Sarah's blog https://www.swissveg.ch/de?language=en de Kükentöten ist bald Geschichte – ist der Eierkonsum nun ethisch vertretbar? https://www.swissveg.ch/de/kuekentoeten?language=en <span>Kükentöten ist bald Geschichte – ist der Eierkonsum nun ethisch vertretbar?</span> <span><span lang="" about="/de/user/3027?language=en" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Sarah</span></span> <span>14. April 2025 - 10:00</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Mit dem geplanten Stopp des Kükentötens bis zum Jahresende stellt sich eine entscheidende Frage: Hat sich die Ethik des Eierkonsums damit gewandelt? Wir zeigen auf, weshalb auch diese Massnahme nichts an der grundlegenden Problematik der Eierproduktion ändert. </p><p>Eier sind bei der Schweizer Bevölkerung sehr gefragt: Im Jahr 2024 wurden in der Schweiz total 811,61 Millionen Stück konsumiert.<span class="fussnotenlink">1</span> Um diese enorme Nachfrage zu decken, braucht es sehr viele Legehennen: 3,8 Millionen sind es schweizweit (inkl. Zuchthennen).<span class="fussnotenlink">2</span> Die Eiernachfrage ist das ganze Jahr über hoch, jedoch starken saisonalen Schwankungen unterworfen. Laut «GalloSuisse», der Vereinigung der Schweizer Eierproduzenten, steigt sie kurz vor Weihnachten und Ostern stark an. Dieses Jahr war sie besonders hoch, was in der Schweiz, anderen europäischen Ländern und den USA zu einem regelrechten Eiermangel geführt hat.<span class="fussnotenlink">3</span> In den USA hat die Vogelgrippe die Situation noch zusätzlich verschärft.</p><h2>Weshalb gibt es überhaupt «überflüssige» männliche Küken?</h2><p>In der heutigen industriellen Tierproduktion werden für die Eierproduktion spezialisierte «Legehühner» verwendet, die darauf gezüchtet sind, möglichst viele Eier zu legen – rund 300 sind es pro Jahr. Diese Rassen setzen jedoch kaum Fleisch an und sind daher nicht für die Mast geeignet. Daher ist es gängige Praxis, dass die männlichen Küken direkt nach dem Schlüpfen getötet werden. Bei den Hühnern, die für ihr Fleisch gezüchtet werden, handelt es sich um «Mastrassen», bei denen sowohl die männlichen als auch die weiblichen Tiere (aus)genutzt werden. Meist handelt es sich um die Rasse «Ross 308», ein Huhn, das sein Gewicht innerhalb von 37 Tagen verfünfzigfacht.<span class="fussnotenlink">4</span> Das dies alles andere als tierfreundlich ist, versteht sich von selbst.</p><h2>Eierbranche unter Druck </h2><p>Da das Thema des Kükentötens in den vergangenen Jahren vermehrt in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt ist, steht die Eierbranche unter Druck, etwas zu ändern. So ist beispielsweise in Deutschland seit dem 1. Januar 2022 ein Gesetz in Kraft, welches explizit das Kükentöten verbietet.<span class="fussnotenlink">5</span> Auch in Frankreich ist die Praxis seit dem 1. Januar 2023 verboten.<span class="fussnotenlink">6</span> In der Schweiz ist seit 2020 das Schreddern lebender Küken verboten, was jedoch nicht bedeutet, dass die männlichen Küken nicht mehr getötet werden; sie werden nun einfach vergast (Tötung mittels CO2). Bis Ende Jahr sollen nun auch in der Schweiz keine männlichen Küken mehr getötet werden – dies verkündete die Eierbranche im August 2024.<span class="fussnotenlink">7</span> Dabei handelt es sich um eine freiwillige Branchenlösung. Den Eierproduzenten stehen nun drei Möglichkeiten zur Verfügung, um dieses Ziel zu erreichen:</p><ol><li>Geschlechtsbestimmung im Ei → nur die weiblichen Tiere werden ausgebrütet</li><li>Schlüpfen der männlichen Tiere und aufziehen als Bruderhähne</li><li>Verwendung sogenannter Zweinutzungsrassen</li></ol><h2>Tierfreundliches In-Ovo-Sexing?</h2><p>Ab diesem Jahr kommt in der Schweiz die In-Ovo-Geschlechtsbestimmung zum Einsatz, bei der die Bruteier mittels Magnetresonanztomographie (MRT) gescannt werden. Die weiblichen Eier werden ausgebrütet, woraus Legehennen schlüpfen. Bei den männlichen Eier wird die Brut unterbrochen und sie werden für Tierfutter oder zur Biogasgewinnung verwendet. Die Industrie geht davon aus, dass die Embryonen erst ab Tag 13 Schmerzen empfinden können (von insgesamt 21 Bruttagen). Aus diesem Grund ist es gesetzlich erlaubt, Eier mit unerwünschten männlichen Küken bis zu diesem Tag zu Biogas zu verarbeiteten. Die Geschlechtserkennung im Ei ist eine eher neue Technologie, die zwar mittlerweile Marktreife erlangt hat, sich jedoch noch nicht etabliert hat. Ein wesentlicher Grund dürften die hohen Kosten sein: Laut GalloSuisse kostet die Technologie Fr. 3.- pro Küken. Die Eier sollen dadurch pro Stück rund 1,5 Rappen teurer werden. Wie dies in der Praxis konkret aussieht, schreibt die Branche den Produzierenden nicht vor.</p><h2>Zweinutzungshuhn als Lösung?</h2><p>Der Branchenverband «Bio Suisse» hat beschlossen, dass ab 2026 Schluss mit dem Kükentöten sein soll und alle männlichen Küken aufgezogen werden sollen.<span class="fussnotenlink">8</span> Der Verband verweigert eine Geschlechterbestimmung im Ei, was bedeutet, dass Bio-Betriebe entweder Zweinutzungshühner einsetzen oder die männlichen Legehühner als «Bruderhähne» aufziehen müssen. Das sogenannte Zweinutzungshuhn ist eine neue Züchtung, die Mast- und Legeleistung vereint, wobei in beiden Bereichen eine geringere Leistung erzielt wird, als bei spezialisierten Rassen. Die andere Möglichkeit ist die Aufzucht der männlichen Legehühner als Bruderhähne, die in der Regel für rund 67 Tage gemästet werden. Diese beiden Ansätze verhindern jedoch lediglich den Tod im Kükenalter; sobald die Hähne aufgezogen sind, werden sie dennoch getötet und ihr Fleisch zu Würsten oder Nuggets verarbeitet. Ob es für das Tier einen Vorteil darstellt, zuerst noch gemästet zu werden, bevor es ohnehin getötet wird, bleibt fraglich. Insbesondere bei konventioneller Haltung, bei der den Junghähnen nur wenig Platz zur Verfügung steht, kann davon ausgegangen werden, dass es sich eher um eine Leidverlängerung denn -minderung handelt.</p><style> <!--/*--><![CDATA[/* ><!--*/ .responsive-img { width: 100%; max-width: 100%; } @media (min-width: 768px) { .responsive-img { width: 60%; } } /*--><!]]>*/ </style><figure role="group" class="responsive-img"><img alt="Hühner in der Nutzung erreichen nur einen Bruchteil ihrer natürlichen Lebenserwartung." src="/sites/swissveg.ch/files/lebensdauer-huhn.jpg" /><figcaption>Hühner in der Nutzung erreichen nur einen Bruchteil ihrer natürlichen Lebenserwartung.</figcaption></figure><h2>Was sagt das Tierschutzgesetz?</h2><p>Im Schweizer Tierschutzgesetz ist festgehalten, dass Tiere angst- und schmerzfrei getötet werden müssen. Dass das Töten mittels Kohlendioxid (Vergasen) diesen Aspekten nicht gerecht wird, gibt das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen sogar offen zu. In einem <a href="https://www.blv.admin.ch/blv/de/home/tiere/tierschutz/tierschutzbericht-2021/tiere-angst-und-schmerzfrei-getoetet.html" target="_blank">Bericht aus dem Jahr 2021</a> schreibt der Bund, dass «CO<sub>2 </sub>die Luftwege reizt und bei den betroffenen Tieren sehr rasch Schmerzen, Atemnot und Angst auslöst.» Die Bewusstlosigkeit der Tiere tritt je nach Tierart erst nach mehreren Sekunden oder gar Minuten ein. Obwohl das BLV sich dieser Probleme bewusst ist, ist die Tötungsmethode nach wie vor erlaubt. <br /> </p><h2>Fazit: Eierproduktion bleibt problematisch</h2><p>Die aufgezeigten «Lösungen» machen deutlich, dass für die Eierproduktion nach wie vor Hühner sterben müssen – sei es als Bruderhahn oder Zweinutzungshuhn. Auch die Legehennen werden nach eineinhalb Jahren, wenn ihre Legeleistung allmählich nachlässt, getötet. All dies macht deutlich, dass auch diese Änderungen nicht dazu führen, dass Eier nun mit guten Gewissen gegessen werden können. Es ist zudem fraglich, ob es der Schweizer Eierbranche wirklich gelingt, das Vorhaben bis Ende Jahr umzusetzen. Es wäre nicht das erste Mal, dass es scheitert, hat die Branche doch bereits im Jahr 2022 grossspurig verkündigt, dass bald Schluss sein soll mit dem Kükentöten. So oder so ist klar: Pflanzliche Ei-Alternativen sind und bleiben die tierfreundlichste Alternative.    <br /> </p><p> </p></div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <ol><li>Eier. (2024, 25. September). Datenportal Agrarmärkte &amp; Lebensmittelmärkte Schweiz. <a href="https://www.agrarmarktdaten.ch/markt/eier" target="_blank">https://www.agrarmarktdaten.ch/markt/eier</a></li><li>Agrarbericht 2024 – Fleisch- und Eierproduktion. (o.&nbsp;D.). <a href="https://www.agrarbericht.ch/de/produktion/tierische-produktion/fleisch-und-eierproduktion#:~:text=Der%20Gefl%C3%BCgelbestand%20ist%20zahlenm%C3%A4ssig%20der,demselben%20Niveau%20wie%20im%20Vorjahr" target="_blank">https://www.agrarbericht.ch/de/produktion/tierische-produktion/fleisch-und-eierproduktion#:~:text=Der%20Gefl%C3%BCgelbestand%20ist%20zahlenm%C3%A4ssig%20der,demselben%20Niveau%20wie%20im%20Vorjahr</a></li><li>Ei, Ei, Ei! Droht der Schweiz bis Ostern eine Eierknappheit? (o.&nbsp;D.). Schweizer Radio und Fernsehen (SRF). <a href="https://www.srf.ch/news/dialog/ei-ei-ei-droht-der-schweiz-bis-ostern-eine-eierknappheit" target="_blank">https://www.srf.ch/news/dialog/ei-ei-ei-droht-der-schweiz-bis-ostern-eine-eierknappheit</a></li><li>Proviande (2024, 5. September). Facts &amp; Figures: Schweizer Pouletfleisch. Schweizer Fleisch. <a href="https://schweizerfleisch.ch/warum-schweizer-fleisch/facts-figures-schweizer-pouletfleisch#:~:text=H%C3%BChner%20und%20H%C3%A4hne%20der%20Rasse,diese%20Tiere%20innerhalb%20von%20ca" target="_blank">https://schweizerfleisch.ch/warum-schweizer-fleisch/facts-figures-schweizer-pouletfleisch#:~:text=H%C3%BChner%20und%20H%C3%A4hne%20der%20Rasse,diese%20Tiere%20innerhalb%20von%20ca</a></li><li>Töten männlicher Küken verboten: BZL. (o.&nbsp;D.). <a href="https://www.landwirtschaft.de/tier-und-pflanze/tier/gefluegel/toeten-maennlicher-kueken-verboten" target="_blank">https://www.landwirtschaft.de/tier-und-pflanze/tier/gefluegel/toeten-maennlicher-kueken-verboten</a></li><li>Fin de l’élimination des poussins mâles en filière poules pondeuses au 1er janvier 2023. (o.&nbsp;D.). Ministère De L’Agriculture Et De La Souveraineté Alimentaire. <a href="https://agriculture.gouv.fr/fin-de-lelimination-des-poussins-males-en-filiere-poules-pondeuses-au-1er-janvier-2023" target="_blank">https://agriculture.gouv.fr/fin-de-lelimination-des-poussins-males-en-filiere-poules-pondeuses-au-1er-janvier-2023</a></li><li>Würgler, D., Zumkehr, D., Eierbranche, GalloSuisse, Orbem &amp; Vencomatic Group. (2024). Schweizer Branchenlösung zum Ausstieg aus dem Kükentöten.</li><li>Bio Suisse. (2022, 7. November). Küken sollen leben. Bio Suisse. <a href="https://www.bio-suisse.ch/de/biosuisse-erleben/blog/posts/2021/11/kueken-sollen-leben.html" target="_blank">https://www.bio-suisse.ch/de/biosuisse-erleben/blog/posts/2021/11/kueken-sollen-leben.html</a></li></ol></div></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/ostern" title="Ostern">Frohe vegane Ostern</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/eier" title="Ei">Ach du dickes Ei</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/gefluegel" title="Geflügel">Geflügel</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/huhngesund" title="HuHngesund? - Ungesund">HuHngesund? - Ungesund</a></li></ul></div> Mon, 14 Apr 2025 08:00:00 +0000 Sarah 4131 at https://www.swissveg.ch Bund passt Ernährungsempfehlungen an https://www.swissveg.ch/de/neue-ernaehrungsempfehlungen?language=en <span>Bund passt Ernährungsempfehlungen an </span> <span><span lang="" about="/de/user/3027?language=en" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Sarah</span></span> <span>12. September 2024 - 10:14</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) hat in Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung (SGE) neue Ernährungsempfehlungen erarbeitet. Neu werden Hülsenfrüchte zu den Proteinlieferanten gezählt. Zudem berücksichtigen die neuen Empfehlungen auch Aspekte der Nachhaltigkeit.&nbsp;</p><p>Regelmässig Hülsenfrüchte konsumieren und nur noch maximal zwei- bis dreimal pro Woche Fleisch: <a href="https://www.sge-ssn.ch/ich-und-du/essen-und-trinken/ausgewogen/schweizer-lebensmittelpyramide/" target="_blank">Die aktualisierten Ernährungsempfehlungen</a> des Bundes und der SGE rücken pflanzliche Proteinquellen in den Vordergrund und berücksichtigen auch ökologische Aspekte. Letztmals wurden die Empfehlungen im Jahr 2011 überarbeitet. Die Schweiz folgt mit den neuen Empfehlungen dem Trend anderer europäischen Länder, auch ökologische Aspekte in die Ernährungsempfehlungen einfliessen zu lassen.</p><p>Die Basis der Schweizer Lebensmittelpyramide bilden nach wie vor ungezuckerte Getränke wie Wasser und Tee. Auch an der Empfehlung, täglich fünf Portionen Gemüse und Obst zu konsumieren, hat sich nichts verändert.</p><h4>Die wichtigsten Änderungen:</h4><ul><li><strong>Neu zählen Hülsenfrüchte zu den Proteinlieferanten.</strong> Zuvor waren sie bei den Stärkebeilagen aufgeführt. Es wird empfohlen, regelmässig, aber mindestens 1 Mal pro Woche, Hülsenfrüchte wie etwa Bohnen, Linsen oder Kichererbsen zu konsumieren. Auch weitere pflanzliche Proteinquellen wie Tofu, Tempeh oder Seitan finden Erwähnung in den neuen Empfehlungen. Das BLV empfiehlt, über die Woche hinweg zwischen den verschiedenen Proteinquellen abzuwechseln. Dies ist eine positive Veränderung, da Hülsenfrüchte eine wichtige Proteinquelle in einer ausgewogenen pflanzlichen Ernährung darstellen.</li><li><strong>Bei den Kohlenhydraten empfiehlt das BLV neu, die Vollkornvariante zu bevorzugen</strong>. Dies ist positiv zu werten, da Vollkorngetreide reichlich Ballaststoffe sowie verschiedene B-Vitamine enthält und damit einen Beitrag zu einer optimalen Versorgung leisten kann.&nbsp;</li><li><strong>Der Konsum von Fleisch (inklusive Geflügel und verarbeitetes Fleisch) wird explizit auf maximal zwei bis drei Portionen pro Woche beschränkt</strong>. In den Empfehlungen wird darauf hingewiesen, dass <strong>Fleisch die Umwelt stärker belastet</strong> <strong>als pflanzliche Lebensmittel.&nbsp;</strong></li><li><strong>Neu bilden Nüsse und Samen eine eigene Lebensmittelgruppe</strong>, mit der Empfehlung, täglich eine kleine Handvoll (15 bis 30 Gramm) davon zu konsumieren. Zuvor waren sie der Kategorie der Öle und Fette zugeordnet. Auch dies ist eine positive Änderung, da Nüsse und Samen einen wichtigen Bestandteil einer ausgewogenen veganen Ernährung ausmachen, weil sie reich an verschiedenen B-Vitaminen, gesunden Fetten sowie Ballaststoffen sind.&nbsp;</li><li><strong>Milchprodukte bilden neu eine eigene Lebensmittelgruppe</strong>, da sie vom BLV als bedeutende Quelle für Protein, Kalzium, Jod, Vitamin B<sub>2</sub> und B<sub>12</sub> eingeschätzt werden. Das BLV weist jedoch auch darauf hin, dass <strong>pflanzliche Milchalternativen aus Soja bezüglich des Proteingehaltes eine gleichwertige Alternative zu Kuhmilch darstellen. </strong>Ausserdem wird neu auch erwähnt, dass Menschen, die keine Milchprodukte konsumieren, darauf achten sollen, den Bedarf an Protein, Kalzium, Jod und B-Vitaminen über andere Lebensmittel zu decken. Das zeigt, dass das BLV anerkennt, dass eine Deckung dieser Nährstoffe somit auch ohne den Konsum von Kuhmilch möglich ist. &nbsp;<br>Die neuen Empfehlungen umfassen 2 bis 3 Portionen Milchprodukte: Eine Portion entspricht 2 Dezilitern Milch oder 150 bis 200 Gramm Joghurt, Quark, Hüttenkäse, Blanc battu oder 30 Gramm Halbhart-/Hartkäse oder 60 Gramm Weichkäse. Am Beispiel des Weichkäse "La Tomme Vaudoise" entspricht dies pro Portion (60 Gramm) folgenden Nährwerten: 158 Kalorien, 12.6 Gramm Fett und 10.8 Gramm Protein. Da das BLV jedoch gleichzeitig empfiehlt, feste Fette wie Butter sparsam zu konsumieren, genauer maximal 10 Gramm täglich, ist dies ein grosser Widerspruch.<strong> Es wird ersichtlich, dass diese Empfehlung bereits mit einer Portion Milchprodukte überschritten wird.&nbsp;</strong><br>&nbsp;</li></ul><h4>Fazit</h4><p>Positiv zu bewerten ist, dass die neuen Empfehlungen vermehrt pflanzliche Proteinquellen beinhalten und den Fleischkonsum einschränken. Des Weiteren werden auch die negativen ökologischen Aspekte des Fischkonsums angesprochen und darauf hingewiesen, dass der Bedarf an Omega-3 und -6 Fettsäuren auch durch pflanzliche Quellen (Raps-, Leinöl sowie Baumnüsse) sowie Nahrungsergänzungsmittel aus Mikroalgen (EPA/DHA) gedeckt werden kann.</p><p>Negativ zu bewerten ist, dass der Bund Kuhmilch nicht nur weiterhin empfiehlt, sondern sogar mit einer eigenen Kategorie besonders hervorhebt, ohne auf die zahlreichen negativen Aspekte von Kuhmilch einzugehen.&nbsp;</p></div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <p>Quellen:</p><p>Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV. (o.&nbsp;D.). <em>Gesund und nachhaltig essen: Bund aktualisiert seine Ernährungsempfehlungen</em>. <a href="https://www.blv.admin.ch/blv/de/home/dokumentation/nsb-news-list.msg-id-102396.html"><span class="url">https://www.blv.admin.ch/blv/de/home/dokumentation/nsb-news-list.msg-id-102396.html&nbsp;</span></a></p><p>sge-ssn.ch &amp; blv.admin.ch. (2024). <em>Schweizer Ernährungsempfehlungen</em>. <a href="https://www.sge-ssn.ch/media/ct_protected_attachments/84842dc787770badf4883e2d762026/Schweizer-Ernaehrungsempfehlungen_Kurzversion_DE.pdf"><span class="url">https://www.sge-ssn.ch/media/ct_protected_attachments/84842dc787770badf4883e2d762026/Schweizer-Ernaehrungsempfehlungen_Kurzversion_DE.pdf</span></a></p><p><em>Die Merkblätter der SGE</em>. (2024, 11. September). Schweizerische Gesellschaft für Ernährung. <span class="url"><a href="https://www.sge-ssn.ch/ich-und-du/download/merkblaetter-und-unterlagen/">https://www.sge-ssn.ch/ich-und-du/download/merkblaetter-und-unterlagen/</a></span></p></div></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul><li><a href="https://www.swissveg.ch/studie-ersatzprodukte-fleisch-milch?language=de">Ersatzprodukte für Fleisch und Milch: was sagt die TA-SWISS-Studie tatsächlich?</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/milch?language=de">Infos zum Thema Milch</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/vegane-lebensmittel?language=de">Vegane Lebensmittel: gesund oder nicht?&nbsp;</a></li><li style="box-sizing:border-box;font-family:&quot;Open Sans&quot;, sans-serif;list-style:inherit;"><a href="https://www.swissveg.ch/vegane-ernaehrung?language=de">Vegane Ernährung: Grundlagen</a></li><li style="box-sizing:border-box;font-family:&quot;Open Sans&quot;, sans-serif;list-style:inherit;">Weitere Infos:<a href="https://www.sge-ssn.ch/ich-und-du/essen-und-trinken/ausgewogen/schweizer-lebensmittelpyramide/" target="_blank"> Schweizerische Gesellschaft für Ernährung</a></li><li style="box-sizing:border-box;font-family:&quot;Open Sans&quot;, sans-serif;list-style:inherit;"><a href="https://www.dge.de/gesunde-ernaehrung/gut-essen-und-trinken/" target="_blank">Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung</a></li></ul></div> Thu, 12 Sep 2024 08:14:16 +0000 Sarah 4116 at https://www.swissveg.ch Herbstsession 2024 https://www.swissveg.ch/de/herbstsession-2024?language=en <span>Herbstsession 2024</span> <span><span lang="" about="/de/user/3027?language=en" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Sarah</span></span> <span>10. September 2024 - 13:26</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Die Herbstsession des Parlaments wird vom 9. bis 27. September 2024 abgehalten. Im Blogbeitrag finden Sie eine Übersicht über Themen, die aus der Perspektive des Tierschutzes und des Umweltschutzes von Bedeutung sind.&nbsp;</p><h2 class="einleitung"><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20220323" target="_blank">22.323 Standesinitiative</a> «Schutz vor Grossraubtieren»</h2><p>Der Bund hat umgehend einen neuerlichen Anlauf zu nehmen, um im Bundesgesetz über die Jagd und den Schutz wildlebender Säugetiere und Vögel vom 20. Juni 1986 und in den entsprechenden Ausführungsbestimmungen zum einen die zielgerichtete Regulierung des Wolfbestandes zu ermöglichen und zum anderen die finanzielle Unterstützung vom Bund für den Herdenschutz zu erhöhen. Der Ständerat hat die Initiative am 21.12.2023 abgelehnt (keine Folge gegeben). &nbsp;<br><br>Die Standesinitiative ist am 24.09.2024 vom Nationalrat abgelehnt worden (keine Folge gegeben).</p><h2 class="einleitung"><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20214133" target="_blank">21.4133 Motion</a> «Förderung regionaler Schlachtkapazitäten zur Vermeidung langer Tiertransporte»&nbsp;</h2><p>Die Anzahl der Schlachtbetriebe ist in den letzten Jahren zurückgegangen. Kurze Transportwege können einen Beitrag zum Tierwohl leisten. Der Bundesrat wird beauftragt, für die Förderung dezentraler Schlachtkapazitäten eine gesetzliche Grundlage zu schaffen und entsprechende Massnahmen zu treffen. Der Nationalrat hat die Motion am 14.09.2023 angenommen, der Bundesrat beantragt die Ablehnung (17.11.2021).</p><p>Die Motion wurde am 16.09.2024 vom Ständerat abgelehnt.&nbsp;</p><h2 class="einleitung"><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20223952" target="_blank">22.3952 Motion</a> «Den Besonderheiten von Eseln, Maultieren und Mauleseln in der Tierschutzverordnung Rechnung tragen»</h2><p>Der Bundesrat wird beauftragt, im Rahmen der Revision der Tierschutzverordnung die gesetzlichen Grundlagen in Artikel&nbsp;59 ff. so anzupassen, dass den besonderen Eigenschaften von Eseln und Maultieren/Mauleseln Rechnung getragen wird. Der Nationalrat hat die Motion am 01.03.2023 angenommen, der Bundesrat beantragt die Annahme (16.12.2022).&nbsp;</p><p>Die Motion wurde am 16.09.2024 vom Ständerat abgelehnt.&nbsp;</p><h2 class="einleitung"><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20243614" target="_blank">24.3614 Motion</a> «Steuerliche Anreize für den Schutz der Biodiversität. Naturnahe Gestaltung fördern und Vielfalt stärken»</h2><p>Der Bundesrat wird beauftragt, das Bundesgesetz über die direkte Bundessteuer so anzupassen, dass Investitionen von Privaten und Unternehmen in die Erhöhung der Biodiversität von den direkten Bundessteuern abgezogen werden können. Der Bundesrat beantragt am 28.08.2024 die Ablehnung der Motion.</p><h2 class="einleitung"><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20243630" target="_blank">24.3630 Interpellation</a> «Gibt es Alternativen zu Rodentiziden?»</h2><p>Der Einsatz von Rodentiziden ist in Bezug auf das Tierleid und die Tierwürde schon lange ein Problem. Dem Bundesrat wurden verschiedene Fragen betreffend Handhabung des Giftes gestellt.</p><h2 class="einleitung"><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20224552" target="_blank">22.4552 Motion</a> «Stärkung der Direktvermarktung»&nbsp;</h2><p>Der Bundesrat wird beauftragt, Massnahmen zu ergreifen, die den Einstieg für Bauern in die Direktvermarktung vereinfachen. Denkbar wären finanzielle Anreize, die Erschliessung von Absatzkanälen wie öffentliche Verpflegungseinrichtungen oder der Abbau von Hürden in Bezug auf lebensmittelrechtliche Anforderungen bei der Nährwertangabe, die ein unverhältnismässiges Mass an Bürokratie mit sich bringen. Der Bundesrat beantragt die Ablehnung der Motion (15.02.2023), der Nationalrat hat sie am 12.03.2024 angenommen.</p><p>Der Ständerat hat die Motion am 23.09.2024 abgelehnt.&nbsp;</p><h2 class="einleitung"><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20213730" target="_blank">21.3730 Motion&nbsp;</a> «Mit Marktbeobachtung mehr Transparenz in Agrarmärkten»&nbsp;</h2><p>Der Bundesrat wird beauftragt, die Verordnung über die Marktbeobachtung im Landwirtschaftsbereich so anzupassen, dass künftig das Preisniveau für landwirtschaftliche Produkte getrennt nach folgenden Produktionsmethoden erhoben wird: konventionell, biologisch und Labels mit Mindestniveau IP-Suisse. Der Bundesrat beantragt die Ablehnung der Motion (18.08.2021), der Nationalrat hat sie am 02.05.2023 angenommen.&nbsp;</p><p>Der Ständerat hat die Motion am 23.09.2024 abgelehnt.&nbsp;</p><h2 class="einleitung"><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20243657" target="_blank">24.3657 Interpellation</a> «Verankerung der Agrobiodiversität bei der Umsetzung der Strategie Biodiversität»</h2><p>Die Erhaltung und nachhaltige Nutzung der genetischen Ressourcen, einschliesslich der Nutztiere und Kulturpflanzen, sind für unsere Ernährungssicherheit zentral. Der Bundesrat wird deshalb gebeten, Fragen zur Umsetzung zu beantworten.</p></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul><li><a href="https://www.swissveg.ch/sessionen?language=de">Sessionen</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/sommersession-2024?language=de">Sommersession 2024</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/fruehlingssession-2024?language=de">Frühlingsession 2024</a></li><li>Aktuelles zur Herbstsession: <a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/sessionen/aktuelle-session" target="_blank">parlament.ch</a></li></ul></div> Tue, 10 Sep 2024 11:26:36 +0000 Sarah 4115 at https://www.swissveg.ch