Drupal blog posts https://www.swissveg.ch/ de Fondue Chinoise mit gefährlichen Keimen belastet https://www.swissveg.ch/fondue-chinoise-mit-keimen-belastet <span>Fondue Chinoise mit gefährlichen Keimen belastet</span> <span><span lang="" about="/user/2398" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Christine</span></span> <span>23. Dezember 2024 - 11:33</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">In der Schweiz gehört Fondue Chinoise zu den beliebtesten Gerichten während der Festtage. Doch immer wieder wird auf die Gefahren hingewiesen, die damit verbunden sind. Besonders alarmierend sind die jüngsten Testergebnisse des Saldo-Magazins: &nbsp;In tiefgekühltem Fondue Chinoise wurden gefährliche Keime wie Listerien und E. coli nachgewiesen.</p><h2>Saldo-Test findet krankmachende Bakterien</h2><p>In einer Untersuchung des Saldo-Magazins vom 4. Dezember 2024 wurden 16 verschiedene tiefgekühlte Fondue Chinoise Produkte von Coop, Migros, Aldi und Lidl auf Bakterien untersucht. Vier der getesteten Produkte waren mit Keimen belastet.<span class="fussnotenlink">1</span><br>Im Kalbfleischprodukt von Lidl wurde das E. coli-Bakterium «EHEC» nachgewiesen. Dieses kann schwere Beschwerden wie Durchfall, Bauchkrämpfe und Fieber hervorrufen. In seltenen Fällen können auch Organe wie die Bauchspeicheldrüse und das Herz geschädigt werden.<br>Alle drei getesteten Trutenprodukte enthielten zudem Listerien. Während in zwei Produkten das als unbedenklich geltende Bakterium Listeria welshimeri gefunden wurde, enthielt ein Produkt von Aldi das krankmachende Bakterium Listeria monocytogenes. Dies ist besonders besorgniserregend, da Listerien zu einer Listeriose mit Durchfall, Erbrechen und grippeähnlichen Symptomen führen können. Insbesondere für geschwächte Personen oder Schwangere stellt die Listeriose eine erhebliche Gesundheitsgefahr dar, da diese mit schwerwiegenden Erkrankungen wie z.B. einer Blutvergiftung, Lungen- oder Hirnhautentzündung einhergehen kann. Dabei ist die Sterblichkeit besonders hoch, welche bis zu 20 Prozent der gemeldeten Listeriose-Fälle beträgt.</p><p>Besonders prekär ist, dass es in der Schweiz keine gesetzlichen Grenzwerte für Listerien oder EHEC gibt. Zwar sind Hersteller verpflichtet, gesundheitsschädliche Lebensmittel aus dem Verkehr zu ziehen, doch präventive Massnahmen fehlen.<span class="fussnotenlink">2</span></p><h2>Anstieg von Darmerkrankungen über die Festtage</h2><p>Besondere Vorsicht im Umgang mit Fondue Chinoise wird schon seit Langem empfohlen. Bereits 2014 zeigte eine Studie des Schweizerischen Tropen- und Public Health-Instituts (Swiss TPH), dass während der Weihnachtszeit Darminfektionen deutlich zunehmen. Rund die Hälfte dieser Lebensmittelinfektionen gehen auf den Konsum von Fondue Chinoise zurück.<span class="fussnotenlink">3&nbsp;</span><br>Beim Testergebnis von Saldo handelt es sich also nicht um einen Zufall – die Keimbelastung von Fondue Chinoise ist eher die Regel als die Ausnahme. Dabei sind auch frische Fleischplatten von Metzgereien problematisch, wie eine Untersuchung des Gesundheitstipp aus dem Jahr 2018 zeigt: Vier von zehn Fleischplatten waren mit den Bakterien Pseudomonaden oder Campylobacter belastet.<span class="fussnotenlink">4</span><br>Besonders Campylobacter ist eine der am häufigsten durch Lebensmittel übertragenen bakteriellen Erkrankungen in der Schweiz. Jährlich erkranken 7000 bis 8000 Menschen an Campylobacter-Infektionen.<span class="fussnotenlink">5</span> Pouletfeisch ist besonders häufig mit dem Bakterium belastet: In einer Studie von 2010 fand das BAG in über 38 Prozent der untersuchten Proben Spuren von Campylobacter-Keimen. Dabei war Schweizer Fleisch mit 45 Prozent sogar häufiger verseucht als importiertes Fleisch mit 31 Prozent.<span class="fussnotenlink">6</span></p><h2>Mangelnde Hygiene als Hauptursache für Lebensmittelinfektionen</h2><p>Die gesundheitlichen Risiken durch Fondue Chinoise resultieren nicht nur aus der Keimbelastung des Fleisches, sondern in erster Linie aus unsachgemässer Handhabung: Werden zuvor (tief-)gekühlte Fleischplatten zu lange bei Raumtemperatur gelagert, können sich Bakterien rasch vermehren. Wird das Fleisch anschliessend nicht ausreichend lange oder heiss gegart, überleben diese Keime und können Krankheiten verursachen. Ebenso ist es essenziell, rohes Fleisch strikt von Beilagen zu trennen, da sich die krankmachenden Erreger im Fleischsaft befinden. Rohes Fleisch sollte niemals auf demselben Schneidebrett wie andere frische Zutaten geschnitten werden, und für die Zubereitung sollten separate Bestecke verwendet werden. Auch das Abschlecken der Finger birgt ein erhebliches Gesundheitsrisiko. Auf all diese Hygienemängel weist das Merkblatt des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) zu den Hygieneregeln bei der Zubereitung von Fondue Chinoise hin.<span class="fussnotenlink">7</span></p><h2>Veganes Festtagsessen als Lösung</h2><p>Hinsichtlich der Minimierung des Risikos einer Lebensmittelinfektion ist es am effektivsten, kein Fleisch aufzutischen. Zwar können auch pflanzliche Lebensmittel Keime tragen, diese stammen jedoch meist aus der Tierhaltung, etwa durch mit Fäkalien verunreinigte Düngemittel. Gründliches Waschen von Gemüse und sachgemässe Lagerung reduzieren das Infektionsrisiko erheblich. Zusätzlich ist die Gefahr, antibiotikaresistente Keime über pflanzliche Lebensmittel aufzunehmen, deutlich geringer als bei Fleisch.<span class="fussnotenlink">8</span> Antibiotikaresistente Bakterien können beim Menschen zu tödlichen Krankheiten führen, da eigentlich leicht zu behandelnde Infektionen nicht mehr auf Antibiotika ansprechen.<span class="fussnotenlink">9</span> In der Schweiz sind Antibiotikaresistenzen längst ein ernstzunehmendes Thema: Ein Bericht des Bundes aus dem Jahr 2014 zeigt, dass drei von vier Poulet-Erzeugnissen mit antibiotikaresistenten Keimen kontaminiert sind.<span class="fussnotenlink">10</span> Swissveg hat diese Problematik in der Kampagne <a href="https://www.swissveg.ch/huhngesund?language=de" title="HuHngesund"><em>HuHngesund?</em></a> aufgegriffen.</p><p>Wer an den Festtagen eine sichere und tierleidfreie Alternative möchte, findet zahlreiche genussvolle vegane Optionen, die mindestens genauso festlich sind. <span style="background:transparent;">All diese Gerichte sorgen für festliche Stimmung – ganz ohne schlechtes Gewissen.</span></p><p style="line-height:100%;margin-bottom:0cm;">&nbsp;</p><div style="display:flex;flex-wrap:wrap;gap:20px;justify-content:center;"><figure style="text-align:center;width:45%;"><img style="height:auto;" src="/sites/swissveg.ch/files/fondue.jpeg" alt="Veganes Käsefondue oder Raclette (z.B. von New Roots)" width="100%"><figcaption>Veganes Käsefondue oder Raclette (z.B. von New Roots)</figcaption></figure><figure style="text-align:center;width:45%;"><img style="height:auto;" src="/sites/swissveg.ch/files/fondue-chinoise-vegan.jpg" alt="Veganes Fondue Chinoise" width="100%"><figcaption>Veganes Fondue Chinoise</figcaption></figure><figure style="text-align:center;width:45%;"><a href="https://www.swissveg.ch/recipe/detail?recipe_id=2270&amp;language=de"><img style="height:auto;" src="/sites/swissveg.ch/files/seitanfilet.jpg" alt="Seitanfilet im Teig" width="100%"></a><figcaption>Seitanfilet im Teig</figcaption></figure><figure style="text-align:center;width:45%;"><a href="https://www.swissveg.ch/recipe/detail?recipe_id=2442&amp;language=de"><img style="height:auto;" src="/sites/swissveg.ch/files/seitanbraten.jpg" alt="Festlicher Seitanbraten" width="100%"></a><figcaption>Festlicher Seitanbraten</figcaption></figure><figure style="text-align:center;width:45%;"><a href="https://www.swissveg.ch/recipe/detail?recipe_id=2346&amp;language=de"><img style="height:auto;" src="/sites/swissveg.ch/files/pastetli.jpg" alt="Vegane Pastetli" width="100%"></a><figcaption>Vegane Pastetli</figcaption></figure><figure style="text-align:center;width:45%;"><a href="https://www.swissveg.ch/recipe/detail?recipe_id=2492&amp;language=de"><img style="height:auto;" src="/sites/swissveg.ch/files/pilzstrudel.jpg" alt="Pilz-Tofu-Strudel" width="100%"></a><figcaption>Pilz-Tofu-Strudel</figcaption></figure></div></div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <ol><li><p class="sdfootnote">Rindlisbacher, S. (2024, 4. Dezember). Fondue Chinoise im Test: Krankmachende Bakterien in zwei Produkten. Saldo. <a href="https://www.saldo.ch/tests/produktetests/detail/artikeldetail/krankmachende-bakterien-in-zwei-produkten">https://www.saldo.ch/tests/produktetests/detail/artikeldetail/krankmachende-bakterien-in-zwei-produkten</a></p></li><li><p class="sdfootnote">Rindlisbacher, S. (2024, 4. Dezember). Fondue Chinoise im Test: Krankmachende Bakterien in zwei Produkten. Saldo. <a href="https://www.saldo.ch/tests/produktetests/detail/artikeldetail/krankmachende-bakterien-in-zwei-produkten">https://www.saldo.ch/tests/produktetests/detail/artikeldetail/krankmachende-bakterien-in-zwei-produkten</a></p></li><li><p class="sdfootnote">Bless, P. J., Schmutz, C., Suter, K., Jost, M., Hattendorf, J., Mäusezahl-Feuz, M. &amp; Mäusezahl, D. (2014). A tradition and an epidemic: determinants of the campylobacteriosis winter peak in Switzerland. European Journal Of Epidemiology, 29(7), 527–537. <a href="https://doi.org/10.1007/s10654-014-9917-0">https://doi.org/10.1007/s10654-014-9917-0</a></p></li><li><p class="sdfootnote">Arnold, J. (2018, 12. Dezember). Chinoise: Heikle Keime auf vier von zehn Fleischplatten. Gesundheitstipp. <a href="https://www.gesundheitstipp.ch/artikel/artikeldetail/chinoise-heikle-keime-auf-vier-von-zehn-fleischplatten">https://www.gesundheitstipp.ch/artikel/artikeldetail/chinoise-heikle-keime-auf-vier-von-zehn-fleischplatten</a></p></li><li><p class="sdfootnote">Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV. (2016, 15. Dezember). Fondue Chinoise sicher geniessen: Lebensmittel-Infektion verhindern. <a href="https://www.blv.admin.ch/blv/de/home/dokumentation/nsb-news-list.msg-id-64979.html">https://www.blv.admin.ch/blv/de/home/dokumentation/nsb-news-list.msg-id-64979.html</a></p></li><li><p class="sdfootnote">Baumgartner, A., Felleisen, R. &amp; Gut, C. (2012). Campylobacter in der Schweiz: Risikofaktoren und Massnahmen zum Umgang mit der Problematik (Bundesamt für Gesundheit, Hrsg.). <a href="https://www.blv.admin.ch/dam/blv/de/dokumente/lebensmittel-und-ernaehrung/lebensmittelsicherheit/krankheitserreger-und-hygiene/campylobacter-schweiz-risikoanalyse-blv.pdf.download.pdf/Campylobacter%20in%20der%20Schweiz%20%E2%80%93%20Risikoanalyse%20des%20BLV.pdf">https://www.blv.admin.ch/dam/blv/de/dokumente/lebensmittel-und-ernaehrung/lebensmittelsicherheit/krankheitserreger-und-hygiene/campylobacter-schweiz-risikoanalyse-blv.pdf.download.pdf/Campylobacter%20in%20der%20Schweiz%20%E2%80%93%20Risikoanalyse%20des%20BLV.pdf</a></p></li><li><p class="sdfootnote">Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV. (o.&nbsp;D.). Hygieneregeln bei der Zubereitung von Fondue Chinoise. <a href="https://www.blv.admin.ch/dam/blv/de/dokumente/lebensmittel-und-ernaehrung/rechts-und-vollzugsgrundlagen/hilfsmittel-vollzugsgrundlagen/leitfaeden-merkblaetter-archiv/mb-hygiene-fondue-chinoise.pdf.download.pdf/Hygieneregeln_bei_der_Zubereitung_von_Fondue_Chinoise_DE.pdf">https://www.blv.admin.ch/dam/blv/de/dokumente/lebensmittel-und-ernaehrung/rechts-und-vollzugsgrundlagen/hilfsmittel-vollzugsgrundlagen/leitfaeden-merkblaetter-archiv/mb-hygiene-fondue-chinoise.pdf.download.pdf/Hygieneregeln_bei_der_Zubereitung_von_Fondue_Chinoise_DE.pdf</a></p></li><li><p class="sdfootnote">Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV. (2022, 20. Mai). Bakterielle Krankheitserreger in Lebensmitteln. <a href="https://www.blv.admin.ch/blv/de/home/lebensmittel-und-ernaehrung/lebensmittelsicherheit/krankheitserreger-und-hygiene/bakterien.html">www.blv.admin.ch/blv/de/home/lebensmittel-und-ernaehrung/lebensmittelsicherheit/krankheitserreger-und-hygiene/bakterien.html</a></p></li><li><p class="sdfootnote">Bundesamt für Gesundheit BAG, Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV, Bundesamt für Landwirtschaft BLW &amp; Bundesamt für Umwelt BAFU. (2015). Strategie Antibiotikaresistenzen Schweiz. <a href="https://www.star.admin.ch/dam/star/de/dokumente/strategiebericht-star.pdf.download.pdf/strategiebericht-star-de.pdf">www.star.admin.ch/dam/star/de/dokumente/strategiebericht-star.pdf.download.pdf/strategiebericht-star-de.pdf</a></p></li><li><p class="sdfootnote">Mennig, D. (2014, 2. Dezember). Multiresistente Keime im Pouletfleisch: Konsumenten in Gefahr. Schweizer Radio und Fernsehen (SRF). <a href="https://www.srf.ch/sendungen/kassensturz-espresso/gesundheit-multiresistente-keime-im-pouletfleisch-konsumenten-in-gefahr">www.srf.ch/sendungen/kassensturz-espresso/gesundheit-multiresistente-keime-im-pouletfleisch-konsumenten-in-gefahr</a></p></li></ol><p>&nbsp;</p></div></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul><li><a href="https://www.swissveg.ch/weihnachten?language=de" title="Veganes Weihnachtessen">Veganes Weihnachtsessen: Tipps für Rezepte und Familienfeier</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/gefahr-grillieren?language=de">Bund warnt vor den Folgen des Grillierens</a></li><li>Kampagne: <a href="https://www.swissveg.ch/huhngesund?language=de">HuHngesund? - Ungesund</a></li></ul></div> Mon, 23 Dec 2024 10:33:32 +0000 Christine 4123 at https://www.swissveg.ch Fondue Chinoise mit gefährlichen Keimen belastet https://www.swissveg.ch/fondue-chinoise-mit-keimen-belastet <span>Fondue Chinoise mit gefährlichen Keimen belastet</span> <span><span lang="" about="/user/2398" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Christine</span></span> <span>23. Dezember 2024 - 11:33</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">In der Schweiz gehört Fondue Chinoise zu den beliebtesten Gerichten während der Festtage. Doch immer wieder wird auf die Gefahren hingewiesen, die damit verbunden sind. Besonders alarmierend sind die jüngsten Testergebnisse des Saldo-Magazins: &nbsp;In tiefgekühltem Fondue Chinoise wurden gefährliche Keime wie Listerien und E. coli nachgewiesen.</p><h2>Saldo-Test findet krankmachende Bakterien</h2><p>In einer Untersuchung des Saldo-Magazins vom 4. Dezember 2024 wurden 16 verschiedene tiefgekühlte Fondue Chinoise Produkte von Coop, Migros, Aldi und Lidl auf Bakterien untersucht. Vier der getesteten Produkte waren mit Keimen belastet.<span class="fussnotenlink">1</span><br>Im Kalbfleischprodukt von Lidl wurde das E. coli-Bakterium «EHEC» nachgewiesen. Dieses kann schwere Beschwerden wie Durchfall, Bauchkrämpfe und Fieber hervorrufen. In seltenen Fällen können auch Organe wie die Bauchspeicheldrüse und das Herz geschädigt werden.<br>Alle drei getesteten Trutenprodukte enthielten zudem Listerien. Während in zwei Produkten das als unbedenklich geltende Bakterium Listeria welshimeri gefunden wurde, enthielt ein Produkt von Aldi das krankmachende Bakterium Listeria monocytogenes. Dies ist besonders besorgniserregend, da Listerien zu einer Listeriose mit Durchfall, Erbrechen und grippeähnlichen Symptomen führen können. Insbesondere für geschwächte Personen oder Schwangere stellt die Listeriose eine erhebliche Gesundheitsgefahr dar, da diese mit schwerwiegenden Erkrankungen wie z.B. einer Blutvergiftung, Lungen- oder Hirnhautentzündung einhergehen kann. Dabei ist die Sterblichkeit besonders hoch, welche bis zu 20 Prozent der gemeldeten Listeriose-Fälle beträgt.</p><p>Besonders prekär ist, dass es in der Schweiz keine gesetzlichen Grenzwerte für Listerien oder EHEC gibt. Zwar sind Hersteller verpflichtet, gesundheitsschädliche Lebensmittel aus dem Verkehr zu ziehen, doch präventive Massnahmen fehlen.<span class="fussnotenlink">2</span></p><h2>Anstieg von Darmerkrankungen über die Festtage</h2><p>Besondere Vorsicht im Umgang mit Fondue Chinoise wird schon seit Langem empfohlen. Bereits 2014 zeigte eine Studie des Schweizerischen Tropen- und Public Health-Instituts (Swiss TPH), dass während der Weihnachtszeit Darminfektionen deutlich zunehmen. Rund die Hälfte dieser Lebensmittelinfektionen gehen auf den Konsum von Fondue Chinoise zurück.<span class="fussnotenlink">3&nbsp;</span><br>Beim Testergebnis von Saldo handelt es sich also nicht um einen Zufall – die Keimbelastung von Fondue Chinoise ist eher die Regel als die Ausnahme. Dabei sind auch frische Fleischplatten von Metzgereien problematisch, wie eine Untersuchung des Gesundheitstipp aus dem Jahr 2018 zeigt: Vier von zehn Fleischplatten waren mit den Bakterien Pseudomonaden oder Campylobacter belastet.<span class="fussnotenlink">4</span><br>Besonders Campylobacter ist eine der am häufigsten durch Lebensmittel übertragenen bakteriellen Erkrankungen in der Schweiz. Jährlich erkranken 7000 bis 8000 Menschen an Campylobacter-Infektionen.<span class="fussnotenlink">5</span> Pouletfeisch ist besonders häufig mit dem Bakterium belastet: In einer Studie von 2010 fand das BAG in über 38 Prozent der untersuchten Proben Spuren von Campylobacter-Keimen. Dabei war Schweizer Fleisch mit 45 Prozent sogar häufiger verseucht als importiertes Fleisch mit 31 Prozent.<span class="fussnotenlink">6</span></p><h2>Mangelnde Hygiene als Hauptursache für Lebensmittelinfektionen</h2><p>Die gesundheitlichen Risiken durch Fondue Chinoise resultieren nicht nur aus der Keimbelastung des Fleisches, sondern in erster Linie aus unsachgemässer Handhabung: Werden zuvor (tief-)gekühlte Fleischplatten zu lange bei Raumtemperatur gelagert, können sich Bakterien rasch vermehren. Wird das Fleisch anschliessend nicht ausreichend lange oder heiss gegart, überleben diese Keime und können Krankheiten verursachen. Ebenso ist es essenziell, rohes Fleisch strikt von Beilagen zu trennen, da sich die krankmachenden Erreger im Fleischsaft befinden. Rohes Fleisch sollte niemals auf demselben Schneidebrett wie andere frische Zutaten geschnitten werden, und für die Zubereitung sollten separate Bestecke verwendet werden. Auch das Abschlecken der Finger birgt ein erhebliches Gesundheitsrisiko. Auf all diese Hygienemängel weist das Merkblatt des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) zu den Hygieneregeln bei der Zubereitung von Fondue Chinoise hin.<span class="fussnotenlink">7</span></p><h2>Veganes Festtagsessen als Lösung</h2><p>Hinsichtlich der Minimierung des Risikos einer Lebensmittelinfektion ist es am effektivsten, kein Fleisch aufzutischen. Zwar können auch pflanzliche Lebensmittel Keime tragen, diese stammen jedoch meist aus der Tierhaltung, etwa durch mit Fäkalien verunreinigte Düngemittel. Gründliches Waschen von Gemüse und sachgemässe Lagerung reduzieren das Infektionsrisiko erheblich. Zusätzlich ist die Gefahr, antibiotikaresistente Keime über pflanzliche Lebensmittel aufzunehmen, deutlich geringer als bei Fleisch.<span class="fussnotenlink">8</span> Antibiotikaresistente Bakterien können beim Menschen zu tödlichen Krankheiten führen, da eigentlich leicht zu behandelnde Infektionen nicht mehr auf Antibiotika ansprechen.<span class="fussnotenlink">9</span> In der Schweiz sind Antibiotikaresistenzen längst ein ernstzunehmendes Thema: Ein Bericht des Bundes aus dem Jahr 2014 zeigt, dass drei von vier Poulet-Erzeugnissen mit antibiotikaresistenten Keimen kontaminiert sind.<span class="fussnotenlink">10</span> Swissveg hat diese Problematik in der Kampagne <a href="https://www.swissveg.ch/huhngesund?language=de" title="HuHngesund"><em>HuHngesund?</em></a> aufgegriffen.</p><p>Wer an den Festtagen eine sichere und tierleidfreie Alternative möchte, findet zahlreiche genussvolle vegane Optionen, die mindestens genauso festlich sind. <span style="background:transparent;">All diese Gerichte sorgen für festliche Stimmung – ganz ohne schlechtes Gewissen.</span></p><p style="line-height:100%;margin-bottom:0cm;">&nbsp;</p><div style="display:flex;flex-wrap:wrap;gap:20px;justify-content:center;"><figure style="text-align:center;width:45%;"><img style="height:auto;" src="/sites/swissveg.ch/files/fondue.jpeg" alt="Veganes Käsefondue oder Raclette (z.B. von New Roots)" width="100%"><figcaption>Veganes Käsefondue oder Raclette (z.B. von New Roots)</figcaption></figure><figure style="text-align:center;width:45%;"><img style="height:auto;" src="/sites/swissveg.ch/files/fondue-chinoise-vegan.jpg" alt="Veganes Fondue Chinoise" width="100%"><figcaption>Veganes Fondue Chinoise</figcaption></figure><figure style="text-align:center;width:45%;"><a href="https://www.swissveg.ch/recipe/detail?recipe_id=2270&amp;language=de"><img style="height:auto;" src="/sites/swissveg.ch/files/seitanfilet.jpg" alt="Seitanfilet im Teig" width="100%"></a><figcaption>Seitanfilet im Teig</figcaption></figure><figure style="text-align:center;width:45%;"><a href="https://www.swissveg.ch/recipe/detail?recipe_id=2442&amp;language=de"><img style="height:auto;" src="/sites/swissveg.ch/files/seitanbraten.jpg" alt="Festlicher Seitanbraten" width="100%"></a><figcaption>Festlicher Seitanbraten</figcaption></figure><figure style="text-align:center;width:45%;"><a href="https://www.swissveg.ch/recipe/detail?recipe_id=2346&amp;language=de"><img style="height:auto;" src="/sites/swissveg.ch/files/pastetli.jpg" alt="Vegane Pastetli" width="100%"></a><figcaption>Vegane Pastetli</figcaption></figure><figure style="text-align:center;width:45%;"><a href="https://www.swissveg.ch/recipe/detail?recipe_id=2492&amp;language=de"><img style="height:auto;" src="/sites/swissveg.ch/files/pilzstrudel.jpg" alt="Pilz-Tofu-Strudel" width="100%"></a><figcaption>Pilz-Tofu-Strudel</figcaption></figure></div></div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <ol><li><p class="sdfootnote">Rindlisbacher, S. (2024, 4. Dezember). Fondue Chinoise im Test: Krankmachende Bakterien in zwei Produkten. Saldo. <a href="https://www.saldo.ch/tests/produktetests/detail/artikeldetail/krankmachende-bakterien-in-zwei-produkten">https://www.saldo.ch/tests/produktetests/detail/artikeldetail/krankmachende-bakterien-in-zwei-produkten</a></p></li><li><p class="sdfootnote">Rindlisbacher, S. (2024, 4. Dezember). Fondue Chinoise im Test: Krankmachende Bakterien in zwei Produkten. Saldo. <a href="https://www.saldo.ch/tests/produktetests/detail/artikeldetail/krankmachende-bakterien-in-zwei-produkten">https://www.saldo.ch/tests/produktetests/detail/artikeldetail/krankmachende-bakterien-in-zwei-produkten</a></p></li><li><p class="sdfootnote">Bless, P. J., Schmutz, C., Suter, K., Jost, M., Hattendorf, J., Mäusezahl-Feuz, M. &amp; Mäusezahl, D. (2014). A tradition and an epidemic: determinants of the campylobacteriosis winter peak in Switzerland. European Journal Of Epidemiology, 29(7), 527–537. <a href="https://doi.org/10.1007/s10654-014-9917-0">https://doi.org/10.1007/s10654-014-9917-0</a></p></li><li><p class="sdfootnote">Arnold, J. (2018, 12. Dezember). Chinoise: Heikle Keime auf vier von zehn Fleischplatten. Gesundheitstipp. <a href="https://www.gesundheitstipp.ch/artikel/artikeldetail/chinoise-heikle-keime-auf-vier-von-zehn-fleischplatten">https://www.gesundheitstipp.ch/artikel/artikeldetail/chinoise-heikle-keime-auf-vier-von-zehn-fleischplatten</a></p></li><li><p class="sdfootnote">Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV. (2016, 15. Dezember). Fondue Chinoise sicher geniessen: Lebensmittel-Infektion verhindern. <a href="https://www.blv.admin.ch/blv/de/home/dokumentation/nsb-news-list.msg-id-64979.html">https://www.blv.admin.ch/blv/de/home/dokumentation/nsb-news-list.msg-id-64979.html</a></p></li><li><p class="sdfootnote">Baumgartner, A., Felleisen, R. &amp; Gut, C. (2012). Campylobacter in der Schweiz: Risikofaktoren und Massnahmen zum Umgang mit der Problematik (Bundesamt für Gesundheit, Hrsg.). <a href="https://www.blv.admin.ch/dam/blv/de/dokumente/lebensmittel-und-ernaehrung/lebensmittelsicherheit/krankheitserreger-und-hygiene/campylobacter-schweiz-risikoanalyse-blv.pdf.download.pdf/Campylobacter%20in%20der%20Schweiz%20%E2%80%93%20Risikoanalyse%20des%20BLV.pdf">https://www.blv.admin.ch/dam/blv/de/dokumente/lebensmittel-und-ernaehrung/lebensmittelsicherheit/krankheitserreger-und-hygiene/campylobacter-schweiz-risikoanalyse-blv.pdf.download.pdf/Campylobacter%20in%20der%20Schweiz%20%E2%80%93%20Risikoanalyse%20des%20BLV.pdf</a></p></li><li><p class="sdfootnote">Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV. (o.&nbsp;D.). Hygieneregeln bei der Zubereitung von Fondue Chinoise. <a href="https://www.blv.admin.ch/dam/blv/de/dokumente/lebensmittel-und-ernaehrung/rechts-und-vollzugsgrundlagen/hilfsmittel-vollzugsgrundlagen/leitfaeden-merkblaetter-archiv/mb-hygiene-fondue-chinoise.pdf.download.pdf/Hygieneregeln_bei_der_Zubereitung_von_Fondue_Chinoise_DE.pdf">https://www.blv.admin.ch/dam/blv/de/dokumente/lebensmittel-und-ernaehrung/rechts-und-vollzugsgrundlagen/hilfsmittel-vollzugsgrundlagen/leitfaeden-merkblaetter-archiv/mb-hygiene-fondue-chinoise.pdf.download.pdf/Hygieneregeln_bei_der_Zubereitung_von_Fondue_Chinoise_DE.pdf</a></p></li><li><p class="sdfootnote">Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV. (2022, 20. Mai). Bakterielle Krankheitserreger in Lebensmitteln. <a href="https://www.blv.admin.ch/blv/de/home/lebensmittel-und-ernaehrung/lebensmittelsicherheit/krankheitserreger-und-hygiene/bakterien.html">www.blv.admin.ch/blv/de/home/lebensmittel-und-ernaehrung/lebensmittelsicherheit/krankheitserreger-und-hygiene/bakterien.html</a></p></li><li><p class="sdfootnote">Bundesamt für Gesundheit BAG, Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV, Bundesamt für Landwirtschaft BLW &amp; Bundesamt für Umwelt BAFU. (2015). Strategie Antibiotikaresistenzen Schweiz. <a href="https://www.star.admin.ch/dam/star/de/dokumente/strategiebericht-star.pdf.download.pdf/strategiebericht-star-de.pdf">www.star.admin.ch/dam/star/de/dokumente/strategiebericht-star.pdf.download.pdf/strategiebericht-star-de.pdf</a></p></li><li><p class="sdfootnote">Mennig, D. (2014, 2. Dezember). Multiresistente Keime im Pouletfleisch: Konsumenten in Gefahr. Schweizer Radio und Fernsehen (SRF). <a href="https://www.srf.ch/sendungen/kassensturz-espresso/gesundheit-multiresistente-keime-im-pouletfleisch-konsumenten-in-gefahr">www.srf.ch/sendungen/kassensturz-espresso/gesundheit-multiresistente-keime-im-pouletfleisch-konsumenten-in-gefahr</a></p></li></ol><p>&nbsp;</p></div></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul><li><a href="https://www.swissveg.ch/weihnachten?language=de" title="Veganes Weihnachtessen">Veganes Weihnachtsessen: Tipps für Rezepte und Familienfeier</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/gefahr-grillieren?language=de">Bund warnt vor den Folgen des Grillierens</a></li><li>Kampagne: <a href="https://www.swissveg.ch/huhngesund?language=de">HuHngesund? - Ungesund</a></li></ul></div> Mon, 23 Dec 2024 10:33:32 +0000 Christine 4123 at https://www.swissveg.ch Wintersession 2024 https://www.swissveg.ch/wintersession-2024 <span>Wintersession 2024</span> <span><span lang="" about="/user/2566" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Renato</span></span> <span>13. Dezember 2024 - 15:51</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Die Wintersession des Parlaments (National- und Ständerat) wurde vom 2. bis 20. Dezember 2024 abgehalten. Im Blogbeitrag finden Sie eine Übersicht über Themen, die aus der Perspektive des Tierschutzes von Bedeutung sind.&nbsp;</p><h2 class="einleitung"><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20210426" target="_blank">21.426 Parlamentarische Initiative</a> «Mehr Ressourcen und Anreize für die 3R-Forschung, um Alternativen zu den Tierversuchen rascher voranzutreiben»</h2><p>Seit Jahrzehnten gibt es das 3R-Programm. Die 3 R stehen für: reduce, refine, replace (reduzieren, verfeinern, ersetzen) bei Tierversuchen.<br>Bis heute hat diese Initiative wenig erreicht, da sie davon ausgeht, dass Tierversuche grundsätzlich notwendig sind und man dafür erst Alternativen finden muss.<br>Diese Initiative fordert mehr Geld für die 3R-Projekte, damit schneller Alternativen zu Tierversuchen gefunden werden können.&nbsp;</p><h2 class="einleitung"><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20230320" target="_blank">23.320 Standesinitiative</a> «Importverbot von Echtpelz aus tierquälerischen ausländischen Zuchten oder Wildfang»&nbsp;</h2><p>Der Kanton Zürich fordert mit einer Standesinitiative die Bundesversammlung auf, dafür zu sorgen, dass der Bund das Importieren von Echtpelz aus tierquälerischen, ausländischen Zuchten oder Wildfang verbietet.</p><p><em>10.12.24: Der Ständerat hat diese Standesinitiative abgelehnt.</em></p><h2 class="einleitung"><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20224596" target="_blank">22.4596 Motion</a> «Keine neuen Subventionen, die der Biodiversität und dem Klima schaden»</h2><p>Viele Subventionen des Bundes, insbesondere im Bereich Landwirtschaft, schaden der Umwelt. Diese Motion möchte die Subventionen an Bedingungen knüpfen.</p><p><em>7.11.2024: Die zuständige </em><a href="https://www.parlament.ch/centers/kb/_layouts/15/DocIdRedir.aspx?ID=4U7YAJRAVM7Q-1-54814" target="_blank"><em>Kommission</em></a><em> beantragt Ablehnung.</em></p><h2><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20234379" target="_blank">23.4379 Motion</a> «Anpassung des Gewässerschutzgesetzes an die praktizierte Nutztierhaltung»</h2><p>Die Motion verlangt, dass die Landwirtschaftsbetriebe mit vielen Tieren sich nicht an das Gewässerschutzgesetz halten müssen.</p><p><em>5.12.24: Der Ständerat hat die Motion angenommen.</em></p><p>&nbsp;</p></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul><li><a href="https://www.swissveg.ch/sessionen?language=de">Sessionen</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/herbstsession-2024?language=de">Herbstsession 2024</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/sommersession-2024?language=de">Sommersession 2024</a></li><li>Aktuelles zur Session: <a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/sessionen/aktuelle-session" target="_blank">parlament.ch</a></li></ul></div> Fri, 13 Dec 2024 14:51:10 +0000 Renato 4122 at https://www.swissveg.ch Warum Bio-Fleisch nicht besser ist https://www.swissveg.ch/bio-fleisch-nicht-besser <span>Warum Bio-Fleisch nicht besser ist</span> <span><span lang="" about="/user/2540" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Katherina</span></span> <span>22. November 2024 - 10:01</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">In der Schweiz lebende Menschen, die sich omnivor ernähren, betonen immer häufiger, generell wenig(er) Fleisch zu essen – und wenn, dann wird Wert auf ein «gutes Stück» gelegt. Beim «guten Fleisch», welches auch gern beim «Metzger um die Ecke» bezogen wird, ist hauptsächlich von Bio-Qualität die Rede.</p><p>2023 erreichten Fleisch- und Wurstwaren mit kostenmässig 21 Prozent den ersten Platz im durchschnittlichen Schweizer Einkaufskorb. Gemüse, Kartoffeln und Pilze mussten sich mit dem vierten (12 Prozent), und Früchte dem fünften Platz (10 Prozent) begnügen.<span class="fussnotenlink">1</span> Von «wenig Fleisch» kann hierzulande also nicht die Rede sein, oder landet im Einkaufskorb tatsächlich das «gute» und bekanntlich weitaus teurere Bio- Fleisch? Wenn ja: Für wen ist Bio-Fleisch wirklich die bessere Wahl?</p><h2>Bio-Fleisch in Zahlen</h2><p>In der Schweiz ist Geflügelfleisch mit grossem Abstand am beliebtesten. 2023 standen 60'180 Tonnen (inklusive Bio) im Detailhandel zum Verkauf (exklusive Wurstwaren, die ebenfalls Geflügelfleisch enthalten). Im direkten Vergleich wurde im selben Jahr mit 27'381 Tonnen Rind- und 25'315 Tonnen Schweinefleisch (inklusive Bio) mengenmässig weniger als die Hälfte dieser Fleischkategorien angeboten.&nbsp;</p><p>Wir wissen alle: Das Angebot bestimmt die Nachfrage. Daher müsste ein beachtlicher Teil des offerierten Fleisches Bio-Qualität aufweisen – immerhin geben überdurchschnittlich viele Menschen an, genau darauf zu achten. Aber Fehlanzeige: Gerade einmal 1'505 der 60'180 Tonnen Geflügelfleisch waren 2023 im Einzelhandel biologischen Ursprungs. Das entspricht lächerlichen 2,5 Prozent. Zwar hat sich der Anteil von Bio-Geflügelfleisch seit 2014 nahezu verdoppelt (2014 mit 750 Tonnen), doch hat der Konsum von Geflügelfleisch in den letzten zehn Jahren allgemein zugenommen, sodass die Steigerung bei Bio-Poulet &amp; Co. binnen zehn Jahren (2014 bis 2023) lediglich ein Prozent ausmacht.&nbsp;</p><p>Diese Tendenz spiegelt sich auch in den Angeboten im Supermarkt wider. Im Online-Supermarkt von Coop weisen beispielsweise bloss acht der 86 Geflügelprodukte (9,3 Prozent) Bio-Qualität auf.<span class="fussnotenlink">2</span> Beim Grosshändler Migros sind es bei 202 Artikeln sogar nur 15 Bio-Produkte (7,4 Prozent).<span class="fussnotenlink">3</span> Deren höhere Preise sind ein ausschlaggebender Faktor, der die Kaufentscheidung mehr in Richtung der konventionellen Produkte treibt. Bei einem Vergleich im Juli 2024 über alle Produktgruppen im Bereich Fleisch hinweg, war das biologische Äquivalent zwischen 41 bis 65 Prozent teurer. Selbst wenn Fleisch tatsächlich wie ein Luxusgut behandelt und entsprechend selten gegessen wird, ist Bio-Fleisch noch eine Steigerung davon. Natürlich ist der höhere Preis gerechtfertigt: ausgewähltes Futter, keine prophylaktische Verabreichung von Antibiotika, kleinere Gruppengrössen, mehr Platz und Auslauf … aber hatten die Tiere aufgrund dieser Umstände wirklich ein besseres Leben?</p><h2>Haltungsbedingungen im Vergleich</h2><p>Konventionell dürfen in der Schweiz je nach Masttag bis zu 27'000 Poulets gehalten werden. Die erlaubte Besatzdichte beträgt 30 Kilogramm Lebendgewicht pro Quadratmeter für Gruppen über 80 Tiere. Dies entspricht bei einem Endmastgewicht von etwas mehr als zwei Kilogramm ca. 15 Tiere pro Quadratmeter. Mit 660 Quadratzentimetern ergibt sich daraus ein Platzangebot von etwas mehr als einem DIN-A4-Blatt pro Tier. Nach 35 Tagen haben konventionell gehaltene Poulets ihr Schlachtgewicht erreicht. Die Mindestmastdauer beträgt bei Bio Suisse 63 Tage. Auf den ersten Blick leben Hühner in Bio-Haltung also deutlich länger. Bezogen auf eine Lebenserwartung von bis zu zehn Jahren in der freien Natur, sind 28 Tage mehr Lebenszeit nicht wirklich der Rede wert. Auch die natürliche Gruppengrösse von 5 bis 20 Hennen und einem Hahn übersteigt die für die Bio-Haltung zulässige Anzahl von 2'000 Tieren pro Stalleinheit (bei der Aufzucht sogar 4'000) bei weitem. Die erlaubte Besatzdichte bei biologischer Haltung beträgt 20 Kilogramm Lebendgewicht pro Quadratmeter bzw. 25 Kilogramm, wenn im Stall ein anrechenbarer Aussenklimabereich vorhanden ist. Daraus ergeben sich 10 bzw. 13 Tiere pro Quadratmeter. Somit haben Bio-Hühner bei 1'000 Quadratzentimeter pro Tier 340 Quadratzentimeter zur Verfügung – also etwa die Hälfte eines DIN-A4-Blattes – mehr Platz als konventionell gehaltene.&nbsp;</p><p>Bei 13 Bio-Hühnern pro Quadratmeter würde das zusätzliche Platzangebot von 109 Quadratzentimetern etwa der Grösse eines handelsüblichen Smartphones entsprechen. Zwar steht Bio-Hühnern Weideauslauf zu, dieser kann und wird ihnen je nach Witterung, z. B. bei zu hohen oder tiefen Temperaturen, bei Wind oder Regen, verwehrt. Bei anderen Tierarten, etwa bei Schweinen, verhält es sich ähnlich: Schweine haben eine Lebenserwartung von bis zu 21 Jahren, werden in der Mast jedoch bereits nach nur fünf Monaten geschlachtet. Ein Schwein, das zwischen 50 und 110 Kilogramm wiegt, hat laut Tierhaltungsverordnung in der Schweiz eine Fläche von 0,7 Quadratmeter zur Verfügung. Bio Suisse gesteht Mastschweinen bis 110 Kilogramm eine Mindeststallfläche von 1,3 Quadratmeter pro Tier zu. Die Differenz von 0,6 Quadratmetern ist etwa so gross wie ein Badetuch und ebenfalls alles andere als artgerecht. Beide Haltungsformen werden z. B. dem Bedürfnis der Schweine, ihren Kot- und Schlafplatz voneinander zu trennen, nicht gerecht. Darüber hinaus birgt das beschränkte Platzangebot ein erhöhtes Krankheitsrisiko und hat schwere Verhaltensstörungen der Tiere zur Folge – beides Faktoren, die sich nachweislich negativ auf das Tierwohl auswirken. Da Tiere in der Mast in kürzester Zeit extremes Gewicht zulegen, kann es beispielsweise zu einer Überbelastung des Bewegungsapparates und Herz-Kreislaufproblemen kommen. Die hohe Belegungsdichte sowie mangelnde Beschäftigungsmöglichkeiten führen bei verschiedensten Tierarten zu Ausprägungen von Kannibalismus wie etwa (Ringel-)Schwanzbeissen bei Schweinen oder gegenseitiges Federpicken bei Hühnern.&nbsp;</p><p>Immerhin werden biologisch gehaltene Tiere besser ernährt. So dürfen Futtermittel laut Richtlinien von Bio Suisse keine Spuren von gentechnisch veränderten Organismen oder Folgeprodukte gentechnisch veränderter Organismen enthalten, die anteilmässig über den gesetzlichen Limits liegen.<span class="fussnotenlink">4</span> Das klingt prinzipiell gut, doch dient diese Regel in erster Linie dem Menschen; ob ein Futter Gentechnik enthält, spielt für die Tiere während ihrer kurzen Lebensdauer keine Rolle. Ebenso wenig trägt der prophylaktische Einsatz von Medikamenten, Antibiotika oder Hormonen nicht zur direkten Steigerung des Wohlbefindens eines Tieres bei, sondern zeigt vielmehr eine nicht artgerechte Haltung auf.</p><h2>Im Schlachthof sind alle Tiere gleich</h2><p>Die Richtlinien für biologisch gehaltene «Nutz-»Tiere enden, sobald diese den Bio-Betrieb verlassen und für den Transport zum Schlachthof verladen werden. Vorzüge wie ein grosszügigeres Platzangebot, Auslauf oder geeignete Bodenbeschaffenheit, mit denen sich Tierwohl- oder Bio-Siegel rühmen, haben von diesem Moment an keine Gültigkeit mehr. Bei bis zu achtstündigen Transporten unter verschiedensten Witterungsbedingungen (Hitze und Kälte) haben die Tiere in der Regel keinen Zugang zu Nahrung oder Trinkwasser.&nbsp;</p><p>Egal, ob Bio oder konventionell: Der Wert der Tiere gleicht auch beim Ein- und Ausladen eher dem einer Ware als fühlender Lebewesen; schnellstmöglich müssen die «Güter» in grossen Menge verstaut werden. Tiere, die sprichwörtlich aus der Reihe tanzen, sich widersetzen oder panische Reaktionen zeigen, werden z. B. mit Schlägen oder Tritten gewaltsam gefügig gemacht. Im Innenraum der Lastwagen bleiben verängstigte und extrem gestresste Wesen zurück, für welche die «besseren Haltungsbedingungen» aus der Vergangenheit keine Bedeutung mehr haben. Gleiches gilt für die Schlachtung selbst. Nach dem traumatischen Transport werden sie erneut in eine ihnen unbekannte Umgebung – den Schlachthof – getrieben und dort vor der Tötung im besten, aber nicht in jedem Fall, wirkungsvoll betäubt. Im Juli 2020 gibt der ehemalige Fleischer Philipp Hörmann in einem Artikel der deutschen ZEIT zu Protokoll, dass Bio-Tiere schwerer zu schlachten sind als konventionelle.<span class="fussnotenlink">5</span> Er erklärt:&nbsp;</p><p class="zitat">«Bio-Tiere sind in der Regel kräftiger, muskulöser. Die wehren sich massivst gegen die Betäubung.»&nbsp;</p><p>Aus diesem Grund leide ein Bio-Tier im Schlachthof sogar noch mehr – wenn sich dieses Leid überhaupt steigern lässt. Die Folge ist eine hohe Fehlbetäubungsrate, welche mit einem qualvollen Verenden einhergeht. Im Schatten der Illusion der glücklichen Bio-Tiere wird deren gewaltsame Tötung komplett ausgeblendet.</p><h2>«Gutes Fleisch» im Restaurant</h2><p>Werden Fleischgerichte in der Menükarte nicht explizit als Bio ausgewiesen, landet nach der Bestellung mit hoher Wahrscheinlichkeit auch nichts vom «guten Bio-Fleisch» auf dem Teller. Der (teure) Preis eines Rinderfilets im Restaurant lässt keinerlei Rückschlüsse auf die (Bio-)Haltungsbedingungen oder den Schlachtvorgang des Tieres zu und stellt somit keinen verlässlichen Qualitätsindikator dar. Die Preisgestaltung eines Gerichts wird von vielen Faktoren wie z. B. die Lage des Restaurants, die Marke oder den Bekanntheitsgrad des Kochs oder der Köchin beeinflusst. Ebenso können gehobene Preise durch Exklusivität und Präsentation auf dem Teller gerechtfertigt sein, ohne dass dies etwas über die ethischen Aspekte der Fleischproduktion aussagt. Die Wahrheit ist, dass selbst hochpreisige Fleischstücke von Tieren stammen, die unter grausamen Bedingungen gehalten und geschlachtet wurden.&nbsp;</p><p>Aber das Argument vom «guten Stück Fleisch» im Restaurant hat noch subtilere Konsequenzen: Werden Fleisch- und Wurstwaren ausschliesslich im Restaurant konsumiert, verstärkt das den Eindruck einer erhöhten Nachfrage, was einerseits das Angebot veganer Alternativen einschränken kann und andererseits ein allgemeines Umdenken in der Gesellschaft erschwert. Wer auswärts Fleisch bestellt, erhält keine Informationen zu den Haltungsbedingungen. Also, woher kommt die Annahme, auswärts gäbe es besseres Fleisch als im Supermarkt nebenan? Klar ist, dass es keine gesonderten Qualitätsanforderungen für Fleisch in der Gastronomie oder im Einzelhandel gibt. Der einzige Unterschied des unverarbeiteten Produkts ist die Entscheidung, die mit dessen Verpackung in der Hand oder nach einem Blick auf die Speisekarte getroffen wird. Einzig in der anschliessenden Zubereitung liegt die Differenz: Eine gelernte Kochkraft verfügt über praxiserprobtes Fachwissen, welches Konsistenz und Geschmack der Zutaten – im wahrsten Sinne des Wortes – geschmackvoll beeinflussen kann. Wahrscheinlich schmeckt deshalb das «gute Fleisch» im Restaurant schlichtweg besser.</p><h2>Zum Schluss</h2><p>Letztendlich dienen Bio-Labels bei Fleisch, Wurstwaren usw. lediglich den Konsumenten und Konsumentinnen, nicht aber den fühlenden Lebewesen hinter dem Produkt. Die Labels wirken wie eine Legitimation, die das Gewissen hinsichtlich des Konsums beruhigen soll, jedoch nicht im Detail informiert. Während die Vorteile einer ökologischen Landwirtschaft für unsere Umwelt vielfältig sind (keine Verwendung von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln und Düngern sowie gentechnisch veränderten Organismen usw.), sind sie im Hinblick auf das Tierwohl zu vernachlässigen. Die Siegel spiegeln in diesem Bereich nur den Mindeststandard wider; auch Tiere aus Bio-Haltung werden nicht artgerecht gehalten, leiden massiv unter den «besseren» Bedingungen und sterben letztendlich durch Gewaltanwendung. Bezogen auf die Absatzzahlen von Bio-Fleisch wäre die Aussage «Ich esse nur wenig Fleisch und wenn, dann nur Bio.» nicht korrekt. Richtigerweise müsste die Formulierung lauten: «Ich esse Fleisch und nur wenig Bio.»</p></div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <ol><li>Proviande. (o.&nbsp;D.). Der Fleischmarkt im Überblick 2023.<a href="https://www.proviande.ch/sites/proviande/files/2020-05/Der%20Fleischmarkt%20im%20%C3%9Cberblick%20-%20Aktuelle%20Ausgabe.pdf" target="_blank"> www.proviande.ch/sites/proviande/files/2020-05/Der%20Fleischmarkt%20im%20%C3%9Cberblick%20-%20Aktuelle%20Ausgabe.pdf</a></li><li>Geflügelfleisch abgepackt. (o. D.). Coop. <a href="https://www.coop.ch/de/lebensmittel/fleisch-fisch/abgepacktes-frischfleisch/gefluegelfleisch-abgepackt/c/m_0094" target="_blank">www.coop.ch/de/lebensmittel/fleisch-fisch/abgepacktes-frischfleisch/gefluegelfleisch-abgepackt/c/m_0094</a></li><li>Poulet, Trute &amp; Ente. (o.&nbsp;D.). Migros. <a href="https://www.migros.ch/de/category/fleisch-fisch/fleisch-geflugel/poulet-trute-ente" target="_blank">www.migros.ch/de/category/fleisch-fisch/fleisch-geflugel/poulet-trute-ente</a></li><li>Bio Suisse. (2024). Richtlinien für die Erzeugung, Verarbeitung und den Handel von Knospe-Produkten. <a href="https://www.bioaktuell.ch/fileadmin/documents/ba/Bioregelwerk-2024/deutsch/2_bs_all/bs_rili.pdf" target="_blank">www.bioaktuell.ch/fileadmin/documents/ba/Bioregelwerk-2024/deutsch/2_bs_all/bs_rili.pdf</a></li><li>Wolf, K. (2020, 23. Juli). Warum du auch Bio-Fleisch nicht mit gutem Gewissen essen kannst. ZEIT ONLINE ze.tt. <a href="https://www.zeit.de/zett/2020-07/koennen-wir-bio-fleisch-mit-besserem-gewissen-essen" target="_blank">www.zeit.de/zett/2020-07/koennen-wir-bio-fleisch-mit-besserem-gewissen-essen</a></li></ol></div></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul><li><a href="https://www.swissveg.ch/proviande-studie-tierwohl?language=de" title="Proviande-Studie">Proviande-Studie zeigt: Idealisiertes Bild von Schweizer Tierhaltung weit verbreitet</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/schlachtzahlen_schweiz?language=de">Schlachtzahlen Schweiz</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/ablauf_schlachtstrasse?language=de">Ablauf in einer Schlachtstrasse</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/leidfreie_aufzucht_m%C3%B6glich">Könnte man Tiere nicht auch leidensfrei aufziehen und töten?</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/biofleisch?language=de" title="Bio-Fleisch">Kann man Biofleisch mit gutem Gewissen essen?</a></li></ul></div> Fri, 22 Nov 2024 09:01:36 +0000 Katherina 4120 at https://www.swissveg.ch Warum Bio-Fleisch nicht besser ist https://www.swissveg.ch/bio-fleisch-nicht-besser <span>Warum Bio-Fleisch nicht besser ist</span> <span><span lang="" about="/user/2540" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Katherina</span></span> <span>22. November 2024 - 10:01</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">In der Schweiz lebende Menschen, die sich omnivor ernähren, betonen immer häufiger, generell wenig(er) Fleisch zu essen – und wenn, dann wird Wert auf ein «gutes Stück» gelegt. Beim «guten Fleisch», welches auch gern beim «Metzger um die Ecke» bezogen wird, ist hauptsächlich von Bio-Qualität die Rede.</p><p>2023 erreichten Fleisch- und Wurstwaren mit kostenmässig 21 Prozent den ersten Platz im durchschnittlichen Schweizer Einkaufskorb. Gemüse, Kartoffeln und Pilze mussten sich mit dem vierten (12 Prozent), und Früchte dem fünften Platz (10 Prozent) begnügen.<span class="fussnotenlink">1</span> Von «wenig Fleisch» kann hierzulande also nicht die Rede sein, oder landet im Einkaufskorb tatsächlich das «gute» und bekanntlich weitaus teurere Bio- Fleisch? Wenn ja: Für wen ist Bio-Fleisch wirklich die bessere Wahl?</p><h2>Bio-Fleisch in Zahlen</h2><p>In der Schweiz ist Geflügelfleisch mit grossem Abstand am beliebtesten. 2023 standen 60'180 Tonnen (inklusive Bio) im Detailhandel zum Verkauf (exklusive Wurstwaren, die ebenfalls Geflügelfleisch enthalten). Im direkten Vergleich wurde im selben Jahr mit 27'381 Tonnen Rind- und 25'315 Tonnen Schweinefleisch (inklusive Bio) mengenmässig weniger als die Hälfte dieser Fleischkategorien angeboten.&nbsp;</p><p>Wir wissen alle: Das Angebot bestimmt die Nachfrage. Daher müsste ein beachtlicher Teil des offerierten Fleisches Bio-Qualität aufweisen – immerhin geben überdurchschnittlich viele Menschen an, genau darauf zu achten. Aber Fehlanzeige: Gerade einmal 1'505 der 60'180 Tonnen Geflügelfleisch waren 2023 im Einzelhandel biologischen Ursprungs. Das entspricht lächerlichen 2,5 Prozent. Zwar hat sich der Anteil von Bio-Geflügelfleisch seit 2014 nahezu verdoppelt (2014 mit 750 Tonnen), doch hat der Konsum von Geflügelfleisch in den letzten zehn Jahren allgemein zugenommen, sodass die Steigerung bei Bio-Poulet &amp; Co. binnen zehn Jahren (2014 bis 2023) lediglich ein Prozent ausmacht.&nbsp;</p><p>Diese Tendenz spiegelt sich auch in den Angeboten im Supermarkt wider. Im Online-Supermarkt von Coop weisen beispielsweise bloss acht der 86 Geflügelprodukte (9,3 Prozent) Bio-Qualität auf.<span class="fussnotenlink">2</span> Beim Grosshändler Migros sind es bei 202 Artikeln sogar nur 15 Bio-Produkte (7,4 Prozent).<span class="fussnotenlink">3</span> Deren höhere Preise sind ein ausschlaggebender Faktor, der die Kaufentscheidung mehr in Richtung der konventionellen Produkte treibt. Bei einem Vergleich im Juli 2024 über alle Produktgruppen im Bereich Fleisch hinweg, war das biologische Äquivalent zwischen 41 bis 65 Prozent teurer. Selbst wenn Fleisch tatsächlich wie ein Luxusgut behandelt und entsprechend selten gegessen wird, ist Bio-Fleisch noch eine Steigerung davon. Natürlich ist der höhere Preis gerechtfertigt: ausgewähltes Futter, keine prophylaktische Verabreichung von Antibiotika, kleinere Gruppengrössen, mehr Platz und Auslauf … aber hatten die Tiere aufgrund dieser Umstände wirklich ein besseres Leben?</p><h2>Haltungsbedingungen im Vergleich</h2><p>Konventionell dürfen in der Schweiz je nach Masttag bis zu 27'000 Poulets gehalten werden. Die erlaubte Besatzdichte beträgt 30 Kilogramm Lebendgewicht pro Quadratmeter für Gruppen über 80 Tiere. Dies entspricht bei einem Endmastgewicht von etwas mehr als zwei Kilogramm ca. 15 Tiere pro Quadratmeter. Mit 660 Quadratzentimetern ergibt sich daraus ein Platzangebot von etwas mehr als einem DIN-A4-Blatt pro Tier. Nach 35 Tagen haben konventionell gehaltene Poulets ihr Schlachtgewicht erreicht. Die Mindestmastdauer beträgt bei Bio Suisse 63 Tage. Auf den ersten Blick leben Hühner in Bio-Haltung also deutlich länger. Bezogen auf eine Lebenserwartung von bis zu zehn Jahren in der freien Natur, sind 28 Tage mehr Lebenszeit nicht wirklich der Rede wert. Auch die natürliche Gruppengrösse von 5 bis 20 Hennen und einem Hahn übersteigt die für die Bio-Haltung zulässige Anzahl von 2'000 Tieren pro Stalleinheit (bei der Aufzucht sogar 4'000) bei weitem. Die erlaubte Besatzdichte bei biologischer Haltung beträgt 20 Kilogramm Lebendgewicht pro Quadratmeter bzw. 25 Kilogramm, wenn im Stall ein anrechenbarer Aussenklimabereich vorhanden ist. Daraus ergeben sich 10 bzw. 13 Tiere pro Quadratmeter. Somit haben Bio-Hühner bei 1'000 Quadratzentimeter pro Tier 340 Quadratzentimeter zur Verfügung – also etwa die Hälfte eines DIN-A4-Blattes – mehr Platz als konventionell gehaltene.&nbsp;</p><p>Bei 13 Bio-Hühnern pro Quadratmeter würde das zusätzliche Platzangebot von 109 Quadratzentimetern etwa der Grösse eines handelsüblichen Smartphones entsprechen. Zwar steht Bio-Hühnern Weideauslauf zu, dieser kann und wird ihnen je nach Witterung, z. B. bei zu hohen oder tiefen Temperaturen, bei Wind oder Regen, verwehrt. Bei anderen Tierarten, etwa bei Schweinen, verhält es sich ähnlich: Schweine haben eine Lebenserwartung von bis zu 21 Jahren, werden in der Mast jedoch bereits nach nur fünf Monaten geschlachtet. Ein Schwein, das zwischen 50 und 110 Kilogramm wiegt, hat laut Tierhaltungsverordnung in der Schweiz eine Fläche von 0,7 Quadratmeter zur Verfügung. Bio Suisse gesteht Mastschweinen bis 110 Kilogramm eine Mindeststallfläche von 1,3 Quadratmeter pro Tier zu. Die Differenz von 0,6 Quadratmetern ist etwa so gross wie ein Badetuch und ebenfalls alles andere als artgerecht. Beide Haltungsformen werden z. B. dem Bedürfnis der Schweine, ihren Kot- und Schlafplatz voneinander zu trennen, nicht gerecht. Darüber hinaus birgt das beschränkte Platzangebot ein erhöhtes Krankheitsrisiko und hat schwere Verhaltensstörungen der Tiere zur Folge – beides Faktoren, die sich nachweislich negativ auf das Tierwohl auswirken. Da Tiere in der Mast in kürzester Zeit extremes Gewicht zulegen, kann es beispielsweise zu einer Überbelastung des Bewegungsapparates und Herz-Kreislaufproblemen kommen. Die hohe Belegungsdichte sowie mangelnde Beschäftigungsmöglichkeiten führen bei verschiedensten Tierarten zu Ausprägungen von Kannibalismus wie etwa (Ringel-)Schwanzbeissen bei Schweinen oder gegenseitiges Federpicken bei Hühnern.&nbsp;</p><p>Immerhin werden biologisch gehaltene Tiere besser ernährt. So dürfen Futtermittel laut Richtlinien von Bio Suisse keine Spuren von gentechnisch veränderten Organismen oder Folgeprodukte gentechnisch veränderter Organismen enthalten, die anteilmässig über den gesetzlichen Limits liegen.<span class="fussnotenlink">4</span> Das klingt prinzipiell gut, doch dient diese Regel in erster Linie dem Menschen; ob ein Futter Gentechnik enthält, spielt für die Tiere während ihrer kurzen Lebensdauer keine Rolle. Ebenso wenig trägt der prophylaktische Einsatz von Medikamenten, Antibiotika oder Hormonen nicht zur direkten Steigerung des Wohlbefindens eines Tieres bei, sondern zeigt vielmehr eine nicht artgerechte Haltung auf.</p><h2>Im Schlachthof sind alle Tiere gleich</h2><p>Die Richtlinien für biologisch gehaltene «Nutz-»Tiere enden, sobald diese den Bio-Betrieb verlassen und für den Transport zum Schlachthof verladen werden. Vorzüge wie ein grosszügigeres Platzangebot, Auslauf oder geeignete Bodenbeschaffenheit, mit denen sich Tierwohl- oder Bio-Siegel rühmen, haben von diesem Moment an keine Gültigkeit mehr. Bei bis zu achtstündigen Transporten unter verschiedensten Witterungsbedingungen (Hitze und Kälte) haben die Tiere in der Regel keinen Zugang zu Nahrung oder Trinkwasser.&nbsp;</p><p>Egal, ob Bio oder konventionell: Der Wert der Tiere gleicht auch beim Ein- und Ausladen eher dem einer Ware als fühlender Lebewesen; schnellstmöglich müssen die «Güter» in grossen Menge verstaut werden. Tiere, die sprichwörtlich aus der Reihe tanzen, sich widersetzen oder panische Reaktionen zeigen, werden z. B. mit Schlägen oder Tritten gewaltsam gefügig gemacht. Im Innenraum der Lastwagen bleiben verängstigte und extrem gestresste Wesen zurück, für welche die «besseren Haltungsbedingungen» aus der Vergangenheit keine Bedeutung mehr haben. Gleiches gilt für die Schlachtung selbst. Nach dem traumatischen Transport werden sie erneut in eine ihnen unbekannte Umgebung – den Schlachthof – getrieben und dort vor der Tötung im besten, aber nicht in jedem Fall, wirkungsvoll betäubt. Im Juli 2020 gibt der ehemalige Fleischer Philipp Hörmann in einem Artikel der deutschen ZEIT zu Protokoll, dass Bio-Tiere schwerer zu schlachten sind als konventionelle.<span class="fussnotenlink">5</span> Er erklärt:&nbsp;</p><p class="zitat">«Bio-Tiere sind in der Regel kräftiger, muskulöser. Die wehren sich massivst gegen die Betäubung.»&nbsp;</p><p>Aus diesem Grund leide ein Bio-Tier im Schlachthof sogar noch mehr – wenn sich dieses Leid überhaupt steigern lässt. Die Folge ist eine hohe Fehlbetäubungsrate, welche mit einem qualvollen Verenden einhergeht. Im Schatten der Illusion der glücklichen Bio-Tiere wird deren gewaltsame Tötung komplett ausgeblendet.</p><h2>«Gutes Fleisch» im Restaurant</h2><p>Werden Fleischgerichte in der Menükarte nicht explizit als Bio ausgewiesen, landet nach der Bestellung mit hoher Wahrscheinlichkeit auch nichts vom «guten Bio-Fleisch» auf dem Teller. Der (teure) Preis eines Rinderfilets im Restaurant lässt keinerlei Rückschlüsse auf die (Bio-)Haltungsbedingungen oder den Schlachtvorgang des Tieres zu und stellt somit keinen verlässlichen Qualitätsindikator dar. Die Preisgestaltung eines Gerichts wird von vielen Faktoren wie z. B. die Lage des Restaurants, die Marke oder den Bekanntheitsgrad des Kochs oder der Köchin beeinflusst. Ebenso können gehobene Preise durch Exklusivität und Präsentation auf dem Teller gerechtfertigt sein, ohne dass dies etwas über die ethischen Aspekte der Fleischproduktion aussagt. Die Wahrheit ist, dass selbst hochpreisige Fleischstücke von Tieren stammen, die unter grausamen Bedingungen gehalten und geschlachtet wurden.&nbsp;</p><p>Aber das Argument vom «guten Stück Fleisch» im Restaurant hat noch subtilere Konsequenzen: Werden Fleisch- und Wurstwaren ausschliesslich im Restaurant konsumiert, verstärkt das den Eindruck einer erhöhten Nachfrage, was einerseits das Angebot veganer Alternativen einschränken kann und andererseits ein allgemeines Umdenken in der Gesellschaft erschwert. Wer auswärts Fleisch bestellt, erhält keine Informationen zu den Haltungsbedingungen. Also, woher kommt die Annahme, auswärts gäbe es besseres Fleisch als im Supermarkt nebenan? Klar ist, dass es keine gesonderten Qualitätsanforderungen für Fleisch in der Gastronomie oder im Einzelhandel gibt. Der einzige Unterschied des unverarbeiteten Produkts ist die Entscheidung, die mit dessen Verpackung in der Hand oder nach einem Blick auf die Speisekarte getroffen wird. Einzig in der anschliessenden Zubereitung liegt die Differenz: Eine gelernte Kochkraft verfügt über praxiserprobtes Fachwissen, welches Konsistenz und Geschmack der Zutaten – im wahrsten Sinne des Wortes – geschmackvoll beeinflussen kann. Wahrscheinlich schmeckt deshalb das «gute Fleisch» im Restaurant schlichtweg besser.</p><h2>Zum Schluss</h2><p>Letztendlich dienen Bio-Labels bei Fleisch, Wurstwaren usw. lediglich den Konsumenten und Konsumentinnen, nicht aber den fühlenden Lebewesen hinter dem Produkt. Die Labels wirken wie eine Legitimation, die das Gewissen hinsichtlich des Konsums beruhigen soll, jedoch nicht im Detail informiert. Während die Vorteile einer ökologischen Landwirtschaft für unsere Umwelt vielfältig sind (keine Verwendung von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln und Düngern sowie gentechnisch veränderten Organismen usw.), sind sie im Hinblick auf das Tierwohl zu vernachlässigen. Die Siegel spiegeln in diesem Bereich nur den Mindeststandard wider; auch Tiere aus Bio-Haltung werden nicht artgerecht gehalten, leiden massiv unter den «besseren» Bedingungen und sterben letztendlich durch Gewaltanwendung. Bezogen auf die Absatzzahlen von Bio-Fleisch wäre die Aussage «Ich esse nur wenig Fleisch und wenn, dann nur Bio.» nicht korrekt. Richtigerweise müsste die Formulierung lauten: «Ich esse Fleisch und nur wenig Bio.»</p></div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <ol><li>Proviande. (o.&nbsp;D.). Der Fleischmarkt im Überblick 2023.<a href="https://www.proviande.ch/sites/proviande/files/2020-05/Der%20Fleischmarkt%20im%20%C3%9Cberblick%20-%20Aktuelle%20Ausgabe.pdf" target="_blank"> www.proviande.ch/sites/proviande/files/2020-05/Der%20Fleischmarkt%20im%20%C3%9Cberblick%20-%20Aktuelle%20Ausgabe.pdf</a></li><li>Geflügelfleisch abgepackt. (o. D.). Coop. <a href="https://www.coop.ch/de/lebensmittel/fleisch-fisch/abgepacktes-frischfleisch/gefluegelfleisch-abgepackt/c/m_0094" target="_blank">www.coop.ch/de/lebensmittel/fleisch-fisch/abgepacktes-frischfleisch/gefluegelfleisch-abgepackt/c/m_0094</a></li><li>Poulet, Trute &amp; Ente. (o.&nbsp;D.). Migros. <a href="https://www.migros.ch/de/category/fleisch-fisch/fleisch-geflugel/poulet-trute-ente" target="_blank">www.migros.ch/de/category/fleisch-fisch/fleisch-geflugel/poulet-trute-ente</a></li><li>Bio Suisse. (2024). Richtlinien für die Erzeugung, Verarbeitung und den Handel von Knospe-Produkten. <a href="https://www.bioaktuell.ch/fileadmin/documents/ba/Bioregelwerk-2024/deutsch/2_bs_all/bs_rili.pdf" target="_blank">www.bioaktuell.ch/fileadmin/documents/ba/Bioregelwerk-2024/deutsch/2_bs_all/bs_rili.pdf</a></li><li>Wolf, K. (2020, 23. Juli). Warum du auch Bio-Fleisch nicht mit gutem Gewissen essen kannst. ZEIT ONLINE ze.tt. <a href="https://www.zeit.de/zett/2020-07/koennen-wir-bio-fleisch-mit-besserem-gewissen-essen" target="_blank">www.zeit.de/zett/2020-07/koennen-wir-bio-fleisch-mit-besserem-gewissen-essen</a></li></ol></div></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul><li><a href="https://www.swissveg.ch/proviande-studie-tierwohl?language=de" title="Proviande-Studie">Proviande-Studie zeigt: Idealisiertes Bild von Schweizer Tierhaltung weit verbreitet</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/schlachtzahlen_schweiz?language=de">Schlachtzahlen Schweiz</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/ablauf_schlachtstrasse?language=de">Ablauf in einer Schlachtstrasse</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/leidfreie_aufzucht_m%C3%B6glich">Könnte man Tiere nicht auch leidensfrei aufziehen und töten?</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/biofleisch?language=de" title="Bio-Fleisch">Kann man Biofleisch mit gutem Gewissen essen?</a></li></ul></div> Fri, 22 Nov 2024 09:01:36 +0000 Katherina 4120 at https://www.swissveg.ch Swissveg-Report 2024: Statistiken zu Vegetariern/Veganern in der Schweiz https://www.swissveg.ch/swissveg-report-statistiken-2024 <span>Swissveg-Report 2024: Statistiken zu Vegetariern/Veganern in der Schweiz</span> <span><span lang="" about="/user/2566" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Renato</span></span> <span>1. November 2024 - 0:00</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">In der Schweiz isst jede 19. Person kein Fleisch mehr. So viele wie noch nie haben sich vom Fleischkonsum abgewendet. In den vergangenen fünf Jahren hat die Anzahl der Personen, die kein Fleisch konsumiert, um rund 40 % zugenommen.</p><p>Swissveg informiert regelmässig über die aktuelle Anzahl vegetarisch und vegan lebender&nbsp;Menschen in der Schweiz. Dieses Jahr erfolgt dies zum zweiten Mal in Form eines umfangreichen Reports. Die&nbsp;von Swissveg publizierten Zahlen stellen die umfassendste Trendanalyse in der veganen und vegetarischen Szene dar. Als Grundlage dient eine jährliche repräsentative Umfrage bei über 30'000 Menschen.</p><h3>Absolute Zahlen</h3><p>Von den über 14-Jährigen, die telefonisch erreichbar sind und deutsch, französisch oder italienisch sprechen (7,43 Mio. Personen) leben 308000 vegetarisch (= 5,3 %) und 50000 vegan (= 0,7 %). Zusätzlich haben 1,75 Millionen Personen ihren Fleischkonsum bewusst reduziert.&nbsp;&nbsp;&nbsp;<br>Damit haben insgesamt schon 2,1 Millionen Menschen den Fleischkonsum bewusst reduziert oder ganz aufgegeben.</p><h3>Frauen ernähren sich eher vegan oder vegetarisch</h3><p>Als Vegetarier bezeichnen sich im Jahr 2024 nur 2,9 % der Männer, während 6,3 % der Frauen angeben, dass sie sich vegetarisch ernähren. Bei den Veganern sind es 0,5 % Männer und 0,9 % Frauen.&nbsp;&nbsp;<br>Vor allem bei den Veganern haben die Männer deutlich aufgeholt, während der Anteil der Veganerinnen in den letzten Jahren ziemlich konstant geblieben ist.</p><p>&nbsp;</p><img src="/sites/swissveg.ch/files/bilder/Diagramme/Anzahl_Vegis%20Geschlecht_2024.png" alt="Diagramm der Anteile an Vegetarier bei Männern und Frauen."><p><em>Abb. 1: Anteil Vegetarier und Veganer nach Geschlecht.</em></p><h3>Jüngere verzichten öfter auf Fleisch</h3><p>Auch beim Alter sieht man in allen Statistiken: Je jünger, desto eher wird auf den Konsum tierischer Produkte verzichtet.&nbsp;&nbsp;&nbsp;<br>Im Jahr 2024 waren &nbsp;8,4 % der Personen im Alter von 14 bis 34 Jahren Vegetarier. Bei der Altersgruppe ab 55 Jahren sind nur noch 2,1 % Vegetarier. Bei den Veganern sind es 1,3 % bzw. 0,2 %.&nbsp;&nbsp;<br>Die meisten Vegetarier und Veganer sind unter den jungen Frauen zu finden: Bei den Frauen zwischen 14 und 34 Jahren ernährt sich jede siebte Frau vegetarisch. Und immerhin bereits 1,8 % der jungen Frauen ernähren sich vegan.</p><p style="font-style:normal;line-height:100%;margin-bottom:0cm;">Der deutliche Aufwärtstrend ist vor allem bei den Jungen klar erkennbar:</p><p style="font-style:normal;line-height:100%;margin-bottom:0cm;">&nbsp;</p><p style="font-style:normal;line-height:100%;margin-bottom:0cm;">&nbsp;</p><p style="font-style:normal;line-height:100%;margin-bottom:0cm;"><br>&nbsp;<img src="/sites/swissveg.ch/files/bilder/Diagramme/Kein_Fleisch_vegi_vegan_14-34_2024.png" alt="Anteil der jungen Vegetarier und Veganer im Balkendiagramm."></p><p><em>Abb. 2: Anteil Vegetarier und Veganer zwischen 14 und 34 Jahre.&nbsp;</em></p><h3>Vegetarier und Veganer haben höhere Bildung</h3><p>Auch die Umfrage von 2024 bestätigte, dass Vegetarier und Veganer überdurchschnittlich häufig einen Hochschulabschluss haben.&nbsp;&nbsp;<br>Im Durchschnitt haben in der Schweiz 39,1 % eine Hochschulausbildung. Unter den Vegetariern ist dieser Anteil jedoch 54,8 % und unter Veganern 54,4 % hoch.</p><h3>Alternativprodukte sind bei allen beliebt</h3><p>Der Konsumentenkreis für Fleischalternativen umfasst 2024 erstmals über die Hälfte der Bevölkerung (51,5 %). Am meisten werden Fleischalternativen von Vegetariern konsumiert (87,9 %).</p><p>Über ein Drittel der Schweizer Bevölkerung gehört zu den Käufern von Milchalternativen (36,1 %).&nbsp;&nbsp;<br>Bei den Joghurt- und Quarkalternativen ist der Käuferkreis mit 29,7 % nur wenig geringer.&nbsp;&nbsp;<br>Deutlich kleiner ist der Kreis der Personen, die Käsealternativen konsumiert: 16,9 %.&nbsp;&nbsp;<br>Bei allen Werten ist eine steigende Tendenz zu verzeichnen.&nbsp;&nbsp;<br>&nbsp;</p><p>Weitere interessante Fakten und Vergleiche mit früheren Jahren enthält der Swissveg Report 2024. Er kann hier kostenlos heruntergeladen werden:&nbsp;&nbsp;<br>&nbsp;</p><p><a href="https://php.swissveg.ch/ads/tracking.php?id=27" target="_blank"><img src="/sites/swissveg.ch/files/buttons/button-download-pdf.png" alt="Download Button"></a> &nbsp;<br>&nbsp;</p><h3>Videopräsentation zum Report:</h3><p><iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube-nocookie.com/embed/_esdv0Cx6SM?si=KuKbDzOmZRk1wv3K" title="YouTube video player" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" referrerpolicy="strict-origin-when-cross-origin" allowfullscreen=""></iframe></p></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul><li><a href="/anzahl-veganer-2022?language=de">Trendanalyse 2022: Immer mehr vegan lebende Menschen in der Schweiz</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/2021_10_Anzahl_Veganer_Vegetarier?language=de">Anzahl Veganer und Vegetarier 2021</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/anzahl_vegetarier?language=de">Entwicklung der Anzahl Vegetarier in der Schweiz</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/veg-umfrage?language=de#:~:text=als%20%C2%ABTierfreund%C2%BB.-,Anzahl%20Veganer%3Ainnen,53.8%25%20verf%C3%BCgen%20%C3%BCber%20einen%20Hochschulabschluss.">Swissveg-Umfrage zu vegan und vegetarisch Lebenden in der Schweiz</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/vegan-report-2022?language=de">Zum ausführlichen Bericht</a></li><li><a href="/umfrage_warum_fleisch_2024?language=de">Umfrage 2024: Weshalb wird Fleisch konsumiert?</a></li></ul></div> Thu, 31 Oct 2024 23:00:00 +0000 Renato 4118 at https://www.swissveg.ch Swissveg-Report 2024: Statistiken zu Vegetariern/Veganern in der Schweiz https://www.swissveg.ch/swissveg-report-statistiken-2024 <span>Swissveg-Report 2024: Statistiken zu Vegetariern/Veganern in der Schweiz</span> <span><span lang="" about="/user/2566" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Renato</span></span> <span>1. November 2024 - 0:00</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">In der Schweiz isst jede 19. Person kein Fleisch mehr. So viele wie noch nie haben sich vom Fleischkonsum abgewendet. In den vergangenen fünf Jahren hat die Anzahl der Personen, die kein Fleisch konsumiert, um rund 40 % zugenommen.</p><p>Swissveg informiert regelmässig über die aktuelle Anzahl vegetarisch und vegan lebender&nbsp;Menschen in der Schweiz. Dieses Jahr erfolgt dies zum zweiten Mal in Form eines umfangreichen Reports. Die&nbsp;von Swissveg publizierten Zahlen stellen die umfassendste Trendanalyse in der veganen und vegetarischen Szene dar. Als Grundlage dient eine jährliche repräsentative Umfrage bei über 30'000 Menschen.</p><h3>Absolute Zahlen</h3><p>Von den über 14-Jährigen, die telefonisch erreichbar sind und deutsch, französisch oder italienisch sprechen (7,43 Mio. Personen) leben 308000 vegetarisch (= 5,3 %) und 50000 vegan (= 0,7 %). Zusätzlich haben 1,75 Millionen Personen ihren Fleischkonsum bewusst reduziert.&nbsp;&nbsp;&nbsp;<br>Damit haben insgesamt schon 2,1 Millionen Menschen den Fleischkonsum bewusst reduziert oder ganz aufgegeben.</p><h3>Frauen ernähren sich eher vegan oder vegetarisch</h3><p>Als Vegetarier bezeichnen sich im Jahr 2024 nur 2,9 % der Männer, während 6,3 % der Frauen angeben, dass sie sich vegetarisch ernähren. Bei den Veganern sind es 0,5 % Männer und 0,9 % Frauen.&nbsp;&nbsp;<br>Vor allem bei den Veganern haben die Männer deutlich aufgeholt, während der Anteil der Veganerinnen in den letzten Jahren ziemlich konstant geblieben ist.</p><p>&nbsp;</p><img src="/sites/swissveg.ch/files/bilder/Diagramme/Anzahl_Vegis%20Geschlecht_2024.png" alt="Diagramm der Anteile an Vegetarier bei Männern und Frauen."><p><em>Abb. 1: Anteil Vegetarier und Veganer nach Geschlecht.</em></p><h3>Jüngere verzichten öfter auf Fleisch</h3><p>Auch beim Alter sieht man in allen Statistiken: Je jünger, desto eher wird auf den Konsum tierischer Produkte verzichtet.&nbsp;&nbsp;&nbsp;<br>Im Jahr 2024 waren &nbsp;8,4 % der Personen im Alter von 14 bis 34 Jahren Vegetarier. Bei der Altersgruppe ab 55 Jahren sind nur noch 2,1 % Vegetarier. Bei den Veganern sind es 1,3 % bzw. 0,2 %.&nbsp;&nbsp;<br>Die meisten Vegetarier und Veganer sind unter den jungen Frauen zu finden: Bei den Frauen zwischen 14 und 34 Jahren ernährt sich jede siebte Frau vegetarisch. Und immerhin bereits 1,8 % der jungen Frauen ernähren sich vegan.</p><p style="font-style:normal;line-height:100%;margin-bottom:0cm;">Der deutliche Aufwärtstrend ist vor allem bei den Jungen klar erkennbar:</p><p style="font-style:normal;line-height:100%;margin-bottom:0cm;">&nbsp;</p><p style="font-style:normal;line-height:100%;margin-bottom:0cm;">&nbsp;</p><p style="font-style:normal;line-height:100%;margin-bottom:0cm;"><br>&nbsp;<img src="/sites/swissveg.ch/files/bilder/Diagramme/Kein_Fleisch_vegi_vegan_14-34_2024.png" alt="Anteil der jungen Vegetarier und Veganer im Balkendiagramm."></p><p><em>Abb. 2: Anteil Vegetarier und Veganer zwischen 14 und 34 Jahre.&nbsp;</em></p><h3>Vegetarier und Veganer haben höhere Bildung</h3><p>Auch die Umfrage von 2024 bestätigte, dass Vegetarier und Veganer überdurchschnittlich häufig einen Hochschulabschluss haben.&nbsp;&nbsp;<br>Im Durchschnitt haben in der Schweiz 39,1 % eine Hochschulausbildung. Unter den Vegetariern ist dieser Anteil jedoch 54,8 % und unter Veganern 54,4 % hoch.</p><h3>Alternativprodukte sind bei allen beliebt</h3><p>Der Konsumentenkreis für Fleischalternativen umfasst 2024 erstmals über die Hälfte der Bevölkerung (51,5 %). Am meisten werden Fleischalternativen von Vegetariern konsumiert (87,9 %).</p><p>Über ein Drittel der Schweizer Bevölkerung gehört zu den Käufern von Milchalternativen (36,1 %).&nbsp;&nbsp;<br>Bei den Joghurt- und Quarkalternativen ist der Käuferkreis mit 29,7 % nur wenig geringer.&nbsp;&nbsp;<br>Deutlich kleiner ist der Kreis der Personen, die Käsealternativen konsumiert: 16,9 %.&nbsp;&nbsp;<br>Bei allen Werten ist eine steigende Tendenz zu verzeichnen.&nbsp;&nbsp;<br>&nbsp;</p><p>Weitere interessante Fakten und Vergleiche mit früheren Jahren enthält der Swissveg Report 2024. Er kann hier kostenlos heruntergeladen werden:&nbsp;&nbsp;<br>&nbsp;</p><p><a href="https://php.swissveg.ch/ads/tracking.php?id=27" target="_blank"><img src="/sites/swissveg.ch/files/buttons/button-download-pdf.png" alt="Download Button"></a> &nbsp;<br>&nbsp;</p><h3>Videopräsentation zum Report:</h3><p><iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube-nocookie.com/embed/_esdv0Cx6SM?si=KuKbDzOmZRk1wv3K" title="YouTube video player" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" referrerpolicy="strict-origin-when-cross-origin" allowfullscreen=""></iframe></p></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul><li><a href="/anzahl-veganer-2022?language=de">Trendanalyse 2022: Immer mehr vegan lebende Menschen in der Schweiz</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/2021_10_Anzahl_Veganer_Vegetarier?language=de">Anzahl Veganer und Vegetarier 2021</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/anzahl_vegetarier?language=de">Entwicklung der Anzahl Vegetarier in der Schweiz</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/veg-umfrage?language=de#:~:text=als%20%C2%ABTierfreund%C2%BB.-,Anzahl%20Veganer%3Ainnen,53.8%25%20verf%C3%BCgen%20%C3%BCber%20einen%20Hochschulabschluss.">Swissveg-Umfrage zu vegan und vegetarisch Lebenden in der Schweiz</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/vegan-report-2022?language=de">Zum ausführlichen Bericht</a></li><li><a href="/umfrage_warum_fleisch_2024?language=de">Umfrage 2024: Weshalb wird Fleisch konsumiert?</a></li></ul></div> Thu, 31 Oct 2024 23:00:00 +0000 Renato 4118 at https://www.swissveg.ch Kuhmilch oder Pflanzendrinks: Was ist die bessere Wahl? https://www.swissveg.ch/kuhmilch-pflanzenmilch-bessere-wahl <span>Kuhmilch oder Pflanzendrinks: Was ist die bessere Wahl?</span> <span><span lang="" about="/user/2566" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Renato</span></span> <span>31. Oktober 2024 - 7:00</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Swissmilk macht fleissig Werbung für die idealisierte Kuhmilch – sei es durch den jährlichen «Tag der Pausenmilch» am 31. Oktober oder durch bezahlte Werbung, die in den letzten Monaten in sozialen und gedruckten Medien im Zusammenhang mit einer Agroscope-Studie zu sehen war. Anhand dieses Beispiels zeigt sich gut, wie die wissenschaftliche Fragestellung <strong>«(Kuh-)Milch oder Pflanzendrinks: Was ist die gesündere Wahl?»</strong> zur Kuhmilchpropaganda wird.</p><h2>Die Ausgangslage</h2><p>Was besser oder schlechter ist, kann erst beurteilt werden, wenn die Kriterien für eine Bewertung feststehen. In diesem Fall war die Studie ausschliesslich auf die Nährwerte der Milch fokussiert. Weder Umweltauswirkungen noch Tierschutz wurden in die Betrachtung miteinbezogen, weshalb in diesem Artikel nur auf den gesundheitlichen Teil eingegangen wird. Das schlechte Abschneiden von Kuhmilch hinsichtlich Umwelt- und Tierschutz war kein Bestandteil der Studie.</p><p>Die Studie wurde auch deshalb durchgeführt, weil Trinkmilch immer mehr Marktanteile an Pflanzendrinks verliert. Der Kuhmilchkonsum hat sich in den vergangenen 20 Jahren praktisch halbiert. Gemäss Swissmilk wurden 1950 noch 233 Liter Kuhmilch pro Jahr und Person getrunken. 2020 waren es nur noch 51 Liter. Ausserdem ist heute ein Bio-Sojadrink günstiger oder gleich teuer wie Bio-Kuhmilch.<span class="fussnotenlink">1</span> Offenbar möchte Swissmilk mit verstärkter Kuhmilchlobbyarbeit diesen Abwärtstrend der Kuhmilch stoppen. Doch auch die Schweizer Regierung hat ein Interesse an Kuhmilchpropaganda: Sie möchte, dass rund 50 Prozent mehr Kuhmilch(-produkte) konsumiert werden, als dies derzeit der Fall ist, nämlich drei statt zwei Portionen pro Tag.<span class="fussnotenlink">2</span></p><figure role="group"><img alt="" data-entity-type="file" data-entity-uuid="8166d7f2-f7e5-46da-b2b8-d6206c58b9d6" height="1202" src="/sites/swissveg.ch/files/pro-kopf-konsum.PNG" width="84.4%" /><figcaption>Abb. 1: Jährlicher Pro-Kopf-Konsum von Kuhmilch in der Schweiz (eigene Darstellung).</figcaption></figure><h2>Die Studie</h2><p>Die Studie wurde von der staatlichen Forschungsanstalt Agroscope durchgeführt.<span class="fussnotenlink">3</span> Es wurden folgende Milcharten untersucht: Kuhmilch sowie Pflanzendrinks aus Reis, Hafer, Dinkel, Soja, Cashew, Hanf, Mandel und Kokosnuss. Insgesamt wurde bei 36 Produkten pro Kategorie der Mittelwert der gemessenen Werte ermittelt. Pflanzendrinks mit mehr als einem Basisrohstoff wurden ausgeschlossen, womit noch 27 Produkte übrigblieben. Diese Selektion ist insofern problematisch, da sich durch die Kombination mehrerer pflanzlicher Rohstoffe die Nährstoffe und Aminosäuren gegenseitig ergänzen können.</p><p>Die Zusammenfassung der Studie präsentiert diese Schlussfolgerung: «Unsere Ergebnisse zeigen, dass die untersuchten pflanzlichen Getränke in Bezug auf die Nährstoffzusammensetzung keine echte Alternative zu Milch darstellen, selbst wenn die derzeitige Anreicherung berücksichtigt wird. [...] Ein vollständiger Ersatz von Milch durch pflanzliche Getränke ohne Anpassung der Gesamternährung kann langfristig zu einem Mangel an bestimmten wichtigen Nährstoffen führen.» Diese Aussage wird gemacht, obwohl in derselben Zusammenfassung gleichzeitig folgendes zugegeben wird: «Sojagetränke lieferten etwas mehr Eiweiss und deutlich mehr Vitamine B<sub>1</sub> und B<sub>6</sub>, Folsäure sowie die Vitamine E und D<sub>2</sub> (mit supplementiertem Vitamin D<sub>2</sub>) und K<sub>1</sub>, Magnesium, Mangan, Eisen und Kupfer als Milch und die anderen pflanzlichen Getränke.»</p><p>Korrekterweise hätte die Schlussfolgerung dieser Studie also lauten müssen: Sojagetränke haben die beste Zusammensetzung. Dies geht auch aus den in der Studie veröffentlichten Werten klar hervor. Kuhmilch anstelle von Sojagetränken zu empfehlen ist demnach wissenschaftlich nicht haltbar, selbst wenn die Kriterien dieser Studie angewendet werden. Zudem sind auch die Bewertungskriterien der Studie problematisch: Weshalb sollte ein Getränk mit mehr Zucker und Fett besser sein als eines, das weniger solcher Makronährstoffe enthält?</p><p>In der Schweiz wird doppelt so viel Zucker konsumiert wie empfohlen.<span class="fussnotenlink">4</span> Auch die Fettzufuhr ist bedenklich: Es werden zu viele ungesunde gesättigte (z. B. in Kuhmilch enthaltene) Fette und zu wenig gesunde Fette, wie sie in Pflanzenmilch vorkommen, konsumiert. Der Studie mangelt es an jeglicher Kritik bezüglich des hohen Fettgehaltes und der gesättigten Fette. Es macht deshalb den Anschein, als hätten die Forschenden absichtlich nur Dinge berücksichtigt, die ihrer Meinung nach für die Kuhmilch sprechen. Was diese in ein schlechteres Licht rücken könnte, wurde ignoriert oder uminterpretiert («hohe Nährstoffdichte» statt «zucker- und fettreich»). Dass nur das Vitamin A, nicht aber das Beta-Carotin (Provitamin A) analysiert wurde, spricht ebenfalls dafür, dass die Auswahl der Analysewerte zugunsten der Kuhmilch erfolgt ist. Beta-Carotin kommt vor allem in pflanzlichen Produkten vor und wird im Körper zu Vitamin A umgewandelt. Das Vitamin A ist hauptsächlich in tierischen Produkten enthalten. Somit wird mit dieser Analyseauswahl die Kuhmilch bevorzugt. Dieses einseitige Vorgehen wird auch in der Studie zugegeben: «Der Gehalt an Provitamin A, der in den pflanzlichen Getränken zu erwarten war, wurde nicht analysiert.» Dasselbe gilt für die gesunden Faserstoffe: Sie kommen in Kuhmilch im Gegensatz zu pflanzlichen Produkten praktisch nicht vor und wurden in der Studie auch nicht berücksichtigt.</p><p>Nur wer die Studie ganz liest, erfährt, dass Sojadrinks am meisten essentielle Aminosäuren enthalten: «Was den Gesamtproteingehalt anbelangt, so kamen die Sojagetränke in ihren Konzentrationen an freien Aminosäuren der Milch am nächsten, wobei die essentiellen Aminosäuren den höchsten Mittelwert aufwiesen.» Auch bei dieser Formulierung wird relativiert: «kommt am nächsten» statt «übertrifft» die Kuhmilch.</p><h2>Berichterstattung und Sekundärliteratur</h2><p>Während in der Originalstudie die Fakten noch herauslesbar sind, sieht es bei Artikeln über diese Studie schlechter aus. Für «Agrarforschung Schweiz» haben zwei Studienautorinnen von Agroscope einen Artikel über die Originalstudie für den Bund bzw. Agroscope geschrieben.<span class="fussnotenlink">5</span> Alleine die Zwischentitel im Artikel zeigen bereits ihre Ziele auf:</p><ul><li>«Pflanzendrinks liefern weniger Energie und Nährstoffe als Milch»</li><li>«Pflanzliche Getränke werden oft mit Vitaminen und Mineralstoffen angereichert»</li><li>«Wie wirkt sich der Konsum von Pflanzendrinks auf den Ernährungszustand aus?»</li></ul><p>In der Grafik zum Artikel (siehe Abb. 2) sind die Farben so gewählt, dass Kuhmilch möglichst positiv dargestellt werden kann. Beispielsweise wurde der Fettgehalt farblich grün hervorgehoben. Die Warnfarben Rot, Orange und Gelb finden sich nur bei den pflanzlichen Varianten. Dass ein hoher Zucker- und Fettgehalt nicht unbedingt positiv zu werten ist, wird hier verschleiert, und der höhere Proteingehalt von Soja geht in der Grafik praktisch unter. Im Fazit des Artikels steht zum positiven Abschneiden der Sojagetränke: «Lediglich Pflanzendrinks auf Sojabasis wiesen einen mit Milch vergleichbaren Proteingehalt auf.» Aus dem höheren Proteingehalt des Sojadrinks (3,8 gegenüber 3,3 Prozent) wurde hier ein «vergleichbarer Proteingehalt». Offenbar wollte man keinesfalls ein pflanzliches Getränk bei auch nur irgendeinem Punkt vor die Kuhmilch stellen.</p><figure role="group"><img alt="" data-entity-type="file" data-entity-uuid="7ab5ba0e-04d9-4bd9-a24d-e0760c2b1475" height="1361" src="/sites/swissveg.ch/files/n%C3%A4hrstoffgehalt.PNG" width="63.76%" /><figcaption>Abb. 2: Mittlerer Gehalt an Makronährstoffen in Gramm pro 100 g (Quelle: Agrarforschung Schweiz).</figcaption></figure><p>Auch SRF hat die Studie aufgegriffen.<span class="fussnotenlink">6</span> Der Titel dieses Beitrages: «Pflanzendrinks sind kein Milchersatz». Bereits die Einleitung unterstreicht diese Irreführung: «Was Proteingehalt, Vitamine oder Kalzium anbelangt, bleibt laut einer Studie von Agroscope Kuhmilch der Spitzenreiter. Es sei denn, die veganen Milch-Alternativen werden mit Vitaminen und Nährstoffen angereichert. Nur die Sojamilch hat einigermassen gut abgeschnitten.» Im Text selbst wird diese Relativierung der Vorteile der Sojamilch korrigiert: </p><p class="zitat">«Sojamilch schneidet hinsichtlich des Eiweissgehalts am besten ab. Wenn sie noch mit Kalzium angereichert wird, kann sie ein Äquivalent für die Kuhmilch sein.»</p><figure role="group"><img alt="" data-entity-type="file" data-entity-uuid="fd050b13-db45-4ba5-9651-5cc019a1e19b" height="1591" src="/sites/swissveg.ch/files/naehrstoffe-milch.PNG" width="39.71%" /><figcaption>Abb. 3: Nährstoffe von Kuhmilch und Sojadrink (eigene Darstellung).</figcaption></figure><p>Auch die SonntagsZeitung berichtete über die Agroscope-Studie mit dem Titel «Pflanzendrinks sind weniger wertvoll als Kuhmilch», was sich auch im Inhalt des Artikels widerspiegelte.<span class="fussnotenlink">7</span></p><p>Swissmilk nutzte die Studie monatelang für eine Kuhmilchkampagne und zitiert in ihrem Text die Studienautorin Barbara Walther von Agroscope: «Aus ernährungswissenschaftlicher Sicht sind Pflanzendrinks keine Alternative zu Kuhmilch.»<span class="fussnotenlink">8</span></p><h2>Fazit</h2><p>Den Fettbedarf durch gesättigte Fette aus Kuhmilch zu decken ist nicht empfehlenswert. Stattdessen sind Produkte auf pflanzlicher Basis zu bevorzugen, diese enthalten zudem wesentlich weniger Kalorien. Übrigens: Das Wort Kalorien kommt im Werbetext von Swissmilk gar nicht, und im Artikel von Agrarforschung Schweiz nur einmal im Zusammenhang mit Unter- bzw. Mangelernährung vor. Auf das Problem der Überversorgung mit Fett und Zucker (was zu Adipositas führen kann) wird nirgends eingegangen. Logisch, auch dabei würde die Kuhmilch am schlechtesten abschneiden.</p></div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <ol><li>Welt-Vegan-Tag 1. November 2023. (2023, 30. Oktober). Swissveg. <a href="https://www.swissveg.ch/WeltVeganTag_2023">https://www.swissveg.ch/WeltVeganTag_2023</a></li><li>Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV. (2017). Milch- und Milchproduktekonsum in der Schweiz 2014/15. <a href="https://www.blv.admin.ch/dam/blv/de/dokumente/lebensmittel-und-ernaehrung/ernaehrung/fi-menuch-milch.pdf.download.pdf/Fachinformation%20-%20Milch-%20und%20Milchproduktekonsum.pdf" target="_blank">https://www.blv.admin.ch/dam/blv/de/dokumente/lebensmittel-und-ernaehrung/ernaehrung/fi-menuch-milch.pdf.download.pdf/Fachinformation%20-%20Milch-%20und%20Milchproduktekonsum.pdf</a></li><li>Walther, B., Guggisberg, D., Badertscher, R., Egger, L., Portmann, R., Dubois, S., Haldimann, M., Kopf-Bolanz, K., Rhyn, P., Zoller, O., Veraguth, R. &amp; Rezzi, S. (2022). Comparison of nutritional composition between plant-based drinks and cow’s milk. Frontiers in Nutrition, 9. <a href="https://doi.org/10.3389/fnut.2022.988707" target="_blank">https://doi.org/10.3389/fnut.2022.988707</a></li><li>Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV. (2024, 16. Januar). Zuckerreduktion. <a href="https://www.blv.admin.ch/blv/de/home/lebensmittel-und-ernaehrung/ernaehrung/produktzusammensetzung/zuckerreduktion.html" target="_blank">https://www.blv.admin.ch/blv/de/home/lebensmittel-und-ernaehrung/ernaehrung/produktzusammensetzung/zuckerreduktion.html</a></li><li>Burton-Pimentel, K. J. &amp; Walther, B. (2023, 28. September). Pflanzendrinks – eine Alternative zu Milch? Agrarforschung Schweiz. <a href="https://www.agrarforschungschweiz.ch/2023/09/pflanzendrinks-eine-alternative-zu-milch/" target="_blank">https://www.agrarforschungschweiz.ch/2023/09/pflanzendrinks-eine-alternative-zu-milch/</a></li><li>Zehnder, R. (2023, 7. November). Pflanzendrinks sind kein Milchersatz. Schweizer Radio und Fernsehen (SRF). <a href="https://www.srf.ch/wissen/gesundheit/soja-hafer-und-co-pflanzendrinks-sind-kein-milchersatz" target="_blank">https://www.srf.ch/wissen/gesundheit/soja-hafer-und-co-pflanzendrinks-sind-kein-milchersatz</a></li><li>Fossgreen, A. (2023, 27. Mai). Pflanzendrinks sind weniger wertvoll als Kuhmilch. SonntagsZeitung. <a href="https://www.tagesanzeiger.ch/pflanzendrinks-sind-weniger-wertvollals-kuhmilch-344335258504" target="_blank">https://www.tagesanzeiger.ch/pflanzendrinks-sind-weniger-wertvollals-kuhmilch-344335258504</a></li><li>Milch oder Pflanzendrinks: Was ist die bessere Wahl? (o.&nbsp;D.). Swissmilk. <a href="https://www.swissmilk.ch/de/ernaehrung/pflanzenbasiert-essen/milch-oder-pflanzendrinks-was-ist-die-bessere-wahl/" target="_blank">https://www.swissmilk.ch/de/ernaehrung/pflanzenbasiert-essen/milch-oder-pflanzendrinks-was-ist-die-bessere-wahl/</a></li></ol></div></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul><li>Dieser Artikel wurde für die Sommerausgabe 2024 des <a href="https://bc.pressmatrix.com/de/profiles/b6b0b8c11377/editions/a03efa124d9476675a95/pages/page/7">Veg-Info-Magazins</a> geschrieben.</li><li><a href="https://www.swissveg.ch/Pausenmilch?language=de" title="Tag der Pausenmilch">Tag der Pausenmilch</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/stop-tag-der-pausenmilch?language=de" title="Schluss mit dem «Tag der Pausenmilch»">Schluss mit dem «Tag der Pausenmilch»</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/kuhmilch?language=de" title="Allgemeines zur Milch">Allgemeines zur Milch</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/vegane-lebensmittel?language=de" title="Vegane Lebensmittel">Vegane Lebensmittel – gesund oder nicht?</a></li></ul></div> Thu, 31 Oct 2024 06:00:00 +0000 Renato 4119 at https://www.swissveg.ch Kuhmilch oder Pflanzendrinks: Was ist die bessere Wahl? https://www.swissveg.ch/kuhmilch-pflanzenmilch-bessere-wahl <span>Kuhmilch oder Pflanzendrinks: Was ist die bessere Wahl?</span> <span><span lang="" about="/user/2566" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Renato</span></span> <span>31. Oktober 2024 - 7:00</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Swissmilk macht fleissig Werbung für die idealisierte Kuhmilch – sei es durch den jährlichen «Tag der Pausenmilch» am 31. Oktober oder durch bezahlte Werbung, die in den letzten Monaten in sozialen und gedruckten Medien im Zusammenhang mit einer Agroscope-Studie zu sehen war. Anhand dieses Beispiels zeigt sich gut, wie die wissenschaftliche Fragestellung <strong>«(Kuh-)Milch oder Pflanzendrinks: Was ist die gesündere Wahl?»</strong> zur Kuhmilchpropaganda wird.</p><h2>Die Ausgangslage</h2><p>Was besser oder schlechter ist, kann erst beurteilt werden, wenn die Kriterien für eine Bewertung feststehen. In diesem Fall war die Studie ausschliesslich auf die Nährwerte der Milch fokussiert. Weder Umweltauswirkungen noch Tierschutz wurden in die Betrachtung miteinbezogen, weshalb in diesem Artikel nur auf den gesundheitlichen Teil eingegangen wird. Das schlechte Abschneiden von Kuhmilch hinsichtlich Umwelt- und Tierschutz war kein Bestandteil der Studie.</p><p>Die Studie wurde auch deshalb durchgeführt, weil Trinkmilch immer mehr Marktanteile an Pflanzendrinks verliert. Der Kuhmilchkonsum hat sich in den vergangenen 20 Jahren praktisch halbiert. Gemäss Swissmilk wurden 1950 noch 233 Liter Kuhmilch pro Jahr und Person getrunken. 2020 waren es nur noch 51 Liter. Ausserdem ist heute ein Bio-Sojadrink günstiger oder gleich teuer wie Bio-Kuhmilch.<span class="fussnotenlink">1</span> Offenbar möchte Swissmilk mit verstärkter Kuhmilchlobbyarbeit diesen Abwärtstrend der Kuhmilch stoppen. Doch auch die Schweizer Regierung hat ein Interesse an Kuhmilchpropaganda: Sie möchte, dass rund 50 Prozent mehr Kuhmilch(-produkte) konsumiert werden, als dies derzeit der Fall ist, nämlich drei statt zwei Portionen pro Tag.<span class="fussnotenlink">2</span></p><figure role="group"><img alt="" data-entity-type="file" data-entity-uuid="8166d7f2-f7e5-46da-b2b8-d6206c58b9d6" height="1202" src="/sites/swissveg.ch/files/pro-kopf-konsum.PNG" width="84.4%" /><figcaption>Abb. 1: Jährlicher Pro-Kopf-Konsum von Kuhmilch in der Schweiz (eigene Darstellung).</figcaption></figure><h2>Die Studie</h2><p>Die Studie wurde von der staatlichen Forschungsanstalt Agroscope durchgeführt.<span class="fussnotenlink">3</span> Es wurden folgende Milcharten untersucht: Kuhmilch sowie Pflanzendrinks aus Reis, Hafer, Dinkel, Soja, Cashew, Hanf, Mandel und Kokosnuss. Insgesamt wurde bei 36 Produkten pro Kategorie der Mittelwert der gemessenen Werte ermittelt. Pflanzendrinks mit mehr als einem Basisrohstoff wurden ausgeschlossen, womit noch 27 Produkte übrigblieben. Diese Selektion ist insofern problematisch, da sich durch die Kombination mehrerer pflanzlicher Rohstoffe die Nährstoffe und Aminosäuren gegenseitig ergänzen können.</p><p>Die Zusammenfassung der Studie präsentiert diese Schlussfolgerung: «Unsere Ergebnisse zeigen, dass die untersuchten pflanzlichen Getränke in Bezug auf die Nährstoffzusammensetzung keine echte Alternative zu Milch darstellen, selbst wenn die derzeitige Anreicherung berücksichtigt wird. [...] Ein vollständiger Ersatz von Milch durch pflanzliche Getränke ohne Anpassung der Gesamternährung kann langfristig zu einem Mangel an bestimmten wichtigen Nährstoffen führen.» Diese Aussage wird gemacht, obwohl in derselben Zusammenfassung gleichzeitig folgendes zugegeben wird: «Sojagetränke lieferten etwas mehr Eiweiss und deutlich mehr Vitamine B<sub>1</sub> und B<sub>6</sub>, Folsäure sowie die Vitamine E und D<sub>2</sub> (mit supplementiertem Vitamin D<sub>2</sub>) und K<sub>1</sub>, Magnesium, Mangan, Eisen und Kupfer als Milch und die anderen pflanzlichen Getränke.»</p><p>Korrekterweise hätte die Schlussfolgerung dieser Studie also lauten müssen: Sojagetränke haben die beste Zusammensetzung. Dies geht auch aus den in der Studie veröffentlichten Werten klar hervor. Kuhmilch anstelle von Sojagetränken zu empfehlen ist demnach wissenschaftlich nicht haltbar, selbst wenn die Kriterien dieser Studie angewendet werden. Zudem sind auch die Bewertungskriterien der Studie problematisch: Weshalb sollte ein Getränk mit mehr Zucker und Fett besser sein als eines, das weniger solcher Makronährstoffe enthält?</p><p>In der Schweiz wird doppelt so viel Zucker konsumiert wie empfohlen.<span class="fussnotenlink">4</span> Auch die Fettzufuhr ist bedenklich: Es werden zu viele ungesunde gesättigte (z. B. in Kuhmilch enthaltene) Fette und zu wenig gesunde Fette, wie sie in Pflanzenmilch vorkommen, konsumiert. Der Studie mangelt es an jeglicher Kritik bezüglich des hohen Fettgehaltes und der gesättigten Fette. Es macht deshalb den Anschein, als hätten die Forschenden absichtlich nur Dinge berücksichtigt, die ihrer Meinung nach für die Kuhmilch sprechen. Was diese in ein schlechteres Licht rücken könnte, wurde ignoriert oder uminterpretiert («hohe Nährstoffdichte» statt «zucker- und fettreich»). Dass nur das Vitamin A, nicht aber das Beta-Carotin (Provitamin A) analysiert wurde, spricht ebenfalls dafür, dass die Auswahl der Analysewerte zugunsten der Kuhmilch erfolgt ist. Beta-Carotin kommt vor allem in pflanzlichen Produkten vor und wird im Körper zu Vitamin A umgewandelt. Das Vitamin A ist hauptsächlich in tierischen Produkten enthalten. Somit wird mit dieser Analyseauswahl die Kuhmilch bevorzugt. Dieses einseitige Vorgehen wird auch in der Studie zugegeben: «Der Gehalt an Provitamin A, der in den pflanzlichen Getränken zu erwarten war, wurde nicht analysiert.» Dasselbe gilt für die gesunden Faserstoffe: Sie kommen in Kuhmilch im Gegensatz zu pflanzlichen Produkten praktisch nicht vor und wurden in der Studie auch nicht berücksichtigt.</p><p>Nur wer die Studie ganz liest, erfährt, dass Sojadrinks am meisten essentielle Aminosäuren enthalten: «Was den Gesamtproteingehalt anbelangt, so kamen die Sojagetränke in ihren Konzentrationen an freien Aminosäuren der Milch am nächsten, wobei die essentiellen Aminosäuren den höchsten Mittelwert aufwiesen.» Auch bei dieser Formulierung wird relativiert: «kommt am nächsten» statt «übertrifft» die Kuhmilch.</p><h2>Berichterstattung und Sekundärliteratur</h2><p>Während in der Originalstudie die Fakten noch herauslesbar sind, sieht es bei Artikeln über diese Studie schlechter aus. Für «Agrarforschung Schweiz» haben zwei Studienautorinnen von Agroscope einen Artikel über die Originalstudie für den Bund bzw. Agroscope geschrieben.<span class="fussnotenlink">5</span> Alleine die Zwischentitel im Artikel zeigen bereits ihre Ziele auf:</p><ul><li>«Pflanzendrinks liefern weniger Energie und Nährstoffe als Milch»</li><li>«Pflanzliche Getränke werden oft mit Vitaminen und Mineralstoffen angereichert»</li><li>«Wie wirkt sich der Konsum von Pflanzendrinks auf den Ernährungszustand aus?»</li></ul><p>In der Grafik zum Artikel (siehe Abb. 2) sind die Farben so gewählt, dass Kuhmilch möglichst positiv dargestellt werden kann. Beispielsweise wurde der Fettgehalt farblich grün hervorgehoben. Die Warnfarben Rot, Orange und Gelb finden sich nur bei den pflanzlichen Varianten. Dass ein hoher Zucker- und Fettgehalt nicht unbedingt positiv zu werten ist, wird hier verschleiert, und der höhere Proteingehalt von Soja geht in der Grafik praktisch unter. Im Fazit des Artikels steht zum positiven Abschneiden der Sojagetränke: «Lediglich Pflanzendrinks auf Sojabasis wiesen einen mit Milch vergleichbaren Proteingehalt auf.» Aus dem höheren Proteingehalt des Sojadrinks (3,8 gegenüber 3,3 Prozent) wurde hier ein «vergleichbarer Proteingehalt». Offenbar wollte man keinesfalls ein pflanzliches Getränk bei auch nur irgendeinem Punkt vor die Kuhmilch stellen.</p><figure role="group"><img alt="" data-entity-type="file" data-entity-uuid="7ab5ba0e-04d9-4bd9-a24d-e0760c2b1475" height="1361" src="/sites/swissveg.ch/files/n%C3%A4hrstoffgehalt.PNG" width="63.76%" /><figcaption>Abb. 2: Mittlerer Gehalt an Makronährstoffen in Gramm pro 100 g (Quelle: Agrarforschung Schweiz).</figcaption></figure><p>Auch SRF hat die Studie aufgegriffen.<span class="fussnotenlink">6</span> Der Titel dieses Beitrages: «Pflanzendrinks sind kein Milchersatz». Bereits die Einleitung unterstreicht diese Irreführung: «Was Proteingehalt, Vitamine oder Kalzium anbelangt, bleibt laut einer Studie von Agroscope Kuhmilch der Spitzenreiter. Es sei denn, die veganen Milch-Alternativen werden mit Vitaminen und Nährstoffen angereichert. Nur die Sojamilch hat einigermassen gut abgeschnitten.» Im Text selbst wird diese Relativierung der Vorteile der Sojamilch korrigiert: </p><p class="zitat">«Sojamilch schneidet hinsichtlich des Eiweissgehalts am besten ab. Wenn sie noch mit Kalzium angereichert wird, kann sie ein Äquivalent für die Kuhmilch sein.»</p><figure role="group"><img alt="" data-entity-type="file" data-entity-uuid="fd050b13-db45-4ba5-9651-5cc019a1e19b" height="1591" src="/sites/swissveg.ch/files/naehrstoffe-milch.PNG" width="39.71%" /><figcaption>Abb. 3: Nährstoffe von Kuhmilch und Sojadrink (eigene Darstellung).</figcaption></figure><p>Auch die SonntagsZeitung berichtete über die Agroscope-Studie mit dem Titel «Pflanzendrinks sind weniger wertvoll als Kuhmilch», was sich auch im Inhalt des Artikels widerspiegelte.<span class="fussnotenlink">7</span></p><p>Swissmilk nutzte die Studie monatelang für eine Kuhmilchkampagne und zitiert in ihrem Text die Studienautorin Barbara Walther von Agroscope: «Aus ernährungswissenschaftlicher Sicht sind Pflanzendrinks keine Alternative zu Kuhmilch.»<span class="fussnotenlink">8</span></p><h2>Fazit</h2><p>Den Fettbedarf durch gesättigte Fette aus Kuhmilch zu decken ist nicht empfehlenswert. Stattdessen sind Produkte auf pflanzlicher Basis zu bevorzugen, diese enthalten zudem wesentlich weniger Kalorien. Übrigens: Das Wort Kalorien kommt im Werbetext von Swissmilk gar nicht, und im Artikel von Agrarforschung Schweiz nur einmal im Zusammenhang mit Unter- bzw. Mangelernährung vor. Auf das Problem der Überversorgung mit Fett und Zucker (was zu Adipositas führen kann) wird nirgends eingegangen. Logisch, auch dabei würde die Kuhmilch am schlechtesten abschneiden.</p></div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <ol><li>Welt-Vegan-Tag 1. November 2023. (2023, 30. Oktober). Swissveg. <a href="https://www.swissveg.ch/WeltVeganTag_2023">https://www.swissveg.ch/WeltVeganTag_2023</a></li><li>Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV. (2017). Milch- und Milchproduktekonsum in der Schweiz 2014/15. <a href="https://www.blv.admin.ch/dam/blv/de/dokumente/lebensmittel-und-ernaehrung/ernaehrung/fi-menuch-milch.pdf.download.pdf/Fachinformation%20-%20Milch-%20und%20Milchproduktekonsum.pdf" target="_blank">https://www.blv.admin.ch/dam/blv/de/dokumente/lebensmittel-und-ernaehrung/ernaehrung/fi-menuch-milch.pdf.download.pdf/Fachinformation%20-%20Milch-%20und%20Milchproduktekonsum.pdf</a></li><li>Walther, B., Guggisberg, D., Badertscher, R., Egger, L., Portmann, R., Dubois, S., Haldimann, M., Kopf-Bolanz, K., Rhyn, P., Zoller, O., Veraguth, R. &amp; Rezzi, S. (2022). Comparison of nutritional composition between plant-based drinks and cow’s milk. Frontiers in Nutrition, 9. <a href="https://doi.org/10.3389/fnut.2022.988707" target="_blank">https://doi.org/10.3389/fnut.2022.988707</a></li><li>Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV. (2024, 16. Januar). Zuckerreduktion. <a href="https://www.blv.admin.ch/blv/de/home/lebensmittel-und-ernaehrung/ernaehrung/produktzusammensetzung/zuckerreduktion.html" target="_blank">https://www.blv.admin.ch/blv/de/home/lebensmittel-und-ernaehrung/ernaehrung/produktzusammensetzung/zuckerreduktion.html</a></li><li>Burton-Pimentel, K. J. &amp; Walther, B. (2023, 28. September). Pflanzendrinks – eine Alternative zu Milch? Agrarforschung Schweiz. <a href="https://www.agrarforschungschweiz.ch/2023/09/pflanzendrinks-eine-alternative-zu-milch/" target="_blank">https://www.agrarforschungschweiz.ch/2023/09/pflanzendrinks-eine-alternative-zu-milch/</a></li><li>Zehnder, R. (2023, 7. November). Pflanzendrinks sind kein Milchersatz. Schweizer Radio und Fernsehen (SRF). <a href="https://www.srf.ch/wissen/gesundheit/soja-hafer-und-co-pflanzendrinks-sind-kein-milchersatz" target="_blank">https://www.srf.ch/wissen/gesundheit/soja-hafer-und-co-pflanzendrinks-sind-kein-milchersatz</a></li><li>Fossgreen, A. (2023, 27. Mai). Pflanzendrinks sind weniger wertvoll als Kuhmilch. SonntagsZeitung. <a href="https://www.tagesanzeiger.ch/pflanzendrinks-sind-weniger-wertvollals-kuhmilch-344335258504" target="_blank">https://www.tagesanzeiger.ch/pflanzendrinks-sind-weniger-wertvollals-kuhmilch-344335258504</a></li><li>Milch oder Pflanzendrinks: Was ist die bessere Wahl? (o.&nbsp;D.). Swissmilk. <a href="https://www.swissmilk.ch/de/ernaehrung/pflanzenbasiert-essen/milch-oder-pflanzendrinks-was-ist-die-bessere-wahl/" target="_blank">https://www.swissmilk.ch/de/ernaehrung/pflanzenbasiert-essen/milch-oder-pflanzendrinks-was-ist-die-bessere-wahl/</a></li></ol></div></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul><li>Dieser Artikel wurde für die Sommerausgabe 2024 des <a href="https://bc.pressmatrix.com/de/profiles/b6b0b8c11377/editions/a03efa124d9476675a95/pages/page/7">Veg-Info-Magazins</a> geschrieben.</li><li><a href="https://www.swissveg.ch/Pausenmilch?language=de" title="Tag der Pausenmilch">Tag der Pausenmilch</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/stop-tag-der-pausenmilch?language=de" title="Schluss mit dem «Tag der Pausenmilch»">Schluss mit dem «Tag der Pausenmilch»</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/kuhmilch?language=de" title="Allgemeines zur Milch">Allgemeines zur Milch</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/vegane-lebensmittel?language=de" title="Vegane Lebensmittel">Vegane Lebensmittel – gesund oder nicht?</a></li></ul></div> Thu, 31 Oct 2024 06:00:00 +0000 Renato 4119 at https://www.swissveg.ch Bund passt Ernährungsempfehlungen an https://www.swissveg.ch/neue-ernaehrungsempfehlungen <span>Bund passt Ernährungsempfehlungen an </span> <span><span lang="" about="/user/3027" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Sarah</span></span> <span>12. September 2024 - 10:14</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) hat in Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung (SGE) neue Ernährungsempfehlungen erarbeitet. Neu werden Hülsenfrüchte zu den Proteinlieferanten gezählt. Zudem berücksichtigen die neuen Empfehlungen auch Aspekte der Nachhaltigkeit.&nbsp;</p><p>Regelmässig Hülsenfrüchte konsumieren und nur noch maximal zwei- bis dreimal pro Woche Fleisch: <a href="https://www.sge-ssn.ch/ich-und-du/essen-und-trinken/ausgewogen/schweizer-lebensmittelpyramide/" target="_blank">Die aktualisierten Ernährungsempfehlungen</a> des Bundes und der SGE rücken pflanzliche Proteinquellen in den Vordergrund und berücksichtigen auch ökologische Aspekte. Letztmals wurden die Empfehlungen im Jahr 2011 überarbeitet. Die Schweiz folgt mit den neuen Empfehlungen dem Trend anderer europäischen Länder, auch ökologische Aspekte in die Ernährungsempfehlungen einfliessen zu lassen.</p><p>Die Basis der Schweizer Lebensmittelpyramide bilden nach wie vor ungezuckerte Getränke wie Wasser und Tee. Auch an der Empfehlung, täglich fünf Portionen Gemüse und Obst zu konsumieren, hat sich nichts verändert.</p><h4>Die wichtigsten Änderungen:</h4><ul><li><strong>Neu zählen Hülsenfrüchte zu den Proteinlieferanten.</strong> Zuvor waren sie bei den Stärkebeilagen aufgeführt. Es wird empfohlen, regelmässig, aber mindestens 1 Mal pro Woche, Hülsenfrüchte wie etwa Bohnen, Linsen oder Kichererbsen zu konsumieren. Auch weitere pflanzliche Proteinquellen wie Tofu, Tempeh oder Seitan finden Erwähnung in den neuen Empfehlungen. Das BLV empfiehlt, über die Woche hinweg zwischen den verschiedenen Proteinquellen abzuwechseln. Dies ist eine positive Veränderung, da Hülsenfrüchte eine wichtige Proteinquelle in einer ausgewogenen pflanzlichen Ernährung darstellen.</li><li><strong>Bei den Kohlenhydraten empfiehlt das BLV neu, die Vollkornvariante zu bevorzugen</strong>. Dies ist positiv zu werten, da Vollkorngetreide reichlich Ballaststoffe sowie verschiedene B-Vitamine enthält und damit einen Beitrag zu einer optimalen Versorgung leisten kann.&nbsp;</li><li><strong>Der Konsum von Fleisch (inklusive Geflügel und verarbeitetes Fleisch) wird explizit auf maximal zwei bis drei Portionen pro Woche beschränkt</strong>. In den Empfehlungen wird darauf hingewiesen, dass <strong>Fleisch die Umwelt stärker belastet</strong> <strong>als pflanzliche Lebensmittel.&nbsp;</strong></li><li><strong>Neu bilden Nüsse und Samen eine eigene Lebensmittelgruppe</strong>, mit der Empfehlung, täglich eine kleine Handvoll (15 bis 30 Gramm) davon zu konsumieren. Zuvor waren sie der Kategorie der Öle und Fette zugeordnet. Auch dies ist eine positive Änderung, da Nüsse und Samen einen wichtigen Bestandteil einer ausgewogenen veganen Ernährung ausmachen, weil sie reich an verschiedenen B-Vitaminen, gesunden Fetten sowie Ballaststoffen sind.&nbsp;</li><li><strong>Milchprodukte bilden neu eine eigene Lebensmittelgruppe</strong>, da sie vom BLV als bedeutende Quelle für Protein, Kalzium, Jod, Vitamin B<sub>2</sub> und B<sub>12</sub> eingeschätzt werden. Das BLV weist jedoch auch darauf hin, dass <strong>pflanzliche Milchalternativen aus Soja bezüglich des Proteingehaltes eine gleichwertige Alternative zu Kuhmilch darstellen. </strong>Ausserdem wird neu auch erwähnt, dass Menschen, die keine Milchprodukte konsumieren, darauf achten sollen, den Bedarf an Protein, Kalzium, Jod und B-Vitaminen über andere Lebensmittel zu decken. Das zeigt, dass das BLV anerkennt, dass eine Deckung dieser Nährstoffe somit auch ohne den Konsum von Kuhmilch möglich ist. &nbsp;<br>Die neuen Empfehlungen umfassen 2 bis 3 Portionen Milchprodukte: Eine Portion entspricht 2 Dezilitern Milch oder 150 bis 200 Gramm Joghurt, Quark, Hüttenkäse, Blanc battu oder 30 Gramm Halbhart-/Hartkäse oder 60 Gramm Weichkäse. Am Beispiel des Weichkäse "La Tomme Vaudoise" entspricht dies pro Portion (60 Gramm) folgenden Nährwerten: 158 Kalorien, 12.6 Gramm Fett und 10.8 Gramm Protein. Da das BLV jedoch gleichzeitig empfiehlt, feste Fette wie Butter sparsam zu konsumieren, genauer maximal 10 Gramm täglich, ist dies ein grosser Widerspruch.<strong> Es wird ersichtlich, dass diese Empfehlung bereits mit einer Portion Milchprodukte überschritten wird.&nbsp;</strong><br>&nbsp;</li></ul><h4>Fazit</h4><p>Positiv zu bewerten ist, dass die neuen Empfehlungen vermehrt pflanzliche Proteinquellen beinhalten und den Fleischkonsum einschränken. Des Weiteren werden auch die negativen ökologischen Aspekte des Fischkonsums angesprochen und darauf hingewiesen, dass der Bedarf an Omega-3 und -6 Fettsäuren auch durch pflanzliche Quellen (Raps-, Leinöl sowie Baumnüsse) sowie Nahrungsergänzungsmittel aus Mikroalgen (EPA/DHA) gedeckt werden kann.</p><p>Negativ zu bewerten ist, dass der Bund Kuhmilch nicht nur weiterhin empfiehlt, sondern sogar mit einer eigenen Kategorie besonders hervorhebt, ohne auf die zahlreichen negativen Aspekte von Kuhmilch einzugehen.&nbsp;</p></div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <p>Quellen:</p><p>Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV. (o.&nbsp;D.). <em>Gesund und nachhaltig essen: Bund aktualisiert seine Ernährungsempfehlungen</em>. <a href="https://www.blv.admin.ch/blv/de/home/dokumentation/nsb-news-list.msg-id-102396.html"><span class="url">https://www.blv.admin.ch/blv/de/home/dokumentation/nsb-news-list.msg-id-102396.html&nbsp;</span></a></p><p>sge-ssn.ch &amp; blv.admin.ch. (2024). <em>Schweizer Ernährungsempfehlungen</em>. <a href="https://www.sge-ssn.ch/media/ct_protected_attachments/84842dc787770badf4883e2d762026/Schweizer-Ernaehrungsempfehlungen_Kurzversion_DE.pdf"><span class="url">https://www.sge-ssn.ch/media/ct_protected_attachments/84842dc787770badf4883e2d762026/Schweizer-Ernaehrungsempfehlungen_Kurzversion_DE.pdf</span></a></p><p><em>Die Merkblätter der SGE</em>. (2024, 11. September). Schweizerische Gesellschaft für Ernährung. <span class="url"><a href="https://www.sge-ssn.ch/ich-und-du/download/merkblaetter-und-unterlagen/">https://www.sge-ssn.ch/ich-und-du/download/merkblaetter-und-unterlagen/</a></span></p></div></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul><li><a href="https://www.swissveg.ch/studie-ersatzprodukte-fleisch-milch?language=de">Ersatzprodukte für Fleisch und Milch: was sagt die TA-SWISS-Studie tatsächlich?</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/milch?language=de">Infos zum Thema Milch</a></li><li><a href="https://www.swissveg.ch/vegane-lebensmittel?language=de">Vegane Lebensmittel: gesund oder nicht?&nbsp;</a></li><li style="box-sizing:border-box;font-family:&quot;Open Sans&quot;, sans-serif;list-style:inherit;"><a href="https://www.swissveg.ch/vegane-ernaehrung?language=de">Vegane Ernährung: Grundlagen</a></li><li style="box-sizing:border-box;font-family:&quot;Open Sans&quot;, sans-serif;list-style:inherit;">Weitere Infos:<a href="https://www.sge-ssn.ch/ich-und-du/essen-und-trinken/ausgewogen/schweizer-lebensmittelpyramide/" target="_blank"> Schweizerische Gesellschaft für Ernährung</a></li><li style="box-sizing:border-box;font-family:&quot;Open Sans&quot;, sans-serif;list-style:inherit;"><a href="https://www.dge.de/gesunde-ernaehrung/gut-essen-und-trinken/" target="_blank">Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung</a></li></ul></div> Thu, 12 Sep 2024 08:14:16 +0000 Sarah 4116 at https://www.swissveg.ch