Drupal blog posts https://www.swissveg.ch/ de Von Warnhinweisen bis Fleischsteuer: Wege zur Reduktion des Fleischkonsums https://www.swissveg.ch/reduktion-fleischkonsum <span>Von Warnhinweisen bis Fleischsteuer: Wege zur Reduktion des Fleischkonsums</span> <span><span lang="" about="/user/2398" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Christine</span></span> <span>12. April 2024 - 12:08</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Es gibt ausreichend Gründe, auf Fleisch zu verzichten. Dennoch steigt der weltweite Fleischkonsum stetig an. Wie lässt sich diesem Trend entgegenwirken?</p> <h2>Die Nachfrage nach Fleisch steigt</h2> <p>Für den Fleischkonsum werden in der Schweiz jährlich über 80 Millionen Tiere geschlachtet – zusätzlich wird Fleisch aus dem Ausland importiert. Die Schweiz liegt mit einem jährlichen Pro-Kopf-Konsum von knapp einem Kilo Fleisch pro Woche zwar unter dem Durchschnitt anderer Industrieländer, aber der Fleischverzehr weltweit steigt kontinuierlich an – trotz der zahlreichen Gründe, die für dessen Reduktion sprechen. </p> <p><img alt="Fleischproduktion weltweit steigt" data-entity-type="" data-entity-uuid="" height="300" src="/sites/swissveg.ch/files/fleischproduktion_weltweit.PNG" width="624.5" /></p> <p><em>Fleischproduktion weltweit (in Millionen Tonnen).</em></p> <p>Derzeit wird weltweit etwa doppelt so viel Fleisch produziert wie vor 30 Jahren, mit einer Gesamtmenge von rund 340 Millionen Tonnen im Jahr 2021. Das bedeutet, dass sich die Fleischproduktion seit 1961 verfünffacht hat, und es wird erwartet, dass diese Zahl bis 2050 auf bis auf 570 Millionen Tonnen ansteigen wird.<sup>1-5</sup></p> <p>Neben dem Leid von Milliarden Tieren weltweit, die täglich für den menschlichen Genuss sterben, hat der Fleischkonsum negative Auswirkungen auf unsere Umwelt und Gesundheit. Die Produktion tierischer Lebensmittel verursacht enorme Treibhausgasemissionen und trägt dadurch in hohem Mass zum Klimawandel bei. Grundsätzlich verursacht die Herstellung tierischer Produkte immer höhere Treibhausgasemissionen als die von pflanzlichen, da die Nahrungskette dabei über das Tier verlängert wird. Denn Tiere benötigen jeden Tag grosse Mengen an Wasser und Nahrung.</p> <p><img alt="Nahrungsmittelverschwendung" data-entity-type="" data-entity-uuid="" height="400" src="/sites/swissveg.ch/files/nahrungsmittelverschwendung.PNG" width="422.7" /></p> <p><em>Nahrungsmittelverschwendung: 2 kg Getreide ergeben 1 Portion Fleisch oder 13 Portionen Getreide.</em></p> <p>Die Anzahl Kalorien, die der Mensch schliesslich über tierische Produkte aufnimmt, entspricht nur einem Bruchteil jener, die das Tier ursprünglich zu sich genommen hat. Als Folge verursacht die Herstellung tierischer Lebensmittel einen gigantischen Anteil des Foodwastes der Lebensmittelindustrie, stellt aber keinen entsprechend grossen Beitrag der weltweit konsumierten Kalorien zur Verfügung – es gehen also wertvolle Lebensmittel verloren. Dieser Foodwaste wiederum führt zu unnötig hohen Treibhausgasemissionen. Die Fleischproduktion verursacht ausserdem Umweltverschmutzung und beeinträchtigt die Artenvielfalt enorm – von allen Lebensmitteln stellt Fleisch die grösste Bedrohung für die weltweite biologische Vielfalt dar.<sup>6-11</sup> Auch für unsere Gesundheit ist ein hoher Fleischkonsum abträglich: Gemäss aktueller Studienlage erhöht ein Verzehr ab 50 g pro Tag die Sterblichkeit sowie das Risiko für Dickdarmkrebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft Fleisch sogar als «krebserregend» bzw. «wahrscheinlich krebserregend» ein. Auch Antibiotikaresistenzen stellen ein immer grösseres Gesundheitsproblem dar, da der Antibiotikaeinsatz in der Massentierhaltung zu tödlichen Krankheiten beim Menschen führen kann.<sup>12-15</sup></p> <h2>Weniger Fleisch essen... aber wie?!</h2> <p>Trotz des weltweit steigenden Fleischkonsums, ist der gegenwärtige Trend in den westlichen Industrieländern, teilweise oder vollständig auf Fleisch zu verzichten, unaufhaltsam: In der Schweiz ernähren sich nach eigenen Angaben mittlerweile 63 Prozent der Bevölkerung flexitarisch, fünf Prozent vegetarisch und 0,7 Prozent vegan – Tendenz steigend.<sup>16, 17</sup></p> <p class="zitat">Flexitarisch heisst, dass mehrmals pro Monat bewusst auf tierische Produkte verzichtet wird.<sup>18</sup> (Coop, Plant Based Food Report 2023)</p> <p><img alt="Ernährungsformen" data-entity-type="" data-entity-uuid="" height="415" src="/sites/swissveg.ch/files/ern%C3%A4hrungsformen_1.png" width="509" /></p> <p><em>Verteilung der Ernährungsformen in der Schweizer Bevölkerung.</em></p> <p>Dennoch gibt es «hartnäckige» Fleischesser, was die Frage aufwirft, warum überhaupt Fleisch konsumiert wird. Diesbezüglich sind persönliche, soziokulturelle und äussere Einflüsse eng miteinander verknüpft und mit internen und externen Anreizen verbunden.</p> <ul><li>Persönlich: Überzeugungen über die positiven gesundheitlichen Auswirkungen des Fleischessens und ein Mangel an Wissen über die negativen Umweltauswirkungen des Fleischkonsums.</li> <li>Soziokulturell: Kultur, Religion und soziale Normen. Auch das soziale Umfeld und die kulturelle Bedeutung von Fleisch spielen hierbei eine wichtige Rolle, beispielsweise ist die traditionelle Schweizer Ernährung von Fleisch geprägt. Zudem wird es als «normal» angesehen, Fleisch zu essen: Die meisten Menschen essen Fleisch, weil die meisten Menschen Fleisch essen (Gruppendruck).</li> <li>Extern: Mangel an vegetarischem Angebot in Supermärkten oder Restaurants.</li> </ul><p>Strategien zur Reduktion des Fleischkonsums setzen wiederum an verschiedenen internen und externen Anreizen an. Interne Anreize umfassen Emotionen, Fähigkeiten, Wissen, kognitive Dissonanz (Unstimmigkeit zwischen Wissen bzw. Werten und dem tatsächlichen Handeln), Werte, Einstellungen und Gewohnheiten. Bezüglich der externen Anreize ist es wichtig, vegetarisches Essen sichtbarer zu machen. Interne und externe Anreize beeinflussen sich auch gegenseitig, indem z.B. die Einführung einer Fleischsteuer die allgemeine Einstellung gegenüber Fleisch verändern kann, was wiederum soziale bzw. kulturelle Normen beeinflusst. Zudem zeigt sich, dass insbesondere Emotionen und kognitive Dissonanz sowie soziokulturelle Faktoren das Verhalten massgeblich beeinflussen.<sup>19-21</sup></p> <h2>Interne Anreize</h2> <p>Es gibt verschiedene Strategien, die interne Anreize schaffen.</p> <h3>Emotionale Beteiligung</h3> <p>Eine emotionale Beteiligung kann z.B. durch Kampagnen erreicht werden, die auf emotionalen Botschaften sowie Argumenten zu Tierschutz, Umwelt und Gesundheit basieren.  Studien zeigen, dass solche öffentlichen Informationskampagnen erfolgreich darin sind, das Bewusstsein für ungesunde Ernährung und ihre Folgen zu erhöhen, aber weniger erfolgreich darin sind, die Botschaft in Handlungen umzusetzen. Deren Wirksamkeit in Bezug auf die tatsächliche Reduktion des Fleischkonsums ist also umstritten.<sup>22-24</sup></p> <p><iframe allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" allowfullscreen="" frameborder="0" height="250" src="https://www.youtube-nocookie.com/embed/l9kD-gD3Bpg?si=jvnGfoAHVEhcCKcc&amp;controls=0" title="YouTube video player" width="444.44"></iframe></p> <p><em>Swissveg-Kampagne <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="2cf822ae-f165-40ee-b7ef-ea9d7e981816" href="/neujahrskampagne23-24" title="Kampagne Neujahrsvorsatz 2024">«Neujahrsvorsatz 2024»</a>.</em></p> <p> </p> <p><img alt="Kampagne Widersprüche Gesundheit" data-entity-type="" data-entity-uuid="" height="342" src="/sites/swissveg.ch/files/Swissveg_Widersprueche-2022_SM-QR_Gesundheit_DE.jpg" width="274" />    <img alt="Kampagne Widersprüche Klima" data-entity-type="" data-entity-uuid="" height="342" src="/sites/swissveg.ch/files/Swissveg_Widersprueche-2022_SM-QR_Klima_DE.jpg" width="274" />    <img alt="Kampagne Widersprüche Tiere" data-entity-type="" data-entity-uuid="" height="342" src="/sites/swissveg.ch/files/Swissveg_Widersprueche-2022_SM-QR_Tiere_DE.jpg" width="274" /></p> <p><em>Swissveg-Kampagne <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="7b718077-03a5-4994-8911-cf38477d873d" href="/widersprueche-schweizer-politik" title="Widersprüche der Schweizer Politik">«Widersprüche der Schweizer Politik»</a>.</em></p> <h3>Förderung von Fähigkeiten</h3> <p>Einerseits ist es wichtig, z.B. durch Aufklärung Wissen zu verbreiten. Allerdings besteht oft eine Diskrepanz zwischen dem Wissen und dem Handeln. Daher ist die Förderung von Fähigkeiten, die eine pflanzliche Ernährung erleichtern essentiell, z.B. das Vermitteln von Wissen über die Zubereitung veganer Gerichte oder darüber, wie und wo man pflanzliche Lebensmittel einkauft. Ein Mangel an Fähigkeiten beim Einkaufen, Zubereiten und Kochen fleischloser Gerichte kann ein grosses Hindernis für die Reduktion des Fleischkonsums darstellen.<sup>25, 26</sup></p> <h3>Förderung des Flexitarismus</h3> <p>Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Förderung des Flexitarismus, was zu neuen sozialen und kulturellen Normen beiträgt. In gewissen Religionen bzw. Kulturen ist dies bereits der Fall, z.B. in Form des Ahimsa-Konzepts, der «Gewaltlosigkeit» – eines der wichtigsten Prinzipien im Hinduismus und Buddhismus, welches das Töten oder Verletzen von Lebewesen untersagt bzw. auf ein unumgängliches Minimum beschränkt. Auch Vorbilder können bei der Förderung des Flexitarismus eine wichtige Rolle spielen. Insbesondere viele prominente Vorbilder nehmen eine führende Rolle ein, die ihre Ansichten zum Fleischkonsum öffentlich machen, um das Zugehörigkeitsgefühl von Personen, die auf Fleisch verzichten, zu stärken. Allgemein ist jedoch wenig über Interventionen bekannt, die sich an soziokulturelle Faktoren wie Kultur und Religion, den sozialen Einfluss und Identitäten im Zusammenhang mit dem Fleischkonsum richten.<sup>27-29</sup></p> <h2>Externe Anreize</h2> <p>Ebenso wie interne Anreize, können verschiedene Strategien auch externe Anreize schaffen.</p> <h3>Infrastruktur</h3> <p>Eine Infrastruktur mit einem gut ausgebauten vegetarischen bzw. veganen Angebot ist wichtig, um z.B. beim Einkaufen oder in der Gastronomie (in Restaurants, Kantinen, Spitälern) die fleischlose Wahl zu erleichtern. Studien sind sich dabei einig, dass das Essensangebot in der schulischen Umgebung bzw. im Arbeitsumfeld wichtig ist, um eine gesunde Ernährung zu fördern. Entscheidend dabei ist, die Mahlzeiten nicht als vegetarisch bzw. vegan zu kennzeichnen. Hier zeigen Untersuchungen, dass «neutrale» Bezeichnungen wie Favorite, Kitchen und World dazu führen, dass fleischlose Gerichte häufiger gewählt werden, als wenn diese als vegetarisch oder vegan vermarktet werden. Allerdings gilt das nicht für das <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="9abb4235-ad00-4630-847e-d13d7f7ec190" href="/v-label_allgemein" title="V-Label">V-Label</a> – dieses wirkt sich sogar positiv auf die Auswahl vegetarischer bzw. veganer Menüs aus. Eine Vegetarier-freundliche Infrastruktur kann auch durch Gesetze und die Politik gefördert werden. Die neu vorgestellte Klimastrategie zielt beispielsweise indirekt darauf ab, dass in der Schweiz weniger Tierfutter produziert wird und stattdessen mehr Lebensmittel für den menschlichen Verzehr angebaut werden. Die Infrastruktur und das Angebot spielen also eine wichtige Rolle bei der Reduktion des Fleischkonsums und deren Wirksamkeit ist belegt.<sup>30-35</sup></p> <h3>Nudges</h3> <p>Nudges sind «Anstupser», welche das Verhalten gezielt beeinflussen.</p> <h4>Werbeverbote</h4> <p>Studien zeigen, dass die Reduktion oder das Verbot ungesunder Lebensmittelwerbung (insbesondere solche, die sich an Kinder richten) eine schwach positive Wirkung auf die Verbesserung der Ernährung hat. Auch vom Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) wurde bereits vorgeschlagen, Werbung für Fleischaktionen zu verbieten.</p> <p class="zitat">«Rabatte für Fleisch sind oft reine Frequenzbringer, das entspricht nicht der Wertigkeit von Fleisch und ist einem nachhaltigen Konsum nicht förderlich». Adrian Aebi, Vizedirektor des BLW (NZZ am Sonntag)</p> <p>Allerdings ist dabei fraglich, ob solche Massnahmen langfristige Wirkungen zeigen. Der Sozial- und Wirtschaftspsychologe Christian Fichter bestätigt, dass Werbeverbote einen Einfluss auf das Kaufverhalten haben. Dennoch seien Verbote nicht langfristig wirksam. Um das Konsumverhalten nachhaltig zu ändern, sei Aufklärung erforderlich. Im Gegensatz zum Rauchen sei die Reduktion des Fleischkonsums beispielsweise nicht mit der Reduktion des Tabakkonsums vergleichbar, da das Bewusstsein über die schädlichen Auswirkungen von Zigaretten weit verbreitet sei, im Gegensatz zu den Auswirkungen des Fleischkonsums. Daher sei zunächst mehr Aufklärung nötig, bevor Verbote in Betracht gezogen werden.</p> <p>Swissveg forderte 2019 im Rahmen einer <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="0582e580-9769-4cbd-9431-e4055746bc1c" href="/2021_10_Fleischwerbesubventionen" title="Peition">Petition</a> ausserdem, dass die Fleischwerbung nicht mehr mit Steuergeldern unterstützt wird, da diese Subventionen der Gesundheit, Umwelt und den Tieren schaden. Die zuständige Kommission, die für diese Entscheidung zuständig ist, beschloss jedoch, der Petition keine Folge zu geben und weiterhin Fleischwerbung zu subventionieren. Sie argumentierte, dass die Subventionen nur den Konsum von Schweizer Fleisch unterstützen und nicht den Fleischkonsum im Allgemeinen. Die Branchenorganisation Proviande wirbt jedoch nicht nur für Schweizer Fleisch, sondern auch für den Fleischkonsum im Allgemeinen, was eigentlich gemäss der Vereinbarung mit dem Bund verboten ist.<sup>36-38</sup></p> <h4>Labels</h4> <p>Verschiedene Labels wie z.B. der Nutri-Score oder der Eco-Score können ebenfalls unseren Konsum beeinflussen. Studien beweisen, dass die Nährwertkennzeichnung auf Lebensmitteln zu informierten Entscheidungen beiträgt, aber informierte Entscheidungen nicht unbedingt zu gesünderen Entscheidungen führen. Der Nutri-Score, eine freiwillige Kennzeichnung, sorgt allerdings für Verwirrung, da er von den meisten Verbrauchern missverstanden wird. Daher stösst der Nutri-Score auch in der Schweiz immer wieder auf Kritik. Der Bundesrat lehnt es ab, den Nutri-Score gesetzlich zu verankern und bevorzugt eine freiwillige Einführung durch die Hersteller. Die Studienlage ist sich jedoch nicht einig, ob Umweltkennzeichnungen wie z.B. der Eco-Score den Fleischkonsum beeinflussen können. Die Wirksamkeit von Labels bleibt also umstritten.<sup>39-41</sup></p> <h4>Warnhinweise</h4> <p>Gemäss diversen Studien sind bildliche Warnhinweise wirksam, um das Zigarettenrauchen einzudämmen und den Konsum zuckerhaltiger Getränke sowie den Alkoholkonsum zu reduzieren. Eine Studie von Hughes et al. (2023), welche im Vereinigten Königreich durchgeführt wurde, untersuchte, ob die Essensauswahl durch bildliche Warnhinweise beeinflusst werden kann. Es wurden 1001 erwachsene Fleischkonsumenten und -konsumentinnen (ab 18 Jahren) in eine von vier experimentellen Gruppen randomisiert eingeteilt – kein Warnhinweis (Kontrollgruppe), Warnhinweis zur Gesundheit, zum Klima, oder zu Pandemien:</p> <p><img alt="Studie Warnhinweise Essen" data-entity-type="" data-entity-uuid="" height="298" src="/sites/swissveg.ch/files/studie-warnhinweise-labels.PNG" width="681" /></p> <p><em>Experimentelles Versuchsdesign mit vier verschiedenen Gruppen.<sup>42</sup></em></p> <p>Es wurde festgestellt, dass Gesundheits-, Klima- und Pandemie-Warnhinweise die Auswahl von Fleischgerichten im Vergleich zur Kontrollgruppe signifikant verringerten, wobei die Reduzierungen zwischen -7,4% und -10% lagen. Es gab keine statistisch signifikanten Unterschiede im Anteil der ausgewählten Fleischgerichte zwischen den verschiedenen Warnhinweisgruppen, was bedeutet, dass alle Warnhinweise ungefähr gleich wirksam waren.</p> <p><img alt="Studie Warnhinweise Gruppen" data-entity-type="" data-entity-uuid="" height="332" src="/sites/swissveg.ch/files/studie-warnhinweise-essen.PNG" width="680" /></p> <p><em>Beispiel für eine Mahlzeit (Teigwarengratin) mit Fleisch, Fisch, vegetarisch oder vegan innerhalb der Klima-Gruppe.<sup>43</sup></em></p> <p>Bisher gab es nur eine experimentelle Studie, die die Auswirkungen von Gesundheits- und Klima-Warnhinweisen auf die Fleischauswahl in einer hypothetischen Online-Studie mit US-amerikanischen Fleischkonsumenten und -konsumentinnen untersuchte.<sup>44</sup> In dieser Studie wurden keine signifikanten Auswirkungen von Warnhinweisen auf die Auswahl von Fleischgerichten festgestellt. Allerdings wurden in dieser Studie nur Textwarnhinweise verwendet. Darüber hinaus verwendete diese Studie eine einzige Auswahl-Aufgabe, während bei Hughes et al. die Teilnehmenden über 20 hypothetische Mahlzeiten bewerten mussten.<sup>45</sup> Bei beiden Studien fehlten jedoch Warnhinweise zur Tierhaltung. Zudem mussten die Teilnehmenden nur eine hypothetische Auswahl in Form eines Online-Fragebogens treffen, was nicht realitätsnahen Szenarien entspricht. Es braucht also mehr Studien in diesem Bereich, um die genaue Wirksamkeit von Warnhinweisen zu beurteilen.</p> <h4>Textnachrichten</h4> <p>Wissensbasierte Interventionen können mit täglichen Textnachrichten kombiniert werden, um eine bessere Wirkung zu zeigen. Eine Studie fand heraus, dass die Informationsvermittlung zu den Empfehlungen des Fleischkonsums nur dann eine Wirkung zeigte, wenn die Teilnehmenden tägliche Erinnerungen per Textnachricht erhielten.<sup>46</sup> Die Nachricht erinnerte sie daran, auf ihren Fleischkonsum zu achten und nicht das empfohlene Limit zu überschreiten. Ausserdem wurde festgestellt, dass die Textnachrichten wirksam waren, um die Absicht zur Reduzierung des Fleischkonsums zu erhöhen.<sup>47</sup></p> <h3>Preisgestaltung</h3> <p>Es wird vermehrt diskutiert, ob eine Preiserhöhung von Fleischprodukten den Fleischkonsum nachhaltig reduzieren kann. Solch eine Massnahme würde sicherlich zu mehr Kostenwahrheit beitragen, sodass die Verbraucher den wahren Preis zahlen würden. Dies wäre z.B. durch die Streichung von Subventionen oder die Einrichtung einer Fleischsteuer möglich. Allerding gibt es bezüglich dieser Massnahmen keine tatsächlichen Beweise für ihre Markttauglichkeit und Anwendbarkeit. Im Allgemeinen liegt es aber nahe, dass eine geringe Steuer auf bestimmte Lebensmittel, selbst wenn sie kein Verhalten ändert, wertvolle Mittel für gesundheitsfördernde Interventionen bereitstellen könnte. Es gibt jedoch nur begrenzte Erkenntnisse über die Effektivität von Wahlbeschränkungsmassnahmen in Lebensmittelumgebungen, wie z.B. einer Fleischsteuer. Obwohl die Einführung einer Fleischsteuer derzeit in mehreren Ländern diskutiert wird, wurde sie bisher nirgendwo umgesetzt. Es gibt keine experimentelle Forschung, die die Auswirkungen höherer Fleischpreise auf das Essverhalten untersucht hat. Die Wirksamkeit solcher Massnahmen bleibt also unklar.<sup>48, 49</sup></p> <p><img alt="Zuckersteuer" data-entity-type="" data-entity-uuid="" height="409" src="/sites/swissveg.ch/files/zuckersteuer_0.png" width="729" /></p> <p><em>Befragung zur Befürwortung einer Steuer auf zucker-, salz- oder fetthaltige Lebensmittel.<sup>50</sup></em></p> <p>Eine kürzlich erschienene Umfrage zeigt zudem, dass knapp zwei Drittel der Schweizer Stimmberechtigten gegen eine Steuer auf zucker-, salz- oder fetthaltige Lebensmittel sind. Eine Fleischsteuer würden wahrscheinlich noch mehr Personen ablehnen. Allerdings hat der Anteil Stimmberechtigter, der sich eine Steuer auf zucker-, salz- oder fetthaltige Lebensmittel vorstellen kann, innerhalb der letzten zwölf Monate deutlich zugenommen – und nicht nur die Zustimmung ist gestiegen, sondern auch der Glaube an ihre Wirksamkeit. Dies ist besonders wichtig, da der Glaube an die Wirksamkeit der wichtigste Treiber für die Meinung zur Steuer selbst ist. Ganz allgemein scheint das Bedürfnis nach mehr Massnahmen für die Volksgesundheit zu steigen. Neben einer grösseren Offenheit für staatliche Massnahmen wünscht man sich nämlich auch ein grösseres Engagement der Wirtschaft.<sup>51</sup></p> <h2>Fazit</h2> <p>Viele der oben genannten Anreize können zielführend sein, um den Fleischkonsum zu reduzieren. Studien sind sich einig: Die Strategien hierfür müssen zielgruppenspezifisch sein. Beispielsweise können gesundheitsbezogene Argumente oder die Förderung des Flexitarismus besonders wirkungsvoll bei Männern und älteren Menschen sein. Junge Erwachsene und Jugendliche sind generell empfänglicher für Strategien zur Reduktion des Fleischkonsums als ältere Personen, da jüngere Personen gegenüber Ernährungsumstellungen und der pflanzlichen Ernährung allgemein offener eingestellt sind.</p> <p>Schliesslich ist jedoch das Umsetzen bestimmter Strategien entscheidend. Denn: In keiner der bisher durchgeführten Studien wurde ein Anstieg des Fleischkonsums festgestellt, nachdem Massnahmen zur Reduktion des Fleischkonsums eingeführt worden waren. Allerdings ist zu beachten, dass nicht alle Massnahmen gleich gut ankommen würden: Die Stimmberechtigten der Schweiz sind klar der Meinung, dass die Verantwortung in Ernährungsfragen bei jedem und jeder Einzelnen liegt und somit Privatsache ist. Sie bevorzugen eine Gesellschaft, die hauptsächlich auf Information und Aufklärung setzt, anstatt das Ernährungsverhalten durch Steuern und Gesetze zu lenken. Man wünscht sich heute allerdings leicht mehr eine Lenkung des Staats als noch vor rund zehn Jahren. Diese Entwicklung hat sich über die letzten Jahre langsam ergeben, sich innerhalb der letzten zwölf Monate jedoch stark akzentuiert. Daher ist es wichtig, dass insbesondere öffentliche Institutionen so schnell wie möglich handeln. Eine Kombination verschiedener Strategien ist dabei am erfolgversprechendsten.<sup>52-56</sup></p> </div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <ol> <li>Proviande. (2022). Der Fleischmarkt im Überblick 2022. <a href="http://www.proviande.ch/de/der-fleischmarkt-in-zahlen">www.proviande.ch/de/der-fleischmarkt-in-zahlen</a></li> <li>WEMF AG für Werbemedienforschung.(2022). Nachhaltigkeitsreport. wemf.ch/de/reports/</li> <li>The World Counts. (o. D.). World Consumption of Meat. <a href="http://www.theworldcounts.com/challenges/consumption/foods-and-beverages/world-consumption-of-meat">www.theworldcounts.com/challenges/consumption/foods-and-beverages/world…</a></li> <li>Food and Agriculture Organization of the United Nations FAO. (o. D.). Crops and livestock products. <a href="https://www.fao.org/faostat/en/#data/QCL">https://www.fao.org/faostat/en/#data/QCL</a></li> <li>OECD-FAO Agricultural Outlook 2022-2031. (2022). In OECD agricultural outlook. <a href="https://doi.org/10.1787/f1b0b29c-en">https://doi.org/10.1787/f1b0b29c-en</a></li> <li>Fleisch und Milchprodukte | WWF Schweiz. (o. D.). WWF Schweiz. <a href="https://www.wwf.ch/de/unsere-ziele/fleisch-und-milchprodukte">https://www.wwf.ch/de/unsere-ziele/fleisch-und-milchprodukte</a></li> <li>WWF Deutschland. (2022, 12. Mai). Ernährung und Biodiversität: Der Jaguar in der Pfanne. <a href="http://www.wwf.de/themen-projekte/landwirtschaft/ernaehrung-konsum/besseresserinnen/ernaehrung-und-biodiversitaet">www.wwf.de/themen-projekte/landwirtschaft/ernaehrung-konsum/besseresser…</a></li> <li>Pronatura St. Gallen-Appenzell. (o. D.). Ausbringen von Dünger entlang von Gewässern. <a href="http://www.pronatura-sg.ch/de/merkblaetter">www.pronatura-sg.ch/de/merkblaetter</a></li> <li>Neue Zürcher Zeitung. (2008, 11. April). Immer mehr Getreide und immer mehr Hunger. Neue Zürcher Zeitung. <a href="https://www.nzz.ch/immer_mehr_getreide_und_immer_mehr_hunger-ld.477138">https://www.nzz.ch/immer_mehr_getreide_und_immer_mehr_hunger-ld.477138</a></li> <li>Swissveg. (o. D.-a). Transportweg. Swissveg. <a href="https://www.swissveg.ch/transport">https://www.swissveg.ch/transport</a></li> <li>Swissveg. (o. D.-b). Welthunger. Swissveg. <a href="https://www.swissveg.ch/hunger">https://www.swissveg.ch/hunger</a></li> <li>Farvid, M. 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Trendanalyse: Immer mehr vegan lebende Menschen in der Schweiz. <a href="https://www.swissveg.ch/anzahl-veganer-2022?language=de">https://www.swissveg.ch/anzahl-veganer-2022?language=de</a></li> <li>Coop. (2023). Plant Based Food Report 2023. <a href="https://www.coop.ch/content/dam/insieme/plantbased-report-2023/Coop-Plant-Based-Food-Report-2023_D.pdf">https://www.coop.ch/content/dam/insieme/plantbased-report-2023/Coop-Pla…</a></li> <li>Harguess, J. M., Crespo, N. C. &amp; Hong, M. Y. (2020). Strategies to Reduce Meat Consumption: A Systematic Literature Review of Experimental studies. Appetite, 144, 104478. <a href="https://doi.org/10.1016/j.appet.2019.104478">https://doi.org/10.1016/j.appet.2019.104478</a></li> <li>Kwasny, T., Dobernig, K. &amp; Riefler, P. (2022). Towards reduced meat consumption: A systematic literature review of intervention effectiveness, 2001–2019. Appetite, 168, 105739. <a href="https://doi.org/10.1016/j.appet.2021.105739">https://doi.org/10.1016/j.appet.2021.105739</a></li> <li>Stoll-Kleemann, S. &amp; Schmidt, U. (2016). Reducing meat consumption in developed and transition countries to counter climate change and biodiversity loss: A Review of Influence factors. Regional Environmental Change, 17(5), 1261–1277. <a href="https://doi.org/10.1007/s10113-016-1057-5">https://doi.org/10.1007/s10113-016-1057-5</a></li> <li>Brambila-Macias, J., Shankar, B., Capacci, S., Mazzocchi, M., Pérez-Cueto, F. J., Verbeke, W. &amp; Traill, W. B. (2011). Policy Interventions to Promote Healthy Eating: A Review of What Works, What Does Not, and What is Promising. Food And Nutrition Bulletin, 32(4), 365–375. <a href="https://doi.org/10.1177/156482651103200408">https://doi.org/10.1177/156482651103200408</a></li> <li>Harguess, J. M., Crespo, N. C. &amp; Hong, M. Y. (2020). 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Bei Lebensmitteln wollen Schweizerinnen und Schweizer Transparenz. <a href="https://cockpit.gfsbern.ch/de/cockpit/monitor-ernaehrung-und-bewegung-2023/">https://cockpit.gfsbern.ch/de/cockpit/monitor-ernaehrung-und-bewegung-2…</a></li> <li>Brambila-Macias, J., Shankar, B., Capacci, S., Mazzocchi, M., Pérez-Cueto, F. J., Verbeke, W. &amp; Traill, W. B. (2011). Policy Interventions to Promote Healthy Eating: A Review of What Works, What Does Not, and What is Promising. Food And Nutrition Bulletin, 32(4), 365–375. <a href="https://doi.org/10.1177/156482651103200408">https://doi.org/10.1177/156482651103200408</a></li> <li>Chang, K., Wooden, A., Rosman, L., Altema-Johnson, D. &amp; Ramsing, R. (2023). Strategies for reducing meat consumption within college and university settings: A systematic review and meta-analysis. 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Regional Environmental Change, 17(5), 1261–1277. <a href="https://doi.org/10.1007/s10113-016-1057-5">https://doi.org/10.1007/s10113-016-1057-5</a></li> </ol> </div></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul><li>Vortrag: «<a href="https://www.youtube.com/watch?v=f8VwWwPDNRQ" rel="noopener" target="_blank" title="Vortrag">Von Warnhinweisen bis Fleischsteuer: Wege zur Reduktion des Fleischkonsums</a>» an der VeggieWorld 2024 von Christine Kammerecker</li> <li>Vortrag zum Thema: «<a href="https://www.youtube.com/watch?v=dBdGs-u5NU4" rel="noopener" target="_blank">Warum wird heute noch Fleisch gegessen</a>» an der VeggiePlanet 2018 von Renato Pichler</li> <li><a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="8dfdc456-bf47-4286-8010-ed01ca5e8d91" href="/anzahl-veganer-2022" title="Trendanalyse">Trendanalyse: Immer mehr vegan lebende Menschen in der Schweiz</a></li> </ul></div> Fri, 12 Apr 2024 10:08:42 +0000 Christine 4082 at https://www.swissveg.ch Von Warnhinweisen bis Fleischsteuer: Wege zur Reduktion des Fleischkonsums https://www.swissveg.ch/reduktion-fleischkonsum <span>Von Warnhinweisen bis Fleischsteuer: Wege zur Reduktion des Fleischkonsums</span> <span><span lang="" about="/user/2398" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Christine</span></span> <span>12. April 2024 - 12:08</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Es gibt ausreichend Gründe, auf Fleisch zu verzichten. Dennoch steigt der weltweite Fleischkonsum stetig an. Wie lässt sich diesem Trend entgegenwirken?</p> <h2>Die Nachfrage nach Fleisch steigt</h2> <p>Für den Fleischkonsum werden in der Schweiz jährlich über 80 Millionen Tiere geschlachtet – zusätzlich wird Fleisch aus dem Ausland importiert. Die Schweiz liegt mit einem jährlichen Pro-Kopf-Konsum von knapp einem Kilo Fleisch pro Woche zwar unter dem Durchschnitt anderer Industrieländer, aber der Fleischverzehr weltweit steigt kontinuierlich an – trotz der zahlreichen Gründe, die für dessen Reduktion sprechen. </p> <p><img alt="Fleischproduktion weltweit steigt" data-entity-type="" data-entity-uuid="" height="300" src="/sites/swissveg.ch/files/fleischproduktion_weltweit.PNG" width="624.5" /></p> <p><em>Fleischproduktion weltweit (in Millionen Tonnen).</em></p> <p>Derzeit wird weltweit etwa doppelt so viel Fleisch produziert wie vor 30 Jahren, mit einer Gesamtmenge von rund 340 Millionen Tonnen im Jahr 2021. Das bedeutet, dass sich die Fleischproduktion seit 1961 verfünffacht hat, und es wird erwartet, dass diese Zahl bis 2050 auf bis auf 570 Millionen Tonnen ansteigen wird.<sup>1-5</sup></p> <p>Neben dem Leid von Milliarden Tieren weltweit, die täglich für den menschlichen Genuss sterben, hat der Fleischkonsum negative Auswirkungen auf unsere Umwelt und Gesundheit. Die Produktion tierischer Lebensmittel verursacht enorme Treibhausgasemissionen und trägt dadurch in hohem Mass zum Klimawandel bei. Grundsätzlich verursacht die Herstellung tierischer Produkte immer höhere Treibhausgasemissionen als die von pflanzlichen, da die Nahrungskette dabei über das Tier verlängert wird. Denn Tiere benötigen jeden Tag grosse Mengen an Wasser und Nahrung.</p> <p><img alt="Nahrungsmittelverschwendung" data-entity-type="" data-entity-uuid="" height="400" src="/sites/swissveg.ch/files/nahrungsmittelverschwendung.PNG" width="422.7" /></p> <p><em>Nahrungsmittelverschwendung: 2 kg Getreide ergeben 1 Portion Fleisch oder 13 Portionen Getreide.</em></p> <p>Die Anzahl Kalorien, die der Mensch schliesslich über tierische Produkte aufnimmt, entspricht nur einem Bruchteil jener, die das Tier ursprünglich zu sich genommen hat. Als Folge verursacht die Herstellung tierischer Lebensmittel einen gigantischen Anteil des Foodwastes der Lebensmittelindustrie, stellt aber keinen entsprechend grossen Beitrag der weltweit konsumierten Kalorien zur Verfügung – es gehen also wertvolle Lebensmittel verloren. Dieser Foodwaste wiederum führt zu unnötig hohen Treibhausgasemissionen. Die Fleischproduktion verursacht ausserdem Umweltverschmutzung und beeinträchtigt die Artenvielfalt enorm – von allen Lebensmitteln stellt Fleisch die grösste Bedrohung für die weltweite biologische Vielfalt dar.<sup>6-11</sup> Auch für unsere Gesundheit ist ein hoher Fleischkonsum abträglich: Gemäss aktueller Studienlage erhöht ein Verzehr ab 50 g pro Tag die Sterblichkeit sowie das Risiko für Dickdarmkrebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft Fleisch sogar als «krebserregend» bzw. «wahrscheinlich krebserregend» ein. Auch Antibiotikaresistenzen stellen ein immer grösseres Gesundheitsproblem dar, da der Antibiotikaeinsatz in der Massentierhaltung zu tödlichen Krankheiten beim Menschen führen kann.<sup>12-15</sup></p> <h2>Weniger Fleisch essen... aber wie?!</h2> <p>Trotz des weltweit steigenden Fleischkonsums, ist der gegenwärtige Trend in den westlichen Industrieländern, teilweise oder vollständig auf Fleisch zu verzichten, unaufhaltsam: In der Schweiz ernähren sich nach eigenen Angaben mittlerweile 63 Prozent der Bevölkerung flexitarisch, fünf Prozent vegetarisch und 0,7 Prozent vegan – Tendenz steigend.<sup>16, 17</sup></p> <p class="zitat">Flexitarisch heisst, dass mehrmals pro Monat bewusst auf tierische Produkte verzichtet wird.<sup>18</sup> (Coop, Plant Based Food Report 2023)</p> <p><img alt="Ernährungsformen" data-entity-type="" data-entity-uuid="" height="415" src="/sites/swissveg.ch/files/ern%C3%A4hrungsformen_1.png" width="509" /></p> <p><em>Verteilung der Ernährungsformen in der Schweizer Bevölkerung.</em></p> <p>Dennoch gibt es «hartnäckige» Fleischesser, was die Frage aufwirft, warum überhaupt Fleisch konsumiert wird. Diesbezüglich sind persönliche, soziokulturelle und äussere Einflüsse eng miteinander verknüpft und mit internen und externen Anreizen verbunden.</p> <ul><li>Persönlich: Überzeugungen über die positiven gesundheitlichen Auswirkungen des Fleischessens und ein Mangel an Wissen über die negativen Umweltauswirkungen des Fleischkonsums.</li> <li>Soziokulturell: Kultur, Religion und soziale Normen. Auch das soziale Umfeld und die kulturelle Bedeutung von Fleisch spielen hierbei eine wichtige Rolle, beispielsweise ist die traditionelle Schweizer Ernährung von Fleisch geprägt. Zudem wird es als «normal» angesehen, Fleisch zu essen: Die meisten Menschen essen Fleisch, weil die meisten Menschen Fleisch essen (Gruppendruck).</li> <li>Extern: Mangel an vegetarischem Angebot in Supermärkten oder Restaurants.</li> </ul><p>Strategien zur Reduktion des Fleischkonsums setzen wiederum an verschiedenen internen und externen Anreizen an. Interne Anreize umfassen Emotionen, Fähigkeiten, Wissen, kognitive Dissonanz (Unstimmigkeit zwischen Wissen bzw. Werten und dem tatsächlichen Handeln), Werte, Einstellungen und Gewohnheiten. Bezüglich der externen Anreize ist es wichtig, vegetarisches Essen sichtbarer zu machen. Interne und externe Anreize beeinflussen sich auch gegenseitig, indem z.B. die Einführung einer Fleischsteuer die allgemeine Einstellung gegenüber Fleisch verändern kann, was wiederum soziale bzw. kulturelle Normen beeinflusst. Zudem zeigt sich, dass insbesondere Emotionen und kognitive Dissonanz sowie soziokulturelle Faktoren das Verhalten massgeblich beeinflussen.<sup>19-21</sup></p> <h2>Interne Anreize</h2> <p>Es gibt verschiedene Strategien, die interne Anreize schaffen.</p> <h3>Emotionale Beteiligung</h3> <p>Eine emotionale Beteiligung kann z.B. durch Kampagnen erreicht werden, die auf emotionalen Botschaften sowie Argumenten zu Tierschutz, Umwelt und Gesundheit basieren.  Studien zeigen, dass solche öffentlichen Informationskampagnen erfolgreich darin sind, das Bewusstsein für ungesunde Ernährung und ihre Folgen zu erhöhen, aber weniger erfolgreich darin sind, die Botschaft in Handlungen umzusetzen. Deren Wirksamkeit in Bezug auf die tatsächliche Reduktion des Fleischkonsums ist also umstritten.<sup>22-24</sup></p> <p><iframe allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" allowfullscreen="" frameborder="0" height="250" src="https://www.youtube-nocookie.com/embed/l9kD-gD3Bpg?si=jvnGfoAHVEhcCKcc&amp;controls=0" title="YouTube video player" width="444.44"></iframe></p> <p><em>Swissveg-Kampagne <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="2cf822ae-f165-40ee-b7ef-ea9d7e981816" href="/neujahrskampagne23-24" title="Kampagne Neujahrsvorsatz 2024">«Neujahrsvorsatz 2024»</a>.</em></p> <p> </p> <p><img alt="Kampagne Widersprüche Gesundheit" data-entity-type="" data-entity-uuid="" height="342" src="/sites/swissveg.ch/files/Swissveg_Widersprueche-2022_SM-QR_Gesundheit_DE.jpg" width="274" />    <img alt="Kampagne Widersprüche Klima" data-entity-type="" data-entity-uuid="" height="342" src="/sites/swissveg.ch/files/Swissveg_Widersprueche-2022_SM-QR_Klima_DE.jpg" width="274" />    <img alt="Kampagne Widersprüche Tiere" data-entity-type="" data-entity-uuid="" height="342" src="/sites/swissveg.ch/files/Swissveg_Widersprueche-2022_SM-QR_Tiere_DE.jpg" width="274" /></p> <p><em>Swissveg-Kampagne <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="7b718077-03a5-4994-8911-cf38477d873d" href="/widersprueche-schweizer-politik" title="Widersprüche der Schweizer Politik">«Widersprüche der Schweizer Politik»</a>.</em></p> <h3>Förderung von Fähigkeiten</h3> <p>Einerseits ist es wichtig, z.B. durch Aufklärung Wissen zu verbreiten. Allerdings besteht oft eine Diskrepanz zwischen dem Wissen und dem Handeln. Daher ist die Förderung von Fähigkeiten, die eine pflanzliche Ernährung erleichtern essentiell, z.B. das Vermitteln von Wissen über die Zubereitung veganer Gerichte oder darüber, wie und wo man pflanzliche Lebensmittel einkauft. Ein Mangel an Fähigkeiten beim Einkaufen, Zubereiten und Kochen fleischloser Gerichte kann ein grosses Hindernis für die Reduktion des Fleischkonsums darstellen.<sup>25, 26</sup></p> <h3>Förderung des Flexitarismus</h3> <p>Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Förderung des Flexitarismus, was zu neuen sozialen und kulturellen Normen beiträgt. In gewissen Religionen bzw. Kulturen ist dies bereits der Fall, z.B. in Form des Ahimsa-Konzepts, der «Gewaltlosigkeit» – eines der wichtigsten Prinzipien im Hinduismus und Buddhismus, welches das Töten oder Verletzen von Lebewesen untersagt bzw. auf ein unumgängliches Minimum beschränkt. Auch Vorbilder können bei der Förderung des Flexitarismus eine wichtige Rolle spielen. Insbesondere viele prominente Vorbilder nehmen eine führende Rolle ein, die ihre Ansichten zum Fleischkonsum öffentlich machen, um das Zugehörigkeitsgefühl von Personen, die auf Fleisch verzichten, zu stärken. Allgemein ist jedoch wenig über Interventionen bekannt, die sich an soziokulturelle Faktoren wie Kultur und Religion, den sozialen Einfluss und Identitäten im Zusammenhang mit dem Fleischkonsum richten.<sup>27-29</sup></p> <h2>Externe Anreize</h2> <p>Ebenso wie interne Anreize, können verschiedene Strategien auch externe Anreize schaffen.</p> <h3>Infrastruktur</h3> <p>Eine Infrastruktur mit einem gut ausgebauten vegetarischen bzw. veganen Angebot ist wichtig, um z.B. beim Einkaufen oder in der Gastronomie (in Restaurants, Kantinen, Spitälern) die fleischlose Wahl zu erleichtern. Studien sind sich dabei einig, dass das Essensangebot in der schulischen Umgebung bzw. im Arbeitsumfeld wichtig ist, um eine gesunde Ernährung zu fördern. Entscheidend dabei ist, die Mahlzeiten nicht als vegetarisch bzw. vegan zu kennzeichnen. Hier zeigen Untersuchungen, dass «neutrale» Bezeichnungen wie Favorite, Kitchen und World dazu führen, dass fleischlose Gerichte häufiger gewählt werden, als wenn diese als vegetarisch oder vegan vermarktet werden. Allerdings gilt das nicht für das <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="9abb4235-ad00-4630-847e-d13d7f7ec190" href="/v-label_allgemein" title="V-Label">V-Label</a> – dieses wirkt sich sogar positiv auf die Auswahl vegetarischer bzw. veganer Menüs aus. Eine Vegetarier-freundliche Infrastruktur kann auch durch Gesetze und die Politik gefördert werden. Die neu vorgestellte Klimastrategie zielt beispielsweise indirekt darauf ab, dass in der Schweiz weniger Tierfutter produziert wird und stattdessen mehr Lebensmittel für den menschlichen Verzehr angebaut werden. Die Infrastruktur und das Angebot spielen also eine wichtige Rolle bei der Reduktion des Fleischkonsums und deren Wirksamkeit ist belegt.<sup>30-35</sup></p> <h3>Nudges</h3> <p>Nudges sind «Anstupser», welche das Verhalten gezielt beeinflussen.</p> <h4>Werbeverbote</h4> <p>Studien zeigen, dass die Reduktion oder das Verbot ungesunder Lebensmittelwerbung (insbesondere solche, die sich an Kinder richten) eine schwach positive Wirkung auf die Verbesserung der Ernährung hat. Auch vom Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) wurde bereits vorgeschlagen, Werbung für Fleischaktionen zu verbieten.</p> <p class="zitat">«Rabatte für Fleisch sind oft reine Frequenzbringer, das entspricht nicht der Wertigkeit von Fleisch und ist einem nachhaltigen Konsum nicht förderlich». Adrian Aebi, Vizedirektor des BLW (NZZ am Sonntag)</p> <p>Allerdings ist dabei fraglich, ob solche Massnahmen langfristige Wirkungen zeigen. Der Sozial- und Wirtschaftspsychologe Christian Fichter bestätigt, dass Werbeverbote einen Einfluss auf das Kaufverhalten haben. Dennoch seien Verbote nicht langfristig wirksam. Um das Konsumverhalten nachhaltig zu ändern, sei Aufklärung erforderlich. Im Gegensatz zum Rauchen sei die Reduktion des Fleischkonsums beispielsweise nicht mit der Reduktion des Tabakkonsums vergleichbar, da das Bewusstsein über die schädlichen Auswirkungen von Zigaretten weit verbreitet sei, im Gegensatz zu den Auswirkungen des Fleischkonsums. Daher sei zunächst mehr Aufklärung nötig, bevor Verbote in Betracht gezogen werden.</p> <p>Swissveg forderte 2019 im Rahmen einer <a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="0582e580-9769-4cbd-9431-e4055746bc1c" href="/2021_10_Fleischwerbesubventionen" title="Peition">Petition</a> ausserdem, dass die Fleischwerbung nicht mehr mit Steuergeldern unterstützt wird, da diese Subventionen der Gesundheit, Umwelt und den Tieren schaden. Die zuständige Kommission, die für diese Entscheidung zuständig ist, beschloss jedoch, der Petition keine Folge zu geben und weiterhin Fleischwerbung zu subventionieren. Sie argumentierte, dass die Subventionen nur den Konsum von Schweizer Fleisch unterstützen und nicht den Fleischkonsum im Allgemeinen. Die Branchenorganisation Proviande wirbt jedoch nicht nur für Schweizer Fleisch, sondern auch für den Fleischkonsum im Allgemeinen, was eigentlich gemäss der Vereinbarung mit dem Bund verboten ist.<sup>36-38</sup></p> <h4>Labels</h4> <p>Verschiedene Labels wie z.B. der Nutri-Score oder der Eco-Score können ebenfalls unseren Konsum beeinflussen. Studien beweisen, dass die Nährwertkennzeichnung auf Lebensmitteln zu informierten Entscheidungen beiträgt, aber informierte Entscheidungen nicht unbedingt zu gesünderen Entscheidungen führen. Der Nutri-Score, eine freiwillige Kennzeichnung, sorgt allerdings für Verwirrung, da er von den meisten Verbrauchern missverstanden wird. Daher stösst der Nutri-Score auch in der Schweiz immer wieder auf Kritik. Der Bundesrat lehnt es ab, den Nutri-Score gesetzlich zu verankern und bevorzugt eine freiwillige Einführung durch die Hersteller. Die Studienlage ist sich jedoch nicht einig, ob Umweltkennzeichnungen wie z.B. der Eco-Score den Fleischkonsum beeinflussen können. Die Wirksamkeit von Labels bleibt also umstritten.<sup>39-41</sup></p> <h4>Warnhinweise</h4> <p>Gemäss diversen Studien sind bildliche Warnhinweise wirksam, um das Zigarettenrauchen einzudämmen und den Konsum zuckerhaltiger Getränke sowie den Alkoholkonsum zu reduzieren. Eine Studie von Hughes et al. (2023), welche im Vereinigten Königreich durchgeführt wurde, untersuchte, ob die Essensauswahl durch bildliche Warnhinweise beeinflusst werden kann. Es wurden 1001 erwachsene Fleischkonsumenten und -konsumentinnen (ab 18 Jahren) in eine von vier experimentellen Gruppen randomisiert eingeteilt – kein Warnhinweis (Kontrollgruppe), Warnhinweis zur Gesundheit, zum Klima, oder zu Pandemien:</p> <p><img alt="Studie Warnhinweise Essen" data-entity-type="" data-entity-uuid="" height="298" src="/sites/swissveg.ch/files/studie-warnhinweise-labels.PNG" width="681" /></p> <p><em>Experimentelles Versuchsdesign mit vier verschiedenen Gruppen.<sup>42</sup></em></p> <p>Es wurde festgestellt, dass Gesundheits-, Klima- und Pandemie-Warnhinweise die Auswahl von Fleischgerichten im Vergleich zur Kontrollgruppe signifikant verringerten, wobei die Reduzierungen zwischen -7,4% und -10% lagen. Es gab keine statistisch signifikanten Unterschiede im Anteil der ausgewählten Fleischgerichte zwischen den verschiedenen Warnhinweisgruppen, was bedeutet, dass alle Warnhinweise ungefähr gleich wirksam waren.</p> <p><img alt="Studie Warnhinweise Gruppen" data-entity-type="" data-entity-uuid="" height="332" src="/sites/swissveg.ch/files/studie-warnhinweise-essen.PNG" width="680" /></p> <p><em>Beispiel für eine Mahlzeit (Teigwarengratin) mit Fleisch, Fisch, vegetarisch oder vegan innerhalb der Klima-Gruppe.<sup>43</sup></em></p> <p>Bisher gab es nur eine experimentelle Studie, die die Auswirkungen von Gesundheits- und Klima-Warnhinweisen auf die Fleischauswahl in einer hypothetischen Online-Studie mit US-amerikanischen Fleischkonsumenten und -konsumentinnen untersuchte.<sup>44</sup> In dieser Studie wurden keine signifikanten Auswirkungen von Warnhinweisen auf die Auswahl von Fleischgerichten festgestellt. Allerdings wurden in dieser Studie nur Textwarnhinweise verwendet. Darüber hinaus verwendete diese Studie eine einzige Auswahl-Aufgabe, während bei Hughes et al. die Teilnehmenden über 20 hypothetische Mahlzeiten bewerten mussten.<sup>45</sup> Bei beiden Studien fehlten jedoch Warnhinweise zur Tierhaltung. Zudem mussten die Teilnehmenden nur eine hypothetische Auswahl in Form eines Online-Fragebogens treffen, was nicht realitätsnahen Szenarien entspricht. Es braucht also mehr Studien in diesem Bereich, um die genaue Wirksamkeit von Warnhinweisen zu beurteilen.</p> <h4>Textnachrichten</h4> <p>Wissensbasierte Interventionen können mit täglichen Textnachrichten kombiniert werden, um eine bessere Wirkung zu zeigen. Eine Studie fand heraus, dass die Informationsvermittlung zu den Empfehlungen des Fleischkonsums nur dann eine Wirkung zeigte, wenn die Teilnehmenden tägliche Erinnerungen per Textnachricht erhielten.<sup>46</sup> Die Nachricht erinnerte sie daran, auf ihren Fleischkonsum zu achten und nicht das empfohlene Limit zu überschreiten. Ausserdem wurde festgestellt, dass die Textnachrichten wirksam waren, um die Absicht zur Reduzierung des Fleischkonsums zu erhöhen.<sup>47</sup></p> <h3>Preisgestaltung</h3> <p>Es wird vermehrt diskutiert, ob eine Preiserhöhung von Fleischprodukten den Fleischkonsum nachhaltig reduzieren kann. Solch eine Massnahme würde sicherlich zu mehr Kostenwahrheit beitragen, sodass die Verbraucher den wahren Preis zahlen würden. Dies wäre z.B. durch die Streichung von Subventionen oder die Einrichtung einer Fleischsteuer möglich. Allerding gibt es bezüglich dieser Massnahmen keine tatsächlichen Beweise für ihre Markttauglichkeit und Anwendbarkeit. Im Allgemeinen liegt es aber nahe, dass eine geringe Steuer auf bestimmte Lebensmittel, selbst wenn sie kein Verhalten ändert, wertvolle Mittel für gesundheitsfördernde Interventionen bereitstellen könnte. Es gibt jedoch nur begrenzte Erkenntnisse über die Effektivität von Wahlbeschränkungsmassnahmen in Lebensmittelumgebungen, wie z.B. einer Fleischsteuer. Obwohl die Einführung einer Fleischsteuer derzeit in mehreren Ländern diskutiert wird, wurde sie bisher nirgendwo umgesetzt. Es gibt keine experimentelle Forschung, die die Auswirkungen höherer Fleischpreise auf das Essverhalten untersucht hat. Die Wirksamkeit solcher Massnahmen bleibt also unklar.<sup>48, 49</sup></p> <p><img alt="Zuckersteuer" data-entity-type="" data-entity-uuid="" height="409" src="/sites/swissveg.ch/files/zuckersteuer_0.png" width="729" /></p> <p><em>Befragung zur Befürwortung einer Steuer auf zucker-, salz- oder fetthaltige Lebensmittel.<sup>50</sup></em></p> <p>Eine kürzlich erschienene Umfrage zeigt zudem, dass knapp zwei Drittel der Schweizer Stimmberechtigten gegen eine Steuer auf zucker-, salz- oder fetthaltige Lebensmittel sind. Eine Fleischsteuer würden wahrscheinlich noch mehr Personen ablehnen. Allerdings hat der Anteil Stimmberechtigter, der sich eine Steuer auf zucker-, salz- oder fetthaltige Lebensmittel vorstellen kann, innerhalb der letzten zwölf Monate deutlich zugenommen – und nicht nur die Zustimmung ist gestiegen, sondern auch der Glaube an ihre Wirksamkeit. Dies ist besonders wichtig, da der Glaube an die Wirksamkeit der wichtigste Treiber für die Meinung zur Steuer selbst ist. Ganz allgemein scheint das Bedürfnis nach mehr Massnahmen für die Volksgesundheit zu steigen. Neben einer grösseren Offenheit für staatliche Massnahmen wünscht man sich nämlich auch ein grösseres Engagement der Wirtschaft.<sup>51</sup></p> <h2>Fazit</h2> <p>Viele der oben genannten Anreize können zielführend sein, um den Fleischkonsum zu reduzieren. Studien sind sich einig: Die Strategien hierfür müssen zielgruppenspezifisch sein. Beispielsweise können gesundheitsbezogene Argumente oder die Förderung des Flexitarismus besonders wirkungsvoll bei Männern und älteren Menschen sein. Junge Erwachsene und Jugendliche sind generell empfänglicher für Strategien zur Reduktion des Fleischkonsums als ältere Personen, da jüngere Personen gegenüber Ernährungsumstellungen und der pflanzlichen Ernährung allgemein offener eingestellt sind.</p> <p>Schliesslich ist jedoch das Umsetzen bestimmter Strategien entscheidend. Denn: In keiner der bisher durchgeführten Studien wurde ein Anstieg des Fleischkonsums festgestellt, nachdem Massnahmen zur Reduktion des Fleischkonsums eingeführt worden waren. Allerdings ist zu beachten, dass nicht alle Massnahmen gleich gut ankommen würden: Die Stimmberechtigten der Schweiz sind klar der Meinung, dass die Verantwortung in Ernährungsfragen bei jedem und jeder Einzelnen liegt und somit Privatsache ist. Sie bevorzugen eine Gesellschaft, die hauptsächlich auf Information und Aufklärung setzt, anstatt das Ernährungsverhalten durch Steuern und Gesetze zu lenken. Man wünscht sich heute allerdings leicht mehr eine Lenkung des Staats als noch vor rund zehn Jahren. Diese Entwicklung hat sich über die letzten Jahre langsam ergeben, sich innerhalb der letzten zwölf Monate jedoch stark akzentuiert. Daher ist es wichtig, dass insbesondere öffentliche Institutionen so schnell wie möglich handeln. Eine Kombination verschiedener Strategien ist dabei am erfolgversprechendsten.<sup>52-56</sup></p> </div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <ol> <li>Proviande. (2022). Der Fleischmarkt im Überblick 2022. <a href="http://www.proviande.ch/de/der-fleischmarkt-in-zahlen">www.proviande.ch/de/der-fleischmarkt-in-zahlen</a></li> <li>WEMF AG für Werbemedienforschung.(2022). Nachhaltigkeitsreport. wemf.ch/de/reports/</li> <li>The World Counts. (o. D.). 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Neue Zürcher Zeitung. <a href="https://www.nzz.ch/schweiz/fleisch-aktionen-laeden-sollen-kunden-nicht-mehr-koedern-duerfen-ld.1787662">https://www.nzz.ch/schweiz/fleisch-aktionen-laeden-sollen-kunden-nicht-…</a></li> <li>Scherer, B. (2021, 16. August). Für den Umweltschutz - Bund denkt über Werbeverbot für Billig-Fleisch nach. 20 Minuten. <a href="https://www.20min.ch/story/bund-denkt-ueber-werbeverbot-fuer-billig-fleisch-nach-797539403255">https://www.20min.ch/story/bund-denkt-ueber-werbeverbot-fuer-billig-fle…</a></li> <li>Hughes, J. P., Weick, M. &amp; Vasiljevic, M. (2023). Impact of pictorial warning labels on meat meal selection: A randomised experimental study with UK meat consumers. Appetite, 190, 107026. <a href="https://doi.org/10.1016/j.appet.2023.107026">https://doi.org/10.1016/j.appet.2023.107026</a></li> <li>gfs.bern. (o. D.). Bei Lebensmitteln wollen Schweizerinnen und Schweizer Transparenz. <a href="https://cockpit.gfsbern.ch/de/cockpit/monitor-ernaehrung-und-bewegung-2023/">https://cockpit.gfsbern.ch/de/cockpit/monitor-ernaehrung-und-bewegung-2…</a></li> <li>Schaffner, J. (2024, 27. Februar). Nutri-Score: Ampel wertet Milch ab und stiftet Verwirrung. Tages-Anzeiger. <a href="https://www.tagesanzeiger.ch/nutri-score-ampel-wertet-milch-ab-und-stiftet-verwirrung-270639277596">https://www.tagesanzeiger.ch/nutri-score-ampel-wertet-milch-ab-und-stif…</a></li> <li>Hughes, J. P., Weick, M. &amp; Vasiljevic, M. (2023). Impact of pictorial warning labels on meat meal selection: A randomised experimental study with UK meat consumers. Appetite, 190, 107026. <a href="https://doi.org/10.1016/j.appet.2023.107026">https://doi.org/10.1016/j.appet.2023.107026</a></li> <li>Hughes, J. P., Weick, M. &amp; Vasiljevic, M. (2023). Impact of pictorial warning labels on meat meal selection: A randomised experimental study with UK meat consumers. Appetite, 190, 107026. <a href="https://doi.org/10.1016/j.appet.2023.107026">https://doi.org/10.1016/j.appet.2023.107026</a></li> <li>Taillie, L. S., Bercholz, M., Popkin, B. M., Reyes, M., Colchero, M. A. &amp; Corvalán, C. (2021). Changes in food purchases after the Chilean policies on food labelling, marketing, and sales in schools: a before and after study. The Lancet. Planetary Health, 5(8), e526–e533. <a href="https://doi.org/10.1016/s2542-5196(21)00172-8">https://doi.org/10.1016/s2542-5196(21)00172-8</a></li> <li>Hughes, J. P., Weick, M. &amp; Vasiljevic, M. (2023). Impact of pictorial warning labels on meat meal selection: A randomised experimental study with UK meat consumers. Appetite, 190, 107026. <a href="https://doi.org/10.1016/j.appet.2023.107026">https://doi.org/10.1016/j.appet.2023.107026</a></li> <li>Carfora, V., Caso, D. &amp; Conner, M. (2017). Randomised controlled trial of a text messaging intervention for reducing processed meat consumption: The mediating roles of anticipated regret and intention. Appetite (Print), 117, 152–160. <a href="https://doi.org/10.1016/j.appet.2017.06.025">https://doi.org/10.1016/j.appet.2017.06.025</a></li> <li>Harguess, J. M., Crespo, N. C. &amp; Hong, M. Y. (2020). Strategies to Reduce Meat Consumption: A Systematic Literature Review of Experimental studies. Appetite, 144, 104478. <a href="https://doi.org/10.1016/j.appet.2019.104478">https://doi.org/10.1016/j.appet.2019.104478</a></li> <li>Kwasny, T., Dobernig, K. &amp; Riefler, P. (2022). Towards reduced meat consumption: A systematic literature review of intervention effectiveness, 2001–2019. Appetite, 168, 105739. <a href="https://doi.org/10.1016/j.appet.2021.105739">https://doi.org/10.1016/j.appet.2021.105739</a></li> <li>Schöpfer, S. (2023, 20. August). Neue Klimastrategie des Bundes: Weniger Fleisch, mehr pflanzliche Ernährung. Neue Zürcher Zeitung. <a href="https://www.nzz.ch/nzzas/nzz-am-sonntag/neue-klimastrategie-des-bundes-weniger-fleisch-mehr-pflanzliche-ernaehrung-ld.1752368">https://www.nzz.ch/nzzas/nzz-am-sonntag/neue-klimastrategie-des-bundes-…</a></li> <li>gfs.bern. (o. D.). Bei Lebensmitteln wollen Schweizerinnen und Schweizer Transparenz. <a href="https://cockpit.gfsbern.ch/de/cockpit/monitor-ernaehrung-und-bewegung-2023/">https://cockpit.gfsbern.ch/de/cockpit/monitor-ernaehrung-und-bewegung-2…</a></li> <li>gfs.bern. (o. D.). Bei Lebensmitteln wollen Schweizerinnen und Schweizer Transparenz. <a href="https://cockpit.gfsbern.ch/de/cockpit/monitor-ernaehrung-und-bewegung-2023/">https://cockpit.gfsbern.ch/de/cockpit/monitor-ernaehrung-und-bewegung-2…</a></li> <li>gfs.bern. (o. D.). Bei Lebensmitteln wollen Schweizerinnen und Schweizer Transparenz. <a href="https://cockpit.gfsbern.ch/de/cockpit/monitor-ernaehrung-und-bewegung-2023/">https://cockpit.gfsbern.ch/de/cockpit/monitor-ernaehrung-und-bewegung-2…</a></li> <li>Brambila-Macias, J., Shankar, B., Capacci, S., Mazzocchi, M., Pérez-Cueto, F. J., Verbeke, W. &amp; Traill, W. B. (2011). Policy Interventions to Promote Healthy Eating: A Review of What Works, What Does Not, and What is Promising. Food And Nutrition Bulletin, 32(4), 365–375. <a href="https://doi.org/10.1177/156482651103200408">https://doi.org/10.1177/156482651103200408</a></li> <li>Chang, K., Wooden, A., Rosman, L., Altema-Johnson, D. &amp; Ramsing, R. (2023). Strategies for reducing meat consumption within college and university settings: A systematic review and meta-analysis. Frontiers in Sustainable Food Systems, 7:1103060. <a href="https://doi.org/10.3389/fsufs.2023.1103060">https://doi.org/10.3389/fsufs.2023.1103060</a></li> <li>Kwasny, T., Dobernig, K. &amp; Riefler, P. (2022). Towards reduced meat consumption: A systematic literature review of intervention effectiveness, 2001–2019. Appetite, 168, 105739. <a href="https://doi.org/10.1016/j.appet.2021.105739">https://doi.org/10.1016/j.appet.2021.105739</a></li> <li>Stoll-Kleemann, S. &amp; Schmidt, U. (2016). Reducing meat consumption in developed and transition countries to counter climate change and biodiversity loss: A Review of Influence factors. Regional Environmental Change, 17(5), 1261–1277. <a href="https://doi.org/10.1007/s10113-016-1057-5">https://doi.org/10.1007/s10113-016-1057-5</a></li> </ol> </div></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul><li>Vortrag: «<a href="https://www.youtube.com/watch?v=f8VwWwPDNRQ" rel="noopener" target="_blank" title="Vortrag">Von Warnhinweisen bis Fleischsteuer: Wege zur Reduktion des Fleischkonsums</a>» an der VeggieWorld 2024 von Christine Kammerecker</li> <li>Vortrag zum Thema: «<a href="https://www.youtube.com/watch?v=dBdGs-u5NU4" rel="noopener" target="_blank">Warum wird heute noch Fleisch gegessen</a>» an der VeggiePlanet 2018 von Renato Pichler</li> <li><a data-entity-substitution="canonical" data-entity-type="node" data-entity-uuid="8dfdc456-bf47-4286-8010-ed01ca5e8d91" href="/anzahl-veganer-2022" title="Trendanalyse">Trendanalyse: Immer mehr vegan lebende Menschen in der Schweiz</a></li> </ul></div> Fri, 12 Apr 2024 10:08:42 +0000 Christine 4082 at https://www.swissveg.ch Kultiviertes Fleisch und Präzisionsfermentation – ist das noch vegan? https://www.swissveg.ch/kultiviertes-fleisch-praezisionsfermentation <span>Kultiviertes Fleisch und Präzisionsfermentation – ist das noch vegan?</span> <span><span lang="" about="/user/2566" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Renato</span></span> <span>4. April 2024 - 12:14</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Durch neue Herstellungsverfahren von Lebensmitteln entstehen auch neue Fragen. Als das Wort «vegan» definiert wurde, gab es weder die Präzisionsfermentation noch das kultivierte Fleisch.</p> <h2>Gründe für eine vegane Ernährung</h2> <p>Heute sprechen viele Gründe für eine vegane Ernährungsweise. Die Hauptthemen sind dabei: Tierschutz, Umweltschutz und Gesundheit. So vielfältig wie die Gründe sind, so unterschiedlich sind auch die Anforderungen an vegane Lebensmittel. Im Folgenden sind (auf das in diesem Zusammenhang Wesentliche reduziert) verschiedene Definitionen des Wortes «vegan» aufgeführt.</p> <h2>Definitionen von vegan</h2> <h3>Gesetzliche Definition</h3> <p><img alt="Paragraf" data-entity-type="" data-entity-uuid="" height="177" src="/sites/swissveg.ch/files/bilder/Paragraf.svg" width="86" class="align-right" />Dank Swissveg gibt es in der Schweiz eine <a href="http://www.fedlex.admin.ch/eli/cc/2017/158/de#art_40" rel="noopener" target="_blank">gesetzliche Definition</a> des Wortes «vegan» für den Lebensmittelbereich:</p> <p><em>Lebensmittel können mit folgenden Bezeichnungen versehen werden:<br /> … «vegan» oder «vegetabil», wenn sie weder Zutaten noch Verarbeitungshilfsstoffe tierischer Herkunft enthalten.</em></p> <p>Hierbei ist wichtig zu wissen, dass der Gesetzgeber mit Kontrollen am Endprodukt arbeitet. Das heisst: Wenn ein Produkt im Laden tierische Substanzen enthält, gilt es nicht als vegan. Ein Wein, der mit Gelatine geklärt wurde, gilt jedoch als vegan, da die Gelatine vor Verkauf herausgefiltert wird.</p> <h3>ISO Definition</h3> <p><img alt="ISO-Logo" data-entity-type="" data-entity-uuid="" height="159" src="/sites/swissveg.ch/files/bilder/Logos/ISO-logo.svg" width="169" class="align-right" />Die internationale Standardisierungsorganisation <a href="https://www.iso.org/standard/76574.html" rel="noopener" target="_blank">ISO definiert es so</a>:</p> <p><em>Für Veganer geeignete Lebensmittel und Lebensmittelzutaten:<br /> Dies sind Lebensmittel und Lebensmittelzutaten (einschliesslich Zusatzstoffe, Aromen, Enzyme und Trägerstoffe) oder Verarbeitungshilfsstoffe, die keine Erzeugnisse tierischen Ursprungs sind und in denen auf keiner Stufe der Herstellung und Verarbeitung Zutaten (einschliesslich Zusatzstoffe, Aromen, Enzyme und Trägerstoffe) oder Verarbeitungshilfsstoffe tierischen Ursprungs verwendet wurden.</em></p> <h3>Die Vegan Society UK</h3> <p><img alt="The Vegan Society UK" data-entity-type="" data-entity-uuid="" height="55" src="/sites/swissveg.ch/files/bilder/Logos/Vegansociety.png" width="198" class="align-right" />Die weltweit erste Definition des Wortes vegan stammt von der <a href="https://www.vegansociety.com/go-vegan/definition-veganism" rel="noopener" target="_blank">Veganen Gesellschaft aus England</a>. Dabei ging man hauptsächlich auf den ethischen Aspekt der veganen Lebensweise ein. Bezüglich Ernährung wird vegan dort folgendermassen definiert:</p> <p><em>In der Ernährung bedeutet dies den Verzicht auf alle ganz oder zu Teilen vom Tier gewonnenen Produkte.</em></p> <h3>V-Label</h3> <p><img alt="V-Label" data-entity-type="" data-entity-uuid="" height="183" src="/sites/swissveg.ch/files/v-label/V-Label_Vegan_Color.png" width="183" class="align-right" />Zur seriösen Zertifizierung von Produkten ist eine exakte Definition von vegan notwendig. Das <a href="https://www.v-label.com" rel="noopener" target="_blank">V-Label</a> hat dazu ein mehrseitiges Dokument erstellt. Die wesentlichen Punkte daraus lassen sich folgendermassen zusammenfassen:</p> <p><em>Vegan sind Produkte, die keine Erzeugnisse tierischen Ursprungs sind und bei denen auf allen Produktions- und Verarbeitungsstufen keine Zutaten, Inhaltsstoffe oder Komponenten (einschliesslich Zusatzstoffe, Trägerstoffe, Aromen, Duftstoffe und Enzyme) oder Verarbeitungshilfsstoffe oder Nicht-Zusatzstoffe, die auf dieselbe Weise und zu demselben Zweck wie Verarbeitungshilfsstoffe verwendet werden, die tierischen Ursprungs sind, in verarbeiteter oder unverarbeiteter Form zugesetzt oder verwendet worden sind.</em></p> <h2>Präzisionsfermentation</h2> <p><img alt="Pulver mit Löffel" data-entity-type="" data-entity-uuid="" src="/sites/swissveg.ch/files/bilder/Nahrung/PulverLoeffel.png" class="align-right" />Die <a href="https://www.proteinproductiontechnology.com/post/precision-fermentation-alliance-and-food-fermentation-europe-finalize-a-refined-definition-of-precision-fermentation" rel="noopener" target="_blank">Definition von Präzisionsfermentation</a> gemäss Precision Fermentation Alliance (PFA) und Food Fermentation Europe (FFE):</p> <p><em>«Die Präzisionsfermentation kombiniert den Prozess der traditionellen Fermentation mit den neuesten Fortschritten in der Biotechnologie, um eine Verbindung von Interesse, wie z.B. ein Protein, ein Geschmacksmolekül, ein Vitamin, ein Pigment oder ein Fett, effizient herzustellen.»</em></p> <p>Die traditionelle Fermentierung verwendet konventionelle Mikroorganismen (Bakterien, Hefen oder Pilzkulturen) bzw. Enzyme zur Verarbeitung von Zutaten, die zu Produkten mit einzigartigem Geschmack oder Textur führen können (z.B. Käse, Tempeh, Sauerkraut, Wein, Bier, Sauerteig-Brot). Der Hauptunterschied ist, dass in der Präzisionsfermentation gezielt einzelne Moleküle produziert werden, die in der Regel nur in tierischen Produkten vorkommen – zum Beispiel Milcheiweiss.</p> <p>Bei der Präzisionsfermentation können zur Herstellung des Moleküls tierische Gene aus einem Tier in Mikroorganismen eingebaut werden. Oder es werden Mikroorganismen genetisch so verändert, dass diese das gewünschte Molekül herstellen. In manchen Fällen kann jedoch auch ein bestehender Mikroorganismus (der aufwändig gesucht werden muss) direkt für den Herstellungsprozess verwendet werden.</p> <h2>Kultiviertes Fleisch</h2> <p>Hierbei werden tierische Zellen in eine geeignete Umgebung gebracht, damit sie sich ausserhalb des ursprünglichen Körpers vermehren können.<br /> Durch ein Nährmedium «gefüttert», vermehren sich die Zellen sehr schnell und können direkt als Nahrung dienen.</p> <h2>Vorteile</h2> <p>Ein wichtiger Vorteil der beiden neuen Verfahren ist, dass diese gezielt genau das produzieren, was gewünscht ist. Es gibt also keine Schlachtabfälle und kaum andere unerwünschte Nebenprodukte. Dies macht diese Verfahren interessant. Zudem sind sie wesentlich schneller als der übliche Weg ein Tier zur Herstellung eines Produktes zu missbrauchen. Es kann auch gezielt auf die Zusammensetzung des Endproduktes Einfluss genommen werden.<br /> Durch die beiden neuen Produktionsverfahren konnten grosse Fortschritte im Bereich Umwelt und Tierschutz erzielt werden.</p> <h2>Nachteile</h2> <p>Derzeit ist vor allem die Herstellung von kultiviertem Fleisch noch sehr teuer. Beide Verfahren nutzen in den meisten Fällen Gentechnik. Ob die Endprodukte gleich (un-)gesund sind, wie die herkömmlich produzierten, ist noch nicht definitiv erforscht.</p> <h2>Vegan?</h2> <p>Gemäss den derzeit gültigen Definitionen von «vegan» kann kultiviertes Fleisch, trotz der Vorteile beim Tier- und Umweltschutz, nicht als vegan bezeichnet werden. Es wird dabei schliesslich immer eine tierische Zelle als Ausgangsmaterial benötigt und das Endprodukt ist Fleisch. Nicht ganz so eindeutig kann man dies bei der Präzisionsfermentation sagen. Wenn jedoch ein Produkt daraus nicht von einem tierischen Produkt unterschieden werden kann, dann kann es nicht als vegan gelten, da sonst eine Kontrolle des Produktes vom Gesetzgeber nicht mehr möglich wäre. Dennoch hat ein mit Präzisionsfermentation hergestelltes Produkt, das neben dieser Zutat nur pflanzliche Zutaten enthält, fast alle Vorteile eines veganen Produktes. Es wäre jedoch aus gesundheitlicher Sicht sehr problematisch, wenn ein Nahrungsmittel, dass hauptsächlich aus Milchzucker oder Molkenprotein besteht, als vegan deklariert werden würde (wegen möglicher Unverträglichkeiten). Damit sich alle auf das V-Label verlassen können, werden Produkte, die fermentativ hergestellte «tierische» Zutaten enthalten, nicht als vegan deklariert.</p> <p>Ausführlichere Informationen zu diesem Thema finden Sie im Vortrag an der Veggie-World 2024 in Zürich:</p> <p><iframe allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" allowfullscreen="" frameborder="0" height="315" referrerpolicy="strict-origin-when-cross-origin" src="https://www.youtube-nocookie.com/embed/JQ7ggc4DLPA?si=GcG_XCTgNXTqX8Nu" title="YouTube video player" width="560"></iframe></p> <p> </p> </div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul> <li><a href="/definitionen">Definitionen von vegetarisch und vegan</a></li> <li><a href="/v-label_allgemein">Informationen zum V-Label</a></li> <li>Natur: <a href="https://www.wissenschaft.de/erde-umwelt/wie-bakterien-veganes-leder-produzieren-und-faerben/" rel="noopener" target="_blank">Wie Bakterien veganes Leder produzieren und färben</a>, 5.4.2024</li> </ul> </div> Thu, 04 Apr 2024 10:14:34 +0000 Renato 4087 at https://www.swissveg.ch Kultiviertes Fleisch und Präzisionsfermentation – ist das noch vegan? https://www.swissveg.ch/kultiviertes-fleisch-praezisionsfermentation <span>Kultiviertes Fleisch und Präzisionsfermentation – ist das noch vegan?</span> <span><span lang="" about="/user/2566" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Renato</span></span> <span>4. April 2024 - 12:14</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Durch neue Herstellungsverfahren von Lebensmitteln entstehen auch neue Fragen. Als das Wort «vegan» definiert wurde, gab es weder die Präzisionsfermentation noch das kultivierte Fleisch.</p> <h2>Gründe für eine vegane Ernährung</h2> <p>Heute sprechen viele Gründe für eine vegane Ernährungsweise. Die Hauptthemen sind dabei: Tierschutz, Umweltschutz und Gesundheit. So vielfältig wie die Gründe sind, so unterschiedlich sind auch die Anforderungen an vegane Lebensmittel. Im Folgenden sind (auf das in diesem Zusammenhang Wesentliche reduziert) verschiedene Definitionen des Wortes «vegan» aufgeführt.</p> <h2>Definitionen von vegan</h2> <h3>Gesetzliche Definition</h3> <p><img alt="Paragraf" data-entity-type="" data-entity-uuid="" height="177" src="/sites/swissveg.ch/files/bilder/Paragraf.svg" width="86" class="align-right" />Dank Swissveg gibt es in der Schweiz eine <a href="http://www.fedlex.admin.ch/eli/cc/2017/158/de#art_40" rel="noopener" target="_blank">gesetzliche Definition</a> des Wortes «vegan» für den Lebensmittelbereich:</p> <p><em>Lebensmittel können mit folgenden Bezeichnungen versehen werden:<br /> … «vegan» oder «vegetabil», wenn sie weder Zutaten noch Verarbeitungshilfsstoffe tierischer Herkunft enthalten.</em></p> <p>Hierbei ist wichtig zu wissen, dass der Gesetzgeber mit Kontrollen am Endprodukt arbeitet. Das heisst: Wenn ein Produkt im Laden tierische Substanzen enthält, gilt es nicht als vegan. Ein Wein, der mit Gelatine geklärt wurde, gilt jedoch als vegan, da die Gelatine vor Verkauf herausgefiltert wird.</p> <h3>ISO Definition</h3> <p><img alt="ISO-Logo" data-entity-type="" data-entity-uuid="" height="159" src="/sites/swissveg.ch/files/bilder/Logos/ISO-logo.svg" width="169" class="align-right" />Die internationale Standardisierungsorganisation <a href="https://www.iso.org/standard/76574.html" rel="noopener" target="_blank">ISO definiert es so</a>:</p> <p><em>Für Veganer geeignete Lebensmittel und Lebensmittelzutaten:<br /> Dies sind Lebensmittel und Lebensmittelzutaten (einschliesslich Zusatzstoffe, Aromen, Enzyme und Trägerstoffe) oder Verarbeitungshilfsstoffe, die keine Erzeugnisse tierischen Ursprungs sind und in denen auf keiner Stufe der Herstellung und Verarbeitung Zutaten (einschliesslich Zusatzstoffe, Aromen, Enzyme und Trägerstoffe) oder Verarbeitungshilfsstoffe tierischen Ursprungs verwendet wurden.</em></p> <h3>Die Vegan Society UK</h3> <p><img alt="The Vegan Society UK" data-entity-type="" data-entity-uuid="" height="55" src="/sites/swissveg.ch/files/bilder/Logos/Vegansociety.png" width="198" class="align-right" />Die weltweit erste Definition des Wortes vegan stammt von der <a href="https://www.vegansociety.com/go-vegan/definition-veganism" rel="noopener" target="_blank">Veganen Gesellschaft aus England</a>. Dabei ging man hauptsächlich auf den ethischen Aspekt der veganen Lebensweise ein. Bezüglich Ernährung wird vegan dort folgendermassen definiert:</p> <p><em>In der Ernährung bedeutet dies den Verzicht auf alle ganz oder zu Teilen vom Tier gewonnenen Produkte.</em></p> <h3>V-Label</h3> <p><img alt="V-Label" data-entity-type="" data-entity-uuid="" height="183" src="/sites/swissveg.ch/files/v-label/V-Label_Vegan_Color.png" width="183" class="align-right" />Zur seriösen Zertifizierung von Produkten ist eine exakte Definition von vegan notwendig. Das <a href="https://www.v-label.com" rel="noopener" target="_blank">V-Label</a> hat dazu ein mehrseitiges Dokument erstellt. Die wesentlichen Punkte daraus lassen sich folgendermassen zusammenfassen:</p> <p><em>Vegan sind Produkte, die keine Erzeugnisse tierischen Ursprungs sind und bei denen auf allen Produktions- und Verarbeitungsstufen keine Zutaten, Inhaltsstoffe oder Komponenten (einschliesslich Zusatzstoffe, Trägerstoffe, Aromen, Duftstoffe und Enzyme) oder Verarbeitungshilfsstoffe oder Nicht-Zusatzstoffe, die auf dieselbe Weise und zu demselben Zweck wie Verarbeitungshilfsstoffe verwendet werden, die tierischen Ursprungs sind, in verarbeiteter oder unverarbeiteter Form zugesetzt oder verwendet worden sind.</em></p> <h2>Präzisionsfermentation</h2> <p><img alt="Pulver mit Löffel" data-entity-type="" data-entity-uuid="" src="/sites/swissveg.ch/files/bilder/Nahrung/PulverLoeffel.png" class="align-right" />Die <a href="https://www.proteinproductiontechnology.com/post/precision-fermentation-alliance-and-food-fermentation-europe-finalize-a-refined-definition-of-precision-fermentation" rel="noopener" target="_blank">Definition von Präzisionsfermentation</a> gemäss Precision Fermentation Alliance (PFA) und Food Fermentation Europe (FFE):</p> <p><em>«Die Präzisionsfermentation kombiniert den Prozess der traditionellen Fermentation mit den neuesten Fortschritten in der Biotechnologie, um eine Verbindung von Interesse, wie z.B. ein Protein, ein Geschmacksmolekül, ein Vitamin, ein Pigment oder ein Fett, effizient herzustellen.»</em></p> <p>Die traditionelle Fermentierung verwendet konventionelle Mikroorganismen (Bakterien, Hefen oder Pilzkulturen) bzw. Enzyme zur Verarbeitung von Zutaten, die zu Produkten mit einzigartigem Geschmack oder Textur führen können (z.B. Käse, Tempeh, Sauerkraut, Wein, Bier, Sauerteig-Brot). Der Hauptunterschied ist, dass in der Präzisionsfermentation gezielt einzelne Moleküle produziert werden, die in der Regel nur in tierischen Produkten vorkommen – zum Beispiel Milcheiweiss.</p> <p>Bei der Präzisionsfermentation können zur Herstellung des Moleküls tierische Gene aus einem Tier in Mikroorganismen eingebaut werden. Oder es werden Mikroorganismen genetisch so verändert, dass diese das gewünschte Molekül herstellen. In manchen Fällen kann jedoch auch ein bestehender Mikroorganismus (der aufwändig gesucht werden muss) direkt für den Herstellungsprozess verwendet werden.</p> <h2>Kultiviertes Fleisch</h2> <p>Hierbei werden tierische Zellen in eine geeignete Umgebung gebracht, damit sie sich ausserhalb des ursprünglichen Körpers vermehren können.<br /> Durch ein Nährmedium «gefüttert», vermehren sich die Zellen sehr schnell und können direkt als Nahrung dienen.</p> <h2>Vorteile</h2> <p>Ein wichtiger Vorteil der beiden neuen Verfahren ist, dass diese gezielt genau das produzieren, was gewünscht ist. Es gibt also keine Schlachtabfälle und kaum andere unerwünschte Nebenprodukte. Dies macht diese Verfahren interessant. Zudem sind sie wesentlich schneller als der übliche Weg ein Tier zur Herstellung eines Produktes zu missbrauchen. Es kann auch gezielt auf die Zusammensetzung des Endproduktes Einfluss genommen werden.<br /> Durch die beiden neuen Produktionsverfahren konnten grosse Fortschritte im Bereich Umwelt und Tierschutz erzielt werden.</p> <h2>Nachteile</h2> <p>Derzeit ist vor allem die Herstellung von kultiviertem Fleisch noch sehr teuer. Beide Verfahren nutzen in den meisten Fällen Gentechnik. Ob die Endprodukte gleich (un-)gesund sind, wie die herkömmlich produzierten, ist noch nicht definitiv erforscht.</p> <h2>Vegan?</h2> <p>Gemäss den derzeit gültigen Definitionen von «vegan» kann kultiviertes Fleisch, trotz der Vorteile beim Tier- und Umweltschutz, nicht als vegan bezeichnet werden. Es wird dabei schliesslich immer eine tierische Zelle als Ausgangsmaterial benötigt und das Endprodukt ist Fleisch. Nicht ganz so eindeutig kann man dies bei der Präzisionsfermentation sagen. Wenn jedoch ein Produkt daraus nicht von einem tierischen Produkt unterschieden werden kann, dann kann es nicht als vegan gelten, da sonst eine Kontrolle des Produktes vom Gesetzgeber nicht mehr möglich wäre. Dennoch hat ein mit Präzisionsfermentation hergestelltes Produkt, das neben dieser Zutat nur pflanzliche Zutaten enthält, fast alle Vorteile eines veganen Produktes. Es wäre jedoch aus gesundheitlicher Sicht sehr problematisch, wenn ein Nahrungsmittel, dass hauptsächlich aus Milchzucker oder Molkenprotein besteht, als vegan deklariert werden würde (wegen möglicher Unverträglichkeiten). Damit sich alle auf das V-Label verlassen können, werden Produkte, die fermentativ hergestellte «tierische» Zutaten enthalten, nicht als vegan deklariert.</p> <p>Ausführlichere Informationen zu diesem Thema finden Sie im Vortrag an der Veggie-World 2024 in Zürich:</p> <p><iframe allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" allowfullscreen="" frameborder="0" height="315" referrerpolicy="strict-origin-when-cross-origin" src="https://www.youtube-nocookie.com/embed/JQ7ggc4DLPA?si=GcG_XCTgNXTqX8Nu" title="YouTube video player" width="560"></iframe></p> <p> </p> </div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul> <li><a href="/definitionen">Definitionen von vegetarisch und vegan</a></li> <li><a href="/v-label_allgemein">Informationen zum V-Label</a></li> <li>Natur: <a href="https://www.wissenschaft.de/erde-umwelt/wie-bakterien-veganes-leder-produzieren-und-faerben/" rel="noopener" target="_blank">Wie Bakterien veganes Leder produzieren und färben</a>, 5.4.2024</li> </ul> </div> Thu, 04 Apr 2024 10:14:34 +0000 Renato 4087 at https://www.swissveg.ch Welttag für das Ende der Fischerei – stoppt das Leiden der Fische https://www.swissveg.ch/welttag-fuer-das-ende-der-fischerei-2024 <span>Welttag für das Ende der Fischerei – stoppt das Leiden der Fische</span> <span><span lang="" about="/user/3022" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Nicole</span></span> <span>21. März 2024 - 15:44</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Am 30. März ist «Welttag für das Ende der Fischerei». Fische und Krustentiere werden in der Diskussion um Fleischkonsum oft vergessen, obwohl so viele von ihnen getötet werden, dass man sie nicht mal mehr in Individuen sondern in Tonnen berechnet.</p> <p>Seit 2017 findet der Welttag für das Ende der Fischerei jährlich statt und wird dafür genutzt, das Bewusstsein für das Thema Wasserleben zu schärfen. Ausserdem wird die Abschaffung von Fischerei und Aquakulturfarmen gefordert.<sup>1 </sup>Die Fischerei tötet nämlich nicht nur tonnenweise Tiere, sondern zerstört den Lebensraum sämtlicher Wasserbewohner und bringt so das Ökosystem des gesamten Planeten ins Wanken.</p> <p>In den letzten 25 Jahren ist der Fischkonsum um über die Hälfte gestiegen, heute liegt er bei jährlich rund 9 Kilogramm pro Person.<sup>2 </sup>Unsere Abhängigkeit vom Ausland ist beim Fisch so gross wie in keinem anderen Lebensmittelsektor: Über 97 Prozent der in der Schweiz konsumierten Fische und Meeresfrüchte werden aus dem Ausland importiert – inländische Süsswasserfische machen einen verschwindend geringen Marktanteil aus.<sup>3</sup></p> <p><img alt="welttag-fuer-das-ende-der-fischerei-fischkonsum" data-entity-type="" data-entity-uuid="" src="/sites/swissveg.ch/files/fischkonsum.PNG" class="align-center" /></p> <p><em>Schweizer Verbrauch von Fischen und Krustentieren im Verhältnis</em></p> <p>Die hohe Nachfrage belastet unsere Meere enorm, doch die negativen Auswirkungen sind in der Schweiz als Binnenland leicht zu ignorieren. In den Herkunftsregionen von Lachs, Crevetten, Thunfisch, Pangasius und Co. trägt unser Fischkonsum jedoch zu katastrophaler Verschmutzung, Überfischung und Biodiversitätsverlusten bei. Je nach Gebiet wird davon ausgegangen, dass zwischen 30 Prozent und mehr als 90 Prozent der Fischbestände überfischt sind.<sup>4 </sup>Dieser Rückgang der Fische führt dazu, dass noch intensiver gefischt wird und noch schwerwiegendere Massnahmen ergriffen werden. Sogenannte Grundschleppnetze sind besonders zerstörerisch – sie werden über den Meeresgrund gezogen und reissen dabei alles mit – egal ob Fisch, Krustentier oder Korallenriff.</p> <p><img alt="welttag-fuer-das-ende-der-fischerei-ueberfischung" data-entity-type="" data-entity-uuid="" src="/sites/swissveg.ch/files/ueberfischung.PNG" class="align-center" /></p> <h2>Aquakulturen als Alternative?</h2> <p>Häufig denken Konsumentinnen und Konsumenten, gezüchteter Fisch aus Aquakulturen sei ökologischer, da nicht in den natürlichen Lebensraum der Fische eingegriffen werde. Dies ist jedoch ein Mythos. Zuchtfische werden in der Regel mit Fischmehl oder Fischöl gefüttert. Kilogramm Zuchtfisch ist mindestens doppelt so viel Futter in Form von Fisch aus dem Meer nötig. Bei den sogenannten Meeresfrüchten wie Krabben und Garnelen verhält es sich ähnlich. Die Fischzucht treibt die Überfischung der Meere also sogar noch weiter voran! Insgesamt wird etwa ein Fünftel des weltweiten Wildfangs zu Fischöl oder -mehl verarbeitet, und ein grosser Teil davon endet in der Aquakultur oder gar in den Futtertrögen der Schlachttiere auf dem Land.<sup>5</sup></p> <p>Aquakulturanlagen belasten ihre direkte Umgebung zudem enorm. Einerseits macht die viel zu enge Haltung der Fische den Einsatz von Antibiotika und Pestiziden nötig, um die rasante Ausbreitung von Krankheiten zu verhindern. Antibiotika- und Pestizidrückstände, genauso wie Fäkalien aus der Anlage, können zudem das umliegende Gebiet stark verschmutzen. Zusätzlich entwischen regelmässig Zuchtfische aus den Aquakulturanlagen in die freie Wildbahn. Sie verfügen jedoch gegenüber den Wildfischen über verändertes Genmaterial und sind in den Zuchtregionen oftmals nicht heimisch. Ihr Eindringen in die umliegenden Gewässer kann deshalb verändertes Erbgut und Krankheiten in die Umgebung einschleppen. Aquakulturen jeder Art stellen also keine ökologische Alternative zu Wildfang dar, sondern belasten unsere Umwelt ebenfalls in grossem Masse.</p> <h2>Plastikverschmutzung</h2> <h2plastikverschmutzung h2=""><p>Die wenigsten Menschen bringen die Plastikverschmutzung unserer Ozeane mit der Fischerei in Verbindung. Kein Wunder, denn in den Medien werden meist Plastiktüten, Trinkhalme und To-Go-Becher als Hauptübeltäter dargestellt – dass mindestens ein Drittel des Plastikmülls im Meer aus der Fischerei stammt, weiss kaum jemand.<sup>6 </sup>An vielen Orten machen Fischereiutensilien wie entwischte Seile, ins Meer entsorgte Netze oder Planen, alle grösstenteils aus Plastik hergestellt, sogar den Hauptteil des Plastikmülls aus. Beispielsweise besteht der Müll im Great Pacific Garbage Patch, einer gigantischen Müllinsel im nördlichen Pazifik, zu mindestens 75 Prozent aus der Fischerei.<sup>7</sup></p> <p>Dieser Plastik tötet Tiere, die zu viel davon aufnehmen und nicht verdauen können, aber auch ganz kleine Plastikpartikel, sogenannter Mikroplastik, stellt ein Problem dar: Dieser gelangt nämlich überall hin: In die Böden, die Atmosphäre und ins menschliche Blut.<sup>8, 9, 10, 11 </sup>Welche Auswirkungen dies auf Gesundheit und Umwelt hat, ist aufgrund fehlender Langzeitstudien bislang ungewiss.</p> <h2>Was kann ich tun?</h2> <p>Viele Menschen verschliessen die Augen komplett vor den schwerwiegenden Folgen ihres Fisch- und Meeresfrüchtekonsum. Andere verlassen sich auf Labels, die scheinbar nachhaltigen Fischfang garantieren. Viele dieser Labels stehen jedoch in der Kritik, weil sie ihre Kriterien kaum zu kontrollieren scheinen und auch schädliche Fischereimethoden wie die Verwendung des Grundschleppnetzes nicht verbieten.<sup>12, 13, 14 </sup>Der umweltfreundlichste Fisch bleibt der, der nicht gegessen wird. Zum Glück gibt es unterdessen eine Vielzahl an veganen, viel nachhaltigeren Fischalternativen, die auch gesundheitliche Vorteile gegenüber Fisch bringen.</p> </h2plastikverschmutzung></div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <div id="sdfootnote1"> <ol> <li> <p><a href="https://www.end-of-fishing.org/de/#:~:text=WEF%202024,Milliarden%20Opfer%20pro%20Jahr%20bel%C3%A4uft" title="Welttag für das Ende der Fischerei">Welttag für das Ende der Fischerei.</a> 20. April 2022.</p> </li> <li> <p>WWF Schweiz. (o.D.).<a href="www.wwf.ch/de/unsere-ziele/fische-und-meeresfruechte" title="Fische und Meeresfrüchte">Fische und Meeresfrüchte.</a></p> </li> <li> <p>Proviande. (2021). <a href="Www.proviande.ch/de/der-fleischmarkt-in-zahlen" title="Der Fleischmarkt im Überblick.">Der Fleischmarkt im Überblick.</a></p> </li> <li> <p>WWF Schweiz. (o. D.).<a href="Www.wwf.ch/de/unsere-ziele/ueberfischung" title="Überfischung">Überfischung.</a></p> </li> <li> <p>Deutsche Umwelthilfe e.V. (o. D.). <a href="Www.duh.de/futter-bei-die-fische" title="Wildfisch als Fischfutter in Aquakulturen">Wildfisch als Fischfutter in Aquakulturen.</a></p> </li> <li> <p>Lebreton et al. (2018).<a href="doi.org/10.1038/s41598-018-22939-w" title="Evidence that the Great Pacific Garbage Patch is rapidly accumulating plastic. Scientic Reports, 8(1)">Evidence that the Great Pacific Garbage Patch is rapidly accumulating plastic. Scientic Reports, 8(1).</a></p> </li> <li> <p>Kreier, F. (2022).<a href="doi.org/10.1038/d41586-022-02788-4" title="Ocean 'Garbage Patch' is filled with fishing gear from just a few places. Nature, 609(7927), 454">Ocean 'Garbage Patch' is filled with fishing gear from just a few places. Nature, 609(7927), 454.</a></p> </li> <li> <p>SWI swissinfo.ch (4. Juni 2021).<a href="Www.swissinfo.ch/ger/alle-news-in-kuerze/dem-mikroplastik-am-mont-blanc-massiv-auf-der-spur/46678510" title="Dem Mikroplastik am Mont-Blanc-Massiv auf der Spur">Dem Mikroplastik am Mont-Blanc-Massiv auf der Spur.</a></p> </li> <li> <p>Hoffmann, S. (25. März 2022).<a href="Www.geo.de/wissen/gesundheit/mikropastik-in-menschlichem-blut-nachgewiesen-31731014.html" title="Mikroplastik zum ersten Mal in menschlichem Blut nachgewiesen. Geo.">Mikroplastik zum ersten Mal in menschlichem Blut nachgewiesen. Geo.</a></p> </li> <li> <p>Riberio et al. (2020).<a href="doi.org/10.1021/acs.est.0c02337" title="Quantitative analysis of selected plastics in High-Commercial-Value Australian Seafood by pyrolysis gas chromatography Mass spectrometry. Environmental Science &amp; Technology, 54(15), 9408-9417">Quantitative analysis of selected plastics in High-Commercial-Value Australian Seafood by pyrolysis gas chromatography Mass spectrometry. Environmental Science &amp; Technology, 54(15), 9408-9417.</a></p> </li> <li> <p>Rajalakshmi, N. (14. Dezember 2022).<a href="Www.slate.com/technology/2022/12/plankton-micro-plastic-kill-fish-pollution-marine-biology.html" title="When Plankton Gobble Plastic. Slate Magazine.">When Plankton Gobble Plastic. Slate Magazine.</a></p> </li> <li> <p>Ulli, C. (11. September 2019). <a href="srf.ch/sendungen/dok/das-geschaeft-mit-dem-fischsiegel-msc" title="Das Geschäft mit dem Fischsiegel MSC. Schweizer Radio und Fernsehen SRF">Das Geschäft mit dem Fischsiegel MSC. Schweizer Radio und Fernsehen SRF.</a></p> </li> <li> <p>SeaChoice. (o. D.).<a href="www.seachoice.org/asc-global-review/" title="ASCO Global Review">ASCO Global Review.</a></p> </li> <li> <p>WWF Schweiz. (o. D.).<a href="www.wwf.ch/de/lebensmittel-label-ratgeber/friend-of-the-sea" title="Lebensmittel-Label-Empfehlungen für einen nachhaltigen Konsum">Lebensmittel-Label-Empfehlungen für einen nachhaltigen Konsum.</a></p> </li> </ol> </div> </div></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul> <li><a href="https://www.swissveg.ch/infomaterial?language=de" title="Infomaterial">Zum Infomaterial</a></li> <li><a href="https://www.swissveg.ch/fische?language=de" title="FISCH VOM TISCH – WARUM?">Fisch vom Tisch – Warum?</a></li> <li><a href="https://www.swissveg.ch/fischalternativen?language=de" title="Fisch vom Tisch: Wie?">Fisch vom Tisch: Wie?</a></li> </ul> </div> Thu, 21 Mar 2024 14:44:13 +0000 Nicole 4088 at https://www.swissveg.ch Welttag für das Ende der Fischerei – stoppt das Leiden der Fische https://www.swissveg.ch/welttag-fuer-das-ende-der-fischerei-2024 <span>Welttag für das Ende der Fischerei – stoppt das Leiden der Fische</span> <span><span lang="" about="/user/3022" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Nicole</span></span> <span>21. März 2024 - 15:44</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Am 30. März ist «Welttag für das Ende der Fischerei». Fische und Krustentiere werden in der Diskussion um Fleischkonsum oft vergessen, obwohl so viele von ihnen getötet werden, dass man sie nicht mal mehr in Individuen sondern in Tonnen berechnet.</p> <p>Seit 2017 findet der Welttag für das Ende der Fischerei jährlich statt und wird dafür genutzt, das Bewusstsein für das Thema Wasserleben zu schärfen. Ausserdem wird die Abschaffung von Fischerei und Aquakulturfarmen gefordert.<sup>1 </sup>Die Fischerei tötet nämlich nicht nur tonnenweise Tiere, sondern zerstört den Lebensraum sämtlicher Wasserbewohner und bringt so das Ökosystem des gesamten Planeten ins Wanken.</p> <p>In den letzten 25 Jahren ist der Fischkonsum um über die Hälfte gestiegen, heute liegt er bei jährlich rund 9 Kilogramm pro Person.<sup>2 </sup>Unsere Abhängigkeit vom Ausland ist beim Fisch so gross wie in keinem anderen Lebensmittelsektor: Über 97 Prozent der in der Schweiz konsumierten Fische und Meeresfrüchte werden aus dem Ausland importiert – inländische Süsswasserfische machen einen verschwindend geringen Marktanteil aus.<sup>3</sup></p> <p><img alt="welttag-fuer-das-ende-der-fischerei-fischkonsum" data-entity-type="" data-entity-uuid="" src="/sites/swissveg.ch/files/fischkonsum.PNG" class="align-center" /></p> <p><em>Schweizer Verbrauch von Fischen und Krustentieren im Verhältnis</em></p> <p>Die hohe Nachfrage belastet unsere Meere enorm, doch die negativen Auswirkungen sind in der Schweiz als Binnenland leicht zu ignorieren. In den Herkunftsregionen von Lachs, Crevetten, Thunfisch, Pangasius und Co. trägt unser Fischkonsum jedoch zu katastrophaler Verschmutzung, Überfischung und Biodiversitätsverlusten bei. Je nach Gebiet wird davon ausgegangen, dass zwischen 30 Prozent und mehr als 90 Prozent der Fischbestände überfischt sind.<sup>4 </sup>Dieser Rückgang der Fische führt dazu, dass noch intensiver gefischt wird und noch schwerwiegendere Massnahmen ergriffen werden. Sogenannte Grundschleppnetze sind besonders zerstörerisch – sie werden über den Meeresgrund gezogen und reissen dabei alles mit – egal ob Fisch, Krustentier oder Korallenriff.</p> <p><img alt="welttag-fuer-das-ende-der-fischerei-ueberfischung" data-entity-type="" data-entity-uuid="" src="/sites/swissveg.ch/files/ueberfischung.PNG" class="align-center" /></p> <h2>Aquakulturen als Alternative?</h2> <p>Häufig denken Konsumentinnen und Konsumenten, gezüchteter Fisch aus Aquakulturen sei ökologischer, da nicht in den natürlichen Lebensraum der Fische eingegriffen werde. Dies ist jedoch ein Mythos. Zuchtfische werden in der Regel mit Fischmehl oder Fischöl gefüttert. Kilogramm Zuchtfisch ist mindestens doppelt so viel Futter in Form von Fisch aus dem Meer nötig. Bei den sogenannten Meeresfrüchten wie Krabben und Garnelen verhält es sich ähnlich. Die Fischzucht treibt die Überfischung der Meere also sogar noch weiter voran! Insgesamt wird etwa ein Fünftel des weltweiten Wildfangs zu Fischöl oder -mehl verarbeitet, und ein grosser Teil davon endet in der Aquakultur oder gar in den Futtertrögen der Schlachttiere auf dem Land.<sup>5</sup></p> <p>Aquakulturanlagen belasten ihre direkte Umgebung zudem enorm. Einerseits macht die viel zu enge Haltung der Fische den Einsatz von Antibiotika und Pestiziden nötig, um die rasante Ausbreitung von Krankheiten zu verhindern. Antibiotika- und Pestizidrückstände, genauso wie Fäkalien aus der Anlage, können zudem das umliegende Gebiet stark verschmutzen. Zusätzlich entwischen regelmässig Zuchtfische aus den Aquakulturanlagen in die freie Wildbahn. Sie verfügen jedoch gegenüber den Wildfischen über verändertes Genmaterial und sind in den Zuchtregionen oftmals nicht heimisch. Ihr Eindringen in die umliegenden Gewässer kann deshalb verändertes Erbgut und Krankheiten in die Umgebung einschleppen. Aquakulturen jeder Art stellen also keine ökologische Alternative zu Wildfang dar, sondern belasten unsere Umwelt ebenfalls in grossem Masse.</p> <h2>Plastikverschmutzung</h2> <h2plastikverschmutzung h2=""><p>Die wenigsten Menschen bringen die Plastikverschmutzung unserer Ozeane mit der Fischerei in Verbindung. Kein Wunder, denn in den Medien werden meist Plastiktüten, Trinkhalme und To-Go-Becher als Hauptübeltäter dargestellt – dass mindestens ein Drittel des Plastikmülls im Meer aus der Fischerei stammt, weiss kaum jemand.<sup>6 </sup>An vielen Orten machen Fischereiutensilien wie entwischte Seile, ins Meer entsorgte Netze oder Planen, alle grösstenteils aus Plastik hergestellt, sogar den Hauptteil des Plastikmülls aus. Beispielsweise besteht der Müll im Great Pacific Garbage Patch, einer gigantischen Müllinsel im nördlichen Pazifik, zu mindestens 75 Prozent aus der Fischerei.<sup>7</sup></p> <p>Dieser Plastik tötet Tiere, die zu viel davon aufnehmen und nicht verdauen können, aber auch ganz kleine Plastikpartikel, sogenannter Mikroplastik, stellt ein Problem dar: Dieser gelangt nämlich überall hin: In die Böden, die Atmosphäre und ins menschliche Blut.<sup>8, 9, 10, 11 </sup>Welche Auswirkungen dies auf Gesundheit und Umwelt hat, ist aufgrund fehlender Langzeitstudien bislang ungewiss.</p> <h2>Was kann ich tun?</h2> <p>Viele Menschen verschliessen die Augen komplett vor den schwerwiegenden Folgen ihres Fisch- und Meeresfrüchtekonsum. Andere verlassen sich auf Labels, die scheinbar nachhaltigen Fischfang garantieren. Viele dieser Labels stehen jedoch in der Kritik, weil sie ihre Kriterien kaum zu kontrollieren scheinen und auch schädliche Fischereimethoden wie die Verwendung des Grundschleppnetzes nicht verbieten.<sup>12, 13, 14 </sup>Der umweltfreundlichste Fisch bleibt der, der nicht gegessen wird. Zum Glück gibt es unterdessen eine Vielzahl an veganen, viel nachhaltigeren Fischalternativen, die auch gesundheitliche Vorteile gegenüber Fisch bringen.</p> </h2plastikverschmutzung></div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <div id="sdfootnote1"> <ol> <li> <p><a href="https://www.end-of-fishing.org/de/#:~:text=WEF%202024,Milliarden%20Opfer%20pro%20Jahr%20bel%C3%A4uft" title="Welttag für das Ende der Fischerei">Welttag für das Ende der Fischerei.</a> 20. April 2022.</p> </li> <li> <p>WWF Schweiz. (o.D.).<a href="www.wwf.ch/de/unsere-ziele/fische-und-meeresfruechte" title="Fische und Meeresfrüchte">Fische und Meeresfrüchte.</a></p> </li> <li> <p>Proviande. (2021). <a href="Www.proviande.ch/de/der-fleischmarkt-in-zahlen" title="Der Fleischmarkt im Überblick.">Der Fleischmarkt im Überblick.</a></p> </li> <li> <p>WWF Schweiz. (o. D.).<a href="Www.wwf.ch/de/unsere-ziele/ueberfischung" title="Überfischung">Überfischung.</a></p> </li> <li> <p>Deutsche Umwelthilfe e.V. (o. D.). <a href="Www.duh.de/futter-bei-die-fische" title="Wildfisch als Fischfutter in Aquakulturen">Wildfisch als Fischfutter in Aquakulturen.</a></p> </li> <li> <p>Lebreton et al. (2018).<a href="doi.org/10.1038/s41598-018-22939-w" title="Evidence that the Great Pacific Garbage Patch is rapidly accumulating plastic. Scientic Reports, 8(1)">Evidence that the Great Pacific Garbage Patch is rapidly accumulating plastic. Scientic Reports, 8(1).</a></p> </li> <li> <p>Kreier, F. (2022).<a href="doi.org/10.1038/d41586-022-02788-4" title="Ocean 'Garbage Patch' is filled with fishing gear from just a few places. Nature, 609(7927), 454">Ocean 'Garbage Patch' is filled with fishing gear from just a few places. Nature, 609(7927), 454.</a></p> </li> <li> <p>SWI swissinfo.ch (4. Juni 2021).<a href="Www.swissinfo.ch/ger/alle-news-in-kuerze/dem-mikroplastik-am-mont-blanc-massiv-auf-der-spur/46678510" title="Dem Mikroplastik am Mont-Blanc-Massiv auf der Spur">Dem Mikroplastik am Mont-Blanc-Massiv auf der Spur.</a></p> </li> <li> <p>Hoffmann, S. (25. März 2022).<a href="Www.geo.de/wissen/gesundheit/mikropastik-in-menschlichem-blut-nachgewiesen-31731014.html" title="Mikroplastik zum ersten Mal in menschlichem Blut nachgewiesen. Geo.">Mikroplastik zum ersten Mal in menschlichem Blut nachgewiesen. Geo.</a></p> </li> <li> <p>Riberio et al. (2020).<a href="doi.org/10.1021/acs.est.0c02337" title="Quantitative analysis of selected plastics in High-Commercial-Value Australian Seafood by pyrolysis gas chromatography Mass spectrometry. Environmental Science &amp; Technology, 54(15), 9408-9417">Quantitative analysis of selected plastics in High-Commercial-Value Australian Seafood by pyrolysis gas chromatography Mass spectrometry. Environmental Science &amp; Technology, 54(15), 9408-9417.</a></p> </li> <li> <p>Rajalakshmi, N. (14. Dezember 2022).<a href="Www.slate.com/technology/2022/12/plankton-micro-plastic-kill-fish-pollution-marine-biology.html" title="When Plankton Gobble Plastic. Slate Magazine.">When Plankton Gobble Plastic. Slate Magazine.</a></p> </li> <li> <p>Ulli, C. (11. September 2019). <a href="srf.ch/sendungen/dok/das-geschaeft-mit-dem-fischsiegel-msc" title="Das Geschäft mit dem Fischsiegel MSC. Schweizer Radio und Fernsehen SRF">Das Geschäft mit dem Fischsiegel MSC. Schweizer Radio und Fernsehen SRF.</a></p> </li> <li> <p>SeaChoice. (o. D.).<a href="www.seachoice.org/asc-global-review/" title="ASCO Global Review">ASCO Global Review.</a></p> </li> <li> <p>WWF Schweiz. (o. D.).<a href="www.wwf.ch/de/lebensmittel-label-ratgeber/friend-of-the-sea" title="Lebensmittel-Label-Empfehlungen für einen nachhaltigen Konsum">Lebensmittel-Label-Empfehlungen für einen nachhaltigen Konsum.</a></p> </li> </ol> </div> </div></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul> <li><a href="https://www.swissveg.ch/infomaterial?language=de" title="Infomaterial">Zum Infomaterial</a></li> <li><a href="https://www.swissveg.ch/fische?language=de" title="FISCH VOM TISCH – WARUM?">Fisch vom Tisch – Warum?</a></li> <li><a href="https://www.swissveg.ch/fischalternativen?language=de" title="Fisch vom Tisch: Wie?">Fisch vom Tisch: Wie?</a></li> </ul> </div> Thu, 21 Mar 2024 14:44:13 +0000 Nicole 4088 at https://www.swissveg.ch Frühlingssession 2024 https://www.swissveg.ch/fruehlingssession-2024 <span>Frühlingssession 2024</span> <span><span lang="" about="/user/2566" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Renato</span></span> <span>26. Februar 2024 - 9:59</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">In dieser Session vom 26. Februar bis 15. März 2024 gibt es wieder einige für uns relevante Themen, die wir für euch verfolgen. Diese Webseite wird laufend aktualisiert. Wo nichts Anderes angegeben beziehen sich die Angaben auf den Nationalrat.</p> <h2 class="einleitung">Nationaler Krebsplan: Prävention und Ernährung kaum ein Thema</h2> <p>In der <a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20233014" rel="noopener" target="_blank">Motion 23.3014</a> wird ein Nationaler Krebsplan gefordert, da die Nationale Strategie gegen Krebs (NSK) 2020 ausgelaufen ist.<br /> Am Morgen des 29. Februar soll darüber im Nationalrat debatiert werden. Der Bundesrat lehnt einen solchen Plan ab und verweist auf das <a href="https://oncosuisse.ch/ueber-uns/" rel="noopener" target="_blank">Oncosuisse Forum</a>, welches seiner Meinung nach eine gute Netzwerkarbeit leistet und einen Masterplan 2030 erstellt.<br /> Eine Prävention ist jedoch beim Oncosuisse Forum nur am Rande ein Thema und selbst da wird die <a href="https://oncosuisse.ch/kooperationsprojekte/#TP1" rel="noopener" target="_blank">Prävention mit der Früherkennung vermischt</a> (was in der heutigen Medizin leider üblich ist). Dass die Verminderung der Anzahl Krebserkrankungen, z.B. durch gesunde Ernährung, kaum thematisiert wird, ist naheliegend, wenn man sich die <a href="https://oncosuisse.ch/ueber-uns/partnerpool/" rel="noopener" target="_blank">Partner</a> des Forums ansieht: AstraZeneca, GSK, MSD, Novartis, Roche. Sie alle hätten einen grossen Umsatzeinbruch, wenn es durch bessere Prävention weniger Krebspatienten geben würde. Die Pharmaindustrie hat alleine durch Krebsmedikamente jährliche Einnahmen von einer Milliarde Franken. Gemäss direkter Auskunft des Geschäftsführers der Oncosuisse haben ihre Partner trotz der jährlichen strategischen Sitzung mit dem Oncosuisse-Vorstand keinerlei inhaltlichen Einfluss auf die Arbeit der Oncosuisse. Weitere Informationen über die Problematik einer solchen Kooperation sind diesem Artikel zu entnehmen: <a href="/gesundheitsverantwortung">Wer kümmert sich um unsere Gesundheit?</a></p> <p><em>Die Motion für den <a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/amtliches-bulletin/amtliches-bulletin-die-verhandlungen?SubjectId=63585" rel="noopener" target="_blank">Nationalen Krebsplan</a> wurde am 29.2.24 mit 128 zu 54 Stimmen angenommen.</em></p> <h2>Deklaration von neuartigen Lebensmitteln</h2> <p>Dienstag 27. Februar: 23.434 Parlamentarische Initiative: <a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20230434" rel="noopener" target="_blank">Synthetische oder aus Stammzellen hergestellte Lebensmittel. Es braucht strenge Vorgaben</a>. Alle neuen Möglichkeiten zur Lebensmittelproduktion, die Tierleid und Umweltverschmutzung verhindern, begrüsst Swissveg. Deshalb sollten auch kultiviertes Fleisch und durch <a href="https://www.proteinproductiontechnology.com/post/precision-fermentation-alliance-and-food-fermentation-europe-finalize-a-refined-definition-of-precision-fermentation" rel="noopener" target="_blank">Präzisionsfermentation</a> hergestellte «tierische Zutaten» nicht verboten werden. Die Initiative verlangt eine Deklarationspflicht für solche neuartigen Lebensmittel. Dies erscheint uns in den meisten Fällen sinnvoll, da durch eine solche Deklaration die Konsumenten wissen, mit welchen Produkten, sie Tierleid vermeiden können.</p> <p><em>Die Debatte zu dieser Initiative wurde aus zeitlichen Gründen verschoben.</em></p> <h2>Billigfleisch-Werbung verhindern</h2> <p>Mittwoch morgen, 28. Februar: 22.4109 Postulat: «<a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20224109" rel="noopener" target="_blank">Bäuerliche Wertschöpfung sichern. Kein Marketing mit Billigfleisch-Aktionen</a>»<br /> Wir begrüssen das Anliegen von Killian Baumann, die Werbung und das Marketing mit Billigfleischaktionen einzuschränken. Es geht hier nicht nur um das Einkommen der Bauern, sondern auch um Tierwohl, Volksgesundheit und Umweltschutz. Gerade Billigfleisch hat darauf die grössten negativen Auswirkungen.<br /> <em>Die Debatte im Parlament zu diesem Vorstoss kann hier nachgelesen werden: <a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/amtliches-bulletin/amtliches-bulletin-die-verhandlungen?SubjectId=63562" rel="noopener" target="_blank">Billigfleischwerbungs-Debatte</a>.</em></p> <p><em>Das Postulat wurde leider mit <a href="https://www.parlament.ch/poly/Abstimmung/52/out/vote_52_28171.pdf">66 Ja-Stimmen zu 124 Nein-Stimmen</a> abgelehnt.</em></p> <h2>Noch mehr Steuergeld für Alpweiden?</h2> <p>Mittwoch morgen, 28. Februar: 22.4168 Postulat: «<a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20224168" rel="noopener" target="_blank">Wasserversorgung für die Bergland- und Alpwirtschaft</a>»<br /> Die Tierhaltung in den Alpen ist unnatürlich und nur mit grossem Aufwand und viel Steuergeldern umsetzbar. Der Bund gibt jährlich alleine für die Wasserversorgung der Alpbetriebe 7 Milliarden Franken aus. Viele <a href="/grasland-schweiz">Helikopter</a> müssen schon seit Jahren Wasser auf die Alpen fliegen. Das Postulat möchte diesen Betrag weiter erhöhen anstatt die Tierhaltung zu reduzieren. Wir lehnen noch mehr Steuergelder für die Tierhaltung in den dafür <a href="/berggebiete">ungeeigneten Alpen</a> ab.</p> <p><em>Zur Debatte über die <a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/amtliches-bulletin/amtliches-bulletin-die-verhandlungen?SubjectId=63564#TopOfDebate">zusätzliche Finanzierung der Wasserversorgung in der Alpwirtschaft</a>.</em></p> <p><em>Das Postulat wurde leider mit <a href="https://www.parlament.ch/poly/Abstimmung/52/out/vote_52_28175.pdf">167 zu 21</a> angenommen.</em></p> <h2>CO<sub>2</sub>-Gesetz für die Zeit nach 2024: Ernährung ausgeklammert</h2> <p>Am Montag Nachmittag, 4. März (im Ständerat schon am 29.2.24) soll über die <a href="https://www.fedlex.admin.ch/eli/fga/2022/2651/de" rel="noopener" target="_blank">Botschaft des Bundesrates zur Revision des CO<sub>2</sub>-Gesetzes für die Zeit nach 2024</a> debattiert werden. Auch in dieser <a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20220061" rel="noopener" target="_blank">Botschaft</a> klammert der Bundesrat einmal mehr die ganze Ernährung (und Landwirtschaft) aus.</p> <p><em>Das Geschäft wurde mit verschiedenen Anträgen debattiert. Siehe: <a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/amtliches-bulletin/amtliches-bulletin-die-verhandlungen?SubjectId=63807" rel="noopener" target="_blank">22.061 Geschäft des Bundesrates</a> </em></p> <h2>Politik soll sich an seine Ernährungsempfehlungen orientieren</h2> <p>Donnerstag, 7. März: Der Bund subventioniert die Bewerbung des Fleischkonsums mit rund 6 Millionen Franken, obwohl er selbst sagt, dass drei Mal mehr Fleisch konsumiert wird, als gesund wäre. Sein eigenes Ziel «Der Anteil der Bevölkerung, der sich entsprechend den Ernährungsempfehlungen der Schweizer Lebensmittelpyramide gesund, ausgewogen und nachhaltig ernährt, steigt auf einen Drittel» erreicht er damit sicher nicht. Die Motion 22.3188 von Martina Munz fordert deshalb «<a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20223188" rel="noopener" target="_blank">Ernährungsempfehlungen umsetzen für weniger Fleisch, dafür nachhaltig, tiergerecht und regional erzeugt</a>».</p> <p><em>Das Geschäft wurde verschoben.</em></p> <h2>Tierversuche</h2> <p>Auch am 7. März: 22.3300 Motion: «<a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20223300" rel="noopener" target="_blank">3R-Kompetenz der kantonalen Tierversuchskommissionen stärken</a>». Die Motion verlangt bei den Vertretungen in den Tierversuchskommissionen auch darauf zu achten, dass diese Erfahrungen mit dem 3R-Prinzip (Refine, Reduce, Replace / Verfeinern, Reduzieren, Ersetzen) haben. Der Bundesrat hält fest, dass dieser Bereich schon jetzt gut vertreten sei. Dass das 3R-Prinzip nicht ausreicht um die Tierversuche stark zu reduzieren, beweisen die vergangenen Jahre. Das 3R-Prinzip wird sogar kritisiert, weil man dadurch indirekt behauptet, dass alle heute durchgeführten Tierversuche unabdingbar und unersetzlich seien. So wird den bestehenden Tierversuchen indirekt eine Legitimation gegeben. Noch stärker auf 3R zu setzen, ist deshalb kritisch zu sehen.<br /> 22.3301 Motion: «<a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20223301" rel="noopener" target="_blank">Ausstieg aus belastenden Primatenversuchen</a>» Diese Motion möchte ein Verbot der Tierversuche an Primaten, die mit grossem Leid verbunden sind, ins Tierschutzgesetz schreiben. Auch wenn es sich dabei um eine speziesistische&nbsp;Forderung handelt (weshalb sollten besonders qualvolle Tierversuche bei Katzen, Hunden und anderen Tieren nicht verboten werden?), ist dies als ersten Schritt zu begrüssen.</p> <p><em>Diese Geschäfte wurden verschoben.</em></p> <h2>Schnecken als Nutztiere?</h2> <p>Nachdem der Nationalrat in der <a href="/herbstsession-2023">Herbstsession 2023</a> die Motion «<a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20214467" rel="noopener" target="_blank">Schneckenzucht zur Landwirtschaft zählen</a>» angenommen hat, wird dieses Thema am 11. März Nachmittags auch im Ständerat besprochen.</p> <p><em>Der Ständerat hat es <a href="https://www.parlament.ch/de/services/news/Seiten/2024/20240311174935713194158159026_bsd161.aspx" rel="noopener" target="_blank">abgelehnt</a>, die Schnecken als Nutztier zu deklarieren (weil dadurch Subventionsansprüche entstehen würden). Er möchte jedoch die Zucht in kleinerem Rahmen erlauben. Nun geht das Geschäft zurück an den Ständerat.</em></p> </div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul> <li><a href="/sessionen">Sessionen</a></li> <li><a href="/herbstsession-2023">Herbstsession 2023</a></li> <li>Aktuelles zur Session und Live-Übertragung auf: <a href="https://www.parlament.ch/de" rel="noopener" target="_blank">Parlament.ch</a></li> </ul> </div> Mon, 26 Feb 2024 08:59:03 +0000 Renato 4077 at https://www.swissveg.ch Frühlingssession 2024 https://www.swissveg.ch/fruehlingssession-2024 <span>Frühlingssession 2024</span> <span><span lang="" about="/user/2566" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Renato</span></span> <span>26. Februar 2024 - 9:59</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">In dieser Session vom 26. Februar bis 15. März 2024 gibt es wieder einige für uns relevante Themen, die wir für euch verfolgen. Diese Webseite wird laufend aktualisiert. Wo nichts Anderes angegeben beziehen sich die Angaben auf den Nationalrat.</p> <h2 class="einleitung">Nationaler Krebsplan: Prävention und Ernährung kaum ein Thema</h2> <p>In der <a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20233014" rel="noopener" target="_blank">Motion 23.3014</a> wird ein Nationaler Krebsplan gefordert, da die Nationale Strategie gegen Krebs (NSK) 2020 ausgelaufen ist.<br /> Am Morgen des 29. Februar soll darüber im Nationalrat debatiert werden. Der Bundesrat lehnt einen solchen Plan ab und verweist auf das <a href="https://oncosuisse.ch/ueber-uns/" rel="noopener" target="_blank">Oncosuisse Forum</a>, welches seiner Meinung nach eine gute Netzwerkarbeit leistet und einen Masterplan 2030 erstellt.<br /> Eine Prävention ist jedoch beim Oncosuisse Forum nur am Rande ein Thema und selbst da wird die <a href="https://oncosuisse.ch/kooperationsprojekte/#TP1" rel="noopener" target="_blank">Prävention mit der Früherkennung vermischt</a> (was in der heutigen Medizin leider üblich ist). Dass die Verminderung der Anzahl Krebserkrankungen, z.B. durch gesunde Ernährung, kaum thematisiert wird, ist naheliegend, wenn man sich die <a href="https://oncosuisse.ch/ueber-uns/partnerpool/" rel="noopener" target="_blank">Partner</a> des Forums ansieht: AstraZeneca, GSK, MSD, Novartis, Roche. Sie alle hätten einen grossen Umsatzeinbruch, wenn es durch bessere Prävention weniger Krebspatienten geben würde. Die Pharmaindustrie hat alleine durch Krebsmedikamente jährliche Einnahmen von einer Milliarde Franken. Gemäss direkter Auskunft des Geschäftsführers der Oncosuisse haben ihre Partner trotz der jährlichen strategischen Sitzung mit dem Oncosuisse-Vorstand keinerlei inhaltlichen Einfluss auf die Arbeit der Oncosuisse. Weitere Informationen über die Problematik einer solchen Kooperation sind diesem Artikel zu entnehmen: <a href="/gesundheitsverantwortung">Wer kümmert sich um unsere Gesundheit?</a></p> <p><em>Die Motion für den <a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/amtliches-bulletin/amtliches-bulletin-die-verhandlungen?SubjectId=63585" rel="noopener" target="_blank">Nationalen Krebsplan</a> wurde am 29.2.24 mit 128 zu 54 Stimmen angenommen.</em></p> <h2>Deklaration von neuartigen Lebensmitteln</h2> <p>Dienstag 27. Februar: 23.434 Parlamentarische Initiative: <a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20230434" rel="noopener" target="_blank">Synthetische oder aus Stammzellen hergestellte Lebensmittel. Es braucht strenge Vorgaben</a>. Alle neuen Möglichkeiten zur Lebensmittelproduktion, die Tierleid und Umweltverschmutzung verhindern, begrüsst Swissveg. Deshalb sollten auch kultiviertes Fleisch und durch <a href="https://www.proteinproductiontechnology.com/post/precision-fermentation-alliance-and-food-fermentation-europe-finalize-a-refined-definition-of-precision-fermentation" rel="noopener" target="_blank">Präzisionsfermentation</a> hergestellte «tierische Zutaten» nicht verboten werden. Die Initiative verlangt eine Deklarationspflicht für solche neuartigen Lebensmittel. Dies erscheint uns in den meisten Fällen sinnvoll, da durch eine solche Deklaration die Konsumenten wissen, mit welchen Produkten, sie Tierleid vermeiden können.</p> <p><em>Die Debatte zu dieser Initiative wurde aus zeitlichen Gründen verschoben.</em></p> <h2>Billigfleisch-Werbung verhindern</h2> <p>Mittwoch morgen, 28. Februar: 22.4109 Postulat: «<a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20224109" rel="noopener" target="_blank">Bäuerliche Wertschöpfung sichern. Kein Marketing mit Billigfleisch-Aktionen</a>»<br /> Wir begrüssen das Anliegen von Killian Baumann, die Werbung und das Marketing mit Billigfleischaktionen einzuschränken. Es geht hier nicht nur um das Einkommen der Bauern, sondern auch um Tierwohl, Volksgesundheit und Umweltschutz. Gerade Billigfleisch hat darauf die grössten negativen Auswirkungen.<br /> <em>Die Debatte im Parlament zu diesem Vorstoss kann hier nachgelesen werden: <a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/amtliches-bulletin/amtliches-bulletin-die-verhandlungen?SubjectId=63562" rel="noopener" target="_blank">Billigfleischwerbungs-Debatte</a>.</em></p> <p><em>Das Postulat wurde leider mit <a href="https://www.parlament.ch/poly/Abstimmung/52/out/vote_52_28171.pdf">66 Ja-Stimmen zu 124 Nein-Stimmen</a> abgelehnt.</em></p> <h2>Noch mehr Steuergeld für Alpweiden?</h2> <p>Mittwoch morgen, 28. Februar: 22.4168 Postulat: «<a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20224168" rel="noopener" target="_blank">Wasserversorgung für die Bergland- und Alpwirtschaft</a>»<br /> Die Tierhaltung in den Alpen ist unnatürlich und nur mit grossem Aufwand und viel Steuergeldern umsetzbar. Der Bund gibt jährlich alleine für die Wasserversorgung der Alpbetriebe 7 Milliarden Franken aus. Viele <a href="/grasland-schweiz">Helikopter</a> müssen schon seit Jahren Wasser auf die Alpen fliegen. Das Postulat möchte diesen Betrag weiter erhöhen anstatt die Tierhaltung zu reduzieren. Wir lehnen noch mehr Steuergelder für die Tierhaltung in den dafür <a href="/berggebiete">ungeeigneten Alpen</a> ab.</p> <p><em>Zur Debatte über die <a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/amtliches-bulletin/amtliches-bulletin-die-verhandlungen?SubjectId=63564#TopOfDebate">zusätzliche Finanzierung der Wasserversorgung in der Alpwirtschaft</a>.</em></p> <p><em>Das Postulat wurde leider mit <a href="https://www.parlament.ch/poly/Abstimmung/52/out/vote_52_28175.pdf">167 zu 21</a> angenommen.</em></p> <h2>CO<sub>2</sub>-Gesetz für die Zeit nach 2024: Ernährung ausgeklammert</h2> <p>Am Montag Nachmittag, 4. März (im Ständerat schon am 29.2.24) soll über die <a href="https://www.fedlex.admin.ch/eli/fga/2022/2651/de" rel="noopener" target="_blank">Botschaft des Bundesrates zur Revision des CO<sub>2</sub>-Gesetzes für die Zeit nach 2024</a> debattiert werden. Auch in dieser <a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20220061" rel="noopener" target="_blank">Botschaft</a> klammert der Bundesrat einmal mehr die ganze Ernährung (und Landwirtschaft) aus.</p> <p><em>Das Geschäft wurde mit verschiedenen Anträgen debattiert. Siehe: <a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/amtliches-bulletin/amtliches-bulletin-die-verhandlungen?SubjectId=63807" rel="noopener" target="_blank">22.061 Geschäft des Bundesrates</a> </em></p> <h2>Politik soll sich an seine Ernährungsempfehlungen orientieren</h2> <p>Donnerstag, 7. März: Der Bund subventioniert die Bewerbung des Fleischkonsums mit rund 6 Millionen Franken, obwohl er selbst sagt, dass drei Mal mehr Fleisch konsumiert wird, als gesund wäre. Sein eigenes Ziel «Der Anteil der Bevölkerung, der sich entsprechend den Ernährungsempfehlungen der Schweizer Lebensmittelpyramide gesund, ausgewogen und nachhaltig ernährt, steigt auf einen Drittel» erreicht er damit sicher nicht. Die Motion 22.3188 von Martina Munz fordert deshalb «<a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20223188" rel="noopener" target="_blank">Ernährungsempfehlungen umsetzen für weniger Fleisch, dafür nachhaltig, tiergerecht und regional erzeugt</a>».</p> <p><em>Das Geschäft wurde verschoben.</em></p> <h2>Tierversuche</h2> <p>Auch am 7. März: 22.3300 Motion: «<a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20223300" rel="noopener" target="_blank">3R-Kompetenz der kantonalen Tierversuchskommissionen stärken</a>». Die Motion verlangt bei den Vertretungen in den Tierversuchskommissionen auch darauf zu achten, dass diese Erfahrungen mit dem 3R-Prinzip (Refine, Reduce, Replace / Verfeinern, Reduzieren, Ersetzen) haben. Der Bundesrat hält fest, dass dieser Bereich schon jetzt gut vertreten sei. Dass das 3R-Prinzip nicht ausreicht um die Tierversuche stark zu reduzieren, beweisen die vergangenen Jahre. Das 3R-Prinzip wird sogar kritisiert, weil man dadurch indirekt behauptet, dass alle heute durchgeführten Tierversuche unabdingbar und unersetzlich seien. So wird den bestehenden Tierversuchen indirekt eine Legitimation gegeben. Noch stärker auf 3R zu setzen, ist deshalb kritisch zu sehen.<br /> 22.3301 Motion: «<a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20223301" rel="noopener" target="_blank">Ausstieg aus belastenden Primatenversuchen</a>» Diese Motion möchte ein Verbot der Tierversuche an Primaten, die mit grossem Leid verbunden sind, ins Tierschutzgesetz schreiben. Auch wenn es sich dabei um eine speziesistische&nbsp;Forderung handelt (weshalb sollten besonders qualvolle Tierversuche bei Katzen, Hunden und anderen Tieren nicht verboten werden?), ist dies als ersten Schritt zu begrüssen.</p> <p><em>Diese Geschäfte wurden verschoben.</em></p> <h2>Schnecken als Nutztiere?</h2> <p>Nachdem der Nationalrat in der <a href="/herbstsession-2023">Herbstsession 2023</a> die Motion «<a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20214467" rel="noopener" target="_blank">Schneckenzucht zur Landwirtschaft zählen</a>» angenommen hat, wird dieses Thema am 11. März Nachmittags auch im Ständerat besprochen.</p> <p><em>Der Ständerat hat es <a href="https://www.parlament.ch/de/services/news/Seiten/2024/20240311174935713194158159026_bsd161.aspx" rel="noopener" target="_blank">abgelehnt</a>, die Schnecken als Nutztier zu deklarieren (weil dadurch Subventionsansprüche entstehen würden). Er möchte jedoch die Zucht in kleinerem Rahmen erlauben. Nun geht das Geschäft zurück an den Ständerat.</em></p> </div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul> <li><a href="/sessionen">Sessionen</a></li> <li><a href="/herbstsession-2023">Herbstsession 2023</a></li> <li>Aktuelles zur Session und Live-Übertragung auf: <a href="https://www.parlament.ch/de" rel="noopener" target="_blank">Parlament.ch</a></li> </ul> </div> Mon, 26 Feb 2024 08:59:03 +0000 Renato 4077 at https://www.swissveg.ch Valentinstag einmal anders https://www.swissveg.ch/valentinstag-2024 <span>Valentinstag einmal anders</span> <span><span lang="" about="/user/3025" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Celine</span></span> <span>13. Februar 2024 - 8:50</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Wer kennt es nicht, am 14.2 schenken tausende Menschen ihren Liebsten Pralinen und Rosen als Zeichen der Wertschätzung. Für die Einen ist dieser Tag ein ganz besonderer, für die anderen reine Abzocke und ein Geschäft. Doch egal welcher Partei du angehörst, der Valentinstag bietet eine grossartige Gelegenheit, sich auf die vegane Lebensweise zu fokussieren.</p> <p>Typischerweise schenken sich die Liebenden am Valentinstag Pralinen oder gehen lecker Essen – doch meistens ist beides nicht sehr vegan. Hauptsache es ist rosa-rot und drückt aus, wie sehr man den anderen schätzt. Eigentlich eine schöne Geste, doch das alles geht auch ein bisschen veganer. </p> <h2>Vegane Pralinen <img alt="Herzpralinen" data-entity-type="" data-entity-uuid="" src="/sites/swissveg.ch/files/bilder/Nahrung/Herzpralinen_1.jpg" class="align-right" /></h2> <p>Wenn es wirklich Pralinen sein sollen, gibt es zwei Möglichkeiten. Vegane Pralinen gibt es in verschiedenen Schokoladenfachgeschäften zu kaufen. Die andere Möglichkeit ist es, die veganen Pralinen selbst zu machen. Selbstgemachte Geschenke sind oft eine gute Wahl, denn sie zeigen, dass sich die schenkende Person Gedanken gemacht hat und keinen Aufwand für die beschenkte Person scheut. Zudem ist es eine günstigere Variante zu den überteuerten 5500 Tonnen Pralinen, welche alleine in Deutschland am 14 Februar verkauft werden.<sup>1</sup> Diverse Rezepte für selbstgemachte, vegane Pralinen findest du in der <a href="/recipe/list?language=de&amp;s_name=pralinen" title="Pralinen">Swissveg-Rezeptesammlung</a>. </p> <h2>Veganes 3 Gänge-Menü</h2> <p>Bei den bekanntesten Menüs zum Valentinstag darf meistens das Steak, der Braten oder der Fisch nicht  fehlen. Doch wie wäre es mir einem gemeinsamen, veganen Kochabend? Lade Freunde und Familie ein, oder auch nur deine Liebste oder deinen Liebsten und nimm dir richtig viel Zeit ein leckeres, veganes 3-Gängemenü zu kochen. Wie wäre es zum Beispiel mit einer leckeren Randencarpaccio, gebratene Birnen mit Waldpilzen und Gaupen-Risotto und einer veganen Schokolademousse? Lass deiner Fantasie freien Lauf und verbringe einen schönen Abend mit deinen Liebsten. Mehr Inspiration findest du bei den <a href="/recipe/search?language=de" title="Rezepte">Swissveg-Rezepten</a>.</p> <h2>Und sonst?</h2> <p>Doch auch wer den Valentinstag nicht feiern möchte, kann sich den 14.2 zum Anlass nehmen, etwas für die Natur, Umwelt oder Gesundheit zu tun. Sei es eine umweltfreundliche Aktion wie Müll sammeln oder für ein Tierheim spenden. Aber auch das Ausmisten seines Kleiderschrankes und das Spenden von aussortierten Dingen kann ein Akt der Liebe sein. Nimm dir diesen Tag zum Anlass etwas zu bewirken – im Kleinen oder im Grossen. </p> </div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <ol> <li><a href="https://www.nau.ch/news/wirtschaft/marktforscherin-pralinen-liegen-an-valentinstag-nicht-mehr-im-trend-65483560" rel="noopener" target="_blank">Marktforscherin: Pralinen liegen an Valentinstag nicht mehr im Trend</a>,&nbsp;Nau,&nbsp;12.02.2024</li> </ol> </div></div> Tue, 13 Feb 2024 07:50:05 +0000 Celine 4073 at https://www.swissveg.ch Ultra-Processed Food https://www.swissveg.ch/ultra-processed-food <span>Ultra-Processed Food</span> <span><span lang="" about="/user/2566" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">Renato</span></span> <span>25. Januar 2024 - 15:45</span> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field__item"><p class="einleitung">Derzeit wird weltweit die Kritik an Fleisch und Milchalternativen lauter: Sie seien sehr stark verarbeitet (Ultra-Processed Food) und deshalb ungesund. Viele Personen, die gegen eine vegetarische oder vegane Ernährung sind, greifen dieses Argument auf und verbreiten es z.B. in Gesundheitsvorträgen. Woher kommt diese Erkenntnis? Was steckt dahinter?</p> <h2>Natürlichkeit</h2> <p>Schon länger ist bekannt, dass stark verarbeitete Lebensmittel meist weniger gesund sind als naturbelassene. Zum Beispiel ist ein Industriebrot aus Weissmehl (mit Zucker, Emulgatoren, Teigführungsmittel etc.) weniger gesund als ein Brot aus natürlichem Vollkornmehl, denn beim Weissmehl wurden viele gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe des vollen Kornes entfernt (Nahrungsfasern, Vitamine, Mineralstoffe). Stark verarbeitete Zutaten werden schon lange in der Nahrungsmittelindustrie verwendet. Es geht dabei meist darum, ein Produkt schöner aussehen zu lassen, haltbarer zu machen oder den Geschmack zu optimieren. Bekannt sind solche Zutaten unter den Namen Geschmacksverstärker, Farbstoffe, Stabilisatoren, Emulgatoren, Aromen usw. Besonders im Fast-Food Bereich finden sich sehr viele solche stark verarbeiteten Nahrungsmittel, bei denen man aus Kostengründen auf hochwertige Zutaten verzichtet und diese mit Zusatzstoffen auszugleichen versucht. Es ist naheliegend, dass frische, wenig verarbeitete Nahrungsmittel (z.B. Früchte und Gemüse) wesentlich gesünder sind als stark verarbeitete Lebensmittel. Dies wurde bei neueren Studien auch mehrfach bestätigt.¹</p> <h2>Was heisst «Ultra-Processed Food»?</h2> <p>Mit «Ultra-Processed Food» (UPF) bezeichnet man stark verarbeitete Lebensmittel. Eine genaue Definition gibt es nicht. Allerdings gibt es ein Einteilungssystem, das sich durchgesetzt hat, das NOVA-System:</p> <ol><li>Unverarbeitete oder geringfügig verarbeitete Lebensmittel</li> <li>Verarbeitete kulinarische Zutaten (z.B. Salz, Öl, Zucker etc.)</li> <li>Verarbeitete Lebensmittel (z.B. frisch gebackenes Brot)</li> <li>Ultraverarbeitete Lebensmittel und Getränke (z.B. Tiefkühlpizza, Tütensuppen)</li> </ol><p>Im Gegensatz zu anderen Einteilungen von Lebensmitteln, welche Aufschluss über deren Gesundheitswert geben sollen, spielen in dieser Einteilung die eigentlichen Zutaten (Inhaltsstoffe) von Lebensmitteln keine Rolle. Eine Garnele, die mit Antibiotika gefüttert wurde, viele Schadstoffe aus dem Meer enthält und tiefgefroren verkauft wird, würde im System also die beste Bewertung erhalten. Ein reiner Bio-Apfelsaft (pasteurisiert und geklärt) schneidet schon etwas schlechter ab. Als isoliert betrachtetes System kann diese Einteilung deshalb kaum etwas über den Gesundheitswert eines Lebensmittels aussagen. Hinzu kommt, dass es selbst für Expert:innen nicht immer klar ist, in welche Gruppe ein bestimmtes Nahrungsmittel gehört.² Dennoch kann es als Leitlinie gelten, wenn man Produkte mit ähnlichen Zutaten miteinander vergleicht. Ein vorfrittierter Gemüse-Burger ist z.B. weniger gesund als schonend gedämpftes Gemüse. Kritisch wird es, wenn Lebensmittel miteinander verglichen werden, die völlig unterschiedliche Zutaten enthalten.</p> <h2>Ungesunde Fleischalternativen?</h2> <p>Der Begriff «Ultra-Processed Food» wurde interessanterweise vor allem im Zusammenhang mit Fleischalternativen populär und zumeist durch Personen verbreitet, welche Gründe gegen Alternativen zu tierischen Produkten suchen. Dies ist insbesondere bemerkenswert, wenn man sich die Zutatenliste eines üblichen tierischen Produktes ansieht:</p> <p><em>Zutaten eines Bratens: Schweinefleisch, Wasser, Speck, Schwarten, Kochsalz, Glucosesirup, Stabilisatoren: Natriumacetate, Calciumlactat, Natriumcitrate, Natriumtartrat und Diphosphate, Würzmischung, Geschmacksverstärker: Mononatriumglutamat, Weizenfasern glutenfrei, Nitritpökelsalz (Kochsalz, Konservierungsstoff: Natriumnitrit), Natriumcaseinat, Milchzucker, Antioxidationsmittel: Ascorbinsäure, Natriumascorbat und Natriumcitrate, Säuerungsmittel: Gluconodelta-lacton, Glucose, Gewürzextrakte.</em>³</p> <p>Die Beschreibung «stark verarbeitet» trifft unweigerlich auch auf solche Produkte zu. Wie kam es dazu, dass der Begriff auch in den Medien meist nur im Zusammenhang mit Alternativprodukten (Fleischalternativen, Milchalternativen) erwähnt wird? Dafür muss man dem Ursprung dieser Frage auf den Grund gehen:⁴ In den USA gibt es ein «Center for Consumer Freedom» (Zentrum für Konsumentenfreiheit).⁵ Diese Organisation hat sich stark für die neue Bewertungsmethode von Lebensmitteln eingesetzt. Name und Website lassen zwar eine Konsumentenschutzorganisation erahnen, jedoch ist das Unternehmen eher mit einer Marketingagentur vergleichbar. Die Startfinanzierung erhielt das Zentrum vom Tabakkonzern Philipp Morris.⁶ Der Leiter des Zentrums, Richard Berman, hat früher für die Tabakindustrie lobbyiert und wurde zudem durch seine Angriffe gegen Tierschutzorganisationen bekannt. Die Organisation ist finanziell gut aufgestellt, sodass sie sich z.B. eine Werbeschaltung beim Super Bowl in den USA – welche als die teuerste Werbung der Welt gilt – leisten kann und mit ganzseitigen Inseraten in den New York Times und im Wall Street Journal wirbt. Diese finanziellen Mittel werden u.a. genutzt, um Fleischalternativen als unnatürlich und ungesund darzustellen.⁷ Auch wenn die starke Verarbeitung von Lebensmitteln ein gesundheitliches Risiko bedeutet, ist die Fokussierung auf Fleisch- und Milchalternativen ein Propaganda-Trick der Fleischindustrie – und deren Helfer. Ohne Einbezug der Art der Zutaten kann allein mit dieser Einteilung höchstens ein ganz grobes Urteil über ein Lebensmittel gefällt werden. Bezüglich Nährwerte und Inhaltsstoffe schneiden Fleischalternativen oft besser ab als die Produkte mit Fleisch.⁸ Mit dem Fokus auf den Verarbeitungsgrad lenkt die Fleischindustrie gekonnt davon ab.<br /> Sobald man nicht nur den Verarbeitungsgrad, sondern auch die Rohstoffe der Produkte ansieht, stellt man fest, dass pflanzliche Produkte auch besser sind, wenn sie stark verarbeitet wurden. Die folgende Lancet-Studie «<a href="https://www.thelancet.com/journals/lanepe/article/PIIS2666-7762(23)00190-4/fulltext" rel="noopener" target="_blank">Consumption of ultra-processed foods and risk of multimorbidity of cancer and cardiometabolic diseases: a multinational cohort study</a>» zeigte dies im November 2023 klar auf:</p> <p class="zitat">«Bei den UPF-Untergruppen waren die Assoziationen [zu den Krankheiten] am deutlichsten bei Produkten auf tierischer Basis sowie bei künstlich und mit Zucker gesüßten Getränken. Andere Untergruppen wie ultra-verarbeitetes Brot und Getreide oder pflanzliche Alternativen waren nicht mit dem Risiko verbunden.»</p> <p> </p> <h2>Verarbeitungsgrad als zusätzliches Gesundheitskriterium ist sinnvoll</h2> <p>Wirklich Sinn ergibt der Fokus auf den Verarbeitungsgrad nur, wenn innerhalb einer Produktgruppe Vergleiche angestellt werden. Beispielsweise ist eine aus frischem Gemüse hergestellte Gemüsesuppe gesünder als eine, die aus dem Beutel kommt und aus gefriergetrocknetem Gemüse und vielen Zusatzstoffen besteht. Einen Gemüseburger mit einem Hackfleischburger zu vergleichen und dabei nur auf den Verarbeitungsgrad zu achten, führt zu keinem sinnvollen Ergebnis. Als zusätzliche Bewertungsgrundlage über den Gesundheitswert eines Nahrungsmittels bringt die Berücksichtigung des Verarbeitungsgrades also durchaus einen Mehrwert. Ohne Berücksichtigung der Zutaten und Rohstoffe eines Lebensmittels, kann es jedoch in die Irre führen.</p> <p><em>Renato Pichler</em></p> <p><figure role="group" class="align-center"><a href="/veginfo"><img alt="Veg-Info-Coverbild" border="1" href="https://www.swissveg.ch/veginfo" src="/sites/swissveg.ch/files/VegInfo_2023-4_Cover-klein_1_1.jpg" /></a> <figcaption><em>Dieser Artikel erschien zuerst im <a href="https://www.swissveg.ch/veginfo?language=de">Veg-Info 2023/4</a>.</em></figcaption></figure></p> </div> <div class="fussnoten"> <div class="item"> <div id="sdfootnote1"> <p class="sdfootnote">1. Molecular Nutrition &amp; Food Research: <a href="https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/mnfr.202300003" title="The Longitudinal Effect of Ultra-Processed Food on the Development of Dyslipidemia/Obesity as Assessed by the NOVA System and Food Compass Score">«The Longitudinal Effect of Ultra-Processed Food on the Development of Dyslipidemia/Obesity as Assessed by the NOVA System and Food Compass Score»</a>, 31.8.2023 und The Guardian: <a href="www.theguardian.com/science/2023/aug/27/ultra-processedfood-raises-risk-of-heart-attack-and-stroke-two-studies-show" title="Ultra-processed food raises risk of heart attack and stroke, two studies show">«Ultra-processed food raises risk of heart attack and stroke, two studies show»</a>, 27.8.2023</p> </div> <div id="sdfootnote1"> <p class="sdfootnote">2. European Journal of Clinical Nutrition: <a href="www.nature.com/articles/s41430-022-01099-1" title="Ultra-processed foods: how functional is the NOVA system?">«Ultra-processed foods: how functional is the NOVA system?»</a>, 21.3.2022</p> </div> <div id="sdfootnote1"> <p class="sdfootnote">3. <a href="www.migros.ch/de/product/220633011000" kaiserbraten="" migros="">Migros Kaiserbraten.</a></p> </div> <div id="sdfootnote1"> <p class="sdfootnote">4. <a href="www.migros.ch/de/product/220633011000 title=" kaiserbraten="" migros="">Jessica Scott-Reid: </a><a href="https://sentientmedia.org/plant-based-backlash-explained/" title="The Backlash to Plant-Based Meat Has a Sneaky, if Not Surprising, Explanation">«The Backlash to Plant-Based Meat Has a Sneaky, if Not Surprising, Explanation»</a>, 24.7.2023</p> </div> <div id="sdfootnote1"> <p class="sdfootnote">5. <a href="https://consumerfreedom.com" title="What's in ultra-processed fake meat?">«What's in ultra-processed fake meat?»</a></p> </div> <div id="sdfootnote1"> <p class="sdfootnote">6. <a href="www.theguardian.com/food/2019/nov/15/richard-berman-convince-america-beef-healthier-meatlessburgers-impossible" title="This man wants to convince America beef is healthier than meatless burgers">«This man wants to convince America beef is healthier than meatless burgers»</a></p> </div> <div id="sdfootnote1"> <p class="sdfootnote">7. <a href="https://consumerfreedom.com/category/ads" title="The Center for Consumer Freedom. Ads.">The Center for Consumer Freedom. Ads.</a></p> </div> <div id="sdfootnote1"> <p class="sdfootnote">8. Albert Schweitzer Stiftung: <a href="https://albert-schweitzer-stiftung.de/unsere-arbeit/veroeffentlichungen/studie-fleischalternativen-im-test" title="Studie Fleischalternativen im Test">«Studie Fleischalternativen im Test»</a></p> </div> <div id="sdfootnote1"> <p class="sdfootnote">9. British Medical Journal: <a href="www.bmj.com/content/383/bmj-2023-075294" title="Ultra-processed foods and cardiometabolic health: public health policies to reduce consumption cannot wait">«Ultra-processed foods and cardiometabolic health: public health policies to reduce consumption cannot wait»</a>, 9.10.2023</p> </div> </div></div> <div class="title-weitere-infos"> Weitere Infos </div><div class="item"> <ul> <li><a href="https://www.swissveg.ch/node/3607" title="Nachfrage nach Fleischalternativen steigt">Nachfrage nach Fleischalternativen steigt</a></li> <li>Bryant Research: «<a href="https://bryantresearch.co.uk/insight-items/ultra-processed-myth/" rel="noopener" target="_blank">The Ultra-Processed Myth</a>», November 2023</li> <li>Mira Korulski Rosenthal: «<a href="https://www.rosen-ko.com/post/natural-ingredients-demystified-is-more-natural-always-healthier" rel="noopener" target="_blank">Natural Ingredients Demystified: Is More 'Natural' Always Healthier?</a>», 13. März 2023</li> <li>The Lancet: «<a href="https://www.thelancet.com/journals/lanepe/article/PIIS2666-7762(23)00190-4/fulltext" rel="noopener" target="_blank">Consumption of ultra-processed foods and risk of multimorbidity of cancer and cardiometabolic diseases: a multinational cohort study</a>», 13. November 2023</li> <li>Vegconomist: «<a href="https://vegconomist.de/studien-und-zahlen/europa-studie-ultraverarbeitete-lebensmittel/" rel="noopener" target="_blank">Europa-Studie: Verbraucher fürchten Gesundheitsrisiken durch ultraverarbeitete Lebensmittel – auch bei pflanzlichen Alternativen</a>», 21.2.2024</li> <li>Physicians Association for Nutrition: «<a href="https://pan-int.org/de/plant-based-meat-position-paper/" rel="noopener" target="_blank">Positionspapier zu pflanzenbasierten Fleischprodukten</a>», 2023</li> </ul> </div> Thu, 25 Jan 2024 14:45:45 +0000 Renato 4071 at https://www.swissveg.ch