnahme zu treffen ist. Ein Postulat kann von der Mehrheit einer <a class="inspected inspected-piwik" href="https://www.parlament.ch/_layouts/15/FIXUPREDIRECT.ASPX?WordId=120&amp;WebId=3c3c4c5b-cf6a-4482-99a9-06bdfa6604fe&amp;TermSetId=4ce13c9a-1572-4204-bafd-d61b1edf663a&amp;TermId=9c5a5c2f-2000-4372-bafb-97f34f03c77a">Kommission</a>, von einer <a class="inspected inspected-piwik" href="https://www.parlament.ch/_layouts/15/FIXUPREDIRECT.ASPX?WordId=84&amp;WebId=3c3c4c5b-cf6a-4482-99a9-06bdfa6604fe&amp;TermSetId=4ce13c9a-1572-4204-bafd-d61b1edf663a&amp;TermId=9c5a5c2f-2000-4372-bafb-97f34f03c77a">Fraktion</a> oder einem <a class="inspected inspected-piwik" href="https://www.parlament.ch/_layouts/15/FIXUPREDIRECT.ASPX?WordId=182&amp;WebId=3c3c4c5b-cf6a-4482-99a9-06bdfa6604fe&amp;TermSetId=4ce13c9a-1572-4204-bafd-d61b1edf663a&amp;TermId=9c5a5c2f-2000-4372-bafb-97f34f03c77a">Ratsmitglied</a> eingereicht werden. Das Postulat ist angenommen, wenn ihm der Rat, in dem es eingereicht wurde,&nbsp;zustimmt.</li></ul></div> Fri, 14 Mar 2025 15:11:39 +0000 Renato 4130 at https://www.swissveg.ch Sondersession Mai 2025 https://www.swissveg.ch/de/sondersession-mai-2025 <span>Sondersession Mai 2025</span> <span><span lang="" about="/de/user/2566" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Renato</span></span> <span>29. April 2025 - 15:28</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Die Sondersession des Nationalrates wird vom 5. bis 7. Mai 2025 abgehalten. Dabei werden die Geschäfte behandelt, die im März verschoben werden mussten. In diesem Artikel finden Sie eine Übersicht über Themen, die aus unserer Perspektive von Bedeutung sind.&nbsp;</p><h2><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20233940" target="_blank">23.3940 Postulat:</a> «Alternativen zur CO<sub>2</sub>-Betäubung. Auftrag des BLV umsetzen!»</h2><p>Viele sogenannte Nutztiere (und Versuchstiere) erleiden nach wie vor einen qualvollen Erstickungstod in den Schlachthöfen. Das Postulat fragt nach dem aktuellen Stand der Nutzung von Alternativen. Der Bundesrat möchte weitere Forschungsergebnisse dazu abwarten.</p><p><em>7.5.2025: Der Nationalrat hat die Motion leider abgelehnt. Vorerst werden dadurch weiterhin hunderttausende Tiere jedes Jahr einen qualvollen Erstickungstod erleiden.</em></p><h2><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20233941" target="_blank">23.3941 Motion:</a> «Kultiviertes Fleisch. Innovation fördern statt überregulieren!»</h2><p>Die Motion fordert eine vereinfachte Zulassung von kultiviertes Fleisch und Lebensmittel, die mittels Präzisionsfermentation produziert wurden. Diese gelten als <a href="https://www.blv.admin.ch/blv/de/home/lebensmittel-und-ernaehrung/rechts-und-vollzugsgrundlagen/bewilligung-und-meldung/bewilligung.html" target="_blank">neuartige Lebensmittel</a> und benötigen eine Bewilligung. Der Bewilligungsprozess kann sich allerdings über mehrere Jahre hin ziehen.</p><p><em>7.5.2025: Der Nationalrat hat die Motion angenommen.</em></p><h2><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20244671" target="_blank">24.4671 Motion:</a> «Nationale Registrierungspflicht für Hauskatzen»</h2><p>Der Bundesrat wird beauftragt, eine Pflicht zur elektronischen Identifizierung (Chippflicht) aller Katzen vorzusehen. &nbsp;</p><p><em>6.5.2025: Obwohl der Bundesrat die Annahme der Motion empfohlen hat, wurde sie vom Nationalrat abgelehnt.</em></p><h2><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20234069" target="_blank">23.4069 Motion:</a> «Nein zur Tötung von gesunden Haustieren»</h2><p>Mit dieser Motion wird der Bundesrat beauftragt, einen Entwurf zur Änderung des Tierschutzgesetzes (TSchG) auszuarbeiten, der ein grundsätzliches Verbot der Tötung von gesunden Haustieren vorsieht. Bis heute wird das Leben der Tiere nicht geschützt.</p><p><em>7.5.2025: Der Nationalrat hat die Motion leider abgelehnt. Völlig gesunde Tiere dürfen auch weiterhin ohne Grund getötet werden.</em></p><h2><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20234369" target="_blank">23.4369 Motion:</a> «Pilotprojekte zur Förderung von Innovation im Lebensmittelbereich (Experimentierartikel)»</h2><p>Der Bundesrat wird beauftragt, eine Änderung des Lebensmittelrechts vorzulegen (Pilotnorm, Experimentierartikel). Mit dieser Gesetzesanpassung soll das Testen von neuartigen Lebensmitteln für einen bestimmten Zeitraum mit Konsumenten in einer bestimmten Testregion zu Testzwecken zugelassen werden.&nbsp;<br>Gerade im Bereich der Alternativen zu herkömmlichen tierischen Produkten, die Tierleid verursachen, wird derzeit viel entwickelt. Diese Motion würde helfen, solche Produkte schneller auf den Markt zu bringen. Dies gilt insbesondere für die zellbasierte Lebensmittelproduktion und die Präzisionsfermentation.</p><p><em>7.5.2025: Der Nationalrat hat die Motion leider abgelehnt.</em></p></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul><li><a href="https://www.swissveg.ch/sessionen?language=de">Sessionen</a></li><li><a href="/fruehlingssession-2025">Frühlingssession 2025</a></li><li><a href="/wintersession-2024?language=de">Wintersession 2024</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/herbstsession-2024?language=de">Herbstsession 2024</a></li><li>Aktuelles zur Session: <a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/sessionen/aktuelle-session" target="_blank">parlament.ch</a></li></ul><p>&nbsp;</p><p><em><strong>Worterklärungen:</strong></em></p><ul><li><a href="https://www.parlament.ch/de/%C3%BCber-das-parlament/parlamentsw%C3%B6rterbuch/parlamentsw%C3%B6rterbuch-detail?WordId=146#q=Motion" target="_blank"><strong>Motion</strong></a>: Mit einer Motion wird der Bundesrat beauftragt, einen Entwurf zu einem Erlass der Bundesversammlung vorzulegen oder eine Massnahme zu treffen. Motionen können von der Mehrheit einer Kommission und während der Session von einer Fraktion oder einem Ratsmitglied eingereicht werden. Einer Motion müssen beide Räte zustimmen.</li><li><a href="https://www.parlament.ch/de/%C3%BCber-das-parlament/parlamentsw%C3%B6rterbuch/parlamentsw%C3%B6rterbuch-detail?WordId=177#q=Postulat" target="_blank"><strong>Postulat</strong></a>: ​​​​Ein Postulat beauftragt den Bundesrat zu prüfen und zu berichten, ob ein Entwurf zu einem <a class="inspected inspected-piwik" href="https://www.parlament.ch/_layouts/15/FIXUPREDIRECT.ASPX?WordId=49&amp;WebId=3c3c4c5b-cf6a-4482-99a9-06bdfa6604fe&amp;TermSetId=4ce13c9a-1572-4204-bafd-d61b1edf663a&amp;TermId=9c5a5c2f-2000-4372-bafb-97f34f03c77a">Erlass der Bundesversammlung</a> vorzulegen oder eine Massnahme zu treffen ist. Ein Postulat kann von der Mehrheit einer <a class="inspected inspected-piwik" href="https://www.parlament.ch/_layouts/15/FIXUPREDIRECT.ASPX?WordId=120&amp;WebId=3c3c4c5b-cf6a-4482-99a9-06bdfa6604fe&amp;TermSetId=4ce13c9a-1572-4204-bafd-d61b1edf663a&amp;TermId=9c5a5c2f-2000-4372-bafb-97f34f03c77a">Kommission</a>, von einer <a class="inspected inspected-piwik" href="https://www.parlament.ch/_layouts/15/FIXUPREDIRECT.ASPX?WordId=84&amp;WebId=3c3c4c5b-cf6a-4482-99a9-06bdfa6604fe&amp;TermSetId=4ce13c9a-1572-4204-bafd-d61b1edf663a&amp;TermId=9c5a5c2f-2000-4372-bafb-97f34f03c77a">Fraktion</a> oder einem <a class="inspected inspected-piwik" href="https://www.parlament.ch/_layouts/15/FIXUPREDIRECT.ASPX?WordId=182&amp;WebId=3c3c4c5b-cf6a-4482-99a9-06bdfa6604fe&amp;TermSetId=4ce13c9a-1572-4204-bafd-d61b1edf663a&amp;TermId=9c5a5c2f-2000-4372-bafb-97f34f03c77a">Ratsmitglied</a> eingereicht werden. Das Postulat ist angenommen, wenn ihm der Rat, in dem es eingereicht wurde,&nbsp;zustimmt.</li></ul></div> Tue, 29 Apr 2025 13:28:42 +0000 Renato 4136 at https://www.swissveg.ch