Amandine's blog https://www.swissveg.ch/de?language=it de Welt-Tofu-Tag: Spannendes über den proteinreichen Alleskönner https://www.swissveg.ch/de/tofu?language=it <span>Welt-Tofu-Tag: Spannendes über den proteinreichen Alleskönner</span> <span><span lang="" about="/de/user/3027" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Sarah</span></span> <span>26. Juli 2025 - 8:41</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Ob pikante Spiesse, knusprige Nuggets oder süsses Mousse au Chocolat: Tofu ist ein proteinreicher Alleskönner. Anlässlich des Welt-Tofu-Tages nehmen wir das Sojaprodukt genauer unter die Lupe und vergleichen es mit tierischen Proteinquellen. Welche hat mehr Protein und welche ist nachhaltiger?</p><p>Trotz seiner unglaublichen Vielseitigkeit und seinen zahlreichen Vorteilen wird Tofu nicht von allen Menschen gleichermassen geschätzt. Ganz im Gegenteil: Dem Bohnenquark wird nachgesagt, dass er fad schmecke und eine schlechte Proteinqualität habe. Zudem steht er auch immer wieder in der Kritik, weil er aus Sojabohnen hergestellt wird, bei denen viele Menschen nach wie vor glauben, dass dafür Regenwald abgeholzt wird. </p><h4>Fleisch vs. Tofu: Wie sieht es mit der Umweltbelastung aus?</h4><p>Die meisten Menschen sind sich nicht bewusst, dass sie indirekt sehr viel Soja konsumieren, selbst wenn sie noch nie in ihrem Leben Tofu gegessen haben. Denn rund drei Viertel der weltweiten Sojaernte dient als Mastfutter für Rinder, Geflügel und Schweine. So werden beispielsweise <strong>für die Produktion von einem Kilogramm Rindfleisch rund fünf bis 20 Kilogramm Futtermittel benötigt.</strong><span class="fussnotenlink"><strong>1  </strong></span>Dabei handelt es sich nicht wie irrtümlich angenommen ausschliesslich um Gras, sondern auch um Getreide und Soja. Dazu kommt, dass die Fleischproduktion extrem energieintensiv ist: Die Produktion von einem Kilogramm <strong>Rindfleisch stösst 12 bis 13 Kilo CO<sub>2</sub>-Äqivalente</strong> aus.<span class="fussnotenlink">1<strong>  </strong></span>Im Vergleich dazu emittiert die Herstellung von einem Kilogramm <strong>Tofu nur knapp ein Kilo CO<sub>2</sub>-Äqivalent.</strong><em><span class="fussnotenlink"><strong>2</strong></span></em>  In Ermangelung von spezifischen Daten für Tofu werden für folgende Vergleiche die Zahlen von Soja verwendet: <strong>Die Belastung des Grundwassers und  Bodens </strong>ist bei einer Ernährung, die anstelle von Fleisch auf Sojaprodukte wie Tofu setzt, <strong>um das Siebenfache geringer</strong>, da weniger Schwefeldioxid, Stickstoffoxide und Ammoniak emittiert werden.<span class="fussnotenlink">  </span>Auch was den Landverbrauch betrifft, schneidet die pflanzliche Variante besser ab: Die Produktion einer sojabasierten Mahlzeit à 100 Gramm benötigt einen Drittel weniger Fläche als jene der gleichen Menge Pouletfleisch. <span class="fussnotenlink">3 </span></p><img src="/sites/swissveg.ch/files/2025-07/Grafik_Tofu_Blog.png" data-entity-uuid="672ec7c6-119e-4171-a311-074b71205ea5" data-entity-type="file" alt="" width="2126" height="709" /><h4 class="einleitung">Proteinqualität im Vergleich</h4><p>Auch Punkto Nährwerte muss sich Tofu nicht verstecken: Er enthält durchschnittlich rund 15 Gramm Protein pro 100 Gramm bei rund 150 Kalorien. Damit ist er <strong>eine kalorien- und fettarme Proteinquelle</strong>. Ein häufig vorgebrachter Kritikpunkt an pflanzlichem Protein ist die vermeintlich unvollständige Aminosäurezusammensetzung. Hierbei ist jedoch klarzustellen: Soja gehört zu den wenigen pflanzlichen Lebensmitteln mit einem vollständigen Aminosäureprofil – es enthält alle essenziellen Aminosäuren in ausreichender Menge. <strong>Damit ist Tofu eine hochwertige Proteinquelle, vergleichbar mit tierischem Protein.</strong><span class="fussnotenlink">4</span> In einer Meta-Analyse kamen Forschende zudem zum Schluss, dass Sojaprotein, auch was den Muskel- und Kraftaufbau betrifft, mit tierischem Protein mithalten kann.<span class="fussnotenlink">5 </span></p><p>Daneben punktet Tofu mit einer Reihe weiterer Vorteile: </p><ul><li><strong>Niedriger Gehalt an gesättigten Fettsäuren</strong>: Tofu enthält im Vergleich zu vielen tierischen Produkten nicht nur weniger ungesunde Fette, sondern auch mehr gesunde (ungesättigte) Fettsäuren, was sich positiv auf die Herzgesundheit auswirken kann.</li><li><strong>Reich an Isoflavonen</strong>: Die enthaltenen Isoflavone besitzen antioxidative Wirkungen, die Zellschäden durch freie Radikale reduzieren können und somit potenziell vor chronischen Krankheiten schützen. </li><li><strong>Mineralstoffquelle</strong>: Tofu liefert Mineralstoffe wie Kalzium, Magnesium und Eisen, die für Knochenstoffwechsel, Muskel- und Nervenfunktion sowie den Sauerstofftransport im Blut wichtig sind. Wenn im Herstellungsprozess Kalziumsulfat als Gerinnungsmittel verwendet wird, enthält der Tofu sogar noch mehr des wichtigen Minerals. </li></ul><h4>Schweizer Bio-Soja boomt</h4><p>Die Angst, Tofu zu kaufen, der aus abgeholzten Amazonas-Gebieten stammt, ist in der Schweiz und generell in Europa unbegründet: Hierzulande erhältliches Speisesoja, also auch Tofu, stammt aus der Schweiz oder dem nahen Ausland, wie etwa Italien, Österreich oder Frankreich. Produkte, die Soja aus Übersee enthalten, sind kaum zu finden. In der Schweiz werden jährlich rund 4000 Tonnen Soja produziert. Die Hälfte davon wird jedoch als Futtermittel für sogenannte Nutztiere verwendet.<span class="fussnotenlink">6</span> Die Schweizerische Forschungsanstalt Agroscope hat die Wichtigkeit der Sojabohne schon vor über 40 Jahren erkannt und forscht an der Züchtung von Sorten, die an das hiesige Klima angepasst sind, aber auch an solchen, die sich aufgrund ihres Geschmackes besonders gut für die Tofuproduktion eignen. Mehr zu Schweizer Tofu kann <a href="https://www.swissveg.ch/de/soja" target="_blank">hier </a>nachgelesen werden. </p><h4 class="einleitung">Fazit</h4><p>Punkto Gesundheit und Nachhaltigkeit ist Tofu tierischem Protein überlegen. Wenn jetzt bloss nicht sein fader Geschmack wäre, denkt sich wohl die eine oder andere. Tatsächlich ist das eines der häufigsten Vorurteile: Viele Menschen verbinden Tofu vor allem mit einem langweiligen, geschmacklosen Lebensmittel. Doch das stimmt nicht: <strong>Der Geschmack von Tofu ist sehr neutral, was ein Vorteil ist, da er sich dadurch vielseitig würzen und an jede Küche anpassen lässt. </strong>Durch die richtige Zubereitung – etwa Anbraten, Grillieren oder Frittieren – erhält Tofu eine knusprige Textur und kann in verschiedenen Gerichten überzeugen.<strong> </strong>Mit den richtigen Gewürzen, Marinaden und Zubereitungsmethoden lässt sich Tofu wunderbar schmackhaft und abwechslungsreich gestalten.<strong> Pro-Tipp: Wird der Tofu vor Verwendung eingefroren nimmt er anschliessend die Marinade besser auf.</strong></p><p>Auf unserer<a href="https://www.swissveg.ch/de/recipe/search?language=de" target="_blank"> Rezeptseite </a>sind zahlreiche kreative und schmackhafte Tofurezepte zu finden. Ob cremiges Curry, gebratene Tofusticks oder süsser Cheesecake – mit dem Stichwort «Tofu» findet sich Inspirationen für jeden Geschmack.</p></div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <p>1 Fleisch und Milchprodukte | WWF Schweiz. (o.&nbsp;D.). WWF Schweiz. <a href="https://www.wwf.ch/de/unsere-ziele/fleisch-und-milchprodukte">https://www.wwf.ch/de/unsere-ziele/fleisch-und-milchprodukte</a></p><p>2 Mejia, A., Harwatt, H., Jaceldo-Siegl, K., Sranacharoenpong, K., Soret, S. &amp; Sabaté, J. (2017b). Greenhouse Gas Emissions Generated by Tofu Production: A Case Study. Journal Of Hunger &amp; Environmental Nutrition, 13(1), 131–142. <a href="https://doi.org/10.1080/19320248.2017.1315323">https://doi.org/10.1080/19320248.2017.1315323</a></p><p>3 Jetzke, T., Richter, S., Institut für Innovation und Technik [iit] in der VDI/VDE Innovation + Technik GmbH, Keppner, B., Domröse, L., adelphi research gGmbH, Wunder, S., Ecologic Institut gGmbH &amp; Futurium gGmbH. (2019b). Die Zukunft im Blick: Fleisch der Zukunft. In S. Veenhoff &amp; Fachgebiet I 1.1: Grundsatzfragen, Nachhaltigkeitsstrategien und -szenarien, Ressourcenschonung (Hrsg.), Trendbericht Zur Abschätzung der Umweltwirkungen von Pflanzlichen Fleischersatzprodukten, Essbaren Insekten und In-vitro-Fleisch. <a href="https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/1410/publikationen/2020-06-25_trendanalyse_fleisch-der-zukunft_web_bf.pdf">https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/1410/publikat…</a></p><p>4 Rutherfurd, S. M., Fanning, A. C., Miller, B. J. &amp; Moughan, P. J. (2014). Protein Digestibility-Corrected Amino Acid Scores and Digestible Indispensable Amino Acid Scores Differentially Describe Protein Quality in Growing Male Rats. Journal Of Nutrition, 145(2), 372–379. <a href="https://doi.org/10.3945/jn.114.195438">https://doi.org/10.3945/jn.114.195438</a></p><p>5 Messina, M., Lynch, H., Dickinson, J. M. &amp; Reed, K. E. (2018). No Difference Between the Effects of Supplementing With Soy Protein Versus Animal Protein on Gains in Muscle Mass and Strength in Response to Resistance Exercise. International Journal Of Sport Nutrition And Exercise Metabolism, 28(6), 674–685. <a href="https://doi.org/10.1123/ijsnem.2018-0071">https://doi.org/10.1123/ijsnem.2018-0071</a></p><p>6 Über Soja - soja netzwerk schweiz. (o.&nbsp;D.). Soja Netzwerk Schweiz. <a href="https://www.sojanetzwerk.ch/ueber-soja/">https://www.sojanetzwerk.ch/ueber-soja/</a></p></div></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/soja" target="_blank">Alles zum weltweiten Sojaanbau&nbsp;</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/vegane-proteine" target="_blank">Vegane Proteine</a></li><li><a href="https://www.agroscope.admin.ch/agroscope/de/home/themen/pflanzenbau/ackerbau/kulturarten/soja/qualitative-verbesserung.html" target="_blank">Agroscope: Soja&nbsp;</a></li></ul></div> Sat, 26 Jul 2025 06:41:13 +0000 Sarah 4151 at https://www.swissveg.ch Pflanzliche Lebensmittel sind die bessere Wahl https://www.swissveg.ch/de/pflanzliche-lebensmittel-bessere-wahl?language=it <span>Pflanzliche Lebensmittel sind die bessere Wahl</span> <span><span lang="" about="/de/user/2398" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Christine</span></span> <span>17. Juli 2025 - 9:43</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Pflanzliche Fleisch- und Milchalternativen haben keinen guten Ruf. Zu Unrecht, wie eine neue Studie zeigt: Die pflanzlichen Produkte schnitten aus gesundheitlicher und ökologischer Sicht besser ab als die tierischen Originalprodukte.</p><h2 data-start="390" data-end="1537">Vegane Alternativen sind immer beliebter – und stehen zunehmend in der Kritik</h2><p data-start="390" data-end="1537">Der Markt für vegane Lebensmittel wächst in der Schweiz stetig. Insbesondere Fleisch- und Milchalternativen werden immer beliebter. Der von Coop im Januar 2025 veröffentlichte Plant Based Food Report zeigt, dass Milchalternativen, insbesondere Hafermilch, den grössten Anteil am Markt für vegane Alternativen ausmachen, Fleischalternativen landen auf dem zweiten Platz.¹ 57 Prozent der Schweizer Bevölkerung haben bereits vegane Alternativen probiert und 30 Prozent konsumieren diese regelmässig. Trotz dieser positiven Marktentwicklungen tauchen immer wieder negative Schlagzeilen auf wie z. B. folgende: «Essen aus dem Chemiebaukasten: So ungesund ist veganer Fleischersatz.» oder «Viele vegane Fertigprodukte sind stark verarbeitet.» Doch wie viel Wahrheit steckt in diesen Behauptungen? Wenig, wie eine neue Studie zeigt. Sie verglich eine breite Palette von Fleisch- und Milchalternativen mit tierischen Produkten. Das Ergebnis: Pflanzliche Alternativen schnitten sowohl beim Nährstoffgehalt als auch in gesundheitlicher und ökologischer Hinsicht besser ab.²</p><h2 data-start="1539" data-end="2488">Hülsenfrüchte sind der klare Sieger</h2><p data-start="1539" data-end="2488">Unverarbeitete pflanzliche Lebensmittel wie Erbsen und (Soja-)Bohnen erzielten in der Studie die besten Ergebnisse – sie boten das beste Nährstoffprofil, hatten die positivsten Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt und waren zudem am kostengünstigsten. Im Vergleich dazu schnitten verarbeitete pflanzliche Produkte wie Veggie-Burger, traditionelle Fleischalternativen wie Tofu sowie Milchalternativen hinsichtlich der Klimawirkung und der Kosten weniger gut ab. Dennoch boten sie erhebliche Vorteile hinsichtlich Nährstoffprofil, Gesundheit und Umwelt im Vergleich zu tierischen Produkten. Die gesundheitlichen Auswirkungen pflanzlicher Lebensmittel könnten in der Studie sogar unterschätzt worden sein, da nur einzelne Nährstoffe betrachtet wurden. Wichtige Bestandteile wie sekundäre Pflanzenstoffe, welche die Gesundheit und das Krankheitsrisiko positiv beeinflussen können, wurden nicht berücksichtigt.</p><h2 data-start="2490" data-end="3366">Pflanzenbasierte Ernährung senkt das Sterberisiko</h2><p data-start="2490" data-end="3366">Die Studie berechnete die Auswirkungen, wenn tierische Produkte durch pflanzliche Alternativen ersetzt werden. Dies führte zu einer Reduktion gesättigter Fette und einer erhöhten Zufuhr von Nahrungsfasern sowie Kalium – allerdings auch zu einer geringeren Zufuhr von Zink, Vitamin A und Vitamin B12. Laut den Forschenden könnte die vermehrte Zufuhr von Nahrungsfasern, gesunden Fetten und Kalium sowie die geringere Zufuhr von Cholesterin und Häm-Eisen die Sterblichkeit in westlichen Industrieländern deutlich senken. Durch den Ersatz tierischer Lebensmittel könnte die Sterblichkeit um knapp sechs Prozent reduziert werden. Erbsen, Tempeh und Bohnen zeigten den grössten Effekt, aber auch Alternativen wie Veggie-Burger, Tofu sowie Mandel-, Soja- und Hafermilch führten zu einer deutlichen Reduktion des Sterberisikos.</p><h2 data-start="3368" data-end="4039">Grosses Potenzial für kultiviertes Fleisch</h2><p data-start="3368" data-end="4039">Die Studie untersuchte auch kultiviertes Fleisch und verglich es mit herkömmlichem Rindfleisch und pflanzlichen Alternativen. Bezogen auf die Gesundheit zeigte kultiviertes Rindfleisch ähnliche Nährwerte und Auswirkungen auf die Sterblichkeit wie das tierische Pendant. Pflanzliche Alternativen schnitten in diesen Bereichen klar besser ab – bezüglich der Umweltauswirkungen war kultiviertes Rindfleisch jedoch mit pflanzlichen Produkten vergleichbar. Laut den Forschenden stellen die hohen Kosten derzeit die grösste Hürde dar: Je nach Technologie könnten diese bis zu 40000-mal höher sein als die Kosten für Rindfleisch.</p><h2 data-start="4041" data-end="4864">Politik als wichtiger Hebel</h2><p data-start="4041" data-end="4864">Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass pflanzliche Alternativen trotz ihres teils höheren Verarbeitungsgrads klare gesundheitliche Vorteile bieten, eine ausgewogene Nährstoffzusammensetzung aufweisen und die Umwelt deutlich weniger belasten als tierische Produkte. Unverarbeitete pflanzliche Lebensmittel wie Hülsenfrüchte schneiden insgesamt am besten ab: Sie sind nicht nur nährstoffreich, sondern auch wesentlich günstiger als sowohl Alternativ- als auch tierische Produkte. Die höheren Kosten pflanzlicher Alternativen könnten eine Hürde für deren Konsum darstellen. Hier ist auch die Politik gefragt, etwa durch den Abbau von Subventionen für tierische Produkte und die Förderung pflanzlicher Alternativen, um nachhaltige und gesundheitlich vorteilhafte Entscheidungen zu erleichtern.</p></div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <ol><li>Coop. (2025). Plant Based Food Report: Studie zum veganen Genuss in der Schweiz. <a href="https://www.coop.ch/de/marken-inspiration/ernaehrung/vegetarisch-vegan/vegane-ernaehrung/report.html" target="_blank" title="Plant Based Food Report">www.coop.ch/de/marken-inspiration/ernaehrung/vegetarisch-vegan/vegane-ernaehrung/report.html</a></li><li>Springmann, M. (2024). A multicriteria analysis of meat and milk alternatives from nutritional, health, environmental, and cost perspectives. Proceedings Of The National Academy Of Sciences, 121(50). <a href="https://doi.org/10.1073/pnas.2319010121">https://doi.org/10.1073/pnas.2319010121</a></li></ol></div></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/leitfaden-verarbeitete-lebensmittel">Fleischalternativen: gesünder als angenommen</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/vegane-lebensmittel">Vegane Lebensmittel – gesund oder nicht?</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/vegane-proteine">Vegane Proteine in der Ernährung</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/vegane-ernaehrung">Vegane Ernährung: Grundlagen</a></li></ul></div> Thu, 17 Jul 2025 07:43:01 +0000 Christine 4152 at https://www.swissveg.ch Earth Overshoot Day 2025: Vegan erreicht die Klimaziele https://www.swissveg.ch/de/earth-overshoot-day-2025?language=it <span>Earth Overshoot Day 2025: Vegan erreicht die Klimaziele</span> <span><span lang="" about="/de/user/3028" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Maggie Haab</span></span> <span>24. Juli 2025 - 11:53</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Die sich erneuernden Ressourcen der Welt sind ab dem heutigen Earth Overshoot Day (Erdüberlastungstag) am 24. Juli bereits für das Jahr 2025 aufgebraucht. Seit den ersten Erhebungen in den Siebzigerjahren hat sich der Tag kontinuierlich vom Jahresende in Richtung Jahresmitte verschoben. Konkret heisst das: Die Menschheit verbraucht mittlerweile 1,8 Erden – also bald doppelt so viel, wie der Planet produzieren und regenerieren kann.</p><h2>Kein Umweg über das Tier</h2><p>Durch die künstliche Verlängerung der Nahrungskette wird ein Ressourcen- und Energieverschleiss betrieben, der seinesgleichen sucht. Anstelle die knappen fruchtbaren Böden direkt für den Anbau von Nahrungsmitteln der Menschen zu nutzen, geht die Industrie andere Wege: Für Weideflächen und für zusätzliches Futtermittel der Tiere (Soja, Mais) wird weiterhin Regenwald abgeholzt, dabei gehen wertvolle Wasserspeicher und Biodiversität verloren. In der Schweiz wird die Hälfte des fruchtbaren Ackerlandes für Futtermittelanbau ver(sch)wendet. Ein Vielfaches an Energie, Wasser und Land geht für Tierhaltung verloren. Neben Methan und Lachgas ist CO<sub>2</sub> eines der relevanten Treibhausgase, welches in der Diskussion um Nachhaltigkeit und Klima immer wieder genannt wird. Anhand von CO<sub>2</sub> stellen wir also einen Vergleich an, wie ressourcenschonend vegan im Vergleich zu einer omnivoren Ernährung ist.<sup> 1</sup></p><h2>Einfach, nachhaltig, bio-vegan</h2><p>Der stärkste Hebel und damit die beste Lösung ist und bleibt: die pflanzliche Ernährung!<br>Keine andere Verhaltensweise hat so viele positive Auswirkungen wie die persönliche Umstellung auf vegan. Laut dem Global Footprint Network würde eine weltweite Reduktion des Fleischkonsums um 50 % und eine Verlagerung hin zu mehr pflanzlichen Kalorien den Earth Overshoot Day um 17 Tage verschieben. Wenn alle Menschen vegetarisch leben würden, könnten sogar 34 Tage gewonnen werden – also über einen ganzen Monat.<sup>2</sup></p><p>Geht man noch weiter und entscheidet sich für eine vegane Lebensweise, wird die Einsparung an Treibhausgasen besonders eindrücklich: Die jährlichen CO₂-Emissionen eines fleischessenden Omnivoren könnten von derzeit rund 1’653 kg pro Kopf um bis zu 72 % (-1’190 kg) auf unter 500 kg gesenkt werden – wenn diese Person auf vegane und biologische Lebensmittel umstellt. <sup>3</sup></p><h2>Problem und Lösung: Landwirtschaft</h2><p>Rund 30 % der globalen Treibhausgasemissionen stehen im Zusammenhang mit der Landwirtschaft. Davon wiederum entfallen ca. 60 % auf direkte Emissionen aus der Tierhaltung – insbesondere Methan aus der Verdauung von Wiederkäuern (das rund 28-mal klimaschädlicher ist als CO₂) sowie Lachgas aus der Güllewirtschaft.</p><p>Unter dem Strich bedeutet dies: Eine Umstellung der Landwirtschaft auf pflanzliche Produktion könnte allein rund 18 % der weltweiten Gesamtemissionen einsparen – ohne den ressourcenintensiven Umweg über die Tiere. Weitere Emissionen entstehen durch die Herstellung von Düngemitteln und Pestiziden für die Futtermittelproduktion, durch Landnutzungsänderungen wie Abholzung von Regenwald, die Futtermittelverarbeitung sowie durch den Transport von Futter, Tieren und gekühlten tierischen Produkten. Die wirksamste Massnahme zur Reduktion von Treibhausgasen – insbesondere Methan – ist deshalb eine grundlegende Veränderung der Ernährung und die deutliche Verringerung der Tierbestände bei Wiederkäuern. <sup>4, 5</sup></p><h2>Kein Erreichen der Klimaziele ohne Ernährungswende</h2><p>Die 2016 erstellte Modellstudie (Bryngelsson et al.) bleibt aktuell: Die EU kann ihre Klimaziele nicht erreichen, wenn der Konsum von Rind- und Schaffleisch nicht um mindestens 50 % sinkt. Die Berechnungen berücksichtigen bereits alle technischen Möglichkeiten – etwa eine effizientere Fütterung, verbesserte Tierhaltung oder ein optimiertes Güllemanagement. Zwar besteht auch entlang der gesamten Wertschöpfungskette – von Lagerung über Verarbeitung bis zum Verkauf – überall Einsparpotenzial, etwa durch geringeren Energieverbrauch oder die Reduktion von Lebensmittelverschwendung. Selbst in dem optimistischsten Szenario reichen alle diese Massnahmen nicht aus: Ohne eine drastische Reduktion tierischer Produkte lassen sich die Nachhaltigkeits- und Klimaziele auch in der Schweiz nicht erreichen.</p><p>Der grösste Hebel bleibt weiterhin die Reduktion der Tierbestände und die Umstellung auf Produktion und Konsum pflanzlicher Proteine. Denn wird ein tierisches Produkt gar nicht erst erzeugt, entfallen 100 % der damit verbundenen Emissionen von der Züchtung, über die importierten Futtermittel, den Land- und Wasserverbrauch, bis zur Tötung der Tiere. <sup>6, 7&nbsp;</sup></p></div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <ol style="-webkit-text-stroke-width:0px;background-color:rgb(255, 255, 255);box-sizing:border-box;color:rgb(0, 0, 0);font-family:&quot;Open Sans&quot;, sans-serif;font-size:12px;font-style:normal;font-variant-caps:normal;font-variant-ligatures:normal;font-weight:400;letter-spacing:normal;margin-bottom:13px;margin-top:0px;orphans:2;text-align:start;text-decoration-color:initial;text-decoration-style:initial;text-decoration-thickness:initial;text-indent:0px;text-transform:none;white-space:normal;widows:2;word-spacing:0px;"><li style="box-sizing:border-box;">Welche ökologischen Auswirkungen hat der Fleischkonsum? <a href="https://www.swissveg.ch/de/oekologie"><strong>www.swissveg.ch/de/oekologie</strong></a></li><li style="box-sizing:border-box;">Lösungen des Global Footprint Network <a href="https://overshoot.footprintnetwork.org/solutions/food/"><strong>www.overshoot.footprintnetwork.org/solutions/food/</strong></a></li><li style="box-sizing:border-box;">Studie des FiBL (10/6/2025) im Auftrag des WWF Österreich <a href="https://www.fibl.org/de/infothek/meldung/ernaehrungsstudie-zeigt-eine-gesunde-und-nachhaltige-ernaehrung-ist-leistbar"><strong>www.fibl.org/de/infothek/meldung/ernaehrungsstudie-zeigt-eine-gesunde-und-nachhaltige-ernaehrung-ist-leistbar</strong></a></li><li style="box-sizing:border-box;">Pressemitteilung FAO (14/11/2024) Treibhausgasemissionen aus Agrar- und Ernährungssystemen. <a href="https://www.fao.org/statistics/highlights-archive/highlights-detail/greenhouse-gas-emissions-from-agrifood-systems.-global--regional-and-country-trends--2000-2022"><strong>www.fao.org/statistics/highlights-archive/highlights-detail/greenhouse-gas-emissions-from-agrifood-systems.-global--regional-and-country-trends--2000-2022</strong></a></li><li style="box-sizing:border-box;">Die Erklärung über Lachgas und Methan vom Umwelt Bundesamt von Deutschland <a href="https://www.umweltbundesamt.de/themen/landwirtschaft/umweltbelastungen-der-landwirtschaft/lachgas-methan"><strong>www.umweltbundesamt.de/themen/landwirtschaft/umweltbelastungen-der-landwirtschaft/lachgas-methan</strong></a><strong>&nbsp;</strong></li><li style="box-sizing:border-box;">FAO-Bericht (8/12/23) zeigt Wege zu geringeren Emissionen aus der Viehwirtschaft auf <a href="https://www.fao.org/newsroom/detail/new-fao-report-maps-pathways-towards-lower-livestock-emissions"><strong>www.fao.org/newsroom/detail/new-fao-report-maps-pathways-towards-lower-livestock-emissions</strong></a></li><li style="box-sizing:border-box;">IFOAM EU und FiBL Publikation (2016) <a href="https://www.organicseurope.bio/content/uploads/2020/06/ifoameu_advocacy_climate_change_report_2016.pdf"><strong>www.organicseurope.bio/content/uploads/2020/06/ifoameu_advocacy_climate_change_report_2016.pdf</strong></a></li></ol></div></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/oekologie"><strong>Ökologische Auswirkungen des Fleischkonsums</strong></a></li><li><a href="Ernährungwww.swissveg.ch/de/2022_01_FiBL_Studie"><strong>70 % weniger Emissionen durch vegane Ernährung</strong></a></li></ul></div> Thu, 24 Jul 2025 09:53:38 +0000 Maggie Haab 4153 at https://www.swissveg.ch Fleischalternativen: gesünder als angenommen https://www.swissveg.ch/de/leitfaden-verarbeitete-lebensmittel?language=it <span>Fleischalternativen: gesünder als angenommen</span> <span><span lang="" about="/de/user/3027" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Sarah</span></span> <span>9. Juni 2025 - 9:20</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Fleischalternativen werden häufig als ungesund abgestempelt, da der Konsum hochverarbeiteter Lebensmittel mit einem erhöhten Risiko für ernährungsbedingte Erkrankungen in Verbindung gebracht wird. Ein neuer Leitfaden<span class="fussnotenlink"><sup>1</sup></span> der Physicians Association for Nutrition (PAN International) und dem Good Food Institute Europe (GFI Europe) zeigt, weshalb eine differenzierte Betrachtung notwendig ist.&nbsp;</p><h2>Was sind ultrahochverarbeitete Lebensmittel (UPF)?</h2><p><a href="/ultra-processed-food">Ultrahochverarbeitete Produkte (UPF)</a> sind Lebensmittel, die industriell hergestellt werden und durch den Einsatz zahlreicher Zutaten sowie komplexer Verarbeitungsschritte gekennzeichnet sind. Dazu zählen beispielsweise Wurstwaren und Süssgetränke – aber auch manche pflanzliche Fleischalternativen. Die Einordnung erfolgt anhand der sogenannten Nova-Klassifikation, die den Verarbeitungsgrad bewertet, dabei jedoch die Nährstoffqualität ausser Acht lässt. Daher stösst die Nova-Klassifikation bei Fachleuten auf Kritik, und es wird eine Überarbeitung der Bewertungsmethodik gefordert. Sie ist auch nicht die einzige Möglichkeit, um Lebensmittel zu beurteilen. Andere Ansätze berücksichtigen beispielsweise den Nährstoffgehalt oder die Zutatenliste, um eine umfassendere Einschätzung der Lebensmittelqualität zu ermöglichen.&nbsp;</p><h3>Die Nova-Klassifikation gliedert Lebensmittel in vier Gruppen:<span class="fussnotenlink"><sup>2</sup></span></h3><p><strong>Gruppe 1:</strong> «Unverarbeitete oder minimal verarbeitete Lebensmittel» – z.B. Vollkorngetreide, Früchte, Gemüse, Linsen, Nüsse &amp; Samen, getrocknete Früchte, frischer oder pasteurisierter Fruchtsaft, getrocknete oder frische Pasta, Kaffee.<br><strong>Gruppe 2:</strong> «Verarbeitete kulinarische Zutaten» – z.B. Salz, Zucker, Öle.<br><strong>Gruppe 3:</strong> «Verarbeitete Lebensmittel» – z.B. konservierte Hülsenfrüchte, gebackenes Brot, &nbsp;gesalzene Nüsse, Tomatenextrakte mit Salz und/oder Zucker, Speck, Rindfleisch-Jerky, &nbsp;konservierter Fisch.<br><strong>Gruppe 4</strong>: «Hochverarbeitete Lebensmittel» – dazu zählen Fertigprodukte wie Chips, Süssigkeiten, Süssgetränke sowie viele pflanzliche Fleischalternativen.</p><h2>Was unterscheidet Fleischalternativen von anderen verarbeiteten Produkten?</h2><p>Viele pflanzliche Fleischalternativen wie vegane Burger, Würste oder Steaks gehören zu den hochverarbeiteten Lebensmitteln. Die Autoren des Leitfadens betonen jedoch die deutlichen Unterschiede in ihrer Zusammensetzung und Nährstoffqualität: Sie liefern Protein und Nahrungsfasern, enthalten aber wenig gesättigte Fettsäuren und Kalorien. Ganz im Gegenteil zu anderen hochverarbeiteten Lebensmitteln, die meist kalorienreich bei gleichzeitig geringem Nährstoffgehalt sind und grosse Mengen an gesättigten Fettsäuren, Salz und Zucker liefern. Dies hat Konsequenzen für die Gesundheit: In zahlreiche Beobachtungstudien wurde ein Zusammenhang zwischen einem hohem Konsum hochverarbeiteter Lebensmittel und einem erhöhten Risiko für ernährungsbedingte Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes Typ 2 oder Übergewicht beobachtet. Von den hochverarbeiteten Lebensmittel sind es insbesondere verarbeitete Fleischprodukte die am stärksten mit einem erhöhten Krankheitsrisiko assoziiert werden. Genau deshalb ist es wichtig, die Debatte um hochverarbeitete Lebensmittel differenziert zu führen. Denn auch wenn pflanzliche Fleischersatzprodukte ebenfalls zu dieser Gruppe zählen, zeigen Studien, dass der Austausch von verarbeitetem Fleisch durch vegane Fleischalternativen einen positiven Effekt auf die Gesundheit haben kann: Sie können den Cholesterinspiegel verbessern, zu einem moderatem Gewichtsverlust beitragen und die Qualität der Ernährung steigern, da sie unter anderem gesundheitsfördernde Nahrungsfasern enthalten. Die Produkte sind somit insbesondere für Menschen, die nicht auf ein fleischähnliches Genusserlebnis verzichten möchten, eine gesündere Wahl als das tierische Pendant.&nbsp;</p><h3>Tipps beim Einkauf</h3><p>Auch wenn Fleischalternativen in der Regel über vorteilhafte Nährwertprofile verfügen, gibt zwischen den einzelnen Produkten grosse Unterschiede. Aus diesem Grund lohnt sich ein Blick auf die Zutatenliste. Wer besonders gesunde Alternativprodukte möchte, kann folgendes berücksichtigen:</p><ul style="-webkit-text-stroke-width:0px;background-color:rgb(255, 255, 255);box-sizing:border-box;color:rgb(0, 0, 0);font-family:&quot;Open Sans&quot;, sans-serif;font-size:18px;font-style:normal;font-variant-caps:normal;font-variant-ligatures:normal;font-weight:400;letter-spacing:normal;margin:0px 0px 10px;orphans:2;padding-left:30px;text-align:start;text-decoration-color:initial;text-decoration-style:initial;text-decoration-thickness:initial;text-indent:0px;text-transform:none;white-space:normal;widows:2;word-spacing:0px;"><li style="box-sizing:border-box;font-family:&quot;Open Sans&quot;, sans-serif;list-style:inherit;">Proteingehalt: ≥ 10 g / 100 g</li><li style="box-sizing:border-box;font-family:&quot;Open Sans&quot;, sans-serif;list-style:inherit;">Fettgehalt: ≤ 10 g / 100 g</li><li style="box-sizing:border-box;font-family:&quot;Open Sans&quot;, sans-serif;list-style:inherit;">Salzgehalt: ≤ 1 g / 100 g</li></ul><h2>Fazit: Mehr als nur der Verarbeitungsgrad zählt</h2><p>Pflanzliche Fleischalternativen sind gesünder als verarbeitete Fleischprodukte und werden in der Debatte um hochverarbeitete Lebensmittel oft zu Unrecht pauschal abgewertet. Bei sorgfältiger Auswahl können sie eine sinnvolle Ergänzung einer ausgewogenen Ernährung sein. Die Autoren des Leitfadens betonen, dass Lebensmittelverarbeitung nicht grundsätzlich negativ zu bewerten sei. Bestimmte Zubereitungsmethoden können sogar die Bioverfügbarkeit von Nährstoffen verbessern. Wichtig ist deshalb eine ausgewogene Betrachtung: Bei Ernährungsempfehlungen sollten sowohl der Verarbeitungsgrad als auch die Nährwertzusammensetzung berücksichtigt werden.</p><p>Während die wissenschaftliche Datenlage bezüglich des vorteilhaften Nährstoffprofils von veganen Fleischalternativen eindeutig ist, gibt es dennoch noch offene Fragen bezüglich der Wirkungsweise von anderen hochverarbeiteten Zutaten auf den menschlichen Körper. So argumentieren manche Forschende, dass nicht nur hohe Gehalte an Kalorien, Salz oder Zucker schädlich sei – sondern die hohe Verarbeitung an sich. Diskutiert wird etwa der Einfluss auf das Darmmikrobiom sowie Auswirkungen auf das Sättigungsgefühl. Doch insgesamt gilt: Vegane Fleischalternativen können eine wertvolle Ergänzung einer ausgewogenen pflanzliche Ernährung sein. Davon können insbesondere Flexitarier profitieren, da sie durch den bewussten Ersatz von Fleisch durch hochwertige pflanzliche Alternativen eine gesündere Wahl treffen können.&nbsp;</p></div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <p><sup>1</sup> Williams, A., Tummers, J., Alessandrini, R., Good Food Institute Europe &amp; Physicians Association for Nutrition. (o.&nbsp;D.). Plant-Based Meat and Ultra-Processed Foods: What Healthcare Professionals Need to Know.</p><p><sup>2&nbsp;</sup> EduChange, NUPENS &amp; Center For Epidemiological Studies in Health And Nutrition, S. O. P. H., University Of Sao Paulo. (2018). Food, Nutrition &amp; Fitness I: The Digestion Journey Begins with Food Choices. In NOVA Food Classification System. <a href="https://ecuphysicians.ecu.edu/wp-content/pv-uploads/sites/78/2021/07/NOVA-Classification-Reference-Sheet.pdf">https://ecuphysicians.ecu.edu/wp-content/pv-uploads/sites/78/2021/07/NOVA-Classification-Reference-Sheet.pdf</a></p></div></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul><li><a href="/ultra-processed-food">Ultra-Processed-Food</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/vegane-lebensmittel" target="_blank">Vegane Lebensmittel - gesund oder nicht?</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/vegane-proteine" target="_blank">Vegane Proteine</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/ausgewogen" target="_blank">So geht eine ausgewogene Ernährung</a></li><li><a href="https://pan-int.org/news/blog-post-title-one-h42r8-4z5ks-txgfj-4k9db-pxn4x-cnrwj-ze6ad-e2dzh-kfspk-r47b3" target="_blank">Der Leitfaden von PAN International und GFI Europe</a></li></ul><p>&nbsp;</p></div> Mon, 09 Jun 2025 07:20:14 +0000 Sarah 4139 at https://www.swissveg.ch Bioaktives Vitamin B12 aus Spirulina https://www.swissveg.ch/de/bioaktives-vitamin-b12-spirulina?language=it <span>Bioaktives Vitamin B12 aus Spirulina</span> <span><span lang="" about="/de/user/2398" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Christine</span></span> <span>5. Juni 2025 - 10:55</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Vitamin B<sub>12</sub> ist lebenswichtig. Nicht nur bei einer veganen Ernährung können Mängel auftreten, sondern auch bei einer omnivoren Ernährung. Dies unterstreicht die Wichtigkeit für zuverlässige Vitamin-B12-Quellen. Die neuste Forschung zeigt, dass speziell gezüchtete Spirulina diesbezüglich grosses Potenzial bieten. </p><h2>Woher kommt Vitamin B<sub>12</sub>?</h2><p>Vitamin B<sub>12</sub> wird von Mikroorganismen, hauptsächlich von Bakterien produziert. Da solche Bakterien auch in (unbelasteten) Böden vorkommen, erhielten in früheren Zeiten Pflanzen nennenswerte Mengen an Vitamin B<sub>12</sub> – heute ist dies aber nicht mehr der Fall. In Fleisch, Milch und Eiern kommt Vitamin B<sub>12</sub> vor, weil es über Mikroorganismen im Dickdarm der Tiere gebildet oder über die Nahrung aufgenommen wird. Das Vitamin wird dabei oftmals direkt ins Futter gemischt. Heute geht man davon aus, dass durch eine rein pflanzliche Ernährungsweise in westlichen Industriestaaten kaum Vitamin B<sub>12</sub> aufgenommen wird. Doch auch eine omnivore Ernährung schützt nicht vor einem Vitamin-B<sub>12</sub>-Mangel. </p><h2>Verbreiteter Mangel</h2><p>In der Schweiz weisen insbesondere Frauen in der deutschen Sprachregion eine zu niedrige Vitamin-B<sub>12</sub>-Zufuhr auf.<span class="fussnotenlink">1</span> Der Vitamin-B<sub>12</sub>-Mangel stellt zudem ein weltweites Problem dar: Beispielweise sind in Lateinamerika 40 Prozent der Bevölkerung davon betroffen, in Kenia 70 Prozent der Schulkinder und in Indien 80 Prozent der Kleinkinder im Vorschulalter.<span class="fussnotenlink">2</span> Neben der Annahme, dass nur bei vegan lebenden Personen ein Vitamin-B<sub>12</sub>-Mangel vorliegen kann, ranken sich weitere Mythen um das Vitamin. So wird etwa behauptet, dass bestimmte pflanzliche Lebensmittel wie Bier und Algen Vitamin B<sub>12</sub> enthalten. Meist handelt es sich jedoch um inaktive Vitamin-B<sub>12</sub>-Analoga, die der Körper nicht verwerten kann und die Aufnahme von aktivem Vitamin B<sub>12</sub> sogar behindern. Zwar enthalten vereinzelte pflanzliche Lebensmittel wie bestimmte Algen tatsächlich geringe Mengen an aktivem Vitamin B<sub>12</sub>, doch diese reichen bei weitem nicht aus, um den Bedarf zu decken.<span class="fussnotenlink">3</span></p><h2>Innovative Spirulina-Züchtung</h2><p>Eine Ausnahme stellt jedoch eine neue Spirulina-Züchtung dar, die in Photobioreaktoren kultiviert wird. In einer experimentellen Studie konnte darin aktives Vitamin B<sub>12</sub> nachgewiesen werden.<span class="fussnotenlink">4</span> Die in Island durchgeführte Studie zeigt, dass diese Spirulina-Züchtung mit 1,64 μg pro 100 g vergleichbare Mengen an Vitamin B<sub>12</sub> enthält wie Rindfleisch mit 0,7 bis 2,0 μg pro 100 g. Zudem enthält Spirulina weitere wertvolle Nährstoffe, wie essenzielle Aminosäuren (Proteine), Kalzium, Kalium, Magnesium und Eisen. Laut den Forschenden könnte die neue Spirulina-Züchtung einen wichtigen Beitrag zur weltweiten Vitamin-B<sub>12</sub>-Versorgung leisten. Allein in Island könnten jährlich etwa 277 950 Tonnen Spirulina produziert werden, wenn dafür die derzeit von der Schwerindustrie genutzte Elektrizität verwendet würde. Dies entspräche etwa 4 555 g aktivem Vitamin B<sub>12</sub> pro Jahr – genug, um den jährlichen Vitamin-B<sub>12</sub>-Bedarf von über 13,8 Millionen Kindern im Alter von ein bis drei Jahren zu decken. </p><p class="zitat">Schon gewusst? Bei Spirulina handelt es sich streng genommen nicht um eine Alge, sondern um Bakterien, sogenannte Cyanobakterien. Diese sind umgangssprachlich auch als «Blaualgen» bekannt.<span class="fussnotenlink">5</span></p><figure role="group"><img alt="" data-entity-type="file" data-entity-uuid="a205ec30-01bf-45f7-a85b-dd3521584106" height="650" src="/sites/swissveg.ch/files/Bioreaktor.jpg" width="72.28%" /><figcaption>Photobioreaktoren sind geschlossene und beleuchtete Tanks, die zur kontrollierten Zucht von Biomasse wie Bakterien oder Algen genutzt werden.</figcaption></figure><h2>Alternative zu Supplementen?</h2><p>Die Spirulina-Züchtung ist nicht nur aus ökologischer, sondern auch aus gesundheitlicher Sicht eine vielversprechende Alternative zu Rindfleisch und anderen tierischen Produkten. Laut den Forschenden birgt der Verzehr von Rindfleisch zahlreiche gesundheitliche Risiken, während Spirulina potenzielle Vorteile bietet. So wird die Supplementation mit Spirulina beispielsweise mit einem verringerten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes in Verbindung gebracht.<span class="fussnotenlink">6</span> Es ist wichtig, zu beachten, dass bisher nur eine Studie zur neuen Spirulina-Züchtung vorliegt und weitere Forschung erforderlich ist, bevor sie als zuverlässige Alternative zu herkömmlichen Vitamin-B<sub>12</sub>-Supplementen Verwendung findet. Zudem ist die Dosierung momentan noch als irrelevant einzustufen, da knapp ein halbes Kilo Spirulina-Pulver zweimal täglich konsumiert werden müsste, um den Vitamin-B<sub>12</sub>-Bedarf zu decken. Daher stellen Vitamin-B<sub>12</sub>-Präparate wie Tabletten, Fruchtgummis, Zahnpasta, Tropfen oder Sprays derzeit die verlässlichste Quelle dar.<br /> </p></div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <ol><li>Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV). (2021). Schweizer Ernährungsbulletin 2021: Wie gut ist die Bevölkerung der Schweiz mit Mikronährstoffen versorgt? <a href="https://www.blv.admin.ch/dam/blv/de/dokumente/lebensmittel-und-ernaehrung/ernaehrung/mikronaehrstoffe.pdf.download.pdf/8.%20Mikronaehrstoffe%20DE.pdf" target="_blank">www.blv.admin.ch/dam/blv/de/dokumente/lebensmittel-und-ernaehrung/ernaehrung/mikronaehrstoffe.pdf.download.pdf/8.%20Mikronaehrstoffe%20DE.pdf</a></li><li>Hunt, A., Harrington, D. &amp; Robinson, S. (2014). Vitamin B12 deficiency. BMJ, 349(sep04 1), g5226. <a href="https://doi.org/10.1136/bmj.g5226" target="_blank">doi.org/10.1136/bmj.g5226</a></li><li>Vitamin B12: Versorgung bei veganer Ernährung. (2024, 5. März). Vegane Gesellschaft Österreich. <a href="http://www.vegan.at/inhalt/vitamin-b12-versorgung-bei-veganer-ernahrung">www.vegan.at/inhalt/vitamin-b12-versorgung-bei-veganer-ernahrung</a></li><li>Tzachor, A., Van den Oever, S. P., Mayer, H. K., Asfur, M., Smidt-Jensen, A., Geirsdóttir, M., Jensen, S. &amp; Smárason, B. O. (2024). Photonic management of Spirulina (Arthrospira platensis) in scalable photobioreactors to achieve biologically active unopposed vitamin B12. Discover Food, 4(1). <a href="https://doi.org/10.1007/s44187-024-00152-1" target="_blank">doi.org/10.1007/s44187-024-00152-1</a></li><li>Gogna, S., Kaur, J., Sharma, K., Prasad, R., Singh, J., Bhadariya, V., Kumar, P. &amp; Jarial, S. (2023). Spirulina- An Edible Cyanobacterium with Potential Therapeutic Health Benefits and Toxicological Consequences. Journal Of The American. Nutrition Association, 42(6), 559–572. <a href="https://doi.org/10.1080/27697061.2022.2103852" target="_blank">doi.org/10.1080/27697061.2022.2103852</a></li><li>Prete, V., Abate, A. C., Di Pietro, P., De Lucia, M., Vecchione, C. &amp; Carrizzo, A. (2024). Beneficial Effects of Spirulina Supplementation in the Management of Cardiovascular Diseases. Nutrients, 16(5), 642. <a href="https://doi.org/10.3390/nu16050642" target="_blank">doi.org/10.3390/nu16050642</a></li></ol></div></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/VitaminB12" title="B12">Vitamin B12</a></li><li>Infobroschüre: <a href="https://bc.pressmatrix.com/de/profiles/b6b0b8c11377/editions/93b87b7c99a619965eb0">Vegan für die Gesundheit</a></li><li>Infobroschüre: <a href="https://bc.pressmatrix.com/de/profiles/b6b0b8c11377/editions/02f3669b0ffd447fa341">Vegan für die Umwelt</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/thg">Treibhauseffekt verschiedener Ernährungsweisen</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/wasserverbrauch?language=de">Wasserverbrauch tierischer Lebensmittel</a></li></ul></div> Thu, 05 Jun 2025 08:55:54 +0000 Christine 4141 at https://www.swissveg.ch Neue Ernährungsstrategie: Der Bund setzt auf pflanzliche Ernährung https://www.swissveg.ch/de/schweizer-ernaehrungsstrategie-2025-2032?language=it <span>Neue Ernährungsstrategie: Der Bund setzt auf pflanzliche Ernährung</span> <span><span lang="" about="/de/user/2398" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Christine</span></span> <span>2. Juni 2025 - 10:24</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Der Bund hat seine neue Ernährungsstrategie 2025–2032 vorgestellt. Sie verfolgt das Ziel, nichtübertragbare Krankheiten wie Diabetes Typ 2 oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu reduzieren und gleichzeitig den ökologischen Fussabdruck der Ernährung zu verringern. Ein zentrales Handlungsfeld ist dabei die Förderung einer pflanzlichen Ernährung.</p><h2>Ziel der Ernährungsstrategie</h2><p>Mit der neuen Ernährungsstrategie 2025–2032 plant das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV), allen in der Schweiz lebenden Menschen eine gesundheitsförderliche und nachhaltige Ernährung zu ermöglichen. Die Strategie benennt verschiedene Massnahmen – von Bildung über Forschung bis hin zu politischen Rahmenbedingungen.<span class="fussnotenlink">1</span></p><p>Konkret sollen:</p><ul><li>nichtübertragbare Krankheiten reduziert,</li><li>Umwelt- und Klimaziele berücksichtigt</li><li>und die Zusammenarbeit der Akteure aus Politik, Wirtschaft und zivilgesellschaftlichen Organisationen gestärkt werden.&nbsp;&nbsp;</li></ul><p>Eines der sechs Ziele umfasst dabei die Förderung einer pflanzenbasierten Ernährung – sie wird erstmals explizit als Handlungsfeld genannt. Wie die konkreten Massnahmen dazu aussehen werden, ist noch offen. Der entsprechende Aktionsplan soll Ende 2025 veröffentlicht werden.</p><h2>Warum pflanzenbasiert?</h2><p>Die nationale Ernährungserhebung zeigt, dass sich die Schweizer Bevölkerung unausgewogen ernährt: Es werden zu viel Fleisch und tierische Fette, und zu wenig Früchte, Gemüse, hochwertige Pflanzenöle, Nüsse, Samen, Kerne und Hülsenfrüchte konsumiert.<span class="fussnotenlink">2</span> Daher setzt der Bund verstärkt auf eine pflanzliche Ernährung. Das zeigt sich auch in den 2024 <a href="https://www.swissveg.ch/de/neue-ernaehrungsempfehlungen" title="Neue Ernährungsempfehlungen">aktualisierten Ernährungsempfehlungen</a>, die in Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung (SGE) erarbeitet wurden. Pflanzliche Proteinquellen rückten dabei stärker in den Fokus.<span class="fussnotenlink">3</span> Damit folgt die Schweiz dem internationalen Trend, ökologische Aspekte in die Ernährungsempfehlungen zu integrieren.</p><p>Internationale Studien kommen zum Schluss, dass eine pflanzliche Ernährung zentral ist, um sowohl die Gesundheit der Bevölkerung zu verbessern als auch die Umweltbelastung zu senken. Die <a href="https://eatforum.org/eat-lancet-commission/the-planetary-health-diet-and-you/" target="_blank" title="Planetary Health Diet">Planetary Health Diet</a> der EAT-Lancet-Kommission zeigt exemplarisch, wie eine Ernährung gestaltet sein kann, die sowohl die menschliche Gesundheit fördert als auch die planetaren Belastungsgrenzen einhält. Sie empfiehlt deutlich weniger Fleisch und andere tierische Produkte – und legt den Fokus stattdessen auf Hülsenfrüchte, Gemüse, Früchte, Nüsse und Vollkornprodukte, ganz im Einklang mit den aktuellen Ernährungsempfehlungen des Schweizer Bundes.<span class="fussnotenlink">4</span></p><h2>Agrarpolitik, Food Waste, Aufklärung</h2><p>Ein bedeutender Aspekt der Strategie ist die angekündigte Verknüpfung mit der Agrarpolitik. Grosses Potenzial bietet dabei der verstärkte Anbau pflanzlicher Proteinquellen in der Schweiz, wie etwa Soja, Lupinen, Erbsen und Linsen. Diese Entwicklung wäre auch im Sinne der <a href="https://www.swissveg.ch/de/nahrungssouveraenitaet" title="Ernährungssouveränität">Ernährungssouveränität</a> – wie sie etwa von der <a href="https://www.swissveg.ch/de/unterstuetzung-ernaehrungssicherheit" title="Ernährungsinitiative">Initiative für eine sichere Ernährung</a> gefordert wird. Swissveg unterstützt dieses Anliegen und die Initiative ausdrücklich.</p><p>Die Agrarpolitik ist bislang stark auf die Tierhaltung ausgerichtet – beispielsweise fliessen mehrere Millionen Steuergelder in die Fleischwerbung – während eine klimafreundliche, pflanzliche Ernährung in der Klimastrategie bisher weitgehend ignoriert wurde.<span class="fussnotenlink">5</span> Diese Problematik hat Swissveg bereits mit zwei Petitionen aufgegriffen: <a href="https://www.swissveg.ch/sites/swissveg.ch/files/bilder/PDFs/190702-eingabe_an_gpk.pdf" title="Petition Subventionen">«Keine Gefährdung der Volksgesundheit unter Missbrauch von Subventionen»</a> und <a href="https://www.swissveg.ch/de/kampagnenende-widersprueche-schweizer-politik" title="Schluss mit diesem Widerspruch">«Schluss mit diesem Widerspruch – keine politische Förderung von tierischen Produkten!»</a>.</p><p>Auch der Umgang mit Food Waste wird in der Strategie thematisiert. Besonders bei tierischen Produkten wie Fleisch, Milch oder Eiern ist dies problematisch, da hier enorme Ressourcen verschwendet werden – wie Swissveg mit der Kampagne <a href="https://www.swissveg.ch/de/foodwaste" title="Mehr Food, weniger Waste">«Mehr Food, weniger Waste»</a> thematisiert hat. Zudem betont die Strategie die Bedeutung der Förderung der Ernährungskompetenz – ein Bereich, in dem Swissveg seit vielen Jahren aktiv ist: durch Bildungsarbeit, politische Initiativen und Petitionen sowie dem Kennzeichnen veganer und vegetarischer Produkte mit dem <a href="https://www.swissveg.ch/de/v-label_allgemein" title="V-Label">V-Label</a>. So wird eine pflanzliche Ernährung für Konsumenten sichtbar, greifbar und alltagstauglich.</p><h2>Pflanzliche Ernährung als Schlüssel zur Ernährungswende</h2><p>Die neue Ernährungsstrategie geht in die richtige Richtung. Entscheidend wird jedoch sein, ob der Aktionsplan 2025 tatsächlich wirkungsvolle Massnahmen vorsieht – insbesondere zur Förderung pflanzlicher Alternativen. Gerade in einem politischen Umfeld, das traditionell stark auf die Tierhaltung ausgerichtet ist, braucht es mutige Schritte und ein klares Bekenntnis zur Ernährungswende.</p><p>Eine stark tierproduktlastige Ernährung erhöht das Risiko für chronische Krankheiten, verursacht überproportional hohe Umweltbelastungen und geht mit erheblichem Tierleid einher. Eine pflanzliche Ernährung hingegen senkt nicht nur das Krankheitsrisiko und den ökologischen Fussabdruck, sondern verhindert auch das Leid und den Tod unzähliger Tiere. Genau deshalb ist sie der Schlüssel zu einer lebenswerten Zukunft – für Tiere, Umwelt und Gesundheit.</p></div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <ol><li>Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV. (2025). Schweizer Ernährungsstrategie. <a href="https://www.blv.admin.ch/blv/de/home/das-blv/strategien/schweizer-ernaehrungsstrategie.html" target="_blank">www.blv.admin.ch/blv/de/home/das-blv/strategien/schweizer-ernaehrungsstrategie.html</a></li><li>Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV. (2024). Lebensmittelkonsum in der Schweiz. <a href="https://www.blv.admin.ch/blv/de/home/lebensmittel-und-ernaehrung/ernaehrung/menuCH/menuch-lebensmittelkonsum-schweiz.html" target="_blank">www.blv.admin.ch/blv/de/home/lebensmittel-und-ernaehrung/ernaehrung/menuCH/menuch-lebensmittelkonsum-schweiz.html</a></li><li>Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV. (2024). Gesund und nachhaltig essen: Bund aktualisiert seine Ernährungsempfehlungen. <a href="https://www.news.admin.ch/de/nsb?id=102396" target="_blank">www.news.admin.ch/de/nsb?id=102396</a></li><li>Willett, W., Rockström, J., Loken, B., Springmann, M., Lang, T., Vermeulen, S., Garnett, T., Tilman, D., DeClerck, F., Wood, A., Jonell, M., Clark, M., Gordon, L. J., Fanzo, J., Hawkes, C., Zurayk, R., Rivera, J. A., De Vries, W., Sibanda, L. M., . . . Murray, C. J. L. (2019). Food in the Anthropocene: the EAT–Lancet Commission on healthy diets from sustainable food systems. The Lancet, 393(10170), 447–492. <a href="https://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(18)31788-4/abstract" target="_blank">doi.org/10.1016/s0140-6736(18)31788-4</a></li><li>Proviande. (2023). Finanzen. <a href="https://www.proviande.ch/de/ueber-uns/geschaeftsbericht/finanzen-2021" target="_blank">www.proviande.ch/de/ueber-uns/geschaeftsbericht/finanzen-2021</a></li></ol></div></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/kampagnen" title="Kampagnen">Swissveg Kampagnen</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/initiativen?language=de" title="Initiativen und Petitionen">Initiativen und Petitionen</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/unterstuetzung-ernaehrungssicherheit" title="Ernährungsinitiative">Initiative für eine sichere Ernährung</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/neue-ernaehrungsempfehlungen" title="Ernährungsempfehlungen">Bund passt Ernährungsempfehlungen an</a></li></ul></div> Mon, 02 Jun 2025 08:24:09 +0000 Christine 4140 at https://www.swissveg.ch Kükentöten ist bald Geschichte – ist der Eierkonsum nun ethisch vertretbar? https://www.swissveg.ch/de/kuekentoeten?language=it <span>Kükentöten ist bald Geschichte – ist der Eierkonsum nun ethisch vertretbar?</span> <span><span lang="" about="/de/user/3027?language=it" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Sarah</span></span> <span>14. April 2025 - 10:00</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Mit dem geplanten Stopp des Kükentötens bis zum Jahresende stellt sich eine entscheidende Frage: Hat sich die Ethik des Eierkonsums damit gewandelt? Wir zeigen auf, weshalb auch diese Massnahme nichts an der grundlegenden Problematik der Eierproduktion ändert. </p><p>Eier sind bei der Schweizer Bevölkerung sehr gefragt: Im Jahr 2024 wurden in der Schweiz total 811,61 Millionen Stück konsumiert.<span class="fussnotenlink">1</span> Um diese enorme Nachfrage zu decken, braucht es sehr viele Legehennen: 3,8 Millionen sind es schweizweit (inkl. Zuchthennen).<span class="fussnotenlink">2</span> Die Eiernachfrage ist das ganze Jahr über hoch, jedoch starken saisonalen Schwankungen unterworfen. Laut «GalloSuisse», der Vereinigung der Schweizer Eierproduzenten, steigt sie kurz vor Weihnachten und Ostern stark an. Dieses Jahr war sie besonders hoch, was in der Schweiz, anderen europäischen Ländern und den USA zu einem regelrechten Eiermangel geführt hat.<span class="fussnotenlink">3</span> In den USA hat die Vogelgrippe die Situation noch zusätzlich verschärft.</p><h2>Weshalb gibt es überhaupt «überflüssige» männliche Küken?</h2><p>In der heutigen industriellen Tierproduktion werden für die Eierproduktion spezialisierte «Legehühner» verwendet, die darauf gezüchtet sind, möglichst viele Eier zu legen – rund 300 sind es pro Jahr. Diese Rassen setzen jedoch kaum Fleisch an und sind daher nicht für die Mast geeignet. Daher ist es gängige Praxis, dass die männlichen Küken direkt nach dem Schlüpfen getötet werden. Bei den Hühnern, die für ihr Fleisch gezüchtet werden, handelt es sich um «Mastrassen», bei denen sowohl die männlichen als auch die weiblichen Tiere (aus)genutzt werden. Meist handelt es sich um die Rasse «Ross 308», ein Huhn, das sein Gewicht innerhalb von 37 Tagen verfünfzigfacht.<span class="fussnotenlink">4</span> Das dies alles andere als tierfreundlich ist, versteht sich von selbst.</p><h2>Eierbranche unter Druck </h2><p>Da das Thema des Kükentötens in den vergangenen Jahren vermehrt in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt ist, steht die Eierbranche unter Druck, etwas zu ändern. So ist beispielsweise in Deutschland seit dem 1. Januar 2022 ein Gesetz in Kraft, welches explizit das Kükentöten verbietet.<span class="fussnotenlink">5</span> Auch in Frankreich ist die Praxis seit dem 1. Januar 2023 verboten.<span class="fussnotenlink">6</span> In der Schweiz ist seit 2020 das Schreddern lebender Küken verboten, was jedoch nicht bedeutet, dass die männlichen Küken nicht mehr getötet werden; sie werden nun einfach vergast (Tötung mittels CO2). Bis Ende Jahr sollen nun auch in der Schweiz keine männlichen Küken mehr getötet werden – dies verkündete die Eierbranche im August 2024.<span class="fussnotenlink">7</span> Dabei handelt es sich um eine freiwillige Branchenlösung. Den Eierproduzenten stehen nun drei Möglichkeiten zur Verfügung, um dieses Ziel zu erreichen:</p><ol><li>Geschlechtsbestimmung im Ei → nur die weiblichen Tiere werden ausgebrütet</li><li>Schlüpfen der männlichen Tiere und aufziehen als Bruderhähne</li><li>Verwendung sogenannter Zweinutzungsrassen</li></ol><h2>Tierfreundliches In-Ovo-Sexing?</h2><p>Ab diesem Jahr kommt in der Schweiz die In-Ovo-Geschlechtsbestimmung zum Einsatz, bei der die Bruteier mittels Magnetresonanztomographie (MRT) gescannt werden. Die weiblichen Eier werden ausgebrütet, woraus Legehennen schlüpfen. Bei den männlichen Eier wird die Brut unterbrochen und sie werden für Tierfutter oder zur Biogasgewinnung verwendet. Die Industrie geht davon aus, dass die Embryonen erst ab Tag 13 Schmerzen empfinden können (von insgesamt 21 Bruttagen). Aus diesem Grund ist es gesetzlich erlaubt, Eier mit unerwünschten männlichen Küken bis zu diesem Tag zu Biogas zu verarbeiteten. Die Geschlechtserkennung im Ei ist eine eher neue Technologie, die zwar mittlerweile Marktreife erlangt hat, sich jedoch noch nicht etabliert hat. Ein wesentlicher Grund dürften die hohen Kosten sein: Laut GalloSuisse kostet die Technologie Fr. 3.- pro Küken. Die Eier sollen dadurch pro Stück rund 1,5 Rappen teurer werden. Wie dies in der Praxis konkret aussieht, schreibt die Branche den Produzierenden nicht vor.</p><h2>Zweinutzungshuhn als Lösung?</h2><p>Der Branchenverband «Bio Suisse» hat beschlossen, dass ab 2026 Schluss mit dem Kükentöten sein soll und alle männlichen Küken aufgezogen werden sollen.<span class="fussnotenlink">8</span> Der Verband verweigert eine Geschlechterbestimmung im Ei, was bedeutet, dass Bio-Betriebe entweder Zweinutzungshühner einsetzen oder die männlichen Legehühner als «Bruderhähne» aufziehen müssen. Das sogenannte Zweinutzungshuhn ist eine neue Züchtung, die Mast- und Legeleistung vereint, wobei in beiden Bereichen eine geringere Leistung erzielt wird, als bei spezialisierten Rassen. Die andere Möglichkeit ist die Aufzucht der männlichen Legehühner als Bruderhähne, die in der Regel für rund 67 Tage gemästet werden. Diese beiden Ansätze verhindern jedoch lediglich den Tod im Kükenalter; sobald die Hähne aufgezogen sind, werden sie dennoch getötet und ihr Fleisch zu Würsten oder Nuggets verarbeitet. Ob es für das Tier einen Vorteil darstellt, zuerst noch gemästet zu werden, bevor es ohnehin getötet wird, bleibt fraglich. Insbesondere bei konventioneller Haltung, bei der den Junghähnen nur wenig Platz zur Verfügung steht, kann davon ausgegangen werden, dass es sich eher um eine Leidverlängerung denn -minderung handelt.</p><style> <!--/*--><![CDATA[/* ><!--*/ .responsive-img { width: 100%; max-width: 100%; } @media (min-width: 768px) { .responsive-img { width: 60%; } } /*--><!]]>*/ </style><figure role="group" class="responsive-img"><img alt="Hühner in der Nutzung erreichen nur einen Bruchteil ihrer natürlichen Lebenserwartung." src="/sites/swissveg.ch/files/lebensdauer-huhn.jpg" /><figcaption>Hühner in der Nutzung erreichen nur einen Bruchteil ihrer natürlichen Lebenserwartung.</figcaption></figure><h2>Was sagt das Tierschutzgesetz?</h2><p>Im Schweizer Tierschutzgesetz ist festgehalten, dass Tiere angst- und schmerzfrei getötet werden müssen. Dass das Töten mittels Kohlendioxid (Vergasen) diesen Aspekten nicht gerecht wird, gibt das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen sogar offen zu. In einem <a href="https://www.blv.admin.ch/blv/de/home/tiere/tierschutz/tierschutzbericht-2021/tiere-angst-und-schmerzfrei-getoetet.html" target="_blank">Bericht aus dem Jahr 2021</a> schreibt der Bund, dass «CO<sub>2 </sub>die Luftwege reizt und bei den betroffenen Tieren sehr rasch Schmerzen, Atemnot und Angst auslöst.» Die Bewusstlosigkeit der Tiere tritt je nach Tierart erst nach mehreren Sekunden oder gar Minuten ein. Obwohl das BLV sich dieser Probleme bewusst ist, ist die Tötungsmethode nach wie vor erlaubt. <br /> </p><h2>Fazit: Eierproduktion bleibt problematisch</h2><p>Die aufgezeigten «Lösungen» machen deutlich, dass für die Eierproduktion nach wie vor Hühner sterben müssen – sei es als Bruderhahn oder Zweinutzungshuhn. Auch die Legehennen werden nach eineinhalb Jahren, wenn ihre Legeleistung allmählich nachlässt, getötet. All dies macht deutlich, dass auch diese Änderungen nicht dazu führen, dass Eier nun mit guten Gewissen gegessen werden können. Es ist zudem fraglich, ob es der Schweizer Eierbranche wirklich gelingt, das Vorhaben bis Ende Jahr umzusetzen. Es wäre nicht das erste Mal, dass es scheitert, hat die Branche doch bereits im Jahr 2022 grossspurig verkündigt, dass bald Schluss sein soll mit dem Kükentöten. So oder so ist klar: Pflanzliche Ei-Alternativen sind und bleiben die tierfreundlichste Alternative.    <br /> </p><p> </p></div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <ol><li>Eier. (2024, 25. September). Datenportal Agrarmärkte &amp; Lebensmittelmärkte Schweiz. <a href="https://www.agrarmarktdaten.ch/markt/eier" target="_blank">www.agrarmarktdaten.ch/markt/eier</a></li><li>Agrarbericht 2024 – Fleisch- und Eierproduktion. (o.&nbsp;D.). <a href="https://www.agrarbericht.ch/de/produktion/tierische-produktion/fleisch-und-eierproduktion#:~:text=Der%20Gefl%C3%BCgelbestand%20ist%20zahlenm%C3%A4ssig%20der,demselben%20Niveau%20wie%20im%20Vorjahr" target="_blank">www.agrarbericht.ch/de/produktion/tierische-produktion/fleisch-und-eierproduktion#:~:text=Der%20Gefl%C3%BCgelbestand%20ist%20zahlenm%C3%A4ssig%20der,demselben%20Niveau%20wie%20im%20Vorjahr</a></li><li>Ei, Ei, Ei! Droht der Schweiz bis Ostern eine Eierknappheit? (o.&nbsp;D.). Schweizer Radio und Fernsehen (SRF). <a href="https://www.srf.ch/news/dialog/ei-ei-ei-droht-der-schweiz-bis-ostern-eine-eierknappheit" target="_blank">www.srf.ch/news/dialog/ei-ei-ei-droht-der-schweiz-bis-ostern-eine-eierknappheit</a></li><li>Proviande (2024, 5. September). Facts &amp; Figures: Schweizer Pouletfleisch. Schweizer Fleisch. <a href="https://schweizerfleisch.ch/warum-schweizer-fleisch/facts-figures-schweizer-pouletfleisch#:~:text=H%C3%BChner%20und%20H%C3%A4hne%20der%20Rasse,diese%20Tiere%20innerhalb%20von%20ca" target="_blank">https://schweizerfleisch.ch/warum-schweizer-fleisch/facts-figures-schweizer-pouletfleisch#:~:text=H%C3%BChner%20und%20H%C3%A4hne%20der%20Rasse,diese%20Tiere%20innerhalb%20von%20ca</a></li><li>Töten männlicher Küken verboten: BZL. (o.&nbsp;D.). <a href="https://www.landwirtschaft.de/tier-und-pflanze/tier/gefluegel/toeten-maennlicher-kueken-verboten" target="_blank">www.landwirtschaft.de/tier-und-pflanze/tier/gefluegel/toeten-maennlicher-kueken-verboten</a></li><li>Fin de l’élimination des poussins mâles en filière poules pondeuses au 1er janvier 2023. (o.&nbsp;D.). Ministère De L’Agriculture Et De La Souveraineté Alimentaire. <a href="https://agriculture.gouv.fr/fin-de-lelimination-des-poussins-males-en-filiere-poules-pondeuses-au-1er-janvier-2023" target="_blank">https://agriculture.gouv.fr/fin-de-lelimination-des-poussins-males-en-filiere-poules-pondeuses-au-1er-janvier-2023</a></li><li>Würgler, D., Zumkehr, D., Eierbranche, GalloSuisse, Orbem &amp; Vencomatic Group. (2024). Schweizer Branchenlösung zum Ausstieg aus dem Kükentöten.</li><li>Bio Suisse. (2022, 7. November). Küken sollen leben. Bio Suisse. <a href="https://www.bio-suisse.ch/de/biosuisse-erleben/blog/posts/2021/11/kueken-sollen-leben.html" target="_blank">www.bio-suisse.ch/de/biosuisse-erleben/blog/posts/2021/11/kueken-sollen-leben.html</a></li></ol></div></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/ostern" title="Ostern">Frohe vegane Ostern</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/eier" title="Ei">Ach du dickes Ei</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/gefluegel" title="Geflügel">Geflügel</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/de/huhngesund" title="HuHngesund? - Ungesund">HuHngesund? - Ungesund</a></li></ul></div> Mon, 14 Apr 2025 08:00:00 +0000 Sarah 4131 at https://www.swissveg.ch Die Zukunft der Fermentation: Wie das F-Label neue Massstäbe setzt https://www.swissveg.ch/de/f-label-die-zukunft-der-fermentation?language=it <span>Die Zukunft der Fermentation: Wie das F-Label neue Massstäbe setzt</span> <span><span lang="" about="/de/user/2986?language=it" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Lubo</span></span> <span>11. März 2025 - 9:00</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Einst war es unvorstellbar, dass Wissenschaft und Lebensmittelproduktion so eng miteinander verknüpft sein könnten. Insulin, das erste biotechnologisch hergestellte Protein, war ein medizinischer Durchbruch und hat unzählige Tierleben gerettet. Heute stehen wir vor einer ähnlichen Revolution, jedoch nicht nur in der Medizin, sondern auch auf unseren Tellern. Fortschrittliche Technologien ermöglichen es uns, Proteine, Fette und andere Nahrungsbestandteile herzustellen, die zuvor ausschliesslich in tierischen Produkten zu finden waren – und das ganz ohne Tiere. Willkommen in der Zukunft der Ernährung, in der das <a href="https://f-label.com/" target="_blank" title="F-Label">F-Label</a> als verlässlicher Wegweiser dient.</p><h2>Wissenschaft trifft Genuss: Präzisionsfermentation, Biomassefermentation und mehr</h2><p>Die Lebensmittelindustrie erlebt derzeit einen tiefgreifenden Wandel. Während traditionelle Fermentation bereits seit Jahrtausenden zur Herstellung von Bier, Käse oder Sojasauce genutzt wird, geht Präzisionsfermentation noch einen entscheidenden Schritt weiter. Sie erlaubt es, Moleküle herzustellen, die mit tierischen identisch sind – von Milchproteinen bis hin zu Myoglobin, dem Stoff, der Fleisch seine charakteristische Farbe und seinen Geschmack verleiht. Doch Präzisionsfermentation ist nur eine von vielen innovativen Methoden, die unseren Blick auf Ernährung verändern. Biomassefermentation kann grosse Mengen an proteinreichen Mikroorganismen erzeugen, Syngasfermentation nutzt gasförmige Abfallstoffe zur Herstellung von nahrhaften Substanzen, und in der zellfreien Synthese werden gezielt Enzyme eingesetzt, um spezifische Bestandteile effizient herzustellen. Diese Technologien haben das Potenzial, die Art und Weise, wie wir Nahrung produzieren, grundlegend zu verändern – nachhaltiger, effizienter und ethischer.</p><h2>Ethik und Transparenz: Warum das F-Label gebraucht wird</h2><p>Während die Möglichkeiten dieser neuen Technologien faszinierend sind, wächst auch das Bedürfnis nach Klarheit. Was genau steckt in einem Produkt? Ist es pflanzlich oder enthält es bioidentische tierische Bestandteile, die ohne Tiere hergestellt wurden? Die Antwort auf diese Fragen ist entscheidend für viele Menschen, je nachdem ob ihre Konsumentscheidungen auf ethischen, ökologischen oder gesundheitlichen Überzeugungen beruhen. Das F-Label wurde genau dafür geschaffen: Es bietet eine transparente Kennzeichnung für Produkte, die durch innovative biotechnologische Prozesse gewonnen wurden – und garantiert, dass kein Tier in den Produktionsprozess involviert war.</p><h2>Bioidentisch oder funktionell gleichwertig?</h2><p>Das F-Label zertifiziert nicht nur Moleküle, die exakt mit tierischen Stoffen übereinstimmen, sondern auch ganz neu entwickelte, die eine vergleichbare Rolle im Endprodukt einnehmen. Mit innovativen Verfahren wird es zunehmend möglich, Alternativen herzustellen, die nicht von Tieren gewonnen werden, aber dieselbe Funktion wie traditionell von Tieren gewonnene Stoffe im Endprodukt erfüllen – sei es in Geschmack, Textur oder Verarbeitungseigenschaften. Das F-Label ermöglicht es, all diese Innovationen unter einem verlässlichen Zertifizierungsstandard zu vereinen. Natürlich wird dabei jeder Einzelfall ausgiebig unter die Lupe genommen. Alle F-Label Produkte müssen strenge, öffentlich zugängliche Kriterien erfüllen, wie z.B. eine komplett tierfreie Produktion.</p><h2>Ein neues Verständnis von Veganismus und Vegetarismus</h2><p>Viele Menschen entscheiden sich für eine vegane oder vegetarische Lebensweise aus verschiedenen Gründen. Doch die Grenzen zwischen <span style="-webkit-text-stroke-width:0px;background-color:rgb(255, 255, 255);color:rgb(76, 76, 76);display:inline !important;float:none;font-family:Arial, sans-serif;font-size:14px;font-style:normal;font-variant-caps:normal;font-variant-ligatures:normal;font-weight:400;letter-spacing:normal;orphans:2;text-align:-webkit-left;text-decoration-color:initial;text-decoration-style:initial;text-decoration-thickness:initial;text-indent:0px;text-transform:none;white-space:normal;widows:2;word-spacing:0px;">«</span>vegan<span style="-webkit-text-stroke-width:0px;background-color:rgb(255, 255, 255);color:rgb(76, 76, 76);display:inline !important;float:none;font-family:Arial, sans-serif;font-size:14px;font-style:normal;font-variant-caps:normal;font-variant-ligatures:normal;font-weight:400;letter-spacing:normal;orphans:2;text-align:-webkit-left;text-decoration-color:initial;text-decoration-style:initial;text-decoration-thickness:initial;text-indent:0px;text-transform:none;white-space:normal;widows:2;word-spacing:0px;">»</span> und <span style="-webkit-text-stroke-width:0px;background-color:rgb(255, 255, 255);color:rgb(76, 76, 76);display:inline !important;float:none;font-family:Arial, sans-serif;font-size:14px;font-style:normal;font-variant-caps:normal;font-variant-ligatures:normal;font-weight:400;letter-spacing:normal;orphans:2;text-align:-webkit-left;text-decoration-color:initial;text-decoration-style:initial;text-decoration-thickness:initial;text-indent:0px;text-transform:none;white-space:normal;widows:2;word-spacing:0px;">«</span>nicht-vegan<span style="-webkit-text-stroke-width:0px;background-color:rgb(255, 255, 255);color:rgb(76, 76, 76);display:inline !important;float:none;font-family:Arial, sans-serif;font-size:14px;font-style:normal;font-variant-caps:normal;font-variant-ligatures:normal;font-weight:400;letter-spacing:normal;orphans:2;text-align:-webkit-left;text-decoration-color:initial;text-decoration-style:initial;text-decoration-thickness:initial;text-indent:0px;text-transform:none;white-space:normal;widows:2;word-spacing:0px;">»</span> verschwimmen zunehmend mit neuen Technologien. Ein Pflanzensteak, das mit bioidentischem Tierblut verbessert wurde, könnte für manche ein absolutes No-Go sein, während andere es als ethisch vertretbare Alternative zu echtem Fleisch oder echter Milch betrachten. Das F-Label hilft, solche Unterscheidungen deutlich zu machen, damit jeder bewusst entscheiden kann, welche Produkte zu den eigenen Werten passen. Mit diesen neuen Herstellungsverfahren kommt letztendlich eine breitere Palette von tierfreien Produkten auf den Markt, was wiederum das Potenzial hat, unsere derzeitige Tiernutzung zu verringern.</p><h2>Ein erster Schritt: Luyef Biotechnologies und das erste F-Label-Produkt</h2><p>Mit der Einführung des F-Labels wurde bereits ein bedeutender Meilenstein erreicht. Das erste Unternehmen, das die Zertifizierung erhalten hat, ist <a href="https://luyef.com/" target="_blank" title="Luyef">Luyef</a> Biotechnologies aus Chile. Ihr präzisionsfermentiertes Myoglobin revolutioniert den Markt und kann unter anderem in pflanzlichen und kultivierten Fleischprodukten eingesetzt werden, indem es Farbe, Aroma und Geschmack auf ein neues Niveau hebt. Dies zeigt eindrucksvoll, wie technologische Fortschritte nicht nur neue Möglichkeiten schaffen, sondern auch bestehende ethische und kulinarische Debatten neu entfachen.</p><figure role="group"><img alt="Präzisionsfermentiertes Myoglobin von Luyef" src="/sites/swissveg.ch/files/luyef.jpg" style="height:auto;max-width:600px;" width="55%" /><figcaption>Präzisionsfermentiertes Myoglobin von Luyef</figcaption></figure><h2>Die Zukunft beginnt jetzt</h2><p>Die heutige Einführung des F-Labels ist mehr als nur eine neue Lizenzierung – sie markiert den Beginn einer neuen Ära der Ernährung. Eine Ära, in der Transparenz, Nachhaltigkeit und Innovation Hand in Hand gehen. Während Unternehmen neue Wege beschreiten, um tierfreie Alternativen zu entwickeln, haben wir nun die Möglichkeit, unsere Entscheidungen auf einer informierten Basis zu treffen. Die Frage ist nicht mehr nur, ob etwas vegan oder vegetarisch ist, sondern auch wie es hergestellt wurde. Das F-Label bietet hierzu Antworten, die für eine bewusste Wahl in einer immer komplexeren Lebensmittellandschaft nötig sind. </p></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul><li><a href="https://f-label.com/" target="_blank" title="F-Label">F-Label Webseite</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/Pressemitteilungen?language=de" title="Pressemitteilung">Pressemitteilung</a></li></ul></div> Tue, 11 Mar 2025 08:00:27 +0000 Lubo 4127 at https://www.swissveg.ch Frühlingssession 2025 https://www.swissveg.ch/de/fruehlingssession-2025?language=it <span>Frühlingssession 2025</span> <span><span lang="" about="/de/user/2566?language=it" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Renato</span></span> <span>14. März 2025 - 16:11</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Die Frühlingssession des Parlaments (National- und Ständerat) wird vom 3. bis 21. März 2025 abgehalten. In diesem Artikel finden Sie eine Übersicht über Themen, die aus unserer Perspektive von Bedeutung sind.&nbsp;</p><h2><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20233940" target="_blank">23.3940 Postulat:</a> «Alternativen zur CO<sub>2</sub>-Betäubung. Auftrag des BLV umsetzen!»</h2><p>Viele sogenannte Nutztiere (und Versuchstiere) erleiden nach wie vor einen qualvollen Erstickungstod in den Schlachthöfen. Das Postulat fragt nach dem aktuellen Stand der Nutzung von Alternativen. Der Bundesrat möchte weitere Forschungsergebnisse dazu abwarten.</p><h2><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20233941" target="_blank">23.3941 Motion:</a> «Kultiviertes Fleisch. Innovation fördern statt überregulieren!»</h2><p>Die Motion fordert eine vereinfachte Zulassung von kultiviertes Fleisch und Lebensmittel, die mittels Präzisionsfermentation produziert wurden. Diese gelten als <a href="https://www.blv.admin.ch/blv/de/home/lebensmittel-und-ernaehrung/rechts-und-vollzugsgrundlagen/bewilligung-und-meldung/bewilligung.html" target="_blank">neuartige Lebensmittel</a> und benötigen eine Bewilligung. Der Bewilligungsprozess kann sich allerdings über mehrere Jahre hin ziehen.</p><h2><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20213704" target="_blank">21.3704 Motion:</a> «Tierwohl im Nachhaltigkeitskapitel von Freihandelsabkommen aufnehmen»</h2><p>Der Bundesrat wird mit dieser Motion beauftragt, das Tierwohl explizit im allgemeinen Nachhaltigkeitskapitel künftiger Freihandelsabkommen der EFTA aufzunehmen.</p><p><em>20.3.2025: Die Motion wurde vom Nationalrat abgelehnt.</em></p><h2><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20244269" target="_blank">24.4269 Motion:</a> «Stärkung der Milchproduktion im Grasland Schweiz»</h2><p>Die Motion fordert noch mehr Geld für die defizitäre Milchwirtschaft, um diese finanziell wieder attraktiv zu machen. Sie nutzt den Werbebegriff «<a href="/grasland-schweiz?language=de">Grasland Schweiz</a>», um das Anliegen emotional aufzuladen.</p><p><em>3.3.2025: Der Ständerat hat das Anliegen angenommen.</em></p><h2><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20244465" target="_blank">24.4465 Motion:</a> «Nutztiere, die von Tierheimen, Auffangstationen und Privatpersonen adoptiert werden. Status "Heimtier" zulassen, sofern sie nicht mehr der Lebensmittelproduktion dienen»</h2><p>Manche Tiere (Rinder, Schweine, Hühner) gelten immer als «Nutztiere», selbst wenn sie nicht zur Nutzung gehalten werden. Dies bringt für die Lebenshöfe Nachteile, da sie z.B. Ohrmarken anbringen müssen, welche nur in der Nutztierhaltung Sinn machen (zur Rückverfolgbarkeit des Fleisches).</p><p><em>6.3.2025: Der Ständerat hat es der zuständigen Kommission zur Vorberatung zugewiesen.</em></p><h2><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20244317" target="_blank">24.4317 Motion:</a> «Fische. Damit unsere Flüsse, Seen und Teiche lebendig bleiben»</h2><p>Die Motion fordert einen Aktionsplan «Fische» nach dem Vorbild des «Aktionsplans Flusskrebse Schweiz».</p><p><em>11.3.2025: Ständerat hat die Motion angenommen.</em></p><h2><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20244189" target="_blank">24.4189 Interpellation:</a> «Neue Schweizer Ernährungsempfehlungen. Wirklich evidenzbasiert?»</h2><p>In dieser Interpellation wird angeprangert, dass das Fleisch nicht mehr so stark im Mittelpunkt der Ernährungsempfehlung steht. Dabei wurde die Empfehlungsmenge des Fleischkonsums seit 2017 nicht verändert.</p><p><em>6.3.2025: Antwort des Bundesrates liegt vor. Es wurde im Ständerat keine Diskussion dazu verlangt. Geschäft erledigt.</em></p><h2><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20244445" target="_blank">24.4445 Interpellation: </a>«Sozioökonomische Situation der Fischerinnen und Fischer in der Schweiz. Welche Förderungs- und Unterstützungsmassnahmen?»</h2><p>In der Interpellation wird nach stärkerer staatlicher Unterstützung der Berufsfischer gefragt. Da die Fischerei nicht zur Landwirtschaft gehört, erhalten die Fischer keine entsprechenden Direktzahlungen. Der Bundesrat argumentiert zudem, dass es nicht seine Aufgabe sei, diesen Berufsstand zu unterstützen/retten (obwohl er dies teilweise doch tut). Dem schliessen wir uns an.</p><p><em>11.3.2025: Es wurde im Ständerat darüber diskutiert. Geschäft erledigt.</em></p><h2><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20243973" target="_blank">24.3973 Motion:</a> «Der Steillagebeitrag ist nach dem Anteil der Mähwiese zu berechnen»</h2><p>Die Motion verlangt, die Subventionen, welche für Mähwiesen in Hanglagen ausbezahlt werden, zu erhöhen. Dadurch soll die unrentable Tierhaltung in den Alpen noch mehr gefördert werden.</p><p><em>17.3.2025: Der Ständerat hat die Motion angenommen.</em></p><h2><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20244257" target="_blank">24.4257 Motion:</a> «Zielgerichtete Regulierung des Wolfs mit weniger Bürokratie»</h2><p>Die Motion möchte erreichen, dass der Wolf statt «streng geschützt» nur noch als «geschützt» betrachtet wird.</p><h2><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20244469" target="_blank">24.4469 Motion:</a> «Am Herdenschutz sollen alle mitbezahlen. Keine weitere Abwälzung der Kosten im Zusammenhang mit dem Schutz von und vor Wölfen und anderen Grossraubtieren auf die Kantone!»</h2><p>Der Bund soll 80 % aller Kosten für den Herdenschutz der Tierhalter übernehmen (anstatt nur 50 %).</p><p><em>11.3.2025: Der Ständerat hat die Motion angenommen.</em></p><h2><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20243900" target="_blank">24.3900 Interpellation: </a>«Stark zunehmende Wolfsrisse in der Ostschweiz. Was unternimmt der Bundesrat?»</h2><p>Die Interpellation verlangt vom Bundesrat Auskunft über die stärkere Regulierung des Wolfes.</p><p><em>11.3.2025: Antwort des Bundesrates liegt vor. Es wurde im Ständerat keine Diskussion dazu verlangt. Geschäft erledigt.</em></p><p>&nbsp;</p><p>&nbsp;</p></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul><li><a href="https://www.swissveg.ch/sessionen?language=de">Sessionen</a></li><li><a href="/wintersession-2024?language=de">Wintersession 2024</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/herbstsession-2024?language=de">Herbstsession 2024</a></li><li>Aktuelles zur Session: <a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/sessionen/aktuelle-session" target="_blank">parlament.ch</a></li></ul><p>&nbsp;</p><p><em><strong>Worterklärungen:</strong></em></p><ul><li><a href="https://www.parlament.ch/de/%C3%BCber-das-parlament/parlamentsw%C3%B6rterbuch/parlamentsw%C3%B6rterbuch-detail?WordId=146#q=Motion" target="_blank"><strong>Motion</strong></a>: Mit einer Motion wird der Bundesrat beauftragt, einen Entwurf zu einem Erlass der Bundesversammlung vorzulegen oder eine Massnahme zu treffen. Motionen können von der Mehrheit einer Kommission und während der Session von einer Fraktion oder einem Ratsmitglied eingereicht werden. Einer Motion müssen beide Räte zustimmen.</li><li><a href="https://www.parlament.ch/de/%C3%BCber-das-parlament/parlamentsw%C3%B6rterbuch/parlamentsw%C3%B6rterbuch-detail?WordId=116#q=interpellation" target="_blank"><strong>Interpellation</strong></a>: &nbsp;​​Mit einer Interpellation verlangt ein Ratsmitglied, eine Mehrheit der Kommission oder eine Fraktion vom Bundesrat Auskunft über wichtige innen- und aussenpolitische Ereignisse und Angelegenheiten des Bundes. Der Bundesrat antwortet in der Regel bis zur nächsten Session.&nbsp;</li><li><a href="https://www.parlament.ch/de/%C3%BCber-das-parlament/parlamentsw%C3%B6rterbuch/parlamentsw%C3%B6rterbuch-detail?WordId=177#q=Postulat" target="_blank"><strong>Postulat</strong></a>: ​​​​Ein Postulat beauftragt den Bundesrat zu prüfen und zu berichten, ob ein Entwurf zu einem <a class="inspected inspected-piwik" href="https://www.parlament.ch/_layouts/15/FIXUPREDIRECT.ASPX?WordId=49&amp;WebId=3c3c4c5b-cf6a-4482-99a9-06bdfa6604fe&amp;TermSetId=4ce13c9a-1572-4204-bafd-d61b1edf663a&amp;TermId=9c5a5c2f-2000-4372-bafb-97f34f03c77a">Erlass der Bundesversammlung</a> vorzulegen oder eine Massnahme zu treffen ist. Ein Postulat kann von der Mehrheit einer <a class="inspected inspected-piwik" href="https://www.parlament.ch/_layouts/15/FIXUPREDIRECT.ASPX?WordId=120&amp;WebId=3c3c4c5b-cf6a-4482-99a9-06bdfa6604fe&amp;TermSetId=4ce13c9a-1572-4204-bafd-d61b1edf663a&amp;TermId=9c5a5c2f-2000-4372-bafb-97f34f03c77a">Kommission</a>, von einer <a class="inspected inspected-piwik" href="https://www.parlament.ch/_layouts/15/FIXUPREDIRECT.ASPX?WordId=84&amp;WebId=3c3c4c5b-cf6a-4482-99a9-06bdfa6604fe&amp;TermSetId=4ce13c9a-1572-4204-bafd-d61b1edf663a&amp;TermId=9c5a5c2f-2000-4372-bafb-97f34f03c77a">Fraktion</a> oder einem <a class="inspected inspected-piwik" href="https://www.parlament.ch/_layouts/15/FIXUPREDIRECT.ASPX?WordId=182&amp;WebId=3c3c4c5b-cf6a-4482-99a9-06bdfa6604fe&amp;TermSetId=4ce13c9a-1572-4204-bafd-d61b1edf663a&amp;TermId=9c5a5c2f-2000-4372-bafb-97f34f03c77a">Ratsmitglied</a> eingereicht werden. Das Postulat ist angenommen, wenn ihm der Rat, in dem es eingereicht wurde,&nbsp;zustimmt.</li></ul></div> Fri, 14 Mar 2025 15:11:39 +0000 Renato 4130 at https://www.swissveg.ch Sondersession Mai 2025 https://www.swissveg.ch/de/sondersession-mai-2025?language=it <span>Sondersession Mai 2025</span> <span><span lang="" about="/de/user/2566?language=it" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Renato</span></span> <span>29. April 2025 - 15:28</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Die Sondersession des Nationalrates wird vom 5. bis 7. Mai 2025 abgehalten. Dabei werden die Geschäfte behandelt, die im März nicht behandelt werden konnten. In diesem Artikel finden Sie eine Übersicht über Themen, die aus unserer Perspektive von Bedeutung sind.&nbsp;</p><h2><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20233940" target="_blank">23.3940 Postulat:</a> «Alternativen zur CO<sub>2</sub>-Betäubung. Auftrag des BLV umsetzen!»</h2><p>Viele sogenannte Nutztiere (und Versuchstiere) erleiden nach wie vor einen qualvollen Erstickungstod in den Schlachthöfen. Das Postulat fragt nach dem aktuellen Stand der Nutzung von Alternativen. Der Bundesrat möchte weitere Forschungsergebnisse dazu abwarten.</p><p><em>7.5.2025: Der Nationalrat hat die Motion leider abgelehnt. Vorerst werden dadurch weiterhin hunderttausende Tiere jedes Jahr einen qualvollen Erstickungstod erleiden.</em></p><h2><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20233941" target="_blank">23.3941 Motion:</a> «Kultiviertes Fleisch. Innovation fördern statt überregulieren!»</h2><p>Die Motion fordert eine vereinfachte Zulassung von kultiviertes Fleisch und Lebensmittel, die mittels Präzisionsfermentation produziert wurden. Diese gelten als <a href="https://www.blv.admin.ch/blv/de/home/lebensmittel-und-ernaehrung/rechts-und-vollzugsgrundlagen/bewilligung-und-meldung/bewilligung.html" target="_blank">neuartige Lebensmittel</a> und benötigen eine Bewilligung. Der Bewilligungsprozess kann sich allerdings über mehrere Jahre hin ziehen.</p><p><em>7.5.2025: Der Nationalrat hat die Motion angenommen.</em></p><h2><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20244671" target="_blank">24.4671 Motion:</a> «Nationale Registrierungspflicht für Hauskatzen»</h2><p>Der Bundesrat wird beauftragt, eine Pflicht zur elektronischen Identifizierung (Chippflicht) aller Katzen vorzusehen. &nbsp;</p><p><em>6.5.2025: Obwohl der Bundesrat die Annahme der Motion empfohlen hat, wurde sie vom Nationalrat abgelehnt.</em></p><h2><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20234069" target="_blank">23.4069 Motion:</a> «Nein zur Tötung von gesunden Haustieren»</h2><p>Mit dieser Motion wird der Bundesrat beauftragt, einen Entwurf zur Änderung des Tierschutzgesetzes (TSchG) auszuarbeiten, der ein grundsätzliches Verbot der Tötung von gesunden Haustieren vorsieht. Bis heute wird das Leben der Tiere nicht geschützt.</p><p><em>7.5.2025: Der Nationalrat hat die Motion leider abgelehnt. Völlig gesunde Tiere dürfen auch weiterhin ohne Grund getötet werden.</em></p><h2><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20234369" target="_blank">23.4369 Motion:</a> «Pilotprojekte zur Förderung von Innovation im Lebensmittelbereich (Experimentierartikel)»</h2><p>Der Bundesrat wird beauftragt, eine Änderung des Lebensmittelrechts vorzulegen (Pilotnorm, Experimentierartikel). Mit dieser Gesetzesanpassung soll das Testen von neuartigen Lebensmitteln für einen bestimmten Zeitraum mit Konsumenten in einer bestimmten Testregion zu Testzwecken zugelassen werden.&nbsp;<br>Gerade im Bereich der Alternativen zu herkömmlichen tierischen Produkten, die Tierleid verursachen, wird derzeit viel entwickelt. Diese Motion würde helfen, solche Produkte schneller auf den Markt zu bringen. Dies gilt insbesondere für die zellbasierte Lebensmittelproduktion und die Präzisionsfermentation.</p><p><em>7.5.2025: Der Nationalrat hat die Motion leider abgelehnt.</em></p></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul><li><a href="https://www.swissveg.ch/sessionen?language=de">Sessionen</a></li><li><a href="/fruehlingssession-2025">Frühlingssession 2025</a></li><li><a href="/wintersession-2024?language=de">Wintersession 2024</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/herbstsession-2024?language=de">Herbstsession 2024</a></li><li>Aktuelles zur Session: <a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/sessionen/aktuelle-session" target="_blank">parlament.ch</a></li></ul><p>&nbsp;</p><p><em><strong>Worterklärungen:</strong></em></p><ul><li><a href="https://www.parlament.ch/de/%C3%BCber-das-parlament/parlamentsw%C3%B6rterbuch/parlamentsw%C3%B6rterbuch-detail?WordId=146#q=Motion" target="_blank"><strong>Motion</strong></a>: Mit einer Motion wird der Bundesrat beauftragt, einen Entwurf zu einem Erlass der Bundesversammlung vorzulegen oder eine Massnahme zu treffen. Motionen können von der Mehrheit einer Kommission und während der Session von einer Fraktion oder einem Ratsmitglied eingereicht werden. Einer Motion müssen beide Räte zustimmen.</li><li><a href="https://www.parlament.ch/de/%C3%BCber-das-parlament/parlamentsw%C3%B6rterbuch/parlamentsw%C3%B6rterbuch-detail?WordId=177#q=Postulat" target="_blank"><strong>Postulat</strong></a>: ​​​​Ein Postulat beauftragt den Bundesrat zu prüfen und zu berichten, ob ein Entwurf zu einem <a class="inspected inspected-piwik" href="https://www.parlament.ch/_layouts/15/FIXUPREDIRECT.ASPX?WordId=49&amp;WebId=3c3c4c5b-cf6a-4482-99a9-06bdfa6604fe&amp;TermSetId=4ce13c9a-1572-4204-bafd-d61b1edf663a&amp;TermId=9c5a5c2f-2000-4372-bafb-97f34f03c77a">Erlass der Bundesversammlung</a> vorzulegen oder eine Massnahme zu treffen ist. Ein Postulat kann von der Mehrheit einer <a class="inspected inspected-piwik" href="https://www.parlament.ch/_layouts/15/FIXUPREDIRECT.ASPX?WordId=120&amp;WebId=3c3c4c5b-cf6a-4482-99a9-06bdfa6604fe&amp;TermSetId=4ce13c9a-1572-4204-bafd-d61b1edf663a&amp;TermId=9c5a5c2f-2000-4372-bafb-97f34f03c77a">Kommission</a>, von einer <a class="inspected inspected-piwik" href="https://www.parlament.ch/_layouts/15/FIXUPREDIRECT.ASPX?WordId=84&amp;WebId=3c3c4c5b-cf6a-4482-99a9-06bdfa6604fe&amp;TermSetId=4ce13c9a-1572-4204-bafd-d61b1edf663a&amp;TermId=9c5a5c2f-2000-4372-bafb-97f34f03c77a">Fraktion</a> oder einem <a class="inspected inspected-piwik" href="https://www.parlament.ch/_layouts/15/FIXUPREDIRECT.ASPX?WordId=182&amp;WebId=3c3c4c5b-cf6a-4482-99a9-06bdfa6604fe&amp;TermSetId=4ce13c9a-1572-4204-bafd-d61b1edf663a&amp;TermId=9c5a5c2f-2000-4372-bafb-97f34f03c77a">Ratsmitglied</a> eingereicht werden. Das Postulat ist angenommen, wenn ihm der Rat, in dem es eingereicht wurde,&nbsp;zustimmt.</li></ul></div> Tue, 29 Apr 2025 13:28:42 +0000 Renato 4136 at https://www.swissveg.ch